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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie,
und insbesondere die Klonierung von Genen.
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Die
Klonierung von Genen ist ein in voller Entwicklung befindliches
Gebiet, das insbesondere auf die Zuordnung zwischen Funktionen und
Genen abzielt. Dieses Gebiet entwickelt sich hauptsächlich auf
zwei großen
Zweigen, nämlich
zum einen dem der inversen Molekularbiologie, die darauf basiert,
in großem
Stil genomische oder komplementäre DNA-Banken zu sequenzieren,
und zum anderen die unmittelbare Molekularbiologie, die darauf basiert, die
Sequenz zu finden, die für
eine beobachtete Aktivität
verantwortlich ist, beispielsweise eine enzymatische Aktivität oder eine
Homologie mit sonstigen Genen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, ein im Folgenden
auch als DMD für "Differentielle multiple
Digestion" bezeichnetes
neues Verfahren zum Klonieren eines Nucleinsäurefragments vorzuschlagen,
wobei das Verfahren auf der systematischen, kombinierten und präparativen
Nutzung von auf den Inserten vorhanden Restriktionsstellen beruht,
die eine komplementäre
oder genomische DNA-Bank bilden.
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Die
DMD lässt
sich insbesondere für
das Screening von Expressionsbanken und die Klonierung mittels Homologie
anwenden.
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Die
vorliegende Erfindung findet ferner Anwendung auf dem arbeitsintensiven
Gebiet der Sequenzierung, wo diese keinerlei Aktivität zur Identifizierung
von Inserten aufweist, sowie in der Erforschung des menschlichen
Polymorphismus, insbesondere auf dem Gebiet der Erforschung der
genetischen Anlagen.
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Der
Artikel von Galli und seinem Team (Galli, I, et al., (1993), "Mammalian genomic
sequences can substitute for the SV40 AT stretch in sustaining replication
of the SV40 origin of replication", FEBS Letters, 318, S.335-40) beschreibt
ein Verfahren zum Klonieren einer Genombank unter Verwendung der Restriktionsstellen
MboI und XbaI eines von PUC19 abgeleiteten Vektors. Allerdings wird
kein einziges spezifisches Screening nach klonierten Fragmenten gleichzeitig
an den unterschiedlichen gewonnenen Klonen durchgeführt, was
einer Fachkraft mühsame Tests
auferlegt.
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Dieses
Problem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst, das
ein universelles Verfahren zum Isolieren eines Nucleinsäurefragments
in einer Bank ist und eine Erleichterung des Klonierens des gewünschten
Nucleinsäurefragments
erlaubt.
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Im
Folgenden wird durch die enzymatische Charakteristik (CE = Caracteristique
Enzymatique) die Resistenz eines Nucleinsäurefragments gegenüber einem
Restriktionsenzym mit "r" vermerkt, oder dessen
Ansprechen mit "s" vermerkt. Dies bedeutet:
- – dass
ein mit "s" bezeichnetes Fragment
für ein gegebenes
Restriktionsenzym die Spaltungsstelle dieses Enzyms enthält, und
- – dass
ein mit "r" bezeichnetes Fragment
für ein Restriktionsenzym
die Spaltungsstelle dieses Enzyms nicht enthält.
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Die
multiple enzymatische Charakteristik (CEM = Caracteristique Enzymatique
Multiple) ist dann die enzymatische Gesamtcharakteristik, die sich
für mehrere
Enzyme ergibt. Die CEM eines DNA-Fragments, die eine Eco-Stelle,
eine Bam-Stelle,
zwei Sca-Stellen, jedoch weder Hind- noch Stu-Stellen enthält, kann dann wie folgt dargestellt werden:
EcosBamsScasHindrStur.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
schlägt daher
vor, dem in einer Probe zu isolierenden Fragment dessen multiple
enzymatische Charakteristik (CEM) zuzuordnen. Die Suche nach diesem
Fragment kann durch beliebige, dem Fachmann bekannte Mittel durchgeführt werden,
beispielsweise hinsichtlich der Fähigkeit des Fragments mit einer
Nukleinsonde zu hybridisieren, der enzymatischen Aktivität seines
Proteinprodukts, der Expression eines Proteins, das detektiert werden
könnte,
usw.
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Das
erfindungsgemäße Klonierungsverfahren
basiert auf der Beweisführung,
dass im Falle einer ausreichend großen Anzahl von Enzymen jedes Insert
der Bank eine eigene CEM aufweist, und die Erfindung bietet infolgedessen
eine einfache Strategie zum Klonieren von Genen ausgehend von deren CEM.
Das erfindungsgemäße Verfahren
beruht somit auf dem Abtasten von DNA-Banken, wobei die Verteilung
der Restriktionsstellen auf den Inserten, auf denen diese Bank basiert,
kombinatorisch verwendet werden.
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Das
Prinzip des erfindungsgemäßer. Verfahrens
beruht ferner auf der Verwendung eines neuen Typs eines Vektors, von
dem im Wesentlichen sämtliche
Spaltungsstellen, außer
den für
den Aufbau der Bank erforderlichen, unabhängig davon, ob diese orientiert
ist oder auch nicht, durch Restriktionsenzyme entfernt sind, und
auf dessen eventueller Subklonierung in einen anderen Vektor. In
einer speziellen minimalen Ausführungsform
enthält
der Vektor:
- – eine für den Aufbau der Bank erforderliche
Stelle A und
- – zwei
miteinander identische, die Stelle A flankierende Stellen B, die
dazu geeignete sind, das Gen zu subklonieren, sobald dieses identifiziert
und kloniert ist.
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Diese
Einheit könnte
im Folgenden als "Trilinker" bezeichnet werden,
dessen Herstellung in der beigefügten 1 schematisch
dargestellt ist.
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In
einem weiteren speziellen Ausführungsbeispiel
enthält
der Vektor:
- – eine Stelle A und eine davon
unterschiedliche Stelle A' zum
Konstruieren der Bank, und
- – zwei
Stellen B und B',
identisch oder verschieden, die die Stellen A und A' flankieren, um das Gen
zu subklonieren, sobald dieses identifiziert und kloniert ist.
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Vorzugsweise
sind die Stellen B Oktonukleotidstellen, um die Gefahr zu minimieren,
dass die Stellen B in den klonierten Inserten vorkommen. Auf diese
Weise ist es möglich,
die Subklonierung ohne Weiteres in einem Stück durchzuführen.
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Bisher
wurden etwa 100 Restriktionsenzyme mit Hexanukleotidstelle entdeckt.
70 davon weisen eine Erkennungsstelle von dem Typ kontinuierliches oder
diskontinuierliches Palindrom auf.
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Ein
erfindungsgemäßer Vektor,
vorteilhafterweise ein Plasmid, enthält keine an seinen drei Stellen
angeordnete Hexa- oder Pentanukleotid-Restriktionsstellen mehr,
die bereits identifizierten oder in Zukunft identifizierten Restriktionsenzymen
entsprechen. Der Begriff "im
Wesentlichen" soll
daher bedeuten, dass dieser Abbau partiell sein kann, in dem Sinne,
dass nur gewisse der bekannten Stellen davon betroffen sind; in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden somit lediglich die entsprechenden Enzyme verwendet. In der
folgenden Beschreibung der Erfindung wird, wie zuvor erwähnt, in
Betracht gezogen, dass ca. 50 bis 70 Typen von Stellen abgebaut
wurden.
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Ein
erfindungsgemäßer Vektor
lässt sich ausgehend
von einem bereits vorhandenen Plasmid aufbauen, das sämtliche
Funktionen aufweist, die erforderlich sind, um darauf basierend
die Erzeugung oder Handhabung einer cDNA- oder einer Genbank zu
ermöglichen.
