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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Cellulasen
sind Enzyme, welche β-D-glucosidische
Bindungen in Cellulosen hydrolysieren. Cellulolytische Enzyme sind
traditionell in drei Hauptklassen eingeteilt worden: Endoglucanasen,
Exoglucanasen oder Zellobiohydrolasen und β-Glucosidasen (Knowles, J. et
al., TIBTECH 5, 255–261
(1987)). Cellulasen werden bekanntermaßen von einer großen Anzahl
von Bakterien, Hefen und Pilzen hergestellt.
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Hauptrangig
unter den Anwendungen, welche für
die Verwendung von cellulolytischen Enzymen entwickelt worden sind,
sind diejenigen, welche das Abbauen von (Holz)Cellulose-Zellstoff zu Zuckern
für (Bio)Ethanol-Herstellung
beinhalten, Textilbehandlungen wie "Stonewashing" und "Biopolishing" und Reinigungsmittel-Zusammensetzungen.
Somit sind Cellulasen bekanntermaßen auch nützlich in Reinigungsmittel-Zusammensetzungen
zur Entfernung von Schmutz, d. h. zur Säuberung. Zum Beispiel veranschaulichen die
G.B.-Anmeldungen
Nr. 2 075 028, 2 095 275, 2 094 826 eine verbesserte Reinigungsleistung
mit Waschmitteln, wenn diese Cellulase beinhalten. Darüber hinaus
veranschaulicht die G.B.-Anmeldung
Nr. 1 358 599 die Verwendung von Cellulase in Waschmitteln zur Verringerung
des Rauhigkeitsgefühls
baumwollhaltiger Textilien.
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Ein
anderes nützliches
Merkmal von Cellulasen in der Behandlung von Textilien ist ohre
Fähigkeit,
gebrauchte Textilien zu rekonditionieren, indem deren Farben kräftiger gemacht
werden. Zum Beispiel führt
das wiederholte Waschen von baumwollhaltigen Textilien zu einem
gräulichen
Belag auf dem Kleidungsstück.
Dieser kommt angenommenermaßen
aufgrund zerstörter
und ungeordneter Fibrillen zu Stande, welche manchmal als "Pills" bzw. Noppen bezeichnet
werden, was durch mechanische Einwirkung verursacht wird. Dieser gräuliche Belag
ist besonders auf gefärbten
Textilien bemerkbar. Als eine Folge ist das Vermögen von Cellulase, die in Unordnung
geratene Oberseitenschicht der Faser zu entfernen und somit das
Gesamtaussehen der Textilie zu verbessern, als nützlich befunden worden.
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Weil
Reinigungsmittel, die eine Hauptanwendung von Cellulase sind, im
Allgemeinen unter alkalischen Bedingungen arbeiten, besteht ein
starker Bedarf nach Cellulasen, welche eine hohe Aktivität bei pH
7–10 aufweisen.
Gut charakterisierte pilzliche Cellulasen, wie diejenigen aus Humicola
insolens und Trichoderma reesei, zeigen eine adäquate Leistung bei neutralem
bis niedrig alkalischem pH-Wert. Eine Anzahl von Enzymen, welche
Cellulaseaktivität
bei hohem alkalischen pH-Wert aufzeigen, sind aus Bacillus und anderen
Prokaryoten isoliert worden, siehe z. B. die PCT-Veröffentlichungen
Nr. WO 96/34092 und WO 96/34108. Somit sind sowohl pilzliche als
auch bakterielle Cellulasen gründlich
untersucht worden. Allerdings hat eine dritte Gruppe von Cellulasen,
diejenigen, welche aus Actinomycetes isoliert werden, lediglich
geringe Aufmerksamkeit erfahren. Wilson et al., Critical Reviews
in Beiotechnology, 12: 45–63
(1992), haben Cellulasen untersucht, welche hergestellt werden von
Thermomonospora fusca, Thermonomospora curvata und Microbispora
bispora, und haben gezeigt, dass viele von diesen Cellulasen breite
pH-Profile und eine gute Temperaturstabilität aufzeigen. In ähnlicher
Weise haben Nakai et al., Agric. Biol. Chem., 51: 3061–3065 (1987),
und Nakai et al., Gene, 65: 229–238
(1988), die alkalitolerante Cellulase casA aus dem Streptomyces-Stamm
KSM-9 nachgewiesen. Diese Cellulase besitzt ein alkalisches pH-Optimum
und eine ausgezeichnete Temperaturstabilität.
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Trotz
der Kenntnis auf dem Fachgebiet in Bezug auf viele Cellulasezusammensetzungen
mit wünschenswerten
Eigenschaften, einschließlich
einiger Beispiele aus Actinomycetes, besteht ein fortgesetzter Bedarf
nach neuen Cellulasen mit einem variierenden Spektrum an Merkmalen,
welche nützlich
sind beispielsweise als Textilbehandlungen, Komponenten von Reinigungsmittelzusammensetzungen,
Zellstoff- und Papierbehandlungen, Tierfutterzusätze, Verarbeitungshilfen für das Backen
und Biomassen-Umwandler. Die Anmelder der vorliegenden Erfindung
haben Cellulasen gefunden, welche ein derartige reiche Ausstattung
an Merkmalen besitzen und welche nützlich in solchen bekannten
Anwendungen von Cellulasen sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt sieht die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor
vor, umfassend ein DNA-Molekül,
welches eine Cellulase codiert, die eine DNA-Sequenz umfasst, wie
dargestellt in SEQ ID Nr.: 2 oder eine DNA-Sequenz, welche wenigstens
76 % Sequenzidentität
zu der DNA-Sequenz, wie dargestellt in SEQ ID Nr.: 2, aufweist,
wobei das DNA-Molekül
funktionsfähig
an einen Glukoseisomerase-Promotor von Actinoplanes missouriensis
verknüpft
ist.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung Wirtszellen
vor, wie definiert in den Ansprüchen.
Falls die Wirtszelle eine Streptomyces spp oder ein Bacillus spp
ist, handelt es sich vorzugsweise um Streptomyces lividans, Bacillus
lichenifomis oder Bacillus subtilis.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Cellulase vor, wobei das Verfahren folgendes
umfasst:
Wachsenlassen einer transformierten Wirtszelle, wie
definiert in den Ansprüchen,
unter Bedingungen, die für die
Expression der Cellulase codierenden DNA geeignet sind; und
Auffangen
der resultierenden wässrigen
Mischung, welche die Cellulase umfasst.
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In
diesem Verfahren wird vorzugsweise die Cellulase aus der wässrigen
Mischung weiter aufgereinigt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 zeigt
die abgeleitete Aminosäuresequenz
einer ungefähr
36 kD großen
Cellulase gemäß der Erfindung,
wobei die Leader-Sequenz im Fettdruck gezeigt wird. Die codierten
Buchstaben werden gemäß der IUPAC-IUB-Biochemie-Nomenklatur-Kommission
aufgeführt
(wie beschrieben in dem GenBank PatentIn-Benutzerhandbuch, PC-DOS/MS-DOS-Version,
November 1990) (SEQ ID Nr.: 1).
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Die 2 zeigt
die DNA-Sequenz, codierend eine ungefähr 36 kD große Cellulase
gemäß der Erfindung
(SEQ ID Nr.: 2).
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Die 3 zeigt
das pH/Aktivitäts-Profil
einer ungefähr
36 kD großen
Cellulase gemäß der Erfindung bei
40°C und
60°C.
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Die 4 zeigt
den pHPLT-Vektor.
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Die 5 zeigt
den pHP11AG8-Vektor.
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Die 6 zeigt
die 16s-RNA-Sequenz des Actinomycete, aus welchem die Cellulase
der Erfindung erhalten werden kann (SEQ ID Nr.: 3).
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Die 7 zeigt
die Konstruktion von pIJ488-101.
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Die 8 zeigt
die Konstruktion von pWGxGIT.
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Die 9 zeigt
die Konstruktion von pTZ18Rsti.
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Die 10 zeigt
die Konstruktion von pWGxsGIT.
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Die 11 zeigt
die Konstruktion von pIJ488sti.
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Die 12 zeigt
die Konstruktion von pSEGCi.
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Die 13 zeigt
die Konstruktion von pSEGCT.
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Die 14 zeigt
die Konstruktion von pSEGCT11AG8.
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Die 15 gibt
die DNA-Sequenz der vollständigen
Expressionskassette an, welche aus dem GI-Promotor, der celA-Signalsequenz,
Cellulase 11AG8 und dem GI-Terminator besteht (SEQ ID Nr.: 4). Ebenfalls darin
angegeben wird die codierende Aminosäuresequenz von 11AG8 (SEQ ID
Nr.: 5).
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Die 16 zeigt
die Konstruktion von pSEACT11AG8.
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Die 17 zeigt
die Konstruktion von pSACT11AG8.
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Die 18 vergleicht das Leistungsverhalten der
Volllängen-
und der trunkierten bzw. verkürzten
Cellulase dieser Erfindung. 18a zeigt
an, dass in Wisk® die Entpillungs-Leistung der Volllängenform äquivalent
zu derjenigen der trunkierten Cellulase ist. Die 18b zeigt, dass bei der trunkierten Cellulase
die Peak-Belastungswerte geringfügig
niedriger sind und der TSL bzw. Zugfestigkeitsverlust größer ist. 18c zeigt an, dass, bei einer gleichen Entpillungsrate,
die trunkierte Cellulase einen größeren TSL aufweist als die Volllängen-Cellulase.
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Die 19 vergleicht die Leistung der Volllängenform
und der trunkierten Cellulase dieser Erfindung. 19a zeigt an, dass in Gessy Lever #1 die Entpillungsleistung
der trunkierten Cellulase besser war als jene der Volllängen-Cellulase. 19b zeigt an, dass die Peak-Belastungswerte für das trunkierte Enzym größer waren
als für
die Volllängen-Cellulase.
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Die 20 vergleicht die Leistung der Volllängenform
und der trunkierten Cellulase dieser Erfindung in Gegenwart eines
Bleichmittels. 20a zeigt an, dass in Gegenwart
von Perboratmonohydrat und eines Bleichaktivators das Entpillungsvermögen des
trunkierten Enzyms am wenigsten absank. 20b zeigt
an, dass die Peak-Belastungswerte für die trunkierte Cellulase
in Gegenwart eines Bleichmittels anstiegen.
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Die 21 vergleicht die Leistung der Volllängenform
und der trunkierten Cellulase dieser Erfindung in Gegenwart von
Protease. 21a zeigt an, dass Protease
keinen Effekt auf die Entpillungsleistung des trunkierten Enzyms
aufwies. 21b zeigt, dass Protease keinen
Effekt auf die Peak-Belastungswerte für die trunkierte Cellulase
hatte.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Es
sei denn, es wird hierin anderweitig definiert, besitzen alle technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke,
welche hierin verwendet werden, die gleiche Bedeutung, wie es üblicherweise
vom Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, welchem diese Erfindung
angehört,
verstanden wird. Singleton, et al., DICTIONARY OF MICROBIOLOGY AND
MOLECULAR BIOLOGY, 2. Auflage, John Wiley and Sons, New York (1994), und
Hale & Marham,
THE HARPER COLLINS DICTIONARY OF BIOLOGY, Harper Perennial, NY (1991),
liefern dem Fachmann ein allgemeines Wörterbuch für viele der in dieser Erfindung
verwendeten Ausdrücke.
Obwohl beliebige Verfahren und Materialien, welche ähnlich oder
gleichwertig zu den hierin beschriebenen sind, in der Ausübung oder
dem Testen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden
die bevorzugten Verfahren und Materialien beschrieben. Numerische
Bereiche schließlich
die Zahlen, welche den Bereich begrenzen, ein. Es sei denn, es wird
anderweitig angegeben, werden Nukleinsäuren von links nach rechts
in 5'- nach 3'-Orientierung angegeben; bzw. Aminosäuresequenzen
werden von links nach rechts in der Richtung von Amino- zu Carboxy-Orientierung
geschrieben. Die hierin vorgesehenen Überschriften sind keine Einschränkungen
der verschiedenen Aspekte oder Ausführungsformen der Erfindung,
welche zur Bezugnahme in Form der Beschreibung als Ganzheit herangezogen
werden soll. Folglich werden die unmittelbar nachfolgend definierten
Begriffe vollständiger
unter Bezugnahme auf die Beschreibung als Ganzes definiert.
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Der
Begriff "Aminosäure" schließt die Bezugnahme
auf eine Aminosäure
ein, welche in ein Protein, Polypeptid oder Peptid (zusammengefasst "Polypeptid") eingebaut ist.
Die Aminosäure
kann eine natürlich vorkommende
Aminosäure
sein oder kann, es sei denn, es wird anderweitig eingegrenzt, bekannte
Analoge von natürlichen
Aminosäuren
einschließen,
welche in einer ähnlichen
Weise wie natürlich
vorkommende Aminosäuren
funktionieren.
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Mit "Derivat" wird beabsichtigt,
ein Peptid oder Protein anzugeben, welches aus einem nativen Protein abgeleitet
wird durch Addition einer oder mehrere Aminosäuren entweder an einem oder
beiden von dem C- und N-terminalen Ende des nativen Proteins, Substitution
von einer oder mehreren Aminosäuren
an einer oder einer Anzahl von verschiedenen Stelle(n) in der nativen
Aminosäuresequenz,
Deletion von einer oder mehreren Aminosäuren an einem oder beiden Enden
des nativen Proteins oder an einer oder mehreren Stellen in der
Aminosäuresequenz,
oder Insertion einer oder mehrerer Aminosäuren an einer oder mehreren
Stellen in der nativen Aminosäuresequenz.
Die Herstellung eines Enzymderivats wird vorzugsweise durch Modifizieren einer
DNA-Sequenz, welche das native Protein codiert, Transformation dieser
DNA-Sequenz in einen geeigneten Wirt und Expression der modifizierten
DNA-Sequenz zur Bildung des abgewandelten Enzyms erreicht. Alternative
Methoden zum Herstellen von Derivaten sind im Fachgebiet allgemein
bekannt und schließen
z. B. proteolytische Spaltung von nativen Proteinen oder ihren Derivaten
ein. Die Derivate der Cellulasen dieser Erfindung schließen Peptide
ein, welche veränderte
Aminosäuresequenzen
im Vergleich zu einer Vorläuferenzym-Aminosäuresequenz
(z. B. einem Wildtyp- oder Naturzustand-Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung) umfassen, welche eine charakteristische enzymatische
Natur des Vorläuferenzyms
beibehalten, aber welche in irgendeinem spezifischen Aspekt veränderte Eigenschaften
aufweisen. Zum Beispiel kann eine veränderte Cellulase ein erhöhtes pH-Optimum
oder eine erhöhte
Temperaturbeständigkeit
aufweisen, aber wird ihre charakteristische cellulolytische Aktivität beibehalten.
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"Konservative Substitutionen" einer bestimmten
Aminosäuresequenz
bezieht sich auf Aminosäuresubstitutionen
von jenen Aminosäuren,
welche für
die funktionelle Aktivität
nicht kritisch sind, oder Substitution von Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
mit ähnlichen
Eigenschaften (z. B. sauer, basisch, positiv oder negativ geladen,
polar oder nicht-polar etc.), so dass die Substitutionen selbst
von kritischen Aminosäuren
die Aktivität
nicht wesentlich verändern.
Tabellen für
konservative Substitutionen, welche funktionell ähnliche Aminosäuren angeben,
sind im Fachbereich allgemein bekannt.
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Der
Begriff "identisch" im Zusammenhang
mit zwei Polypeptid- oder Nukleinsäuresequenzen bezieht sich auf
die Reste in den zwei Sequenzen, welche gleich sind, bei Alignierung
hinsichtlich maximaler Übereinstimmung,
wie gemessen unter Anwendung eines der folgenden "Sequenzvergleichsalgorithmen". Eine optimale Alignierung
von Sequenzen zum Vergleich kann z. B. durch den lokalen Homologie-Algorithmus
von Smith & Waterman,
Adv. Appl. Math. 2: 482 (1981); durch den Homologie-Alignierungs-Algorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48: 443 (1970); durch das Ähnlichkeitssuche-Verfahren von
Pearson & Lipman, Proc.
Nat'l Acad. Sci.
