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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Cellulasen
sind Enzyme, welche zur Hydrolyse der β-D-glucosidischen Bindungen
in Cellulosen in der Lage sind. Cellulolytische Enzyme sind traditionell
in drei Hauptklassen eingeteilt worden: Endoglucanasen, Exoglucanasen
oder Cellobiohydrolasen und β-Glucosidasen
(Knowles, J., et al., (1987), TIBTECH 5, 255–261); und werden bekanntermaßen von
einer großen
Anzahl von Bakterien, Hefen und Pilzen hergestellt.
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Obwohl
Cellulasen verwendet werden, um Holz-Zellstoff und Tierfutter abzubauen,
werden Cellulasen hauptsächlich
in der Behandlung von Textilien, d.h. in Waschmittel-Zusammensetzungen
zum Unterstützen der
Entfernung von Schmutz oder gräulichen
Ablagerungen (siehe z.B. G.B.-Anmeldungen Nr. 2 075 028, 2 095 275
und 2 094 826), oder in der Behandlung von Textilien vor dem Verkauf
zur Verbesserung des Gefühlseindrucks
und des Aussehens des Textils verwendet. So veranschaulicht die
G.B.-Anmeldung Nr. 1 358 599 die Verwendung von Cellulase in Waschmitteln
zur Verringerung der Rauhigkeit baumwollhaltiger Textilien.
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Cellulasen
wurden auch in der Behandlung von Textilien eingesetzt, um gebrauchte
Textilien zu rekonditionieren, indem deren Farben kräftiger gemacht
werden (siehe z.B. The Shizuoka Prefectural Hammamatsu Textile Industrial
Research Institute Report, Band 24, S. 54–61 (1986)). Zum Beispiel führt das
wiederholte Waschen von baumwollhaltigen Textilien zu einem gräulichen
Belag auf dem Kleidungsstück,
welcher angenommenermaßen
aufgrund zerstörter
und ungeordneter Fibrillen zu Stande kommt, welche manchmal als "Pills" bezeichnet werden,
was durch mechanische Einwirkung verursacht wird. Dieser gräuliche Belag
ist besonders auf gefärbten
Textilien bemerkbar. Als eine Folge ist das Vermögen von Cellulase, die in Unordnung
geratene Oberseitenschicht der Faser zu entfernen und somit das
Gesamtaussehen der Textilie zu verbessern, von Nutzen gewesen.
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Wegen
ihrer Effektivität
in vielen industriellen Verfahren bestand auf dem Fachgebiet ein
Trend, nach spezifischen Cellulasezusammensetzungen oder Komponenten
zu suchen, welche besonders effektive Leistungsprofile in Bezug
auf eine oder mehrere spezifische Anwendungen besitzen. Als mögliche Quellen
von Cellulasen konzentrierten sich die Fachleute auf Pilze und Bakterien.
Zum Beispiel erfuhr Cellulase, welche von bestimmten Pilzen, wie
Trichoderma spp. (insbesondere Trichoderma reesei) hergestellt wurde,
viel Aufmerksamkeit, weil ein komplettes Cellulasesystem, welches
zum Abbauen kristalliner Formen von Cellulose in der Lage ist, leicht
in großen
Mengen mittels Fermentationsvorgehensweisen hergestellt wird. Dieser
spezifische Cellulasekomplex ist umfassend analysiert worden, um
die Natur seiner spezifischen Komponenten und das Vermögen dieser
Komponenten, Leistung in industriellen Verfahren aufzuzeigen, zu
bestimmen (siehe Wood et al., "Methods
in Enzymology",
160, 25, Seiten 234 ff. (1988)). Das U.S.-Patent Nr. 5 475 101 (Ward et
al.) offenbart die Reinigung und molekulare Klonierung eines besonders
nützlichen
Enzyms, das Endoglucanase III (EGIII) genannt wird, welches aus
Trichoderma reesei abgeleitet wird.
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Die
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/14953 offenbart Endoglucanasen, welche von einer Nukleinsäure codiert
werden, welche eine beliebige einer Reihe von DNA-Sequenzen, welche
jeweils 20 Nukleotide aufweisen, umfasst.
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Ooi
et al., Curr. Genet. 18: 217–222
(1990), offenbaren die cDNA-Sequenz, codierend für Endoglucanase F1-CMC, hergestellt
von Aspergillus aculeatus, welche die Aminosäurefolgen NNLWG, ELMIW und GTEPFT
enthält.
Sakamoto et al., Curr. Genet. 27: 435–439 (1995), offenbart die
cDNA-Sequenz, codierend die Endoglucanase CMCase-1 aus Aspergillus
kawachii IFO 4308, welche die Aminosäurefolgen ELMIW und GTEPFT
enthält.
Ward et al. offenbart die Sequenz von EGIII, welche die Aminosäurefolgen
NNLWG, ELMIW und GTEPFT aufweist. Zusätzlich dazu werden zwei Cellulase-Sequenzen,
eine aus Erwinia carotovara und Rhodothermus marinus in Saarilahti
et al., Gene 90: 9–14
(1990), und Hreggvidsson et al., Appl. Environ. Microb. 62: 3047–3049 (1996),
offenbart, welche die Aminosäurefolge
ELMIW enthalten.
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Trotz
der Kenntnis im Fachgebiet in Bezug auf viele Cellulasezusammensetzungen
mit Anwendungen in manchen oder allen der oben genannten Gebiete
besteht ein fortgesetzter Bedarf nach neuen Cellulasezusammensetzungen,
welche eine verbesserte Stabilität
unter Bedingungen aufweisen, die in Anwendungen herrschen, für welche
Cellulasen brauchbar sind, z.B. Haushalts- und Wäschereinigungsmittel und Textilbehandlungs-Zusammensetzungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
variante EGIII- oder EGIII-ähnliche
Cellulase wird bereitgestellt, wobei die Variante eine Substitution
mit einem Valinrest an einer Position, entsprechend dem Rest A35
in EGIII von Trichoderma reesei umfasst, wobei die Variante nicht
Emericella desertorum-EGIII-ähnliche
Cellulase ist. In einem Aspekt dieser Ausführungsform leitet sich die
Cellulase aus einem Pilz, Bakterien oder einem Actinomyceten ab.
In einem stärker bevorzugten
Aspekt leitet sich die Cellulase aus einem Pilz ab. In einer am
meisten bevorzugten Ausführungsform
ist der Pilz ein filamentöser
Pilz. Es ist bevorzugt, dass der filamentöse Pilz zu den Euascomyceten,
insbesondere Aspergillus spp., Gliocladium spp., Fusarium spp.,
Acremonium spp., Myceliophthora spp., Verticillium spp., Myrothecium
spp. oder Penicillium spp., gehört.
Ebenfalls vorgesehen ist eine variante EGIII-ähnliche Cellulase, wobei die
Variante folgendes umfasst:
- a) eine Substitution
mit einem Tyrosinrest an einer Position, entsprechend dem Rest W7
in EGIII von Trichoderma reesei und/oder eine Substitution mit einem
Glutaminsäurerest
an einer Position, entsprechend dem Rest T145 in EGIII von Trichoderma
reesei, wobei die Variante nicht EGIII-ähnliche Cellulase von Hypocrea
schweinitzii, Aspergillus aculeatus, Apergillus kawachii (1), Aspergillus
kawachii (2), Aspergillus oryzae, Humicola grisea, Humicola insolens,
Fusarium equiseti, Gliocladium roseum (1), Gliocladium roseum (3),
Gliocladium roseum (4), Memnoniella echinata, Actinomycete 11AG8,
Streptomyces lividans CelB oder Rhodothermus marinus ist; und/oder
- b) eine Substitution oder Deletion an einer Position, entsprechend
dem Rest Y147 in EGIII von Trichoderma reesei, wobei die Variante
nicht EGIII-ähnliche
Cellulase von Aspergillus aculeatus, Apergillus kawachii (1), Aspergillus
kawachii (2), Aspergillus oryzae, Humicola grisea, Humicola insolens,
Chaetomium brasilliense, Fusarium equiseti, Gliocladium roseum (1),
Gliocladium roseum (2), Gliocladium roseum (3), Gliocladium roseum
(4), Actinomycete 11AG8, Streptomyces lividans CelB, Rhodothermus
marinus oder Erwinia carotovara ist,
und wobei die EGIII-ähnliche
Cellulase aus einem Bakterium oder Pilz abgeleitet ist, wobei der
Pilz Trichoderma nicht umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Substitution an einer Y147 entsprechenden
Position um Y147W. In einem bevorzugten Aspekt ist die EGIII-ähnliche
Cellulase aus einem Euascomyceten abgeleitet, der den Hypocreaceae
angehört.
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In
einem Aspekt dieser Ausführungsformen
ist die Cellulase eine Endoglucanase.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine DNA, welche eine EGIII-Variante
codiert, vorgesehen. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die DNA in
einem Vektor vor. In einer weiteren Ausführungsform wird der Vektor
zum Transformieren einer Wirtszelle verwendet. In einer anderen
Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Herstel lung einer EGIII-Varianten-Cellulase
bereit gestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Kultivierens
der Wirtszelle gemäß Anspruch
11 in einem geeigneten Kulturmedium unter geeigneten Bedingungen
zur Herstellung der Cellulase und des Erhaltens der hergestellten
Cellulase.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Reinigungsmittelzusammensetzung, umfassend
ein Tensid und eine variante Cellulase der Erfindung, vorgesehen.
In einem bevorzugten Aspekt dieser Erfindung ist das Reinigungsmittel
ein Wäschewaschmittel
oder ein Geschirrspülmittel.
In einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung wird die variante EGIII- oder EGIII-ähnliche
Cellulase in der Behandlung einer Cellulose enthaltenden Textilie
verwendet, insbesondere beim 'Stonewashing' von Indigo-gefärbtem Denim.
Alternativ dazu kann die Cellulase der Erfindung als ein Futterzusatzstoff,
in der Behandlung von Holz-Zellstoff und bei der Reduktion von Biomasse
zu Glukose verwendet werden.
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Die
Erfindung sieht weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Enzymvariante
aus EGIII- oder
EGIII-ähnlicher
Cellulase vor, umfassend das Substituieren mit einem Valinrest an
einer Aminosäureposition
in der EGIII- oder EGIII-ähnlichen
Cellulase, entsprechend A35 in Trichoderma reesei-EGIII, durch:
- a) Modifizieren einer DNA-Sequenz, welche die
EGIII- oder EGIII-ähnliche
Cellulase codiert;
- b) Transformation dieser DNA-Sequenz in einen geeigneten Wirt;
und
- c) Expression der modifizierten DNA-Sequenz zur Bildung des
Varianten-Enzyms.
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Ebenfalls
vorgesehen ist ein Verfahren zur Herstellung einer Enzymvariante
aus EGIII-ähnlicher
Cellulase, umfassend das Substituieren mit einem Tyrosinrest an
einer Aminosäureposition
in der EGIII-ähnlichen Cellulase,
entsprechend W7 in EGIII von Trichoderma reesei, und/oder Substituieren
mit einem Glutaminsäurerest
an einer Aminosäureposition
in der EGIII-ähnlichen
Cellulase, entsprechend T145 in EGIII von Trichoderma reesei, und/oder
Substituieren oder Deletieren einer Aminosäure an der Position in der
EGIII-ähnlichen Cellulase,
entsprechend Y147 in EGIII von Trichoderma reesei, durch:
- a) Modifizieren einer DNA-Sequenz, welche die
EGIII-ähnliche
Cellulase codiert;
- b) Transformation dieser DNA-Sequenz in einen geeigneten Wirt;
und
- c) Expression der modifizierten DNA-Sequenz zur Bildung des
Varianten-Enzyms;
wobei die EGIII-ähnliche Cellulase aus einem
Bakterium oder Pilz abgeleitet ist, wobei der Pilz Trichoderma nicht
umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 veranschaulicht
die Aminosäuresequenz
von reifem EGIII-Protein aus Trichoderma reesei, wobei die gemäß der vorliegenden
Erfindung beschriebenen Reste gezeigt sind.
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Die 2 veranschaulicht
die DNA-Sequenz von EGIII aus Trichoderma reesei ohne Introns.
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Die 3 veranschaulicht
eine Alignierung der Volllängensequenz
von 20 EGIII-ähnlichen
Cellulasen in Parallel-Übereinanderstellung
mit EGIII, wobei äquivalente
Reste auf der Basis einer Primärsequenz-Modellierung
angezeigt werden, einschließlich
derjenigen, abgeleitet aus Trichoderma reesei, Hypocrea schweinitzii, Aspergillus
aculeatus, Apergillus kawachii (1), Aspergillus kawachii (2), Aspergillus
oryzae, Humicola grisea, Humicola insolens, Chaetomium brasilliense,
Fusarium equiseti, Fusarium javanicum (1), Fusarium javanicum (2),
Gliocladium roseum (1), Gliocladium roseum (2), Gliocladium roseum
(3), Gliocladium roseum (4), Memnoniella echinata, Emericella desertorum,
Actinomycete 11AG8, Streptomyces lividans CelB, Rhodothermus marinus
und Erwinia carotovara.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben neue Mitglieder einer Familie von Cellulasen isoliert,
welche Homologie zu EGIII aus Trichoderma reesei aufweisen. Die
Analyse dieser Cellulasen hat zu einem differenziellen Leistungsverhalten
unter den Cellulasen geführt,
trotz der signifikanten Homologie. Insbesondere wurde festgestellt,
dass die EGIII-ähnlichen
Cellulasen aus Humicola insolens, Humicola grisea, Memnonella echinata,
Fusarium javanicum und Emericella desertorum eine höherwertige
Leistung unter Bedingungen einer Wärmebelastung aufweisen. Durch
Alignieren der Aminosäuresequenzen
in diesen EGIII-ähnlichen
Cellulasen mit derjenigen von EGIII ist es möglich, Rest-Unterschiede zwischen
den thermisch stabileren Cellulasen und EGIII zu identifizieren,
wodurch Reste identifiziert werden, welche wichtig für die verbesserte
thermische Stabilität
von EGIII-ähnlichen
Cellulasen sind. Folglich ist es, durch Optimieren der identifizierten
Reste in EGIII sowie in den EGIII-ähnlichen Cellulasen, möglich, die
Wärmestabilität sowohl
der EGIII- als auch der EGIII-ähnlichen
Cellulasen weiter zu verbessern.
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Das
verbesserte Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine Aminosäuresequenz,
welche aus der Aminosäuresequenz
eines Vorläuferproteins
abgeleitet ist. Das Vorläuferprotein
kann ein natürlich vorkommendes
Protein oder ein rekombinantes Protein sein. Die Aminosäuresequenz
des verbesserten Proteins wird aus der Aminosäuresequenz des Vorläuferprote ins
durch die Substitution, Deletion oder Insertion von einer oder mehreren
Aminosäuren
der Vorläufer-Aminosäuresequenz
abgeleitet. Eine solche Modifikation erfolgt generell eher an der
Vorläufer-DNA-Sequenz,
welche die Aminosäuresequenz
der Vorläuferproteine
codiert, anstatt als Manipulation des Vorläuferproteins an sich. Geeignete
Verfahren für
eine derartige Manipulation der Vorläufer-DNA-Sequenz schließen Verfahren
ein, welche hierin und in den, in Gemeinbesitz befindlichen, U.S.-Patenten
Nr. 4 760 025 und 5 185 258 offenbart werden, welche hierin durch
den Bezug darauf einbezogen sind.
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Sequenz-Alignierungen
können
unter Verwendung von verschiedenen EGIII-ähnlichen Cellulasen aufgestellt
werden, und können
geringfügig
von einer Alignierung zu einer anderen abweichen, abhängig von
der Anzahl an Sequenzen und dem Grad der Homologie. Geeignete Experimente
zum Bestimmen passender Modifikationen sind für den Durchschnittsfachmann
im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung eine Routineangelegenheit.
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Innerhalb
der Beschreibung werden bestimmte Begriffe offenbart, welche nachstehend
definiert sind, um die Beschaffenheit der beanspruchten Erfindung
zu verdeutlichen.
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"Cellulase" ist eine gut klassifizierte
Kategorie von Enzymen im Fachgebiet und schließt Enzyme ein, fähig zum
Hydrolysieren von Cellulosepolymeren zu kürzeren Cellooligosaccharid-Oligomeren, Cellobiose und/oder
Glukose. Übliche
Beispiele für
Cellulase-Enzyme schließen
Exo-Cellobiohydrolasen und Endoglucanasen ein und sind aus vielen
Spezies von cellulolytischen Organismen erhältlich, insbesondere einschließlich Pilzen
und Bakterien.