Es kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft sein, dass die Bank keinen Vektor mehr enthält, der
in sich geschlossenen ist. Es ist daher vorteilhaft, dass der erfindungsgemäße Vektor
ein System enthält,
das jeden nur in sich geschlossenen Vektor eliminiert, beispielsweise
ein Suizidgen, eine Abbausystem in der Nähe eines Lambdapromotors oder
ein beliebiges sonstiges, dem Fachmann bekanntes System.
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Die
innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung zum Abbau sämtlicher
Restriktionsstellen verwendete Technik ist eine der im Stand der
Technik bereits beschriebenen, einfach- oder mehrfach ausgerichteten
Mutagenesetechniken oder eine beliebige sonstige dem Fachmann bekannte
Technik, beispielsweise der Austausch von Segmenten des Plasmids
durch Oligonucleotide. Auf diese Weise erhält man einen Vektor, der gegen
70, von I bis LXX nummerierte, Restriktionsenzyme resistent ist
und auf 2, vorausgehend mit A und B bezeichnete, Restriktionssysteme
anspricht. Die Idee eines gleichzeitigen Abbaus des Großteils der
auf einem Plasmid vorhandenen Restriktionsstellen wurde bereits
von D. H. Jones et al. (BioTechniques 1994, 16, 4: 694) in Betracht gezogen,
allerdings in einem völlig
anderen Zusammenhang. Tatsächlich
beschreibt jener Artikel den Abbau von 31 der 37 Stellen eines sehr
kleinen Vektors durch multiple Mutagenese, um ein neues Tool zu
schaffen, das gewisse Manipulationen der DNA erleichtert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
basiert außerdem
auf der Erzeugung einer DNA-Bank, die abhängig von der in Betracht gezogenen
Verwendung 1 bis 108, und vorzugsweise etwa
105 bis 4·106, unterschiedliche
Fragmente der Größenordnung
von jeweils 0,1 kb bis 5 kb, und in Abhängigkeit von den Verwendungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise
der Länge
1 bis 2 kb, enthält.
In der speziellen Form der Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das im Zusammenhang mit dem die Untersuchung des Polymorphismus
betreffenden Ausführungsbeispiel
6 nachstehend beschriebenen ist, enthält die Bank möglicherweise kein
einziges Fragment.
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Für die Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Expressionsbanken oder zur Klonierung durch
Homologie, wurde daher, wie in der beigefügten 2 schematisch
dargestellt, eine cDNA-Bank mit 105 unterschiedlichen Fragmenten
der Länge
von jeweils 1 kb hergestellt.
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Allerdings
basiert dieses Modell auf einem Näherungswert und ist folglich
geringfügig
fehlerhaft, da die Größe der Fragmente
heterogen ist. Da die mittlere Größe der Inserte zu klein bewertet
ist, und die Größe der Bank
zu groß bewertet
ist, wurde dieses Modell geeignet gewählt, um über eine einfache Basis (Homogenität der Größe der Fragmente)
und ein Untersuchungssytem zu verfügen, das die Analyse (Größe der Bank
zu groß bewertet,
Größe der Fragmente
zu klein bewertet) in einer Weise beeinflusst, dass das erfindungsgemäße Verfahren
auf jeden Fall (noch) reproduzierbar ist.
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Für die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Southern-Blot-Identifizierung und zur Untersuchung des Polymorphismus,
wurde, wie in der beigefügten 3 schematisch
dargestellt, eine genomische DNA-Bank mit 4·106 unterschiedlichen Fragmenten
von jeweils 1 kb hergestellt. Diese Bank wurde durch die Anwendung
eines Enzyms gewonnen, das einer Stelle einer theoretischen Häufigkeit von
1/1024 (des Typs AT (ACGT) (TGCR) TA) entspricht.
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Sämtliche
Arten von beispielsweise mittels PCR durch Amplifikation zufällig erhaltenen DNA-Banken,
die Oligonucleotide verwenden, seien diese entartet oder nicht,
sind von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abgedeckt.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein zum Klonieren eines Nucleinsäurefragments
dienendes Verfahren zu schaffen, das die folgenden Schritte umfasst:
- – Herstellen
einer DNA-Bank, die geeignet ist, das Fragment zu enthalten,
- – Screenen
der Bank indem wenigstens 10, und vorzugsweise 50 bis 70, Restriktionsenzyme
kombinatorisch verwendet werden, um durch ein beliebiges geeignetes
Mittel den das Fragment enthaltenden Klon zu isolieren.
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In
diesem Verfahren basiert die Erzeugung der DNA-Bank, die geeignet ist, das Nucleinsäurefragment
zu enthalten, darauf, dass jedes der DNA-Fragmente einer Probe in
einen Vektor inseriert wird, von dem sämtliche Spaltungsstellen durch
Restriktionsenzyme entfernt wurden, ausgenommen:
- – eine Stelle
für den
Aufbau der Bank und
- – möglicherweise
zwei weitere miteinander identische Stellen, die sich von der (den)
ersten Stelle(n) und der (den) flankierenden unterscheiden und dazu
geeignet sind, die Nukleinsäuresequenz zu
subklonieren, sobald diese identifiziert und kloniert ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieses Verfahrens wird jedes der DNA-Fragmente einer Probe in einen
Vektor inseriert, von dem im Wesentlichen sämtliche Spaltungsstellen durch
Restriktionsenzyme entfernt wurden, ausgenommen:
- – zwei ausgerichtete
Stellen für
den Aufbau der Bank und
- – möglicherweise
zwei weitere Stellen, die miteinander identisch sind oder auch nicht,
die sich von den zwei ersten Stellen unterscheiden und diese flankieren
und dazu geeignet sind, die Nukleinsäuresequenz zu subklonieren,
sobald diese identifiziert und kloniert ist.
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Das
Verfahren umfasst insbesondere die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer DNA-Bank, die geeignet ist, um das Nucleinsäurefragment
zu enthalten, basierend darauf, dass jedes der DNA-Fragmente einer
Probe in einen Vektor eingefügt
wird, von dem im Wesentlichen sämtliche
Spaltungsstellen durch Restriktionsenzyme entfernt wurden, wobei jedoch
beibehalten werden:
– eine
oder zwei Stellen für
den Aufbau der Bank und
– möglicherweise
wenigstens zwei weitere Stellen, und vorzugsweise lediglich zwei
miteinander identische oder auch nicht identische Stellen, die sich
von der oder den ersten Stelle(n) und der (den) flankierenden unterscheiden
und sich für eine
Subklonierung des Nucleinsäurefragments eignen,
sobald dieses identifiziert und kloniert ist.
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Die
Probe, von der ausgehend die die Bank bildenden Fragmente erzeugt
werden, kann auf jeder eukariotischen Zelle (Säuger, Pflanze, Hefepilz, usw.)
oder jedem prokaryotischen Organismus (Virus, Bakterium, usw.) basieren.
Es kann sich um genomische DNA, cDNA, Fragmente einer Amplifikation
durch PCR oder um jede beliebige sonstige DNA-Bank handeln, die ein auf dem Gebiet
bewanderter Fachmann herstellen kann.
- b) Die
Digestion wird parallel zu der Bank mittels mehrerer Restriktionsenzyme
durchgeführt,
wenigstens sind dies 10 und vorzugsweise ca. 50 bis 70 Restriktionsenzyme,
um ebenso viele monoaufgeschlossene Banken wie verwendete Enzyme
zu erhalten.
- c) Die monoaufgeschlossenen Banken werden voneinander unabhängig in
geeignete zelluläre Wirte
transfiziert, um entsprechende Partien der zellulären Wirte
zu erhalten.
- d) Jede der in Schritt (c) erhaltenen Partien wird durch ein
beliebiges geeignetes Mittel getestet, um die Integrität der zu
klonierenden Nukleinsäuresequenz
zu bewerten und auf diese Weise deren CEM zu bestimmen.