USA 85: 2444 (1988); durch die computerisierten Implementationen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA in dem Wisconsin
Genetics-Software-Paket, Genetics Computer Group, 575 Science Dr.,
Madison, WI) oder durch visuelle Überprüfung durchgeführt werden.
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Ein
Beispiel für
einen Algorithmus, der zum Bestimmen von Sequenzähnlichkeit geeignet ist, ist
der BLAST-Algorithmus, der in Altschul et al., J. Mol. Biol. 215:
403-410 (1990), beschrieben wird. Software zum Durchführen von
BLAST-Analysen ist über
das National Center for Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) öffentlich
erhältlich.
Dieser Algorithmus beinhaltet zuerst das Identifizieren von hochbewerteten
Sequenzpaaren (HSPs) durch Identifizieren von kurzen Wörtern der
Länge W
in der Suchsequenz, welche entweder einem positiv bewerteten Schwellenwert
T entsprechen oder diesen erfüllen,
wenn sie mit einem Wort derselben Länge in einer Datenbanksequenz
aligniert werden. Diese anfänglichen
Nachbarschafts-Worttreffer fungieren als Ausgangspunkte für das Auffinden
von längeren
HSPs zu finden, welche diese enthalten. Die Worttreffer werden in
beiden Richtungen entlang jeder der zwei verglichenen Sequenzen
so weit verlängert,
wie die kumulative Alignierungs-Bewertung erhöht werden kann. Die Verlängerung
der Worttreffer wird angehalten, wenn: die kumulative Alignierungs-Bewertung
um die Größe X von
einem maximal erzielten Wert abfällt;
die kumulative Bewertung gleich Null oder niedriger wird; oder das
Ende von einer der beiden Sequenzen erreicht ist. Die BLAST-Algorithmus-Parameter W, T und
X bestimmen die Empfindlichkeit und Geschwindigkeit der Alignierung.
Das BLAST-Programm verwendet als Standards eine Wortlänge (W)
von 11, die BLOSUM62-Bewertungsmatrix (siehe Henikoff & Henikoff Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 10915 (1989)), Alignierungen (B) von 50,
eine Erwartung (E) von 10, M'5,
N'-4 und einen Vergleich
beider Stränge.
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Der
BLAST-Algorithmus führt
dann eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen
durch (siehe z. B. Karlin & Altschul,
Proc. Nat'l. Acad.
Sci. USA 90: 5873–5787
(1993)). Ein Maß der Ähnlichkeit,
welches von dem BLAST-Algorithmus vorgesehen wird, ist die kleinste
Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), welche eine Anzeige der Wahrscheinlichkeit
liefert, mit welcher eine Übereinstimmung
zwischen zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen zufällig auftreten
würde.
Zum Beispiel wird eine Nukleinsäure
als ähnlich
zu einer Cellulase-Nukleinsäure
dieser Erfindung betrachtet, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit in
einem Vergleich der Test-Nukleinsäure zu einer Cellulase-Nukleinsäure geringer
als etwa 0,1, weiter bevorzugt geringer als etwa 0,01 und am stärksten bevorzugt
geringer als etwa 0,001 ist. Falls die Test-Nukleinsäure ein
Cellulase-Polypeptid codiert, wird sie als ähnlich zu einer spezifizierten
Cellulase-Nukleinsäure
betrachtet, wenn der Vergleich zu einer kleinsten Summenwahrscheinlichkeit
von weniger als etwa 0,5 und weiter bevorzugt weniger als etwa 0,2
führt.
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Ein
anderer Hinweis, dass zwei Polypeptide im wesentlichen identisch
sind, besteht darin, dass das erste Polypeptid immunologisch kreuzreaktiv
mit dem zweiten Polypeptid ist. Typischerweise sind Polypeptide, die
sich durch konservative Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden, immunologisch kreuzreaktiv. Somit ist zum Beispiel
ein Polypeptid im wesentlichen identisch zu einem zweiten Polypeptid,
falls die zwei Peptide sich nur durch eine konservative Substitution
unterscheiden.
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Wie
hierin verwendet, werden "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" austauschbar verwendet
und schließen
den Bezug auf ein Polymer von Aminosäureresten ein. Die Ausdrücke beziehen
sich auf Aminosäurepolymere,
in welchen ein oder mehrere Aminosäurereste ein künstliches
chemisches Analog einer entsprechenden natürlich vorkommenden Aminosäure ist/sind,
sowie auf natürlich
vorkommende Aminosäurepolymere. Die
Ausdrücke
beziehen sich ebenfalls auf Polymere, welche konservative Aminosäuresubstitutionen
enthalten, so dass das Protein funktionell bleibt.
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Wie
hierin verwendet, schließt "rekombinant" den Bezug auf ein
Polypeptid ein, welches unter Verwendung von Wirtszellen hergestellt
wird, welche in ihrem nativen Zustand keine endogene Kopie der DNA
aufweisen, die in der Lage ist, das Polypeptid zu exprimieren. Die
Zellen produzieren das rekombinante Polypeptid, da sie genetisch
durch die Einführung
der geeigneten isolierten Nukleinsäuresequenz verändert wurden. Der
Ausdruck schließt
ebenfalls den Bezug auf eine Wirtszelle oder Nukleinsäure oder
einen Vektor ein, welche durch die Einführung einer heterologen Nukleinsäure oder
die Veränderung
einer nativen Nukleinsäure
zu einer Form verändert
worden ist, welche für
die Zelle nicht nativ ist, oder dass die Zelle von einer Zelle abgeleitet
wird, die so modifiziert wurde. Somit exprimieren rekombinante Wirtszellen
zum Beispiel Gene, welche nicht innerhalb der nativen (nicht-rekombinanten)
Form der Zelle gefunden werden, exprimieren Mutanten von Genen,
welche innerhalb der nativen Form gefunden werden, oder exprimieren
native Gene, welche ansonsten abnormal exprimiert, unter-exprimiert
oder überhaupt
nicht exprimiert werden.
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"Wirtszelle" bezeichnet eine
Zeile, welche die Fähigkeit
aufweist, als ein Wirt und Expressionsvehikel für einen rekombinanten DNA-Vektor
gemäß der Erfindung
zu wirken. In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung bedeutet "Wirtszelle" die Zellen von Bacillus.
Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass jedwede geeignete Wirtszelle,
z. B. bakterielle, pilzliche, eukaryotische und Pflanzenzelle, verwendet
werden kann.
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"DNA-Konstrukt" oder "DNA-Vektor" bedeutet eine Nukleotidsequenz,
welche ein oder mehrere DNA-Fragmente umfasst, codierend jede der
obenstehend beschriebenen neuen Cellulasen oder Cellulasederivate.
Eingeschlossen in "DNA-Vektoren" sind "Expressionsvektoren". Typische Expressionsvektoren
enthalten Transkriptions- und Translationsterminatoren, Transkriptions-
und Translations-Initiationssequenzen und Promotoren, welche nützlich zur
Regulierung der Expression der jeweiligen Nukleinsäure sind.
Die Vektoren umfassen gegebenenfalls generische Expressionskassetten,
enthaltend mindestens eine unabhängige "Terminatorsequenz,
Sequenzen, welche die Replikation der Kassette in Prokaryoten, Eukaryoten
oder beiden gestatten (z. B. Shuttle-Vektoren), und Selektionsmarker
für sowohl
prokaryotische als auch eukaryotische Systeme. Vektoren sind geeignet
für Replikation
und Integration in Prokaryoten, Eukaryoten oder beiden. Siehe Giliman
und Smith, Gene 8: 81–97
(1979); Roberts et al., Nature 328: 731–734 (1987); Berger und Kimmel, GUIDE
TO MOLECULAR CLONING TECHNIQUES, METHODS IN ENZYMOLOGY, BAND 152,
Academic Press, Inc., San Diego, CA ("Berger"); Scheider, B. et al., Protein Expr.
Purif 6435: 10 (1995); Sambrook et al. MOLECULAR CLONING – A LABORATORY
MANUAL (2. AUFLAGE) BAND 1–3,
Cold Springs Harbor Publishing (1989) ("Sambrook"); und CURRENT PROTOKOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY, Ausubel et al. (Hrsg.), Current Protocols, ein Gemeinsschaftsunternehmen
zwischen Greene Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., (1997
Ergänzungsband)
("Ausubel").
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Klonierung und Expression
von Volllängen-Cellulase
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung werden die Cellulasen dieser Erfindung aus natürlichen Quellen
erhalten, z. B. werden nicht rekombinant hergestellt. Es ist möglich, die
Cellulasen durch Screening von Proben aus Soda-Seen zu erhalten,
um den geeigneten Cellulase-erzeugenden Organismus zu isolieren. Dieser
Organismus kann dann gemäß im Fachgebiet
anerkannten Methoden zum Heranziehen von Bakterien, wie Actinomycetes,
wachsen gelassen werden.
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Anstatt
den korrekten Cellulase-erzeugenden Stamm zu isolieren, ist es allerdings
effizienter, gentechnische Verfahrensweisen einzusetzen. Somit ist
es möglich,
eine geeignete Wirtszelle mit der hierin vorgesehenen DNA zu transformieren,
und den resultierenden rekombinanten Mikroorganismus unter für Wirtszellwachstum
und Cellulaseexpression geeigneten Bedingungen zu kultivieren.
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Als
ein erster Schritt kann chromosomale DNA aus dem Donor-Actinomycete-Stamm
erhalten werden, zum Beispiel durch das Verfahren von Saito und
Miura (Saito & Miura,
Biochim. Biophys. Acta., 72: 619 (1963)) oder durch ein ähnliches
Verfahren. Restriktionsenzymspaltung der so erhaltenen chromosomalen
DNA sieht DNA-Fragmente vor, welche das alkalische Cellulase-Gen
enthalten. Für
diesen Zweck kann jedwedes Restriktionsenzym verwendet werden, vorausgesetzt,
es spaltet nicht eine gewünschte
Region des Gens, zum Beispiel die codierende Region eines Gens oder
eine codierende Region und einen Promotor eines Gens. Als Alternative
kann ein Restriktionsenzym verwendet werden, welches das Gen spaltet,
wobei allerdings eine verringerte Enzymkonzentration oder Inkubationszeit
eingesetzt wird, um nur einen partiellen Verdau zuzulassen. Eine
bevorzugte Restriktionsendonuklease ist Sau3A. Aus der resultierenden
Verdaumischung können
geeignete Fragmente von etwa 4–10
kb isoliert, in einen DNA-Vektor inseriert und angewandt werden,
um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren.
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Gene,
welche die Cellulasen der vorliegenden Erfindung codieren, können unter
Verwendung von z. B. λ-Phage-(Expressions)-Vektoren
und E.coli-Wirtszellen kloniert werden. (Alternativ dazu kann eine PCR-Klonierung
unter Verwendung von Consensus-Primern, welche auf konservierten
Domänen
entworfen werden, eingesetzt werden.) Nach einem ersten Klonierungsschritt
in E. coli kann ein Cellulasegen gemäß der vorliegenden Erfindung
in einen stärker
bevorzugten industriellen Expressionswirt, wie Bacillus- oder Streptomyces-Spezies, überführt werden.
Am stärksten
wird Streptomyces bevorzugt. Die Hochspiegel-Expression und -Sekretion, welche in
diesen Wirtsorganismen erhältlich
ist, gestattet eine Akkumulation der Cellulase in dem Fermentationsmedium,
aus welchem sie anschließend
zurückgewonnen
werden kann.
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Die
Cellulase kann aus dem Fermentationsmedium durch herkömmliche
Vorgehensweisen zurückgewonnen
werden, einschließlich
Abtrennen der Zellen aus dem Medium durch Zentrifugation oder Filtration, oder,
falls notwendig, Aufbrechen der Zellen und Entfernen des Überstandes
von den zellulären
Fragmenten und Trümmern.
Nach der Klärung
werden typischerweise die proteinartigen Komponenten des Überstandes oder
Filtrats mittels eines Salzes, z. B. Ammoniumsulfat, gefällt. Die
gefällten
Proteine werden dann solubilisiert und durch eine Vielzahl von chromatographischen
Vorgehensweisen, z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie
oder ein anderes ähnliches
im Fachgebiet anerkanntes Vorgehen, gereinigt. Für die Herstellung einer Cellulase
gemäß der Erfindung,
wird es bevorzugt, die Wirtszellen unter alkalischen Bedingungen
unter Verwendung von Medien, welche eine Energiequelle auf Cellulose-Basis
enthalten, zu kultivieren.
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Es
wird bevorzugt, dass die Reinigung der Cellulasen dieser Erfindung
durch die funktionelle Aktivität überwacht
wird. Ein bevorzugter funktioneller Assay überwacht die Kinetik der Hydrolyse
von NPC (Nitrophenylcellobiosid) durch Cellulase. Das Vorgehen ist
wie folgend:
In doppelt oder dreifach angesetzten Vertiefungen
einer 96-Vertiefungs-Mikrotiterplatte werden 20 μl Probe oder Standard zugesetzt.
Die Standards können
zuvor erhaltene und gutcharakterisierte Cellulaseproben oder kommerziell
gelieferte Cellulasen sein. Es werden 100 μl Assaylösung zugegeben. Die Assaylösung besteht in
1 Teil konzentrierter Stammlösung
und 5 Teilen Phosphatpuffer. Die konzentrierte Stammlösung besteht
aus 25 mg/ml NPC (Sigma N4764) in 100 mM Natriumphosphat, pH 8,0.
Der gleiche Phospatpuffer kann verwendet werden, um die Assaylösung zu
verdünnen.
Sobald das NPC-Substrat zu den Proben oder Standards zugesetzt worden
ist, wird die Platte in eine bei 30 °C vorgewärmte Mikrotiter-Plattenlesevorrichtung
eingeschoben. Ablesungen bei 1410 nm sollten in 1-minütigen Intervallen
während
6 Minuten erfasst werden.
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Aus
den Standards kann eine Standardkurve erzeugt werden. Die y-Achse
der Kurve ist das Vmax und die X-Achse ist die Konzentration der
Cellulase in dem Standard. Wenn das Vmax der Proben außerhalb
der Standardkurve liegt, welche durch die Standards aufgestellt
wurde, sollten die Proben verdünnt
und der Assay wiederholt werden.
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst die Expressionswirtszelle eine Bacillus
spp., weiter bevorzugt Bacillus licheniformis oder Bacillus subtilis.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Wirtsexpressionszellen jedoch einen Streptomyces spp.,
weiter bevorzugt Streptomyces lividens. Ein bevorzugtes allgemeines
Transformations- und Expressionsprotokoll für hinsichtlich Protease deletierte
Bacillus-Stämme
wird in Ferrari et al., U.S.-Patent Nr. 5 264 366 angegeben. Transformation
und Expression in Streptomyces können
in Hopwood et al., GENETIC MANIPULATION OF STREPTOMYCES: A LABORATORY MANUAL,
Innis (1985), nachgeschlagen werden.
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Es
ist festgestellt worden, dass eine Transformation der DNA-Sequenzen
dieser Erfindung in Bacillus in Hinsicht auf die resultierende Expression
ineffektiv war. Bei Streptomyces ist der bevorzugte Promotor der Glucoseisomerase(GI)-Promotor
von Actinoplanes missouriensis.
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Zusätzlich zu
einer Volllängen-Cellulase
und der dafür
codierenden DNA umfasst diese Erfindung ebenfalls trunkierte Cellulasen
und Derivate von Cellulasen und die dafür codierende DNA. Typischerweise umfassen
Cellulasen zwei aktive Domänen:
eine katalytisch aktive Domäne
und eine Cellulosebindungsdomäne.
Die trunkierten Cellulasen dieser Erfindung umfassen den katalytisch
aktiven Bereich einer Volllängen-Cellulase
dieser Erfindung.
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In
einer Ausführungsform
wird die trunkierte Cellulase durch die Spaltung einer Volllängen-Cellulase erzeugt.
Die Volllängen-Cellulase
kann entweder aus ihrem natürlichen
Wirt, z. B. Actinomyctes, oder aus einer rekombinanten Wirtszelle
isoliert werden. Ohne dass gewünscht
wird, durch Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass während des
Fermentationsverfahrens von rekombinanten Wirtszellen eine Protease
die Cellulasen dieser Erfindung trunkiert. Es wird insbesondere
angenommen, dass eine Endoprotease, welche nach Prolinresten spaltet,
die Cellulasen trunkiert. Daher wird es in Betracht gezogen, dass,
im Fall von nicht-rekombinanten Cellulasen oder rekombinanten Cellulasen,
welche während
des Fermentationsverfahrens nicht trunkiert werden, eine solche
Protease zu den Volllängen-Cellulasen dieser
Erfindung zugesetzt werden kann, um die trunkierten Formen herzustellen.
