-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Tests zum Nachweis der
Resistenz eines Retrovirus gegen Therapien mit einem Inhibitor der
reversen Transkriptase und genauer betrifft sie einen nicht in Kultur
durchgeführten
auf der Polymerasekettenreaktion basierenden phänotypischen Test zum Nachweis
einer antiviralen wirkstoffresistenten Reverse-Transkriptaseaktivität in einer
Probe von einem Patienten, der mit einem Retrovirus infiziert ist.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Eine
der schlimmsten Krankheiten des späten 20. Jahrhunderts ist AIDS
(erworbenes Immunschwächesyndrom),
das durch eine HIV-(Humanimmunschwächevirus)-Infektion entsteht.
Derzeit gibt es keine Heilung für
diese Krankheit und nur minimal wirksame Behandlungen. Eines der
Probleme, die bei der Entwicklung von Therapien für eine HIV-Infektion
bestehen, ist es, dass der HIV-Virus schnell eine Resistenz gegen eine
große
Vielzahl chemotherapeutischer Mittel entwickelt. HIV, insbesondere
das Humanimmunschwächevirus
Typ 1 (HIV-1) mutiert mit der Zeit und wird resistent gegen viele
der zur Behandlung verabreichten antiviralen Wirkstoffe. AIDS-Ärzte müssen wissen,
wann die antivirale Therapie, die verwendet wird, um einen einzelnen
Patienten zu behandeln, nicht mehr wirksam ist, so dass der antivirale
Wirkstoff oder die Wirkstoffkombination modifiziert werden kann,
wodurch die virale Replikation und das Einsetzen der Immunschwächesymptome
minimiert werden können.
-
Inhibitoren
der reversen Transkriptase (RT), wie Zidovudine (ZDV, auch als Azidothymidin
(AZT) bezeichnet), Didanosin (ddI oder Didesoxyinosin), Zalcitabine
(ddC oder Didesoxycytosin), Lamivudine (3TC), Stavudine (d4T) und
Nevirapine (NVP) sind Nucleosid- oder Nichtnucleosidanaloga, die
derzeit für
die Behandlung von HIV-1-Infektionen zugelassen sind. Es ist bekannt,
dass 3TC eine potente Anti-HIV-1-Aktivität und minimale Toxizität aufweist
und einer der am häufigsten
verwendeten Wirkstoffe in der Kombinationstherapie als Erstbehandlung
oder First-line-Behandlung für
mit HIV-1 infizierte Patienten ist. 3TC, das in Kom bination mit
AZT verabreicht wird, liefert einen größeren und länger anhaltenden Anstieg der
CD4+-Zellzahlen und höhere Reduktionen der HIV-1-RNA-Viruslast,
als eine fortgesetzte AZT- oder 3TC-Monotherapie. 3TC in Kombination
mit AZT und Proteaseinhibitoren verlangsamt das Fortschreiten der
HIV-1-Krankheit und vermindert den Pegel an HIV-1-RNA auf weniger
als 500 Kopien pro Milliliter für
bis zu einem Jahr bei 90% der Patienten (Gulick et al., N. Engl.
J. Med. 1997; 337:734–739).
-
Die
Verwendung von Inhibitoren der reversen Transkriptase, wie 3TC,
sowohl als Monotherapie als auch als Kombinationstherapie hat jedoch
zum Auftreten von wirkstoffresistenten Varianten von HIV-1 geführt (Gulick
et al., 1997). Bei einem Wirkstoff, wie 3TC, wird die Resistenz
durch Mutationen im Codon 184 des HIV-1-Reverse-Transkriptasegens beigesteuert,
das den Methioninrest des Wildtyps (M; ATG) durch ein Valin (V;
GTG) über
eine vorübergehende
Substitution durch ein Isoleucin (I; ATA) ersetzt. Das Vorliegen
dieser M184V-Mutation wurde mit einer mehr als 500-fachen Resistenz
gegenüber
3TC und dem teilweisen Verlust der antiretroviralen und klinischen
Vorteile des Wirkstoffs in Verbindung gebracht. Es ist daher wichtig,
Personen, die mit Inhibitoren der reversen Transkriptase behandelt
werden, auf Wirkstoffresistenz zu überwachen.
-
Phänotypische
Tests liefern einen direkten und definitiven Beweis einer Resistenz
gegenüber
Wirkstoffen mit Inhibitoren der reversen Transkriptase. Derzeit
verfügbare
Tests bzw. Assays zur Analyse der phänotypischen Resistenz basieren
jedoch auf einer Viruskultur und sind daher arbeitsintensiv und
zeitaufwändig (2
bis 5 Wochen), teuer und ungeeignet für eine schnelle klinische Überwachung
der Wirkstoffresistenz (Kavlick et al., Antiviral Research 1995;
28:133–146;
Wainberg et al., AIDS 1995; 9:351–357). Außerdem sind diese Tests mit
biologischen Variabilitäten
befrachtet, einschließlich
solcher, die mit der Virenisolierung und dem Tropismus zusammenhängen. Da
die Gewebekultur hoch selektiv für
Virenstämme
mit in-vitro-Wachstumsvorteilen ist, könnten diese auf Kultur basierenden
Testmethoden nicht repräsentativ
für die
gesamte Viruspopulation, die in vivo vorhanden ist, sein (Li et
al., J. Virol. 1991; 65:3973–3985).
-
Ohne
schnelle phänotypische
Assays werden genotypische Tests derzeit verwendet, um einen indirekten
Beweis der Resistenz zu liefern. Mit genotypischen Tests wird die
Gegenwart von Mutationen überwacht,
die mit der Resistenz verbunden sind, wie die M184V-Mutation. Von
diesen genotypischen Tests sind primerspezifische PCR, Punktmutation
und reverse Hybridisierungstests die am häufigsten verwendeten (Wainberg
et al., 1995; Frenkel et al., J. Clin. Microbiol. 1995; 33:342–347; Stuyver
et al., Antimicrob. Agents Chemother. 1997; 41:284–291). Unglücklicherweise
kann die klinische Überwachung
der Resistenz gegen einen Inhibitorwirkstoff für reverse Transkriptase durch
genotypische Tests unerkannte Mutationen oder mögliche synergistische oder
antagonistische Wirkungen komplexer Mutationsmuster, die durch Kombinationstherapie
mit verschiedenen Inhibitoren der reversen Transkriptase entstehen,
möglicherweise
nicht nachweisen. Die Unterdrückung
der phänotypischen
Resistenz gegen AZT, die durch die M184V-Mutation beigetragen wird, zeigt
z.B. deutlich die Wirkung, dass eine Kombination von Mutationen
einen gegebenen Phänotyp
haben kann (Larder et al., Science 1995; 269:696–699). Genotypisches Testen
weist auch nur eine Resistenz nach, die mit bekannten Mutationen
verbunden ist (d.h. Codon 184 für
die 3TC-Resistenz).
-
U.S.-Patent
Nr. 5 631 128 von Kozal beschreibt Polymerase-Kettenreaktions(PCR)-Tests
zur Überwachung
antiviraler Therapien bei der Behandlung von AIDS. Diese genotypischen
Assays verwenden PCR, um die HIV-1-RNA-Kopienzahl in Plasma zu messen oder
um spezifische bekannte HIV-1-RNA-Mutationen zu messen, nämlich die
Mutation an Codon 215 oder Codon 74 des pol-Gens. Die HIV-1-RNA-Kopienzahl
ist ein Hinweis auf die zirkulierende HIV-Virenlast. Eine Abnahme der HIV-1-RNA-Kopienzahl
korreliert mit einer erfolgreichen antiretroviralen Therapie, wohingegen
ein Anstieg der HIV-1-RNA-Kopienzahl
ein Voranschreiten der Krankheit anzeigt, das höchstwahrscheinlich durch die
Resistenz gegen die Therapie verursacht wird. Daher weisen die genotypischen
Tests, die in U.S.-Patent Nr. 5 631 128 beschrieben werden, nur
vorher identifizierte Mutationen der Viren-RNA nach und können keine
phänotypische
Resistenz nachweisen, die durch bekannte oder neue Mutationen verursacht
wird oder die Tests weisen einen Anstieg der HIV-1-RNA-Kopienzahl nach,
der auf anderen Bedingungen beruhen könnte, als der Resistenz. Eine
falsche Diagnose der Wirkstoffresistenz gefolgt von einem Abbruch
der antiviralen Therapie, die verabreicht wird, könnte zu
einer Verschlimmerung einer Krankheit führen, die auf die Therapie
angesprochen hatte.
-
Es
besteht daher ein Bedarf für
empfindliche schnelle Methoden zum Nachweis einer HIV-Resistenz gegenüber Wirkstofftherapien
bei Patienten, so dass dann, wenn der Virus gegenüber einem
speziellen Wirkstoff oder einer Kombination von Wirkstoffen resistent
wird, die Therapie modifiziert werden kann, wodurch die virale Replikation
auf einem Minimum gehalten wird und das Einsetzen von AIDS verhindert
oder hinausgeschoben wird.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Ein
Test und ein Kit zum Nachweis einer phänotypischen Resistenz gegen
einen Inhibitorwirkstoff gegen reverse Transkriptase in einer biologischen
Probe wird bereitgestellt. Bevorzugt stammt die biologische Probe
von einem Patienten, der mit einem Retrovirus infiziert ist. Der
Test basiert auf der direkten Analyse der Empfänglichkeit oder Suszeptivität einer
retroviralen reversen Transkriptase für eine Hemmung durch einen Inhibitorwirkstoff
für eine
reverse Transkriptase.
-
Die
enzymatische Aktivität
des reversen Transkriptaseenzyms wird bestimmt, indem das DNA-Produkt gemessen
wird, das erzeugt wird, wenn eine RNA-Matrize und ein erster komplementärer DNA-Primer
aus einem geeigneten Bereich des Enzephalomyokarditis-Virusgenoms
mit einer biologischen Probe, die reverse Transkriptase enthält, in Gegenwart
des Wirkstoffs, gegen den die Resistenz bestimmt werden soll, inkubiert werden.
Als Kontrolle wird auch die enzymatische Aktivität des reversen Transkriptaseenzyms
ohne den Wirkstoff bestimmt. Die Inkubationsmischung wird unter
solchen Bedingungen umgesetzt, bei denen RNA-Matrize und DNA-Primer
hybridisieren bzw. reassoziieren und ein DNA-Strang als Verlängerung des DNA-Primers synthetisiert
wird, wenn die reverse Transkriptase in der Probe resistent gegen
den Wirkstoff ist und von ihm nicht gehemmt wird. Das DNA-Produkt
wird amplifiziert unter Verwendung eines zweiten komplementären DNA-Primers
aus dem Enzephalomyokarditis-Virusgenom und geeigneter PCR-Reagenzien
und Bedingungen und das amplifizierte Produkt wird mit Methoden,
die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind, nachgewiesen. Der
Nachweis der amplifizierten DNA zeigt eine Resistenz gegen den in
dem Test angewendeten Wirkstoff. Der Unterschied in der Aktivität der reversen
Transkriptase in Tests mit und ohne Wirkstoff sichert das Auffinden
der Resistenz ab und liefert einen Hinweis auf den Grad der Resistenz
gegen den Wirkstoff.
-
Bevorzugt
ist die zu untersuchende biologische Probe eine biologische Flüssigkeit,
am meisten bevorzugt 0,5 μl
bis 1,0 ml Blutplasma oder Serum. Bevorzugt besteht die RNA-Matrize
aus dem Ribonucleotid von SEQ ID Nr. 4; der erste DNA-Primer besteht
aus dem Oligonucleotid von SEQ ID Nr. 2; der zweite DNA-Primer besteht aus
dem Oligonucleotid von SEQ ID Nr. 1 und die PCR-Amplifikation wird erreicht, indem 30
bis 40 Zyklen mit Erhitzen der synthetisierten DNA und des Primerpaars
auf 93 bis 97°C
für 30
bis 90 Sekunden, auf 53 bis 57°C
für 30
bis 90 Sekunden und auf 70 bis 74°C
für 30
bis 90 Sekunden verwendet werden. Die amplifizierte synthetisierte
DNA wird bevorzugt nachgewiesen durch Hybridisierung mit einer internen
spezifischen Oligosonde unter Verwendung eines Enzyme Linked Immunosorbent
Assays (ELISA), von Southern Blot Hybridisierungsmethoden oder ähnlichen
Methoden.