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"EGIII"-Cellulase bezieht
sich auf die Endoglucanase-Komponente, welche beschrieben wird in
Ward et al., U.S.-Patent Nr. 5 475 101, und "Proceedings on the Second TRICEL Symposium
on Trichoderma Reesei Cellulases And Other Hydrolases", Hrsg.: Suominen & Reinikainen,
Espoo Finnland (1993), S. 153–158
(Foundation for Biotechnical and Industrial Fermentation Research,
Bd. 8). Wie darin offenbart, wird EGIII aus Trichoderma reesei abgeleitet
und ist durch ein pH-Optimum von etwa 5,8, einen isoelektrischen
Punkt (pI) von etwa 7,4 und ein Molekulargewicht von etwa 25 kD
gekennzeichnet. Das üblicherweise
als EGII bezeichnete Enzym aus Trichoderma reesei ist früher in der
Literatur von manchen Autoren mittels der Nomenklatur EGIII bezeichnet
worden, aber dieses Enzym unterscheidet sich wesentlich von dem
Enzym, welches hierin hinsichtlich Molekulargewicht, pI und pH-Optimum als EGIII
definiert wird.
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"EGIII-ähnliches
Enzym", "EGIII-ähnliches
Protein" oder "EGIII-ähnliche
Cellulase" gemäß der vorliegenden
Erfindung bedeuten Enzyme, welche mit EGIII verwandt sind, dadurch,
dass sie gewisse Aminosäurefolgen
mit EGIII gemeinsam haben. Wie hierin verwendet, wird mit EGIII-ähnliche
Cellulase ebenfalls beabsichtigt, EGIII aus Trichoderma reesei einzuschließen. Somit
umfasst eine EGIII-ähnliche
Cellulase ein Enzym mit cellulolytischer Aktivität, welches eine Aminosäuresequenz
umfasst, die darin eine Aminosäurefolge
umfasst, gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem oder mehreren von:
- 1) Asn-Asn-(Leu/Phe/Lys/Ile)-Trp-Gly
- 2) Glu-(Leu/Phe/Ile)-Met-Ile-Trp
- 3) Gly-Thr-Glu-Pro-Phe-Thr;
- 4) (Ser/Tyr/Cys/Trp/Thr/Asn/Lys/Arg)-(Val/Pro)-(Lys/Ala)-(Ser/Ala)-(Tyr/Phe);
und
- 5) Lys-Asn-Phe-Phe-Asn-Tyr.
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In
einer Ausführungsform
weist das Enzym der Erfindung ferner signifikante strukturelle und/oder
Sequenz-Homologie zu EGIII auf. Somit besitzt, in einem Aspekt dieser
Ausführungsform
der Erfindung, das Enzym wenigstens 30%, vorzugsweise wenigstens
40% und am stärksten
bevorzugt wenigstens 60% Aminosäureidentität zu EGIII.
Es sollte jedoch erkannt werden, dass Homologie allein oft nicht
ein geeignetes Maß dafür ist, ob
ein bestimmtes Enzym, das durch die hierin beschriebenen Verfahren
identifiziert wird, ein EGIII-ähnliches
Enzym darstellt. Eine ähnliche
enzymatische Funktion mit oder ohne verringerte Homologie kann eine EGIII-ähnliche
Cellulase identifizieren. Folglich sollte, obgleich homologe Enzyme
eigentlich durch die hierin beschriebenen und beispielhaft angegebenen
Verfahren detektiert werden, der Grad an Homologie nicht als den
Umfang der Erfindung einschränkend
angesehen werden.
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Es
wird davon ausgegangen, dass EGIII-ähnliche Cellulasen der Erfindung
in vielen Organismen gefunden werden können, welche Cellulase herstellen.
Allerdings schließen
wahrscheinliche Quellen von EGIII-ähnlicher Cellulase diejenigen
ein, welche sich ableiten aus einem Bakterium oder Pilz, und genauer
gesagt aus einem Actinomyceten, einem Bacillus oder einem filamentösen Pilz.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Cellulase aus der filamentösen Pilz-Familie Metazoa, vorzugsweise
Euascomycetes, abgeleitet. Innerhalb der Metazoa schließen phylogenetische
Pilz-Klassifikationen, welche EGIII-ähnliche Cellulasen herstellen,
die mitosporischen Pyrenomyceten (einschließlich Acremonium), Sordariales
(einschließlich
Thielavia), Hypocreales (einschließlich Nectriaceae, wie Fusarium,
Necitia, Verticillium, Myrothecium und Gliocladium; und Hypocrea)
und Eurotiales (einschließlich
mitosporischen Trichocomaceae, wie Aspergillus und Penicillium)
ein.
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Der
Euascomycet gehört
vorzugsweise den Diaporthales, Halosphaeriales, Microascales, Ophiostomatales,
Phyllachorales, Sordariales oder Xylariales an. Ebenfalls bevorzugt
gehört
der Euascomycet den Hypocreales an, umfassend Clavicipitaceae, Melanosporaceae,
Nectria ceae, Niessliaceae oder mitosporische Hypocreales. Weiter
bevorzugt gehört
der Euascomycet den Hypocreaceae an, wobei die Hypocreaceae nicht Trichoderma
umfassen. Am stärksten
bevorzugt handelt es sich bei dem Euascomyceten um Gliocladium spp., Fusarium
spp., Acremonium spp., Myceliophtora spp., Verticillium spp., Myrothecium
spp., Penicillum spp., Chaetomium spp., Emercella spp., und Phanerochaete
spp. Spezifische Organismen, welche in Betracht gezogen werden als
EGIII-ähnliche
Cellulasen aufweisend, schließen
Chaetomium thermophilum var. therm., Chaetomium atrobrunneum, Chaetomium
brasiliense, Chaetomium globosum, Chaetomium vitellium, Paecilomyces
lilacinus, Chaetomium thermophilum vr. dissitum, Humicola insolens,
Humicola brevis, Memnoniella echinata, Fusarium equiseti, Fusarium
oxysporum, Fusarium stilboides, Myceliophthora thermophila, Fusarium
javanicum, Humicola grisea vr. thermoidea, Stibella thermophila,
Melanocarpus albomyces, Arthrobotrys superba, Myceliophthora hinunilea,
Chaetomium pachypodiodes, Myrothecium verrucaria, Penicillium crysogenum,
Malbranchea sulfurea, Lunulospora curvula, Emericella desertorum,
Acremonium strictum, Cylindrocarpon heteronema und Ulocladium chartarum
ein. Innerhalb der Actinomyceten scheint Streptomyces EGIII-ähnliche
Cellulasen zu besitzen.
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EGIII-ähnliche
Cellulasen gemäß der Erfindung
können
gemäß der folgenden
Verfahren erhalten werden. Degenerierte DNA-Primer werden konstruiert,
welche eine Aminosäuresequenz
codieren, gewählt
aus der Gruppe, die aus einem oder mehreren von:
- 1)
Asn-Asn-(Leu/Phe/Lys/Ile)-Trp-Gly
- 2) Glu-(Leu/Phe/Ile)-Met-Ile-Trp
- 3) Gly-Thr-Glu-Pro-Phe-Thr;
- 4) (Ser/Tyr/Cys/Trp/Thr/Asn/Lys/Arg)-(Val/Pro)-(Lys/Ala)-(Ser/Ala)-(Tyr/Phe);
und
- 5) Lys-Asn-Phe-Phe-Asn-Tyr.
besteht, und werden verwendet,
um DNA, und Gene, welche Enzyme mit cellulolytischer Aktivität codieren, gemäß etablierten
Verfahren zu klonieren. Techniken zum Erhalten von DAN unter Verwendung
von degenerierten Primern sind im Fachgebiet allgemein bekannt und
können
in Sambrook et al., MOLECULAR CLONING – A LABORATORY MANUAL, (2.
AUSG.), Band 1–3,
Cold Springs Harbor Publishing (1989) ("Sambrook") und CURRENT PROTOCOLS IN Mo-LECULAR BIOLOGY,
Ausubel et al. (Hrsg.), Current Protocols, ein Gemeinschaftsunternehmen
zwischen Greene Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc. (1997,
Ergänzungsband)
("Ausubel") gefunden werden.
Darüber
hinaus kann die EGIII der Erfindung durch andere herkömmliche
Verfahren in der Molekularbiologie erhalten werden, z.B. Bibliothek-Screening
mit markierten Sonden, Expressions-Screening und PCR-Klonierung,
unter Anwendung eines der Cellulase-Grundgerüste, welche hierin als eine
EGIII-ähnliche
Cellulase definiert sind.
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Die
degenerierten Primer können
als Hybridisierungssonden gegen eine genomische Bibliothek verwendet
werden, die aus einem Zielorganismus erhalten wird, um zu analysieren,
ob ein gegebenes Fragment zu einer ähnlichen Sequenz in dem Zielorganismus
korreliert ist. Ein nützlicher
Hybridisierungs-Assay ist wie folgend beschaffen: Genomische DNA
aus einer jeweiligen Zielquelle wird durch Verdau mit einem Restriktionsenzym(en),
z.B. EcoRI, HindIII, BamHI, ClaI, KpnI, MluI, SpeI, BglII, NcoI,
XbaI, XhoI und XmaI (geliefert von New England Biolabs, Inc., Beverly,
MA, und Boehringer Mannheim) gemäß den Anweisungen
der Hersteller fragmentiert. Die Proben werden dann durch ein Agarose-Gel
(wie zum Beispiel 0,7% Agarose) so elektrophoretisiert, dass eine
Trennung von DNA-Fragmenten der Größe nach sichtbar gemacht werden
kann. Das Gel kann kurz in destilliertem H2O
gespült
und anschließend
in einer geeigneten Lösung
(wie beispielsweise 0,25 M HCl) unter vorsichtigem Schütteln depuriniert
werden, gefolgt von 30 Minuten langer Denaturierung (in zum Beispiel
0,4 M NaOH). Ein Renaturierungsschritt kann eingeschlossen werden,
in welchem das Gel bei sanftem Schütteln in 1,5 M NaCl, 1 M Tris,
pH 7,0, während
30 Minuten eingebracht wird. Die DNA wird dann auf eine geeignete,
positiv geladene Membran überführt, zum
Beispiel die Maximum Strength Nytran Plus-Membran (Schleicher & Schuell, Keene,
N.H.), wobei eine Transferlösung
verwendet wird (wie zum Beispiel 6 × SSC (900 mM NaCl, 90 mM Trinatriumcitrat)).
Nachdem der Transfer vollständig
ist, im Allgemeinen nach etwa 2 Stunden oder mehr, wird die Membran
gespült
(zum Beispiel in 2 × SSC
[2 × SSC
= 300 mM NaCl, 30 mM Trinatriumcitrat]) und bei Raumtemperatur luftgetrocknet.
Die Membran wird dann (etwa 2 Stunden lang oder mehr) in einer geeigneten
Vorhybridisierungslösung
(wie zum Beispiel eine wässrige
Lösung,
enthaltend pro 100 ml: 30–50
ml Formamid, 25 ml 20 × SSPE
(1 × SSPE
= 0,18 M NaCl, 1 mM EDTA, 10 mM NaH2PO4, pH 7,7), 2,5 ml 20% SDS und 1 ml von 10
mg/ml gescherter Heringssperma-DNA) prähybridisiert.
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Eine
DNA-Sonde, entsprechend den obenstehenden Primer-Sequenzen, wird
durch Elektrophorese in einem Agarose-Gel isoliert, das Fragment
aus dem Gel ausgeschnitten und aus der ausgeschnittenen Agarose
gewonnen. Dieses gereinigte DNA-Fragment wird dann markiert (zum
Beispiel unter Verwendung des Megaprime-Markierungssystems gemäß den Anweisungen
des Herstellers zum Einbauen von P32 in
die DNA (Amersham International PLC, Buckinghamshire, England)).
Die markierte Sonde wird durch Erhitzen auf 95°C während 5 Minuten denaturiert
und unverzüglich
zu der oben genannten Vorhybridisierungslösung, welche die Membran enthält, zugesetzt.
Die Hybridisierungsreaktion sollte während einer angemessenen Zeit
und unter passenden Bedingungen, zum Beispiel 18 Stunden lang bei
37°C unter
vorsichtigem Schütteln
vor sich gehen. Die Membran wird gespült (zum Beispiel in 2 × SSC/0,3%
SDS) und dann mit einer geeigneten Waschlösung und bei vorsichtigem Bewegen
gewaschen. Die gewünschte
Stringenz wird eine Reflexion der Bedingungen sein, unter welchen
die Membran (Filter) gewaschen wird.
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Spezifisch
wird die Stringenz einer gegebenen Reaktion (d.h. der Grad an Homologie,
der für
eine erfolgreiche Hybridisierung notwendig ist) in großem Maße von den
Waschbedingungen abhängen,
an welche der Filter aus dem Southern-Blot nach der Hybridisierung
unterzogen wird. "Niedrig-Stringenz"-Bedingungen, wie
hierin definiert, werden das Waschen eines Filters aus einem Southern-Blot
mit einer Lösung
von 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 20°C
während
15 Minuten umfassen. Standard-Stringenz-Bedingungen umfassen einen weiteren
Waschschritt, umfassend das Waschen des Filters aus dem Southern-Blot
für ein
zweites Mal mit einer Lösung
von 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 37°C
während
30 Minuten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß dieses
Aspekts der Erfindung werden degenerierte Primer hergestellt, entsprechend
einem oder mehreren der obenstehenden Peptide. Die Primer werden
mit einer genomischen DNA aus einem Zielorganismus (d.h. dem Organismus,
in welchem die EGIII-ähnliche
Cellulase gesucht wird) unter Bedingungen kombiniert, die zum Einleiten
einer standardmäßigen PCR-Reaktion
geeignet sind. In dieser Ausführungsform
ist es vorteilhaft, degenerierte Primer zu wählen, entsprechend den Peptiden
(a) und/oder (d), sowie Primer, entsprechend zu (c) und/oder (e),
und DNA mit diesen Primern zu amplifizieren. Nachdem die PCR-Reaktion
durchgeführt
worden ist, wird die resultierende DNA auf einem Polyacrylamidgel
laufen gelassen, und Banden, welche hinsichtlich der Größe dem EGIII-Fragment
entsprechen, umfassend die Peptide (a) und/oder (d) zusätzlich zu
(c) und/oder (e), d.h. diejenigen im Bereich von 400–1000 Basenpaaren,
werden ausgewählt.
Diese Fragmente werden vereinigt und unter Verwendung von Primern, entsprechend
den Peptiden (a) und/oder (d), sowie Primern, entsprechend Peptid
(b), oder in alternativer Weise unter Verwendung von Primern entsprechend
Peptid (c) und/oder (e), sowie Primern entsprechend dem Peptid (b),
erneut amplifiziert. Starke Banden der erwarteten Größe (im Falle
von EGIII-ähnlichen
Cellulasen werden die Banden ungefähr 250–500 Basenpaaren entsprechen)
werden herausgeschnitten und sequenziert. Die isolierten Sequenzen
werden dann verwendet, um Primer zu entwerfen, und diese Primer
werden mittels z.B. "rascher
Amplifikation von genomischen DNA-Enden" (RAGE) verwendet, um das Volllängen-Gen zu
erhalten, siehe z.B. Mizobuchi et al., BioTechniques, 15: 215–216 (1993).
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Die
DNA, welche mit den obenstehend umrissenen DNA-Primern hybridisiert,
und somit – identifiziert durch
dieses Verfahren – ein
entsprechendes EGIII codierendes Gen, können mittels Routineverfahren
isoliert und verwendet werden, um die entsprechende EGIII-ähnliche
Cellulase gemäß Routinetechniken
zu exprimieren. Nach Erhalten des klonierten Gens werden Routineverfahren
zum Einfügen
der DNA in einen Vektor, welcher dann in eine geeignete Wirtszelle
transformiert werden kann, angewandt. Das Kultivieren der transformierten
Wirts zelle unter geeigneten Bedingungen führt dann zur Produktion der
EGIII-ähnlichen
Cellulase, welche erhalten, gereinigt und präpariert werden kann, wie es
für eine
jeweilige Anwendung notwendig ist.
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Die
EGIII-ähnlichen
Cellulasen der Erfindung sind vorzugsweise isoliert oder gereinigt.
Im Kontext der vorliegenden Erfindung bedeutet Reinigung oder Isolierung
im Allgemeinen, dass die EGIII-ähnliche
Cellulase von ihrem natürlichen
Zustand vermittels der Trennung der EGI-II-ähnlichen
Cellulase von einigen oder allen der natürlich vorkommenden Substituenten,
mit denen sie in der Natur assoziiert ist, z.B. dem Herkunftsorganismus
oder anderen Cellulasen oder Enzymen, welche von dem Herkunftsorganismus
zusammen mit der EGIII-Zelle exprimiert werden, verändert wird.