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Nach
der Spaltung kann es notwendig sein, die trunkierte Cellulase dieser
Erfindung von der nun abgetrennten Cellulasebindungsdomäne zu trennen.
Diese Trennung kann auf der Grundlage der Größe, z. B. durch präparative
Elektrophorese, Gelfiltration oder Größenausschlusschromatographie
und Ultrafiltration erfolgen. Andere mögliche Verfahren werden dem
Fachmann auf dem Gebiet offensichtlich sein und können Ionenaustauschchromatographie,
Hydrophobe-Wechselwirkungs-Chromatographie und Affinitätschromatographie,
Sedimentations-Äquilibrierung
etc. einschließen.
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Alternativ
dazu kann eine trunkierte Cellulase rekombinant hergestellt werden.
In diesem Aspekt wird eine DNA-Sequenz hergestellt, welche nur die
codierende Region für
den katalytisch aktiven Bereich einer Volllängen-Cellulase umfasst. In
bevorzugten Ausführungsformen
wird die DNA, welche die 230 oder 233 Aminosäuren der katalytisch aktiven
Domäne
codiert, hergestellt. Die DNA-Sequenz kann entweder durch synthetische
Mittel oder durch Restriktionsenzymverdau einer codierenden Volllängensequenz
hergestellt werden. Wenn ein Restriktionsenzym verwendet wird, kann
es, abhängig
von dem Enzym, notwendig sein, jedwede hervorstehenden Einzelstränge von
DNA glattendig zu machen. Ein solches Glätten der Enden kann durch Auffüllen des
anderen, nicht hervorstehenden Strangs oder durch Beschneiden des
hervorstehenden Strangs ausgeführt
werden. Techniken für
beide dieser Verfahren sind dem Fachmann gut bekannt. Der Fachmann wird
auch wissen, dass ein Stop-Codon
hinzugefügt
werden sollte, nachdem die gewünschte
codierende Region geendet hat. Techniken zum Hinzufügen von
Codons an das 3'-Ende
einer codierenden Region sind gut bekannt und können beispielsweise in Ausubel
oder Sambrook gefunden werden.
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Die
Synthese von DNA-Sequenzen ist im Fachgebiet gut bekannt und kann
zum Beispiel gefunden werden in Beaucage & Caruthers, Tetrahedron Letts. 22(20):
1859–1862
(1981), z. B. unter Verwendung eines automatischen Synthesizers,
z. B. wie beschrieben in Needham-VanDevanter,
et al., Nucl Acids Res. 12: 6159–6168 (1984). DNA-Sequenzen
können
auch maßgeschneidert
angefertigt werden und bestellt werden von einer Vielzahl von kommerziellen
Quellen, die dem Fachmann bekannt sind, zum Beispiel Promega (Madison,
WI). Eine Reinigung von DNA-Sequenzen, falls nötig, wird typischerweise entweder
durch native Acrylamidgelelektrophorese oder durch Anionenaustausch-HPLC,
wie beschrieben in Pearson & Regnier,
J. Chrom. 255: 137–149
(1983), durchgeführt.
Die Sequenz der synthetischen Oligonukleotide kann unter Anwendung
des chemischen Abbauverfahrens von Maxam & Gilbert, Methods in Enzymology 65:
499–560 (1980),
bestätigt
werden.
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In
einem alternativen Verfahren kann es bevorzugt werden, die codierende
Region des Volllängen-Cellulasegens
intakt zu halten, aber ein Stop-Codon am gewünschten Trunkierungspunkt einzuführen. Es
gibt viele Wege zum Erzeugen von Veränderungen in einer gegebenen
Nukleinsäuresequenz,
um z. B. ein Stop-Codon zu inserieren, welches ein Polypeptid trunkieren
kann. Derartige gut bekannte Verfahren schließen ortsgerichtete Mutagenese,
PCR-Amplifikation unter Verwendung von degenerierten Oligonukleotiden,
Exposition von Zellen, enthaltend die Nukleinsäure, an mutagene Mittel oder
Strahlung, chemische Synthese eines gewünschten Oligonukleotids (z.
B. in Verbindung mit Ligation und/oder Klonierung zur Erzeugung
großer
Nukleinsäuren)
und andere allgemein bekannte Techniken ein, siehe Giliman & Smith, Gene 8:
81–97
(1979); Robert et al., Nature 328: 731–734 (1987); Sambrook; und
Ausubel.
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Zusätzlich zu
trunkierten Cellulasen beinhaltet diese Erfindung andere Derivate
von Volllängen-
und trunkierten Cellulasen. Solche Derivate umfassen z. B. Aminosäuresubstitutionen,
Substitution von nicht-natürlichen
Aminosäuren,
Substitution oder Addition von D-Aminosäuren und Konjugation an eine
andere Einheit. Mit der Ausnahme von Aminosäuresubstitutionen, welche in
einer ähnlichen
Weise zu jener, die oben für die
Insertion eines Stop-Codons beschrieben wurde, bewerkstelligt werden
können,
sollte die Substitution von nicht-natürlichen Aminosäuren und
eine Konjugation an andere Einheiten chemisch durchgeführt werden. Techniken
zur chemischen Modifikation von Proteinen sind im Fachgebiet gut
bekannt und können
beispielsweise gefunden werden in CHEMISTRY AND BIOCHEMISTRY OF
AMINO ACIDS, PEPTIDES, AND PROTEINS, B. Weinstein (Hrsg.), Marcel
Dekker, New York, S. 267 (1983).
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Identifikation
der Cellulasen dieser Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung umfasst einen Expressionsvektor und Wirtszellen,
umfassend eine DNA gemäß 2 (SEQ
ID Nr.: 2), ein Fragment oder ein Derivat davon mit mehr als 76
% Sequenzidentität,
vorzugsweise mehr als 80 % Sequenzidentität und am stärksten bevorzugt mehr als 90
% Sequenzidentität
dazu, wie es in den Patentansprüchen
definiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Hybridisierung eingesetzt, um zu analysieren, ob ein gegebenes
DNA-Fragment oder Gen einer hierin beschriebenen Cellulase-DNA-Sequenz entspricht
und somit innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegt.
Der Hybridisierungsassay ist im Wesentlichen wie folgend beschaffen:
Genomische DNA aus einer jeweiligen Zielquelle wird durch Verdau
mit einem passenden Restriktionsenzym, z. B. EcoR I, Hind III, Bam
HI, Cla I, Kpn I, Mlu I, Spe I, Bgl II, Nco I, Xba I, Xho I und
Xma I (geliefert von New England Biolabs, Inc., Beverly, MA, und
Boehringer Mannheim) gemäß den Anweisungen des
Herstellers fragmentiert. Die Proben werden dann durch ein Agarose-Gel (zum Beispiel
0,8 % Agarose) so elektrophoretisiert, dass eine Trennung von DNA-Fragmenten nach der
Größe sichtbar
gemacht werden kann. Das Gel kann kurz in destilliertem H2O gespült
und anschließend
in einer geeigneten Lösung
(wie zum Beispiel 0,25 M HCl) unter vorsichtigem Schütteln depuriniert
werden, gefolgt von 30 Minuten langer Denaturierung (in zum Beispiel
0,4 M NaOH) bei sanftem Schütteln.
Ein Renaturierungsschritt kann eingeschlossen werden, in welchem
das Gel während
30 Minuten bei sanftem Schütteln
in 1,5 M NaCl, 1 M Tris, pH 7,0, eingebracht wird. Die DNA sollte
dann auf eine geeignete positiv geladene Membran überführt werden,
beispielsweise die Maximum Strength Nytran Plus-Membran (Schleicher & Schuell, Keene,
N.H.), wobei eine Transferlösung
verwendet wird (wie zum Beispiel 6 × SSC (900 mM NaCl, 90 mM Trinatriumcitrat)).
Sobald der Transfer vollständig
ist, im Allgemeinen nach etwa 2 Stunden, wird die Membran gespült in z.
B. 2× SSC
(2× SSC
= 300 mM NaCl, 30 mM Trinatriumcitrat) und bei Raumtemperatur luftgetrocknet.
Die Membran sollte dann (etwa 2 Stunden lang oder mehr) in einer
geeigneten Vorhybridisierungslösung
(wie zum Beispiel eine wässrige
Lösung,
enthaltend pro 100 ml: 20–50
ml Formamid, 25 ml 20× SSPE
(1× SSPE
= 0,18 M NaCl, 1 mM EDTA, 10 mM NaH2PO4, pH 7,7), 2,5 ml 20 % SDS und 1 ml 10 mg/ml
gescherter Heringssperma-DNA) prähybridisiert werden.
Wie dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sein wird, kann die Menge
an Formamid in der Vorhybridisierungslösung in Abhängigkeit von der Natur der
erhaltenen Reaktion gemäß Routineverfahren
variiert werden. Somit kann eine niedrigere Menge an Formamid zu
einer vollständigeren
Hybridisierung im Hinblick auf die Identifizierung von hybridisierenden
Molekülen
führen,
als das gleiche Vorgehen unter Ver wendung einer größeren Menge
an Formamid. Andererseits kann eine starke Hybridisierungsbande
unter Verwendung von mehr Formamid leichter visuell identifiziert
werden.
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Eine
DNA-Sonde mit einer Länge
im Allgemeinen zwischen 100 und 1000 Basen, entnommen aus der Sequenz
in 2, sollte durch Elektrophorese in einem Agarosegel
isoliert werden, das Fragment aus dem Gel herausgeschnitten werden
und aus der ausgeschnittenen Agarose gewonnen werden; für ein ausführlicheres
Vorgehen siehe Sambrook. Dieses gereinigte Fragment von DNA wird
dann markiert (zum Beispiel unter Verwendung des Megaprime-Markierungssystems
gemäß den Anweisungen
des Herstellers) zum Einbauen von P32 in
die DNA. Die markierte Sonde wird durch Erhitzen auf 95°C während 5
Minuten denaturiert und unverzüglich
zu der Membran und Vorhybridisierungslösung zugesetzt. Die Hybridisierungsreaktion
sollte während
einer angemessenen Zeit und unter passenden Bedingungen, zum Beispiel
18 Stunden lang bei 37°C unter
vorsichtigem Schütteln
oder Schwenken vor sich gehen. Die Membran wird gespült (zum
Beispiel in 2× SSC/0,3%
SDS) und dann in einer geeigneten Waschlösung bei vorsichtigem Bewegen
gewaschen. Die gewünschte
Stringenz wird eine Reflexion der Bedingungen sein, unter welchen
die Membran (Filter) gewaschen wird.
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Spezifisch
wird die Stringenz einer gegebenen Reaktion (d. h. der Grad an Homologie,
der für
eine erfolgreiche Hybridisierung notwendig ist) von den Waschbedingungen
abhängen,
welchen der Filter nach der Hybridisierung unterzogen wird. "Niedrig-Stringenz"-Bedingungen, wie hierin definiert, werden
das Waschen eines Filters mit einer Lösung von 0,2× SSC/0,1%
SDS bei 20°C
während
15 Minuten umfassen. "Hoch-Stringenz"-Bedingungen umfassen einen weiteren
Waschschritt, umfassend das zweimalige Waschen des Filters mit einer
Lösung
von 0,2× SSC/0,1%
SDS bei 37°C
während
30 Minuten.
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Nach
dem Waschen wird die Membran getrocknet, und die gebundene Sonde
wird detektiert. Falls 32P oder ein anderes
Radioisotop als das Markierungsmittel verwendet wird, kann die gebundene
Sonde durch Autoradiographie detektiert werden. Andere Techniken
für die
Sichtbarmachung von anderen Sonden sind dem Fachmann auf dem Gebiet
allgemein bekannt. Die Detektion einer gebundenen Sonde zeigt an,
dass eine Nukleinsäuresequenz
die gewünschte
Homologie und daher Identität
zu SEQ ID Nr.: 2 aufweist und innerhalb dieser Erfindung eingeschlossen
ist.
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Die
Cellulaseproteine und Derivate dieser Erfindung können entweder
physikochemisch oder funktionell, und vorzugsweise auf beide Arten,
charakterisiert werden. Eine physikochemische Charakterisierung zieht
einen Vorteil aus gut bekannten Techniken, wie SDS- Elektrophorese, Gelfiltration,
Aminosäurezusammensetzung,
Massenspektroskopie und Sedimentierung, um das Molekulargewicht
eines Proteins zu bestimmen, isoelektrischer Fokussierung, um den
pI eines Proteins zu bestimmen, Aminosäuresequenzierung, um die Aminosäuresequenz
eines Proteins zu bestimmen, Kristallographie-Untersuchungen, um
die Tertiärstruktur
eines Proteins zu bestimmen, und Antikörperbindung, um antigene Epitope,
welche in einem Protein vorhanden sind, zu ermitteln.
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Funktionelle
Charakteristika werden durch dem Fachmann auf dem Gebiet der Cellulase
allgemein bekannte Techniken bestimmt und schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
Hydrolyse von kristalliner Carboxymethylcellulose (CMC) ein. Diese
bevorzugte Technik für
eine funktionelle Charakterisierung wird in größerer Ausführlichkeit im nachstehenden
Beispiel 5 beschrieben.
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Unter
Anwendung einiger der obenstehend aufgezählten Techniken wurde festgestellt,
dass die Volllängen-Cellulasen
dieser Erfindung ein Molekulargewicht von ungefähr 30 bis 40 kD, vorzugsweise
34 bis etwa 38 kD, am stärksten
bevorzugt 36 kD aufweisen, wie gemessen auf SDS-PAGE. Es wurde festgestellt,
dass die Volllängen-Cellulasen
einen berechneten isoelektrischen Punkt von etwa 4 bis etwa 5, vorzugsweise
4,5, und ein pH-Optimum gegenüber
CMC von etwa 5 bis etwa 10, abhängig
von der Temperatur, aufweisen. Das pH-Optimum beträgt festgestelltermaßen 8 bei
40°C und
7 bei 60°C.
Die trunkierten Cellulasen dieser Erfindung weisen festgestelltermaßen ein
Molekulargewicht von zwischen 20 und 30 kD, vorzugsweise zwischen etwa
23 und 26 kD und am stärksten
bevorzugt zwischen 24 und 25 kD auf.
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Anwendungen der Cellulasen
dieser Erfindung
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Die
Behandlung von Textilien gemäß der vorliegenden
Erfindung zieht eine Textilien-Verarbeitung
oder -Reinigung mit einer Zusammensetzung, welche eine Cellulase
der Erfindung umfasst, in Betracht. Eine solche Behandlung schließt, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Stonewashing, Modifizieren der Textur, Gefühlseigenschaft
und/oder Erscheinung von cellulosehaltigen Textilien oder sonstige
Techniken, welche während
der Herstellung oder Säuberung/Rekonditionierung
von cellulosehaltigen Textilien angewandt werden, ein. Darüber hinaus
betrifft die Behandlung innerhalb des Kontexts dieser Erfindung
die Entfernung "unreifer" oder "toter" Baumwolle aus cellulosehaltigen
Textilien oder Fasern. Unreife Baumwolle ist signifikant amorpher als
reife Baumwolle, und zum Beispiel Ursache von ungleichmäßiger Einfärbung. Die
in der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogene Zusammensetzung
schließt
ferner eine Cellulase-Komponente zur Verwendung beim Waschen einer
verschmutzten gefertigten cellulosehaltigen Textilie ein. Zum Beispiel
kann eine Cellulase dieser Erfindung in einer Reinigungsmittelzusammensetzung
zum Wäschewaschen
verwendet werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung brauchbare Waschmittelzusammensetzungen schließen Spezialformulierungen,
wie Vorwäsche-,
Voreinweichungs- oder
Farbwiederherstellungszusammensetzungen für den Hausgebrauch ein. Solche
Behandlungszusammensetzungen, wie hierin beschrieben, können in
der Form eines Konzentrats, welches eine Verdünnung erfordert, oder in der
Form einer verdünnten
Lösung
oder einer Form, welche direkt auf die Cellulose enthaltende Textilie
aufgebracht werden kam, vorliegen. Allgemeine Behandlungstechniken
für die
Cellulase-Behandlung von Textilien werden zum Beispiel in der EP-Veröffentlichung
Nr. 220 016 und den GB-Anmeldungen
Nr. 1 368 599 und 2 095 275 beschrieben.
