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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine transportable bzw. tragbare
Vorrichtung zum Behandeln der Ménière-Krankheit und ähnlicher
Zustände,
die einen Druckausgleich zwischen den unterschiedlichen Abschnitten
bzw. Kammern des Innenohrs beeinträchtigen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Ménière-Krankheit
kann durch Beeinflussen bzw. Erregen des Druckes im Innenohr, insbesondere
im endolymphatischen System, behandelt werden. Eine Anzahl von Vorrichtungen
zum Ausführen
dieser Behandlung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Diese
umfassen eine Druckerzeugungs-/-Steuerungseinheit, an die ein mit
einem Ohrstöpsel
versehenes biegbares Rohr angeschlossen bzw. gekoppelt ist, um Druckpulse
auf das Außenohr eines
Patienten zu leiten.
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Die
WO 83/02556 offenbart eine Vorrichtung zum Beeinflussen des hydrodynamischen
Systems des Inneren eines Ohres mit einem verschiebbaren Diaphragma,
das die Wand einer Luftdruckerzeugungskammer darstellt, wobei das
Diaphragma mittels einer Kurbel- bzw. Hebelkopplung in einer Pendelbewegung
gegen die Kraft einer Spiralfeder in eine Richtung weg von der Kammer
verschiebbar ist. Dieses Dokument stellt den Oberbegriff des Anspruchs
1 dar.
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Die
WO 93/08775 offenbart einen Luftdruckgenerator für die Behandlung der Ménière-Krankheit mittels
Druckpulsen, die von einer flexiblen Membran erzeugt werden, die
eine Wand in einer Druckerzeugungskammer bildet, wobei die Membran
mittels starr mit der Welle eines elektrischen Motors gekoppelten
Betätigungsmitteln
verschiebbar ist.
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Die
WO 97/23178 offenbart eine Vorrichtung zum Beeinträchtigen
des hydrodynamischen Systems des Innenohrs mit ersten Mitteln zum
Erzeugen eines statischen Druckniveaus und zweiten Mitteln zum Bewirken
einer Änderung
bzw. Schwankung dieses Niveaus in Übereinstimmung mit einem von
einer Steuerungseinheit gesteuerten vorbestimmten Programms. Jedes
der ersten und zweiten Mittel umfasst eine flexible (elastische,
dehnbare) Membran. Auch in dieser bekannten Vorrichtung wird eine
Hälfte
der Pendelbewegung des Diaphragmas (diejenige, in welcher sich das
Diaphragma auf die Druckerzeugungskammer zubewegt), von Federmitteln
verursacht bzw. bewirkt.
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Die
Bauart dieser Vorrichtungen berücksichtigt
nicht die Bedürfnisse
des Patienten nach einer ambulanten Behandlung. Um dem Patienten
zu gestatten, ein so normal wie mögliches Leben zu führen und,
insbesondere, zu reisen, sollte es möglich sein, die Behandlung
zu verabreichen, wo immer sich der Patient zufällig aufhält. Da eine derartige Behandlung bzw.
