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DE69635978T2 - Der hefe die flockungsfähigkeit verleihendes gen und genprodukt - Google Patents

Der hefe die flockungsfähigkeit verleihendes gen und genprodukt Download PDF

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DE69635978T2
DE69635978T2 DE69635978T DE69635978T DE69635978T2 DE 69635978 T2 DE69635978 T2 DE 69635978T2 DE 69635978 T DE69635978 T DE 69635978T DE 69635978 T DE69635978 T DE 69635978T DE 69635978 T2 DE69635978 T2 DE 69635978T2
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yeast
dna
flo1
brewer
sequence
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Kirin Beer Kabushiki Kaisha Osamu Yokohama-shi KOBAYASHI
Kirin Beer Kabushiki Kaisha Nobuyuki Yokohama-shi HAYASHI
Kirin Beer Kabushiki Kaisha Hidetaka Yokohama-shi SONE
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Kirin Brewery Co Ltd
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/11DNA or RNA fragments; Modified forms thereof; Non-coding nucleic acids having a biological activity
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07K14/37Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from fungi
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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Hefeausflockungsgen und dessen Verwendung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Protein, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, eine DNA, die das Protein kodiert, ein Plasmid, das die DNA enthält, ein Verfahren zur Herstellung eines Hefestamms, worin die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe übertragen oder verstärkt worden ist unter Verwendung der DNA, ein Verfahren zur Herstellung eines Hefestamms, worin die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe eliminiert oder reduziert worden ist unter Verwendung der DNA, ein Verfahren zum Eliminieren oder Reduzieren der Ausflockungseigenschaft von Bierhefe in Hefe durch Inhibieren der Expression der DNA.
  • Die Erfindung betrifft außerdem einen Hefestamm, worin die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe übertragen, verstärkt, eliminiert oder reduziert worden ist durch eines oben erwähnten Verfahren.
  • Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von gebrauten Produkten, umfassend das Kultivieren des obigen Hefestamms sowie gebraute Produkte, die durch das oben erhaltenene Verfahren erhalten werden.
  • Hintergrund
  • Es ist wohlbekannt, dass in alkoholischen Getränken, wie Bier und Wein, die Ausflockungseigenschaft von Hefe, die bei der Fermentierung verwendet wird, nicht nur wichtig ist da sie das Aroma und den Geschmack der resultierenden Produkte bestimmt, sondern auch weil sie die Verarbeitbarkeit bei den Fermentierungsverfahren beeinflusst. Die Hefe, die beim Brauen von Hellbier, das weitgehend in Deutschland, Japan und vielen anderen Ländern hergestellt wird, hat die Eigenschaft, dass Zellen ausflocken und zum Boden der fermentierten Stammwürze am Ende der Fermentierung sedimentieren; solche Hefe wird insbesondere untergärige Hefe genannt. Beim Bierbrauen gibt es ein charakteristisches Verfahrensmerkmal, das bei anderen Brauarten nicht vorkommt, das ist, dass Hefezellen, die am Ende der Fermentierung sedimentierten, zurückgewonnen werden und bei der nachfolgenden Fermentierung wieder verwendet werden. Folglich hat die Eigenschaft der untergärigen Hefe, dass sie in einem späten Stadium der Fermentierung sedimentiert, eine besonders große Bedeutung beim Bierbrauen.
  • Da die Bierhefe eine der wichtigsten Faktoren ist, die die Qualität des Endbierproduktes bestimmt, ist das Züchten von ausgezeichneten Hefestämmen ein wichtiges Unterfangen von Bierbrauereien. Beim Züchten von untergäriger Hefe hat das Übertragen einer geeigneten Ausflockungseigenschaft auf Hefe eine wichtige Bedeutung. Das liegt daran, dass ein Hefestamm, der eine zu starke Ausflockungseigenschaft hat, in der fermentierten Stammwürze während der Fermentierung ausfällt, was zur Beendigung der Fermentierung führt, und auf der anderen Seite bleibt ein Hefestamm, dem die Ausflockungseigenschaft fehlt, sogar in einem späten Stadium der Fermentierung aufgelöst und ein Vorgang, wie die Zentrifugierung, ist notwendig, um Hefezellen aus der fermentierten Stammwürze zu entfernen. Ein wünschenswerter Hefestamm beim gegenwärtigen Herstellungsverfahren ist daher ein Stamm, der sich zu Beginn der Fermentierung dispergiert und zu einem späten Stadium der Fermentierung ausfällt. Bei einem anderen Herstellungsverfahren ist natürlich ein Hefestamm mit einer Ausflockungseigenschaft, der sich für das Verfahren eignet, erforderlich.