-
Außerdem wird
ein Kit zum Nachweis einer Resistenz gegen einen Inhibitorwirkstoff
gegen reverse Transkriptase in einer biologischen Probe bereitgestellt.
Der Kit enthält
einen geeigneten Bereich des Enzephalomyokarditis-Virusgenoms als
RNA-Matrize, einen ersten komplementären DNA-Primer für die reverse Transkriptase
und einen zweiten komplementären
DNA-Primer zur Amplifikation über
die Polymerase-Kettenreaktion und den zu untersuchenden RT-Inhibitor oder die
RT-Inhibitoren, wobei jede Komponente in getrennten Behältern bereitgestellt
wird oder irgendeine Kombination der Komponenten in einem einzelnen
Behälter bereitgestellt
wird. Der Kit kann gegebenenfalls die Vorrichtung und einen oder
mehrere Behälter
aufweisen, um die Probe vor und während der Analyse aufzunehmen
und aufzubewahren und geeignete Puffer und andere Reagenzien, um
die Nucleinsäurehybridisierung,
Synthese, Amplifikation und den Nachweis zu erleichtern.
-
Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, empfindliche Methoden
zum Nachweis einer Wirkstoffresistenz gegen reverse Transkriptaseinhibitoren
in einer mit Retrovirus infizierten Probe bereitzustellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Methode
zum Nachweis einer Wirkstoffresistenz bereitzustellen, die schnell,
zuverlässig,
empfindlich und nicht arbeitsaufwändig ist.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wirkstoffresistenzassay
oder Wirkstoffresistenztest bereitzustellen, der phänotypisch
und nicht genotypisch ist.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Test
auf die Wirkstoffresistenz bereitzustellen, bei dem nur eine kleine
Menge einer Probe für
eine hoch empfindliche Analyse notwendig ist.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Test
für das
direkte Testen biologischer Körperflüssigkeitsproben,
wie Serum, Plasma, Cerebrospinalflüssigkeit, Speichel, Samen und
dgl. bereitzustellen, ohne übermäßige Konzentration,
Kultivierung oder andere Aufarbeitungstechniken, die erforderlich wären, um
den Gehalt an reverser Transkriptase in der zu analysierenden Probe
zu erhöhen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Test
zur Wirkstoffresistenz gegen einen Retrovirus bereitzustellen, der
keinen Nachweis oder eine Amplifikation von Nucleinsäuremolekülen des
Retrovirus beinhaltet.
-
Diese
und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Methode
und des Kits ergeben sich nach einer Durchsicht der folgenden detaillierten
Beschreibung der offenbarten Ausführungsformen und der beigefügten Ansprüche.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A ist
ein Fließdiagramm,
das einen phänotypischen
Test zur Analyse einer Plasma-HIV-1-Resistenz gegen die antiviralen
Wirkstoffe 3TC, ddC, ddI, AZT und NVP zeigt.
-
1B ist
ein Fließdiagramm,
das ein Protokoll für
die schnelle Analyse einer HIV-1-Resistenz gegen 3TC zeigt unter
Verwendung des auf reverser Transkriptase basierenden phänotypischen
Assays zeigt.
-
2A ist
ein Diagramm, das die Konzentration von 3TC-Triphosphat (3TC-TP)
aufgetragen gegen die Hemmung der Aktivität der reversen Transkriptase
bei Wildtyp-(xxBRUpitt) und 3TC-resistentem
(M184Vpitt) HIV-1 zeigt. Der Pfeil zeigt die
3TC-TP-Konzentration, die zwischen Wildtyp und 3TC-resistenter RT
unterscheidet basierend auf dem Ausmaß der RT-Hemmung.
-
2B ist
eine schematische Darstellung elektrophoretischer Gele, die 10-fache
Reihenverdünnungen
sowohl von Wildtyp-(xxBRUpitt)- als auch
3TC-resistentem (M184Vpitt) HIV-1 zeigen,
die mit und ohne 3TC-TP getestet wurden. Eine Konzentration von
5 μm 3TC-TP
unterscheidet zwischen Wildtyp und 3TC-resistenter RT innerhalb
eines breiten Bereichs an RT-Pegeln.
-
3 ist
eine schematische Darstellung von Elektrophoresegelen, die die Hemmung
von HIV-1 mit 3TC-, Nevirapine- oder AZT-Resistenzmutationen durch
3TC-TP zeigen. Bahn 1 ist Wildtyp-(xxBRUpitt)-HIV-1; Bahn
2 ist 3TC-resistenter (M184Vpitt) HIV-1;
Bahn 3 ist 3TC/Nevirapine-resistenter (M184V/Y181CEU)
HIV-1; Bahn 4 ist
Nevirapine-resistenter (181C/YEU) HIV-1;
Bahn 5 ist AZT-resistenter (HIV-1RTMC/MY-2)
HIV-1; Bahn 6 ist die negative Kontrolle.
-
4 ist
ein Diagramm, das den Anteil an 3TC-resistentem (M184Vpitt)
HIV-1 in einem Hintergrund von Wildtyp-(xxBRUpitt)-HIV-1
im Vergleich zur Hemmung der RT-Aktivität durch 3TC-TP (5 μM) zeigt.
-
5 ist
eine schematische Darstellung von Elektrophoresegelen, die die Hemmung
von HIV-1-RT aus Plasma von drei mit HIV-1 infizierten Patienten
vor und während
der Therapie mit AZT plus 3TC durch 3TC-TP zeigen. Die Bahn SC ist
HIV-1/2, HTLV-I/II-seronegative Kontrolle. Bahn W ist Wasser als
Kontrolle.
-
6 ist
ein Diagramm, in dem die Nevirapine-Konzentration gegen die Hemmung
der Aktivität
der reversen Transkriptase für
Wildtyp und Nevirapineresistente Referenzisolate gezeigt ist.
-
7 ist
ein Diagramm, in dem der Anteil von Nevirapine-resistentem HIV-1
gegen die Hemmung der reversen Transkriptaseaktivität aufgetragen
ist, das eine Analyse von Mischungen von Wildtyp- und Nevirapine-resistentem
HIV-1 mit dem Amp-RT-Assay, der hier beschrieben wird, zeigt.
-
8 ist
eine Reihe von drei Diagrammen, in denen die Tage nach der Behandlung
mit Nevirapine gegen die Hemmung der reversen Transkriptaseaktivität für drei mit
HIV-1 infizierte Patienten gezeigt sind.
-
9 ist
eine Reihe von drei Diagrammen, in denen die Tage nach Behandlung
mit Nevirapine gegen log10 RNA-Kopien/ml
für drei
mit HIV-1 infizierte Patienten gezeigt sind.
-
Detaillierte
Beschreibung der offenbarten Ausführungsformen
-
Ein
Assay und ein Kit zum Nachweis und zur Überwachung einer antiviralen
Wirkstoffresistenz eines Retrovirus in einer biologischen Probe
werden bereitgestellt. Der Test ist ein nicht in Kultur durchzuführender auf
PCR basierender phänotypischer
Test zum Nachweis eines wirkstoffresistenten Reverse-Transkriptaseenzyms
in der Probe. Der Test ist geeignet, um das Ansprechvermögen eines
Patienten auf eine Behandlung mit Inhibitoren der reversen Transkriptase
zu überwachen,
so dass dann, wenn die Resistenz gegen einen speziellen antiviralen
Wirkstoff nachgewiesen wird, die Behandlung modifiziert werden kann,
sogar bevor aktuelle Symptome der Resistenz beobachtet werden, wodurch
die Virenreplikation und das Einsetzen opportunistischer Infektionen
und der Krankheit auf einem Minimum gehalten werden. Der Test ist
auch nützlich,
um neue antivirale wirkstoffresistente Retrovirenstämme zu isolieren
und zu identifizieren und zum Nachweis der Übertragung von antiviralen
wirkstoffresistenten retroviralen Stämmen von Patient zu Patient.
-
Der
phänotypische
Test basiert auf der direkten Analyse der Empfindlichkeit oder Suszeptivität der reversen
Transkriptase in der Probe für
eine Hemmung durch einen Inhibitorwirkstoff für reverse Transkriptase, wie
Zidovudine (ZDV, auch bekannt als Azidothymidin oder AZT), Didanosin
(ddI), Zalcitabine (ddC), Lamivudine (3TC), Stavudine (d4T) oder
Nevirapine (NVP), ohne darauf beschränkt zu sein. Abacavir (ABC),
Delavirdine (DLV), Loviride (LVD), Efavirenz (EFV) oder Adefovir
(bis-POM PMEA) können
auch verwendet werden.
-
Der
reverse Transkriptase-Phänotyp
basiert auf dem Anteil an Hemmung der reversen Transkriptase durch
eine vorgegebene Konzentration des Wirkstoffs und wird bestimmt
nach Berechnung des Verhältnisses von
Einheiten der rever se-Transkriptaseaktivität/ml von einer reversen Transkriptasereaktion,
die in Gegenwart des Wirkstoffs erfolgt, zu den Referenzreaktionen
ohne Wirkstoff (× 100).
Wirkstoffkonzentrationen, die zu 50% oder 90% Hemmung führen (IC50 und IC90) können auch
bestimmt werden, indem die reverse Transkriptase mit steigenden
Konzentrationen des Wirkstoffs getestet wird. Der Anteil der Hemmung
der reversen Transkriptase durch den Wirkstoff wird verwendet, um
die Empfindlichkeit oder Empfänglichkeit
des Retrovirus für
den Wirkstoff zu bestimmen.
-
Die
Ausdrücke "ein", "eine" und "der", "die", "das", wie sie hier verwendet
werden, sind so definiert, dass sie "ein oder mehrere" bedeuten und schließen den Plural ein, wenn der
Zusammenhang nicht dagegen spricht.
-
Die
zu testende biologische Probe kann von einer Person genommen werden,
z.B. aus einer Wunde, Blut, einer Ausscheidung, Gewebe, Knochen,
Muskel, Knorpel oder einer Hautprobe oder kann eine Laborprobe sein,
wie ein Zellkulturüberstand,
ein Virenisolat oder ein Virenkonzentrat. Die Probe kann aus irgendeiner biologischen
Quelle erhalten werden und wird bevorzugt aus einem Menschen oder
Tier entnommen, das mit einem Retrovirus infiziert werden kann oder
einen Retrovirus beherbergt. Die Probe kann z.B. eine biologische Flüssigkeit
sein, wie z.B. Vollblut, Blutserum, Blutplasma, Vaginalspülung, Samen,
Urin, Speichel, Sputum, Cerebrospinalflüssigkeit, Tränenflüssigkeit,
Fermentationsflüssigkeit,
Lymphflüssigkeit,
Gewebekulturflüssigkeit, Aszitesflüssigkeit,
Gelenkflüssigkeit,
Pleuraflüssigkeit
und dgl. Die bevorzugte biologische Probe ist eine biologische Flüssigkeit,
aus der die Zellen entfernt werden können. Die am meisten bevorzugten
Proben sind Blutplasma oder Serum. Die Probe wird gesammelt oder
erhalten unter Verwendung von Methoden, die dem Fachmann auf diesem
Gebiet wohl bekannt sind.
-
Die
Probe kann verdünnt,
gereinigt, eingeengt, filtriert, gelöst, suspendiert oder in anderer
Weise vor der Verwendung im Test manipuliert werden. Bevorzugt wird
eine Probe, die teilchenförmiges
Material enthält, vor
der Verwendung verdünnt,
filtriert oder sowohl verdünnt
als auch filtriert. Ein Merkmal des vorliegenden Tests ist es, dass
er nützlich
ist für
die direkte Analyse der Wirkstoffresistenz in einer biologischen
Körperflüssigkeitsprobe,
wie Blutserum oder Plasma, Speichel, Cerebrospinalflüssigkeit
und ähnlichen
Körperflüssigkeiten.
