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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Biotechnologie und genauer gesagt
ein Verfahren zum Herstellen einer Aminosäure, insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von L-Homoserin, L-Threonin, L-Valin oder L-Leucin unter
Einsatz eines Bacteriums der Gattung Escherichia.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben bezüglich E. coli K-12 eine Mutante
mit einer Mutation thrR, welche die Resistenz gegenüber hohen
Konzentrationen von Threonin oder Homoserin in einem Minimalmedium
betrifft, erhalten (Astaurova, O.B. et al., Appl. Bioch. And Microbiol.,
21, 611-616 (1985)). Die Mutation erhöhte die Produktion von L-Threonin
(
SU Patent Nr. 974817 ),
Homoserin und Glutamat (Astaurova, O.B. et al., Appl. Bioch. And
Microbiol., 27, 556-561, 1991) durch die jeweiligen Produktionsstämme von
E. coli.
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Außerdem haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung entdeckt, daß die thrR-Mutation
bei 18 Minuten auf dem E. coli Chromosom liegt und daß die Mutation
im ORF1 zwischen den Genen pexB und ompX auftritt. Die Einheit,
die ein durch den ORF kodiertes Protein expremiert, ist als rhtA-Gen
(rht: Resistenz gegen Homoserin und Threonin) bezeichnet worden.
Das rhtA-Gen umfaßt
eine 5'-nicht-kodierende
Region, einschließlich
eine SD Sequenz, ORF1 und einen Terminator. Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung haben auch gefunden, daß ein Wildtyp rhtA-Gen an der
Resistenz gegenüber
Threonin und Homoserin beteiligt ist, wenn es in mehreren Kopien
kloniert wird, und daß die
rhtA23 Mutation eine Substitution von A nach G an der Position -1,
bezogen auf das ATG Start codon, ist (Abstracts des 17th International
Congress of Biochemistry and Molecular Biology in Verbindung mit
1997 Annual Meeting of the American Society for Biochemistry and Molecular
Biology, San Francisco, California, August 24-29, 1997, Abstract
Nr. 457).
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Es
ist vorher gefunden worden, daß mindestens
zwei unterschiedliche Gene, die Resistenz gegenüber Threonin und Homoserin
verleihen, in einem Mehrkopienzustand in E. coli während des
Klonierens des rhtA Gens vorhanden sind. Eines der Gene ist das
rhtA-Gen, und das andere Gen ist als rhtB-Gen gefunden worden, welches
Homoserinresistenz verleiht (
Russische
Patentanmeldung Nr. 98118425 ).
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Herstellen einer Aminosäure, insbesondere
L-Homoserin, L-Threonin und verzweigte Aminosäuren, mit höherer Ausbeute zu produzieren.
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Die
Erfinder haben gefunden, daß eine
Region bei 86 min auf dem E. coli Chromosom, wenn diese in einen
Mehrkopienvektor kloniert wird, auf Zellen von E. coli eine L-Homoserin-Resistenz überträgt. Die
Erfinder haben außerdem
gefunden, daß in
der stromaufwärtigen
Region ein weiteres Gen, nämlich
rhtC, existiert, welches an der Threonin-Resistenz beteiligt ist,
und daß wenn
diese Gene amplifiziert werden, die Aminosäureproduktivität von E.
coli wie bei dem rhtA-Gen verbessert werden kann. Auf der Grundlage
dieser Ergebnisse wurde die vorliegende Erfindung gemacht.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung folgendes bereit:
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- (1) Ein Bacterium der Gattung Escherichia,
worin die L-Threonin-Resistenz
des Bacteriums dadurch erhöht ist,
daß die
Aktivität
des in den folgenden Punkten (A) oder (B) definierten Proteins in
einer Zelle des Bacteriums verstärkt
ist:
- (A) ein Protein, das die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
umfaßt;
oder
- (B) ein Protein, das die Aminosäuresequenz, einschließlich Deletion,
Substitution, Insertion oder Addition einer oder mehrerer Aminosäure in der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 aufweist und die Wirkung hat, ein das Protein enthaltende
Bacterium L-Threonin-resistent
zu machen;
- (2) das Bacterium nach (1), wobei die L-Homoserin-Resistenz
des Bacteriums durch Verstärken
der Aktivität
eines nachfolgend in (C) oder (D) definierten Proteins in den Zellen
des Bakteriums erhöht
ist:
- (C) ein Protein, welches die in SEQ ID Nr. 2 des Sequenzprotokolls
gezeigte Aminosäuresequenz
aufweist; oder
- (D) ein Protein, welches die Aminosäuresequenz, einschließlich Deletion,
Substitution, Insertion oder Addition einer oder mehrerer Aminosäuren in
der in SEQ ID Nr. 2 des Sequenzprotokolls gezeigten Aminosäuresequenz
aufweist und die Wirkung hat, ein das Protein enthaltende Bakterium
L-Homoserin-resistent zu machen;
- (3) Das Bacterium nach (1) oder (2), wobei die Aktivität des (A)
oder (B) definierten Proteins durch Transformation des Bacteriums
mit DNA, die für
das in (A) oder (B) definierte Protein kodiert, verstärkt ist;
- (4) Das Bacterium nach (2), wobei die Aktivität des in
(C) oder (D) definierten Proteins durch Transformation des Bacteriums
mit DNA, die für
das in (C) oder (D) definierte Protein kodiert, erhöht ist;
- (5) Ein Verfahren zum Herstellen einer Aminosäure, welches
die folgenden Stufen umfaßt:
Kultivieren
des Bacteriums, das in einem der vorstehenden Punkte (1) bis (4)
definiert ist, welches die Fähigkeit
hat, eine Aminosäure
in einem Kulturmedium zu produzieren und die Aminosäure in dem
Medium herzustellen und anzuhäufen,
und das Gewinnen der Aminosäure
aus dem Medium;
- (6) das Verfahren nach (5) wobei die Aminosäure aus der aus L-Homoserin,
L-Threonin und verzweigten Aminosäuren bestehenden Gruppe ausgewählt ist;
- (7) das Verfahren nach (6), wobei die verzweigte Aminosäure L-Valin
oder L-Leucin ist;
- (8) eine DNA, die für
ein nachfolgend in (A) oder (B) definiertes Protein kodiert:
- (A) ein Protein, das die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
umfaßt;
oder
- (B) ein Protein, das die Aminosäuresequenz, einschließlich Deletion,
Substitution, Insertion oder Addition einer oder mehrerer Aminosäure in der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 aufweist und die Wirkung hat, ein das Protein enthaltende
Bacterium L-Threonin-resistent
zu machen;
- (9) die DNA nach (8), die eine nachfolgend in (a) oder (b) definierte
DNA ist:
- (a) eine DNA, welche die Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern
187 bis 804 in der SEQ ID Nr. 3 enthält;
- (b) eine DNA, welche mit einer Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern
187 bis 804 in der SEQ ID Nr. 3 unter einer stringenten Bedingung
hybridisiert und für
ein Protein mit der Wirkung kodiert, ein das Protein enthaltende
Bakterium L-Threonin-resistent zu machen; und
- (10) die DNA nach (8), wobei die stringente Bedingung eine Bedingung
ist, bei der ein Waschvorgang bei 60°C bei einer Salzkonzentration,
die 1 × SSC
und 0,1% SDS entspricht, durchgeführt wird.