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In
der Praxis wird das in der Bank vorhandene Insert, falls die Digestion
durch ein mit "I" bezeichnetes Enzym
die Integrität
des Inserts nicht ändert, als
Ir erachtet, während es im Gegensatz dazu
als Is erachtet wird, falls die Digestion
die Integrität
verändert.
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Die
oben erwähnten
Schritte (a) bis (d) ermöglichen
die Analyse des erfindungsgemäßen zu klonierenden
Fragments.
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Zu
dem Verfahren der Erfindung gehören
ferner die folgenden Schritte, die es erlauben, das zu klonierende
Fragment zu reinigen:
- e) Erneute Verwendung
der Gesamtbank des Schritts (a) und weitgehend gleichzeitiges Aufschließen derselben
durch die Enzyme, die die Integrität des zu klonierenden Fragments
nicht beeinträchtigen.
Für diese
wurde daher "r" in Betracht gezogen.
- f) Isolieren des resistenten Klons, der das zu klonierende Nucleinsäurefragment
enthält,
durch ein beliebiges geeignetes Mittel, und eventuelles Subklonieren
desselben unter Verwendung der zwei in dem Vektor zu diesem Zweck
angeordneten Stellen.
- g) Eventuelles Sequenzieren des zu klonierenden Nucleinsäurefragments.
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Die
multiple Digestion des Schritts (e) bewirkt die Spaltung sämtlicher
oder nahezu sämtlicher DNA-Fragmente,
auf der die Bank basiert, mit Ausnahme des zu klonierenden Fragments.
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Die
Isolierung des resistenten Klons, der das zu klonierende Nucleinsäurefragment
des Schritts (f) enthält,
kann durch Transformation der mehrfach aufgeschlossenen Bank in
kompetente Bakterien oder durch PCR unter Verwendung von Initialoligonucleotiden
durchgeführt
werden, die die Klonierungsstelle der Bank flankieren.
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Unter
Umständen
können
zwischen dem Schritt (a) und (b) zum einen, und zwischen (e) und (f)
zum anderen, zur Sicherheit Verifizierungschritte durchgeführt werden,
die beinhalten:
- a') Verifizieren der Anwesenheit des zu
klonierenden Nucleinsäurefragments
in der Bank durch Transfizieren in einen zellulären Wirt, der das Fragment
nicht aufweist, und indem durch ein beliebiges geeignetes Mittel
die Anwesenheit des Fragments in dem Wirt getestet wird. Vorteilhaf terweise
werden in diesem Schritt (a')
COS-Zellen verwendet, die auf herkömmliche Weise für die Transfektionen
erzeugt werden.
- e') Transformieren
der mehrfach aufgeschlossenen Bank des Schritts (e) in kompetente
Wirte, um die Natur der klonierten Fragmente zu verifizieren. Beispielsweise
basiert dieser Schritt auf einem Auftragen auf Petri und einem Verifizieren
durch Minipräparationen
von Plasmid-DNA (Miniprep), ob die Inserte während der Bestimmung der CEM angemessen
auf die mit "s" bezeichneten Enzyme ansprechen.
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Vorteilhafterweise
enthält
die in Schritt (a) erzeugte DNA-Bank 1 bis 108,
und vorzugsweise etwa 105 bis 4·106 unterschiedliche Fragmente der Größenordnung
von jeweils 0,1 kb bis 5 kb, und vorzugsweise der Größenordnung
von 1 bis 2 kb.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es bevorzugt, dass die beiden Subklonierungsstellen Oktonukleotidstellen
sind, um die Gefahr zu minimieren, dass die Stellen B in den klonierten
Inserten vorkommen.
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In
einem ganz speziellen Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
die Bank keinen nur sich geschlossenen Vektor mehr. Es ist daher
vorteilhaft, dass der erfindungsgemäße Vektor ein System enthält, das
jeden nur in sich geschlossenen Vektor eliminiert, beispielsweise
ein Suizidgen, ein Abbausystem in der Nähe eines Lambdapromotors oder
ein beliebiges sonstiges, dem Fachmann bekanntes System.
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Die
in den Schritten (d) und (a')
zum Verifizieren der Integrität
der zu klonierenden Nukleinsäuresequenz
durchgeführten
Versuche können
auf einem beliebigen Mittel zum Nachweis, sei es für die Sequenz
selbst, als Sonde, sei es für
das durch die Sequenz kodierte Protein, beispielsweise ein Ligand
als Antikörper,
oder für
die Aktivität
dieses Proteins, als enzymatischer Marker, die durch beliebige dem Fachmann
bekannte Mittel, beispielsweise als eine fluoreszierende oder radioaktive
Markierung, erfasst werden können.
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Die
Verwendungen der erfindungsgemäßen Klonierungsverfahren
sind sehr zahlreich, und es wird insbesondere auf jene verwiesen,
die in den nachstehenden Ausführungsbeispielen
im Einzelnen erläutert
sind:
- – Klonieren
eines Gens durch Expressionsbanken.
- – Klonieren
mittels Homologie.
- – Southern-Blot-Identifizierung,
die durch den Erfinder mit "Identiblot" benannt wurde.
- – Untersuchung
des Polymorphismus.
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Außerdem wird
im Folgenden das gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren der Erfindung zu klonierende Nucleinsäurefragment
gleichbedeutend mit Gen oder Insert oder Sequenz bezeichnet.
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Ein
erfindungsgemäßes Klonierungsverfahren
eines Gens durch Expressionsbanken umfasst die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer cDNA-Bank, die geeignet
ist das Gen zu enthalten, indem die Bank in einen Vektor inseriert
wird, von dem im Wesentlichen sämtliche
Spaltungsstellen durch Restriktionsenzyme entfernt wurden, ausgenommen:
– eine oder
zwei Stellen für
den Aufbau der Bank, und
– möglicherweise
wenigstens zwei weitere Stellen, und vorzugsweise lediglich zwei
Stellen, die miteinander identisch sind oder auch nicht, sich von
der oder den ersten Stellen unterscheiden und diese flankieren,
und sich für
eine Subklonierung des Gens eignen, sobald dieses identifiziert und
kloniert ist.
- b) Verifizieren der Anwesenheit des gewünschten Gens in der Bank, indem
es in eine Zelllinie transfiziert wird, die nicht die Aktivität oder den
gewünschten
Phänotypus
aufweist, und indem deren Wiederherstellung durch eine Technik gemessen
wird, die es erlaubt, die transfizierten Zellen, beispielsweise
durch einen cytometrischen oder enzymatischen Test, von den nicht
transfizierten Zellen zu unterscheiden.
- c) Unabhängiges
Aufschließen
der Bank durch wenigstens 10 und vorzugsweise ca. 50 bis 70 Restriktionsenzyme.
- d) Unabhängiges
Transfizieren der monoaufgeschlossenen Banken des Schritts (c).
- e) Testen durch ein beliebiges geeignetes Mittel jeder der in
Schritt (d) gewonnenen Partien auf die Anwesenheit der dem zu klonierenden
Gen zugeordneten Aktivität
und Ermitteln der Integrität
der Sequenz des Gens, um die CEM der dem Gen zugeordneten Aktivität zu bestimmen.
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Unter
dem Begriff "dem
Gen zugeordnete Aktivität" ist das ein beliebiges
Mittel verwendende Detektieren des durch das Gen kodierten Proteins oder
der Aktivität
dieses Proteins zu verstehen, worin immer diese bestehen mag (Ligand,
Enzym, Tumorinduktion, usw.).
- f) Erneute Verwendung
der Gesamtbank des Schritts (a) und weitgehend gleichzeitiges Aufschließen derselben
durch die ca. 50 bis 55 Enzyme, die die in Schritt (e) gemessene
Aktivität
im Mittel nicht beeinträchtigen.
