DE705250C - Verfahren zum Herstellen von Offsetdruckformen mit tiefgelegten Bildstellen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Offsetdruckformen mit tiefgelegten Bildstellen In der Druckformenherstellung für den Offsetdruck hat sich die Technik für die sog. Positivkopie entschieden, weil damit gegenüber der Negativkopie die Verwendung stärker gekörnter Bleche möglich ist. Gröberes Kornermöglicht die Verwendung billigerer Papiere, :eine exaktere Wasserführung sowie höhere Auflagen.
• Eine Positivkopie entsteht in Form einer sog. Umwandlungskopie dadurch, daß ein mit Chromatkolloidschicht bedecktes Offsetblech nacherfolgter Kopie ,ausgewaschen wird, wobei vom Positiv zunächst ein negatives Bild entsteht. Die frei liegenden Stellen des Druckbleches werden mit einem Ätzmittel tiefgelegt (oder auch nur angeätzt) und mit Lack und/oder Farbe eingelassen und das nunmehr zwecklos gewordene Kolloidauswaschreliefentfernt (entschichtet). Es verbleibt nur mehr das in Lack und Farbe stehende positive Bild.
• Man hat gelernt, Chromatkolloidauswaschreliefs als Ätzwiderstand zu benutzen, teils durch Veränderung der Kolloidschicht, z. B. Bedecken mit Harzschicht, insbesondere aber durch Anwendung von mit Metallsalzlösungen beschwerten Ätzmitteln; trotzdem kommt häufig ein unerwünschtes Durchätzen der Kolloidschicht vor, was sich beim Druck als-Ton bemerkbar macht, insbesondere dann, wenn Bleche mit gröberem Korn verwendet werden sollen. Um diesem Übelstand zu begegnen, wählte man die Kolloidschicht stärker, wodurch aber die Kopie vom Original immer stärker abweicht (spitzer wird). Als Kolloidschichten wurden bisher ausschließlich solche von Gummiarabikum oder von Leim bzw. Fischleim verwendet. Gummiarabikum und alle Leimarten sind aber säurelöslich, insbesondere in der vorliegenden chromatgehärteten Form.
• Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, an Stelle der säurelöslichen: Kolloide solche anzuwenden, welche durch' Säuren ausfallen, und es wurde gefunden daß Schichten aus Casein geradezu ideal geeignet sind. Auch durch eine ganz dünne Schicht von Casein schlägt die normale mit Metallsalzlösungen beschwerte Ätzlösung nicht durch, es können daher besonders grob geschliftene Bleche mit allen Vorteilen, die durch diese Körnung bedingt sind, verwendet werden. Auch eine Abweichung der Kopie vom Original tritt infolge der dünnen Schicht nicht mehr ein. Die dünne Schicht und die höhere Empfindlichkeit des Chromatcaseins verkürzen außerdem die Belichtungszeit ganz erheblich, was sich wirtschaftlich insbesondere bei Kopiermaschinen auswirkt.
• In der Patentschrift .14.3 826 ist für die Herstellung von Offsetdruckformen zwar schon Casein vorgeschlagen worden. Dieser Vorschlag erfolgt dort aber nur für eine sog. Negativkopie, bei der an und für sich nur litographische Ätzen in Verwendung kommen, Ätzen, die also gar nicht in der Lage sind, Metall aufzulösen und damit eine Tieflegung der Kopie zu erzielen. Außerdem ist unnötigerweise, weil die Haltbarkeit einer Caseinschicht gegen Säure noch nicht erkannt worden war, die Kopie in der üblichen Weise mit Farbe bedeckt worden, um der Ätze den Zutritt zu verwehren. Im Gegensatz dazu ist die vorliegende Erfindung abgestellt auf sog. Positivkopien, bei denen zunächst eine Auswaschschablone mittels eines nicht mit Farbe bedeckten Chromatkolloids und erfindungsgemäß mittels Caseins erstellt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Offsetdruckformen mit tiefgelegten Bildstellen unter Verwendung eines Kolloidauswaschreliefs als Ätzschutzschicht und von mit Metallsalzlösungen beschwerten Ätzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kolloidschicht aus Casein verwendet wird.