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Die
Behandlung eines cellulosehaltigen Materials gemäß der vorliegenden Erfindung
beabsichtigt ferner die Behandlung von Tierfutter, Zellstoff und/oder
Papier, Lebensmitteln und Getreide bzw. Körnern für die im Fachgebiet bekannten
Zwecke. Beispielsweise ist bekannt, dass Cellulase den Wert von
Tierfutter erhöht, den
Feuchtigkeitsgehalt bzw. die Entwässerbarkeit von Holzzellstoff
erhöht,
Lebensmittelprodukte verbessert und die Fasern in Getreide während des
Körner-Nassmahlverfahrens
oder -Trockenmahlverfahrens reduziert.
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Eine
Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Herstellen einer wässrigen Lösung, welche eine wirksame
Menge an einer Cellulase oder einer Kombination von Cellulasen zusammen
mit anderen optionalen Bestandteilen enthält, einschließlich zum
Beispiel einem Puffer, einem Tensid und/oder einem Scheuermittel.
Eine wirksame Menge von einer Cellulase-Enzymzusammensetzung ist
eine für
ihren beabsichtigten Zweck ausreichende Konzentration an Cellulase-Enzym.
Somit ist zum Beispiel eine "wirksame Menge" an Cellulase in
einer Stonewashing-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
diejenige Menge, welche den gewünschten
Effekt vorsehen wird, z. B. zur Hervorrufung eines gebrauchten und
ausgebleichten Aussehens an den Nähten und auf Gewebebahnen.
In ähnlicher
Weise ist eine "wirksame
Menge" an Cellulase
in einer Zusammensetzung, welche zur Verbesserung des Gefühlseindrucks
und/oder Aussehens einer Cellulose enthaltenden Textilie beabsichtigt
wird, diejenige Menge, welche messbare Verbesserung im Gefühlseindruck,
z. B. eine Verbesserung der Glattheit des Gewebes, oder Aussehen,
z. B. Entfernung von Pills und Fibrillen, welche dazu neigen, die
Klarheit des Aussehens eines Kleidungsstücks zu verringern, hervorruft.
Die eingesetzte Menge an Cellulase ist ebenfalls abhängig von
der verwendeten Gerätschaft,
den verwendeten Verfahrensparametern (der Temperatur der Cellulasebehandlungslösung, der
Expositionszeit an die Cellulaselösung und dergleichen) und der
Cellulase-Aktivität
(z. B. wird eine jeweilige Lösung
eine geringere Konzentration an Cellulase erfordern, falls eine
aktivere Cellulase-Zusammensetzung
verwendet wird, verglichen zu einer weniger aktiven Cellulase-Zusammensetzung).
Die exakte Konzentration an Cellulase in der wässrigen Behandlungslösung, zu
welcher das zu behandelnde Textil zugegeben wird, kann vom Fachmann basierend
auf den oben genannten Faktoren sowie dem gewünschten Ergebnis ohne Weiteres
bestimmt werden. In Stonewashing-Verfahren ist es im Allgemeinen
bevorzugt worden, dass die Cellulase in der wässrigen Behandlungslösung in
einer Konzentration von etwa 0,5 bis 5000 ppm und am stärksten bevorzugt
etwa 10 bis 200 ppm Gesamtprotein vorhanden ist. In Zusammensetzungen
zur Verbesserung des Gefühlseindrucks und/oder
Aussehens einer Cellulose enthaltenden Textilie ist es im Allgemeinen
bevorzugt worden, dass die Cellulase in der wässrigen Behandlungslösung bei
einer Konzentration von etwa 0,1 bis 2000 ppm und am stärksten bevorzugt
etwa 0,5 bis 200 ppm Gesamtprotein vorhanden ist.
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In
einer bevorzugten Behandlungs-Ausführungsform wird ein Puffer
in der Behandlungslösung
verwendet, so dass die Konzentration an Puffer ausreichend ist,
um den pH-Wert der Lösung
innerhalb des Bereichs zu halten, worin die verwendete Cellulase
Aktivität
aufzeigt. Der pH, bei dem die Cellulase Aktivität aufzeigt hängt seinerseits
von der Natur der verwendeten Cellulase ab. Die exakte Konzentration
an verwendetem Puffer wird von mehreren Faktoren abhängen, die
der Fachmann ohne Weiteres berücksichtigen
kann. Zum Beispiel werden, in einer bevorzugten Ausführungsform,
der Puffer wie auch die Pufferkonzentration so ausgewählt, dass
der pH-Wert der letztendlichen Cellulase-Lösung innerhalb des pH-Bereichs
gehalten wird, der für
eine optimale Cellulase-Aktivität
erfordert wird. Die Feststellung des optimalen pH-Bereichs der Cellulasen
der Erfindung kann gemäß gut bekannten
Techniken ermittelt werden. Geeignete Puffer bei einem pH innerhalb
des Aktivitätsbereichs
der Cellulase sind dem Fachmann auf dem Gebiet ebenfalls gut bekannt.
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Zusätzlich zu
Cellulase und einem Puffer kann die Behandlungszusammensetzung gegebenenfalls ein
Tensid enthalten. Geeignete Tenside schließen jedwedes Tensid ein, das
mit der verwendeten Cellulase und der Textilie kompatibel ist, einschließlich beispielsweise
anionischen, nicht-ionischen und ampholytischen Tensiden. Geeignete
anionische Tenside schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, lineare oder verzweigte Alkylbenzolsulfonate; Alkyl- oder
Alkenylethersulfate mit linearen oder verzweigten Alkylgruppen oder
Alkenylgruppen; Alkyl- oder Alkenylsulfate; Olefinsulfonate; Alkansulfonate
und dergleichen ein. Geeignete Gegenionen für anionische Tenside schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Alkalimetallionen wie Natrium und Kalium; Erdalkalimetallionen
wie Calcium und Magnesium; Ammoniumion; und Alkanolamine mit 1 bis
3 Alkanolgruppen der Kohlenstoffanzahl 2 oder 3 ein. Ampholytische
Tenside schließen
z. B. quaternäre
Ammo niumsalzsulfonate und ampholytische Tenside vom Betain-Typ ein.
Derartige ampholytische Tenside besitzen sowohl positiv als auch
negativ geladene Gruppen im gleichen Molekül. Nichtionische Tenside umfassen
im Allgemeinen Polyoxyalkylenether, sowie höhere Fettsäure-Alkanolamide oder Alkylenoxid-Addukt
davon und Fettsäureglycerinmonoester.
Mischungen von Tensiden können
in den Weisen, welche dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind,
ebenfalls verwendet werden.
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Eine
konzentrierte Cellulasezusammensetzung kann zur Verwendung in den
hierin beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Solche Konzentrate
enthalten konzentrierte Mengen der oben beschriebenen Cellulasezusammensetzung,
Puffer und Tensid, vorzugsweise in einer wässrigen Lösung. Wenn es so formuliert
wird, kann das Cellulasekonzentrat leicht mit Wasser verdünnt werden,
so dass die Cellulasepräparationen,
welche die erforderliche Konzentration an jedem Bestandteil aufweisen,
rasch und akkurat hergestellt werden. Wenn wässrige Konzentrate formuliert
werden, können
diese Konzentrate verdünnt
werden, so dass man zu der erforderlichen Konzentration der Komponenten
in der Cellulase-Lösung, wie
oben angegeben, gelangt. Wie ohne Weiteres offensichtlich ist, werden
derartige Cellulase-Konzentrate eine einfache Formulierung der Cellulase-Lösungen gestatten,
als auch einen durchführbaren
Transport der Zusammensetzung zu der Örtlichkeit, an der sie verwendet
werden wird, zulassen. Das Behandlungskonzentrat kann in einer beliebigen,
im Fachgebiet anerkannten, Form vorliegen, beispielsweise Flüssigkeit,
Emulsion, Gel oder Paste. Derartige Formen sind dem Fachmann auf
dem Gebiet allgemein bekannt.
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Wenn
ein festes Cellulase-Konzentrat eingesetzt wird, kann die Cellulase-Zusammensetzung
ein Granulat, ein Pulver, ein Agglomerat oder eine feste Scheibe
sein. Die Granulate können
so formuliert werden, dass sie Materialien zur Verringerung der
Auflösungsgeschwindigkeit
der Granulate in das Waschmedium enthalten. Derartige Materialien
und Granulate werden im U.S.-Patent Nr. 5 254 283 offenbart, das
hierin durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen ist.
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Andere
Materialien können
ebenfalls mit der Cellulase-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet
oder darin eingebracht werden, wie gewünscht, einschließlich Steinen,
Bimsstein, Füllstoffen,
Lösungsmitteln,
Enzymaktivatoren und Anti-Wiederablagerungs-Mitteln, abhängig von der letztendlichen
Verwendung der Zusammensetzung.
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Als
Beispiel werden Stonewashing-Verfahren ausführlich beschrieben werden,
wobei jedoch die beschriebenen Parameter vom Fachmann für andere
Anwendungen, d. h. Verbesserung des Gefühlserlebnisses und/oder Aussehens
einer Textilie, ohne Weiteres modifiziert werden.
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Die
cellulosehaltige Textilie wird mit der Cellulase-haltigen Stonewashing-Zusammensetzung,
welche eine wirksame Menge der Cellulase enthält, durch Vermengen der Behandlungszusammensetzung
mit der Stonewashing-Zusammensetzung, und somit indem das Cellulase-Enzym
in Nähe
zu dem Textil gebracht wird, kontaktiert. Anschließend wird
die wässrige
Lösung,
welche die Cellulase und die Textilie enthält, bewegt. Wenn die Behandlungszusammensetzung
eine wässrige
Lösung
ist, kann die Textilie direkt in der Lösung eingeweicht werden. In ähnlicher
Weise wird, wo die Stonewashing-Zusammensetzung ein Konzentrat ist,
das Konzentrat in ein Wasserbad mit der cellulosehaltigen Textilie
hinein verdünnt.
Wenn die Stonewashing-Zusammensetzung in einer festen Form, zum
Beispiel einem Vorwasch-Gel oder einer festen Stückform, vorliegt, kann die
Stonewashing-Zusammensetzung
durch direktes Anwenden der Zusammensetzung auf die Textilie oder
die Waschflotte kontaktiert werden.
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Die
cellulosehaltige Textilie wird mit der Stonewashing-Lösung unter
Bedingungen inkubiert, die wirksam sind, um zu gestatten, dass die
enzymatische Wirkung der cellulosehaltigen Textilie ein "stonewashed"-Aussehen verleiht.
Zum Beispiel können,
während
des Stonewashing, der pH, das Flottenverhältnis, die Temperatur und die
Reaktionszeit eingestellt werden, um die Bedingungen zu optimieren,
unter welchen die Stonewashing-Zusammensetzung wirkt. "Effektive Bedingungen" bezieht sich notwendigerweise auf
den pH, das Flottenverhältnis
und die Temperatur, welche dem Cellulase-Enzym gestatten, effizient
mit cellulosehaltigen Textilien zu reagieren, in diesem Falle den "stonewashed" Effekt hervorzurufen.
Es liegt es innerhalb des Kenntnisstands des Fachmanns auf dem Gebiet,
Bedingungen zur Anwendung der Stonewashing-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu maximieren.
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Die
Flottenverhältnisse
während
des Stonewashing, d. h. das Verhältnis
des Gewichts an Stonewashing-Zusammensetzungs-Lösung (d. h. der Waschflotte)
zu dem Gewicht der Textilien, welche hierin angewandt werden, sind
im Allgemeinen eine Menge, die ausreicht, um den gewünschten
Stonewashing-Effekt in der Denim- bzw. Jeans-Textilie zu erzielen
und sind von dem eingesetzten Verfahren abhängig. Vorzugsweise belaufen
sich die Flottenverhältnisse
auf etwa 4:1 bis etwa 50:1; weiter bevorzugt etwa 5:1 bis etwa 20:1,
und am stärksten
bevorzugt etwa 10:1 bis etwa 15:1.
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Die
Reaktionstemperaturen während
des Stonewashings mit den vorliegenden Stonewashing-Zusammensetzungen
werden von zwei miteinander konkurrierenden Faktoren beherrscht.
Zum Ersten entsprechen höhere
Temperaturen im Allgemeinen einer verstärkten Reaktionskinetik, d.
h. schnelleren Reaktionen, was verringerte Reaktionszeiten im Vergleich
zu den Reaktionszeiten gestattet, welche bei niedrigeren Temperaturen
erforderlich sind. Folglich betragen die Reaktionstemperaturen im
Allgemeinen wenigstens etwa 10 °C
und darüber.
Zum Zweiten ist Cellulase ein Protein, welches jenseits einer gegebenen
Reaktionstemperatur Aktivität
verliert, wobei die Temperatur von der Natur der verwendeten Cellulase
abhängt.
Wenn somit die Reaktionstemperatur zu hoch steigen gelassen wird,
wird die cellulolytische Aktivität
als Ergebnis der Denaturierung der Cellulase verloren. Obgleich
Standardtemperaturen für
die Cellulase-Verwendung im Fachgebiet im Allgemeinen im Bereich
von 35°C
bis 65°C
liegen, wobei von diesen Bedingungen auch erwartet werden würde, für die Cellulase
der Erfindung geeignet zu sein, sollten die optimalen Temperaturbedingungen
gemäß gut bekannter
Techniken in Bezug auf die verwendete spezifische Cellulase ermittelt
werden.
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Reaktionszeiten
sind abhängig
von den spezifischen Bedingungen, unter denen das Stonewashing stattfindet.
Zum Beispiel werden pH, Temperatur und Konzentration von Cellulase
alle die optimale Reaktionszeit beeinflussen. Im Allgemeinen belaufen
sich Reaktionszeiten auf etwa 5 Minuten bis etwa 5 Stunden und vorzugsweise
etwa 10 Minuten bis etwa 3 Stunden und weiter bevorzugt etwa 20
Minuten bis etwa 1 Stunde.
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Gemäß noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Cellulase der Erfindung in einer
Waschmittelzusammensetzung verwendet werden. Die Waschmittelzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden als Vorwasch-Zusammensetzungen,
Voreinweichungs-Zusammensetzungen oder zur Reinigung während des
regulären
Wasch- oder Spülzyklus
verwendet. Vorzugsweise umfasst die Reinigungsmittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine wirksame Menge an Cellulase, ein
Tensid und schließt
gegebenenfalls andere Bestandteile, welche nachstehend beschrieben
werden, ein.
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Eine
wirksame Menge an Cellulase, welche in den Waschmittelzusammensetzungen
dieser Erfindung verwendet wird, ist eine Menge, die ausreicht,
um die wünschenswerten
Effekte zu vermitteln, welche bekanntermaßen durch Cellulase gegenüber cellulosehaltigen
Textilien hervorgerufen werden, beispielsweise Entpillung, Weichmachen,
Anti-Pilling, Oberflächenfaserentfernung,
Anti-Vergrauung und Reinigung. Vorzugsweise wird die Cellulase in
der Waschmittelzusammensetzung in einer Konzentration von etwa 10
ppm bis etwa 20000 ppm Waschmittel eingesetzt.
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Die
Konzentration an Cellulase-Enzym, welche in der Waschmittelzusammensetzung
verwendet wird, wird vorzugsweise so gewählt, dass nach Verdünnen in
ein Waschmedium hinein, die Konzentration an Cellulase-Enzym in
einem Bereich von etwa 0,01 bis etwa 1000 ppm, vorzugsweise etwa
0,02 ppm bis etwa 500 ppm und am stärksten bevorzugt etwa 0,5 ppm
bis etwa 250 ppm Gesamtprotein liegt. Die in der Waschmittelzusammensetzung
verwendete Menge an Cellulase-Enzym wird von dem Ausmaß abhängen, zu
welchem das Waschmittel nach Zugeben von Wasser verdünnt wird,
so dass eine Waschlösung
gebildet wird.