In ähnlicher
Weise können
die EGIII-ähnlichen
Cellulasen der Erfindung mit anderen Komponenten vereinigt werden,
welche nicht natürlicherweise
in dem natürlichen
Zustand vorhanden sind. Die Isolierung oder Reinigung kann durch
im Fachgebiet anerkannte Trennungstechniken bewerkstelligt werden,
wie Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie, hydrophobe
Abtrennung, Dialyse, Proteasebehandlung, Ammoniumsulfat-Präzipitation
oder andere Protein-Salzfällungs-Techniken,
Zentrifugation, Größenausschluss-Chromatographie,
Filtration, Mikrofiltration, Gel-Elektrophorese oder Trennung auf
einem Gradienten zur Entfernung von gesamten Zellen, Zelltrümmern, Verunreinigungen,
fremden Proteinen oder in der Endzusammensetzung unerwünschten
Enzymen.
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Ein
Rest in einer EGIII-ähnlichen
Cellulase, welcher "entsprechend" oder "äquivalent" zu einem Rest ist, der in EGIII vorhanden
ist, bedeutet einen Rest, welcher in einer äquivalenten Position zu derjenigen
in EGIII existiert, wie angezeigt durch Primärsequenzhomologie, Tertiärstruktur-Homologie
(wie gezeigt, z.B. durch Kristallstruktur oder Computermodellierung)
oder funktionelle Äquivalenz.
Eine variante EGIII-ähnliche Cellulase
besitzt eine Aminosäuresequenz,
welche von der Aminosäuresequenz
einer EGIII-ähnlichen
Vorläufer-Cellulase
abgeleitet ist. Die Vorläufer-Cellulasen
schließen
natürlich
vorkommende Cellulasen und rekombinante Cellulasen (wie hierin definiert)
ein. Die Aminosäuresequenz
der EGIII-ähnlichen
Cellulase-Variante wird aus der Aminosäuresequenz der EGIII-ähnlichen
Vorläufer-Cellulase
durch die Substitution, Deletion oder Insertion von einer oder mehreren
Aminosäuren
der Vorläufer-Aminosäuresequenz
abgeleitet. Eine solche Modifikation erfolgt eher an der Vorläufer-DNA-Sequenz,
welche die Aminosäuresequenz
der Vorläufer-Cellulase
codiert, anstatt als Manipulation des Vorläufer-Cellulase-Enzyms selbst.
Geeignete Verfahren für
eine derartige Manipulation der Vorläufer-DNA-Sequenz schließen Verfahren
ein, welche hierin und in den in Gemeinbesitz befindlichen U.S.-Patenten
4 760 025 und 5 185 258 offenbart werden. Spezifische Reste, entsprechend den
Positionen, welche für
die Instabilität
in Gegenwart von Tensid verantwortlich sind, werden hierin für eine Substitution
oder Deletion identifiziert. Die Aminosäure-Positionsnummer (z.B. +35)
bezieht sich auf die Nummer, welche der reifen Trichoderma reesei-EGIII-Sequenz
zugewiesen wird, die in der 1 präsentiert
ist. Die Erfindung richtet sich auf die Mutation von EGIII-ähnlichen
Cellulasen, welche Aminosäurereste
an Positionen enthalten, welche äquivalent
zu dem jeweilig identifizierten Rest in Trichoderma reesei-EGIII
sind. Ein Rest (Aminosäure)
einer Vorläufer-Cellulase
ist äquivalent
zu einem Rest von Trichoderma reesei-EGIII, wenn er entweder homolog
(d.h. hinsichtlich Position in entweder Primär- oder Tertiärstruktur
entsprechend) oder funktionell analog zu einem spezifischen Rest
oder Teil dieses Restes in Trichoderma reesei-EGIII ist (d.h. dieselbe
oder eine ähnliche
funktionelle Fähigkeit,
zu kombinieren, reagieren oder chemisch oder strukturell zu interagieren,
aufweist). Wie hierin verwendet, wird mit der Nummerierung beabsichtigt,
jener der reifen EGIII-Aminosäuresequenz
zu entsprechen, wie sie in der 1 veranschaulicht
ist.
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Homologe
Proteine können
auch durch Verwendung eines "Sequenzvergleichsalgorithmus" bestimmt werden.
Eine optimale Alignierung von Sequenzen zum Vergleich kann z.B.
durch den lokalen Homologie-Algorithmus von Smith & Waterman, Adv.
Appl. Math. 2: 482 (1981); durch den Homologie-Alignierungs-Algorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48: 443 (1970); durch das Ähnlichkeitssuche-Verfahren
von Pearson & Lipman,
Proc. Nat'l Acad.
Sci. USA 85: 2444 (1988); durch die computerisierten Implementationen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA in dem Wisconsin
Genetics-Software-Paket,
Genetics Computer Group, 575 Science Dr., Madison, WI) oder durch
visuelle Überprüfung durchgeführt werden.
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Ein
Beispiel für
einen Algorithmus, der zum Bestimmen von Sequenzähnlichkeit geeignet ist, ist
der BLAST-Algorithmus, der in Altschul et al., J. Mol. Biol. 215:
403–410
(1990), beschrieben wird. Software zum Durchführen von BLAST-Analysen ist über das
National Center for Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) öffentlich
erhältlich.
Dieser Algorithmus beinhaltet zuerst das Identifizieren von hochbewerteten
Sequenzpaaren (HSPs) durch Identifizieren von kurzen Wörtern der
Länge W
in der Suchsequenz, welche entweder einem positiv bewerteten Schwellenwert
T entsprechen oder diesem genügen,
wenn sie mit einem Wort derselben Länge in einer Datenbanksequenz
aligniert werden. Diese anfänglichen
Nachbarschafts-Worttreffer fungieren als Ausgangspunkte für das Auffinden
von längeren
HSPs, welche diese enthalten. Die Worttreffer werden in beiden Richtungen
entlang jeder der zwei verglichenen Sequenzen so weit verlängert, wie
die kumulative Alignierungs-Bewertung erhöht werden kann. Die Verlängerung
der Worttreffer wird angehalten, wenn: die kumulative Alignierungs-Bewertung
um die Größe X von
einem maximal erzielten Wert abfällt;
die kumulative Bewertung gleich Null oder niedriger wird; oder das
Ende von einer der beiden Sequenzen erreicht ist. Die BLAST-Algorithmus-Parameter
W, T und X bestimmen die Empfindlichkeit und Geschwindigkeit der
Alignierung. Das BLAST-Programm verwendet als Standards eine Wortlänge (W)
von 11, die BLOSUM62-Bewertungsmatrix (siehe Henikoff & Henikoff, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 10915 (1989)), Alignierungen (B) von 50,
eine Erwartung (E) von 10, M'5,
N'-4 und einen Vergleich
beider Stränge.
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Der
BLAST-Algorithmus führt
dann eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen
durch (siehe z.B. Karlin & Altschul,
Proc. Nat'l. Acad.
Sci. USA 90: 5873–5787
(1993)). Ein Maß der Ähnlichkeit,
welches von dem BLAST-Algorithmus vorgesehen wird, ist die kleinste
Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), welche eine Anzeige der Wahrscheinlichkeit
liefert, mit welcher eine Übereinstimmung
zwischen zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen zufällig auftreten
würde.
Zum Beispiel wird eine Aminosäuresequenz als ähnlich zu
einer Protease betrachtet, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit
in einem Vergleich der Test-Aminosäuresequenz zu einer Protease-Aminosäuresequenz
geringer als etwa 0,1, weiter bevorzugt geringer als etwa 0,01 und
am stärksten
bevorzugt geringer als etwa 0,001 ist.
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"Äquivalente Reste" können auch
definiert werden durch Bestimmen von Homologie auf der Ebene der
Tertiärstruktur
für eine
Vorläufer-Protease,
deren Tertiärstruktur
durch Röntgen-Kristallographie
bestimmt worden ist. Äquivalente
Reste werden definiert als solche, für welche die Atomkoordinaten
von zwei oder mehr der Hauptkettenatome eines jeweiligen Aminosäurerestes
einer Cellulase und T. reesei-EGIII (N auf N, CA auf CA, C auf C
und O auf O) innerhalb von 0,13 nm und vorzugsweise 0,1 nm nach
der Fluchtung bzw. deckenden Ausrichtung liegen. Die Fluchtung wird
erzielt, nachdem das beste Modell orientiert und positioniert worden
ist, um die maximale Überlappung
von Atomkoordinaten von Nicht-Wasserstoff-Proteinatomen
der fraglichen Cellulase zu der T. reesei-EGIII zu ergeben. Das
beste Modell ist das kristallographische Modell, das den niedrigsten
R-Faktor für
experimentelle Beugungsdaten bei der höchsten verfügbaren Auflösung ergibt.
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Äquivalente
Reste, welche funktionell analog zu einem spezifischen Rest von
T.reesei-EGIII sind, werden als diejenigen Aminosäuren einer
Cellulase definiert, welche eine solche Konformation einnehmen können, dass
sie Proteinstruktur, Substrat-Bindung oder Katalyse entweder abändern, modifizieren
oder dazu beitragen, und zwar in einer Weise, die von einem spezifischen
Rest von T.reesei-EGIII definiert wird und diesem zugeschrieben
wird. Ferner sind sie diejenigen Reste der Cellulase (für welche
eine Tertiärstruktur
durch Röntgen-Kristallographie
erhalten worden ist), welche eine analoge Position zu dem Ausmaß besetzen, dass,
obwohl die Hauptkettenatome des gegebenen Restes den Äquivalenzkriterien
auf der Basis des Besetzens einer homologen Position nicht genügen mögen, die
Atomkoordinaten von mindestens zwei der Seitenkettenatome des Restes
innerhalb von 0,13 nm der entsprechenden Seitenkettenatome von T.reesei-EGIII
liegen. Die Kristallstruktur von T.reesei-EGIII wird vorgestellt
in "The Protein
Society, Vierzehntes Symposium San Diego, CA. 5.–9. August 2000", dessen Offenbarung
durch den Bezug darauf in ihrer Gesamtheit einbezogen wird. Die Koordinaten
von CelB von Streptomyces lividans, einem homologen Vertreter der
Familie12-Glycosylhydrolasen sind in Sulzenbacher, et al., Biochemistry
36: 6032 (1997), und in Sulzenbacher, et al., Biochemistry 38: 4826
(1999), angegeben.
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"Variante" bedeutet ein Protein,
welches aus einem Vorläuferprotein
(z.B. dem nativen Protein) durch Addition einer oder mehrere Aminosäuren entweder
an einem oder beiden von dem C- und N-terminalen Ende, Substitution
von einer oder mehreren Aminosäuren
an einer oder einer Anzahl von verschiedenen Stelle(n) in der Aminosäuresequenz,
Deletion von einer oder mehreren Aminosäuren an einem oder beiden Enden
des Proteins oder an einer oder mehreren Stellen in der Aminosäuresequenz,
oder Insertion einer oder mehrerer Aminosäuren an einer oder mehreren
Stellen in der Aminosäuresequenz
abgeleitet wird. Die Herstellung einer Enzymvariante wird vorzugsweise
durch Modifizieren einer DNA-Sequenz, welche für das native Protein codiert,
Transformation dieser DNA-Sequenz in einen geeigneten Wirt und Expression
der modifizierten DNA-Sequenz zur Bildung des abgewandelten Enzyms
erreicht. Das veränderte
EGIII-ähnliche
Enzym der Erfindung schließt
Peptide ein, umfassend veränderte
Aminosäuresequenzen
im Vergleich zu einer Vorläuferenzym-Aminosäuresequenz,
wobei das veränderte
EGIII-ähnliche
Enzym die charakteristische cellulolytische Natur des Vorläuferenzyms
beibehält,
aber in irgendeinem spezifischen Aspekt abgeänderte Eigenschaften aufweisen kann.
Zum Beispiel kann ein verändertes
EGIII-ähnliches
Enzym ein erhöhtes
pH-Optimum oder
erhöhte
Temperatur- oder Oxidationsstabilität aufweisen, aber wird seine
charakteristische cellulolytische Aktivität beibehalten. Es wird in Betracht
gezogen, dass die Varianten gemäß der vorliegenden
Erfindung aus einem DNA-Fragment, das ein EGIII-ähnliches Cellulase-Varianten-Enzym
codiert, worin die funktionelle Aktivität des exprimierten Cellulase-Derivates
beibehalten wird, abgeleitet werden können. Zum Beispiel kann ein DNA-Fragment, welches
eine Cellulase codiert, ferner eine DNA-Sequenz oder einen Abschnitt
davon einschließen,
codierend ein Gelenk oder einen Linker, angeheftet an die Cellulase-DNA-Sequenz entweder
am 5'- oder 3'-Ende, wobei die
funktionelle Aktivität
der codierten Cellulasedomäne
beibehalten wird.
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"Cellulose enthaltende
Textilie" bedeutet
jedwede genähten
oder nicht-genähten
Textilien, Garne oder Fasern, hergestellt aus Baumwolle oder Nicht-Baumwolle
enthaltender Cellulose oder Baumwolle oder Nicht-Baumwolle enthaltenden
Cellulosegemischen, einschließlich
na türlichen
Cellulosestoffen und vom Menschen hergestellte Cellulosestoffen
(wie Jute, Flachs, Ramie, Rayon und Lyocell). Eingeschlossen unter
dem Überbegriff "vom Menschen hergestellte
cellulosehaltige Textilien" sind
regenerierte Textilien, welche im Fachgebiet gut bekannt sind, wie
Rayon. Andere vom Menschen hergestellte cellulosehaltige Textilien
schließen chemisch
modifizierte Cellulosefasern (z.B. Cellulose, derivatisiert mittels
Acetat) und Lösungsmittel-gesponnene
Cellulosefasern (z.B. Lyocell) ein. Spezifisch eingeschlossen innerhalb
der Definition von cellulosehaltiger Textilie ist jedweder Garn
oder Faser, welche(r) aus solchen Materialien hergestellt wird.
Cellulosehaltige Materialien werden häufig in Mischungen mit Materialien
eingebunden, wie synthetischen Fasern und natürlichen nicht-celluloseartigen
Fasern, wie Wolle und Seide.
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"Baumwollhaltige Textilie" bedeutet genähte oder
ungenähte
Textilien, Garne oder Fasern, die aus reiner Baumwolle oder Baumwollmischungen
hergestellt sind, einschließlich
Baumwoll-Webtextilien, Baumwoll-Strickwaren, Baumwoll-Denims, Baumwoll-Garnen,
Roh-Baumwolle und
dergleichen. Wenn Baumwollmischungen verwendet werden, beläuft sich
die Menge an Baumwolle in der Textilie vorzugsweise auf wenigstens
etwa 35 Gewichtsprozent Baumwolle. Bei Verwendung als Mischungen
können
die in der Textilie verwendeten Begleitmaterialien eine oder mehrere
Nicht-Baumwoll-Fasern einschließen,
einschließlich
celluloseartigen oder synthetischen Fasern, wie Polyamidfasern (zum
Beispiel Nylon 6 und Nylon 66), Acrylfasern (zum Beispiel Polyacrylnitrilfasern)
und Polyesterfasern (zum Beispiel Polyethylenterephthalat), Polyvinylalkoholfasern
(zum Beispiel Vinylon), Polyvinylchloridfasern, Polyvinylidenchloridfasern,
Polyurethanfasern, Polyharnstoff-Fasern und Aramid-Fasern.
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"Stonewashing-Zusammensetzung" bedeutet eine Formulierung
zur Verwendung beim Stonewashing von cellulosehaltigen Textilien.
Stonewashing-Zusammensetzungen werden verwendet, um Cellulose enthaltende
Textilien vor der Präsentation
zum Verkauf an den Verbraucher, d.h. während des Herstellungsverfahrens,
zu modifizieren. Im Gegensatz dazu sind Waschmittelzusammensetzungen
für die
Reinigung von verschmutzter Kleidung beabsichtigt.
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"Stonewashing" bedeutet die Behandlung
von Cellulose enthaltenden Textilien mit einer Cellulase-Lösung unter
Bewegungs- und Abrollungsbedingungen, d.h. in einer Rotationstrommel-Waschmaschine,
um dem Denim ein "stonewashed"-Aussehen zu verleihen.
Die Cellulaselösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung von Steinen in derartigen im Fach
anerkannten Verfahren entweder vollständig oder teilweise funktionell
ersetzen. Verfahren zum Verleihen eines "stonewashed"-Aussehens an Denim sind im U.S.-Patent
Nr. 4 832 864 beschrieben. Im Allgemeinen sind Stonewashing-Techniken
auf Indigo- gefärbten Baumwoll-Denim
angewandt worden.