Eine solche Probe muss daher nicht verarbeitet werden, bevor sie
mit den Testreagenzien vereinigt wird, was die Probenanalyse erleichtert
und die Menge an Arbeit, Materialien, Zeit und Kosten, die an der
Durchführung
des Tests beteiligt sind, minimiert. Die Probengröße für die biologische
Flüssigkeitsprobe
ist bevorzugt ungefähr
0,5 μl bis
1 ml.
-
Der
in der Probe vorhandene Retrovirus oder der Retrovirus, der den
Menschen oder das Tier infiziert, aus dem die Probe entnommen wurde,
ist ein Virus, der durch die Gegenwart von reverser Transkriptase
gekennzeichnet ist, die die virale genomische RNA in eine doppelsträngige DNA-Kopie
umschreibt. Beispielhafte Retroviren, für die eine Bestimmung der Wirkstoffresistenz
gedacht ist, schließen
Lentiviren, wie HIV-1 und HIV-2, und Onkoviren, wie Human-T-Lymphozytenvirustypen
I und II (HTLV-1 und HTLV-II) ein. Es versteht sich für den Fachmann
auf diesem Gebiet, dass Tests für
eine retrovirale Wirkstoffresistenz in anderen Arten als Menschen,
wie nicht-menschlichen Primaten, Katzen, Schweinen, Pferden und
Mäusen
im Schutzbereich des hier beschriebenen Tests liegen.
-
Die
enzymatische Aktivität
des reversen Transkriptaseenzyms eines Retrovirus in der Probe wird
bestimmt, indem das DNA-Produkt gemessen wird, das erzeugt wird,
wenn eine RNA-Matrize und ein erster komplementärer DNA-Primer aus einem geeigneten
Bereich des Enzephalomyokarditis-Virusgenoms mit einer biologischen
Probe, die reverse Transkriptase enthält, in Gegenwart eines oder
mehrerer Wirkstoffe, gegen die eine Resistenz bestimmt werden soll,
oder von Wirkstoffhomologen inkubiert werden. Als Vergleichskontrolle wird
die enzymatische Aktivität
des reversen Transkriptaseenzyms auch ohne den Inhibitor der reversen
Transkriptase bestimmt. Ein Vergleich dieser Ergebnisse liefert
eine Bestätigung
der Wirkstoffresistenz und einen Hinweis auf das Ausmaß der Resistenz.
-
Die
Konzentration des zu dem Test zugegebenen Wirkstoffs hängt von
dem angewendeten Wirkstoff und der normalerweise einem Patienten
verabreichten Konzentration des Wirkstoffs ab. Z.B. ist die Konzentration
von 3TC, das einem Test zur Bestimmung der 3TC-Resistenz zugegeben
wird, bevorzugt ungefähr
1 bis 10 μM,
am meisten bevorzugt ungefähr
5 μM. Die
bevorzugte Konzentration von Nevirapine, die im Test verwendet wird,
ist ungefähr
1 bis 100 μM,
am meisten bevorzugt ungefähr
50 μM. Es
versteht sich, dass geeignete Konzentrationen für andere Inhibitoren der reversen
Transkriptase berechnet oder experimentell bestimmt werden können unter
Verwendung von Methoden, die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt
sind.
-
Der
Ausdruck "geeignete
Region" oder "geeigneter Bereich" wird hier definiert
als eine Region der RNA-Sequenz ohne signifikante Sekundärstruktur,
mit weniger als 50% GC-Gehalt und für die komplementäre DNA-Primer
erzeugt werden können,
die Tm-Werte in einem Bereich von Reaktionstemperaturen haben, die geeignet
sind für
die Synthese eines DNA-Strangs, wie unten beschrieben. Die RNA-Matrize
kann eine Länge haben,
die ausreicht, um ein DNA-Produkt zu erzeugen, dessen Größe im Bereich
von 100 bis 500 Basenpaaren liegt, am meisten bevorzugt mit einer
Länge von
300 Basenpaaren. Die RNA-Matrize ist am meisten bevorzugt das Ribonucleotid
von SEQ ID Nr. 4 mit der folgenden Sequenz:
5' CAUUAGCCAU UUCAACCCAU
GCGUUUGAGG AGAAGCGCUU 40 UCUGAUAACC GGUGGUCUCC CAUCAGGUUG UGCAGCGACC
8020 UCAAUGCUAA ACACUAUAAU GAAUAAUAUA AUAAUUAGGG
124 CGGGUUUGUA UCUCACGUAU AAAAAUUUUG AAUUUGAUGA 160 UGUGAAGGUG UUGUCGUACG GAGAUGAUCU
CCUUGUGGCC 200 ACAAAUUACC AAUUGGAUUU UGAUAAGGUG AGAGCAAGCC 240 UCGCAAAGAC
AGGAUAUAAG AUAACUCCCG CUAACACAAC 280 UUCUACCUUU CCUCUUAAUU CGACGCUUGA
AGACGUUGUC 320 UUCUUAAAAA GAAAGUUUAA GAAAGAGGGC CCUCUGUAUC 360 GGCCUGUCAU
GAAC 3'
-
Die
Inkubationsmischung wird unter Bedingungen, unter denen die RNA-Matrize
und der DNA-Primer reassoziieren, umgesetzt oder inkubiert und ein
DNA-Strang wird als Verlängerung
von dem DNA-Primer synthetisiert, wenn die reverse Transkriptase
in der Probe gegenüber
dem Wirkstoff resistent ist und daher nicht von dem Wirkstoff gehemmt
wird. Das DNA-Produkt wird amplifiziert unter Verwendung eines zweiten
komplementären
DNA-Primers aus dem Enzephalomyokarditis-Virusgenom und geeigneter
DNA-Amplifikationsreagenzien und -bedingungen und das amplifzierte
Produkt wird nachgewiesen mit Methoden, die dem Fachmann auf diesem
Gebiet bekannt sind. Der Nachweis der amplifizierten DNA zeigt die
Resistenz gegen den im Test angewendeten Wirkstoff.
-
Der
Ausdruck "komplementärer DNA-Primer", wie er hier verwendet
wird, bedeutet ein Oligonucleotid, das sich mit der RNA-Matrize
in einer speziellen Orientierung reassoziiert, um die Synthese eines
naszierenden DNA-Strangs in Gegenwart der reversen Transkriptase
in der biologischen Probe unter den hier beschriebenen Bedingungen
zuzulassen. Der Begriff "Bedingung", unter der ein DNA-Strang
synthetisiert wird, der hier auch verwendet wird, schließt die Gegenwart
von Nucleotiden, Kationen und geeigneten Puffermitteln in solchen
Mengen und bei solchen Temperaturen ein, dass RNA-Matrize und DNA-Primer
sich assoziieren und Oligonucleotide in einen synthetisierten DNA-Strang
eingebaut werden, wenn die reverse Transkriptase nicht durch den
Inhibitorwirkstoff für
die reverse Transkriptase gehemmt wird. Beispielhafte Bedingungen
sind in den Beispielen unten angegeben. Die beschriebenen Bedingungen
wurden von anderen bekannten RT/cDNA-Syntheseprotokollen optimiert.
Es ist allgemein bekannt, dass andere Bedingungen etabliert werden
können
zur Optimierung einer speziellen Reverse-Transkriptase-Reaktion
auf Basis der dem Fachmann auf diesem Gebiet wohl bekannten Protokolle.
Der DNA-Primer kann der reverse Primer eines Primerpaars sein, der in
der nachfolgenden Amplifikation verwendet wird, wie z.B. das Oligonucleotid
von SEQ ID Nr. 2 (EMCR2), das die folgende Sequenz hat:
5' GTTCATGACA GGCCGATACA
GAGG 3'
-
Bevorzugt
besteht der zweite DNA-Primer aus dem Oligonucleotid von SEQ ID
Nr. 1, das die folgende Sequenz hat:
5' CATTAGCCAT TTCAACCCAT 3'
-
Der
synthetisierte Strang kann mit irgendeinem der im Stand der Technik
jetzt oder in der Zukunft bekannten Amplifikationsprotokolle amplifiziert
werden, was die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die Ligierungsamplifikationsreaktion
(LAR), das auf Ligase basierende Amplifikationssystem (LAS), das
sich selbst erhaltende Sequenzreplikations-(3SR)-System, das auf
Transkription basierende Amplifikationssystem (TAS) und die Qβ-Replikaseamplifikationsmethode
ein schließt,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Die bevorzugte Amplifikationsmethode ist PCR.
-
Für die Amplifikation
mit PCR können
die Bedingungen für
die Amplifikation 30 bis 40 Zyklen (bevorzugt 35 Zyklen) der Erwärmung der
synthetisierten DNA und des Primerpaars auf 93 bis 97°C (bevorzugt
95°C) über 30 bis
90 Sekunden (bevorzugt 1 Minute), auf 53 bis 57°C (bevorzugt 55°C) über 30 bis
90 Sekunden (bevorzugt 1 Minute), und auf 70 bis 74°C (bevorzugt
72°C) über 30 bis
90 Sekunden (bevorzugt 1 Minute) einschließen. Die amplifizierte synthetisierte
DNA wird bevorzugt mit einem Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)
nachgewiesen. Alternativ wird die amplifizierte DNA mit Southern-Blot-Hybridisierungsmethoden
nachgewiesen.
-
Der
Ausdruck "Primerpaar", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf zwei Primer, von denen einer eine Vorwärtsbezeichnung
hat und der andere eine Rückwärtsbezeichnung
hat bezogen auf die jeweiligen Orientierungen an einem doppelsträngigen DNA-Molekül, das aus
einer Sense- bzw. codierenden und einer Antisense-Sequenz besteht,
so dass unter den hier beschriebenen Amplifikationsbedingungen der
Vorwärtsprimer
mit der codierenden Sequenz hybridisiert und deren Amplifikation
startet und der reverse Primer mit der Antisense-Sequenz hybridisiert und deren Amplifikation
startet. Primer können
zur Verwendung in der Amplifikationsreaktion auf der Basis ausgewählt werden,
dass sie weniger als 50% GC-Gehalt haben, eine minimale Komplementarität mit anderen
Primern in der Reaktion (um die Bildung von Primerdimeren zu minimieren)
und Tm-Werte haben in einem Bereich von Reaktionstemperaturen, die
für die
Amplifikationsmethode, bevorzugt PCR, geeignet sind. Außerdem können Primer
so ausgewählt
werden, dass sie mit spezifischen Regionen der RNA-Matrize hybridisieren,
so dass die Größe des entstehenden
DNA-Amplifikationsproduktes in einem Bereich von 100 bis 500 Basenpaaren
Länge und
am meisten bevorzugt etwa 300 Basenpaaren Länge liegt. Z.B. kann unter
den oben beschriebenen Bedingungen das Primerpaar aus dem Oligonucleotid
von SEQ ID Nr. 1 (EMCF1) als Vorwärtsprimer und dem Oligonucleotid
von SEQ ID Nr. 2 (EMCR2) als reversem Primer bestehen.