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Das
DNA-Fragment, das für
das vorstehend in (A) oder in (B) definierte Protein kodiert, kann
als "rhtC-Gen" bezeichnet werden,
ein Protein, das von dem rhtC-Gen kodiert wird, kann als "RhtC-Protein" bezeichnet werden,
die DNA, die für
das vorstehend in (C) oder in (D) definierte Protein kodiert, kann
als "rhtB-Gen" bezeichnet werden,
ein Protein, das von dem rhtB-Gen kodiert wird, kann als "RhtB-Protein" bezeichnet werden.
Die Aktivität
des rhtC Proteins, das an der Resistenz gegenüber L-Threonin eines Bacteriums beteiligt
ist (d.h. eine Aktivität,
mit der ein RhtC-Protein enthaltendes Bacterium L-Threonin-resistent
gemacht wird), kann als "Rt-Aktivität" bezeichnet werden,
und eine Aktivität
des RhtB-Proteins, das an der Resistenz gegen L-Homoserin eines
Bacteriums beteiligt ist (d.h. eine Aktivität, mit der ein das RhtB-Protein
enthaltendes Bacterium L-Homoserin-resistent gemacht wird), kann
als "Rh-Aktivität" bezeichnet werde.
Ein strukturelles Gen, welches das RhtC-Protein oder das RhtB-Protein
in dem rhtC-Gen oder dem rhtB-Gen kodiert, kann als "rhtC-Strukturgen" oder "rhtB-Strukturgen" bezeichnet werden.
Der Ausdruck "Erhöhen der
Rt-Aktivität
oder der Rh-Aktivität" bedeutet, daß auf ein
Bacterium die Resistenz gegen Threonin oder Homoserin übertragen wird
oder die Resistenz verstärkt
wird, indem die Anzahl der Moleküle
des RhtC Proteins oder RhtB-Proteins erhöht wird, was zu einer Erhöhung der
spezifischen Aktivität
dieser Proteine führt,
oder indem die negative Regulation der Expression oder der Aktivität dieser
Proteine oder dergleichen desensibilisiert wird. Der Ausdruck "DNA, die für ein Protein
kodiert" bedeutet
eine DNA, in der ein Strang für
das Protein kodiert, wenn die DNA doppelsträngig ist. Die L-Threonin-Resistenz
bedeutet die Eigenschaft, daß ein
Bacterium auf einem Minimalmedium, welches L-Threonin in einer Konzentration
enthält,
bei der ein Wildtypstamm nicht wachsen kann, üblicherweise >30 mg/ml, wächst. Die
L-Homoserin-Resistenz bedeutet die Eigenschaft, daß ein Bacterium
auf einem Minimalmedium, welches L-Homoserin in einer Konzentration
enthält,
bei der ein Wildtypstamm nicht wächst, üblicherweise >5 mg/ml. Die Fähigkeit
zur Produktion einer Aminosäure
bedeutet die Eigenschaft, das ein Bacterium die Aminosäure in einem
Medium in einer größeren Menge
als ein Wildtypstamm davon produziert und anhäuft.
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Erfindungsgemäß kann die
Resistenz gegen Threonin oder Threonin und Homoserin einer hohen
Konzentration auf ein Bacterium der Gattung Escherichia übertragen
werden. Ein Bacterium der Gattung Escherichia, das eine erhöhte Resistenz
gegen Threonin oder Threonin und Homoserin hat, und die Fähigkeit
aufweist, eine Aminosäure,
insbesondere L-Homoserin, L-Threonin oder eine verzweigte Aminosäure, wie
L-Valin und L-Leucin, in einem Medium in hoher Ausbeute anzuhäufen.
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden eingehend beschrieben.
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(1) In der vorliegenden Erfindung eingesetzte
DNA
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Das
erste für
die vorliegende Erfindung eingesetzte DNA-Fragment (rhtC-Gen) kodiert für ein Protein mit
der Rt-Aktivität
und einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4. Insbesondere kann die DNA beispielsweise eine
DNA sein, die eine Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern 187 bis
104 der Nucleotidsequenz der SEQ ID NO: 3 umfaßt.
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Das
zweite DNA-Fragment, das für
die vorliegende Erfindung eingesetzt wird, ist das rhtB-Gen, das für ein Protein
mit der Rh-Aktivität
und einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 kodiert. Insbesondere ist ein Beispiel dieser DNA
eine DNA, die eine Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern 557 bis
1171 einer Nucleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 enthält.
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Das
rhtB-Gen mit der Nucleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 entspricht einem
Teil des Sequenzkomplements zu der Sequenz mit der GenBank Eintragungsnummer
M87049 und umfaßt
f138 (Nucleotidnummern 61959-61543 von M87049), welches ein bekannter,
jedoch hinsichtlich der Funktion unbekannter ORF (offener Leserahmen)
ist, der bei 86 auf einem E. coli Chromosom vorhanden ist, und umfaßt außerdem die
5'- und 3'-flankierenden Bereiche
davon. f138, welches nur 160 Nucleotide in dem 5'-flankierenden Bereich enthält, konnte
keine Resistenz gegen Homoserin übertragen.
Zwischen den Nucleotiden 62160 und 61959 von M87049 (stromaufwärts des
ORF f138) ist kein Terminationskodon vorhanden. Überdies ist vor einem der ATG Codons
dieser Sequenz eine Ribosomenbindungsstelle (62171-62166 in M87049).
Somit ist die kodierende Region 201 bp länger. Der größere ORF
(Nucleotidnummern 62160 bis 61546 von M87049) wird als rhtB-Gen bezeichnet.
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Das
rhtB-Gen kann beispielsweise durch Infizieren des Mucts lysogenen
Stammes von E. coli unter Verwendung eines Lysats, eines lysogenen
Stammes von E. coli, wie K12 oder W3110, nach dem Verfahren erhalten
werden, bei dem mini-Mu d5005 Phagemid eingesetzt wird (Groisman,
E.A., et al., J. Bacteriol., 168, 357-364 (1986)), und dann werden
die Phagemid DNAs aus den Kolonien, die auf einem Minimalmedium wachsen,
das Karamycin (40 μg/ml)
und L-Homoserin
(10 mg/ml) enthält,
isoliert. Wie in den nachstehend beschriebenen Beispielen veranschaulicht
wird, wurde das rhtB-Gen bei 86 Minuten auf dem Chromosom von E. coli
kartiert. Deshalb kann das DNA-Fragment, welches das rhtB-Gen enthält, aus
dem Chromosom von E. coli durch Koloniehybridisierung oder PCR (Polymerasekettenreaktion,
vergl. White, T.J. et al., Trends Genet. 5, 185 (1989)) unter Verwendung
von einem oder mehreren Oligonucleotiden, die eine Sequenz haben,
welche de Region in der Nähe
des Bereichs bei 86 Minuten auf dem E. coli Chromosom entspricht,
erhalten werden.