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Die
Waschmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
jedweder im Fachgebiet anerkannten Form vorliegen, zum Beispiel
als eine Flüssigkeit,
in Granulaten, in Emulsionen, in Gelen oder in Pasten. Derartige
Formen sind dem Fachmann gut bekannt. Wenn eine feste Waschmittelzusammensetzung verwendet
wird, wird die Cellulase vorzugsweise als Granulat formuliert. Vorzugsweise
können
die Granulate so formuliert werden, dass sie zusätzlich ein Cellulase-schützendes
Mittel enthalten. Das Granulat kann so formuliert werden, dass es
Materialien enthält,
welche die Auflösungsrate
des Granulats in das Waschmedium hinein reduziert. Solche Materialien
und Granulate sind im U.S.-Patent Nr. 5 254 283 offenbart, das hierin
durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen wird.
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Die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung verwenden ein oberflächenaktives
Mittel, d. h. Tensid, einschließlich
anionischer, nicht-ionischer und ampholytischer Tenside, welche
für ihre
Verwendung in Waschmittelzusammensetzungen gut bekannt sind.
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Geeignete
anionische Tenside zur Verwendung in der Waschmittelmittelzusammensetzung
dieser Erfindung schließen
lineare oder verzweigte Alkylbenzolsulfonate; Alkyl- oder Alkenylethersulfate
mit linearen oder verzweigten Alkylgruppen oder Alkenylgruppen;
Alkyl- oder Alkenylsulfate;
Olefinsulfonate und Alkansulfonate ein. Geeignete Gegenionen für anionische
Tenside schließen
Alkalimetallionen, wie Natrium und Kalium; Erdalkalimetallionen,
wie Calcium und Magnesium; Ammoniumion; und Alkanolamine mit 1 bis
3 Alkanolgruppen mit einer Kohlenstoffanzahl von 2 oder 3 ein. Ampholytische
Tenside schließen
quaternäre
Ammoniumsalzsulfonate und ampholytische Tenside vom Betain-Typ ein.
Bei derartigen ampholytische Tenside liegen sowohl die positiv als
auch negativ geladenen Gruppen im gleichen Molekül vor. Nichtionische Tenside umfassen
im Allgemeinen Polyoxyalkylenether, sowie höhere Fettsäurealkanolamide oder Alkylenoxidaddukt davon,
Fettsäureglycerinmonoester
und dergleichen. Geeignete Tenside zur Verwendung in dieser Erfindung werden
offenbart in der Britischen Patentanmeldung Nr. 2 094 826 A, deren
Beschreibung hierin als Bezugsstelle einbezogen wird. Mischungen
solcher Tenside können
ebenfalls verwendet werden. Das Tensid oder eine Mischung von Tensiden
wird im Allgemeinen in den Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung
in einer Menge von etwa 1 Gewichtsprozent bis etwa 95 Gewichtsprozent
der gesamten Waschmittelzusammensetzung, und vorzugsweise von etwa
5 Gewichtsprozent bis etwa 45 Gewichtsprozent der gesamten Waschmittelzusammensetzung
verwendet. Zusätzlich
zu der Cellulasezusammensetzung und den Tensid(en), können die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung gegebenenfalls eine
oder mehrere der folgenden Komponenten enthalten:
-
Hydrolasen
außer
Cellulase
-
Geeignete
Hydrolasen schließen
Carboxylatesterhydrolase, Thioester-Hydrolase, Phosphatmonoester-Hydrolase
und Phosphatdiester-Hydrolase, welche auf die Esterbindung einwirken;
Glycosid-Hydrolase, welche auf Glycosylverbindungen einwirkt; ein
Enzym, welches N-Glycosylverbindungen
hydrolysiert; Thioether-Hydrolase, welche auf die Etherbindung wirkt;
und eine a-Amino-Acyl-Peptid-Hydrolase, Peptidyl-Aminosäure-Hydrolase,
Acyl-Aminosäure-Hydrolase,
Dipeptid-Hydrolase und Peptidyl-Peptid-Hydrolase, welche auf die
Peptidbindung einwirken, ein. Bevorzugt unter ihnen sind Carboxylatester-Hydrolase,
Glycosidhydrolase und Peptidyl-Peptid-Hydrolase. Geeignete Hydrolasen
schließen
ein: (1) Proteasen, welche der Peptidyl-Peptid-Hydrolase angehören, wie
Pepsin, Pepsin B, Rennin, Trypsin, Chymotroypsin A, Chymotrypsin
B, Elastase, Enterokinase, Cathepsin C, Papain, Chymopapain, Ficin,
Thrombin, Fibrinolysin, Renin, Subtilisin, Aspergillopeptidase A,
Collagenase, Clostridiopeptidase B, Kallikrein, Gastrisin, Cathepsin
D., Bromelin, Keratinase, Chymotrypsin C, Pepsin C, Aspergillopeptidase
B, Urokinase, Carboxypeptidase A und B und Aminopeptidase; (2) Glycosid-Hydrolasen
(Cellulase, welche ein Hauptbestandteil ist, ist aus dieser Gruppe
ausgenommen), α-Amylase, β-Amylase,
Glucoamylase, Invertase, Lysozym, Pectinase, Chitinase und Dextranase.
Unter ihnen sind α-Amylase
und β-Amylase
bevorzugt. Sie funktionieren in sauren bis neutralen Systemen, aber
eine solche, welche aus Bakterien erhalten wird, zeigt eine hohe
Aktivität
in einem alkalischen System; (3) Carboxylatester-Hydrolase, einschließlich Carboxylesterase, Lipase,
Pektinesterase und Chlorophyllase. Speziell wirksam unter ihnen
ist Lipase.
-
Die
von Cellulase verschiedene Hydrolase wird in die Waschmittelzusammensetzung
in solcher Menge eingebracht, es wie gemäß der Absicht erforderlich
ist. Sie sollte vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gewichtsprozent
und weiter bevorzugt 0,02 bis 3 Gewichtsprozent, bezüglich des
gereinigten Proteins, eingebracht werden. Dieses Enzym sollte in
der Form von Granulaten, hergestellt aus Rohenzym, allein oder in
Kombination mit anderen Komponenten, in der Waschmittelzusammensetzung
verwendet werden. Granulate des Rohenzyms werden in einer derartigen
Menge verwendet, dass sich das gereinigte Enzym auf 0,001 bis 50
Gewichtsprozent in den Granulaten beläuft. Die Granulate werden in
einer Menge von 0,002 bis 20 und vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
verwendet. Wie bei Cellulasen, können
diese Granulate so formuliert werden, dass sie ein enzymschützendes
Mittel und ein auflösungsverzögerndes
Material enthalten.
-
Kationische Tenside und
langkettige Fettsäuresalze
-
Derartige
kationische Tenside und langkettige Fettsäuresalze schließen gesättigte oder
ungesättigte Fettsäuresalze,
Alkyl- oder Alkenylether-Carbonsäuresalze, α-Sulfo-Fettsäuresalze
oder -ester, Tenside vom Aminosäuretyp,
Phosphatester-Tenside, quaternäre
Ammoniumsalze, einschließlich
jenen mit 3 bis 4 Alkylsubstituenten und bis zu 1 phenylsubstituierten
Alkylsubstituenten, ein. Geeignete kationische Tenside und langkettige
Fettsäuresalze
sind in der britischen Patentanmeldung Nr. 2 094 826 A beschrieben,
deren Beschreibung hierin durch den Bezug darauf einbezogen ist.
Die Zusammensetzung kann etwa 1 bis etwa 20 Gewichtsprozent an solchen
kationischen Tensiden und langkettigen Fettsäuresalzen enthalten.
-
Builder
-
A. Zweiwertige Sequestriermittel.
-
Die
Zusammensetzung kam etwa 0 bis etwa 50 Gewichtsprozent an einer
oder mehreren Builderkomponenten enthalten, gewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallsalzen und Alkanolaminsalzen der folgenden Verbindungen:
Phosphate, Phosphonate, Phosphonocarboxylate, Salze von Aminosäuren, Aminopolyacetate,
hochmolekulare Elektrolyte, nicht-dissoziierende Polymere, Salze von Dicarbonsäuren und
Aluminiumsilicat-Salze. Geeignete zweiwertige Sequestriermittel
sind in der britischen Patentanmeldung Nr. 2 094 826 A beschrieben,
deren Beschreibung hierin durch den Bezug darauf einbezogen ist.
-
B. Alkalis oder anorganische
Elektrolyte
-
Die
Zusammensetzung kann etwa 1 bis etwa 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
etwa 5 bis etwa 30 Gewichtsprozent, basierend auf der Zusammensetzung,
an einem oder mehreren Alkalimetallsalzen der folgenden Verbindungen
als die Alkalis oder anorganischen Elektrolyte enthalten: Silicate,
Carbonate und Sulfate sowie organische Alkalis, wie Triethanolamin,
Diethanolamin, Monoethanolamin und Triisopropanolamin.
-
Anti-Wiederablagerungsmittel
-
Die
Zusammensetzung kann etwa 0,1 bis etwa 5 Gewichtsprozent einer oder
mehrerer der folgenden Verbindungen als Anti-Wiederablagerungsmittel
enthalten: Polyethylenglykol, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
und Carboxymethylcellulose.
-
Unter
ihnen sieht eine Kombination von Carboxymethylcellulose und/oder
Polyethylenglykol mit der Cellulase-Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung eine besonders nützliche
schmutzentfernende Zusammensetzung vor.
-
Bleichmittel
-
Die
Verwendung der Cellulase der vorliegenden Erfindung in Kombination
mit einem Bleichmittel, wie Kaliummonopersulfat, Natriumpercarbonat,
Natriumperborat, Natriumsulfat/Wasserstoffperoxid-Addukt und Natriumchlorid/Wasserstoffperoxid-Addukt
oder/und einem lichtempfindlichen Bleichungs-Farbstoff, wie Zink- oder
Aluminiumsalz von sulfoniertem Phthalocyanin, verbessert die Reinigungseffekte
weiter. In ähnlicher
Weise können
Bleichmittel und Bleichkatalysatoren, wie beschrieben im
EP 684 304 , verwendet werden.
-
Bläuungsmittel und fluoreszierende
Farbstoffe
-
Verschiedene
Bläuungsmittel
und fluoreszierende Farbstoffe können
in die Zusammensetzung eingebunden werden, falls notwendig. Geeignete
Bläuungsmittel
und fluoreszierende Farbstoffe sind in der britischen Patentanmeldung
Nr. 2 094 826 A offenbart, deren Beschreibung hierin durch den Bezug
darauf einbezogen ist.
-
Klumpenbildungs-Inhibitoren
-
Die
folgenden Verklumpungsinhibitoren können in das pulverförmige Reinigungsmittel
eingebunden werden: p-Toluolsulfonsäuresalze, Xylensulfonsäuresalze,
Essigsäuresalze,
Sulfobernsteinsäuresalze,
Talk, fein pulverisiertes Siliziumdioxid, amorphe Siliziumdioxide,
Ton, Calciumsilicat (wie Micro-Cell von Johns Manville Co.), Calciumcarbonat
und Magnesiumoxid.
-
Antioxidationsmittel
-
Die
Antioxidationsmittel schließen
zum Beispiel tert-Butyl-Hydroxytoluol, 4,4'-Butyliden-bis(6-tert-butyl-3-methylphenol), 2,2'-Butylidenbis(6-tert-butyl-4-methylphenol),
monostyroli siertes Cresol, distyrolisiertes Cresol, monostyrolisiertes
Phenol, distyrolisiertes Phenol und 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan
ein.
-
Solubilisatoren
-
Die
Solubilisatoren schließen
zum Beispiel niedere Alkohole, wie Ethanol, Benzolsulfonatsalze,
Niederalkylbenzolsulfonatsalze, wie p-Toluolsulfonatsalze, Glykole
wie Propylenglykol, Acetylbenzolsulfonatsalze, Acetamide, Pyridindicarbonsäureamide,
Benzoat-Salze und Harnstoff ein.
-
Die
Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann in einem
breiten pH-Bereich
von saurem bis alkalischem pH eingesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann die Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in
schwach sauren, neutralen oder alkalischen Reinigungsmittel-Waschmedien
verwendet werden, welche einen pH-Wert von über 5 bis zu nicht mehr als
etwa 12 aufweisen.
-
Neben
den oben genannten Bestandteilen, können Duftstoffe, Puffer, Konservierungsstoffe,
Farbstoffe und dergleichen, falls gewünscht, mit den Waschmittelzusammensetzungen
dieser Erfindung verwendet werden. Solche Komponenten werden herkömmlicherweise
in bislang im Fachgebiet verwendeten Mengen eingesetzt.
-
Wenn
eine Waschmittelbasis, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, in der Form eines Pulvers vorliegt, kann es ein solches sein,
welches durch jedwede bekannten Herstellungsverfahren hergestellt
wird, einschließlich
eines Sprühtrocknungsverfahrens
und eines Granulierungsverfahrens. Die Waschmittelbasis, welche
insbesondere durch das Sprühtrocknungsverfahren,
Agglomerationsverfahren, Trockenmischverfahren oder Nicht-Turm-Routen-Verfahren
erhalten wird, wird bevorzugt. Die durch das Sprühtrocknungsverfahren erhaltene
Waschmittelbasis ist nicht in Hinsicht auf die Herstellungsbedingungen
eingeschränkt.
Die durch das Sprühtrocknungsverfahren
erhaltene Waschmittelbasis besteht in Hohlgranulaten, welche durch
Sprühen
einer wässrigen
Schlämmung
von wärmebeständigen Bestandteilen,
wie oberflächenaktiven
Mitteln und Buildern, in einen heißen Raum erhalten werden. Nach
dem Sprühtrocknen
können
Duftstoffe, Enzyme, Bleichmittel und anorganische alkalische Builder
zugesetzt werden. Bei einer hochdichten, granulären Waschmittelbasis, wie sie
durch das Sprühtrocknungs-Granulations-
oder Agglomerationsverfahren erhalten wird, können verschiedene Bestandteile
auch nach der Herstellung der Basis zugesetzt werden.
-
Wenn
die Waschmittelbasis eine Flüssigkeit
ist, kann sie entweder eine homogene Lösung oder eine nicht-homogene
Dispersion sein. Zum Abwenden der Zersetzung von Carboxymethylcellulose
durch die Cellulase in dem Waschmittel, wird es erwünscht, dass
Carboxymethylcellulose, vor der Einbringung in die Zusammensetzung,
granuliert oder beschichtet wird.
-
Die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung können mit Cellulose enthaltendem
Gewebe, zum Beispiel verschmutzten Textilien, in Industrie- und
Haushalt-Anwendungen bei Temperaturen, Reaktionszeiten und Flottenverhältnissen,
welche herkömmlich
in diesen Umgebungen verwendet werden, inkubiert werden.
-
Waschmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
darüber
hinaus als eine Vorwäsche
in der geeigneten Lösung
bei einem intermediären
pH-Wert formuliert werden, worin eine ausreichende Aktivität vorliegt,
um erwünschte
Verbesserungen beim Weichmachen, Entpillen, Pilling-Verhinderung,
Oberflächenfaser-Entfernen
oder Reinigen vorzusehen. Wenn die Waschmittelzusammensetzung eine
Zusammensetzung zum Voreinweichen (z. B. Vorwaschen oder Vorbehandeln)
ist, entweder als eine Flüssigkeits-,
Spray-, Gel- oder Pasten-Zusammensetzung, wird das Cellulase-Enzym
im Allgemeinen bei etwa 0,0001 bis etwa 1 Gewichtsprozent, basierend
auf dem Gesamtgewicht der Voreinweich- oder Vorbehandlungs-Zusammensetzung, verwendet.
In solchen Zusammensetzungen kann gegebenenfalls ein Tensid verwendet
werden, und bei Verwendung ist es im Allgemeinen bei einer Konzentration
von etwa 0,005 bis etwa 20 Gewichtsprozent, basierend auf dem Gesamtgewicht
der Voreinweichung, vorhanden. Der Rest der Zusammensetzung umfasst
herkömmliche
Komponenten, welche in der Voreinweichung verwendet werden, d. h.
Verdünnungsmittel,
Puffer, weitere Enzyme (Proteasen) und dergleichen bei ihren herkömmlichen
Konzentrationen.