-
Der
Ausdruck "nachweisen" oder "Nachweis" der amplifizierten
DNA, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf die qualtitative
oder quantitative Bestimmung der Gegenwart des amplifizierten DNA-Strangs, der
nur synthetisiert wird, wenn die reverse Transkriptase gegen den
der Testmischung zugegebenen Inhibitorwirkstoff für reverse
Transkriptase resistent ist. Die Amplifikation der synthetisierten
DNA kann mit jeder Methode zum Nachweis von DNA, die im Stand der
Technik bekannt ist, nachgewiesen werden. Z.B. kann der Nachweis
der amplifizierten DNA mit Southern-Blot-Hybridisierungsassay, durch
Sichtbarmachung der DNA-Amplifikationsprodukte mit spezifischem
Molekulargewicht auf mit Ethidiumbromid gefärbten Agarosegelen, durch Messung
des Einbaus von radioaktiv markierten Nucleotiden in den synthetisierten
DNA-Strang durch Autoradiografie oder Szintillationsmessung, mit
ELISA, der modifiziert ist zum Einfang einer nachweisbaren Einheit,
die an die amplifizierte DNA gebunden ist, oder jeder anderen dem
Fachmann auf diesem Gebiet bekannten Nachweismethode erfolgen. Die
bevorzugte Nachweismethode ist die Hybridisierung der amplifizierten
DNA an eine interne spezifische Oligosonde unter Verwendung von
Techniken, wie ELISA, Southern-Blot-Hybridisierung oder eine ähnliche
Methode, am meisten bevorzugt unter Verwendung der spezifischen
Hybridisierungssonde von SEQ ID Nr. 3, die die folgende Sequenz
aufweist:
5' TGCTCTCACC
TTATCAAAAT CCAAT 3'
-
Außerdem wird
ein Kit bereitgestellt, um die Resistenz gegen einen Inhibitorwirkstoff
gegen reverse Transkriptase in einer biologischen Probe zu bestimmen.
Der Kit enthält
einen geeigneten Bereich des Enzephalomyokarditis-Virusgenoms als
RNA-Matrize, einen ersten komplementären DNA-Primer für die reverse Transkriptase
und einen zweiten komplementären
DNA-Primer für
die Amplifikation über
die Polymerase-Kettenreaktion, wobei jede Komponente in getrennten
Behältern
bereitgestellt wird oder irgendeine Kombination von Komponenten
in einem einzelnen Behälter
bereitgestellt wird. Der Kit kann gegebenenfalls eine Probe des Wirkstoffs,
gegen den die Resistenz bestimmt werden soll, eine Hybridisierungssonde
zum Nachweis des amplifizierten DNA-Produkts, eine Vorrichtung zur
Durchführung
des Tests, eine Vorrichtung zum Testnachweis, einen oder mehrere
Behälter,
um die Probe vor und während
der Analyse aufzunehmen und aufzubewahren und geeignete Puffer und
andere Reagenzien, um die Nucleinsäurehybridisierung, Synthese,
Amplifikation und den Nachweis zu erleichtern, enthalten.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der hier beschriebenen Testmethode zum Nachweis von einer für 3TC-,
ddC-, ddI-, AZT- und NVP-resistenten HIV-1-reversen Transkriptaseaktivität in Plasma
wird als Fließdiagramm
in 1A gezeigt. Das Protokoll für den Test ist in 1B angegeben.
Der bevorzugte Test, auch als Amp-RT-Test bezeichnet, wird in der
gleichzeitig schwebenden Anmeldung mit der Seriennummer 08/763 762 beschrieben,
der hier durch Bezugnahme miteingeschlossen wird.
-
Im
Gegensatz zu den auf Kultur basierenden phänotypischen Assays ist der
hier beschriebene auf der reversen Transkriptase basierende phänotypische
Assay eine hoch empfindliche, schnelle und einfache Methode für die direkte
Analyse der phänotypischen
Resistenz gegenüber
Inhibitorwirkstoffen für
reverse Transkriptase und liefert daher ein geeignetes Mittel für die klinische Überwachung
und Behandlung der Wirkstoffresistenz. Der Test ist geeignet zur
Bestimmung der phänotypischen
Resistenz sowohl bei bekannten als auch unbekannten genotypischen
Mutationen. Dieser Testansatz kann ausgedehnt werden auf die Analyse
der Resistenz gegenüber
einer Vielzahl von Inhibitorwirkstoffen für die reverse Transkriptase
und kann auch nützlich sein
zur Überwachung
der Übertragung
von wirkstoffresistenten Viren.
-
Beispiel 1
-
Bestimmung der phänotypischen
Resistenz gegen 3TC
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Verwendung eines schnellen nicht auf einer
Kultur basierenden Assays für
die Analyse der phänotypischen
Resistenz gegen 3TC in Plasma HIV-1. Der Test, als Amp-RT-Test bezeichnet,
basierte auf der direkten Analyse der Empfänglichkeit von Plasma HIV-1-reverser
Transkriptase für
die Hemmung durch 3TC-TP. Der Test wies erfolgreich die phänotypische
Resistenz gegen 3TC in Plasmaproben von mit 3TC behandelten Patienten
nach. Die Resistenz gegen 3TC bei HIV-1-reverser Transkriptase,
die Mutationen aufweist, verbunden mit einer Mehrfachwirkstoff-(MD)-Resistenz
für Nucleosidanaloga
wurde auch identifiziert.
-
Materialien
und Methoden
-
Der
in diesem Beispiel verwendete phänotypische
Test basierte auf der Analyse der Empfindlichkeit der Reverse-Transkriptaseaktivität von HIV-1
aus Plasma für
die Hemmung durch 3TC-TP. Die Empfindlichkeit der reversen Transkriptase
in Plasma für
3TC-TP wurde bestimmt basierend auf dem Ausmaß der Hemmung, das durch 3TC-TP
erzeugt wurde und wurde gemessen durch laufende quantitative Tests
in Gegenwart und Abwesenheit von 3TC-TP.
-
Der
Test weist reverse Transkriptaseaktivität nach unter Verwendung einer
nicht retroviralen heteropolymeren RNA-Matrize, die aus dem Enzephalomyokarditisvirus-(EMCV)-Genom
stammt, und eines komplementären
EMCV-spezifischen DNA-Oligoprimers. Die mit RT erzeugte EMCV-cDNA
wird mit PCR-Amplifikation und interner Oligosondierung des PCR-Produktes
mit einer EMCV-spezifischen Sonde nachgewiesen.
-
Für den Kulturüberstand
wurden 10 μl
direkt für
die reverse Transkriptasereaktion verwendet. Die Analyse der phänotypischen
Resistenz in Plasmaproben erfolgte in plasmafreien Viruspellets,
wie in dem in 1B angegebenen Protokoll beschrieben.
Ein Volumen von 100 μl
EDTA-Plasma wurde durch Zentrifugation mit 10.000 g 5 Minuten lang
geklärt
und dann mit einem festen Winkel bei 99.000 g 1 Stunde bei 4°C ultrazentrifugiert.
Das Virenpellet wurde in 100 μl
Reverse-Trankriptasepuffer
(50 mM Tris-HCl, 50 mM KCl, 10 mM MgCl2)
resuspendiert und Aliquots von 2 bis 10 μl wurden für die Analyse der phänotypischen
Resistenz verwendet.
-
Für die quantitative
Auswertung der Pegel von reverser Transkriptase wurde eine Standardkurve
erzeugt unter Verwendung von bekannten Reverse-Transkriptaseeinheiten
aus einem Referenz-HIV-1-Vorrat (Virology Quality Assurance Laboratory,
Rush-Presbyterian-St. Luke's
Medical Center, Chicago, IL). Es wurde gezeigt, dass dieser Virusvorrat
0,96 × 10–10 Einheiten
an reverser Transkriptaseaktivität/Virion
aufwies. Der quantitative Nachweis der Amp-RT-Produkte erfolgte
unter Verwendung eines auf ELISA basierenden nicht radioaktiven
oligosondierenden Systems mit einer internen EMCV-spezifischen Sonde.
Die Ergebnisse der Amp-RT-Signale wurden ausgedrückt als Einheiten der reversen
Transkriptaseaktivität
pro Milliliter und spiegeln den Durchschnitt von doppelten oder
dreifa chen Versuchen wider. Der qualitative Nachweis von Amp-RT-Produkten
erfolgte mit Southern-Blot-Hybridisierung an einer 32P-endmarkierten
EMCP1-Sonde.
-
Die
phänotypische
Resistenz von HIV-1 gegen 3TC wurde mit dem Amp-RT-Test gemessen.
Amp-RT weist reverse Transkriptaseaktivität nach unter Verwendung einer
heterologen RNA-Matrize, die aus dem Enzephalomyokarditisvirus (EMCV)
stammt, eines komplementären
DNA-Oligoprimers und einer PCR-Amplifikation von mit reverser Transkriptase
erzeugter EMCV-cDNA. Für
die phänotypische
Analyse der 3TC-Resistenz wurden 10 μl Kulturüberstand oder Viruspellets
aus 2 bis 10 μl
Plasma jeweils in doppeltem Ansatz auf einen Reverse-Transkriptasepuffer
aufgetragen, der 10 ng EMCV-RNA-Matrize, 10 Einheiten RNasin, 0,6%
NP-40, 100 ng 5'-Biotin-markierten
EMCR2-Antisense-Primer, 1 mM EGTA, 2 mM Dithiothreitol, 50 mM Tris-HCl,
50 mM KCl und 10 mM MgCl2, 20 μM dATP, dGTP
und dTTP, 5 μM
dCTP enthielt. Um die Empfindlichkeit der reversen Transkriptase
gegenüber
3TC-TP zu bestimmen, wurde eine weitere Amp-RT-Reaktion in Gegenwart von 3-TC-TP durchgeführt mit
Konzentrationen von 3TC-TP
im Bereich von 0,1 bis 10 μM.
Die Reaktionen bzw. Ansätze
wurden 2 Stunden lang bei 37°C
inkubiert und 5 Minuten lang auf 95°C erhitzt, um Reverse-Transkriptaseaktivität zu zerstören. Die
PCR-Amplifikation der Reverse-Transkriptaseprodukte
geschah wie folgt nach Zugabe von jeweils 200 μM dNTP. Ein Volumen von 50 μl PCR-Puffer,
der 2,5 Einheiten Taq-Polymerase, 100 ng Sense-Primer EMCF1 und
jeweils 200 μM
dNTP enthielt, wurde der Reverse-Transkriptasemischung zugegeben.
Die Reaktion wurde 35 Mal im Zyklus bei 95°C 1 Minute, 55°C 1 Minute
und 72°C
1 Minute durchgeführt.
-
Wie
oben für
die quantitative Auswertung der Reverse-Transkriptasepegel beschrieben,
wurde eine Standardkurve erzeugt unter Verwendung bekannter Virionzahlen
des Referenz-HIV-1-Virusvorrats. Die von Garcia Lerma et al., J.
Infect. Dis. 1998; 177:1221–1229
beschriebene Methode wurde für
die Charakterisierung der reversen Transkriptaseaktivität in dem
Referenzvirus ebenso wie bei der quantitativen Auswertung der Amp-RT-Produkte
mit einem auf ELISA basierenden nicht radioaktiven oligosondierenden
System verwendet. Die Proben wurden als positiv angesehen, wenn
im Doppelversuch Testergebnisse positiv waren. Der qualitative Nachweis
der Amp-RT-Produkte erfolgte mit einem auf ELISA basierenden nicht
radioaktiven oligosondierenden System, wie in 1B und
von Heneine et al., J. Infect. Dis. 1995:171:1210–1216 beschrieben.
-
Die
Empfindlichkeit von HIV-1-reverser Transkriptase gegenüber 3TC-TP
wurde bestimmt über
den Grad der Hemmung der reversen Transkriptaseaktivität durch
3TC-TP. Der Prozentanteil der Hemmung wurde berechnet unter Verwendung
des Verhältnisses
des Pegels an reverser Transkriptase, der in Amp-RT-Ansätzen erreicht
wurde, die 3TC-TP enthielten, zu dem, der bei Amp-RT-Ansätzen gezeigt
wurde, die in Abwesenheit von 3TC-TP gemacht wurden (× 100).
Wirkstoffkonzentrationen, die zu 50% und 90% Hemmung führten (IC50 und IC90) wurden
auch bestimmt, indem reverse Transkriptase in Gegenwart verschiedener
3TC-TP-Konzentrationen getestet wurde.