Verabreichung impliziert, dass sie in Abwesenheit von kompetentem
Pflege- und Behandlungspersonal ausgeführt werden müsste, sollte
eine Selbstverabreichung möglich
sein. Eine transportierbare bzw. tragbare Vorrichtung zur persönlichen
Verwendung sollte auch einen Aufbau haben, der die empfindlichen
Teile der Vorrichtung und das biegbare Rohr und den Ohrstöpsel vor
Beschädigung
und Verschmutzung und deren Manövrierorgane
vor versehentlicher Bedienung schützt.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Behandeln der Ménière-Krankheit
und ähnlicher
Zustände
durch Beeinflussung des Druckes im Innenohr bereitzustellen, die
von dem Patienten einfach transportiert und immer, wenn ein Bedürfnis für eine Behandlung
vorliegt, verwendet werden kann, und die die voranstehend erwähnten baulichen
Probleme berücksichtigt
und löst.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung
bereitzustellen, die darüber
hinaus von dem Patienten ohne Unterstützung von anderen bedient werden
kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung der voranstehend erwähnten Art
bereitgestellt, mit elektronisch gesteuerten Druckvariierungsmitteln,
die in einem Innengehäuse
aufgenommen sind, wobei das Innengehäuse teilweise durch ein Außengehäuse abgeschlossen
bzw. von diesem umgeben ist, das mit einer mit einem abnehmbaren Deckel
bedeckten Öffnung
versehen ist, einem zwischen den Gehäusen angeordneten Ablagefach,
einem Schlauch bzw. biegbaren Rohr, der bzw. das mit seinem einen
Ende mit den Druckvariierungsmitteln verbunden ist und an seinem
anderen Ende mit einem Ohrstöpsel
versehen ist, wobei das biegbare Rohr in dem Ablagefach wegräumbar und
aus diesem herausnehmbar ist, wobei das freie Ende des biegbaren
Rohrs den Ohrstöpsel
zur Verabreichung von Druckpulsen auf das Außenohr des Patienten trägt. Dies
löst ein
wichtiges Problem, da das biegbare Rohr mindestens etwa einen halben
Meter lang sein muss, da mit sein Ohrstöpsel in das Außenohr des
Patienten gesteckt werden kann. Falls es nicht ordentlich aufbewahrt
und geschützt
ist, hätte
es die Neigung, sich zu verflechten/verknäueln und mit dem Ohrstöpsel in
anderen Gerätschaften
hängenzubleiben.
Diese Rohrlänge
ist für
eine komfortable Selbstbehandlung, während der der Patient an einem
Tisch sitzt, während
sich die Vorrichtung auf dem Tisch vor ihm oder ihr befindet, notwendig
ist.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der Erfindung umgibt das Ablagefach einen ersten
Abschnitt des Innengehäuses
und vorzugsweise wird das biegbare Rohr in einer aufgewickelten
Art und Weise um diesen Abschnitt weggeräumt. Dieser Aufbau bietet eine
zusätzliche
Abschirmung für
die am meisten empfindlichen Elemente der Vorrichtung, während er gleichzeitig
ein einfaches Wegräumen
des Rohrs nach einer Behandlungssitzung gestattet.
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Gemäß einem
zweiten bevorzugten Aspekt der Erfindung ist der erste Abschnitt
des Innengehäuses
von einem zweiten Abschnitt des Innengehäuses abnehmbar. Bevorzugterweise
sind der zweite Abschnitt des Innengehäuses und das Außengehäuse aus
einem Stück
Material gefertigt. Durch das Abnehmen des ersten Abschnitts des
Innengehäuses
werden die Elektronik und die mechanischen Teile der Vorrichtung
für eine
Einstellung oder Reparatur durch einen Techniker zugänglich,
ohne dass die Vorrichtung auseinandergebaut werden muss. Empfindliche elektronische
und mechanische Elemente können auf
eine Weise angeordnet werden, dass sie dem ersten Abschnitt zugewandt
sind. Dadurch sind sie optimal geschützt, da sie in dem innersten
Teil der Vorrichtung montiert sind, während sie zu Zwecken der Reparatur
und Tests von außen
einfach zugänglich
sind.
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Es
ist ebenfalls bevorzugt, den Schlauch bzw. das biegbare Rohr so
auszugestalten, dass er bzw. es durch eine Öffnung in dem ersten Abschnitt des
Innengehäuses
verläuft.
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Gemäß einem
dritten bevorzugten Aspekt der Erfindung ist der erste Abschnitt
des Innengehäuses
mit einem Paneel zur Steuerung der Vorrichtung durch den Patienten
versehen. Dadurch kann ein versehentlicher Start oder eine andere
Bedienung der Manövrierorgane
der Vorrichtung verhindert werden.
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Um
den Patienten vor Schaden zu schützen, ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf Arbeitsdrücke
beschränkt,
die 30 cm Wassersäule
nicht überschreiten.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Vorrichtung mit einem Drucksensor
versehen ist und indem der Mikroprozessor so programmiert ist, dass
er ein Sicherheitsventil öffnet,
sobald der maximal tolerierbare Druck erreicht ist.