-
Es
wird in Erwägung
gezogen, dass Zusammensetzungen, welche die hierin beschriebenen
Cellulase-Enzyme umfassen, in der Haushaltsanwendung als eine Stand-Alone-Zusammensetzung
verwendet werden können,
die zum Wiederherstellen von Farbe bei ausgeblichenen Textilien
geeignet ist (siehe zum Beispiel U.S.-Patent Nr. 4 738 682, das
hierin durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen wird),
sowie in einem Fleckenentferner und zum Entpillen und Anti-Pilling
(Pilling-Verhinderung) verwendet werden können.
-
Die
Verwendung der Cellulase gemäß der Erfindung
kann bei Futterzusatzstoffen und bei der Verarbeitung von Zellstoff
und Papier besonders effektiv sein. Diese zusätzlichen industriellen Anwendungen
werden zum Beispiel in der PCT-Veröffentlichung Nr. 95/16360 bzw.
dem finnischen erteilten Patent Nr. 87372 beschrieben.
-
Um
die vorliegende Erfindung und ihre Vorteile weiter zu veranschaulichen,
werden die nachfolgenden spezifischen Beispiele angegeben, wobei
es sich versteht, dass sie dargestellt werden, um die vorliegende
Erfindung zu veranschaulichen, und keineswegs so ausgelegt werden
sollten, dass sie deren Umfang einschränken.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung
von Cellulase-erzeugenden Mikroorganismen aus alkalischen Boden-
und Wasserproben
-
Alkalische
Schlammproben wurden in 5 ml 4 % (w/v) NaCl, 1 % (w/v) Na2CO3 suspendiert
und heftig geschüttelt.
Serielle Verdünnungen
in der gleichen Lösung
wurden auf Bodenextrakt-Agar, pH 10, welcher Rifampicin 50 μg/ml enthielt,
ausplattiert.
-
Bodenextrakt-Agar
wurde wie folgend hergestellt: 1 kg Gartenerde wurde 1 Liter entmineralisiertem Wasser
suspendiert. Die Suspension wurde 20 Minuten lang bei 120 °C autoklaviert.
Die Suspension wurde über
einen Glasfaserfilter (Whatman, GF/A) filtriert, und die Feststoffe
wurden zweimal mit demineralisiertem Wasser (1 × 200 ml, 1 × 100 ml)
gewaschen. Das Filtrat wird mit Wasser auf 1 Liter gebracht. Ein
gleiches Volumen an sterilisiertem Filtrat wurde mit einer sterilen
Lösung
von 8 % (w/v) NaCl, 2 % (w/v) Na2CO3 mit 2 % (w/v) Agar-Zusatz zur Verfestigung
gemischt.
-
Die
Platten wurden bei 30°C
mehrere Wochen lang in einer geschlossenen Schachtel, zur Vermeidung von
Verdampfung, inkubiert. Die Platten wurden periodisch unter dem
Stereomikroskop untersucht, und Mikrokolonien wurden auf alkalischen
Agar überführt, welcher
0,3 % (w/v) Carboxymethylcellulose (CMC) enthielt. Duplikat-Kulturen
wurden verwendet, um Cellulaseaktivität zu detektieren. Die Duplikatplatten
wurden mit 0,1 % (w/v) Congo-Rot während 15 Minuten überschwemmt
und 30 Minuten lang mit 1 M NaCl entfärbt. Die Stämme, welche eine Klärungszone
um die Kolonien herum aufzeigten, wurden als potenzielle Cellulase-herstellende
Mikroorganismen ausgewählt.
-
Stämme, welche
Klärungszonen
aufzeigten, wurden in 25 ml fermentiert, wie beschrieben in der PCT-Veröffentlichung
Nr. Wo 96/34108, wonach CMC zugegeben wurde.
-
Unter
Anwendung des obenstehend beschriebenen Verfahrens wurde der Stamm,
welcher eine Cellulase gemäß der Erfindung
herstellte, isoliert und weiter als filamentöses Bakterium charakterisiert.
Basierend auf dem Aussehen und einer partiellen 16s-rRNA-Gensequenz-Analyse (Beispiel
4) wurde der Mikroorganismus als eine Spezies von Streptomyces klassifiziert.
-
Eine
morphologische Untersuchung des Cellulase-herstellenden Stammes
wurde vorgenommen. Bei Aufzucht auf Bodenextrakt-Agar bei pH 10
entwickelte die anfänglich
kleine runde glitzernde transparente Kolonie nach einigen Tagen
ein weißes
bis grau-weißes
Luftmycel. Auf alkalischem Agar bildete der Stamm eine trockene,
ledrige, cremefarbene opake Kolonie, welche bei Reife ein Luftmycel
hervorbrachte. Unter dem Mikroskop zeigte der Stamm ein umfangreich
verzweigtes Pseudomycel, welches zu unregelmäßigen Stäbchen, isolierten Sporen und
Sporen in Ketten zerbrach.
-
BEISPIEL 2
-
Isolierung von DNA, Transformation
und Expression von Cellulase
-
Ein
alkaliphiler Actinomyceten-Stamm, welcher gemäß Beispiel 1 isoliert wurde,
wurde als ein Donorstamm für
die Expressionsklonierung in E. coli ausgewählt. Chromosomale DNA wurde
gemäß des Verfahrens,
welches von Saito & Miura,
Biochim. Biophys. Acta., 72: 619–629 (1963), beschrieben wurde,
isoliert.
-
Die
isolierte chromosomale DNA wurde mit dem Restriktionsenzym Sau3A
unter Anwendung von seriell verdünnten
Enzymlösungen
während
einer Stunde bei 37°C
unter Verwendung von React-Puffern (Gibco BRL Life Technologies,
Gaithersburg, Md., USA) unter vom Hersteller empfohlenen Bedingungen
partiell verdaut. Die verdaute DNA wurde durch Agarosegelelektrophorese
fraktioniert, und geeignete Fraktionen (2–6 kb) wurden aus dem Gel unter
Verwendung des QIAquick-Gel-Extraktions-Kits gemäß des Protokolls, welches vom
Hersteller beschrieben wird (QIAGEN Inc., Chatsworth, CA, USA),
isoliert.
-
Genomische
Genbibliotheken der alkalitoleranten Actinomyceten-Stämme wurden
in einem pUC19-abgeleiteten Plasmid (Yanisch-Perron, C., et al.,
Gene 33: 103 (1985)) konstruiert. Rekombinante Klone wurden durch
Agardifusion gescreent, wie beschrieben von Wood, et al., Meth.
Enzym., 160: 59–74
(1988). Stämme,
welche Klärungszonen
um die Kolonien herum zeigten, wurden isoliert. Plasmid-DNA der
Cellulase-herstellenden Rekombinante wurde unter Verwendung eines
QIAprep-Plasmid-Kits gemäß des Protokolls, welches
vom Hersteller (QIAGEN Inc.) beschrieben wird, isoliert. Die Nukleotidsequenz
eines 3,5 kb großen Fragmentes
wurde von beiden Enden aus bestimmt, bis eine Sequenz, welche eine Ähnlichkeit
zu bekannten konservierten Cellulasesequenzen trug, mittels einer
FASTA-Suche gegenüber
den öffentlichen
Datenbanken identifiziert wurde. Nach der Bestimmung der konservierten
Sequenzen wurde der Rest des Gens sequenziert.
-
Das
isolierte Gen enthielt 1173 Basenpaare, codierend ein Vorläuferprotein
mit 371 Aminosäuren,
einschließlich
einer Signalsequenz von 27 Aminosäuren. Das reife Protein umfasste
344 Aminosäuren
für ein
abgeleitetes Molekulargewicht von 35766 und wies einen berechneten
pI von 5,9 auf. Die Nukleotidsequenz des Gens (SEQ ID Nr.: 2), codierend
für die
Cellulase, und die abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ ID Nr.: 1)
der reifen Cellulase sind in den 1 und 2 veranschaulicht.
-
Das
DNA-Fragment des Cellulasegens, welches für das Strukturgen codiert,
hergestellt wie obenstehend beschrieben, wurde in den Vektor pHPLT
kloniert (siehe 4). Dieser Vektor enthielt bereits
den Promotor und die Signalsequenz des thermostabilen Amylase-Gens
von Bacillus licheniformis, und von ihm wurde festgestellt, eine
hohe Expression in Bacillus zu ergeben (siehe 5).
Eine Transformation von kompetenten Bacillus-Wirtszellen wurde durchgeführt, wobei
resultierende rekombinante Cellulase-produzierende Bacillus-Klone
isoliert und unter geeigneten Bedingungen für die Herstellung der klonierten
Cellulase wachsen gelassen wurden.
-
Das
Gen, welches die Aminosäuresequenz
der 36 kD großen
Cellulase codiert, wurde durch Vergleich mit den zugänglichen
Sequenzdaten in verschiedenen Bibliotheken (GenBank, Swiss-Prot,
EMBL und PIR) analysiert, was durchgeführt wurde, um die nahen phylogenetischen
Nachbarn zu ermitteln. Das höchste
Ausmaß an
gefundener Homologie bestand zu Endoglucanase I aus Aspergillus
aculeatus, Exocellobiohydrolase aus Cellulomonas fimi und Endoglucanase
C aus Clostridium cellulovorans. Es wurde gezeigt, dass die ungefähr 36 kD
große
Cellulase zu 35,1 % identisch hinsichtlich der Sequenz zu Endoglucanase
I aus Aspergillus aculeatus in einer 242 Reste großen Überlappung
ist, zu 48,2 % identisch hinsichtlich der Sequenz zu Exocellbiohydrolase
aus Cellulomonas fimi in einer 112 Reste langen Überlappung ist, und zu 44,7
% identisch zu Endoglucanase C aus Clostridium cellulovorans in
einer 114 Aminosäuren
großen Überlappung
ist, wobei das TFASTA-Programm
eingesetzt wurde, wie beschrieben von Pearson & Lipman, Proc. Nat. Acad. Sci., 85: 2444–2448 (1988).
Das TFASTA-Daten-Suchprogramm ist kommerziell erhältlich im
Sequenz-Analyse-Software-Paket, Version 6.0 (Genetic Computer Group,
Univ. Wisconsin Biotechnology Center, Madison, Wisconsin 53705).
Ein Vergleich der DNA-Sequenzen, welche die 36 kD große Cellulase
codieren, mit DNA-Sequenzen in den öffentlichen Datenbanken zeigt,
dass die näheste
Homologie zu dem eglS aus Streptomyces rochei codierenden Gen (75,8
% Identität
in einer 823 Basenpaare großen Überlappung),
sowie zu dem Gen, das celB aus Streptomyces lividans codiert (74,9
% Identität
in einer 765 Basenpaare großen Überlappung),
bestand.
-
BEISPIEL 3
-
Reinigung von Cellulase
-
Die
Cellulase-produzierenden Bacillus licheniformis-Klone aus Beispiel
2 wurden in einem Komplexmedium, umfassend Trypton-Soja-Nährmedium
(Oxoid CM129) 3 %, 20 μg/ml
Neomycin, wachsen gelassen. Die Reinigung der rekombinanten Cellulase
kann wie folgend bewerkstelligt werden: Fermentations-Nährmedium
wird aus der Kulturflüssigkeit
durch Zentrifugation (8000 U/min) abgetrennt. Die Cellulase im Überstand wird
mit Aminoniumsulfat (65 % Sättigung)
gefällt.
Das Präzipitat
wird in 25 mM Phosphatpuffer, pH 7, + 5 mM EDTA, aufgelöst, bis
eine Leitfähigkeit
von 7 mS/cm erreicht wurde. Diese Lösung wird auf eine Q-Sepharose FF-Anionenaustauschsäule (Durchmesser
5 cm, Länge
10 cm) aufgetragen, wonach die Säule
mit 25 mM Phosphatpuffer, pH 7, + 5 mM EDTA, gewaschen wird bis
zu einer Absorption von 0,2 AU. Ein Gradient von 0 bis 0,5 M NaCl
in 25 mM Phosphat, pH 7, wird in 80 Minuten auf die Säule aufgetragen,
gefolgt von einem Gradienten von 0,5 bis 1 M NaCl in 10 Minuten.
Eine Elution kann im ersten Gradienten ausgeführt werden. Nach der Elution
wird die Säule
(Aufwärtsstrom)
mit 1 M NaOH gereinigt und erneut mit 25 mM Phosphat pH 7 + 5 mM
EDTA äquilibriert.
-
BEISPIEL 4
-
Charakterisierung von
16S-rDNA aus Cellulase-produzierendem Actinomycete
-
Die
Nukleotidsequenz der ersten 400 bp der 16S-rDNA-Sequenz des Cellulase-produzierenden
Organismus, der in Beispiel 1 isoliert wurde, wurde erhalten und
ist in 6 angegeben (SEQ ID Nr.: 3). Diese Sequenz wurde
mit dem FASTA-Sequenzanalyse-Softwarepaket
analysiert, um einen Vergleich mit den Sequenzen in öffentlichen
Datenbanken vorzusehen. Die Analyseergebnisse veranschaulichten,
dass der nächste Nachbar
Streptomyces thermoveolaceous ist, welcher eine 16S-rDNA-Identität von 95,5
% in einer Überlappung
von 465 Basenpaaren aufwies. Der Prozentsatz der Identität der partiellen
16S-rDNA-Fraktion der Stämme
ist ein starker Hinweis darauf, dass der Stamm eine unbekannte Spezies
von Actinomycetes darstellt. Basierend auf einer Analyse der erhaltenen
16S-rRNA-Sequenz (in Kombination mit dem Aussehen, Beispiel 1), wurde
der Mikroorganismus als eine Spezies von Streptomyces klassifiziert.
-
BEISPIEL 5
-
Eigenschaften
der Cellulase gemäß der Erfindung
-
Um
das pH/Temperatur-Profil der ungefähr 36 kD großen Cellulase
dieser Erfindung zu bestimmen, wurde die Aktivität der Cellulase gegenüber CMC
bei verschiedenen pH- und Temperaturwerten gemessen. Der Assay war
ein kolorimetrisches Verfahren für
die Bestimmung von (gesamter) Cellulase-Aktivität unter Verwendung von Carboxymethylcellulose
(CMC) als Substrat. Die Detektion von Cellulase beruhte auf der
Freisetzung von reduzierenden Zuckern aus Cellulose durch Cellulase.
Die freien Zucker reagieren mit "PAHBAH" bei hohem pH und
Temperatur. Dieses Reaktionsprodukt wurde mit einem Spektrophotometer
gemessen. Die Aktivität
wurde unter Verwendung einer Eichkurve von Glucose bestimmt.
-
Chemikalien:
-
- – CMC,
niedrige Viskosität
(Sigma C-5678, Charge # 23HO244)
- – p-Hydroxybenzoesäurehydrazid
("PAHBAH", Sigma H-9882)
- – D-Glucosemonohydrat
(Boom 8342)
- – NaH2PO4·1 aq.
(Merck 6346)
- – H3PO4 (85%; Merck
573)
- – Zitronensäure·1 aq.
(Merck 244)
- – 4
N NaOH
- – 0,5
N HCl
-
Inkubationspuffer A (0,01
M Phosphat):
-
1,38
g NaH2PO4·1 aq.
wurde in 800 ml demineralisiertem Wasser gelöst. Der pH wurde mit 4 N NaOH auf
7 eingestellt, und die Mischung wurde mit demineralisiertem Wasser
auf 1000 ml aufgefüllt.
Schließlich wurde
der pH überprüft und eingestellt,
falls notwendig. Dieser Puffer wurde zum Lösen und Verdünnen der Enzymproben
verwendet.
-
Inkubationspuffer B (0,1
M Citrat + 0,1 M Phosphat):
-
23,06
g H3PO4 wurden in
demineralisiertem Wasser zu einem Endvolumen von 200 ml (= 1 M)
gelöst. 42
g Zitronensäure
wurden in demineralisiertem Wasser zu einem Endvolumen von 200 ml
(= 1 M) gelöst.
20 ml Zitronensäurelösung wurde
zu 20 ml Phosphorsäure
zugesetzt, und dann mit demineralisiertem Wasser auf 150 ml gebracht.
Der pH (für
einen Bereich von 4 bis 10) wurde mit 4 N NaOH eingestellt, und
das Endvolumen wurde mit demineralisiertem Wasser auf 200 ml eingestellt.