  • Trotz der zahlreichen Studien, die die Hefeausflockungseigenschaft betreffen, die industriell bedeutend ist, ist der Mechanismus der Hefeausflockung noch nicht aufgeklärt worden. Es ist schwierig zu sagen, dass die Kontrolle der Ausflockungseigenschaft durch Verbesserung eines Hefestammes per se erfolgreich sein würde. Als Ergebnis jahrelanger genetischer Forschungen wurde das Vorhandensein von Hefegenen, wie FLO1, flo3, FLO5, FLO8, sf11, fsu1, fsu2, tup1, cyc8, cka2, FMC1, sowie der Gene oli1 und oxi2 in DNA von Mitochondrien bestätigt als Gene, die an der Ausflockungseigenschaft von Hefe beteiligt sind. Eine Studie dieser Gene schloss die Ausflockungseigenschaft von Hefe auf der molekularen Ebene ein, und die Isolierung und Analyse des FLO1-Gens wurde durchgeführt [Yeast, 9, 423 (1993) und Yeast, 10, 211 (1994)]. Über die Isolierung und Analyse des FLO5-Gens wurde ebenfalls berichtet. Dieser Bericht hat gezeigt, dass, obgleich sich der Ort des FLO5-Gens von dem des zuvor berichteten FLO1-Gens in der chromosomalen DNA von Hefe unterscheidet, die Restriktionskarte und die Nukleotidsequenz des FLO5-Gens fast identisch mit denen des FLO1-Gens ist [J. Inst. Brew., 85, 95, (1979) und Curr. Genet., 25, 196 (1994)].
  • Die Analysen dieser Gene auf molekularer Ebene reichten jedoch nicht aus, und es ist bisher noch nicht geklärt worden, durch welchen Mechanismus diese Gene an der Ausflockungseigenschaft von Hefe beteiligt sind. Hinsichtlich anderer Gene als FLO1 und FLO5, die an der Hefeausflockungseigenschaft beteiligt sind, sind bisher sogar keine Isolierung oder Strukturanalyse durchgeführt worden. Es gibt keinen Bericht über Proteine, für die diese Gene kodieren.
  • Beim Versuch, die Ausflockungseigenschaft von Hefe unter Verwendung eines solchen oben beschriebenen Gens, das an dieser Eigenschaft beteiligt ist, zu verbessern, wurde ein Bericht erstellt, bei dem die Ausflockungseigenschaft auf verschiedene nicht-flokkulierende Hefestämme einschließlich Bierhefestämme durch Einführen des FLO1-Gens, eines Ausflockungsgens von Saccharomyces cerevisiae, übertragen wurde [Agric. Biol. Chem., 55, 1547 (1991)]. Es ist jedoch nicht darüber berichtet worden, dass die Ausflockungsfähigkeit der so erhaltenen transformierten Bierhefe im Anfangsstadium der Fermentierung ausgedrückt worden ist und dass die Fermentierung dazu neigt, sich zu verspäten [Journal of the Brewing Society of Japan, 88, 665 (1993)]. Folglich kann nicht gesagt werden, dass das Verleihen der Ausflockungseigenschaft auf Hefe mit diesem FLO1-Gen auf eine günstige Art gesteuert wird und eine weitere Verbesserung war erforderlich, um ein solches Verfahren tatsächlich anwenden zu können. Obgleich bekannt war, dass das FLO1-Gen Hefe Ausflockungseigenschaft verleihen kann, war die Rolle dieses Genprodukts bei der Hefeausflockungseigenschaft nicht aufgeklärt. Als Ergebnis der Analyse der von der Nukleotidsequenz des FLO1-Gens abgeleiteten Aminosäuresequenz wurde angenommen, dass sich das FLO1-Genprodukt in der Oberflächenschicht von Hefezellen befindet. Es scheint, dass diese Annahme auch durch einen Bericht gestützt ist, dass die Aminosäuresequenz der N-terminalen 14 Reste eines Proteins (Flocculin), erhältlich insbesondere von der Oberflächenschicht von flockigen Bierhefezellen, etwas Homologie mit der Aminosäuresequenz, die von der Nukleotidsequenz des FLO1-Gens angenommen wird, hat [Appl. Environ. Microbiol., 60, 2754 (1994)], aber der Mechanismus des obigen Proteins ist bisher nicht aufgeklärt worden. Folglich hat der Versuch, die Hefeausflockung durch das FLO1-Gen zu steuern, seine Grenzen erreicht.