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"Waschmittelzusammensetzung" bezeichnet eine
Mischung, welche zur Verwendung in einem Waschmedium für das Wäschewaschen
von verschmutzten cellulosehaltigen Textilien beabsichtigt ist.
Im Kontext der vorliegenden Erfindung können derartige Zusammensetzungen,
zusätzlich
zu Cellulasen und Tensiden, zusätzliche
hydrolytische Enzyme, Builder, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Bläuungsmittel
und fluoreszierende Farbstoffe, Verklumpungsinhibitoren, Maskierungsmittel,
Cellulase-Aktivatoren, Antioxidationsmittel und Solubilisierungsmittel
einschließen.
Derartige Zusammensetzungen werden im Allgemeinen zum Reinigen von
verschmutzten Kleidern verwendet und werden nicht während des
Herstellungsverfahrens eingesetzt, im Gegensatz zu Stonewashing-Zusammensetzungen.
Waschmittelzusammensetzungen, welche Cellulase umfassen, werden
zum Beispiel im U.S.-Patent Nr. 5 290 474 und der EP-Veröffentlichung
Nr. 271 004 beschrieben, welche hierin durch den Bezug darauf einbezogen
sind.
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"Expressionsvektor" bedeutet ein DNA-Konstrukt,
umfassend eine DNA-Sequenz, welche funktionsfähig an eine geeignete Kontrollsequenz
verknüpft
ist, fähig
zur Bewirkung der Expression der DNA in einem geeigneten Wirt. Derartige
Kontrollsequenzen können
einen Promotor zur Bewirkung von Transkription, eine optionale Operatorsequenz
zur Regulierung der Transkription, eine Sequenz, codierend geeignete
Ribosomen-Bindungsstellen auf der mRNA, und Sequenzen, welche die
Termination von Transkription und Translation regulieren, einschließen. Verschiedene
Zelltypen werden bevorzugt mit verschiedenen Expressionsvektoren
verwendet. Ein bevorzugter Promotor für in Bacillus subtilis verwendete
Vektoren ist der AprE-Promotor; ein bevorzugter in E. coli verwendeter
Promotor ist der Lac-Promotor, ein bevorzugter in Saccharomyces
cerevisiae verwendeter Promotor ist PGK1, ein bevorzugter in Aspergillus
niger verwendeter Promotor ist glaA, und ein bevorzugter Promotor
für Trichoderma
reesei ist cbhI. Der Vektor kann ein Plasmid, ein Phagenpartikel oder
einfach ein potentielles genomisches Insert sein. Sobald er in einen
geeigneten Wirt transformiert wurde, kann der Vektor replizieren
und unabhängig
vom Wirtsgenom wirken oder kann, unter geeigneten Bedingungen, in
das Genom selbst integrieren. In der vorliegenden Beschreibung werden
Plasmid und Vektor manchmal austauschbar verwendet. Jedoch wird
beabsichtigt, dass die Erfindung andere Formen von Expressionsvektoren
einschließt,
welche äquivalente
Funktionen vollführen
und welche im Fachgebiet bekannt sind oder werden. Somit kann eine
große
Vielfalt von Wirts/Expressionsvektorkombinationen bei der Exprimierung
der DNA-Sequenzen
dieser Erfindung verwendet werden. Nützliche Expressionsvektoren
können
zum Beispiel aus Segmenten von chromosomalen, nicht-chromosomalen
und synthetischen DNA-Sequenzen
bestehen, wie verschiedene bekannte Derivate von SV40 und bekannte
bakterielle Plasmide, z.B. Plasmide aus E. coli, einschließlich colE1,
pCR1, pBR322, pMb9, pUC19 und ihren Derivaten, Plasmide mit breiterem
Wirtsspektrum, z.B. RP4, Phagen-DNAs, z.B. die zahlreichen Derivate
von Phage λ,
z.B. NM989, und andere DNA-Phagen, z.B. M13 und filamentöse einzelsträngige DNA-Phagen,
Hefeplasmide, wie das 2μ-Plasmid
oder Derivate davon, in eukaryotischen Zellen brauchbare Vektoren,
wie Vektoren, welche in Tierzellen nützlich sind, und Vektoren,
welche aus Kombinationen von Plasmiden und Phagen-DNAs abgeleitet
sind, wie Plasmide, welche modifiziert worden sind, um Phagen-DNA-
oder andere Expressions-Kontrollsequenzen zu verwenden. Expressionstechniken
unter Verwendung der Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung
sind im Fachgebiet bekannt und werden allgemein zum Beispiel in
Sambrook beschrieben. Häufig
werden derartige Expressionsvektoren, welche die DNA-Sequenzen der
Erfindung einschließen,
in einen einzelligen Wirt durch direkte Insertion in das Genom einer
jeweiligen Spezies mittels eines Integrationsereignisses transformiert
(siehe z.B. Bennett & Lasure,
MORE GENE MANIPULATIONS IN FUNGI, Academic Press, San Diego, S.
70–76
(1991), und den darin zitierten Artikeln, welche die zielgerichtete
genomische Insertion in Pilz-Wirte beschreiben, was hierin durch
den Bezug darauf einbezogen ist).
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"Wirtsstamm" oder "Wirtszelle" bedeutet einen geeigneten
Wirt für
einen Expressionsvektor, welcher DNA gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst. In der vorliegenden Erfindung brauchbare Wirtszellen sind im
Allgemeinen prokaryotische oder eukaryotische Wirte, einschließlich eines
beliebigen transformierbaren Mikroorganismus, in welchem eine Expression
erzielt werden kann. Bevorzugte Wirtsstämme schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
Bacillus subtilis, Escherichia coli, Trichoderma reesei, Saccharomyces cerevisiae
oder Aspergillus niger ein. Ein am stärksten bevorzugter Wirt ist
A. niger. Wirtszellen werden mit Vektoren transformiert oder transfiziert,
welche unter Anwendung von rekombinanten DNA-Techniken konstruiert worden sind. Solche
transformierten Wirtszellen sind sowohl in der Lage, die Vektoren,
welche die varianten EGIII-ähnlichen
Enzyme codieren, zu replizieren als auch das gewünschte Peptidprodukt zu exprimieren.
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"Signalsequenz" bedeutet eine Sequenz
von Aminosäuren,
die an den N-terminalen Teil eines Proteins gebunden ist, welche
die Sekretion der reifen Form des Proteins aus der Zelle heraus
erleichtert. Diese Definition einer Signalsequenz ist eine funktionelle.
Der reifen Form des extrazellulären
Proteins fehlt die Signalsequenz, welche während des Sekretionsvorgangs
abgespalten wird.
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"DNA-Vektor" bedeutet eine Nukleotidsequenz,
welche ein oder mehrere DNA-Fragmente oder DNA-Variantenfragmente,
codierend eine EGIII-ähnliche
Cellulase oder obenstehend beschriebene Varianten, umfasst, welche
nach der Transformation in eine geeignete Wirtszelle, verwendet
werden kann, um die Expression der varianten EGIII-ähnlichen
Cellulase zu verursachen.
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"Funktionell verknüpft an" bedeutet, dass eine
regulatorische Region, wie ein Promotor, Terminator, Sekretionssignal
oder eine Enhancerregion, an einem Strukturgen angebracht ist und
die Expression dieses Gens reguliert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Expression, Reinigung und/oder
Isolierung und Verwendung von varianten EGIII-ähnlichen Cellulasen. Diese
Enzyme werden vorzugsweise durch rekombinante Verfahren unter Verwendung
des Gens hergestellt, welches gemäß der obenstehend beschriebenen
Verfahren identifiziert und isoliert worden ist. Allerdings können Enzyme
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung durch andere im Fachgebiet
anerkannte Methoden erhalten werden, wie der Aufreinigung aus natürlichen
Isolaten.
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Der
Mikroorganismus, der zum Zwecke des Exprimierens einer EGIII-ähnlichen
Cellulase gemäß der vorliegenden
Erfindung transformiert werden soll, kann in vorteilhafter Weise
einen Stamm umfassen, welcher aus Trichoderma reesei sp. abgeleitet
ist. Daher umfasst eine bevorzugte Art zur Herstellung von EGIII-ähnlichen
Cellulasen gemäß der vorliegenden
Erfindung das Transformieren einer Trichoderma sp.-Wirtszelle mit einem
DNA-Konstrukt, umfassend mindestens ein Fragment von DNA, codierend
einen Teil oder die Gesamtheit der EGIII-ähnlichen Cellulase, nachgewiesen,
wie obenstehend beschrieben. Das DNA-Konstrukt wird im Allgemeinen
funktionsfähig
an einen Promotor verknüpft
sein. Die transformierte Wirtszelle wird dann unter solchen Bedingungen
herangezogen, dass das gewünschte
Protein exprimiert wird. Anschließend wird das gewünschte Proteinprodukt
bis zur wesentlichen Homogenität
gereinigt.
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Allerdings
ist, in einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform,
das beste Expressionsvehikel für eine
gegebene DNA, welche eine variante EGIII-ähnliche Cellulase codiert,
Aspergillus niger. Siehe WO 98/31821, deren Offenbarung in ihrer
Gesamtheit durch den Bezug darauf einbezogen ist, für eine Beschreibung
der Transformation von A. niger.
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In
einer Ausführungsform
umfasst der Stamm T. reesei (reesei), welcher ein brauchbarer Stamm
zum Erhalten von überexprimiertem
Protein ist. Zum Beispiel ist bekannt, dass RL-P37, beschrieben von Sheir-Neiss et
al., Appl. Microbiol. Biotechnology, 20: 46–53, erhöhte Mengen an Cellulase-Enzymen
sezerniert. Funktionelle Äquivalente
von RL-P37 schließen
den Trichoderma reesei-Stamm RUT-C30 (ATCC Nr. 56765) und Stamm
QM9414 (ATCC Nr. 26921) ein. Es wird in Betracht gezogen, dass diese
Stämme
ebenfalls bei der Überexprimierung
von EGIII-ähnlichen
Cellulasen nützlich
sind.
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Wo
es gewünscht
wird, die EGIII-ähnliche
Cellulase in Abwesenheit von potentiell schädlicher nativer cellulolytischer
Aktivität
zu erhalten, ist es nützlich,
einen Trichoderma-Wirtszellenstamm
zu erhalten, bei welchem ein oder mehrere Cellulase-Gene vor der
Einbringung eines DNA-Konstrukts oder Plasmids, enthaltend das für die EGIII-ähnliche
Cellulase codierende DNA-Fragment, deletiert worden sind. Solche
Stämme
können durch
das Verfahren hergestellt werden, offenbart in U.S.-Patent Nr. 5
246 853 und WO 92/06209, welche hierin als Bezugsstelle einbezogen
werden. Durch Exprimieren einer EGIII-ähnlichen Cellulase in einem
Wirtsmikroorganismus, dem ein oder mehrere Cellulase-Gene fehlen,
werden die Identifizierungs- und anschließenden Aufreinigungs-Verfahrensweisen
vereinfacht. Jedwedes Gen aus Trichoderma sp., welches kloniert
worden ist, kann deletiert werden, beispielsweise die Gene cbh1,
cbh2, egl1 und egl3 sowie diejenigen, welche EGIII- und/oder EGV-Protein
codieren (siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 5 475 101 bzw. WO 94/28117).
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Eine
Gendeletion kann durch Inserieren einer Form des gewünschten
Gens, welches deletiert oder disruptiert werden soll, in ein Plasmid
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren bewerkstelligt werden. Das
Deletionsplasmid wird dann an (einer) geeigneten Restriktionsenzymstelle(n),
intern bezüglich
der gewünschten Gen-codierenden
Region, geschnitten, und die Gen-codierende Sequenz oder ein Teil
davon wird mit einem selektierbaren Marker ersetzt. Flankierende
DNA-Sequenzen aus dem Lokus des Gens, welches deletiert oder disruptiert
werden soll, vorzugsweise zwischen etwa 0,5 bis 2,0 kb, bleiben
auf jeder Seite des selektierbaren Markergens zurück. Ein
passendes Deletionsplasmid wird im Allgemeinen darin vorkommende
einmalige Restriktionsenzymstellen aufweisen, um zu gestatten, dass
das Fragment, welches das deletierte Gen, einschließlich flankierender
DNA-Sequenzen, und das selektierbare Markergen enthält, als
ein einzelnes lineares Stück
entfernt werden kann.
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Ein
selektierbarer Marker muss so gewählt werden, dass er eine Detektion
des transformierten Mikroorganismus ermöglicht. Jedwedes selektierbare
Markergen, welches in dem selektierten Mikroorganismus exprimiert
wird, wird geeignet sein. Zum Beispiel wird bei Trichoderma sp.
der selektierbare Marker so gewählt, dass
die Gegenwart des selektierbaren Markers in den Transformanten die
Eigenschaften des Pilzes nicht signifikant beeinflussen wird. Ein
derartiger selektierbarer Marker kann ein Gen sein, welches ein
assaybares Produkt codiert. Zum Beispiel kann eine funktionelle
Kopie eines Trichoderma sp.-Gens verwendet werden, welches, wenn
es in dem Wirtsstamm fehlt, dazu führt, dass der Wirtsstamm einen
auxotrophen Phänotyp
aufzeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein pyr4–-Derivatstamm
von Trichoderma sp. mit einem funktionellen pyr4-Gen transformiert,
welches somit einen selektierbaren Marker für die Transformation bereitstellt.
Ein pyr4–-Derivatstamm
kann erhalten werden durch Selektion von Trichoderma sp.-Stämmen, welche gegen
Fluororotsäure
(FOA) resistent sind. Das pyr4-Gen
codiert Orotidin-5'-Monophosphat-Decarboxylase, ein
Enzym, das für
die Biosynthese von Uridin erforderlich ist. Stämme mit einem intakten pyr4-Gen
wachsen in einem Medium, welchem Uridin fehlt, sind aber empfindlich
gegenüber
Fluororotsäure.
Es ist möglich, pyr4–-Derivatstämme zu selektieren,
welchen ein funktionelles Orotidin-Monophosphat-Decarboxylase-Enzym fehlt
und welche Uridin für
das Wachstum benötigen,
indem hinsichtlich FOA-Resistenz selektiert wird. Unter Anwendung
der FOA-Selektionstechnik ist es ebenfalls möglich, Uridin-erfordernde Stämme zu erhalten,
denen eine funktionelle Orotat-Pyrophosphoribosyl-Transferase
fehlt. Es ist möglich,
diese Zellen mit einer funktionellen Kopie des Gens zu transformieren,
welches dieses Enzym codiert (Berges & Barreau, Curr. Genet. 9: 359–365 (1991)).
Die Selektion von Derivatstämmen
wird leicht unter Anwendung der FOA-Resistenztechnik, auf welche
obenstehend Bezug genommen wurde, durchgeführt, und daher wird das pyr4-Gen
als ein selektierbarer Marker bevorzugt verwendet.
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Um
pyr4–-Trichoderma
sp. so zu transformieren, dass ihm die Fähigkeit, ein oder mehrere Cellulase-Gene
zu exprimieren, fehlt, wird dann ein einzelnes DNA-Fragment, umfassend
ein disruptiertes oder deletiertes Cellulase-Gen, aus dem Deletionsplasmid
isoliert und verwendet, um einen passenden pyr–-Trichoderma-Wirt
zu transformieren. Transformanten werden dann identifiziert und
auf der Grundlage ihres Vermögens,
das pyr4-Genprodukt zu exprimieren und somit die Uridin-Auxotrophie
des Wirtsstamms zu komplementieren, selektiert. Dann wird eine Southern-Blot-Analyse
an den resultierenden Transformanten ausgeführt, um ein Doppel-Crossover-Integrationsereignis
zu identifizieren und zu bestätigen,
welches einen Teil oder die Gesamtheit der codierenden Region der
genomischen Kopie des Gens, welches deletiert werden soll, mit den selektierbaren
pyr4-Markern ersetzt.
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Obwohl
die obenstehend beschriebenen, spezifischen Plasmidvektoren die
Herstellung von pyr–-Transformanten betreffen,
ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Vektoren eingeschränkt. Verschiedene
Gene können
in dem Trichoderma sp.-Stamm unter Anwendung der oben genannten
Techniken deletiert und ersetzt werden. Darüber hinaus können beliebige
verfügbare
selektierbare Marker verwendet werden, wie obenstehend erörtert. Tatsächlich kann
jedwedes Trichoderma sp.-Gen, welches kloniert und somit identifiziert worden
ist, unter Anwendung der obenstehend beschriebenen Strategie aus
dem Genom deletiert werden.