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Alternativ
dazu kann das Oligonucleotid gemäß der Nucleotidsequenz
der SEQ ID NO: 1 entworfen werden. Durch Verwendung von Oligonucleotiden
mit Nucleotidsequenzen, die einer stromaufwärtigen Region von der Nucleotidnummer
557 und einer stromabwärtigen
Region von der Nucleotidnummer 1171 in der SEQ ID NO: 1 entspricht,
als Primer für
die PCR kann die gesamte kodierende Region amplifiziert werden.
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Die
Synthese der Oligonucleotide kann mit einem üblichen Verfahren, wie dem
Phosphoamidit-Verfahren (vergl. Tetrahedron Letters, 22, 1859 (1981))
unter Einsatz eines käuflich
erwerbbaren DNA-Synthetisiergeräts
(beispielsweise DNA-Synthesizer Model 380B, hergestellt von Applied
Biosystems) durchgeführt
werden. Außerdem
kann die PCR unter Verwendung eines käuflich erwerbbaren PCR-Geräts (beispielsweise DNA
Thermal Cycler Model PJ2000, hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.)
unter Verwendung von Taq DNA Polymerase (von Takara Shuzo Co., Ltd.)
nach dem vom Hersteller angegebenen Verfahren durchgeführt werden.
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Das
rhtC-Gen wurde in dem DNA-Fragment, welches das rhtB-Gen enthält, zufällig erhalten,
als das rhtB-Gen wie nachstehend in den Ausführungsformen beschrieben kloniert
wurde. Das rhtC-Gen entspricht einer wie nachstehend beschriebenen
berichtigten Sequenz von 0128 (Nucleotidnummern 60860-61480 der GenBank
Zugangsnummer M87049), welche ein bekannter, jedoch bezüglich der
Funktion unbekannter ORF ist. Das rhtC-Gen kann durch PCR oder Hybridisierung
unter Einsatz von Oligonucleotiden erhalten werden, die gemäß der Nucleotidsequenz
der SEQ ID NO: 3 entworfen wurden. Unter Verwendung von Oligonucleotiden
mit einer Nucleotidsequenz, die einer stromaufwärtigen Region von Nucleotidnummer
187 und einer stromabwärtigen
Region von Nucleotidnummer 804 in der SEQ ID NO: 3 entspricht, als
Primer für
die PCR kann die gesamte kodierende Region amplifiziert werden.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die für das erfindungsgemäße RhtB-Protein
kodierende DNA für ein
RhtB-Protein, einschließlich
eine Deletion, Substitution, Insertion oder Addition einer oder
mehrerer Aminosäuren
an einer oder mehreren Positionen kodieren, mit der Maßgabe, daß die Rh-Aktivität des so
kodierten RhtB Proteins nicht beeinträchtigt wird. Ebenso kann die
für das
RhtC-Protein kodierende erfindungsgemäße DNA für ein RhtC-Protein, einschließlich Deletion,
Substitution, Insertion oder Addition einer oder mehrerer Aminosäuren an
einer oder mehrerer Aminosäuren
an einer oder mehreren Positionen kodieren, mit der Maßgabe, daß die Rt-Aktivität des so
kodierten RhtC-Proteins nicht beeinträchtigt ist.
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Die
DNA, die für
im wesentlichen dasselbe Protein wie das RhtB-Protein oder das RhtC-Protein,
wie vorstehend beschrieben kodiert, kann beispielsweise durch Modifizieren
der Nucleotidsequenz durch ortsgerichtete Mutagenese erhalten werden,
so daß ein
oder mehrere Aminosäurereste
an einer bestimmten Stelle einer Deletion, Substitution, Insertion
oder Addition unterliegen. Die wie vorstehend beschrieben modifizierte DNA
kann durch herkömmlich
bekannte Mutationsbehandlung erhalten werden. Die Mutationsbehandlung
umfaßt
ein Verfahren zur Behandlung einer DNA, die für das RhtB-Protein oder das
RhtC-Protein in vitro kodiert, beispielsweise mit Hydroxylamin,
und ein Verfahren zur Behandlung eines Mikroorganismus, beispielsweise, eines
Bakteriums der Gattung Escherichia, das eine für das RhtB-Protein kodierende
DNA enthält,
mit UV-Strahlen oder einem Mutagenisierungsmittel, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(NTG) und salpetriger Säure,
die üblicherweise
für Mutationsbehandlungen
verwendet werden.
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Die
DNA, die für
im wesentlichen dasselbe Protein wie das RhtB-Protein oder das RhtC-Protein
kodiert, kann durch Expremieren einer DNA, die wie vorstehend beschrieben
einer in vitro-Mutationsbehandlung unterworfen
worden ist, in Mehrkopienform in einer geeigneten Zelle, Untersuchen
der Resistenz gegenüber Homoserin
oder Threonin und Selektieren der DNA, welche die Resistenz erhöht, erhalten
werden.
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Es
ist allgemein bekannt, daß eine
Aminosäuresequenz
eines Proteins und eine dafür
kodierende Nucleotidsequenz sich zwischen einzelnen Arten, Stämmen, Mutanten
oder Varianten leicht unterscheiden können.
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Deshalb
kann die DNA, die für
im wesentlichen dasselbe Protein wie das RhtC-Protein kodiert, durch Isolieren
einer DNA erhalten werden, die mit einer DNA, die beispielsweise
eine Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern 187 bis 804 der Nucleotidsequenz
der SEQ ID NO: 3 aufweist, oder mit einer davon unter stringenten
Bedingungen erhaltenen Sonde hybridisiert und für ein Protein mit der Rt-Aktivität aus einem
Bacterium der Gattung Escherichia, das einer Mutationsbehandlung
unterworfen worden ist, oder einer spontanen Mutante oder Variante
eines Bacteriums der Gattung Escherichia kodiert.
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Die
DNA, die für
im wesentlichen dasselbe Protein wie das RhtB-Protein kodiert, kann
auch durch Isolieren einer DNA erhalten werden, die mit DNA, die
beispielsweise eine Nucleotidsequenz der Nucleotidnummern 557 bis
1171 der Nucleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 aufweist, oder mit einer
Sonde, die unter stringenten Bedingungen davon erhalten kann, hybridisiert
und für
ein Protein mit der Rh-Aktivität
aus einem Bacterium der Gattung Escherichia, das einer Mutationsbehandlung
unterworfen worden ist, oder einer spontanen Mutante oder Variante
eines Bacteriums der Gattung Escherichia kodiert.
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Der
hier verwendete Ausdruck "stringente
Bedingungen" bezieht
sich auf Bedingungen, unter denen ein so genanntes spezifisches
Hybrid gebildet wird und ein nicht spezifisches Hybrid nicht gebildet
wird. Es ist schwierig, diese Bedingungen unter Verwendung numerischer
Werte klar auszudrücken.