  • Als Versuch, ein Gen außer FLO1 zu verwenden, wurde das Verleihen einer erblichen Eigenschaft auf Hefe unter Verwendung des FLO5-Gens und des Zellfusionsverfahrens versucht und der Nutzwert des Verleihens der erblichen Eigenschaft wurde gezeigt [J. Inst. Brew., 98, 315 (1992)]. Da das Verfahren zum Einführen einer erblichen Eigenschaft jedoch das Zellfusionsverfahren ist, war es schwierig, einen Hefestamm mit der Eigenschaft von Interesse zu erhalten, und darüber hinaus ergab sich ein Problem, dass DNA-Sequenzen außer dem Ausflockungs-verwandten Gen von Interesse in den resultierenden Hefestamm eingeführt wurden, z.B. das POF1-Gen, das dem Bier Phenolgeschmack verleiht und in vielen Saccharomyces cerevisiae-Stämmen zu finden ist, gleichzeitig eingeführt wurde [Proc. Eur. Brew. Conv. 497 (1981)]. Folglich kann die Verbesserung der Ausflockungseigenschaft von brauchbaren Hefestämmen durch dieses Verfahren nicht gesteuert werden.
  • Verbesserungen der Ausflockungsfähigkeit von Hefe unter Verwendung dieser Gene, die an der Hefeausflockung beteiligt sind und die bis jetzt versucht wurden, sind von keiner praktischen Anwendbarkeit, wie zuvor beschrieben ist.
  • Unter diesen Umständen zielt die Erfindung auf die folgenden Angelegenheiten ab:
    • (1) ein Protein bereitzustellen, das Aktivität aufweist, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen;
    • (2) einen DNA-Strang bereitzustellen, der ein Protein kodiert, das Aktivität aufweist, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen;
    • (3) ein Verfahren bereitzustellen zur Herstellung eines Hefestammes, wobei die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe übertragen oder verbessert wurde unter Verwendung des obigen DNA-Stranges, oder ein Verfahren zur Herstellung eines Hefestammes, wobei die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe eliminiert oder reduziert wurde unter Verwendung des obigen DNA-Stranges, und ein Hefestamm, auf den die Ausflockungseigenschaft von Hefe übertragen, verbessert, eliminiert oder reduziert wurde unter Verwendung des oben erwähnten Verfahrens;
    • (4) ein Verfahren bereitzustellen zur Eliminierung oder Reduzierung der Ausflockungseigenschaft eines Hefestammes durch Inhibierung der Expression des obigen DNA-Stranges; und
    • (5) ein Verfahren bereitzustellen zur Herstellung von gebrauten Produkten, umfassend das Kultivieren des oben beschriebenen Hefestammes sowie gebraute Produkte, die durch das Verfahren erhalten werden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Um die obigen Probleme zu lösen, haben die Erfinder intensive und ausführliche Untersuchungen über die Ausflockungseigenschaft von untergäriger Bierhefe durchgeführt. Als Ergebnis haben die Erfinder die Existenz des FLO1-homologen Gens, das insbesondere ausflockende untergärige Hefe aufweist (hiernach als „Lg-FLO1 (Gen)" bezeichnet), bestätigt und die Beziehung zwischen dem Lg-FLO1-Gen und der Ausflockungseigenschaft aufgeklärt. Anschließend ermöglichten die Erfinder, dass das Lg-FLO1-Genprodukt in einem Hefestamm hergestellt werden kann, der aufgrund der Zerstörung von FLO1, was durch die Einführung von Lg-FLO1 verursacht wurde, nicht-ausflockend wurde. Als Ergebnis haben die Erfinder festgestellt, dass die Ausflockung in der Art von Bierhefe durch die Einführung der Lg-FLO1-Gens induziert werden kann. Dieses Ergebnis impliziert nicht nur das Verleihen der Ausflockungseigenschaft in der Art von Bierhefe, sondern auch die Umwandlung eines Hefestammes mit einer Ausflockungseigenschaft in der Art einer Laborhefe in einen Hefestamm mit einer Ausflockungseigenschaft in der Art von Bierhefe. Darüber hinaus haben die Erfinder den Bereich des Lg-FLO1-Genproduktes bestimmt, der in Hefe die Ausflockung vom Bierhefe-Typ steuert. Außerdem gelang es den Erfindern, einen ausflockenden Bierhefestamm in einen nicht-ausflockenden Stamm umzuwandeln, und zwar durch Einführen eines zerstörten Lg-FLO1-Gens. Die vorliegende Erfindung wurde folglich erzielt.