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Wie
oben angegeben, sind die verwendeten Wirtsstämme Derivate von Trichoderma
sp., denen das Gen oder die Gene, entsprechend dem gewählten selektierbaren
Marker, fehlt/fehlen, oder die eine nicht-funktionelle Form davon
aufweisen. Wenn zum Beispiel der selektierbare Marker pyr4 gewählt wird,
dann wird ein spezifischer pyr4–-Derivatstamm
als ein Empfänger
in dem Transformationsverfahren verwendet. In ähnlicher Weise können selektierbare
Marker, umfassend Trichoderma sp.-Gene, äquivalent zu den Aspergillus
nidulans-Genen amdS, argB, trpC, niaD, verwendet werden. Der entsprechende
Empfängerstamm
muss deshalb ein Derivatstamm, wie argB–,
trpC– bzw.
niaD– sein.
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Die
EGIII-ähnliche
Cellulase codierende DNA wird dann zur Einbringung in einen geeigneten
Mikroorganismus hergestellt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine EGIII-ähnliche
Cellulase codierende DNA, die DNA, welche notwendig ist, um ein
Protein zu codieren, welches funktionelle cellulolytische Aktivität aufweist.
Das DNA-Fragment oder DNA-Variantenfragment,
codierend die EGIII-ähnliche
Cellulase oder ein Derivat, kann funktionsfähig an eine Pilz-Promotor-Sequenz
verknüpft
werden, zum Beispiel den Promotor des cbh1- oder egl1-Gens.
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Es
wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, dass mehr als eine Kopie von DNA, codierend eine EGIII-ähnliche
Cellulase, in den Stamm hinein rekombiniert werden kann, um eine Überexpression
zu erleichtern. Die DNA, codierend die EGIII-ähnliche Cellulase, kann durch
die Konstruktion eines Expressionsvektors hergestellt werden, welcher
die DNA trägt,
die die Cellulase codiert. Der Expressionsvektor, welcher das inserierte DNA-Fragment
trägt,
das die EGIII-ähnliche
Cellulase codiert, kann ein beliebiger Vektor sein, welcher zur
autonomen Replizierung in einem gegebenen Wirtsorganismus oder zur
Integration in die DNA des Wirtes in der Lage ist, typischerweise
ein Plasmid. In bevorzugten Ausführungsformen
werden zwei Typen von Expressionsvektoren zum Erhalten einer Expression
von Genen in Erwägung
gezogen. Der erste enthält
DNA-Sequenzen, in welchen der Promotor, die codierende Genregion
und die Terminatorsequenz sämtlich
aus dem zu exprimierenden Gen stammen. Eine Gentrunkierung kann
erhalten werden, wo dies gewünscht
wird, durch Deletieren von unerwünschten
DNA-Sequenzen (welche z.B. unerwünschte
Domänen
codieren), wobei die zu exprimierende Domäne unter der Steuerung ihrer
eigenen Transkriptions- und Translations-Regulierungssequenzen übrig gelassen
wird. Ein selektierbarer Marker ist ebenfalls auf dem Vektor vorhanden,
wodurch die Selektion hinsichtlich Einbringung von mehreren Kopien
der neuen Gensequenzen in den Wirt gestattet wird.
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Der
zweite Typ von Expressionsvektor ist im Voraus zusammengebaut und
enthält
Sequenzen, welche für
eine Transkription bei hohem Spiegel erforderlich sind, und einen
selektierbaren Marker. Es wird in Betracht gezogen, dass die codierende
Region für
ein Gen oder einen Teil daraus in diesen Allzweck-Expressionsvektor inseriert
werden kann, so dass sie unter der Transkriptionssteuerung der Promotor-
und Terminatorsequenzen der Expressionskassette steht. Zum Beispiel
ist pTEX ein derartiger Allzweck-Expressionsvektor. Gene, oder ein
Teil davon, können
stromabwärts
des starken cbh1-Promotors inseriert werden.
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In
dem Vektor sollte die DNA-Sequenz, welche die EGIII-ähnliche
Cellulase der vorliegenden Erfindung codiert, an transkriptionelle
und translationelle Sequenzen, d.h. eine geeignete Promotorsequenz
und Signalsequenz, im Leseraster zu dem Strukturgen, funktionsfähig verknüpft sein.
Der Promotor kann eine beliebige DNA-Sequenz sein, welche eine transkriptionelle
Aktivität
in der Wirtszelle aufzeigt und kann aus Genen abgeleitet sein, welche
Proteine codieren, die hinsichtlich der Wirtszelle entweder homolog
oder heterolog sind. Das Signalpeptid sorgt für eine extrazelluläre Produktion
der EGIII-ähnlichen
Cellulase oder von Derivaten davon. Die für die Signalsequenz codierende
DNA ist vorzugsweise diejenige, welche natürlicherweise mit dem zu exprimierenden
Gen assoziiert ist, gleichwohl wird die Signalsequenz aus einer
beliebigen geeigneten Quelle, zum Beispiel einer Exo-Cellobiohydrolase
oder Endoglucanase aus Trichoderma, in der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen.
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Die
zum Ligieren der DNA-Sequenzen, welche die EGIII-ähnliche
Cellulase der vorliegenden Erfindung codieren, mit dem Promotor
und zur Insertion in geeignete Vektoren angewandten Vorgehensweisen
sind im Fachgebiet gut bekannt.
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Der/Das
obenstehend beschriebene DNA-Vektor oder -Konstrukt kann gemäß bekannter
Techniken in die Wirtszelle eingebracht werden, wie Transformation,
Transfektion, Mikroinjektion, Mikroporation, Biolistik-Beschuss
und dergleichen.
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In
der bevorzugten Transformationstechnik muss berücksichtigt werden, dass die
Permeabilität
der Zellwand in Trichoderma sp. für DNA sehr gering ist. Folglich
ist die Aufnahme der/des gewünschten
DNA-Sequenz, Gens oder Gen-Fragments bestenfalls minimal. Es gibt
eine Reihe von Verfahren, um die Permeabilität der Trichoderma sp.-Zellwand
in dem Derivatstamm (d.h. ohne ein funktionelles Gen, entsprechend
dem verwendeten selektierbaren Marker) vor dem Transformationsverfahren
zu erhöhen.
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Das
bevorzugte Verfahren in der vorliegenden Erfindung zur Vorbereitung
von Trichoderma sp. für eine
Transformation beinhaltet die Herstellung von Protoplasten aus Pilz-Myzel.
Das Myzel kann von ausgekeimten vegetativen Sporen erhalten werden.
Das Myzel wird mit einem Enzym behandelt, welches die Zellwand verdaut,
was zu Protoplasten führt.
Die Protoplasten werden dann durch die Gegenwart eines osmotischen
Stabilisators in dem Suspendiermedium geschützt. Diese Stabilisatoren schließen Sorbitol,
Mannitol, Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat und dergleichen ein. Üblicherweise
variiert die Konzentration dieser Stabilisatoren zwischen 0,8 M
und 1,2 M. Es wird bevorzugt, eine Lösung von etwa 1,2 M Sorbitol
in dem Suspensionsmedium zu verwenden.
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Die
Aufnahme der DNA in den Wirt-Trichoderma-sp.-Stamm ist abhängig von
der Calciumi onenkonzentration. Im Allgemeinen werden zwischen etwa
10 mM CaCl2 und 50 mM CaCl2 in
einer Aufnahmelösung verwendet.
Neben der Notwendigkeit für
das Calciumion in der Aufnahmelösung
sind andere Dinge, welche allgemein eingeschlossen werden, ein Puffersystem
wie TE-Puffer (10 mM Tris, pH 7,4; 1 mM EDTA) oder 10 mM MOPS-Puffer,
pH 6,0 (Morpholinpropansulfonsäure)
und Polyethylenglykol (PEG). Es wird angenommen, dass das Polyethylenglykol
wirkt, um die Zellmembranen zu verschmelzen, wodurch gestattet wird,
dass der Inhalt des Mediums in das Zytoplasma des Trichoderma sp.-Stammes
zugeführt
und die Plasmid-DNA zum Zellkern transferiert wird. Diese Fusion
hinterlässt
häufig
mehrere Kopien der Plasmid-DNA, welche schwach in das Wirtschromosom
integriert sind.
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Üblicherweise
wird in der Transformation eine Suspension verwendet, welche die
Trichoderma sp.-Protoplasten oder -Zellen, welche einer Permeabilitätsbehandlung
unterzogen worden sind, bei einer Dichte von 108 bis
109/ml, vorzugsweise 2 × 108/ml
enthält.
Ein Volumen von 100 Mikrolitern dieser Protoplasten oder Zellen
in einer geeigneten Lösung
(z.B. 1,2 M Sorbitol; 50 mM CaCl2) wird
mit der gewünschten
DNA vermischt. Im Allgemeinen wird der Aufnahmelösung eine hohe Konzentration
an PEG zugesetzt. 0,1 bis 1 Volumen 25%iges PEG 4000 kann zu der
Protoplastensuspension zugesetzt werden. Es ist jedoch zu bevorzugen, der
Protoplastensuspension etwa 0,25 Volumina hinzuzusetzen. Additive,
wie Dimethylsulfoxid, Heparin, Spermidin, Kaliumchlorid und dergleichen
können
der Aufnahmelösung
ebenfalls zugesetzt werden und bei der Transformation helfen.
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Im
Allgemeinen wird die Mischung dann bei ungefähr 0°C während einer Dauer zwischen
10 bis 30 Minuten inkubiert. Zusätzliches
PEG wird dann der Mischung zugegeben, um die Aufnahme der gewünschten Gen-
oder DNA-Sequenz weiter zu steigern. Das 25%ige PEG 4000 werden
im Allgemeinen in Volumina des 5- bis 15-Fachen des Volumens der
Transformationsmischung zugesetzt; gleichwohl können größere und kleinere Volumina
geeignet sein. Das 25%ige PEG 4000 wird vorzugsweise in etwa dem
10-fachen Volumen der Transformationsmischung zugegeben. Nachdem
das PEG zugegeben wurde, wird die Transformationsmischung dann bei
Raumtemperatur vor Zugabe einer Sorbitol- und CaCl2-Lösung inkubiert.
Die Protoplastensuspension wird dann fernerhin zu geschmolzenen
Aliquots eines Wachstumsmediums zugegeben. Dieses Wachstumsmedium
gestattet nur das Wachstum von Transformanten. In der vorliegenden
Erfindung kann jedwedes Wachstumsmedium verwendet werden, welches
zum Wachsenlassen der gewünschten
Transformanten geeignet ist. Wenn jedoch Pyr+-Transformanten
selektiert werden, wird es bevorzugt, ein Wachstumsmedium zu verwenden,
welches kein Uridin enthält.
Die anschließenden
Kolonien werden auf ein Wachstumsmedium, welches frei von Uridin
ist, überführt und
darauf gereinigt.
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An
dieser Stufe können
stabile Transformanten von unstabilen Transformanten durch ihre raschere Wachstumsgeschwindigkeit
und die Bildung von zirkulären
Kolonien mit einer eher glatten als gezackten Umrandung auf Festkulturmedium
ohne Uridin unterschieden werden. Weiterhin kann in einigen Fällen ein
weiterer Test der Stabilität
vorgenommen werden durch Heranzüchten
der Transformanten auf festem nicht-selektivem Medium (d.h. mit
Uridin), Ernten von Sporen aus diesem Kulturmedium und Bestimmung
des Prozentsatzes dieser Sporen, welche anschließend auf selektivem Medium
ohne Uridin auskeimen und wachsen werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des obenstehenden Verfahrens werden die EGIII-ähnlichen Cellulasen
oder Derivate davon in aktiver Form aus der Wirtszelle nach Wachstum
in Flüssigmedien
gewonnen, und zwar jeweilig als Ergebnis der geeigneten posttranslationalen
Prozessierung der neuen EGIII-ähnlichen
Cellulase oder Derivaten davon.
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Die
exprimierte EGIII-ähnliche
Cellulase kann aus dem Medium durch herkömmliche Techniken gewonnen
werden, einschließlich
Trennungen der Zellen aus dem Medium durch Zentrifugation, Filtration,
und Fällung
der Proteine im Überstand
oder Filtrat mit einem Salz, zum Beispiel Ammoniumsulfat. Darüber hinaus können Chromatographie-Verfahrensweisen,
wie Ionenaustauschchromatographie oder Affinitätschromatographie angewandt
werden. Antikörper
(polyklonal oder monoklonal) können
gegen die natürliche
gereinigte EGIII-ähnliche
Cellulase erzeugt werden, oder synthetische Peptide können aus
Bereichen des EGIII-ähnlichen
Cellulase-Moleküls
hergestellt und zum Erzeugen von polyklonalen Antikörpern verwendet
werden.
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Obwohl
es bevorzugt wird, dass Substitutionen von Resten aus thermisch
stabileren EGIII-Cellulasen in
EGIII-Cellulase zu stabilerer EGIII führen, ist dies nicht das einzige
nützliche
Ergebnis. Dem Fachmann auf dem Gebiet wird es offensichtlich sein,
dass Substitutionen, welche zu weniger stabilen EGIII-Cellulasen
führen,
ebenfalls nützlich
sind, z.B. in Zusammensetzungen, die zur Behandlung empfindlicher
Textilien verwendet werden, und in anderen Anwendungen, worin das
längere
Bestehen von aktiver EGIII nicht erwünscht ist. Darüber hinaus
wird es der Fachmann auf dem Gebiet leicht einschätzen, dass
umgekehrte Substitutionen nützlich
sind. Zum Beispiel können
Reste aus weniger thermostabiler EGIII in stabilere EGIII-ähnliche
Cellulasen substituiert werden, um weniger (oder mehr) stabile EGIII-Homologe herzustellen.
Wiederum können
weniger stabile Homologe verwendet werden, wenn das längere Vorhandensein
von aktiver Cellulase nicht erforderlich ist.
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Die
Behandlung von Textilien gemäß der vorliegenden
Erfindung zieht eine Textilien-Verarbeitung
oder -Säuberung
mit einer Zusammensetzung, welche eine Cellulase umfasst, in Betracht.
Eine solche Behandlung schließt,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Stone washing, Modifizieren der Textur, Gefühlseigenschaft
und/oder des Aussehens von cellulosehaltigen Textilien oder sonstige
Techniken, welche während
der Herstellung oder Säuberung/Rekonditionierung
von cellulosehaltigen Textilien angewandt werden, ein. Darüber hinaus
betrifft die Behandlung innerhalb des Kontexts dieser Erfindung
die Entfernung "unreifer" oder "toter" Baumwolle aus cellulosehaltigen
Textilien oder Fasern. Unreife Baumwolle ist signifikant amorpher
als reife Baumwolle und führt
zu einer Textilie von geringerer Qualität, wenn sie vorhanden ist,
beispielsweise aufgrund einer ungleichmäßigen Einfärbung. Die in der vorliegenden
Erfindung in Betracht gezogene Zusammensetzung schließt ferner
eine Cellulase-Komponente zur Verwendung beim Waschen einer verschmutzten
industriegefertigten cellulosehaltigen Textilie ein. Zum Beispiel
kann die Cellulase in einer Reinigungsmittelzusammensetzung zum
Wäschewaschen
verwendet werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung brauchbare Waschmittelzusammensetzungen schließen Spezialformulierungen,
wie Vorwäsche-,
Voreinweichungs- oder Heimanwender-Farbwiederherstellungs-Zusammensetzungen
ein. Solche Behandlungszusammensetzungen, wie hierin beschrieben,
können
in der Form eines Konzentrats, welches eine Verdünnung erfordert, oder in der
Form einer verdünnten
Lösung
oder einer Form, welche direkt auf das Cellulose enthaltende Textil
aufgebracht werden kann, vorliegen. Allgemeine Behandlungstechniken
für die
Cellulase-Behandlung von Textilien werden beispielsweise in der
EP-Veröffentlichung
Nr. 220 016 und den GB-Anmeldungen
Nr. 1 368 599 und 2 095 275 beschrieben.
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Die
Behandlung eines cellulosehaltigen Materials gemäß der vorliegenden Erfindung
zieht ferner die Behandlung von Tierfutter, Zellstoff und/oder Papier,
Lebensmitteln und Getreide für
die im Fachgebiet bekannten Zwecke in Betracht. Beispielsweise ist
bekannt, dass Cellulase den Wert von Tierfutter erhöht, den Feuchtigkeitsgehalt
von Holzzellstoff erhöht,
Lebensmittelprodukte verbessert und die Fasern in Getreide während des
Körner-Nassmahlverfahrens
oder -Trockenmahlverfahrens reduziert.