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Vorteilhafterweise
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine wiederaufladbare Batterie in einem Batteriefach und einen elektrischen
Stecker zum Verbinden mit einer Netzanode. Das Batteriefach ist
vorteilhafterweise auf eine Weise angeordnet, dass es von der Rückseite
(Unterseite) der Vorrichtung zugänglich
ist, d.h. von der Seite, auf der die Vorrichtung steht, wenn sie
in Benutzung ist.
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Weitere
bevorzugte Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Ansprüchen und
einem in einer schematischen Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsform
offenbart.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Seitenansicht von oben mit dem Gehäusedeckel in einer geöffneten
Position und mit dem biegbaren Rohr in aufgeräumtem (aufgewickeltem) Zustand.
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2 zeigt
die Vorrichtung der 1 in gleicher Ansicht, mit dem
mit einem Ohrstöpsel
versehenen biegbaren Rohr in einer entwickelten Position und bereit
für eine
Verbindung mit dem Außenohr
eines Patienten.
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3 zeigt
die Vorrichtung der 1 in einem vertikalen Schnitt
entlang ihrem größten Durchmesser,
ohne das biegbare Rohr und mit dem Deckel in einer geschlossenen
Position.
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Die
in den 1 bis 3 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst ein Innengehäuse 1,
das etwa die Form eines Ellipsoids aufweist, das durch zwei Grundflächen begrenzt
ist, die senkrecht zu dessen Symmetrieachse stehen und somit parallel
zueinander sind. Ein Endabschnitt des Innengehäuses 1 ist umgeben
von der Wand eines Außengehäuses 2,
das ebenfalls Ellipsoidform aufweist und die Symmetrieachse des
Gehäuses 1 teilt.
Die Ellipsoidwand des Außengehäuses 2 ist
zu dem Innengehäuse 1 beabstandet,
mit dem es über
einen Bodenflansch 3 verbunden ist, der den Umfangsabschnitt der
einen Grundfläche
bildet. Dadurch wird ein ringförmiger
Raum bzw. eine ringförmige
Nut 6 elliptischer Form gebildet. Jede andere geeignete
Form der Vorrichtung, wie bspw. eine Kreisform, wäre in gleichem
Maße möglich.
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Die
andere (obere) Grundfläche
des Außengehäuses 2 fehlt.
Stattdessen ist das Außengehäuse 2 mit
einem flachen elliptischen Deckel 4 versehen, der mittels
eines Scharniers 14 befestigt ist, so dass der Deckel geöffnet und
geschlossen werden kann. Der Großteil des Umfangs des Deckels 4 außer einem
Abschnitt in der Nähe
des Scharniers 14 ist mit einem Rand 15 versehen,
der die Wandung des Außengehäuses 2 übergreift,
wenn sich der Deckel 4 in einer geschlossenen Position
befindet, in der er lösbar
an dem Außengehäuse 2 befestigt
werden kann (nicht dargestellt). Ein einfaches (nicht dargestelltes) Schnappschloss
hält den
Deckel 4 in der geschlossenen Position; dieses ist in geeigneten,
(in geschlossenem Zustand) übereinanderliegenden
Abschnitten der Innenseite des Rands 15 und der Außenseite
der Wandung des Außengehäuses 2 eingelassen
bzw. eingespritzt.
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Das
Innengehäuse 1 weist
eine Druckerzeugungseinheit 7 zum Erzeugen der Luftdruckänderungen
auf, die dem Außenohr
eines Patienten und, von dort, durch eine in die Mittelohrmembran
implantierte kleine Röhre
in das Innenohr des Patienten zuzuführen sind. Die Druckerzeugungseinheit 7 kann
eine mittels elektrisch angetriebenen Betätigungsmitteln betriebene Diaphragma-Pumpe
sein, wie die in der WO 97/23178 offenbarte Anordnung. Diese ist
nur in allgemeiner Weise in 3 angedeutet.