Infolgedessen werden statistisch sämtliche der die Bank bildenden Fragmente
mit Ausnahme des gesuchten Fragments gespalten.
- g) Transformieren der mehrfach aufgeschlossenen Bank in kompetente
Bakterien. Demzufolge werden allein die Vektoren, die ein nicht
gespaltenes Fragment enthalten, in die kompetenten Bakterien transformiert.
- h) Subklonieren unter Verwendung des oder der Enzyme, die der
(den) in dem Vektor angeordnete(n) Subklonierungsstelle(n) entsprechen,
und eventuell anschließende
Sequenzierung des Gens.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Klonieren mittels Homologie umfasst die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer cDNA-Bank, wie im vorausgehende
Schritt (a) beschrieben.
- b) Unabhängiges
Aufschließen
der Bank durch jedes der wenigstens 10 und vorzugsweise ca. 70 Restriktionsenzyme.
- c) Transfizieren der Digestionsprodukte des Schritts (b) in
kompetente Bakterien.
- d) Zusammenbringen der transformierten Bakterien mit einem selektiven
Milieu, um aufgeschlossene Banken zu erzeugen, die von den abgespaltenen
Produkten befreit sind.
- e) Unabhängiges
Spalten jeder dieser Banken durch das bzw. die Enzyme, die der (den)
in dem Vektor angeordneten Subklonierungsstelle(n) entsprechen,
und getrenntes Anordnen jedes dieser Digestionsprodukte in Agarose-
oder Acrylamidschalen.
- f) Migrieren der Digestionsprodukte des Schritts (e), anschließendes Übertragen
auf eine beispielsweise auf Nitratzellulose basierende Membran und
Hybridisieren mit einer für
das Gen spezifischen Sonde zum Klonieren durch Homologie, oder aber
unmittelbares Anordnen der Produkte des Schritts (d) auf einer Nitratzellulosemembran.
- g) Analysieren der CEM des Signals;
- e) Durchführung
der entsprechenden Mehrfachdigestionen, so dass der einzige resistente
Klon der Vektor ist, der das zu klonierende Gen trägt.
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Das
oben erwähnte
Verfahren zur Klonierung mittels Homologie kann zur Identifizierung
eingesetzt werden von:
- a) Allelen unterschiedlicher
Quellen derselben tierischen Spezies, bzw. im Falle des Menschen
unterschiedlicher Individuen (häufig
stark homolog).
- b) genetischen Übereinstimmungen,
die bei unterschied lichen Spezies vorhanden sind (mäßig homolog).
- c) alternativen Spleißungen
bei ein und demselben Gen in ein und demselben Gewebe oder zwischen
unterschiedlichen Geweben (abschnittsweise vollkommene Homologie).
- d) unterschiedlichen Mitgliedern einer genetischen Familie,
die in ein und demselben Gewebe oder in unterschiedlichen Geweben
verteilt ist (unberechenbare Homologie, in gewissen Gebieten häufig sehr
stark).
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Die
vereinfachte Ausführungsform
dieses Verfahrens basiert darauf, anstelle von Blots Dots durchzuführen, d.
h., die Spaltung der monoaufgeschlossenen Banken durch das entsprechende
Enzym an der in dem Vektor angeordneten Subklonierungsstelle zu
unterlassen und die Banken unmittelbar an einem Punkt auf einer
Nitratzellulosemembran anzuordnen.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Southern-Blot-Identifizierung
von Inserten erlaubt es, ein DNA-Fragment zu identifizieren, ohne
dass es erforderlich ist, dieses auch nur teilweise zu sequenzieren.
Dieses Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- (a)
Herstellen einer DNA-Bank, die geeignet ist, um das Insert zu enthalten,
basierend darauf, dass jedes der DNA-Fragmente einer Probe in einen
Vektor eingefügt
wird, von dem im Wesentlichen sämtliche
Spaltungsstellen durch Restriktionsenzyme entfernt wurden, wobei
jedoch beibehalten werden:
– eine oder zwei Stellen für den Aufbau
der Bank und
– möglicherweise
wenigstens zwei weitere Stellen, und vorzugsweise lediglich zwei
Stellen, die miteinander identisch sind oder auch nicht, und sich
von der oder den ersten Stellen und der (den) flankierenden unterscheiden,
und sich für
eine Subklonierung des Inserts eignen, sobald dieses identifiziert
und kloniert ist.
- b) Aufschließen
dieser Bank durch jedes der wenigstens 10 und vorzugsweise ca. 50
bis 70 Restriktionsenzyme.
- c) Transformieren der in dem oben erwähnten Schritt (b) gewonnenen
monoaufgeschlossenen Banken in kompetente Bakterien oder äquivalente Wirte.
- d) Zusammenbringen der Bakterien mit einem selektiven Milieu,
um mono-aufgeschlossene Banken zu erzeugen, die von abgespaltenen
Produkten befreit sind.
- e) Unabhängiges
Spalten jeder dieser Banken durch das Enzym, das den zwei weiteren
Stellen entspricht, die identisch sind und sich von der oder den
ersten Stelle(n) unterscheiden und diese flankieren, und Anordnen
der Digestionsprodukte in Agarose- oder Acrylamidgelschalen.
- f) Migrieren lassen dieses Gels und Übertragen desselben auf eine
beispielsweise auf Nitratzellulose basierende Membran.
- g) Verwenden der Identifizierungsinserte als markierte Sonden,
sei es einzeln nacheinander oder sei es in Gruppen.
- h) Testen jeder der in Schritt (g) erhaltenen Partien durch
ein beliebiges geeignetes Mittel, um die zu identifi zierende Inserte
einer CEM zuzuordnen. Diese CEM entspricht der Aktivität der Enzyme des
Schritts (b).
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Untersuchung des Polymorphismus ist mit dem Verfahren zur Southern-Blot-Identifizierung von
Inserten identisch, ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass
- – die
genomische DNA-Bank des Schritts (a) Ergebnis des untersuchten Objekts,
beispielsweise eine s, Patienten, oder von Familienmitgliedern des
Patienten ist.
- – die
als Sonden verwendeten Inserte bereits beschriebene Polymorphismusmarker
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Untersuchung des Polymorphismus kann auf dem Gebiet der Erforschung
von Polymorphismusmarkern, die mit einer Krankheit assoziiert sind,
oder auf dem Gebiet einer Diagnostik dieser Krankheit genutzt werden.
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Eine
Abwandlung des vorausgehenden Klonierungsverfahrens zur Untersuchung
des Polymorphismus eines Individuums beinhaltet die folgenden Schritte:
- a) Definieren der CEM jedes der bekannten Marker,
um deren Identifizierung zu ermöglichen.
- b) Erzeugen einer genomischen DNA-Bank des untersuchten Objekts,
basierend darauf, dass jedes der DNA-Fragmente einer Probe in einen Vektor
inseriert wird, von dem im Wesentlichen sämtliche Spaltungsstellen durch
Restriktionsenzyme entfernt wurden, ausgenommen:
– eine oder
zwei Stellen für
den Aufbau der Bank und
– möglicherweise
wenigstens zwei weitere Stellen, und vorzugsweise lediglich zwei
Stellen, die identisch sind oder auch nicht, und sich von der oder
den ersten Stellen und der (den) flankierenden unterscheiden, und
geeignet sind, das Insert zu subklonieren, sobald dieses identifiziert
und kloniert ist.
- c) Durchführen
der Digestion der Bank mittels Sätzen
von Enzymen, die den CEM entsprechen, die den untersuchten Markern
zugeordnet sind.
- d) Transformieren der mehrfach aufgeschlossenen Banken in kompetente
Bakterien.