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Eine
Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Herstellen einer wässrigen Lösung, welche eine wirksame
Menge an Cellulase zusammen mit anderen optionalen Bestandteilen
enthält,
einschließlich
zum Beispiel einem Puffer, einem Tensid und/oder einem Scheuermittel.
Eine wirksame Menge an Cellulase-Enzymzusammensetzung ist eine für ihren
beabsichtigten Zweck ausreichende Konzentration an Cellulase-Enzym.
Somit ist zum Beispiel eine "wirksame
Menge" an Cellulase
in einer Stonewashing-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
diejenige Menge, welche den gewünschten
Effekt vorsehen wird, z.B. zur Hervorrufung eines gebrauchten und
ausgebleichten Aussehens an den Nähten und auf Gewebebahnen.
In ähnlicher
Weise ist eine "wirksame
Menge" an Cellulase
in einer Zusammensetzung, welche zur Verbesserung des Anfühlens und/oder
Aussehens einer Cellulose enthaltenden Textilie beabsichtigt wird,
diejenige Menge, welche messbare Verbesserungen im Gefühlseindruck,
z.B. eine Verbesserung der Glattheit des Gewebes, oder im Aussehen,
z.B. Entfernung von Pills und Fibrillen, welche dazu neigen, die
Klarheit des Aussehens eines Kleidungsstücks zu verringern, hervorrufen
wird. Die eingesetzte Menge an Cellulase ist ebenfalls abhängig von
der verwendeten Gerätschaft,
den verwendeten Verfahrensparametern (der Temperatur der Cellulasebehandlungslösung, der
Expositionszeit an die Cellulaselösung und dergleichen) und der
Cellulase-Aktivität
(z.B. wird eine jeweilige Lösung
eine geringere Konzentration an Cellulase erfordern, falls eine aktivere
Cellulase-Zusammensetzung verwendet wird, verglichen zu einer weniger
aktiven Cellulase-Zusammensetzung). Die exakte Konzentration an
Cellulase in der wässrigen
Behandlungslösung,
zu welcher das zu behandelnde Textil zugegeben wird, kann vom Fachmann
basierend auf den oben genannten Faktoren sowie dem gewünschten
Ergebnis ohne Weiteres bestimmt werden. In Stonewashing-Verfahren ist es
im Allgemeinen bevorzugt worden, dass die Cellulase in der wässrigen
Behandlungslösung
in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 5000 ppm und am stärksten bevorzugt
etwa 10 bis 200 ppm Gesamtprotein vorhanden ist. In Zusammensetzungen
zur Verbesserung des Gefühlseindrucks
und/oder Aussehens von einer Cellulose enthaltenden Textilie ist
es im Allgemeinen bevorzugt worden, dass die Cellulase in der wässrigen
Behandlungslösung
bei einer Konzentration von etwa 0,1 bis 2000 ppm und am stärksten bevorzugt
etwa 0,5 bis 200 ppm Gesamtprotein vorhanden ist.
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In
einer bevorzugten Behandlungs-Ausführungsform wird ein Puffer
in der Behandlungszusammensetzung verwendet, so dass die Konzentration
an Puffer ausreichend ist, um den pH-Wert der Lösung innerhalb des Bereichs
zu halten, worin die verwendete Cellulase Aktivität aufzeigt,
welcher seinerseits von der Natur der verwendeten Cellulase abhängt. Die
exakte Konzentration an verwendetem Puffer wird von mehreren Faktoren
abhängen,
die der Fachmann ohne Weiteres berücksichtigen kann. Zum Beispiel
werden, in einer bevorzugten Ausführungsform, der Puffer wie
auch die Pufferkonzentration so ausgewählt, dass der pH-Wert der letztendlichen
Cellulase-Lösung
innerhalb des pH-Bereichs gehalten wird, der für eine optimale Cellulase-Aktivität erfordert
wird. Die Bestimmung des optimalen pH-Bereichs der Cellulasen der
Erfindung kann gemäß gut bekannten
Techniken ermittelt werden. Geeignete Puffer bei dem pH innerhalb
des Aktivitätsbereichs der
Cellulase sind dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt.
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Zusätzlich zu
Cellulase und einem Puffer kann die Behandlungszusammensetzung gegebenenfalls ein
Tensid enthalten. Geeignete Tenside schließen jedwedes Tensid ein, das
mit der Cellulase und der Textilie kompatibel ist, einschließlich beispielsweise
anionischen, nicht-ionischen
und ampholytischen Tensiden. Geeignete anionische Tenside zur Verwendung
hierin schließen
lineare oder verzweigte Alkylbenzolsulfonate; Alkyl- oder Alkenylethersulfate
mit linearen oder verzweigten Alkylgruppen oder Alkenylgruppen;
Alkyl- oder Alkenylsulfa te; Olefinsulfonate; Alkansulfonate und
dergleichen ein. Geeignete Gegenionen für anionische Tenside schließen Alkalimetallionen
wie Natrium und Kalium; Erdalkalimetallionen wie Calcium und Magnesium; Ammoniumion;
und Alkanolamine mit 1 bis 3 Alkanolgruppen der Kohlenstoffanzahl
2 oder 3 ein. Ampholytische Tenside schließen quaternäre Ammoniumsalzsulfonate und
ampholytische Tenside vom Betain-Typ ein. Derartige ampholytische
Tenside besitzen sowohl positiv als auch negativ geladene Gruppen
im gleichen Molekül.
Nichtionische Tenside umfassen im Allgemeinen Polyoxyalkylenether,
sowie höhere
Fettsäure-Alkanolamide oder
Alkylenoxid-Adukt davon und Fettsäureglycerinmonoester. Mischungen
von Tensiden können
in den Arten, welche dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind, ebenfalls
verwendet werden.
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Eine
konzentrierte Cellulasezusammensetzung kann zur Verwendung in den
hierin beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Solche Konzentrate
enthalten konzentrierte Mengen der oben beschriebenen Cellulasezusammensetzung,
Puffer und Tensid, vorzugsweise in einer wässrigen Lösung. Wenn es so formuliert
wird, kann das Cellulasekonzentrat leicht mit Wasser verdünnt werden,
so dass die Cellulasepräparationen,
welche die erforderliche Konzentration an jedem Bestandteil aufweisen,
rasch und akkurat hergestellt werden. Wenn wässrige Konzentrate formuliert
werden, können
diese Konzentrate verdünnt
werden, so dass man zu der erforderlichen Konzentration der Komponenten
in der Cellulase-Lösung,
wie oben angegeben, gelangt. Wie ohne Weiteres offensichtlich ist,
werden derartige Cellulase-Konzentrate eine einfache Formulierung
der Cellulase-Lösungen
gestatten, als auch einen durchführbaren
Transport der Zusammensetzung zu der Örtlichkeit, wo sie verwendet
werden wird, zulassen. Das Behandlungskonzentrat kann in einer beliebigen, im
Fachgebiet anerkannten, Form vorliegen, zum Beispiel Flüssigkeit,
Emulsion, Gel oder Paste. Derartige Formen sind dem Fachmann auf
dem Gebiet gut bekannt.
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Wenn
ein festes Cellulase-Konzentrat verwendet wird, kann die Cellulase-Zusammensetzung
ein Granulat, ein Pulver, ein Agglomerat oder eine feste Scheibe
sein. Die Granulate können
so formuliert werden, dass sie Materialien zur Verringerung der
Auflösungsgeschwindigkeit
der Granulate in das Waschmedium enthalten. Derartige Materialien
und Granulate werden im U.S.-Patent Nr. 5 254 283 offenbart, das
hierin durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen ist.
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Andere
Materialien können
ebenfalls mit der Cellulase-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet
oder darin eingebracht werden, wie gewünscht, einschließlich Steinen,
Bimsstein, Füllstoffen,
Lösungsmitteln,
Enzymaktivatoren und Anti-Wiederablagerungs-Mitteln, abhängig von der letztendlichen
Verwendung der Zusammensetzung.
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Als
Beispiel werden Stonewashing-Verfahren ausführlich beschrieben werden,
wobei jedoch die beschriebenen Parameter vom Fachmann für andere
Anwendungen, z.B. Verbesserung des Gefühlserlebnisses und/oder Aussehens
einer Textilie, ohne Weiteres modifiziert werden. Die Cellulose
enthaltende Textilie wird mit der Cellulase-haltigen Stonewashing-Zusammensetzung,
welche eine wirksame Menge der Cellulase enthält, durch Vermengen der Behandlungszusammensetzung
mit der Stonewashing-Zusammensetzung, und somit indem das Cellulase-Enzym
in die Nähe
zu dem Textil gebracht wird, kontaktiert. Anschließend wird
die wässrige
Lösung,
welche die Cellulase und die Textilie enthält, bewegt. Wenn die Behandlungszusammensetzung
eine wässrige
Lösung
ist, kann die Textilie direkt in der Lösung eingeweicht werden. In ähnlicher
Weise wird, wo die Stonewashing-Zusammensetzung ein Konzentrat ist,
das Konzentrat in ein Wasserbad, das die cellulosehaltige Textilie
enthält,
hinein verdünnt.
Wenn die Stonewashing-Zusammensetzung in einer festen Form, zum
Beispiel einem Vorwasch-Gel oder einer festen Barrenform, vorliegt,
kann die Stonewashing-Zusammensetzung
durch direktes Aufbringen der Zusammensetzung auf die Textilie oder
die Waschflotte kontaktiert werden.
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Die
cellulosehaltige Textilie wird mit der Stonewashing-Lösung unter
Bedingungen inkubiert, die wirksam sind, um zu gestatten, dass die
enzymatische Wirkung der cellulosehaltigen Textilie ein "stonewashed"-Aussehen verleiht.
Zum Beispiel können,
während
des Stonewashing, der pH, das Flottenverhältnis, die Temperatur und die
Reaktionszeit eingestellt werden, um die Bedingungen zu optimieren,
unter welchen die Stonewashing-Zusammensetzung wirkt. "Effektive Bedingungen" bezieht sich notwendigerweise auf
den pH, das Flottenverhältnis
und die Temperatur, welche dem Cellulase-Enzym gestatten, effizient
mit cellulosehaltigen Textilien zu reagieren, in diesem Falle den "stonewashed" Effekt hervorzurufen.
Gleichwohl sind solche Bedingungen ohne Weiteres vom Fachmann auf
dem Gebiet feststellbar. Die für
die Stonewashing-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wirksamen
Reaktionsbedingungen sind im Wesentlichen ähnlich zu gut bekannten Verfahren,
welche mit entsprechenden Cellulasezusammensetzungen des Stands
der Technik angewandt werden. Folglich liegt es innerhalb des Kenntnisstands
des Fachmanns auf dem Gebiet, Bedingungen zur Anwendung der Stonewashing-Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu maximieren.
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Die
Flottenverhältnisse
während
des Stonewashings, d.h. das Verhältnis
des Gewichts an Stonewashing-Zusammensetzungs-Lösung (d.h. der Waschflotte)
zu dem Gewicht der Textilien, welches hierin angewandt wird, ist
im Allgemeinen ein Betrag, der ausreicht, um den gewünschten
Stonewashing-Effekt in dem Denim-Textil zu erzielen und ist von
dem angewandten Verfahren abhängig.
Vorzugsweise belaufen sich die Flottenverhältnisse auf etwa 4:1 bis etwa
50:1; weiter bevorzugt etwa 5:1 bis etwa 20:1, und am stärksten bevorzugt
etwa 10:1 bis etwa 15:1.
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Die
Reaktionstemperaturen während
des Stonewashings mit den vorliegenden Stonewashing-Zusammensetzungen
werden von zwei miteinander konkurrierenden Faktoren beherrscht.
Zum Ersten entsprechen höhere
Temperaturen im Allgemeinen einer verstärkten Reaktionskinetik, d.h.
schnelleren Reaktionen, was verringerte Reaktionszeiten im Vergleich
zu den Reaktionszeiten gestattet, welche bei niedrigeren Temperaturen
erforderlich sind. Folglich betragen die Reaktionstemperaturen im
Allgemeinen wenigstens etwa 10°C
und darüber.
Zum Zweiten ist Cellulase ein Protein, welches jenseits einer gegebenen
Reaktionstemperatur Aktivität
verliert, wobei diese Temperatur von der Natur der verwendeten Cellulase
abhängt.
Wenn somit die Reaktionstemperatur zu hoch steigen gelassen wird,
wird die cellulolytische Aktivität
als Ergebnis der Denaturierung der Cellulase verloren. Obgleich
Standardtemperaturen für
die Cellulase-Verwendung im Fachgebiet im Allgemeinen im Bereich
von 35°C
bis 65°C
liegen, wobei von diesen Bedingungen auch erwartet werden würde, für die Cellulase
der Erfindung geeignet zu sein, sollten die optimalen Temperaturbedingungen
gemäß allgemein
bekannter Techniken in Bezug auf die verwendete spezifische Cellulase
ermittelt werden.
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Reaktionszeiten
sind abhängig
von den spezifischen Bedingungen, unter denen das Stonewashing stattfindet.
Zum Beispiel werden pH, Temperatur und Konzentration von Cellulase
alle die optimale Reaktionszeit beeinflussen. Im Allgemeinen belaufen
sich die Reaktionszeiten auf etwa 5 Minuten bis etwa 5 Stunden und
vorzugsweise etwa 10 Minuten bis etwa 3 Stunden und weiter bevorzugt
etwa 20 Minuten bis etwa 1 Stunde.
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Gemäß noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Cellulase der Erfindung in einer
Waschmittel- bzw. Reinigungsmittelzusammensetzung verwendet werden.
Die Waschmittelzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
werden als Vorwasch-Zusammensetzungen, Voreinweichungs-Zusammensetzungen
oder zur Reinigung während
des regulären
Wasch- oder Spülzyklus
verwendet. Vorzugsweise umfasst die Waschmittelzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung eine wirksame Menge an Cellulase, ein Tensid
und schließt
gegebenenfalls andere Bestandteile, welche nachstehend beschrieben
werden, ein.
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Eine
wirksame Menge an Cellulase, welche in den Waschmittelzusammensetzungen
dieser Erfindung verwendet wird, ist eine Menge, die ausreicht,
um die wünschenswerten
Effekte zu vermitteln, welche bekanntermaßen durch Cellulase gegenüber cellulosehaltigen
Textilien hervorgerufen werden, beispielsweise Ent-Pillen, Weichmachen,
Anti-Pilling, Oberflächenfaserentfernung,
Anti-Vergrauung und Säuberung.
Vorzugsweise wird die Cellulase in der Waschmittelzusammensetzung
in einer Konzentration von etwa 10 ppm bis etwa 20000 ppm Waschmittel
eingesetzt.
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Die
Konzentration an Cellulase-Enzym, welche in der Waschmittelzusammensetzung
verwendet wird, wird vorzugsweise so gewählt, dass nach Verdünnen in
ein Waschmedium hinein, die Konzentration an Cellulase-Enzym in
einem Bereich von etwa 0,01 bis etwa 1000 ppm, vorzugsweise etwa
0,02 ppm bis etwa 500 ppm und am stärksten bevorzugt etwa 0,5 ppm
bis etwa 250 ppm Gesamtprotein liegt. Die in der Waschmittelzusammensetzung
verwendete Menge an Cellulase-Enzym wird von dem Ausmaß abhängen, zu
welchem das Waschmittel beim Zugeben von Wasser zur Bildung einer
Waschlösung
verdünnt
wird.
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Die
Waschmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
jedweder im Fachgebiet anerkannten Form vorliegen, zum Beispiel
als eine Flüssigkeit,
in Granulaten, in Emulsionen, in Gelen oder in Pasten. Derartige
Formen sind dem Fachmann allgemein bekannt. Wenn eine feste Waschmittelzusammensetzung
verwendet wird, wird die Cellulase vorzugsweise als Granulat formuliert.
Vorzugsweise können
die Granulate so formuliert werden, dass sie zusätzlich ein Cellulase schützendes
Mittel enthalten. Das Granulat kann so formuliert werden, dass es
Materialien enthält,
um die Auflösungsrate
des Granulates in das Waschmedium hinein zu reduzieren. Solche Materialien
und Granulate sind im U.S.-Patent Nr. 5 254 283 offenbart, das hierin
durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen ist.