-
Nachweis von 3TC-Resistenzmutationen
-
Genotypische
Resistenz gegen 3TC wurde analysiert, indem sequenziert wurde und/oder
mit dem genotypisierenden HIV-1 Line Probe Assay (LiPA) genotypisiert
wurde, um Mutationen am Codon 184 nachzuweisen. Dieser Test basiert
auf der reversen Hybridisierung eines biotinylierten PCR-Fragments
mit kurzen, immobilisierten Oligonucleotiden, wie von Stuyver et
al., Antimicrob. Agents Chemother. 1997; 41:284–291 beschrieben. Ein Bereich
der reversen Transkriptase von HIV-1, der die Aminosäuren 19
bis 233 umfasst, wurde in ausgewählten
Proben sequenziert.
-
Population für die Untersuchung
-
Insgesamt
30 EDTA-Plasmaproben von 15 mit HIV-1 infizierten Patienten aus
dem Veteran Administration Medical Center, Decatur, GA, wurden untersucht.
Die Proben wurden von Patienten vor und während der antiretroviralen
Therapie mit 3TC gesammelt. Der auf Amp-RT basierende phänotypische
Test wurde unter einem Code im Hinblick auf das Datum der Reihenblutentnahme
und des reversen Transkriptasegenotyps durchgeführt. Eine Plasmaprobe von einem
Blutspender, der auf Antikörper
für HIV-1/2,
HTLV-I/II negativ getestet worden war, wurde als negative Testkontrolle
verwendet.
-
Viren und 3TC-5'-Triphosphat (3TC-TP)
-
Für die Testentwicklung
und Validierung wurden HIV-1-molekularinfektiöse Klone (MIC) xxBRUpitt und M184Vpitt
als Wildtyp (WT) und 3TC-resistente (M184V-Mutation) HIV-1-Referenzviren verwendet.
Andere Referenzviren (Kontrollen) beinhalteten M184V/Y181CEU, Y181CEU
und HIV-1RTMC/MT-2, die 3TC- und Nevirapine-resistente
(M184V/Y181C) und Nevirapine-resistente (Y181C) und AZT-resistente (D67N/K70R/T215F/K219Q)
HIV-1 darstellen, wie von Larder und Kemp, Science 1989; 246:1155–1158 beschrieben.
Wildtyp HIV-1SUM9 und Mehrfachdidesoxynucleosid-resistenter
HIV-1SUM8 (Q151M-Mutation), HIV-1SUM12 (F77L/F116Y/Q151M) und HIV-1SUM13 (A62V/V751/F77L/F116Y/Q151M) MICs wurden
von Dr. Mitsuya bereitgestellt, wie von Shirasaka et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1995; 92:2398–2402 beschrieben. Die Synthese
und Vorbereitung von 3TC-TP wurden durchgeführt, wie von Schinazi et al.,
Antimicrob. Agents Chemother. 1992; 36:2423–2431 beschrieben. Rohes 3TC-5-TP
wurde mit FPLC gereinigt unter Verwendung einer HiLoad 26/10, Q
Sepharose Fast FlowTM Pharmacia Chromatographiesäule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) und eines Gradienten von TEAE-Puffer (pH 7,0). Die
Verbindung wurde mit UV, Protonen- und Phosphor-NMR, Massenspektroskopie
und Hochdruckchromatographie charakterisiert. Die Konzentration
von 3TC-TP, die zu einer 50%igen Hemmung des Einbaus von 3HdCTP
in einen (rl)n-dC12-18-Matrizenprimer durch rekombinante p66/p51
HIV-1-reverse Transkriptase (Biotechnology General, Rehovot, Israel)
führte,
war 1,3 μM,
was durch Abnahme der Bildung eines säureunlöslichen Produkts bestimmt wurde
im Vergleich zu unbehandelter Kontrolle.
-
Ergebnisse
-
Amp-RT-Testbedingungen,
die zwischen Wildtyp und 3TC-resistentem HIV-1 unterscheiden
-
Die
Hemmung der reversen Transkriptase durch 3TC-TP entsteht durch die
Fähigkeit
von 3TC-TP, als kompetitiver Inhibitor für 2'-Desoxycytidin-5'-triphosphat (dCTP) und Kettenabbruch
zu wirken, wie von Arts und Wainberg, Antimicrob. Agents Chemother.
1996; 40:527–540
beschrieben. Um das optimale Verhältnis von 3TC-TP zu dCTP zu
bestimmen, das notwendig ist, um reverse Transkriptase von Wildtyp
HIV-1 zu hemmen, aber nicht 3TC-resistente reverse Transkriptase,
wurden reverse Transkriptasen von einem Wildtyp (xxBRUpitt) und
einem 3TC-resistenten (M184Vpitt) HIV-1 in Gegenwart ansteigender
Konzentrationen von 3TC-TP (von 0,1 bis 10 μM) bei einer festen Konzentration
von dCTP (5 μM)
getestet. 5 μM
dCTP war die geringste Konzentration, bei der gefunden wurde, dass
sie die Empfindlichkeit des Amp-RT-Tests nicht beeinflusste.
-
Die 2A und 2B zeigen
die Hemmung, die mit 10–7 Einheiten reverser
Transkriptaseaktivität gezeigt
wurde und zeigen, dass eine vollständige Hemmung der reversen
Transkriptase aus Wildtyp, nicht aber aus 3TC-resistenten Virus
bei 5 μM
3TC-TP erreicht wurde. Diese Konzentration von 3TC-TP konnte 10–7 und
10–8 Einheiten
von reverser Transkriptaseaktivität aus Wildtyp HIV-1 vollständig hemmen,
dem Äquivalent von
105 bis 104 HIV-1
Teilchen pro ml des Referenzvirus, wie in 2 gezeigt.
Bei einem höheren
Eintrag von reverser Transkriptase (10–6 Einheiten
reverse Transkriptaseaktivität; äquivalent
106 HIV-1 Teilchen/ml Referenzvirus) führten diese
Bedingungen nicht zu einer vollständigen Hemmung. Die restliche
reverse Transkriptaseaktivität
in der Amp-RT-Reaktion,
die 3TC-TP enthielt, war 0,4% des Amp-RT-Signals von der Kontrollreaktion,
die kein 3TC-TP aufwies. Diese Reduktion des Reverse-Transkriptasesignals
ist äquivalent
einem Abfall von 2,35 log10 der Amp-RT-Viruslast. Keine
signifikante Hemmung war zu sehen bei 3TC-resistentem HIV-1, der
entweder bei hohem oder niederem Eintrag von reverser Transkriptase
getestet wurde, was die Fähigkeit
des Tests zeigt, zwischen Wildtyp und 3TC-resistenten reversen Transkriptasen
in einem weiten Bereich von Reverse-Transkriptasepegeln zu unterscheiden.
Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Amp-RT-Bedingungen, die
5 μM 3TC-TP
enthielten, als primärer
Screeningtest für
3TC-Resistenz bei allen Tests verwendet, wenn nicht anders angegeben.
-
Um
zu zeigen, dass der auf Amp-RT basierende phänotypische Test spezifisch
war für
die 3TC-Resistenz, wurden mehrere HIV-1-Referenzviren mit gut charakterisierter
phänotypischer
Resistenz gegen Nucleosid- und Nichtnucleosidanaloga getestet. 3 zeigt,
dass die Resistenz gegen 3TC nur bei reversen Transkriptasen zu
sehen war, die die M184V-Mutation trugen. Wie erwartet erwiesen
sich alle HIV-1-reversen Transkriptasen, die AZT-(D67N, K70R, T215F,
K219Q)- oder Nevirapine-(Y181C)-Resistenzmutationen trugen, als empfindlich
gegen 3TC-TP. Diese Ergebnisse bestätigen, dass der Test spezifisch
war für
Viren mit einer phänotypischen
Resistenz gegen 3TC und zeigen, dass die Gegenwart von anderen Mutationen,
die mit AZT- und Nevirapine-Resistenz ver bunden sind, die Hemmung
der reversen Transkriptaseaktivität durch 3TC-TP nicht beeinflusst.
-
Testnachweisgrenze für die phänotypische
Resistenz gegen 3TC
-
Die
Testnachweisgrenze für
3TC-Resistenz wurde getestet, indem Wildtyp-(xxBRUpitt) und 3TC-resistente (M184Vpitt)
MIC in verschiedenen Anteilen gemischt wurden und auf das Vorliegen
einer 3TC-Resistenz getestet wurden. Die Referenzviren wurden auf
gleiche Pegel der Reverse-Transkriptaseaktivität eingestellt, bevor die Virusmischungen
hergestellt wurden. Das Ausmaß der
Hemmung der Reverse-Transkriptaseaktivität durch 3TC-TP, das für jede Mischung
mit dem Anteil an 3TC-resistentem Virus beobachtet wurde, wurde
verglichen. 4 zeigt, dass die Testnachweisgrenze
10% 3TC-resistente Viren bei einem Hintergrund von Wildtyp HIV-1
war. Eine gute Korrelation zwischen dem Anteil an Viren, die die
M184V-Mutation trugen und dem Anteil an Hemmung wurde auch beobachtet.
Z.B. war in den Mischungen, die 25% oder 75% 3TC-resistenten Virus enthielten, die beobachtete
Hemmung 87% bzw. 26%, was sehr wahrscheinlich die Signale der 3TC-resistenten
reversen Transkriptase bedeutet und daher darauf hindeutet, dass
nur die reverse Transkriptaseaktivität des Wildtyps gehemmt wurde.
-
Die
gleichen Mischungen wurden verwendet, um die Nachweisgrenze des
auf Amp-RT basierenden phänotypischen
Tests mit der genotypischen Nachweisgrenze bei Viren, die die M184V-Mutation
tragen mit dem in 4 gezeigten LiPA-Assay zu vergleichen.
Die Nachweisgrenze für
3TC-resistenten Virus mit dem HIV-1 LiPA-Test war 10%, was darauf
hindeutet, dass beide Tests zuverlässig geringe Anteile entweder
von genotypischer oder phänotypischer
Resistenz gegen 3TC nachweisen können.
Die Signalintensitäten
in Mischungen, die 50% Wildtyp und 50% 3TC-resistenten Virus enthielten,
waren jedoch nicht mit dem LiPA-Assay vergleichbar. Dies mag auf
unterschiedlichen Anteilen an HIV-1-RNA in beiden Referenzviren
liegen, was durch Einstellung des Virus gemäß der reversen Transkriptaseaktivität statt
gemäß der RNA-Pegel
entstehen kann oder aufgrund unterschiedlicher Effizienzen bei der
Hybridisierung von Wildtyp- oder 184V-spezifischen Sonden.
-
Mehrfachwirkstoffresistenzmutationen
tragen phänotypische
Resistenz gegen 3TC bei
-
Mutationen
im Codon 151 der reversen Transkriptase von HIV-1 wurden in Verbindung
gebracht mit der Resistenz gegen verschiedene Didesoxynucleosidanaloga,
einschließlich
AZT, ddC, ddI und d4T. HIV-1 mit Mutationen, die mit einer MD-Resistenz
gegen verschiedene Didesoxynucleosidanaloga verbunden sind, wurden
analysiert, um zu bestimmen, ob andere Mutationen als 184V eine
Resistenz gegen 3TC beitragen. Die Amp-RT IC50-
und IC90-Werte für 3TC von Viren, die eine (Q151M;
HIV-1SUM8), drei (F77L/F116Y/Q151M; HIV-1SUM12) und alle fünf Mutationen,
die mit einer MD-Resistenz verbunden sind (A62V/V751/F77L/F116Y/Q151M;
HIV-1SUM13), aufwiesen, wurden bestimmt. Zur Kontrolle wurden auch
reverse Transkriptasen von Wildtyp HIV-1 getestet.
-
Die
reverse Transkriptase von HIV-1, die die Q151M-Mutation trug, hatte
eine leicht verminderte Empfindlichkeit gegenüber 3TC, wobei die IC50- und IC90-Werte ungefähr zweifach
höher waren
als die für
reverse Transkriptase-Referenzviren.