Der druckdichte bzw. druckbeaufschlagte Luftaustritt der Druckerzeugungseinheit 7 weist
die Form eines Nippels bzw. Stutzens 10 auf, der zum Anschließen eines
Endes eines Plastikschlauchs bzw. biegbaren Plastikrohrs 11 geeignet
ist, dessen anderes Ende einen Ohrstöpsel 13 trägt, der
in eines der Außenohre
des Patienten einzusetzen ist.
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Das
biegbare Rohr 11 erstreckt sich durch eine kreisförmige Öffnung 8 in
die elliptische Umfangsnut 6, in der es aufgewickelt werden
kann, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht benutzt wird. Dieser Zustand ist in 1 dargestellt.
Das freie Ende 12 des biegbaren Rohrs 11 trägt normalerweise
einen Ohrstöpsel,
der in 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen wurde. Obwohl er wesentlich dicker ist als das biegbare
Rohr 11, kann der Ohrstöpsel 13 aufgrund
einer Ausführung,
nach der sich die Nut in einem Abschnitt 9 der Wandung des
Innengehäuses 1 in
Abweichung von der Richtung der Symmetrieachse des Ellipsoids aufweitet, ebenfalls
in der elliptischen Nut 6 untergebracht werden; die Öffnung 8 ist
in diesem Wandabschnitt 9 angeordnet.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einem zur Benutzung bereiten Zustand. Das biegbare Rohr ist abgewickelt
und über
den Großteil seiner
Länge außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angeordnet.
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Die
Vorrichtung der 1 bis 3 ist dazu vorgesehen,
mit ihrer flachen Unterseite auf eine horizontale Unterlage gelegt
zu werden, wobei sich die zu dem Abschnitt des Innengehäuses 1 gehörende Grundfläche nach
außen
von dem Außengehäuse 2 erstreckt.
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Darüber hinaus
beinhaltet das Innengehäuse 1 eine
nur schematisch dargestellte elektronische Steuereinheit 17,
die einen Mikroprozessor zum Steuern der Erzeugung der Druckpulse
in der Druckerzeugungseinheit 7 aufweist. Energie für mehrere Behandlungen
kann in wiederaufladbaren Batterien 23 gespeichert werden,
die in einem separaten Batteriefach angeordnet sind, das von der
Unterseite der Vorrichtung aus durch Entfernen des Schlosses des Fachs
zugänglich
ist. Von außen
zugängliche
Miniaturkontakte zum Aufladen der Batterien über eine Netzanode (Anodennetzanschluss)
sind in den Figuren nicht dargestellt; das gleiche trifft auf andere
elektrisch betriebene, aus dem Stand der Technik bekannte Ausrüstung zu,
wie bspw. ein Ventil zum Ausgleichen des Luftdrucks in der Druckerzeugungseinheit 7 und
ein Sicherheitsventil.
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Die
obere Wandung 5 des Innengehäuses 1 ist mit einem
Paneel 18 zum Bedienen der Vorrichtung durch den Patienten
versehen. Das Paneel 18 umfasst einen Ein-Aus-Kontaktschalter 19 und
vier Diodenlichter 20, die dem Patienten folgendes anzeigen:
Ob die Vorrichtung pumpt oder nicht; die Beendigung einer Behandlungssitzung;
dass das Handbuch konsultiert werden sollte; dass es eine undichte Stelle
gibt.
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Der
von dem Außengehäuse 2 umschlossene
Abschnitt des Innengehäuses 1 ist
mit Schrauben 22 an die Kombination des nicht umschlossenen
Abschnittes von 2 und dem Außengehäuse 1 montiert, die
aus einem einzelnen Stück
eines Hartpolymermaterials gefertigt ist; das gleiche Material wird
für den
montierten Abschnitt des Innengehäuses 2 und den Deckel 4 des
Außengehäuses verwendet.
Diese Ausgestaltung bietet einen komfortablen Zugang zu den einzelnen
in dem Innengehäuse
untergebrachten Teilen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einer Größe und einem
Gewicht hergestellt werden, die sie komfortabel tragbar sein lassen.
Die Gehäuse können durch
Spritzgussverfahren aus einer Vielfalt von Polymermaterialien hergestellt
werden. Ein etwa 550 g wiegender Prototyp wurde unter guten Resultaten
mit Patienten getestet.