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Die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung verwenden ein oberflächenaktives
Mittel, z.B. ein Tensid, einschließlich anionischer, nicht-ionischer
und ampholytischer Tenside, welche für ihre Verwendung in Reinigungsmittelzusammensetzungen
allgemein bekannt sind. Zusätzlich
zu der Cellulase-Zusammensetzung und den Tensid(en) können die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung gegebenenfalls eine oder
mehrere der folgenden Komponenten enthalten:
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Hydrolasen außer Cellulase
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Geeignete
Hydrolasen schließen
Carboxylatesterhydrolase, Thioester-Hydrolase, Phosphatmonoester-Hydrolase
und Phosphatdiester-Hydrolase, welche auf die Esterbindung einwirken;
Glycosid-Hydrolase, welche auf Glycosylverbindungen einwirkt; ein
Enzym, welches N-Glycosylverbindungen
hydrolysiert; Thioether-Hydrolase, welche auf die Etherbindung wirkt;
und eine a-Amino-Acyl-Peptid-Hydrolase, Peptidyl-Aminosäure-Hydrolase,
Acyl-Aminosäure-Hydrolase,
Dipeptid-Hydrolase und Peptidyl-Peptid-Hydrolase, welche auf die
Peptidbindung einwirken, ein. Bevorzugt unter ihnen sind Carboxylatester-Hydrolase,
Glycosid hydrolase und Peptidyl-Peptid-Hydrolase. Geeignete Hydrolasen
schließen
ein: (1) Proteasen, welche der Peptidyl-Peptid-Hydrolase angehören, wie
Pepsin, Pepsin B, Rennin, Trypsin, Chymotroypsin A, Chymotrypsin
B, Elastase, Enterokinase, Cathepsin C, Papain, Chymopapain, Ficin,
Thrombin, Fibrinolysin, Renin, Subtilisin, Aspergillopeptidase A,
Collagenase, Clostridiopeptidase B, Kallikrein, Gastrisin, Cathepsin
D., Bromelin, Keratinase, Chymotrypsin C, Pepsin C, Aspergillopeptidase
B, Urokinase, Carboxypeptidase A und B und Aminopeptidase; (2) Glycosid-Hydrolasen
(Cellulase, welche ein Hauptbestandteil ist, ist aus dieser Gruppe
ausgenommen), α-Amylase, β-Amylase,
Glucoamylase, Invertase, Lysozym, Pectinase, Chitinase und Dextranase.
Unter ihnen sind α-Amylase
und β-Amylase
bevorzugt. Sie funktionieren in sauren bis neutralen Systemen, aber
eine solche, welche aus Bakterien erhalten wird, zeigt eine hohe
Aktivität
in einem alkalischen System; (3) Carboxylatester-Hydrolase, einschließlich Carboxylesterase, Lipase,
Pektinesterase und Chlorophyllase. Speziell wirksam unter ihnen
ist Lipase.
-
Die
von Cellulase verschiedene Hydrolase wird in die Waschmittelzusammensetzung
in solcher Menge eingebracht, wie es gemäß der Absicht erforderlich
ist. Sie sollte vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gewichtsprozent
und weiter bevorzugt 0,02 bis 3 Gewichtsprozent, bezüglich des
gereinigten Proteins, eingebracht werden. Dieses Enzym sollte in
der Form von Granulaten, hergestellt aus Rohenzym, allein oder in
Kombination mit anderen Komponenten in der Waschmittelzusammensetzung
verwendet werden. Granulate des Rohenzyms werden in einer derartigen
Menge verwendet, dass sich das gereinigte Enzym auf 0,001 bis 50
Gewichtsprozent in den Granulaten beläuft. Die Granulate werden in
einer Menge von 0,002 bis 20 und vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
verwendet. Wie bei Cellulasen, können
diese Granulate so formuliert werden, dass sie ein enzymschützendes
Mittel und ein auflösungsverzögerndes
Material enthalten.
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Builder
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A. Zweiwertige Sequestrierungsmittel.
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Die
Zusammensetzung kann etwa 0 bis etwa 50 Gewichtsprozent an einer
oder mehreren Builderkomponenten enthalten, gewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallsalzen und Alkanolaminsalzen der folgenden Verbindungen:
Phosphate, Phosphonate, Phosphonocarboxylate, Salze von Aminosäuren, Aminopolyacetate,
hochmolekulare Elektrolyte, nicht-dissoziierende Polymere, Salze von Dicarbonsäuren und
Aluminiumsilicat-Salze. Geeignete zweiwertige Maskierungsmittel
sind in der britischen Patentanmeldung Nr. 2 094 826 A beschrieben,
deren Offenbarung hierin durch den Bezug darauf einbezogen ist.
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B. Alkalis oder anorganische Elektrolyte
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Die
Zusammensetzung kann etwa 1 bis etwa 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
etwa 5 bis etwa 30 Gewichtsprozent, basierend auf der Zusammensetzung,
an einem oder mehreren Alkalimetallsalzen der folgenden Verbindungen
als die Alkalis oder anorganischen Elektrolyte enthalten: Silicate,
Carbonate und Sulfate sowie organische Alkalis, wie Triethanolamin,
Diethanolamin, Monoethanolamin und Triisopropanolamin.
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Anti-Wiederablagerungsmittel
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Die
Zusammensetzung kann etwa 0,1 bis etwa 5 Gewichtsprozent einer oder
mehrerer der folgenden Verbindungen als Anti-Wiederablagerungsmittel
enthalten: Polyethylenglykol, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
und Carboxymethylcellulose.
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Unter
ihnen sieht eine Kombination von Carboxymethylcellulose und/oder
Polyethylenglykol mit der Cellulase-Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung eine besonders nützliche
schmutzentfernende Zusammensetzung vor.
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Bleichmittel
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Die
Verwendung der Cellulase der vorliegenden Erfindung in Kombination
mit einem Bleichmittel, wie Kaliummonopersulfat, Natriumpercarbonat,
Natriumperborat, Natriumsulfat/Wasserstoffperoxid-Addukt und Natriumchlorid/Wasserstoffperoxid-Addukt
oder/und einem lichtempfindlichen Bleichungs-Farbstoff, wie Zink- oder
Aluminiumsalz von sulfoniertem Phthalocyanin, verbessert die Reinigungswirkungen
weiter. In ähnlicher Weise
können
Bleichmittel und Bleichkatalysatoren, wie beschrieben im
EP 684 304 , verwendet werden.
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Bläuungsmittel und fluoreszierende
Farbstoffe
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Verschiedene
Bläuungsmittel
und fluoreszierende Farbstoffe können
in die Zusammensetzung eingebunden werden, falls notwendig. Geeignete
Bläuungsmittel
und fluoreszierende Farbstoffe sind in der britischen Patentanmeldung
Nr. 2 094 826 A offenbart, deren Offenbarung hierin durch den Bezug
darauf einbezogen ist.
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Klumpenbildungs-Inhibitoren
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Die
folgenden Verklumpungsinhibitoren können in das pulverförmige Reinigungsmittel
eingebunden werden: p-Toluolsulfonsäuresalze, Xylensulfonsäuresalze,
Essigsäuresalze,
Sulfo bernsteinsäuresalze,
Talk, fein pulverisiertes Siliziumdioxid, amorphe Siliziumdioxide,
Ton, Calciumsilicat (wie Micro-Cell von Johns Manville Co.), Calciumcarbonat
und Magnesiumoxid.
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Maskierungsmittel für Faktoren, welche die Cellulase-Aktivität inhibieren
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Die
Cellulase-Zusammensetzung dieser Erfindung wird in manchen Fällen in
Gegenwart von Kupfer, Zink, Chrom, Quecksilber, Blei, Mangan oder
Silberionen oder ihren Verbindungen deaktiviert. Verschiedene Metall-Chelatierungsmittel
und Metall-präzipitierende
Mittel sind gegen diese Inhibitoren wirksam. Sie schließen beispielsweise
zweiwertige Metallion-Sequestriermittel,
wie im obenstehenden Punkt unter Bezug auf wahlfreie Additive aufgelistet,
sowie Magnesiumsilicat und Magnesiumsulfat ein.
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Cellobiose,
Glucose und Gluconolacton wirken manchmal als Inhibitoren. Es wird
bevorzugt, das gemeinsame Vorhandensein dieser Saccharide mit der
Cellulase soweit als möglich
zu vermeiden. In dem Fall, dass ein gemeinsames Vorhandensein unvermeidlich
ist, ist es notwendig, den direkten Kontakt der Saccharide mit der
Cellulase zu vermeiden, beispielsweise indem man diese beschichtet.
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Langketten-Fettsäure-Salze
und kationische Tenside wirken als die Inhibitoren in einigen Fällen. Allerdings
ist das gemeinsame Vorhandensein dieser Substanzen mit der Cellulase
zulässig,
wenn der direkte Kontakt von ihnen durch irgendwelche Mittel, wie
Tablettieren oder Beschichten, verhindert wird.
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Die
oben erwähnten
Maskierungsmittel und Verfahren können, falls notwendig, in der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Cellulase-Aktivatoren
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Die
Aktivatoren können
abhängig
von der spezifischen Cellulase variieren. In Gegenwart von Proteinen,
Kobalt und seinen Salzen, Magnesium und seinen Salzen und Calcium
und seinen Salzen, Kalium und seinen Salzen, Natrium und seinen
Salzen oder Monosacchariden, wie Mannose und Xylose, werden viele Cellulasen
aktiviert, und ihre Reinigungsleistungen werden beträchtlich
verbessert.
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Antioxidationsmittel
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Die
Antioxidationsmittel schließen
zum Beispiel tert-Butyl-hydroxytoluol, 4,4'-Butyliden bis(6-tert-butyl-3-methylphenol),
2,2'-Butylidenbis(6-tert-butyl-4-methylphenol),
monostyrolisiertes Cresol, distyrolisiertes Cresol, monostyrolisiertes
Phenol, distyrolisiertes Phenol und 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan
ein.
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Solubilisatoren
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Die
Solubilisatoren schließen
zum Beispiel niedere Alkohole, wie Ethanol, Benzolsulfonatsalze,
Niederalkylbenzolsulfonatsalze, wie p-Toluolsulfonatsalze, Glykole
wie Propylenglykol, Acetylbenzolsulfonatsalze, Acetamide, Pyridindicarbonsäureamide,
Benzoat-Salze und Harnstoff ein.
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Die
Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann in einem
breiten pH-Bereich
von saurem bis alkalischem pH eingesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann die Waschmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in
schwach sauren, neutralen oder alkalischen Waschmittel-Waschmedien
verwendet werden, welche einen pH-Wert von über 5 bis zu nicht mehr als
etwa 12 aufweisen.
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Neben
den oben genannten Bestandteilen, können Duftstoffe, Puffer, Konservierungsstoffe,
Farbstoffe und dergleichen, falls gewünscht, mit den Waschmittelzusammensetzungen
dieser Erfindung verwendet werden. Solche Komponenten werden in
herkömmlicher
Weise in bisherig im Fachgebiet verwendeten Mengen eingesetzt.
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Wenn
eine Waschmittelbasis, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, in der Form eines Pulvers vorliegt, kann es ein solches sein,
welches durch jedwede bekannten Herstellungsverfahren hergestellt
wird, einschließlich
eines Sprühtrocknungsverfahrens
und eines Granulierungsverfahrens. Die Waschmittelbasis, welche
insbesondere durch das Sprühtrocknungsverfahren,
Agglomerationsverfahren, Trockenmischungsverfahren oder Nicht-Turm-Routen-Verfahren
erhalten wird, ist bevorzugt. Die durch das Sprühtrocknungsverfahren erhaltene
Waschmittelbasis ist nicht in Hinsicht auf die Herstellungsbedingungen
eingeschränkt.
Die durch das Sprühtrocknungsverfahren
erhaltene Waschmittelbasis besteht in Hohlgranulaten, welche durch
Sprühen
einer wässrigen
Schlämmung
von wärmebeständigen Bestandteilen,
wie oberflächenaktiven
Mitteln und Buildern, in einen heißen Raum erhalten werden. Nach
dem Sprühtrocknen
können
Duftstoffe, Enzyme, Bleichmittel und anorganische alkalische Builder
zugesetzt werden. Bei einer hochdichten, granulären Waschmittelbasis, wie sie
durch das Sprühtrocknungs-Granulations-
oder Agglomerationsverfahren erhalten wird, können verschiedene Bestandteile
auch nach der Herstellung der Basis zugesetzt werden.
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Wenn
die Waschmittelbasis eine Flüssigkeit
ist, kann sie entweder eine homogene Lösung oder eine inhomogene Dispersion
sein. Zum Abwenden der Zersetzung von Carboxymethylcellulose durch
die Cellulase in dem Waschmittel, ist es wünschenswert, dass Carboxymethylcellulose,
vor der Einbringung in die Zusammensetzung, granuliert oder beschichtet
wird.
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Die
Waschmittelzusammensetzungen dieser Erfindung können mit Cellulose enthaltendem
Gewebe, zum Beispiel verschmutzten Textilien, in Industrie- und
Haushalt-Anwendungen bei Temperaturen, Reaktionszeiten und Flottenverhältnissen,
welche herkömmlich
in diesen Umgebungen verwendet werden, inkubiert werden. Die Inkubationsbedingungen,
d.h. die Bedingungen, welche zum Behandeln von Cellulose enthaltenden
Textilien mit Waschmittelzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
wirksam sind, werden vom Fachmann auf dem Gebiet ohne Weiteres feststellbar
sein. Folglich werden die passenden Bedingungen, die zur Behandlung
mit den vorliegenden Waschmitteln effektiv sind, denjenigen unter
Verwendung ähnlicher Waschmittelzusammensetzungen,
welche bekannte Cellulasen einschließen, entsprechen.
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Waschmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
darüber
hinaus als eine Vorwäsche
in der geeigneten Lösung
bei einem intermediären
pH-Wert formuliert werden, worin eine ausreichende Aktivität vorliegt,
um die gewünschten
Verbesserungen hinsichtlich Weichmachen, Entpillen, Pilling-Verhinderung,
Oberflächenfaser-Entfernung
oder Säubern
vorzusehen. Wenn die Waschmittelzusammensetzung eine Zusammensetzung
zum Voreinweichen (z.B. Vorwaschen oder Vorbehandeln) ist, entweder
als Flüssigkeits-,
Spray-, Gel- oder Pasten-Zusammensetzung,
wird das Cellulase-Enzym im Allgemeinen bei etwa 0,0001 bis etwa
1 Gewichtsprozent, basierend auf dem Gesamtgewicht der Voreinweich-
oder Vorbehandlungs-Zusammensetzung,
verwendet. In solchen Zusammensetzungen kann gegebenenfalls ein
Tensid verwendet werden, und bei Verwendung ist es im Allgemeinen
bei einer Konzentration von etwa 0,005 bis etwa 20 Gewichtsprozent,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Voreinweichung, vorhanden. Der
Rest der Zusammensetzung umfasst herkömmliche Komponenten, welche
in der Voreinweichung verwendet werden, d.h. Verdünnungsmittel,
Puffer, andere Enzyme (Proteasen) und dergleichen bei ihren herkömmlichen
Konzentrationen.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass Zusammensetzungen, welche die hierin beschriebenen
Cellulase-Enzyme umfassen, in der Haushaltsanwendung als eine Stand-Alone-Zusammensetzung,
die zum Wiederherstellen von Farbe bei ausgeblichenen Textilien
geeignet ist (siehe zum Beispiel U.S.-Patent Nr. 4 738 682, das
hierin durch den Bezug darauf in seiner Gesamtheit einbezogen ist)
verwendet werden können
und auch in einem Fleckenentferner und zum Entpillen und Anti-Pilling
(Pilling-Verhinderung) verwendet werden können.
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Die
Verwendung der Cellulase gemäß der Erfindung
kann bei Futterzusatzstoffen und bei der Verarbeitung von Zellstoff
und Papier besonders effektiv sein. Diese zusätzlichen industriellen Anwendungen
werden zum Beispiel in der PCT-Veröffentlichung Nr. 95/16360 bzw.
dem finnischen erteilten Patent Nr. 87372 beschrieben.
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Um
die vorliegende Erfindung und ihre Vorteile weiter zu veranschaulichen,
werden die nachfolgenden spezifischen Beispiele angegeben, wobei
es sich versteht, dass sie dargeboten werden, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen, und keineswegs so ausgelegt werden sollten,
dass sie deren Umfang einschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung von genomischer
DNA, welche EGIII-ähnliche
Cellulasen codiert
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Genomische
DNA wurde aus mehreren verschiedenen Mikroorganismen zum Zwecke
der Durchführung
einer PCR-Reaktion präpariert,
um zu bestimmen, ob EGIII-ähnliche
Cellulasen durch die DNA eines jeweiligen Organismus codiert werden.
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Genomische
DNA wurde aus Acremonium brachypenium, Hinterlegungs-Nr. CBS 886.73;
Chaetomium brasillience, Hinterlegungs-Nr. CBS 140.50; Chaetomium
vitellium, Hinterlegungs-Nr. CBS 250.85; Emericella desertorum,
Hinterlegungs-Nr. CBS 653.73; Fusarium equiseti, Hinterlegungs-Nr.