Die stringenten Bedingungen umfassen jedoch beispielsweise eine
Bedingung, unter denen DNAs mit hoher Homologie, beispielsweise
DNAs mit einer Homologie von nicht weniger als 70% miteinander hybridisieren
können
und DNAs mit einer Homologie von weniger als 70% nicht miteinander
hybridisieren können.
Alternativ dazu ist die stringente Bedingung als eine Bedingung
beispielhaft erwähnt,
unter der DNAs bei einer Salzkonzentration miteinander hybridisieren,
die einer üblichen
Bedingung beim Waschen in der Southern-Hybridisierung entspricht, d.h.
60°c, 1 × SSC, 0,1%
SDS, vorzugsweise 0,1 × SSC,
0,1% SDS.
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(2) Erfindungsgemäßes Bacterium der Gattung Escherichia
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Das
erfindungsgemäße Bacterium
der Gattung Escherichia ist ein Bacterium der Gattung Escherichia, worin
die Rt-Aktivität
erhöht
ist. Bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Bacteriums
sind ein Bacterium, worin die Rh-Aktivität weiter erhöht ist.
Ein Bacterium der Gattung Escherichia ist beispielsweise Escherichia
coli. Die Rt-Aktivität
kann beispielsweise durch Erhöhen
der Kopienzahl des rhtC-Strukturgens in einer Zelle oder durch Transformation
eines Bacteriums der Gattung Escherichia mit einer rekombinanten DNA,
worin ein DNA-Fragment, welches das rhtC-Strukturgen enthält, das
für das
RhtC-Protein kodiert, mit einer Promotor-Sequenz ligiert ist, die
in einem Bacterium der Gattung Escherichia effizient funktioniert,
erhöht werden.
Die Rt-Aktivität
kann ebenfalls durch Substitution der Promotor-Sequenz des rhtC-Gens
auf einem Chromosom durch eine Promotor-Sequenz erhöht werden,
die in einem Bacterium der Gattung Escherichia effizient funktioniert.
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Daneben
kann die Rh-Aktivität
beispielsweise durch Erhöhen
der Kopienzahl des rhtB-Strukturgens in einer Zelle oder durch Transformation
eines Bacteriums der Gattung Escherichia mit einer rekombinanten
DNA erhöht
werden, worin ein DNA-Fragment, welches das für das RhtB-Protein kodierende
rhtB-Strukturgen enthalten ist, mit einer Promotor-Sequenz ligiert
ist, die in einem Bacterium der Gattung Escherichia effizient funktioniert.
Die Rh-Aktivität
kann auch durch Substitution der Promotor-Sequenz des rhtB-Gens auf einem Chromosom
durch eine Promotor-Sequenz erhöht
werden, die in einem Bacterium der Gattung Escherichia effizient funktioniert.
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Die
Amplifikation der Kopienzahl des rhtC-Strukturgens oder des rhtB-Strukturgens
in einer Zelle kann durch Einführen
eines Mehrkopienvektors, der das rhtC-Strukturgen oder das rhtB-Strukturgen
trägt,
in eine Zelle eines Bacteriums der Gattung Escheri chic durchgeführt werden.
Genauer gesagt kann die Kopienzahl durch Einführen eines Plasmids, eines
Phagen oder eines Transposons (Berg, D.E. und Berg, C.M., Bio/Tecnol.,
1, 417 (1983)), welches das rhtC-Strukturgen oder das rhtB-Strukturgen
trägt in
eine Zelle eines Bacteriums der Gattung Escherichia erhöht werden.
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Der
Mehrkopienvektor ist beispielsweise ein Plasmidvektor, wie pBR322,
pMW118, pUC19 oder dergleichen, und Phagenvektoren, wie λ1059, λBF101, M13mp9
oder dergleichen. Das Transposon ist beispielsweise Mu, Tn10, Tn5
oder dergleichen.
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Die
Einführung
einer DNA in ein Bacterium der Gattung Escherichia kann beispielsweise
durch ein Verfahren von D.A.M. Morrison (Methods in Enzymology,
68, 326 (1979)) oder ein Verfahren, bei dem eine Empfängerzelle
mit Calciumchlorid zur Erhöhung
der Permeabilität
von DNA behandelt wird (Mandel, M. und Higa, A., J. Mol. Biol.,
53, 159, (1970)) oder dergleichen durchgeführt werden.
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Wenn
die Rt-Aktivität
oder die Rt-Aktivität
und die Rh-Aktivität
in einem Aminosäure-produzierenden Bacterium
der Gattung Escherichia wie vorstehend beschrieben erhöht werden,
kann die produzierte Menge der Aminosäure erhöht werden. Als Bacterium der
Gattung Escherichia, worin die Rt-Aktivität oder die Rt-Aktivität und die
Rh-Aktivität
erhöht
sein sollen, werden Stämme
eingesetzt, welche die gewünschten
Aminosäuren
produzieren können.
Daneben kann die Fähigkeit
zur Produktion einer Aminosäure
auf ein Bacterium, worin die Rt-Aktivität oder die Rt-Aktivität und die
Rh-Aktivität
erhöht
sind, übertragen
werden.
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Auf
der Grundlage der Amplifikation des rhtC-DNA-Fragments wurden neue
Stämme
E. coli MG442/pRhtc, der Homoserin produziert, E. coli MG442/pVIC40,
pRhtc, der Threonin produziert, E. coli NZ10/pRhtBC und E. coli
NZ10/pRhtB, pRhtC, welche Homoserin, Valin und Leucin produzieren,
erhalten, wobei diese Stämme
die Aminosäuren
in einer höheren
Menge als solche, die kein amplifiziertes rhtC-DNA-Fragment enthalten,
anhäufen.
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Die
neuen Stämme
wurden (gemäß einer
internationalen Hinterlegung nach dem Budapester Abkommen) bei der
All-Russian Collection for Industrial Microorganisms (VKPM) hinterlegt.
Der Stamm E. coli MG442/pRhtc wurde mit der Hinterlegungsnummer
VKPM B-7700 hinterlegt. Der Stamm E. coli MG442/pVIC40, pRhtC wurde
mit der Hinterlegungsnummer VKPM B-7680 hinterlegt, der Stamm E.
coli NZ10/pRhtB, pRhtC wurde mit der Hinterlegungsnummer VKPM B-7681
hinterlegt, und der Stamm E. coli NZ10/pRhtBC wurde mit der Hinterlegungsnummer
VKPM B-7682 hinterlegt.
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Der
Stamm E. coli MG442/pRhtC (VKPM B-7700) zeigt die folgenden kulturmorphologischen
und biochemischen Eigenschaften.
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Cytomorphologie
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Gram-negative,
schwach bewegliche Stäbchen
mit runden Enden, 1,5 bis 2 μm
Größe in Längsrichtung.