Dieser Puffer wurde zum Verdünnen
der Substratpräparation
verwendet.
-
Inkubationspuffer C (0,05
M Citrat + 0,05 M Phosphat):
-
Inkubationspuffer
B wurde 1:1 mit demineralisiertem Wasser verdünnt. Der pH-Wert wurde überprüft und korrigiert,
falls notwendig. Diese Lösung
wurde für
die Glucose-Eichkurve verwendet.
-
Substrat-Herstellung (1
%):
-
Unter
starkem Rühren
wurde 1 g CMC langsam zu 100 ml demineralisiertern Wasser zugegeben.
Das heftige Rühren
wurde wenigstens eine Stunde lang fortgesetzt, gefolgt von einer
Behandlung mit einem Ultraturrax während 30 Sekunden.
-
Enzymlösung:
-
Die
Enzymprobe wurde gelöst
und in Inkubationspuffer A zu einer Aktivität von etwa 0,05 U/ml verdünnt (50
% auf der Glucose-Eichkurve).
-
Farbreagenz (5 %):
-
5
g PAHBAH wurden in 80 ml 0,5 N HCl gelöst, wonach die Lösung mit
0,5 N HCl auf 100 ml gebracht wurde. Vor der Anwendung wurde ein
Teil der PAHBAH-Lösung
mit vier Teilen 0,5 N NaOH verdünnt.
-
Eichkurve:
-
- Stammlösung
#1: 1000 mg Glucose wurden in 100 ml demineralisiertem Wasser gelöst (10 mg/ml).
- Stammlösung
#2: 0,5 ml Stammlösung
#1 wurde mit 9,5 ml Inkubationspuffer C des betreffenden pH gelöst (0,5
mg/ml).
-
Es
wurde das folgende Titrationsschema verwendet:
-
Assay-Verfahren:
-
- (1) Teströhrchen
von den Glucosestandards, Kontrollen, Proben und Leerproben wurden
mit 0,5 ml Substrat (1 %) und 0,5 ml Inkubationspuffer B vom gewünschten
pH gefüllt
und in ein Wasserbad bei der gewünschten
Temperatur eingebracht;
- (2) die Lösungen
wurden 10 Minuten lang inkubiert;
- (3) in 15 Sekunden-Intervallen wurden 100 μl Glucose-Standard, Kontrolle
oder Probe bei jedem pH zu den Röhrchen
mit Substrat gegeben;
- (4) die Lösungen
wurden 3 Sekunden lang verwirbelt und zurück in das Wasserbad gebracht;
- (5) jede Probe wurde 30 Minuten lang inkubiert;
- (6) die Enzymreaktion wurde durch Zugeben von 3 ml des PAHBAH-Reagenz
gestoppt;
- (7) die resultierenden Lösungen
wurden 3 Sekunden lang verwirbelt, und in ein Gestell außerhalb
des Wasserbads gestellt;
- (8) als alle der Reaktionen gestoppt worden waren, wurden 100 μl Probe zu
den Leerprobenröhrchen
zugesetzt und 3 Sekunden lang verwirbelt;
- (9) die Proben wurden während
15 Minuten in ein kochendes Wasserbad gebracht;
- (10) die resultierenden Proben wurden in kaltem Leitungswasser
5 bis 10 Minuten lang gekühlt
und dann erneut 3 Sekunden lang verwirbelt;
- (11) die Absorption der Mischung wurde bei 410 nm mit Wasser
als Referenz gemessen.
-
Die
Ergebnisse sind in der 3 gezeigt. Wie gezeigt in 3 wurde
beobachtet, dass sich das pH-Optimum der 36 kD großen Cellulase
bei 40°C
auf etwa 8 und bei 60°C
auf 7 beläuft.
-
BEISPIEL 6
-
Cellulaseherstellung in
Streptomyces lividans
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines Plasmids, das eine Nukleinsäure, welche
eine Cellulase dieser Erfindung codiert, umfasst und zum Transformieren
von Streptomyces lividans verwendet wird. Der letztliche Plasmidvektor
wird als pSEGCT bezeichnet.
-
Die
Konstruktion von pSEGCT verwendete zwei andere Plasmide, pIJ486,
beschrieben in Ward et al., Mol. Gen. Genet. 203: 468–478 (1986),
und pIJ488. Bei dem Plasmid pIJ488 handelt es sich um pUC18 (Yanisch-Perron
et al., Gene 33: 103–119
(1985)), welches in seiner KpnI-Stelle ein 1,5 kb großes ermE-Fragment aus
Saccharopolyspora erythrea, das Erythromycin-Resistenz codiert,
enthält.
Die Nukleotidsequenz dieses Fragments ist bestimmt worden (Uchiyama & Weisblum, Gene
38: 103–110
(1985), und Bibb et al., Gene 38: 215–226 (1985)).
-
Beide
Plasmide wurden ursprünglich
aus dem natürlichen
Streptomyces-Plasmid pIJ101 (D. A. Hopwood et al., J. Gen. Microbiol.
129: 2257–2260
(1983)) abgeleitet. pIJ101 enthält
das tsr-Gen, welches Resistenz gegenüber Thiostrepton codiert, aus
Streptomyces azureus. Allerdings sind nur noch der Replikationsursprung
und das Replikase-Gen von pIJ101 in den Plasmiden pIJ486 und pIJ488
vorhanden.
-
Das
Plasmid pIJ488-101 wurde durch Ligieren des großen PstI-Fragments von pI1486,
enthaltend den pIJ101-Replikationsursprung und das Thiostrepton-Resistenzgen,
mit PstI-verdautem
pIJ488 konstruiert, wodurch das Plasmid pIJ488-101 erhalten wurde
(siehe 7).
-
Um
einen geeigneten Promotor einzuführen,
wurde ein Plasmid aus dem obenstehend beschriebenen Plasmid pIJ488-101
konstruiert. Das Glucoseisomerase-Gen von Actinoplanes missouriensis
wurde in das Plasmid pIJ488 eingeführt. Dieses Gen, GI, sowie
das Gen, codierend ein proteingentechnisch manipuliertes Derivat,
das als GIT bekannt ist, sind beschrieben worden (Europäische Patentanmeldung
351029) und dienen als eine Quelle für eine geeignete Promotorsequenz,
welche in Streptomyces funktional ist.
-
Kurz
gesagt, wurde das Plasmid pIJ488-101 mit EcoRI und SphI verdaut,
und das große
Fragment wurde isoliert und an das GIT-Gen auf einem EcoRI-SphI-Fragment
ligiert. Das resultierende Plasmid pWGE.GIT war festgestelltermaßen strukturell
instabil. Diese Instabilität
wurde dem ermE-Gen zugeschrieben. Deshalb wurde das ermE-Gen aus
dem Konstrukt durch Deletion des XbaI-Fragmentes entfernt, was zu
dem Plasmid pWGx.GIT führte
(siehe 8).
-
Das
Plasmid pWGx.GIT zeigte festgestelltermaßen noch eine geringe Segregations-Instabilität. Es war über eine
Studie berichtet worden, welche die Replikation des natürlichen
Streptomyces-Plasmids pIJ101 beschreibt, von welchem alle diese
Plasmide abgeleitet worden waren (Z. Deng et al., Mol. Gen. Genet.
214: 286–294
(1988)). In dieser Untersuchung wurde es gezeigt, dass pIJ101 unter
Verwendung des "rollender Kreis"-Mechanismus repliziert.
Plasmide, welche unter Verwendung dieses Mechanismus replizieren,
synthetisieren zuerst ein einzelsträngiges intermediäres Molekül unter
Verwendung des bekannten Replikationsursprungs, welcher als der
Plus-Ursprung bezeichnet wird. Eine effiziente Umwandlung in ein
aktives doppelsträngiges
Molekül
erfordert einen zweiten Replikationsursprung, welcher als der Minus-Ursprung
bezeichnet wird. Während
der Konstruktion der meisten Derivate von pIJ101 war dieser Minus-Ursprung
entfernt worden.
-
Der
Minus-Ursprung, der ebenfalls als "sti" bezeichnet
wird, wurde aus dem Plasmid pIJ211, welches ein Derivat von pIJ101
ist, als ein KpnI-FspI-Fragment isoliert und in den generellen Klonierungsvektor
pTZ18R (Pharmacia, Analects 13, Nr. 4) ligiert. Der Vektor wurde
mit BamHI verdaut und glattendig gemacht und mit KpnI verdaut. Dies
führte
zum Plasmid pTZ18Rsti (siehe 9).
-
Das
Plasmid pWGxGIT wurde mit KpnI und XbaI verdaut. Das große Fragment
wurde isoliert und an das sti-enthaltende Fragment ligiert, welches
aus einem KpnI- und XbaI-Fragment von pTZ18Rsti isoliert worden
war. Auf diese Weise wurde das Plasmid pWGxsGIT gebildet (siehe 10).
-
Ein
Shuttle-Plasmid wurde durch Vereinigen der Plasmide pIJ488-101 und
des Plasmids pWGxsGIT konstruiert. Das Fragment, welches die Streptomyces-Replikationsfunktionen
(Plus-Ursprung, sti und rep-Gen) aus pWGxsGIT enthält, wurde
nach Verdau mit XbaI und SphI isoliert. Das Fragment, welches die E.coli-Replikationsfunktion
enthält,
wurde aus pIJ488-101 nach Verdau mit XbaI, SphI und NcoI isoliert.
Nach Ligation dieser zwei Fragmente wurde das Plasmid pIJ488sti
gebildet (siehe 11).
-
Um
die Expression der Cellulase anzutreiben, wurde der GI-Promotor
zusammen mit der Signalsequenz von S. lividans-Cellulase, CelA (D.
Kluepfel et al., Nature Biotechnol. 14: 756–759 (1996)), verwendet. Eine
Fusion zwischen dem GI-Promotor und der CelA-Signalsequenz wurde
durch Fusions-PCR-Techniken als ein XbaI-EcoRI-Fragment konstruiert.
Auf demselben Fragment wurde eine NheI-Stelle für Klonierungszwecke eingeführt. Das
Fragment wurde in das Plasmid pIJ488sti ligiert, welches mit XbaI
und EcoRI verdaut worden war, was zum Plasmid pIJSEGiCe führt (siehe 12).
-
Um
den Expressionsvektor zu vervollständigen, wurde eine Terminatorsequenz
von Cellulase inseriert. Der Stamm Streptomyces 11AG3 ist zu dem
in Beispiel 1 isolierten Streptomyces-Stamm (11AG8) nah verwandt, wenn nicht
identisch. Beide Stämme
wurden aus derselben Probe isoliert, und die sequenzierte 16S-rDNA
der zwei Stämme
wurde als identisch befunden. Das 11AG3-Cellulasegen wurde als ein
NheI-EcoRI-PCR-Fragment isoliert. Auf demselben Fragment wurden
eine BamHI- und eine HpaI-Stelle eingeführt, um eine Klonierung zu
erleichtern. Das Plasmid pIJSEGiCel wurde mit NheI und EcoRI verdaut,
und das PCR-Terminator-Fragment wurde in das verdaute Plasmid ligiert,
um den Vektor pIJSEGCi zu erzeugen. Als Nächstes wurde die Cellulase
11AG3 codierende Region durch Deletion des internen BamHI-Fragements
aus dem Plasmid pIJSEGCi entfernt, was zum Vektor pSEGCT führte (siehe 13).
-
Das
Cellulase 11AG8-Gen wurde aus Streptomyces lividans TK23 unter Verwendung
von PCR als ein NheI-BamHI-Fragment isoliert. Der Vektor pSEGCT
wurde mit NheI und BamHI verdaut, und das PCR-Fragment wurde in
den verdauten Vektor ligiert, was zum Plasmid pSEGCT11AG8 führte (siehe 14).
Die DNA-Nukleotidsequenz der vollständigen Expressionskassette,
bestehend aus GI-Promotor, celA-Signalsequenz, Cellulase 11AG8 und
Gl-Terminator, ist in der 15 abgebildet,
ebenso wie die Aminosäuresequenz des
Produktes (SEQ ID Nr.: 4 und 5).
-
Der
Wirt Streptomyces lividans TK23 wurde mit dem Plasmidvektor pSEGCT11AG8
unter Anwenden des Protoplasten-Verfahrens transformiert, welches
in Hopwood et al., GENETIC MANIPULATION OF STREPTOMYCES: A LABORATORY
MANUAL, The John Innen Foundation, Norwich, Großbritannien (1985), beschrieben
wird.
-
Die
transformierte Kultur wurde expandiert, um zwei Fermentationskulturen
bereitzustellen. An verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben der
Fermentationsnährlösungen für eine Analyse
entnommen. Zum Zwecke dieses Experimentes wurden die Proben hinsichtlich
CMC-Aktivität
und hinsichtlich Molekulargewicht (SDS-PAGE) geassayt. Am Ende des
Fermentationsansatzes wurden signifikante Mengen (5–15 %) an
Volllängen-Cellulase
durch SDS-PAGE beobachtet.
-
In
einem der Fermentationsansätze
akkumulierte sich Volllängen-Cellulase
rasch bis etwa 110,3 Stunden. Von da ab bis 205,5 Stunden akkumulierte
sich wenig mehr Volllängen-Cellulase, und der
Großteil
der Volllängen-Cellulase
wurde zu einer trunkierten Form prozessiert. Im anderen Fermentationsansatz
war die Volllängen-Cellulase
die dominante Cellulase, welche im Fermenter vorhanden war, bis
etwa 66,2 Stunden. Danach akkumulierten sich trunkierte Formen von
Cellulase. Somit ist es wahrscheinlich, dass in beiden dieser Ansätze die
Wirtszellen Volllängen-Cellulase
herstellten, welche dann im Fermentermedium unter Bildung der trunkierten
Formen von Cellulase gespalten wurde.
-
BEISPIEL 7
-
Expression
von trunkierter Actinomyceten-Cellulase
-
Wie
in Beispiel 6 festgestellt wurde, erscheint die 35 kD große Cellulase
der Erfindung bei Expression in einem Streptomyces lividans-Expressionssystem
im extrazellulären
Raum anfänglich
als "Volllängen"-Enzym (von N- zum
C-Terminus: katalytischer Kern, Linker-Region und Cellulosebindungsdomäne (CBD),
bestehend aus insgesamt 340 Aminosäure resten mit einem Molekulargewicht
von etwa 35 kD, und beinhaltend 3 Disulfidbindungs-Brücken). Nachdem
die Fermentation während
einer signifikanten Zeitdauer, d. h. etwa 66 Stunden, vorangeschritten
ist, wird die Cellulase dadurch modifiziert, dass ihre Cellulose-Bindungsdomäne abgeschnitten
wird. Das resultierende "Kern"-Molekül behält Cellulaseaktivität bei und
besitzt ein Molekulargewicht von etwa 25 kD. Eine anfängliche
Spaltungsstelle des Volllängenenzyms,
falls eine vorhanden ist, ist nicht bestimmt worden, aber die exakte
Aminosäuresequenz
(mw bzw. MG) des Kerns wurde entweder unter Verwendung von gereinigten
Protein oder UF-konzentrierter zellfreier Nährlösung bestimmt. Aus der Aminosäuresequenz
wurde ein durchschnittliches Molekulargewicht für das trunkierte Protein berechnet.
-
Die
Sequenzidentität
des trunkierten Kerns wurde wie folgend bestimmt: Ein Aliquot von
0,2 mg gelöstem
Enzym wurde mit gekühltem
Wasser (mindestens 2 Volumina des Probenaliquots) auf 0,45 ml verdünnt, dann
mit 0,05 ml 1 N HCl gemischt und 10 Minuten lang auf Eis inkubiert.
Die Lösung
wurde während
2 Minuten bei 13000 × g
zentrifugiert, der Überstand
gewonnen und mit 0,065 ml 50 % (w/v) Trichloressigsäure 10 Minuten
lang auf Eis inkubiert. Das präzipitierte
Protein wurde durch Zentrifugation gewonnen, das Pellet wurde einmal
mit 1 ml gekühltem
90 % (v/v) Aceton gewaschen und dann in 0,025 ml 8 M Harnstoff in
0,5 M Ammoniumbicarbonat gelöst.