Die Gegenwart von zusätzlichen
Mehrfachwirkstoff-(MD)-Resistenzmutationen führte jedoch
zu einem höheren
Ausmaß der
Resistenz gegen 3TC mit einem Anstieg der IC50-Werte
um das 6- bzw. 8-fache für
Viren mit drei oder allen fünf
MD-Resistenzmutationen verglichen mit Wildtypvirus, der ähnliche
IC50- und IC90-Werte
für 3TC-TP
hatte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Mehrfachwirkstoff-Resistenzmutationen
bei HIV-1-reverser Transkriptase die phänotypische Resistenz gegen
3TC beitragen.
-
Analyse der phänotypischen
Resistenz gegen 3TC in Plasma HIV-1-RT und Korrelation mit Mutationen
am Codon 184
-
Die
Leistung des auf Amp-RT basierenden phänotypischen Tests mit Plasmaproben
wurde ausgewertet, indem 30 Proben getestet wurden, die von 15 mit
HIV-1 infizierten Patienten vor und während der Behandlung mit 3TC
gesammelt wurden. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 unten
gezeigt. Alle Vorbehandlungsproben (n = 12) hatten Wildtyp-Phänotypen
mit Hemmungswerten für
reverse Transkriptase von mehr als 95%. Die beobachtete Hemmung
in diesen Proben lag in einem Bereich von 95,9 bis 100% (Durchschnittswert =
98,7% + 1,8%; Median = 99,8%). Von diesen Proben hatten elf Wildtyp-Genotypen
am Codon 184 und eine hatte eine Mischung von Wildtyp und M184I
(Probe 7A).
-
Mutationen
am Codon 69, die mit einer Resistenz gegen ddC verbunden sind, wurden
in Proben von zwei Einzelpersonen beobachtet, die eine geringere
Empfindlichkeit gegenüber
3TC-TP hatten (Proben 13A und 15A; Hemmungswerte für reverse
Transkriptase von 95,9% bzw. 95,5%). Es wurde kürzlich gezeigt, dass die T69D-Mutation
eine geringe Kreuzresistenz gegen 3TC (12-fach) beiträgt und daher
für die
verringerte Empfindlichkeit gegen 3TC, die bei diesen Proben mit
dem Amp-RT-Test beobachtet wurde, verantwortlich sein kann.
-
Im
Gegensatz dazu wurden Werte für
die Hemmung der reversen Transkriptase von weniger als 95% nur in
Proben gefunden, die von Patienten nach 1 bis 60 Wochen einer antiretroviralen
Therapie mit 3TC (n = 18) erhalten wurden. Von diesen Proben hatten
12 die M184V-Mutation, vier hatten Mischungen von Wildtyp und M184V-Genotypen
und zwei (Proben 10A und 14A) hatten nur Wildtypgenotypen. Die mittlere
Hemmung in den Proben mit Evidenz für 184V war nur 30,8% (Median
= 24,9%), was den hohen Grad der Resistenz gegen 3TC widerspiegelt.
Die mittlere Hemmung in Proben mit Mischungen von Wildtyp und resistenten
Genotypen war 49,3% (Median = 52,4%), was auf ein niedrigeres Ausmaß an Resistenz
hindeutet, was erwartet wurde, da diese Proben höhere Anteile an reverser Transkriptase
vom Wildtyp haben. Das geringere Ausmaß der Resistenz gegen 3TC,
das in Posttherapieproben beobachtet wurde, zeigte sich in Proben,
die nach einer und vier Wochen Therapie gesammelt wurden (Proben
14A und 10A; Hemmungswert für
die reverse Transkriptase 94,7 bzw. 87,8%). Beide Proben hatten
am Codon 184 den Wildtypgenotyp. Die Probe 14A hatte jedoch eine
T69D-Mutation, was die Grenzempfindlichkeit gegen 3TC erklären kann.
Die Abwesenheit einer nachweisbaren 184V-Mutation in Probe 10A kann
einen früheren
Nachweis der phänotypischen
Resistenz bedeuten oder kann auf der Unfähigkeit der Sequenzierung und
des LiPA-Tests liegen, den geringen Anteil an 3TC-resistenten Viren
nachzuweisen. Beide Patienten hatten ein hohes Ausmaß an 3TC-Resistenz
in Proben, die nach 12 und 44 Wochen der 3TC-Behandlung erhalten
wurden (Tabelle 1). 5 erläutert beispielhafte Ergebnisse
für das
Plasma von 3 Patienten und zeigt die Gegenwart von phänotypischen
Unterschieden zwischen Proben, die vor und während der antiretroviralen
Therapie mit 3TC gesammelt wurden.
-
Schlussfolgerung
-
Die
Wirksamkeit einer antiretroviralen Therapie mit Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, wie
3TC, ist stark beschränkt
durch das Auftreten von wirkstoffresistenten HIV-1-Varianten. Der
in diesem Beispiel verwendete Test ist ein schneller nicht auf Kultur
basierender Test zur Analyse der phänotypischen Resistenz von Plasma-HIV-1-reverser
Transkriptase gegen 3TC. Der Test verwendete ein kleines Volumen
von Plasma und der HIV-1-reverse Transkriptasephänotyp für 3TC wurde bestimmt basierend
auf dem Ausmaß der
Hemmung der reversen Transkriptase durch eine einzige 3TC-TP-Konzentration.
Verglichen mit auf Kultur basierenden phänotypischen Standardtests hat
dieser Ansatz verschiedene Vorteile. Erstens wurden die Testergebnisse
innerhalb von einem oder zwei Tagen erhalten, was eine schnelle
Information über
die Resistenz gegen 3TC liefert, die von klinischer Relevanz ist
für Entscheidungen über die
Behandlung und das Management des Patienten. Zweitens erfolgt der
Test direkt an reverser Transkriptase aus Plasma und daher wählt der
Test nicht, wie bei auf Kultur basierenden Methoden spezielle Virenisolate
aus. Drittens hat der Test eine niedrige Nachweisgrenze für 3TC-resistente
reverse Transkriptase und kann für
den frühen
Nachweis der 3TC-Resistenz nützlich
sein.
-
Die
in diesem Beispiel erzeugten Daten zeigen, dass der Test erfolgreich
verwendet werden kann, um eine Resistenz gegen 3TC, die durch Mutationen
am Codon 184 vermittelt wird, zu überwachen. Eine geringere Hemmung
der reversen Transkriptase durch 3TC-TP trat in Proben auf, die
von Personen nach Behandlung mit 3TC erhalten wurden und stimmte überein mit
dem Auftreten von resistenten Genotypen. Zusätzlich dazu, dass phänotypische
Information zur Resistenz gegen 3TC geliefert wird, kann die Amp-RT-Reaktion,
die ohne 3TC-TP
erfolgte, Informationen basierend auf der reversen Transkriptase über Virus
im Plasma liefern und kann daher gleichzeitig verwendet werden,
um die virologische Antwort auf die Behandlung mit 3TC zu überwachen.
-
Der
Test wurde entwickelt für
eine schnelle Auswertung der Resistenz gegen 3TC und schloss das Testen
mit einer optimalen Konzentration von 3TC-TP ein. Unter Verwendung
dieses Testformats wurde eine interessante Verknüpfung gefunden zwischen Mutationen
am Codon 69 und der Borderlineempfindlichkeit gegen 3TC-TP, was
darauf hindeutet, dass diese Mutation ein gewisses Ausmaß an Resistenz
gegen 3TC beitragen kann. Um die Rolle der beobachteten Borderlineempfindlichkeit
in Proben mit Mutationen am Codon 69 oder anderen aufzuklären, kann
das Testformat so modifiziert werden, dass es Tests mit verschiedenen
Konzentrationen von 3TC-TP beinhaltet, um das Ausmaß der Resistenz
gegen 3TC besser quantitativ auszuwerten. Zusätzlich zu der klinischen Überwachung
der 3TC-Resistenz kann der Test auch als schnelle Methode zur Überwachung
der Übertragung
von 3TC-Resistenz verwendet werden zwischen Personen mit neu diagnostizierten
HIV-1-Infektionen und zum Nachweis der Resistenz gegen 3TC in 3TC-naiven
mit HIV-1 infizierten Patienten.
-
-
-
Vorherige
Behandlungen waren: Patient 9 bekam AZT vor der ersten Probe; Patient
13 bekam AZT/ddC vor der ersten Probe und Patient 14 bekam ddI über einen
Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Probe.
-
Tabelle
2 Amp-RT-Nachweis
der phänotypischen
Resistenz korreliert mit Mutationen an Codon 184
-
Beispiel 2
-
Bestimmung der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Verwendung eines nicht auf einer Kultur
basierenden Tests für
die schnelle Analyse der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine in HIV-1 aus Plasma. Der Test basiert
auf der direkten Analyse der Empfindlichkeit von Plasma-HIV-1-RT
auf eine Hemmung durch Nevirapine. Der in diesem Beispiel verwendete
Test war der auf PCR basierende Amp-RT, wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Materialien und Methoden
-
Die
Empfindlichkeit von Plasma-RT gegen Nevirapine wurde bestimmt basierend
auf dem Ausmaß der Hemmung,
die durch den Wirkstoff erzeugt wurde und wur de gemessen durch laufende
quantitative Amp-RT-Reaktionen in Gegenwart und Abwesenheit von
Nevirapine.
-
Für den Kulturüberstand
wurden 10 μl
direkt in dem Amp-RT-Assay verwendet. Für den Plasmatest wurde ein
Volumen von 100 μl
durch Zentrifugation bei 10.000 g 5 Minuten lang geklärt und dann
mit einem festen Winkel bei 99.000 g 1 Stunde bei 4°C ultrazentrifugiert.
-
Das
Virenpellet wurde in 100 μl
RT-Puffer (50 mM Tris-HCl, 50 mM KCl, 10 mM MgCl2)
resuspendiert. Aliquots mit 10 μl
Viruspellets wurden auf einen RT-Puffer, der 10 ng EMCV-RNA-Matrize,
10 Einheiten RNasin, 0,6% NP-40, 100 ng des mit 5'-Biotin markierten
EMCR2-Antisense-Primers, 1 mM EGTA, 2 mM Dithiothreitol, 50 mM Tris-HCl,
50 mM KCl, 10 mM MgCl2 und jeweils 400 μM dNTP enthielt,
aufgetragen. Die Reaktionen wurden bei 37°C 2 Stunden lang inkubiert und
dann 5 Minuten lang auf 95°C
erhitzt, um die RT-Aktivität
zu zerstören.
Die PCR-Amplifikation der RT-Produkte wurde durchgeführt, wie
vorher in Beispiel 1 beschrieben. Die Bedingungen für die PCR
waren 35 Zyklen bei 95°C
für eine
Minute, 55°C
für eine
Minute und 72°C
für eine
Minute.
-
Zur
quantitativen Auswertung der RT-Pegel wurde eine Standardkurve erzeugt
unter Verwendung bekannter RT-Einheiten aus einem Referenz-HIV-1-Vorrat
(Virology Quality Assurance Laboratory, Rush-Presbyterian-St. Luke's Medical Center,
Chicago, IL). Es wurde gezeigt, dass dieser Virenvorrat, der als
VQA bezeichnet wurde, 0,96 × 10–10 Einheiten
RT-Aktivität/Virion
aufwies. Der quantitative Nachweis der Amp-RT-Produkte erfolgte
unter Verwendung eines auf ELISA basierenden nicht radioaktiven
oligosondierenden Systems mit einer internen EMCV-spezifischen Sonde,
wie von Garcia Lerma, J. Infect. Dis. 1998; 177:1221–1229 beschrieben.
Alle Proben wurden im linearen Bereich des Amp-RT-Assays getestet (von 10–6 bis
10–10 Einheiten
RT-Aktivität).