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Kulturelle Eigenschaften
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Rindfleischextraktagar:
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Nach
24 Stunden Wachstum bei 37°C
wurden runde weißliche,
halbtransparente Kolonien mit einem Durchmesser von 1,0 bis 3 mm
produziert, die eine glatte Oberfläche, regelmäßige oder leicht gewellte Ränder, eine
leicht erhabene Mitte, eine homogene Struktur, pastöse Konsistenz
und leichte Emulgierbarkeit aufweisen.
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Luria-Agar:
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Nach
24-ständigem
Wachstum bei 37°C
entwickeln sich weißliche,
halbdurchscheinende Kolonien mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5
mm mit einer glatten Oberfläche,
homogenen Struktur, pastösen
Konsistenz und leichter Emulgierbarkeit.
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Minimalagar dotiertes Medium M9:
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Nach
40- bis 48-ständigem
Wachstum bei 37°C
bilden sich Kolonien mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,5 mm, die
gräulich
weiß,
halbtransparent, leicht konvex und mit einer schimmernden Oberfläche sind.
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Wachstum in Rindfleischextraktbrühe:
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Nach
24-ständigem
Wachstum bei 37°C
zeigt sich eine starke gleichförmige
Trübung
mit charakteristischem Geruch.
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Physiologische und biochemische Merkmale
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Wächst
nach Einstichimpfung in einen Rindfleischextraktagar:
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Zeigt
gutes Wachstum über
die angeimpfte Fläche.
Die Mikroorganismen stellen sich als fakultativ anaerob heraus.
Verflüssigt
Gelatine nicht.
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Zeigt
gutes Wachstum auf Milch, begleitet von Milchverklumpung. Produziert
kein Indol.
- Temperaturbedingungen: Wächst auf Rindfleischextraktbrühe bei 20
bis 42°C,
wobei die optimale Temperatur zwischen 33 und 37°C liegt. Der pH-Wert des Kulturmediums:
Wächst
auf flüssigen
Medien mit einem pH-Wert von 6 bis 8, wobei der optimale Wert bei
7,2 liegt.
- Kohlenstoffquellen: Zeigt gutes Wachstum auf Glucose, Fructose,
Lactose, Mannose, Galactose, Xylose, Glycerin, Mannitol, wobei eine
Säure und
Gas hergestellt werden.
- Stickstoffquellen: Assimiliert Stickstoff in der Form von Ammoniumsalzen
und Salzen salpetriger Säure
sowie von einigen organischen Verbindungen.
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Resistent
gegen Ampicillin.
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L-Isoleucin
wird als Wachstumsfaktor verwendet. Der Stamm kann jedoch ohne Isoleucin
langsam wachsen. Plasmidgehalt: Die Zellen enthalten das Mehrkopieren
Hybridplasmid pRhtC, das die Resistenz gegen Ampicillin (100 mg/l)
sicherstellt und welches das rhtC-Gen trägt, das für die erhöhte Resistenz gegen Threonin
(50 mg/ml) verantwortlich ist.
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Der
Stamm E. coli MG 442/pVIC40, pRhtc (VKPM B-7680) hat dieselben kulturmorphologischen
und biochemischen Eigenschaften wie der Stamm VKPM B-7700, mit Ausnahme
der Zugabe von pRhtC, er enthält ein
Mehrkopienhybridplasmid pVIC40, welches die Resistenz gegen Streptomycin
(100 mg/l) sicherstellt und welches die Gene des Threoninoperons
enthält.
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Der
Stamm E. coli NZ10/pRhtB, pRhtC (VKPM B-7681) hat dieselben kulturmorphologischen
und biochemischen Eigenschaften wie der Stamm VKPM B-7700, mit der
Ausnahme, daß L-Threonin
(0,1 bis 5 mg/ml) als Wachstumsfaktor anstelle von L-Isoleucin verwendet
wird. Daneben enthält
er das Mehrkopienhybridplasmid pRhtB, welches die Resistenz gegen
Kanamycin (50 mg/l) sicherstellt und welches das rhtB-Gen trägt, welches
Resistenz gegen Homoserin verleiht (10 mg/ml).
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Der
Stamm E. coli NZ10/pRhtBC (VKPM B-7682) hat dieselben kulturmorphologischen
und biochemischen Eigenschaften wie der Stamm VKPM B-7681, mit der
Ausnahme, daß er
das Mehrkopienhybridplasmid pRhtBC enthält, welches die Resistenz gegen
Ampicillin (100 mg/l) sicherstellt und welches sowohl das rhtB-Gen
als auch das rhtC-Gen trägt,
das Resistenz gegen Homoserin (10 mg/ml) und L-Threonin (50 mg/ml) verleiht.
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(3) Verfahren zum Herstellen einer Aminosäure
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Eine
Aminosäure
kann durch Kultivieren des Bacteriums, worin die Rt-Aktivität oder die
Rt-Aktivität und
die Rh-Aktivität
durch Amplifizieren der Kopienzahl des rhtC-Gens oder des rhtC-Gens
und des rhtB-Gens wie vorstehend beschrieben erhöht ist und welches die Fähigkeit
hat, die Aminosäure
zu produzieren, in einem Kulturmedium, durch Produzieren und Anhäufen der
Aminosäure
in dem Medium und durch Gewinnen der Aminosäure aus dem Medium effizient
hergestellt werden. Die Aminosäure
ist beispielsweise vorzugsweise L-Homoserin, L-Threonin oder eine
verzweigte Aminosäure.
Die verzweigten Aminosäuren
sind beispielsweise L-Valin,
L-Leucin und L-Isoleucin und vorzugsweise L-Valin und L-Leucin.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Kultivierung des Bacteriums der Gattung Escherichia, das
Gewinnen und Reinigen der Aminosäuren
aus dem flüssigen
Medium auf ähnliche
Weise wie in herkömmlichen
Verfahren zur Produktion einer Aminosäure durch Fermentation unter
Verwendung eines Bacteriums durchgeführt werden. Ein in der Kultivierung
eingesetztes Medium kann entweder eine synthetisches oder natürliches
Medium sein, solange das Medium eine Kohlenstoffquelle und eine
Stickstoffquelle und Mineralien sowie bei Bedarf Nährstoffe
enthält,
die das eingesetzte Bakterium für
das Wachstum braucht. Die Kohlenstoffquelle kann verschiedene Kohlenhydrate,
wie Glycose und Saccharose und verschieden organische Säuren umfassen.
In Abhängigkeit
von der assimilatorischen Fähigkeit
des eingesetzten Bacteriums kann ein Alkohol, einschließlich Ethanol
und Glycerin, eingesetzt werden. Als Stickstoffquelle werden Ammoniak,
verschiedene Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, andere Stickstoffverbindungen,
wie Amine, eine natürliche
Stickstoffquelle, wie Pepton, Sojabohnenhydrolysat und verdaute
fermentative Microben, eingesetzt. Als Mineralien werden Monokaliumphosphat,
Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Eisen(II)-sulfat, Mangansulfat,
Calciumcarbonat eingesetzt.