  • Die vorliegende Erfindung stellt das Lg-FLO1-Genprodukt bereit mit der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 in der Sequenzliste gezeigt ist, oder ein Protein, das ein Peptid mit der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, umfasst und das die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, oder ein Protein, das ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, umfasst, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 213, und welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, Protein, welches ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, umfasst, enthaltend mindestens die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 97, und welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, und ein Polypeptid, das die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, und das die Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 2 der Sequenzliste gezeigt ist, aufweist. Der Ausdruck „im Wesentlichen", der hier verwendet wird, bedeutet, dass die Aminosäuresequenz Deletion, Substitution, Addition, Polymerisation und dergleichen von einem oder mehreren Aminosäureresten aufweisen kann, solange die Aminosäuresequenz die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  • Außerdem stellt die Erfindung einen DNA-Strang bereit, umfassend eine Nukleotidsequenz, die die Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 als Sequenzliste gezeigt ist, kodiert, oder eine DNA, umfassend eine Nukleotidsequenz, kodierend für ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, welche im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 213, oder eine DNA, umfassend eine Nukleotidsequenz, kodierend für ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, enthaltend mindestens die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 97. Der Ausdruck „im Wesentlichen", der hier verwendet wird, bedeutet, dass die Aminosäuresequenz Deletion, Substitution, Addition, Polymerisation und dergleichen von einem oder mehreren Aminosäureresten aufweisen kann, solange die Aminosäuresequenz die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  • Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung eine DNA bereit, die eine Nukleotidsequenz, kodierend für eine Aminosäuresequenz, die die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, und die eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 3 der Sequenzliste gezeigt ist, enthaltend die Nukleotidsequenz von Position 59 bis Position 697, oder eine DNA, die dazu komplementär ist, eine DNA, die eine Nukleotidsequenz umfasst, kodierend für ein Protein, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, und die eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 3 der Sequenzliste gezeigt ist, enthaltend die Nukleotidsequenz von Position 131 bis Position 697 oder eine DNA, die dazu komplementär ist, eine DNA, umfassend eine Teilsequenz der in SEQ ID NO: 3 der Sequenzliste gezeigten Nukleotidsequenz, enthaltend die Nukleotidsequenz von Position 131 bis Position 349, oder eine DNA, die dazu komplementär ist, und eine DNA, die die in SEQ ID NO: 4 der Sequenzliste gezeigte Nukleotidsequenz umfasst, und die ein Polypeptid kodiert, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, oder eine DNA, die dazu komplementär ist.
  • Die vorliegende Erfindung stellt außerdem eine DNA bereit, die in das Plasmid KTYT2, YESKT2, KNWtC3 oder KNYES eingeführt ist und die eine Nukleotidsequenz umfasst, die ein Protein kodiert, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, sowie ein Plasmid, umfassend die obige DNA.
  • Darüber hinaus stellt die Erfindung ein Verfahren bereit zur Herstellung eines Hefestamms, worin die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe übertragen oder verstärkt worden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die oben erwähnte DNA darin eingeführt wird. Die Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Hefestammes bereit, worin die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe eliminiert oder reduziert wurde, dadurch gekennzeichnet, dass eine DNA darin eingeführt wird, deren Fähigkeit, ein Protein zu exprimieren, das die Wirkung hat, die Ausflockungseigenschaft von der Art von Bierhefe zu verleihen, durch Unterbrechen der oben erwähnten DNA eliminiert oder reduziert wurde.
  • Darüber hinaus stellt die Erfindung einen Hefestamm bereit, der durch eines der oben beschriebenen Verfahren hergestellt wird, und bei dem die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe verliehen, verbessert, eliminiert oder reduziert wurde.
  • Darüber hinaus stellt die Erfindung ein Verfahren zum Eliminieren oder Reduzieren der Ausflockungseigenschaft von Bierhefe in Hefe durch Inhibieren der Expression der oben erwähnten DNA bereit. Schließlich stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von gebrauten Produkten, umfassend die Kultivierung des oben beschriebenen Hefestammes, sowie gebraute Produkte, die durch dieses Verfahren erhalten werden, bereit.
  • Kurze Beschreibung der Abbildungen
  • 1 zeigt die Ergebnisse (Photographien) der Southern und Northern Elektrophoreseanalysen eines Bierhefestammes und meiotischer Segregantien davon.
  • 2 zeigt eine Restriktionskarte des Lg-FLO1-Gens.
  • 3 zeigt ein Konzeptdiagramm der Klonierung des Lg-FLO1-Gens in seiner gesamten Länge durch Umkehr-PCR.
  • 4 zeigt eine Restriktionskarte des Lg-FLO1-Genfragmentes in Volllänge.