Proben, die einen Anteil an RT-Aktivität über dem linearen Bereich des
Tests hatten, wurden weiter in RT-Puffer verdünnt und wieder getestet. Die
unterste Nachweisgrenze der HIV-1-RT-Aktivität mit Amp-RT in Plasma ist
10–10 Einheiten,
das Äquivalent
von einem HIV-1-Teilchen des zur quantitativen Auswertung verwendeten
Referenzvirus. Die Ergebnisse der Amp-RT-Signale wurden ausgedrückt als
Einheiten RT- Aktivität pro ml
Plasma und spiegeln den Durchschnitt von doppelt erhaltenen Ergebnissen
wider.
-
Nachweis der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine durch Amp-RT-Assay
-
Um
die Empfindlichkeit von Plasma-HIV-1-RT für Nevirapine zu bestimmen,
wurden Amp-RT-Reaktionen in Gegenwart und Abwesenheit von Nevirapine
durchgeführt.
Der Prozentanteil der Hemmung wurde berechnet, indem das Verhältnis des
RT-Pegels, der sich in Gegenwart von Nevirapine zeigte, zu dem,
der sich bei Amp-RT-Reaktionen zeigte, die ohne Nevirapine durchgeführt wurden
(× 100)
verwendet wurde. Nevirapine-Konzentrationen, die zu 50% und 90%
Hemmung (IC50 und IC90)
der RT-Aktivität
führten,
wurden gemessen, indem RTs in Gegenwart verschiedener Konzentrationen
von Nevirapine getestet wurden und durch nicht lineare Regression
bestimmt wurden, wie von Shafer et al., J. Infect. Dis. 1995; 172:70–78 beschrieben.
-
Nachweis von Mutationen
am Codon 181 des HIV-1-RT-Gens in Plasmaproben
-
Der
Anteil an Y181C-Mutation in Plasma-HIV-1-RT wurde vorher bestimmt
durch differenzielle Hybridisierung, wie von Havlir et al., J. Virol.
1996; 70:7894–7899
beschrieben. Kurz gesagt wurde virale RNA durch RT-PCR unter Verwendung
der Primer 5RT und 3RT amplifiziert. Das entstehende PCR-Produkt
wurde in mit Streptavidin beschichtete Näpfe gegeben und 30 Minuten
lang bei 50°C
inkubiert. Nach dem Waschen wurde eine Hybridisierungslösung, die
eine spezifische Sonde für
die Y181C-Mutation (MUT-Sonde) enthielt, zugefügt und 1 Stunde bei 45°C inkubiert.
Um die Menge des PCR-Produktes, die an jeden Napf gebunden war,
zu normalisieren, wurde auch eine zusätzliche Sonde für einen
hoch konservierten Bereich von HIV-1-RT (generische Probe; GNR)
verwendet. Die Hybridisierung wurde durch Chemilumineszenz gemessen
und die Ergebnisse sind ausgedrückt
als Verhältnis
MUT/GNR. Die Grenze für
das In-Betrachtziehen der nachweisbaren Y181C-Mutation wurde von
Havlir et al. 1996 definiert als ein Verhältnis MUT/GNR von 0,03.
-
Quantitative Auswertung
der HIV-1-RNA-Pegel in Plasma
-
HIV-1-RNA-Pegel
in Plasmaproben wurden bestimmt mit einer auf RT-PCR basierenden
Methode (Roche Amplicor HIV Monitor Test), wie vom Hersteller an gegeben.
Die angegebene Nachweisgrenze des Tests ist 200 RNA-Kopien/ml Plasma.
-
Population für die Untersuchung
-
Insgesamt
30 Plasmaproben, die von vier mit HIV-1 infizierten Patienten erhalten
wurden (Patienten N12, N06, N07 und E01) wurden analysiert, wie
von Havlir et al., 1996, beschrieben. Die vier Patienten wurden für einen
klinischen Doppelblindversuch von Nevirapine gegen Placebo an der
Universität
von Kalifornien, San Diego, eingeschrieben. Die tägliche Dosis
von Nevirapine war 200 mg für
die ersten 14 Tage und dann 400 mg. Eine detailliertere Beschreibung
der Untersuchungspopulation wurde bereits von Havlir et al., 1996,
berichtet.
-
Referenzviren
-
Für die Entwicklung
und Validierung des Tests wurden die HIV-1-Isolate V818-5, S469-2/M3,
X165-11, W786-6, X82-5, X403-4, X165-6 und X267-1 verwendet. Die
Empfindlichkeit dieser Isolate für
Nevirapine wurde vorher durch einen Plaque-Reduktionsassay bestimmt,
wie von Havlir et al., 1996, beschrieben. Die Sequenzanalyse des
RT-Gens erfolgte mit Standardmethoden, wie von Mulder et al., J.
Clin. Microbiol. 1994; 32:292–300
beschrieben. Andere Referenzviren, die verwendet wurden, schlossen
N119, L6KL5, M184V/Y181CEU, M184Vpitt, HIV-1RTMC/MT-2 und HIV-1RTMDR1/MT-2
ein, die Nevirapine-resistente Y181C (N119), K103N (L6KL5), Nevirapine/3TC-resistente
(181C/184V), 3TC-resistente (184V), AZT-resistente (67N/70R/215F/219Q)
und Nevirapine/AZT/ddI-resistente (74V/41L/106A/215Y) HIV-1 repräsentieren,
wie von Richman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1991; 88:11241–11245;
Larder und Kemp, Science 1989; 246:1155–1158; Larder et al., Nature
1993; 365:451–453;
Schinazi et al., Antimicrob. Agents Chemother. 1993; 37:875–881 beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Korrelation zwischen den
Ergebnissen für
Wirkstoffempfindlichkeit abgeleitet aus Amp-RT-Analyse und auf Kultur
basierenden Tests
-
Die
Amp-RT-IC50-Werte für Nevirapine in 8 HIV-1-Referenzisolaten
wurden verglichen mit den IC50-Werten, die
mit einem Plaque-Reduktionstest erhalten wurden. Tabelle 3 unten
erläutert
den Anteil der RT-Hemmung, der sich bei Amp-RT mit 5 × 10–8 Einheiten
zugegebener RT-Aktivität
zu jedem Isolat zeigte (äquivalent 500
HIV-1-Teilchen des VQA-Referenzvirus). Die zwei WT-Isolate (Isolate
X267-1 und X165-6)
hatten in beiden Tests gleiche IC50-Werte,
während
Isolate, die Mutationen trugen, die mit einer Nevirapine-Resistenz
verbunden sind (K103N-, Y181C-, G190A- oder Y188L-Mutationen) ein
höheres
Ausmaß an
phänotypischer
Resistenz zeigten (> 100-facher
Anstieg des IC50-Werts verglichen mit den
WT-Isolaten). Eine starke Korrelation (r2 =
0,95, p < 0,001)
zwischen den IC50-Werten, die durch Amp-RT bestimmt wurden
und denen, die in Kultur bestimmt wurden, wurde beobachtet, was
darauf hindeutet, dass auf RT basierende Wirkstoffempfindlichkeitstests
verwendet können,
um den HIV-1-Phänotyp
für Nevirapine
zu bestimmen.
-
Tabelle
3 Spezifität von Amp-RT-Test
im Vergleich zu Kultur
-
Nachweis der Nevirapine-Resistenz
in einem einzelnen Amp-RT-Ansatz, der 50 μM Nevirapine enthält
-
Die
Analyse der RT-Hemmungswerte mit Nevirapine in Wildtyp- und Nevirapineresistenten
Referenzisolaten zeigte, dass eine Konzentration von 50 μM Nevirapine
nur die RT aus den zwei Wildtypisolaten hemmte (Isolate X267-1 und
X165-6), während eine
geringe oder keine Hemmung der RT-Aktivität gezeigt wurde bei den resistenten
Isolaten, wie in 6 gezeigt. Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, dass ein einziger Amp-RT-Ansatz, der 50 μM Nevirapine
enthält,
für ein schnelles
Screening der Nevirapine-Resistenz in Plasma verwendet werden könnte.
-
Eine
Konzentration von 50 μM
Nevirapine wurde analysiert, um zu bestimmen, ob die Konzentration zwischen
Wildtyp und Nevirapine-resistentem HIV-1-RT unterscheiden könnte, die
bei verschiedenen Anteilen von zugefügter RT-Aktivität getestet wurden. Wie in Tabelle
4 unten gezeigt, führte
50 μM Nevirapine
zu einer vollständigen
Hemmung von ungefähr
7 × 10–8 und
7 × 10–9 Einheiten
RT-Aktivität
aus einem Nevirapine-empfindlichen HIV-1-Isolat (Isolat X267-1),
was äquivalent
war ungefähr
700 bzw. 70 HIV-1-Teilchen des VQA-Referenzvirus. Bei einem höheren Eintrag
an RT-Aktivität
(7 × 10–7 Einheiten)
führten
diese Bedingungen zu einer RT-Hemmung von 98,6%. Im Gegensatz dazu
wurde keine signifikante Hemmung bei Nevirapine-resistentem HIV-1-RT
aus den Isolaten X403-4 und W786-6 gezeigt, die entweder bei hohem
oder geringem Eintrag von RT getestet wurden. Wenn z.B. 8,3 × 10–9 Einheiten
RT-Aktivität aus dem
Isolat W786-6 getestet wurden (äquivalent
80 Teilchen des VQA-Referenzvirus) wurde keine signifikante Hemmung
durch 50 μM
Nevirapine beobachtet, wie in Tabelle 4 gezeigt. Diese Ergebnisse
deuten auf die Fähigkeit
dieses Tests, zwischen Wildtyp und Nevirapine-resistenten RTs zu
unterscheiden innerhalb eines 3-log10-Bereichs
von zugefügter
RT.
-
Tabelle
4 Wirkung
der Zufuhr an RT-Aktivität
auf die RT-Hemmung durch 50 μM
Nevirapine in dem Amp-RT-Test
-
Die
Spezifität
des Amp-RT-Tests wurde analysiert, um zu bestimmen, ob Amp-RT-Tests in Gegenwart von
50 μM Nevirapine
nur die Resistenz bei RTs nachwiesen, die Mutationen trugen, die
mit der Resistenz gegen Nevirapine verbunden sind und nicht bei
RTs, die andere nicht damit in Beziehung stehende Resistenzmutationen
tragen. Tabelle 5 unten zeigt, dass RTs, die Y181C- und K103N-Mutationen tragen
(N119 bzw. L6KL5), hoch resistent gegen Nevirapine waren (Hemmungswerte
von 0% bzw. 7%). Im Gegensatz dazu wurde gefunden, dass Viren, die
Mutationen enthielten, die mit AZT- oder 3TC-Resistenz verbunden
sind, alle empfindlich für
Nevirapine waren. Die RT-Aktivität
eines Virus, der die V106A-Mutation trägt (HIV-1RTMDR1/MT-2) wurde
teilweise durch 50 μM
Nevirapine gehemmt, was ein geringeres Ausmaß an Resistenz gegen Nevirapine
zeigt verglichen zu einer RT mit der Y181C-Mutation. Basierend auf
diesen Ergebnissen wurden Amp-RT-Bedingungen, die 50 μM Nevirapine
enthielten, verwendet als primärer
Screening-Test auf Nevirapine-Resistenz in allen nachfolgenden Tests
von Plasmaproben, wenn nicht anders angegeben.
-
Tabelle
5 Hemmung
der Amp-RT-Aktivität
von AZT-, 3TC-, ddI- und Nevirapine-resistenten HIV-1-Referenzviren
durch 50 μM
Nevirapine
-
Nachweisgrenze für resistente
Viren in Mischungen von Wildtyp und Nevirapine-resistenten Viren
-
Um
die Nachweisgrenze des Tests zu bestimmten, wurden ein empfindliches
bzw. sensitives (X267-1) HIV-1-Klinikisolat und ein Nevirapine-resistentes
(W786-6) HIV-1-Klinikisolat in unterschiedlichen Anteilen gemischt
und auf das Vorliegen von Resistenz getestet. Beide Isolate wurden
auf gleiche Anteile an RT-Aktivität eingestellt, bevor die Virusmischungen
hergestellt wurden. Wie in 7 gezeigt,
wurden Werte für
die RT-Hemmung von > 99%
nur beobachtet, wenn das sensitive Isolat getestet wurde. Im Gegensatz
dazu hatten Mischungen, die 10% resistente Viren und 90% sensitive
Viren enthielten, Werte für
die RT-Hemmung von 94%, was darauf hindeutet, dass nur sensitive
RTs durch Nevirapine gehemmt wurden und auf eine Testnachweisgrenze
für resistente
Viren von ungefähr
10% hindeutet. Das beobachtete Ausmaß der RT-Hemmung in den Virenmischungen
nahm ab, wenn das Verhältnis
von resistenten zu sensitiven Viren zunahm. Mischungen, die z.B.