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Die
Kultivierung ist vorzugsweise eine Kultivierung unter aeroben Bedingungen,
beispielsweise eine Kultivierung unter Schütteln oder unter Belüften und
Rühren.
Die Kulturtemperatur ist üblicherweise
20 bis 40°C,
vorzugsweise 30 bis 38°C.
Der pH-Wert der
Kultur ist üblicherweise
zwischen 5 und 9, vorzugsweise zwischen 6,5 und 7,2. Der pH-Wert
der Kultur kann mit Ammoniak, Calciumcarbonat, verschiedenen Säuren, verschiedenen
Basen und Puffern eingestellt werden. Üblicherweise führt eine
Kultivierung über
1 bis 3 Tage zu der Anhäufung
der gewünschten
Aminosäure
in dem Medium.
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Die
Gewinnung der Aminosäure
kann durch Entfernen von Feststoffen, beispielsweise Zellen, aus dem
Medium durch Zentrifugation oder Membranfiltration nach der Kultivierung
und durch anschließendes
Gewinnen und Reinigen der gewünschten
Aminosäure
durch Ionenaustauschverfahren, Konzentrationsverfahren und Kristallfraktionierungsverfahren
und dergleichen durchgeführt
werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Klonierung und Identifizierung der rhtB- und rhtC-Gene,
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2 zeigt
die Struktur des Plasmids pRhtB, welches das rhtB-Gen trägt,
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3 zeigt
die Struktur des Plasmids pRhtC, welches das rhtC-Gen trägt und
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4 zeigt
die Struktur des Plasmids pRhtBC, welches das rhtB-Gen und das rhtC-Gen
trägt.
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Beispiele im
Folgenden genauer beschrieben. In den Beispielen weist die L-Aminosäure die
L-Konfiguration auf, wenn nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel 1: Erhalten des rhtB- und des
rhtC-DNA-Fragments
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Stufe 1. Klonen der Gene, die an der Resistenz
gegen Homoserin und Threonin beteiligt sind, in das Mini-Mu-Phagemid
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Die
Gene, die an der Resistenz gegen Homoserin und Threonin beteiligt
sind, wurden unter Verwendung des Mini-Mu-Phagemids d5005 in vivo
kloniert (Groisman, E.A., et al., J. Bacteriol., 168, 357-364 (1986). Das
MuCts62-Lysogen des Stammes MG442 (Guayatiner et al., Genetika (auf
Russisch), 14, 947-956, (1978)) wurde als Donor eingesetzt. Frisch
hergestellte Lysate wurden eingesetzt, um ein Mucts-lysogenes Derivat
des Stammes VKPM B-513 (Hfr K10 metB) zu infizieren. Die Zellen
wurden auf M9-Glucoseminimalmedium mit Methionin (50 μg/ml), Kanamycin
(40 μg/ml)
und Homoserin (10 μg/ml)
plaziert. Kolonien, die nach 48 Stunden au traten, wurden ausgewählt und
isoliert. Die Plasmid-DNA wurde isoliert und eingesetzt, um dem
Stamm VKPM B-513 durch Standardverfahren zu transformieren. Die
Transformanten wurden auf L-Brüheagarplatten mit
Kanamycin wie vorstehend beschrieben selektiert. Plasmid-DNA wurde
aus denjenigen isoliert, die gegen Homoserin resistent waren, und
sie wurden durch Restriktionskartierung der Struktur der eingefügten Fragmente
analysiert. Es zeigte sich, daß zwei
Arten von Insertionen, die zu unterschiedlichen Chromosomenbereichen
gehören,
von dem Donor kloniert worden wa ren. Somit existieren mindestens
zwei unterschiedliche Gene in E. coli, die in Mehrkopien-Form Resistenz
gegen Homoserin verleihen. Einer der zwei Typen von Insertionen
ist das rhtA-Gen, welches bereits berichtet worden ist (ABSTRACT
des 17th International Congress of Biochemistry and Molecular Biology
zusammen mit dem 1997 Annual Meeting of the American Society for Biochemistry
and Molecular Biology, San Francisco, California, August 24-29,
1997). Unter dem anderen der zwei Insertionstypen verleiht nur ein
MluI-MluI-Fragment von 0,8 kb Resistenz gegen Homoserin (1).
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Stufe 2: Identifizierung des rhtB-Gens
und des rhtC-Gens
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Das
Insertionsfragment wurde mit Hilfe des Dideoxykettenterminationsverfahrens
von Sanger sequenziert. Beide DNA-Stränge wurden in ihrer Gesamtheit
sequenziert, und alle Schnittstellen wurden überlappt. Die Sequenzierung
zeigte, daß das
Insertionsfragment f138 (Nukleotidnummern 61543 bis 61959 mit der
GenBank Hinterlegungsnummer M87049) enthielt, welches ein bekannter,
jedoch hinsichtlich der Funktion unbekannter ORF (offener Leserahmen)
ist, der sich bei 86 Min. auf dem E. coli Chromosom und etwa 350
bp stromaufwärts
davon (stromabwärtige
Region in der Sequenz M87049) befindet. f138, welches nur 160 Nucleotide in
der 5'-flankierenden Region
hat, konnte Resistenz gegen Homoserin nicht verleihen. Stromaufwärts des ORF
f138 zwischen den Nucleotiden 62160 und 61950 von M87049 ist kein
Terminationscodon vorhanden. Außerdem
ist ein ATG nach der Sequenz vorhanden, die als Ribosomenbindungsstelle
vorausgesagt ist. Der größere ORF
(Nucleotidnummern 62160 bis 61546) wird als rhtB-Gen bezeichnet.
Das von dem Gen abgeleitete RhtB-Protein hat eine Region, die hoch
hydrophob ist und mögliche
Transmembransegmente enthält.
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Wie
vorstehend beschrieben wurde, verleiht das Plasmid, welches dieses
Gen enthält,
den Zellen nur die Resistenz gegen hohe Konzentrationen von Homoserin.
Da das ursprüngliche
SacII-SacII-DNA-Fragment den
zweiten nicht-identifizierten ORF, 0128, enthält, wurde das Gen subkloniert
und auch seine Fähigkeit
zur Verleihung von Resistenz gegen Homoserin und Threonin untersucht.
Es zeigte sich, daß das
Plasmid, welches o128 (ClaI-Eco47III-Fragment) enthielt, Resistenz
gegen 50 mg/ml Threonin verlieh (1). Das
subklonierte Fragment wurde sequenziert, und es wurde gefunden,
daß es
das zusätzliche
Nucleotid (G) in der Position zwischen den Nucleotiden 61213 und
61214 von M87049 enthält.
Die Nucleotidzugabe zu der Sequenz schaltete eine Leserahmenverschiebung
aus und vergrößerte den
ORF in der 5'-flankierenden
Region bis zu dem Nucleotid 60860. Dieses neue Gen wurde als rhtC
bezeichnet. Beide Gene rhtB und rhtC wurden als homolog zu dem Transporter
identifiziert, der an dem Lysinexport von Corynebacterium glutamicum
beteiligt ist.