Nachdem das Pellet aufgelöst
worden war, wurden 2,5 μl
0,2 M Dithiothreitol zugegeben, und die Lösung wurde 15 Minuten lang
bei 50°C
inkubiert. Danach wurden 2,5 μl
0,44 M Jodacetamid in 0,1 M Ammoniumbicarbonat zugesetzt, und die
Lösung
wurde 15 Minuten lang im Dunklen bei Raumtemperatur inkubiert. Diese
Lösung
wurde mit 0,1 ml 0,1 % (w/v) n-Octyl-β-D-glycosid verdünnt, und
das Protein wurde mit 6 μg
Trypsin während
60 Minuten bei 37°C
verdaut. Die resultierenden Peptide wurden durch RP-HPLC bzw. Umkehrphasen-HPLC
auf einer C18-Säule getrennt, und das Elutionsprofil
wurde sowohl durch UV-Absorption als auch Massenspektrometrie verfolgt.
Die Zuordnung der Peptide zu der gegebenen Sequenz wurde durch partielle
Sequenzierung von 11 unter 13 Peaks unterstützt.
-
Obwohl
die Massenbestimmung bereits die Information, dass der "Kern" aus zwei Molekülen bestand, und
ihre jeweilige Sequenz bereitstellte, wurde die C-terminale tryptische
Peptidmischung mit Endoproteinase AspN verdaut und erneut durch
LC/MS bzw. Flüssigchromatographie/Massenspektrometrie
analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das "Kern"-Protein in einem
Verhältnis
von ungefähr
1:2 aus zwei Molekülen
bestand, eines mit einem Molekulargewicht von 24469,0 Dalton (umfassend
230 Aminosäurereste,
2 Disulfidbindungsbrücken)
und eines mit einem Molekulargewicht von 24724,3 Dalton (umfassend
233 Aminosäurereste,
2 Disulfidbindungsbrücken).
Dieser Befund wird von direkten Massen messungen mit einem PE-Bioscience ESI-TOF-Massenspektrometer,
Modell Mariner (Foster City, CA) unterstützt, welche Molekulargewichte
der gereinigten Varianten-Kernproteine von 24467,0 bzw. 24727,6
anzeigten.
-
BEISPIEL 8
-
Expression
von Cellulase vermittels eines alternativen Promotors
-
Der
GI-Promotor führte
bekanntermaßen
zu einer sehr hohen Expression. Aufgrund von z. B. Promotorinstabilität ist es
möglich,
dass eine hohe Expression von Cellulasen nicht erwünscht ist.
Daher wurde ein alternativer Promotor in die Cellulase-Expressionsvektoren
dieser Erfindung kloniert. Der verwendete Promotor war der schwächere aph-Promotor
des Aminoglycosid-3'-Phosphotransferase-Gens
aus Streptomyces fradiae. Dieser Promotor wurde aus dem Plasmid
pIJ61 isoliert, welches ein Derivat des natürlichen Streptomyces-Plasmids
SLP1 ist. Die vollständige
Nukleotidsequenz des aph-Gens ist bekannt gewesen, und die Promotorregion
ist charakterisiert worden.
-
Eine
Fusions-PCR-Technik wurde angewandt, um ein SpeI-NheI-Fragment zu
erhalten, welches den aph-Promotor, welcher an die celA-Signalsequenz
fusioniert war, enthielt. Der GI-Promotor im Plasmid pSEGCT11AG8
wurde dann gegen den aph-Promotor ausgetauscht durch Verdauen dieses
Plasmids mit SpeI und NheI, Isolieren des großen Fragmentes und Ligieren
des PCR-Fragmentes in selbiges. Dies führte zum Plasmid pSEACT11AG8
(siehe 16). Dieses Plasmid ist äquivalent
zum Plasmid pSEGCT11AG8 (siehe 14) und
kann so angesehen werden, dass es durch Insertion der Cellulase
aus S. lividens 11AG8 in einen Vektor pSEACT konstruiert wird, welcher
identisch zum Vektor pSEGCT ist, mit Ausnahme des verwendeten Promotors
zur Steuerung der Expression des Cellulasegens.
-
Um
alle E. coli-Sequenzen aus dem Plasmid pSEACT11AG8 zu entfernen,
wurde das Plasmid mit SphI verdaut und erneut ligiert. Dies bildete
das Plasmid pSACT11AG8 (siehe 17). Dieses
Konstrukt wurde in eine Bacillis-Wirtszelle transfiziert. Obwohl
hohe Spiegel an exprimierter Cellulase in Plattenkulturen beobachtet
wurden, war die Produktion von Cellulase durch die Bacillis-Wirtszellen
in einer Fermenter-Umgebung sehr gering. Es ist jedoch möglich, dass
mit einer besseren Steuerung über
die Promotorinduktion die Produktion von Cellulase unter der Steuerung
des aph-Promotors verbessert wird.
-
BEISPIEL 9
-
Vergleich von Volllängen-Cellulase
und trunkierten Cellulasen
-
Ein
Vergleich der "Entpillungs"-Leistung von Volllängen- und
trunkierter Cellulase wurde vorgenommen.
-
Ein,
drei Zyklen umfassender, "Detergent-Cellulase-Terg-O-Tometer"-Test (DCTT) wurde
angewandt, um die Dosisantworten von Volllängen-Form (15,4 mg/ml) und
der trunkierten Form (ungefähr
14 mg/ml) bei 20°C
und 40°C
in den Flüssigdetergenzien
Wisk
® und
Gessy Lever #1 auszuwerten. Die Experimente wurden sowohl unter
Verwendung von vorgepillten Baumwollstrickstoff-Flicken als auch
gewebten Baumwollstoff-Flicken durchgeführt. Die Bedingungen des Tests
waren die Folgenden:
Temperatur: | 40 °C |
Zykluszeit: | 2,5
Stunden |
Anzahl
von Zyklen: | 3 |
Bewegungsgeschwindigkeit: | 125 |
Wasserhärte: | 150
ppm |
Enzymdosis: | 0,
45, 90, 135, 180, 225 NPC-Einheiten/Liter (225 NPC-Einheiten = 30
mg Volllängenprotein) |
pH,
Flotte: | 8,55 |
-
Der
pH-Wert wurde vor Zugeben der Enzyme und danach alle 30 Minuten
während
des Tests geprüft.
-
Bei
der Durchführung
des 3-Zyklus-Tests wurden die Stoffflicken aus dem "Terg"-Gefäß am Ende
jedes Zyklus entnommen, in der Waschmaschine gespült, dann
zurück
in das Terg-Gefäß gebracht,
welches frisches Enzym und Detergenz enthielt. Am Ende des 3. Zyklus-Spülens wurden
die Stoffflicken in einem Wäschetrockner
getrocknet.
-
Datenanalyse
-
Entpillung:
Die 18a zeigt die Entpillungs-Dosis-Antwort
von Volllängen
gegenüber
trunkierter Form in Wisk® bei 40°C. Die Rohdaten
wurden an die Michaelis-Menten-Gleichung
angepasst und auf der Grafik aufgetragen. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Entpillungsleistung
von Volllängen-
gegenüber
trunkierter Form in Wisk® bei 40°C gibt.
-
Peak-Belastung: 18b zeigt die Dosis-Antwort von Volllängenform
gegenüber
trunkierter Form in Wisk® bei 40°C. Die Peak-Belastung
ist umgekehrt proportional zum Festigkeitsverlust, d. h. je höher die Peak-Belastung,
umso geringer der TSL. Die Peak-Belastungswerte
sind bei der trunkierten Form geringfügig größer als bei der Volllängenform.
Obwohl die Peak-Belastungswerte bei der trunkierten Form geringfügig niedriger
und der TSL größer als
bei der Volllängenform
sind, weisen die zwei Enzyme daher eine gleiche Entpillungsleistung
auf.
-
Wenn
jedoch Entpillung und % TSL verglichen werden, werden einige Unterschiede
zwischen der Volllängen-
und der trunkierten Cellulase beobachtet. Die 18c zeigt die % TSL geg. Entpillung für Volllängenform
gegenüber
trunkierter Form in Wisk® bei 40°C. Es konnte
eine Trendlinie sowohl für
Volllängenform
als auch trunkierte Form gezogen werden, welche zeigt, dass mit
Zunahme der Entpillung der TSL zunimmt. Dies zeigt, dass bei einer
Entpillungs-Bewertung von 4 die trunkierte Form einen größeren TSL
aufweist als die Volllängenform.
-
Zusätzlich zu
Wisk®-Flüssigwaschmittel
wurde die Entpillungsleistung in dem Flüssigwaschmittel Gessy Lever
#1 bestimmt. Unter den gleichen Bedingungen (außer einer Zunahme im pH-Wert
der Wäsche
auf 10,57) wurden die Dosisantworten von Volllängenform zu trunkierter Form
bei 20°C
und 40°C
in Gessy Lever #1 verglichen. Der pH-Wert wurde vor der Enzymzugabe
und alle 30 Minuten überprüft.
-
Datenanalyse
-
Entpillung:
Die 19a zeigt die Dosisantwort von
Volllängenform
gegenüber
trunkierter Form in Gessy Lever #1 @ 20°C. Die Rohdaten wurden an die
Michaelis-Menten-Gleichung angepasst und auf der Grafik aufgetragen.
Wie auf der Grafik ersehen werden kann, war die Entpillungs-Leistung
der trunkierten Form besser als bei der Volllängenform in Gessy Lever #1.
Zusammengefasst brauchte man zum Erzielen einer Entpillungs-Bewertung
von zwei 1,6-mal
soviel Volllängenform
im Vergleich zur trunkierten Form.
-
Peak-Belastung:
Die 19b zeigt die Peak-Belastungswerte
und den TSL von Volllängenform
gegenüber
trunkierter Form in Gessy Lever #1 @ 20°C. Wie erwartet, waren die Peak-Belastungswerte
für die trunkierte
Form größer als
für die
Volllängenform.
Die Streuung in den Volllängen-Daten
und der niedrige Korrelationskoeffizient legten nahe, dass das Enzym
eine geringe Wirkung auf das Textil besaß und deshalb keinen TSL verursachte.
Der TSL war in Gessy Lever #1 viel niedriger als in Wisk®,
was höchstwahrscheinlich
auf Unterschieden im pH-Wert beruhte.
-
Um
die Entpillungs-Leistung in Gegenwart von Bleichmitteln zu bestimmen,
wurden dieselben Experimente in Gegenwart eines Bleichsystems ausgeführt. Die
Bedingungen des Tests waren die folgenden:
Temperatur: | 40°C |
Zykluszeit: | 2,5
Stunden |
Anzahl
von Zyklen: | 3 |
Bewegungsgeschwindigkeit: | 125
U/min. |
Wasserhärte: | 70
ppm als CaCO3 (2:1 Ca:Mg) |
Detergenz-Matrix: | 0,51
Gramm LAS/0,35 Gramm STPP/0,68 Gramm Na2SO4 |
Bleichsystem: | 0,50
Gramm Perboratmonohydrat (PBS)/0,10 Gramm TAED (Bleichaktivator) |
pH: | 10 |
Enzymdosen: | 225
NPC/l Volllängenform
bei 115,6 NPC/ml (dosiert bei 30 mg/l)
225 NPC/l trunkierte
Form bei 149,2 NPC/ml (dosiert bei gleichem Wirkstoffgehalt zur
Volllängenform)
34
NPC/l "Super L" EGIII @ 23 NPC/ml
(dosiert bei 30 mg/l) |
-
Der
pH-Wert wurde vor und nach der Enzymdosierung eingestellt, dann
alle 30 Minuten überprüft und nach
Bedarf eingestellt.
-
Datenanalyse
-
Entpillung:
Die 20a zeigt die Entpillungsleistung
von Volllängenform,
trunkierter Form und EGIII in einer alkalischen Detergenzmatrix ± einem
Sauerstoffbleichmittelsystem. Wie auf der Grafik ersehen werden kann,
verringerte sich, bei der Zugabe von PBS/TAED, die Entpillung bei
allen drei Enzymen. Die Volllängenform
und EGIII wurden in der Gegenwart des Bleichungssystems am stärksten betroffen.
Die trunkierte Form wies die beste Entpillungsleistung auf, sogar
in Gegenwart eines Sauerstoffbleichmittelsystems, mit einer Entpillungs-Bewertung
von 3,5. Diese Daten legen nahe, dass die trunkierte Form stabiler
als die Volllängenform und
EGIII in Gegenwart des Bleichmittelsystems ist.
-
Peak-Belastung:
Die 20b zeigt Peak-Belastungswerte
von Volllängenform,
trunkierter Form und von EGIII in einer alkalischen Detergenzmatrix ± einem
Sauerstoffbleichmittelsystem. Wie ersehen werden kann, waren die
Peak-Belastungswerte für
Volllängenform und
EGIII in Gegenwart eines Bleichmittelsystems gleich, wohingegen
die Peak-Belastungswerte für
die trunkierte Form stiegen. Es wurde festgestellt, dass der TSL
umgekehrt proportional zur Peak-Belastung ist. Die Peak-Belastungswerte
für die
trunkierte Form stiegen in Gegenwart des Bleichmittelsystems, weshalb
der TSL abnahm.
-
Zusätzlich zu
Bleichmittel können
Wäschewaschmittel
Proteasen enthalten. Daher wurden die obenstehend beschriebenen
Experimente bei Vorhandensein von Purafect 4000L
® (Genencor,
International) durchgeführt.
Die Bedingungen des Tests waren die folgenden:
Temperatur: | 40°C |
Zykluszeit: | 2,5
Stunden |
Anzahl
von Zyklen: | 3 |
Bewegungsgeschwindigkeit: | 125
U/min. |
Wasserhärte: | 70
ppm als CaCO3 (2:1 Ca:Mg) |
Detergenz-Matrix: | 0,51
Gramm LAS/0,35 Gramm STPP/0,68 Gramm Na2SO4 |
Protease: | 1
mg/l Purafect 4000L® |
pH: | 10 |
Enzymdosen: | 225
NPC/l Volllängenform
bei 115,6 NPC/ml (dosiert bei 30 mg/l)
225 NPC/l trunkierte
Form bei 149,2 NPC/ml (dosiert bei gleichem Wirkstoffgehalt zur
Volllängenform)
34
NPC/l "Super L"-EGIII bei 23 NPC/ml
(dosiert bei 30 mg/l) |
-
Datenanalyse
-
Entpillung:
Die 21a zeigt die Entpillungsleistung
von Volllängenform,
trunkierter Form und EGIII in einer alkalischen Detergenzmatrix ± Purafect
4000L®-Protease.
Die Kontrolle ohne Cellulase ± Purafect 4000L® wies
keine Entpillungsleistung auf. Die Entpillungsleistung von Volllängenform
stieg in Gegenwart von Purafect 4000L®, wohingegen
die Leistung der trunkierten Form unverändert war. Dies legte nahe,
dass die trunkierte Form proteolytisch stabiler als das Volllängenenzym
ist. Die Leistung der Volllängenform
+ Purafect 4000L® erhöhte sich auf das gleiche Leistungsniveau
wie bei der trunkierten Form. Diese Beobachtung stimmt mit früheren Beobachtungen überein,
dass die trunkierte Form unter alkalischen Bedingungen eine bessere Leistung
zeigt als die Volllängenform.
Das Leistungsverhalten von EGIII bleibt von der Gegenwart von Purafect 4000L®-Protease
unbeeinflusst.
-
Peak-Belastung:
Die 21b zeigt die Peak-Belastungswerte
von Volllängenform,
trunkierter Form und EGIII in einer alkalischen Detergenzmatrix ± Purafect
4000L®-Protease.
Die Zugabe von Purafect 4000L zur Null-Kontrolle besaß keinen
Effekt auf die Peak-Belastungswerte.
Die Peak-Belastungswerte für
die Volllängenform
sanken in Gegenwart von Purafect 4000L®, was
bedeutet, dass der TSL in Gegenwart von Protease zunahm. Weil der
TSL umgekehrt proportional zur Peak-Belastung ist, nahm, mit Zunahme
der Entpillung von Volllängenform
bei Zugabe von Purafect 4000L®, der TSL ebenfalls zu.
Wiederum hatte Protease einen geringen oder gar keinen Effekt auf
die trunkierte Form. Die Peak-Belastungswerte
für EGIII
blieben in Gegenwart von Purafect 4000L unbeeinflusst.