25% oder 75% resistente Viren enthielten, hatten einen Anteil an
RT-Hemmung von 80% bzw. 29%.
-
Analyse der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine in Plasma und Korrelation mit Mutationen
am Codon 181
-
Um
den Test zum Nachweis der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine in HIV-1 aus Plasma zu validieren, wurden
30 Plasmaproben, die von vier Patienten vor und während der
Nevirapine-Monotherapie gesammelt worden waren (Patienten N12, N06,
N07 und E01), getestet. Die mit Amp-RT bestimmte phänotypische
Resistenz wurde verglichen mit dem relativen Anteil an Mutationen
am Codon 181 in HIV-1 aus Plasma (MUT/GNR-Verhältnis).
-
8 erläutert die
Kinetik des Nachweises sowohl der Y181C-Mutation als auch des Vorliegens
einer phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine in dem Amp-RT-Test, was durch ein verringertes
Ausmaß der Hemmung
der RT bei drei Patienten gezeigt wird. Patient E01 hatte nur zwei
Plasmaproben, die vor und nach 28 Tagen Behandlung entnommen wurden
und ist in der Figur nicht enthalten. Die Ergebnisse zeigen eine
klare Korrelation zwischen der Abnahme des Ausmaßes der RT-Hemmung und dem
Auftreten von Viren, die die Y181C-Mutation tragen. Alle vor der
Therapie gesammelten Proben (n = 7) oder während der ersten 6 Tage der
Behandlung gesammelten Proben (n = 14) erwiesen sich als empfindlich
für Nevirapine
mit mittleren RT-Hemmungswerten von 99,3% (Bereich = 100% bis 99,5%)
bzw. 98,2% (Bereich = 100% bis 90,4%). Das MUT/GNR-Verhältnis in
diesen Proben lag in einem Bereich von 0,01 bis 0,03 (Mittelwert
= 0,02) vor der Therapie und 0,008 bis 0,02 (Mittelwert = 0,02)
während
der ersten 6 Tage der Behandlung, was auf die Abwesenheit nachweisbarer
Y181C-Mutationen in diesen Proben hindeutet. Der erste Hinweis auf
eine phänotypische Resistenz
gegen Nevirapine wurden in zwei Proben gefunden, die an den Tagen
7 und 14 der Behandlung gesammelt wurden (Patienten N07 und N12;
RT-Hemmungswerte von 24% bzw. 32%). Die beobachtete phänotypische
Resistenz gegen Nevirapine korrelierte mit dem Nachweis der Y181C-Mutation
(MUT/GNR-Verhältnis 0,12
bzw. 1,34). Bei zwei anderen Proben, die nach 7 Tagen Behandlung
gesammelt wurden, hatte eine (Patient N12) eine Borderline-Empfindlichkeit gegen
Nevirapine (RT-Hemmung 94%) und einen Grad der Y181C-Mutation (MUT/GNR-Verhältnis 0,05)
an der Nachweisgrenze des geno typischen Tests (definiert als MUT/GNR-Verhältnis von
0,03). Bei der anderen Probe (Patient N06) gab es einen Hinweis
auf eine nachweisbare Y181C-Mutation
(MUT/GNR-Verhältnis
von 0,4) und eine WT-Empfindlichkeit für Nevirapine (RT-Hemmungswert
100%). Die auseinander fallenden Ergebnisse, die bei dieser speziellen
Probe von Patient N06 beobachtet wurden, sind unerwartet, weil andere
Proben mit MUT/GNR-Verhältnissen
von 0,4 und 0,12 eine nachweisbare phänotypische Resistenz im Amp-RT-Test
hatten. Ein phänotypisches
Testen mit anderen Methoden kann notwendig sein, um eine Nevirapine-Empfindlichkeit bei
dieser speziellen Probe zu klären.
-
Alle
nach mehr als 2 Wochen der Behandlung erhaltenen Proben hatten ein
hohes Ausmaß an
phänotypischer
Resistenz gegen Nevirapine mit einem mittleren RT-Hemmungswert von
13,82% (Bereich = 0 bis 43,1 %) und einem mittleren MUT/GNR-Verhältnis von
1,45 (Bereich = 0,4 bis 2,16). Diese Ergebnisse deuten auf eine
klare Korrelation zwischen dem Nachweis der phänotypischen Resistenz gegen
Nevirapine mit dem Amp-RT-Test und dem Vorliegen einer Y181C-Mutation und deuten
darauf hin, dass der Test als schnelles Mittel für die klinische Überwachung
der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine in HIV-1 aus Plasma verwendet werden
kann.
-
Amg-RT-IC50-Werte
für Nevirapine
in Plasma-HIV-1
-
Um
das Ausmaß der
Nevirapine-Resistenz quantitativ auszuwerten, wurden Amp-RT-IC50-Werte in Langzeitproben von Patient N12
durch Testen der Plasma-RT in Gegenwart verschiedener Konzentrationen von
Nevirapine bestimmt. Die an den Tagen 6 und 7 der Therapie beobachteten
Amp-RT-IC50-Werte (ungefähr 15 μM) entsprachen denen, die in
WT-Isolaten beobachtet wurden, was auf die WT-Empfindlichkeit für Nevirapine
hindeutet. Im Gegensatz dazu wurde keine Hemmung beobachtet in zwei
Proben, die an den Tagen 21 und 28 der Behandlung bei allen Konzentrationen
von Nevirapine, die verwendet wurden, gesammelt wurden, was zu einem
Amp-RT-IC50 > 100 μM
führt.
Der beobachtete Anstieg der Amp-RT-IC50-Werte
korrelierte mit dem genotypischen Nachweis der Y181C-Mutation (MUT/GNR-Verhältnis von
0,018 bzw. 0,05 an den Tagen 6 und 7 verglichen mit 1,81 bzw. 2,16
an den Tagen 21 bzw. 28). Diese Ergebnisse validierten weiterhin
die Verwendung von 50 μM
Nevirapine in Amp-RT-Ansätzen
zum schnellen Screening der phänotypischen
Resistenz gegen diesen Wirkstoff.
-
Quantitative Auswertung
der Plasma-RT-Aktivität
mit Amp-RT-Test und Korrelation mit HIV-1-RNA-Gehalten
-
Die
Kinetik der auf RT basierenden Virenlast wurde analysiert und verglichen
mit der RNA-Virenlast, die mit RT-PCR bestimmt wurde. 9 zeigt
die Anteile sowohl an RNA als auch RT in Plasmaproben von drei Patienten,
bei denen mehr als zwei Bestimmungen der Virenlast durchgeführt wurden
(Patienten N12, N06 und N07). Auf RT basierende Virenbelastungen
wurden aus Amp-RT-Ansätzen
abgeleitet, die ohne Nevirapine erfolgten. Die Ergebnisse zeigten,
dass die Plasmavirenlast, die mit RT oder RNA gemessen wurde, für jeden der
drei Patienten gleich war, was darauf hindeutet, dass der Amp-RT-Test
auch verwendet werden könnte, um
Veränderungen
der Virenlast nach antiretroviraler Therapie zu überwachen.
-
Schlussfolgerungen
-
Der
Amp-RT-Test hat verschiedene Vorteile im Vergleich zu üblichen
auf Kultur basierenden Tests. Erstens liefert der Test schnelle
Informationen über
die Resistenz, da die Ergebnisse in 1 bis 2 Tagen erhalten werden,
was Ärzten
bei Entscheidungen über
die Behandlung helfen kann. Zweitens misst der Test direkt die phänotypische
Resistenz in HIV-1 aus Plasmaproben und erzeugt daher keinen Selektionsdruck,
der mit der Virenisolation in Kultur verbunden ist.
-
Das
phänotypische
Testen misst üblicherweise
die Nevirapine-Empfindlichkeit durch Analyse der Hemmung bei verschiedenen
Wirkstoffkonzentrationen und durch Bestimmung der IC50-Werte.
Die Amp-RT-Teststrategie vertraut auf die Verwendung einer einzelnen
Wirkstoffkonzentration (50 μM)
für ein schnelles
Screenen der Nevirapine-Resistenz im Plasma. Verschiedene Beobachtungen
validieren diesen Testansatz. Erstens wurde eine vollständige Hemmung
von Wildtyp-HIV-1-RTs erreicht in Amp-RT-Ansätzen, die 50 μM Nevirapine
enthielten. Zweitens wurde eine mangelnde Hemmung nur in RTs beobachtet,
die Nevirapine-Resistenzmutationen trugen, einschließlich Y181C,
V106A, K103N, Y190A, G190A und Y188L. Drittens waren die Ergebnisse
innerhalb eines weiten Bereichs an RT-Pegeln reproduzierbar. Viertens
korrelierten die Ergebnisse für
die RT-Empfindlichkeit mit dem Anteil der genotypischen Marker der
Resistenz (Y181C-Mutation) in Plasmaproben. Alle diese Erkenntnisse
zeigen, dass die Analyse der RT-Hemmung unter Verwendung von 50 μM Nevirapine
in dem Amp-RT-Test verwendet werden kann, um schnell auf Nevirapine-Resistenz
zu screenen. Dieser Testansatz liefert jedoch keine IC50-Werte
für Nevirapine.
Zusätzliche
Amp-RT-Tests mit verschiedenen Konzentrationen von Nevirapine sind
erforderlich, um das Ausmaß der
Resistenz quantitativ auszuwerten, wie in 4 Proben von Patient N12
gezeigt.
-
Zusätzlich zu
der phänotypischen
Resistenz gegen Nevirapine liefert der Test Informationen über den Anteil
an funktioneller RT im Plasma. Die beobachtete Korrelation zwischen
dem Anteil an funktioneller RT-Aktivität im Plasma und HIV-1-RNA-Virenlast zeigt,
dass der Amp-RT-Test geeignet ist, um die Virenlast nach antiretroviraler
Behandlung zu überwachen.
-
Nicht-Nucleosid-HIV-1-RT-Inhibitoren
beinhalten eine Reihe strukturell unterschiedlicher Verbindungen,
die den gleichen Wirkungsmechanismus teilen und an die gleiche Stelle
des Enzyms binden. Einige der mit der Nevirapine-Resistenz verbundenen Mutationen tragen
eine Kreuzresistenz innerhalb dieser Klasse von Verbindungen bei.
Z.B. sind rekombinante Viren, die die Y181C-Mutation tragen, hoch resistent gegen
Delavirdine und Loviride zusätzlich
zu Nevirapine und die K103N-Mutation trägt eine Kreuzresistenz gegen
Efavirenz, Delavirdine und Loviride bei. Die vorhergehenden Ergebnisse,
die darauf hindeuten, dass der Test eine Resistenz, die durch diese
Mutationen vermittelt wird, nachweist, zeigen, dass dieser Ansatz
für den
Nachweis der Resistenz gegen andere Nicht-Nucleosid-RT-Inhibitoren
angepasst werden könnte,
wie Efavirenz, das zur Behandlung von mit HIV-1 infizierten Personen
vorgeschlagen wird.
-
Modifikationen
und Variationen des vorliegenden Tests und des Kits ergeben sich
im Schutzbereich der beigefügten
Ansprüche
für den
Fachmann auf diesem Gebiet aus der vorhergehenden detaillierten
Beschreibung.
-
-