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Beispiel 2: Wirkung der Amplifizierung
der rhtB- und rhtC-Gene auf die Homoserinproduktion.
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(1) Konstruktion des L-Homoserin-produzierenden
Stammes E. coli NZ10/pA14, pRhtB und Homoserinproduktion.
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Das
rhtB-Gen wurde in ein Plasmid pUK21 eingefügt (Vieira, J. And Messing,
J., Gene, 100, 189-194 (1991)), wobei pRhtB erhalten wurde (2).
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Der
Stamm NZ10 von E. coli wurde mit einem Plasmid pAL4 transformiert,
welches ein pBR322-Vektor ist, in den das thrA-Gen für Aspartokinase-Homoserindehydrogenase
I eingeführt
war, wobei der Stamm NZ10/pAL4 erhalten wurde. Der Stamm NZ10 ist
eine leuB+-Revertante der Mutante thrB-, die von dem E. coli-Stamm C6000 erhalten
wird (thrB, leuB) (Appleyard R.K., Genetics, 39, 440-452, 1954).
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Der
Stamm NZ10/pAL4 wurde mit pUK21 oder pRhtB transformiert, wobei
die Stämme
NZ10/pAL4, pUK21 und NZ10/pAL4, pRhtB erhalten wurden.
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Die
so erhaltenen Transformanten wurden jeweils bei 37°C während 18
Stunden in einer Nährstoffbrühe mit 50
mg/l Kananycin und 100 mg/l Ampicilin kultiviert, und 0,3 ml der
erhaltenen Kultur wurde in 3 ml eines Fermentationsmediums, welches
die folgende Zusammensetzung aufwies und 50 mg/l Kanamycin und 100 mg/l
Ampicilin enthielt, ein einem 20 × 200 mm Teströhrchen eingeimpft
und bei 37°C
während
48 Stunden mit einem Rotations schüttler kultiviert. Nach der
Kultivierung wurden die angehäufte
Menge des Homoserins in dem Medium und die Absorption bei 560 nm
des Mediums durch bekannte Verfahren bestimmt. Zusammensetzung
des Fermentationsmediums (g/L)
Glucose | 80 |
(NH4)2SO4 | 22 |
K2HOP4 | 2 |
NaCl | 0,8 |
MgSO4·7H2O | 0,8 |
FeSO4·7H2O | 0,02 |
MnSO4·5H2O | 0,02 |
Thiaminhydrochlorid | 0,2 |
Hefeextrakt | 1,0 |
CaCO3 | 30 |
(CaCO3 wurde getrennt sterilisiert) | |
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1 zeigt, daß der Stamm
NZ10/pAL4, pRhtB Homoserin in einer größeren Menge anhäufte als
der Stamm NZ10/pAL4, pUK21, worin das rhtB-Gen nicht verstärkt war. Tabelle 1
Stamm | OD560 | Angehäufte Menge
des Homoserins (g/L) |
NZ10/pAL4,
pUK21 | 14,3 | 3,3 |
NZ10/pAL4,
pRhtB | 15,6 | 6,4 |
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(2) Konstruktion des Homoserin-produzierenden
Stammes E. coli MG442/pRhtC und Homoserinproduktion
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Das
rhtC-Gen wurde in den Vektor pUC21 eingeführt (Vieira, J. And Messing,
J., Gene, 100, 189-194 (1991)), wobei das Plasmid pRhtC erhalten
wurde (3).
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Der
bekannte E. coli-Stamm MG442, der Threonin in einer Menge von nicht
weniger als 3 g/L produzieren kann (Gusyatiner, et al., 1978, Genetika
(auf Russisch), 14: 947-956) wurde durch Einführen von pUC21 oder pRhtC transformiert,
wobei die Stämme
MG442/pUC21 und MG442/pRhtC erhalten wurden.
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Die
so erhaltenen Transformanten wurden jeweils 18 Stunden bei 37°C in einer
Nährstoffbrühe mit 100 mg/ml
Ampicilin kultiviert, und 0,3 ml der erhaltenen Kultur wurden in
3 ml des vorstehend beschriebenen Fermentationsmediums, das 100
mg/ml Ampicilin enthielt, in einem 20 × 200 mm-Teströhrchen eingeimpft
und 48 Stunden bei 37°C
mit einem Rotationsschüttler
kultiviert. Nach der Kultivierung wurden die angehäufte Menge des
Homoserins in dem Medium und die Absorption bei 560 nm des Mediums
durch bekannte Verfahren bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle 2
Stamm | OD560 | Angehäufte Menge
des Homoserins (g/L) |
MG442/pUC21 | 9,7 | <0,1 |
MG442/pRhtC | 15,2 | 9,5 |
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Beispiel 3: Die Wirkung der Amplifizierung
der rhtB- und rhtC-Gene
auf die Threoninproduktion
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(1) Konstruktion des Threonin-produzierenden
Stammes E. coli VG442/pVIC40, pRhtB (VKPM B-7660) und Threoinproduktion
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Der
Stamm MG442 wurde durch Einführen
eines bekannten Plasmids pVIC40 (
U.S.
Patent Nr. 5,175,107 (1992)) mit einem üblichen Transformationsverfahren
transformiert. Transformanten wurden auf LB-Agarplatten, die 0,1
mg/ml Streptomycin enthielten, ausgewählt. Auf diese Weise wurde
der neue Stamm MG442/pVIC40 erhalten.
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Der
Stamm MG442/pVIC40 wurde mit pUK21 oder pRhtB transformiert, wobei
der Stamm MG442/pVIC40, pUK21 und MG442/pVIC40, pRhtB erhalten wurden.