- e) Züchten
dieser Bakterien in einem flüssigen oder
festen Milieu, das die für
das Plasmid selektive Substanz enthält. Falls das gesuchte Allel vorhanden
ist, vermehren sich die Bakterien, während sie sich hingegen nicht
vermehren, falls das Allel nicht vorhanden ist, und es steht auf
diese Weise für
jedes Allel ein entsprechendes Profil zur Verfügung.
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Vorteilhafterweise
wird in Schritt (b) eine Bank hergestellt, deren Fragmente eine
mittlere Länge
von 1000 bis 4000 und vorzugsweise von 2000 Nucleotiden aufweisen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der oben erwähnten Abwandlung
ermöglicht
ferner auf dem Gebiet der Forschung oder einer Diagnostik die Detektion
zahlreicher Allele polymorpher Segmente, beispielsweise des gp120
von HIV-Viren oder des p53 zellulärer Oncogenesen. Das betreffende
Segment wird vorteilhafterweise durch PCR amplifiziert und in das
Plasmid kloniert; danach ist das Verfahren identisch mit dem zuvor
beschriebenen, das nachstehend im Einzelnen in dem Ausführungsbeispiel
6 erläutert
wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens werden aus der
folgenden Beschreibung offensichtlich, die sich auf detaillierte
Beispiele der Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens in unterschiedlichen
Anwendungen bezieht, die keinesfalls als Beschränkung der Erfindung zu bewerten
sind.
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Beispiel 1: Herstellung
und Auswertung einer Expressionsbank.
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Eine
erste Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft die
Herstellung und Auswertung einer Expressionsbank.
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Diese
Technik ist seit Mitte der Achtzigerjahre von großem Interesse.
Zahlreiche Gene, beispielsweise für Zytokineserezeptoren kodierende
Gene, Oberflächenmarker
von Lymphozyten, DNA bindende Proteine, usw., wurden durch diese
Technik identifiziert (U. Gubler et al., Annals of the N.Y. Academy of
Science 795: 36-40, 1996; D. Pennica et al. PNAS 92(4): 1142, 1995;
R.M. O'Brien et
al., Biochemical Journal 312: 17-21, 1995). Allerdings sind die
Klonierungstechniken durch Expressionsbanken bisher in der Regel
arbeitsaufwändig
und schwer reproduzierbar.
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Die
gegenwärtigen
Anwendungen von Expressionsbanken betreffen die Identifizierung
des für ein
Protein kodierenden Gens, wobei sich die Mittel zum Nachweis in
vier Haupt kategorien einteilen lassen:
- – Antikörper,
- – Protein/Protein-Verbindungen,
die nicht Antikörper/Antigen-Verbindungen
sind,
- – beispielsweise
durch Fluoreszenz markierte Oligonucleotide, falls das gesuchte
Protein ein an die DNA bindendes Protein ist,
- – Untersuchungen
der Aktivität
eines beliebigen Proteins.
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Die
Bank, die das für
das gesuchte Protein kodierende Gen enthält, kann in Bakterien oder
Hefepilze transformiert sein, und es wird der Antikörper, das
Protein oder das Oligonucleotid verwendet, das für ein Screenen der Bank hinsichtlich
der Suche nach der Kolonie markiert ist, die jene exprimiert. Diese
Systeme arbeiten häufig
sehr unbefriedigend, da die Proteine bei den Bakterien oder Hefepilzen
und bei den Säugerzellen
nicht dieselbe Konformation und nach der Übersetzung nicht dieselben
Veränderungen
aufweisen.
-
Das
Problem der Transfektion von Banken in die Säugerzellen besteht darin, dass
im Gegensatz zu den Systemen von Bakterien oder Hefepilzen in jeder
Zelle mehrere Plasmide integriert sind. Um dieses Problem zu lösen, ist
es erforderlich, Techniken einer sukzessiven Fraktionierung von
Banken oder wiederholter zytofluorometrischer Sortierungen zu verwenden
(T. Kitamura et al., PNAS 92 (20): 9146, 1995; D.R. Gehlert et al.,
Molecular Pharmacology, 49 (2): 224, 1996). Jede dieser beiden Techniken
ist mit einem hohen und langwierigen (mehrere Wochen erfordernden)
Arbeitsaufwand verbunden, der nicht immer zu einem endgültigen Ergebnis
führt und
sich nicht für
die gleichzeitige Klonierung von zwei oder mehr Inserten eignet.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist wesentlich einfacher und weniger kostspielig als sämtliche
der oben erwähnten
Verfahren aus dem Stand der Technik. Darüber hinaus kann es für die gleichzeitige
Klonierung mehrerer Inserte eingesetzt werden. Letzteres ist von
größter Bedeutung,
da bekannt ist, dass viele Oberflächenproteine aus mehreren Ketten
bestehen und die Oberfläche,
beispielsweise im Falle von größeren Histokompatibilitätskomplexen,
nur erreichen, wenn sämtliche
der Ketten erzeugt sind. Außerdem
erlaubt keine der auf den Expressionsbanken basierenden herkömmlichen
Techniken einen Zugriff auf diese Proteine.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Aufbau von Expressionsbanken umfasst die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer Bank, indem die komplementäre DNA des
interessierenden Gewebes bzw. der Zelllinie in die Stelle A des
Vektors inseriert wird. Die beigefügte 2 veranschaulicht
diesen Schritt schematisch.
- b) Verifizieren der Anwesenheit des gesuchten Gens in der Bank,
indem es in eine Zelllinie transfiziert wird, die nicht die Aktivität oder den
gewünschten
Phänotypus
aufweist, und indem deren Wiederherstellung, beispielsweise mit
einem Antikörper,
gemessen wird, um die transfizierten (+) Zellen von nicht transfizierten
(–) Zellen
zu unterscheiden. Die beigefügten 4 und 5 zeigen
eine schema tische Darstellung dieses Schritts.
-
Vorteilhafterweise
werden für
die Transfektionen auf herkömmliche
Weise erzeugte COS-Zellen verwendet.
- c) Unabhängiges Aufschließen der
Bank durch jede der 50 bis 70 verfügbaren Restriktionsenzyme.
Auf diese Weise werden 50 bis 70 Röhrchen gewonnen. Die beigefügte 6 veranschaulicht diesen
Schritt schematisch.
- d) Unabhängiges
Transfizieren der 50 bis 70 monoaufgeschlossenen Banken und Testen
der Anwesenheit der gesuchten Aktivität in jeder dieser 50 bis 70
Partien transfizierter Zellen. Dieser Schritt ist in der beigefügten 7 schematisch veranschaulicht.
- e) Bestimmen der CEM der gesuchten Aktivität. Falls die Digestion durch
das Enzym I die Aktivität des
in der Bank vorhandenen Inserts nicht ändert, wird Ir vermerkt.
Andernfalls wird Is vermerkt.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
der beigefügten 7 ergibt
sich die folgende CEM: Is IIr ..
LXXr.
-
Es
wird geschätzt,
dass im Falle eines Inserts von 1 kb im Mittel 55±4 Enzyme
von 70 ein "r" und 15±4 ein "s" aufweisen werden. Tatsächlich berechnet
sich die Wahrscheinlichkeit einer Spaltung durch ein Restriktionsenzym
mit Hexanukleotidstelle an einer zufällig gewählten vorgegebenen Position zu
p = 1/46 = 1/4096. Bei einem Gen, dessen
Größe n Nucleotide
beträgt,
ergibt sich die theoretische Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten
von 1, 2, 3, ... Spaltungen aus einem binomischen Gesetz der Wahrscheinlich keit
p und der Anzahl der Ereignisse n. Die Wahrscheinlichkeit, dass
keinerlei Spaltung auftritt, beträgt Cn 0pn(1 – p)0 Für
n = 1000, ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 78,3 %. Die Wahrscheinlichkeit
für das
Vorhandensein einer oder mehrerer Spaltungen beträgt etwa
21,7 %. Die durchschnittliche Anzahl von sich nicht spaltenden Enzymen
liegt folglich im Bereich von 0,783 × 70 = 55, und die Abweichung
beträgt
etwa 4.