CBS 185.34; Gliocladium roseum, Hinterlegungs-Nr. CBS 443.65; Humicola
grisea var. thermoidia, Hinterlegungs-Nr. CBS 225.63; Myceliopthora
thermophila, Hinterlegungs-Nr. ATCC 48102–48104; Penicillium notatum,
Hinterlegungs-Nr. ATCC 9178, 9179; und Phanerochaete chrysosporium,
Hinterlegungs-Nr. ATCC 28326 erhalten und gemäß Standardverfahren isoliert.
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PCR
wurde auf einer standardmäßigen PCR-Maschine,
wie dem PCT-150 MicroCycler von MJ Research Inc. unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt:
- 1) 1 Minute bei 98°C während 1 Zyklus;
- 2) 1 Minute bei 94°C,
90
Sekunden bei 40°C,
1
Minute bei 72°C
- 3) Wiederhole Schritt 2 während
30 Zyklen
- 4) 7 Minuten bei 72°C
während
1 Zyklus, und
- 5) Erniedrigen der Temperatur auf 15°C für die Aufbewahrung und weitere
Analyse.
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Die
folgenden DNA-Primer wurden zur Verwendung in der Amplifikation
von EGIII-ähnlichen
Genen aus den Bibliotheken, die aus den verschiedenen Mikroorganismen
hergestellt wurden, konstruiert. Alle Symbole, welche hierin für Protein-
und DNA-Sequenzen verwendet werden, entsprechen den Codes der IUPAC-IUB-"Biochemische Nomenklatur-Kommission". BOX1:
Primer, codierend für
(N/Q)NLWG
Vorwärtsprimer | FRG001:
AAY AAY YTN TGG GG |
Vorwärtsprimer | FRG002:
CAR AAY YTN TGG GG |
BOX1': Primer, codierend
für NNN(F/L/Y/I/L/N/K)WG
Vorwärtsprimer
FRG010: AAY AAY AAY HWI TGG GG | |
BOX2:
Primer, codierend für
ELMIW
Vorwärts-Primer | FRG003:
GAR YTN ATG ATH TGG |
Rückwärts-Primer | FRG004:
CCA DAT CAT NAR YTC |
BOX2': Primer, codierend
für YELMIW
Vorwärts-Primer | FRG011:
TAY GAR YTI ATG ATH TGG |
Rückwärts-Primer | FRG012:
CCA DAT CAT IAR YTC RTA |
BOX3:
Primer, codierend für
GTE(P/C)FT
Rückwärts-Primer | FRG005:
GTR AAN GGY TCR GTR CC |
Rückwärts-Primer | FRG006:
GTR AAN GGY TCR GTY CC |
Rückwärts-Primer | FRG007:
GTR AAN GGY TCY GTR CC |
Rückwärts-Primer | FRG008:
GTR AAN GGY TCY GTY CC |
Rückwärts-Primer | FRG009:
GTR AAR CAY TCN GTN CC |
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Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 10 μl 10 × Reaktionspuffer (10 × Reaktionspuffer,
umfassend 100 mM Tris HCl, pH 8–8,5;
250 mM KCl; 50 mM (NH4)2SO4; 20 mM MgSO4);
0,2 mM jeweils von dATP, dTTP, dGTP, dCTP (Endkonzentration), 1 μl 100 ng/μl genomische
DNA, 1 μl
PWO-Polymerase (Boehringer Mannheim, Kat.-# 1644-947) bei 1 Unit
pro μl,
500 mM Primer (Endkonzentration) und Wasser zu 100 μl. Die Lösung wurde
mit Mineralöl überschichtet.
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Die
PCR-Strategie war wie folgend: Vorwärtsprimer für BOX1 und BOX1' wurden mit Rückwärtsprimern
aus BOX3 in einer Mischung mit der gewünschten genomischen DNA- Probe vereinigt und
auf einem Gel laufen gelassen, um Fragmente im 400–1000-Basenpaarbereich
zu erhalten. Die so erhaltenen Fragmente wurden vereinigt, und der
Pool wurde in zwei ungefähr
gleiche Portionen aufgeteilt. Der erste Pool wurde mit den Vorwärtsprimern
aus BOX1 und BOX1' zusammen
mit dem Rückwärtsprimer
aus BOX2 kombiniert. Der zweite Pool wurde mit dem Vorwärtsprimer
aus BOX2 zusammen mit den Rückwärtsprimern
aus BOX3 kombiniert. Fragmente mit der ungefähren Größe, relativ zu einer EGIII-ähnlichen
Cellulase, unter Berücksichtigung
der Lokalisierung der Primer innerhalb des Gens, in diesem Fall
entsprechend denjenigen zwischen 250–500 Basenpaaren, wurden isoliert
und sequenziert.
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Aus
den sequenzierten Fragmenten war es möglich, die RAGE-Technik (rasche
Amplifikation genomischer Enden) anzuwenden, um die Sequenz des
Volllängen-Gens
schnell zu erhalten. Volllängen-Gene
wurden erhalten und sind mit mehreren zusätzlichen EGIII-ähnlichen
Cellulase-Sequenzen in der 3 angegeben.
Wie in der 3 gezeigt, enthalten Volllängen-Gene,
welche aus Hypocrea schweinitzii, Aspergillus aculeatus, Apergillus
kawachii (1), Aspergillus kawachii (2), Aspergillus oryzae, Humicola
grisea, Humicola insolens, Chaetomium brasilliense, Fusarium equiseti,
Fusarium javanicum (1), Fusarium javanicum (2), Gliocladium roseum
(1), Gliocladium roseum (2), Gliocladium roseum (3), Gliocladium
roseum (4), Memnoniella echinata, Actinomycete 11AG8, Streptomyces
lividans CelB, Rhodothermus marinus, Emericella desertoru und Erwinia
carotovara isoliert wurden, alle eine signifikante Homologie zu
EGIII aus Trichoderma reesei.
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Beispiel 2: Temperaturstabilitäts-Test
an EGIII und EGIII-ähnlichen
Cellulasen
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EGIII
und EGIII-Homologe, abgeleitet aus Humicola grisei, Humicola insolens,
Emercella desertoru, Fusarium javanicum und Memnonella echinata,
wurden getestet, um ihre Stabilität unter Temperaturbelastung zu
bestimmten.
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Die
Stabilität
wurde durch Verfolgen der Rate des Aktivitätsverlusts nach Inkubation
bei einer festgelegten hohen Temperatur geassayt: Lösungen von
EGIII- und EGIII-ähnlichen
Cellulasen bei zwischen 0,1 mg/ml und 0,5 mg/ml in 50 mM Citrat/Phosphat-Puffer
bei pH 8,0 wurden in einem Wasserbad bei 48°C inkubiert. Zu den gemessenen
Zeiten bzw. Meßzeitpunkten
wurden 100 μl
große
Aliquots entnommen und rasch gekühlt
(oder eingefroren). Die verbleibende Aktivität in diesen Aliquots wurde
geassayt, wie nachstehend ausführlich
angegeben. Eine Kurve der irreversiblen Wärmeinaktivierung wurde durch
Auftragen der verbleibenden Aktivität gegen die Zeit aufgestellt,
und die Daten wurden an einen einfach-exponentiellen Zerfall angepasst.
Die Halbwertszeit dieses exponentiellen Zerfalls wurde als ein Maß der Wärmestabilität bestimmt.
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Der
Aktivitäts-Assay
wurde wie folgend durchgeführt:
In eine Vertiefung einer 96-Vertiefungs-Mikrotiterplatte
wurden 10 μl
Enzymprobe zu 120 μl
Substrat (4,2 mg/ml o-Nitrophenyl-Cellobiosid)
in 50 mM Kaliumphosphat, pH 6,7, zugesetzt. Die Platte wurde dann
10 Minuten lang bei 40°C
inkubiert, und die Reaktionen wurden mit 70 μl 0,2 M Glycin gelöscht. Die
Absorption bei 410 nm (aufgrund des nach enzymatischer Spaltung des
Substrats freigesetzten o-Nitrophenols) wurde dann in einem Mikrotiterplatten-Lesegerät gemessen.
Diese Endpunkt-410 nm-Ablesung war proportional zu der Cellulaseaktivität in der
Enzymprobe.
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Die
Ergebnisse des Stabilitäts-Testens
waren wie in der Tabelle 1 gezeigt: Tabelle
1
- * "Stabil" bedeutet weniger
als 20% Aktivitätsverlust
in 200 Minuten.
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Wie
durch die obenstehenden Ergebnisse ersichtlich, hatten die EGIII-ähnlichen
Cellulasen eine signifikant verbesserte Stabilität, obwohl sie relativ homolog
zu EGIII aus T. reesei waren. Folglich ist es offensichtlich, dass
die Reste, welche in den stabileren Homologen unterschiedlich sind,
kritisch für
die verbesserte Stabilität
der EGIII-ähnlichen
Cellulasen sind, und als solches wird eine weitere Verbesserung
der EGIII-ähnlichen
Cellulasen und von EGIII selbst durch Modifizieren dieser Reste
zu zusätzlichen
Verbesserungen in der Stabilität
von EGIII und der EGIII-ähnlichen
Enzyme führen.
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Beispiel 3: Stabilität von EGIII mit Resten aus
thermisch stabilen EGIII-ähnlichen
Cellulasen
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Die
folgenden Primer wurden verwendet, um Cystein-Substitutionen in
EGIII aus T. reesei und in der EGIII-ähnlichen Cellulase aus H. grisea
zu erzeugen. Die PCR wurde gemäß allgemein
bekannten Techniken durchgeführt.
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Kurz
gesagt, wurde DNA, welche T.reesei-EGIII codiert, aus einem cDNA-Klon
(Ward et al., Proc. of the Tricel Symposium on "Trichoderma Reesei cellulases and other
hydrolases", Espoo
Finnland 1993, Hrsg.: Suominen, P. ans Reinikanen, T., Foundation
for Biotechnical and Industrial Research, 8, S. 153–158: und U.S.-Patent
Nr. 5 475 101) unter Verwendung von PCR-Primern amplifiziert, welche
eine BglII-Restriktionsendonuklease-Stelle am 5'-Ende des egl3-Gens (unmittelbar stromaufwärts des
ersten ATG-Codons) und eine XbaI-Stelle am 3'-Ende
(unmittelbar stromabwärts
des "Stop"-Codons) einführten. Das
amplifizierte Fragment wurde dann mit BglII und XbaI verdaut und
in pUC19, der mit BglII und XbaI verdaut worden war, ligiert.
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Varianten
wurden in diesem Plasmid unter Verwendung der QuikChangeTM-Mutagenesemethoden (Stratagene) hergestellt.
Die Variantengene wurden dann in den Aspergillus-Expressionsvektor pGAPT-pyrG subkloniert.
Dieser ist eine Variante von PGPT-pyrG (Berka und Barnett, Biotech.
Adv. 7: 127 (1989)), in welchem nicht-essentielle DNA herausgeschnitten
wurde. Vektoren, welche die Variantengene tragen, wurden dann in
A. niger var. awamori transformiert, und die resultierenden Stämme wurden
in Schüttelkolben-Kulturen wachsen
gelassen (WO 98/31821).
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EGIII-Varianten
wurden dann aus zellfreien Überständen dieser
Kulturen durch Säulenchro matogaphie
gereinigt. Kurz gesagt, wurde ungefähr 1 ml Pharmacia Butyl-Sepharose
(Fast Flow)-Harz pro 10 mg EGIII in eine Einweg-Tropfsäule mit
0,5 M Ammoniumsulfat geladen. Die Säule wurde dann mit 0,05 M Bis-Tris-Propan
und 0,05 M Ammoniumacetat bei pH 8 äquilibriert.
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Die
EGIII-ähnliche
Cellulase enthaltenden Überstände wurden über Nacht
mit 0,18 mg/ml Endoglucanase H bei 37°C behandelt. Ammoniumsulfat
wurde zu den behandelten Überständen zu
einer Endkonzentration von ungefähr
0,5 M zugesetzt. Nach der Zentrifugation wurde der Überstand
auf die Säule
geladen. Die Säule
wurde dann mit 3 Volumen Äquilibrierungspuffer
gewaschen und dann mit 2 × 1
Volumen an 0,05 M Bis-Tris-Propan und 0,05 M Ammoniumacetat, pH
8, eluiert. Jedes Volumen des Durchflusses wurde als eine separate
Fraktion aufgefangen, wobei die EGIII-ähnliche Cellulase in der zweiten
Fraktion erschien.
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Gleichgewicht
s-CD-Experimente wurden durchgeführt
auf einem Aviv 62DS oder 62ADS-Spektrophotometer,
ausgestattet mit einem 5-Positions thermoelektrischen Zellen-Halter,
der von Aviv erworben wurde. Die Pufferbedingungen waren 50 mM Bis-Tris-Propan
und 50 mM Ammoniumacetat, eingestellt auf pH 8,0 mit Essigsäure. Die
End-Proteinkonzentration für
jedes Experiment lag im Bereich von 5–30 mM. Daten wurden in einer
Zelle mit 0,1 cm Weglänge
erfasst.
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Spektren
wurden von 265 bis ~210 nm erfasst. Thermische Denaturierungen wurden
bei 217 nm von 30 bis 90°C
durchgeführt,
wobei die Daten alle zwei Grad erfasst wurden. Die Äquilibrierungszeit
bei jeder Temperatur betrug 0,1 Minuten, und Daten wurden während 4
Sekunden pro Probe erfasst.
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Der
Rest der pH 8,0-Probe wurde in 5 × 400 μl-Aliquots unterteilt. Zwei
Proben wurden mit Essigsäure auf
pH 5 und 7 eingestellt, und die zwei anderen wurden mit Natriumhydroxid
auf pH 9 und 10 eingestellt. Thermische Denaturierungen aller fünf Proben
wurden gleichzeitig durchgeführt,
wie oben beschrieben. Die Schmelzpunkte wurden gemäß Verfahren
von Luo et al., Biochemistry 34: 10669, und Gloss et al., Biochemistry
36: 5612 bestimmt.
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Tabelle
3: Themische Stabilität
von varianten EGIII-ähnlichen
Cellulasen
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Wie
ersehen werden kann, hatte die Rekrutierung der bevorzugten Reste
aus EGIII-Homologen
in EGIII eine Vielzahl von Wirkungen. In einem Fall erhöhte das
Andern des Alanins an der Position 35 zu einem Valin signifikant
die thermische Stabilität
des Enzyms. In einem anderen Fall verringerte das Ändern des
Glycins an Position 31 zu einem Glutamin die thermische Stabilität des Enzyms.
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Beispiel 4: Spezifische Aktivität von EGIII-ähnlichen
Cellulasen
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Um
hinsichtlich die spezifische Aktivität zu prüfen, wurde ein NPC-Hydolyse-Assay
verwendet. In einer Mikrotiterplatte wurden 100 μl 50 mM Natriumacetat, pH 5,5,
und 20 μl
25 mg/ml o-NPC (o-Nitrophenyl-o-D-Cellobiosid (Sigma N 4764)) in
Assaypuffer zugesetzt. Die Platte wurde 10 Minuten lang bei 40°C inkubiert.
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Nach
der Äquilibrierung
wurden 10 μl
EGIII-ähnliche
Cellulase zugesetzt, und die Platte wurde bei 40°C weitere 10 Minuten inkubiert.
Um die Hydrolyse abzulöschen
und die Reaktion zu stoppen, wurden 70 μl 0,2 M Glycin, pH 10,0, zugesetzt.
Die Platte wurde dann in einem Mikrotiterplatten-Lesegerät abgelesen.
Als eine Richtlinie lieferten 10 μl
einer 0,1 mg/ml Lösung
von T.reesei-EGIII eine OD von etwa 0,3.
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Die
Konzentration von EGIII-ähnliche
Cellulase wurde bestimmt durch Absorption bei 280 nm, wobei der
Extinktionskoeffizient 78711 M–1 cm–1 oder
3,352 g/l–1 betrug,
wie experimen tell bestimmt wurde durch das Verfahren von Edelhoch,
wie beschrieben in Pace et al., Pro. Sci. 4: 2411 (1995).
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Tabelle
4: Spezifische Aktivität
von EGIII-ähnlichen
Cellulasen
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Wie
aus der Tabelle 4 ersehen werden kann, neigen Mutationen, welche
die aus EGIII abgeleiteten EGIII-ähnlichen Cellulasen stabilisieren,
dazu, Aktivität
beizubehalten. Die Änderung
an Position 31 zu Glutamin, welche die thermische Stabilität signifikant
verringerte, verminderte auch die Aktivität in signifikanter Weise.
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