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Die
so erhaltenen Transformanten wurden jeweils 18 Stunden bei 37°C in einer
Nährstoffbrühe mit 50 mg/l
Kanamycin und 100 mg/l Streptomycin kultiviert, und 0,3 ml der erhaltenen
Kultur wurden in 3 ml eines in Beispiel 2 beschriebenen Fermentationsme diums,
das 50 mg/l Kanamycin und 100 mg/l Streptomycin enthielt, in einem
20 × 200
mm-Teströhrchen
eingeimpft und 68 Stunden bei 37°C
mit einem Rotationsschüttler
kultiviert. Nach der Kultivierung wurden die angehäufte Menge
des Threonins in dem Medium und die Absorption bei 560 nm des Mediums
durch bekannte Verfahren bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3 zeigt, daß der Stamm
MG442/pViC40, pRhtB Threonin in einer größeren Menge anhäufte als
der Stamm Mg442/pVIC40, pUK21, worin das rthB-Gen nicht vermehrt
war. Tabelle 3
Stamm | OD560 | Angehäufte Menge
des Threonins (g/L) |
MG442/pVIC40,
pUK21 | 16,3 | 12,9 |
MG442/pVIC40,
pRhtB | 15,2 | 16,3 |
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(2) Konstruktion des Threonin-produzierenden
Stammes E. coli VG442/pVIC40, pRhtC (VKPM B-7680) und Threoninproduktion
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Der
Stamm MG442/pVIC40 wurde mit pRhtC und pUC21 transformiert. Auf
diese Weise wurden die Transformanten MG442/pVIC40, pRHtC und MG442/pVIC40,
pUC21 erhalten. Auf dieselbe Weise wie vorstehend beschrieben wurden
MG442/pVIC40, pUC21 und MG442/pVIC40, pRhtC jeweils 18 Stunden bei
37°C in einer
Nährstoffbrühe mit 100
mg/l Ampicilin und 100 mg/l Streptomycin kultiviert, und 0,3 ml
der erhaltenen Kultur wurden in 3 ml des vorstehend beschriebenen
Fermentationsmediums, das 100 mg/l Ampicilin und 100 mg/l Streptomycin
enthielt, in einem 20 × 200
mm Teströhrchen
eingeimpft und 46 Stunden bei 37°C
mit einem Rotationsschüttler
kultiviert. Nach der Kultivierung wurden die angehäufte Menge
des Threonins in dem Medium und die Absorption des Mediums bei 560
nm durch bekannte Verfahren bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4 zeigt, daß der Stamm
MG442/pVIC40, pRhtC Threonin in einer größeren Menge anhäufte als
der Stamm MG442/pVIC40, pUC21, worin das rhtC-Gen nicht vermehrt war. Tabelle 4
Stamm | OD560 | Angehäufte Menge
des Threonins (g/L) |
MG442/pVIC40,
pUK21 | 17,4 | 4,9 |
MG442/pVIC40,
pRhtB | 15,1 | 10,2 |
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Beispiel 4: Konzertierte Wirkung des rhtB-Gens
und des rhtC-Gens auf die Aminosäureproduktion.
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Das
SacII-SacII-DNA-Fragment, das sowohl das rhtB-Gen als auch das rhtC-Gen
enthielt, wurde in pUC21 eingeführt.
Auf diese Weise wurde das Plasmid pRhtBC erhalten, welches das rhtB-Gen
und das rhtC-Gen enthält
(4).
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Dann
wurde der Stamm NZ10 mit pUC21, pRhtB, pRhtC oder pRhtBC transformiert,
und die Transformanten NZ10/pUC21 (VKPM B-7685), NZ10/pRhtB (VKPM B-7683), NZ10/pRhtC
(VKPM B-7684), NZ10/pRhtB, pRhtC (VKPM B-7681) und NZ10/pRhtBC (VKPM
B-7682) wurden somit erhalten.
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Die
vorstehend beschriebenen Transformanten wurden auf dieselbe Weise
wie vorstehend beschrieben kultiviert, und die angehäuften Mengen
der verschiedenen Aminosäuren
in dem Medium sowie die Absorption des Mediums bei 540 nm wurden
durch bekannte Verfahren bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt. Tabelle 5 zeigt, daß die konzertierte
Wirkung von pRhtB und pRhtC auf die Produktion von Homoserin, Valin
und Leucin gegeben ist. Diese Ergebnisse zeigen, daß die rhtB-
und rhtC-Genprodukte in Zellen wechselwirken können. Tabelle 5
Stamm | OD560 | Homoserin
(g/L) | Valin
(g/L) | Leucin
(g/L) |
NZ10/pUC21 | 18,7 | 0,6 | 0,22 | 0,16 |
NZ10/pRhtB | 19,6 | 2,3 | 0,21 | 0,14 |
NZ10/pRhtC | 20,1 | 0,7 | 0,2 | 0,15 |
NZ10/pRhtBC | 21,8 | 4,2 | 0,34 | 0,44 |
NZ10/pRhtB, pRhtC | 19,2 | 4,4 | 0,35 | 0,45 |
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Beispiel 5: Wirkung des rhtB-Gens und
des rhtC-Gens auf die Resistenz gegen Aminosäuren
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Wie
vorstehend beschrieben wurde, haben die Plasmide, die rhtB und rhtC
enthalten, eine positive Wirkung auf die Anhäufung einiger Aminosäuren in
der Kulturbrühe
durch verschiedene Bakterienstämme.
Es zeigte sich, daß das
Muster der angehäuften
Aminosäure
von dem Genotyp des Stammes abhing. Die Homologie der rhtB- und
der rhtC-Genprodukte mit dem Lysintransporter LysE von Corynebacterium
glutamicum (Vrljic, M., Sahm, H. und Eggeling, L. (1996) Mol. Microbiol.
22, 815-826) zeigt die analogen Funktionen für diese Proteine.
-
Deshalb
wurde die Wirkung der Plasmide pRhtB und pRhtC auf die Empfindlichkeit
des Stammes N99, der eine Streptomycin-resistente (StrR)-Mutante
des bekannten Stammes W3350 (VKPM B-1557) ist, gegenüber einigen
Aminosäuren
und Aminosäureanaloga
untersucht. Übernacht-Kulturbrühen (109 cfu/ml) der Stämme N99/pUC21, N99pUK21, N99/pRhtB
und N99/pRhtC wurden in M9-Minimalmedium 1:100 verdünnt und
5 Stunden in demselben Medium gezüchtet Dann wurden die so erhaltenen
Kulturen der logarythmischen Phase verdünnt, und es wurden etwa 104 lebende Zellen auf gut getrocknete Versuchsplatten
mit M9-Agar (2%), welche immer die doppelte Menge der Aminosäuren oder
Analoga enthielten, aufgetragen. Auf diese Weise wurde die minimale
inhibitorische Konzentration (MIC) dieser Verbindungen untersucht.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Tabelle 6 zeigt, daß multiple
Kopien von rhtB neben Homoserin eine erhöhte Resistenz gegen α-Amino-β-hydroxyvaleriansäure (AHVA)
und S-(2-Aminoethyl)-L-cystein (AEC) und 4-Aza-DL-Leucin verliehen;
und multiple Kopien des rhtC-Gens erhöhten neben Threonin auch die Resistenz
gegen Valin, Histidin und AHVA. Diese Ergebnisse deuten an, daß jeder
der vermuteten Transporter RhtB und RhtC gegenüber mehreren Substraten (Aminosäuren) Spezifitäten aufweisen,
oder aufgrund der Amplifikation nicht spezifische Wirkungen zeigen. Tabelle 6
Substrat | MIC (μg/ml) |
N99/pUC21 | N99/pRhtB | N99/pRhtC |
L-Homoserin | 1000 | 20000 | 1000 |
L-Threonin | 30000 | 40000 | 80000 |
L-Valin | 0,5 | 0,5 | 2,0 |
L-Histidin | 5000 | 5000 | 40000 |
AHVA | 100 | 2000 | 15000 |
AEC | 5 | 20 | 5 |
4-Aza-DL-Leucin | 50 | 100 | 50 |
O-Methyl-L-threonin | 20 | 20 | 20 |
- *: Dieselben Daten wurden für N99/pUK21
erhalten.
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