- f) Erneute Verwendung der Gesamtbank
und weitgehend gleichzeitiges Aufschließen derselben durch die 55
Enzyme, die die gemessene für
das gesuchte Insert mit "r" assoziierte Aktivität nicht beeinträchtigen.
Die beigefügte 8 veranschaulicht
diesen Schritt schematisch.
-
In
der Praxis kann diese Digestion aus Gründen der Kompatibilität von Gazebauschen
nicht völlig gleichzeitig
stattfinden, und es werden 2 oder 3 aufeinanderfolgende Multidigestionen
benötigt,
die den zwei oder drei ausgewählten
Gazebauschen entsprechen.
-
Die
Wahrscheinlichkeit dafür,
dass ein zufällig
gewähltes
Insert durch x dieser 55 Enzyme gespalten wird, folgt ebenfalls
einem binomischen Gesetz, mit einer Wahrscheinlichkeit gleich 0,783
und einer Anzahl von 55 Ereignissen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass
ein Insert durch kein einziges der 55 Enzyme gespalten wird, beträgt folglich
C55 0 × (0,783)55 × (1 – 0,783)0 = (0,783)55 = 1,4·10–6.
-
Es
verbleiben daher im Mittel nur das gesuchte Insert, plus 1,4·10–6 × 105 = 0, 14 parasitäre Inserte.
-
Die
Verwendung eines Teils der CEM, der ausschließlich den mit r assoziierten
Enzymen entspricht, reicht aus, um das gesuchte Gen zu isolieren, das
bereits zu mehr als 85 rein ist.
- g) Transformieren
der mehrfach aufgeschlossenen Bank in kompetente Bakterien. Vorzugsweise wird
auf Petri aufgetragen und mittels Miniprep verifiziert, ob die Inserte
während
der Bestimmung der CEM angemessen auf mit "s" vermerkte Enzyme
ansprechen. Die beigefügte 9 veranschaulicht
diesen Schritt schematisch.
- h) Subklonieren unter Verwendung des Enzyms B in einem zu untersuchenden
Vektor, beispielsweise Bluescript. Anschließend erfolgt vorteilhafterweise
eine Sequenzierung.
-
Das
oben in Schritt (e) beschriebene Modell entspricht der Wirklichkeit,
repräsentiert
allerdings nur einen Mittelwert. In der Praxis variiert die Wahrscheinlichkeit
der Spaltung eines Enzyms von dem Typ mit Hexanukleotidstelle von
einem zum anderen.
-
Jeder
dieser 8 Schritte nimmt nur sehr wenig Zeit in Anspruch, da das
oben erwähnte
Verfahren sich in 16 Tagen durchführen lässt, von, denen 10 mit Arbeit
verbunden sind.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
insbesondere, Expressionsbanken für zahlreiche Gewebe und Stämme zu erzeugen,
anschließend
die 50 bis 70 einfachen Digestionen daran durchzuführen, sie
zu transfizieren, aus den transfizierten Zellen den Zellextrakt
zu gewinnen und, wie in 10 veranschaulicht,
sie auf einer Membran aufzubringen.
-
Es
verbleibt nun nur noch, die Membran beispielsweise mit einem Antikörper nach
dem sogenannten Western-Blot-Verfahren
auszuwerten, um die CEM des gesuchten Inserts, wie in 11 dargestellt,
unmittelbar zu erhalten. Die Bank ist dann abhängig von der erhaltenen CEM
mehrfach aufgeschlossen; anschließend werden kompetente Bakterien
mit diesem mehrfach aufgeschlossenen Produkt transformiert, und
das Gen ist innerhalb von 3 Tagen und nicht erst nach mehreren Monate
kloniert, wie es in Verfahren nach dem Stand der Technik der Fall
ist.
-
Diese
Membranen sind bei 4° C
oder eingefroren unbegrenzt haltbar.
-
Das
oben beschriebene Ausführungsbeispiel basiert
auf der Verwendung eines speziellen Antikörpers, allerdings können anstelle
eines enzymatischen Tests andere Systeme der Aufdeckung des der CEM
zugeordneten Phänotypus
verwendet werden.
-
Beispiel 2: Klonierung
mittels Homologie
-
Die
Klonierung mittels Homologie wird von zahlreichen Labors der Molekularbiologie
in großem Stil
eingesetzt für
die Identifizierung von
- a) Allelen unterschiedlichen
Ursprungs von Tieren derselben Spezies, oder beim Menschen von unterschiedlichen
Individuen (häufig
sehr homolog).
- b) genetischen Übereinstimmungen,
die bei unterschiedlichen Spezies vorhanden sind (mäßig homolog).
- c) alternativen Spleißungen
ein und desselben Gens in ein und demselben oder in unterschiedlichen
Geweben (abschnittsweise vollkommene Homologie).
- d) unterschiedlichen Mitgliedern einer genetischen Familie,
die in ein und demselben oder in unterschiedlichen Geweben verteilt
sind (unberechenbare Homologie, häufig in gewissen Gebieten sehr
stark).
-
Die
im Stand der Technik verwendeten Strategien sind im Wesentlichen
die beiden folgenden (M. Parmentier et al., Nature, 355: 453, 1992):
- – PCR
durch Homologie und deren Derivate, die das Problem der Wahl der
Startpunkte lösen, während die
bewahrten Partien noch unbekannt sind. Das Fenster zwischen dem
unspezifischen Hintergrundrauschen und der tatsächlichen homologen Amplifikationen
ist schmal. Darüber
hinaus repräsentiert
die amplifizierte Partie meist nicht das ganze Gen, und es ist daher
erforderlich, die fehlenden Stücke
und insbesondere die Partie in 5' mittels
arbeitsintensiver Techniken, wie der verankerten PCR, zu suchen.
- – Hybridisierung
gegenwärtig
vorhandener Banken. Dieses Verfahren ist effizient, allerdings auch sehr
arbeitsaufwändig.
Darüber
hinaus ist es nicht zur Identifizierung von Allelen (a) oder von
genetischen Übereinstimmungen
(b) geeignet. Für
die Identifizierung alternativer Spleißungen (c) oder unterschiedlicher
Mitglieder einer genetischen Familie (d) wird die mehrheitlich vorhandene cDNA
wiederholt kloniert, d.h. in den meisten Fällen das Gen, über das
bereits verfügt
wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es, sobald ein Gen kloniert ist, eine Sonde zu erzeugen, die sich
auf homologe Gene hybridisiert. Diese Sonde wird daher verwendet,
um durch Hybridisierung mit geringer Stringenz deren Homologe aufzufangen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Klonierung mittels Homologie umfasst die folgenden Schritte:
- a) Herstellen einer cDNA-Bank, wie es in Schritt (a)
des Beispiels 1 beschrieben ist.
- b) Unabhängiges
Aufschließen
der Bank durch jedes der 70 Restriktionsenzyme, wie in Schritt (c) des
Ausführungsbeispiels
1 beschrieben.
- c) Transformieren dieser 50 bis 70 Digestionen in kompetente
Bakterien. Dieser Schritt in der beigefügten 12 schematisch
veranschaulicht.
- d) Zusammenbringen der transformierten Bakterien mit einem selektiven
Milieu, um große
Mengen von aufgeschlossenen Banken zu erzeugen, die von abgespaltenen
Produkten befreit (d.h. aufgrund ihrer Linearisierung nicht transformiert) sind.
Die gespaltenen Elemente sind danach in den Banken abwesend. Die
beigefügte 13 veranschaulicht
diesen Schritt schematisch.
- e) Getrenntes Spalten jeder dieser Banken durch das Enzym B.
Die beigefügte 14 veranschaulicht
diesen Schritt schematisch.
-
Anschließend werden
sämtliche
dieser 50 bis 70 Di gestionsprodukte, wie in der beigefügten 15 veranschaulicht,
in einer Agarosegelschale getrennt angeordnet.
-
Anschließend wird,
wie in der beigefügten 16 veranschaulicht,
Migration zugelassen, und die Übertragung
auf Nitratzellulose sowie die Hybridisierung mit der Sonde durchgeführt.
- f) Analysieren der CEM des Signals. Wenn auf dem
Laufstreifen "Bank
nicht aufgeschlossen" eine
Bande vorhanden ist, jedoch nicht auf dem Laufstreifen "Bank durch I aufgeschlossen", bedeutet dies also,
dass das hybridisierte Insert auf das Enzym I anspricht, und zwar
sofort.
- g) Durchführen
der entsprechender Mehrfachdigestionen, wobei das einzige resistente
Plasmid das gesuchte Plasmid ist. Vorteilhafterweise können danach
mit diesem Plasmid unter Verwendung der "s"-Enzyme
Minipreps zur Bestätigung durchgeführt werden.
-
Dieses
Verfahren kann industriell eingesetzt werden, indem die Blots gewählt werden,
die zahlreichen Banken entsprechen, beispielsweise jener, die in
dem Ausführungsbeispiel
1 erzeugt sind. Nachdem die Sonde und die sinnvoll ausgewählten Blots zur
Verfügung
stehen, lassen sich daher nahezu unmittelbar sämtliche Allele, Entsprechungen
von Spezies, alternative Spleißungen
und Isotypen auffinden (zwei Arbeitstage, ohne die Sequenzierung
mitzuzählen).
-
Eine
vereinfachte Ausführungsform
dieses Verfahrens basiert auf der Erzeugung von Dots anstelle von
Blots, d.h. das Spalten der monoaufgeschlossenen Banken durch das
Enzym B wird unterlassen, und diese werden unmittelbar an einem Punkt
auf einer Nitratzellulosemembran angeordnet. Während der Hybridisierung mit
der Sünde
werden die ein Signal erzeugenden, beispielsweise radioaktiven Punkte
den Enzymen entsprechen, für
die das Plasmid resistent ist. Jene Punkte, die kein Signal mehr
aufweisen werden den Enzymen entsprechen, auf die das Insert anspricht.
Die Analyse ähnelt
somit derjenigen, die in dem Beispiel 1 entwickelt wurde, wie in
den beigefügten 17 und 18 dargestellt.
-
Diese
vereinfachte Ausführungsform
eignet sich jedoch nicht zum Klonieren von Isotypen oder von in
ein und derselben Zelle exprimierten alternativen Spleißungen.
-
Beispiel 3: Southern-Blot-Identifizierung "Identiblot".
-
Die
vorausgehenden Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zielen darauf
ab, eine Klonierung, die Expression oder Homologie verwendet, zu
vereinfachen und rascher durchzuführen und hierfür neue Möglichkeiten
zu schaffen.
-
Die
Southern-Blot-Identifizierung schlägt ein abgekürztes Verfahren
vor, das die Forschungsarbeiten in Zusammenhang mit molekularen
Klonierungstechniken erleichtert.
-
Im
Stand der Technik tritt in der Praxis häufig der Fall auf, dass die
Strategie des Klonierens schließlich
zahlreiche Inserte hervorbringt, unter denen sich das gesuchte Gen
sowie zahlreiche Parasiten befinden. Allerdings ist es nach dem
Stand der Technik für
eine Identifizierung eines Inserts unter sämtlichen dieser Parasiten unentbehrlich,
das Insert zumindest teilweise zu sequenzie ren, was mit einem beträchtliche
Arbeitsaufwand verbunden ist. Die Sequenzierung ist eine zu arbeitsintensive
und komplizierte Technik für
diese einfache Anwendung der Identifizierung von Inserten, denn
in der Praxis genügt
es in der Regel, 10 Nucleotide zu Lesen, um ein Insert zu identifizieren.
An die Stelle der Sequenzierung könnte eine DMD verwendende Technik
treten, die einfacher und zudem weniger arbeitsaufwendig ist.
-
Es
ist daher möglich,
wie zuvor beschrieben, Southern-Blots
genomischer DNA-Banken industriell durchzuführen. Die beigefügte 3 zeigt
eine schematische Darstellung der Herstellung einer derartigen genomischen
DNA-Bank. Dieses innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung
auch mit "Identiblot" bezeichnete Southern-Blot-Verfahren
ist hinreichend aussagekräftig,
um die Identifizierung des homologen DNA-Fragments der Sonde zu
ermöglichen.
-
Dieses
Southern-Blot-Verfahren übertrifft
die Aussagekraft sogar um ein Hundertmillionenfaches. Tatsächlich basiert
die genomische Bank auf 4 Millionen unterschiedlichen Inserten der
Länge 1
kb. Aus den bereits oben erläuterten
Gründen
ist ein zufällig gewähltes Insert
gegen 55 Enzyme von 70 resistent und spricht auf 15 Enzyme an. Die
Anzahl der möglichen
enzymatischen Kombinationen beträgt
folglich C70 15,
d. h. 70!/(55!15!) = 7,2·1014. Diese Anzahl ist über hundert Millionen mal größer als
die Größe der Bank.
Die zu berücksichtigende
Tatsache, dass sämtliche
Inserte eine unterschiedliche Größe aufweisen,
steigert die Anzahl der Möglichkeiten
noch weiter. Jedem Insert der Bank ist folglich eine ureigene CEM
zugeordnet.
-
Dieses
Verfahren ist von hauptsächlichem Interesse
im Falle von Klonierungsstrategien, bei denen sich ein großer Anteil
von tatsächlich
fehlerhaften Klonen ergibt, beispielsweise bei der Verwendung von
Subtraktionsbanken oder von Klonierungsstrategien die Insertion
verwenden.
-
In
der Praxis genügt
es, anhand der fünfzig untersuchten
Klone eine "Multiplex-Sonde" zu erzeugen, d.h.
eine gemeinsame Markierung von fünfzig Inserten
(in einem einzigen Röhrchen),
und eine einzige Hybridisierung des Nitratzellulosefilters durchzuführen. Die
Identität
der fünfzig
Inserte wird in einem einzigen Arbeitsgang erhalten, indem deren
CEMs mit denjenigen verglichen wird, die zuvor in einer elektronischen
Datenbank eingegeben wurden.
-
Die
beigefügte 19 repräsentiert
ein Ausführungsbeispiel,
in dem drei Sonden A, B, und C gleichzeitig verwendet wurden. Die
genomischen Inserte, die CEMs entsprechen, die nicht beschrieben wurden,
und nur diese, werden beispielsweise durch Mehrfachdigestion kloniert
und anschließend
sequenziert.
-
Im
umgekehrten Fall der cDNA-Banken, bei denen die Variation unermesslich
ist, genügt
es, für jede
der zur Zeit untersuchten 10 Spezies in der Biologie: Mensch, Maus,
Ratte, Drosophila, Tabak, Hefepilz, usw., einen einzigen Typ von
Blot zu erzeugen.
-
Beispiel 4: Untersuchung
des menschlichen Polymorphismus.
-
Die
mit dem Gebiet der Untersuchung des Polymorphismus befassten Forschungsarbeiten
erfordern den Einsatz einer wachsenden Anzahl genetischer Marker.
Deren Verwendung auf dem Gebiet der Diagnostik von Erbkrankheiten
nimmt ebenfalls in hohem Maße
zu. In naher Zukunft ist wahrscheinlich die Erstellung persönlicher
Genkarten genetischer Prädispositionen
möglich,
so dass sich ein Mensch gewissen Umweltrisiken entziehen kann, beispielsweise
dem Tabak im Falle einer Anlage zu Lungenkrebs, dem Zucker bei Diabetes,
usw.
-
Die
nach dem Stand der Technik verfügbaren Verfahren,
die die Untersuchung des Polymorphismus an einem Allel erlauben,
sind hauptsächlich PCR,
Southern-Blot und (möglicherweise
in Kombination verwendet) die Erforschung von Markern der Satelliten-DNA.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher
eine im Vergleich zu diesen Techniken effizientere Alternative.
-
Die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Klonierungsverfahrens
zur Untersuchung des menschlichen Polymorphismus ähnelt derjenigen des
oben erwähnten
Ausführungsbeispiels
3. Der hauptsächliche
Unterschied beruht auf der Tatsache, dass es erforderlich ist für jedes
Objekt die Bank, deren Digestionen, die Gelmigration und den Membrantransfer
zu verwirklichen.
-
Dieses
Verfahren ermöglicht
es außerdem, den
Ursprung einer genetischen Erkrankung sehr rasch zu lokalisieren,
indem an unterschiedlichen Mitgliedern einer die Krankheit beherbergenden
Familie eine Analyse durchgeführt
wird. Bei einer Familie, die mit dem "pathologischen Risiko" behaftet ist, sind
lediglich die den unterschiedlichen Mitgliedern der Familie entsprechenden
Identiblots durchzuführen
und diese mittels Polysonden zu testen, die anhand bereits vorhandener
genetischer Marker hergestellt sind. Es ist möglich an einem Tag wenigstens zwanzig
Membranen zu hybridisieren, d.h. das Allel von 1000 Markern zu erhalten.
Mit dieser Technik lassen sich die vielfältigen genetischen Faktoren
definieren.
-
Diese
Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfordert zwar eine Zeitinvestition in der Größenordnung einiger Stunden
an Arbeit, amortisiert sich allerdings rasch durch die Möglichkeit,
die Marker einer genetischen Prädisposition
mittels routinemäßig erzeugter
und auf einer äquivalenten
Anzahl von Markern basierender Multiplexsonden in Gruppen von 50
zu testen.
-
Beispiel 5: Zweiter Ansatz
der erfindungsgemäßen Untersuchung
des menschlichen Polymorphismus.
-
Diese
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Untersuchung des Polymorphismus betrifft die Verwendung der
DMD nach dem Lesen der genetischen Marker mittels RFLP (= Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus).
Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst somit die folgenden Schritte:
- a) Vorbereitetes
Definieren der CEM jedes der bekannten Marker, um deren Identifizierung
zu ermöglichen.
Diese Identifizierung wird ein für
allemal durchgeführt
und ein Polymorphismus ist daher durch eine Änderung der CEM gekennzeichnet.
- b) Erzeugen einer genomischen DNA-Bank des untersuchten Objekts
in dem im vorausgehenden beschriebenen Vektor. Wie zuvor erwähnt, kann es
von Vorteil sein, dass die nur in sich selbst gebundenen Vektoren
eliminiert sind. Vor teilhafterweise wird eine Bank erzeugt, deren
Fragmente eine mittlere Länge
von 2000 Nucleotiden aufweisen.
- c) Durchführen
der Digestion der Bank durch Sätze
von Enzymen, die den CEMs entsprechen, die den untersuchten Markern
zugeordnet sind.
-
Auf
diese Weise werden beispielsweise in der ersten Kulturschale die
fünfzig
Enzyme angeordnet, die die gesamte Bank außer einen ersten Marker aufschließen. In
der zweiten Kulturschale wird ein weiterer Satz von Enzymen für einen
zweiten Marker angeordnet, usw.
- d) Übertragen
der mehrfach aufgeschlossenen Banken in kompetente Bakterien.
- e) Züchten
in einem festem Milieu (Petri-Schale), das die für das Plasmid selektive Substanz
enthält,
so dass die Bakterien sich vermehren, falls das gesuchte Allel vorhanden
ist. Diese vermehren sich jedoch nicht, falls dieses Allel nicht
vorhanden ist. Auf diese Weise steht für jedes Allel ein Profil bereit,
und es lassen sich eine unbegrenzte Anzahl von Markern in einem
Arbeitsgang untersuchen.
-
Dieses
Verfahren lässt
sich automatisieren, indem Platten à 96 Schalen hergestellt werden,
die sämtliche
enzymatische Mischungen enthalten, wobei diese Platten in einem
Gefrierschrank gelagert werden. Es könnten unterschiedliche Typen
von Platten erzeugt werden:
- – über das
gesamte Genom verteilte Marker.
- – auf
ein einziges Chromosom verteilte Marker.
- – auf
eine genau festgelegte Region verteilte Marker.
- – mit
Risiken von Krankheiten verknüpfte
Marker.
- – usw.
-
In
jeder Kulturschale wird eine vorgegebene Menge DNA in Form einer
Bank verteilt und anschließend
bei 37°C
für die
Digestionen inkubiert. Anschließend
werden die kompetente Bakterien hinzugefügt, und danach folgt die herkömmliche
Technik der Transformation (Wärmeschock,
Inkubation ohne Selektionsagens, usw.). Mit der Pipette werden 96
Kanülen
entnommen und auf einer Petrischale angeordnet. Die Auslese wird
per Augenschein oder mittels eines Spektrometers durchgeführt.
-
Dieser
zweite Ansatz bietet den Vorteil, dass er sich ohne Weiteres automatisieren
lässt und
bedeutend Zeit einspart. In der Praxis sind für jedes Individuum eine große Anzahl
von Markern zu untersuchen, denn die Herstellung der Bank bedeutet
einen Arbeitsaufwand. Darüber
hinaus ermöglicht
dieser Ansatz einen völligen
Verzicht auf den Einsatz kostspieliger und gesundheitsschädlicher
Radioaktivität.
-
Ausführungsbeispiel 6: Dritter erfindungsgemäßer Ansatz
der Untersuchung des menschlichen Polymorphismus.
-
Diese
Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Untersuchung des menschlichen Polymorphismus betrifft die Anwendung
der DMD auf die Untersuchung unterschiedlicher Allele eines einzigen
Markers.
-
Nach
dem Stand der Technik lassen sich diese Unterscheidungen hauptsächlich durch
Sequenzierung treffen. In naher Zukunft werden DNA-Chips (T. Pastinen
et al., Genome Research 7: 606-14, 1997; J.G. Hacia et al., Nature
Genetics, 14: 441, 1996) eine Automatisierung dieser Arbeiten erlauben.
Die DNA-Chips sind besonders nützlich
im Falle der Untersuchung der gp120 des HIV-Virus oder zellulärer Oncogenesen
wie p53, die unter zahlreichen Allelen vorkommen.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung basiert diese Abwandlung darauf, zuvor die CEM jedes der Allele
des untersuchten Segments zu bilden. Diese Identifizierung wird
ein für
allemal durchgeführt
und ist auf die Allele beschränkt,
die wenigstens eine unterschiedliche Restriktionsstelle aufweisen.
Anschließend
wird das untersuchte Fragment mittels PCR amplifiziert. Das Fragment
wird in den erfindungsgemäßen Vektor
kloniert. Dieses Verfahren ähnelt
daher sehr demjenigen des Ausführungsbeispiels
5, mit dem Unterschied, dass eine Bank lediglich ein oder zwei Inserte
aufweist, die den beiden Kopien des in einem Individuum vorhandenen
Gens entsprechen. Die Schrittabfolge dieses Verfahrens ist identisch
zu derjenigen des Ausführungsbeispiels
5.
-
Diese
Arbeit kann in einem Schritt an mehreren Inserten gleichzeitig ausgeführt werden.