  • 5 ist ein Konzeptdiagramm, das die Herstellung eines Lg-Sc-chimären FLO1-Gens zeigt.
  • 6 ist ein Diagramm, das die Herstellung eines Gens zur Zerstörung des Lg-FLO1-Gens zeigt.
  • 7 ist ein Diagramm (fortgesetzt), das die Herstellung eines Plasmids zur Zerstörung des Lg-FLO1-Gens zeigt.
  • 8 zeigt jeweils den Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen der N-terminalen Bereiche des Lg-FLO1-Gens und des Sc-FLO1-Gens.
  • 9 zeigt die Phänotypen der Ausflockung bei diesen Stämmen mit verschiedenen modifizierten FLO1-Genen.
  • Beste Ausführungsform der Erfindung
  • Die Erfindung wird hiernach im Detail beschrieben. Es ist anzumerken, dass die Ausdrücke „DNA", „Nukleotidsequenz", „Gen" und „DNA-Strang" hier verwendet werden und im Wesentlichen die gleiche Bedeutung haben. Es ist außerdem anzumerken, dass die Begriffe „Aminosäure", „Peptid" und „Protein" hier verwendet werden und im Wesentlichen die gleiche Bedeutung haben.
  • <Intercelluläre Ausflockung in Hefe>
  • Es ist bekannt, dass die intercelluläre Ausflockung in Hefe auf geschlechtliche Ausflockung zwischen a-Zellen und α-Zellen, Untrennbarkeit von knospenden Schwesterzellen von Mutterzellen, nicht-geschlechtliche Ausflockung usw. zurückzuführen ist. Von diesen Faktoren zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, die nicht-geschlechtliche Ausflockung zu steuern.
  • Als Modell zur Erklärung des Mechanismus der nicht-geschlechtlichen Ausflockung gilt die Lectinhypothese, wobei zwei benachbarte Hefezellen durch die Bindung eines Lectin-ähnlichen Proteins an die Oberfläche von ausflockenden Hefezellen mit Zuckerketten miteinander in Wechselwirkung stehen können [J. Bacteriol., 150, 878 (1982)], aber das Lectin-ähnliche Protein ist bisher nicht identifiziert worden. Das ist einer der Gründe, warum die Steuerung der Hefeausflockung immer noch schwierig ist.
  • Es wurde darüber berichtet, dass die nicht-geschlechtliche Ausflockung ungefähr in zwei Typen klassifiziert werden kann, in Abhängigkeit der Art des Zuckers, der die Ausflockung inhibiert, d.h. Ausflockung vom Mannose-spezifischen FLO1-Typ und Ausflockung vom NewFlo-Typ, die durch Maltose, Glucose und dergleichen zusätzlich zu Mannose inhibiert wird [Yeast, 7, 559 (1991)]. Die Erfinder haben festgestellt, dass die Ausflockungseigenschaft von gewöhnlicher untergäriger Hefe dem NewFlo-Typ zuzuordnen ist. Zum leichteren Verständnis werden diese Typen der Ausflockungseigenschaften mit den folgenden Begriffen ausdrückt.
  • Kurz gesagt, die Ausflockungseigenschaft gewöhnlicher Laborhefen, die durch co-existierende Mannose, aber nicht durch Maltose und Glucose inhibiert wird, wird hier mit dem Begriff „Ausflockungseigenschaft vom Laborhefe-Typ" bezeichnet. Auf der anderen Seite wird die Ausflockungseigenschaft von solchen Hefestämmen, die durch gewöhnliche untergärige Bierhefe dargestellt ist, und die durch Maltose, Glucose und dergleichen zusätzlich zu co-existierender Mannose inhibiert wird, mit dem Begriff „Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ" bezeichnet. Beide Typen von Ausflockungseigenschaften werden nicht durch Galactose inhibiert. Die Erfinder nehmen an, dass es sehr wichtig ist, zumindest beim Bierbrauen, dass die untergärige Bierhefe die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ aufweist, und zwar aus den unten genannten Gründen. Kurz gesagt unterscheidet sich die „Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ" stark von der Ausflockungseigenschaft vom Laborhefe-Typ, insofern das der Ersteren durch Glucose, Maltose und dergleichen inhibiert wird. Bier wird durch Stammwürze mit Bierhefe hergestellt. Da ungefähr 6% Maltose und ungefähr 1% Glucose in der Stammwürze enthalten sind, hat die Tatsache, dass die Ausflockung der Bierhefe durch diese Zucker inhibiert wird, eine wichtige Bedeutung. Mit anderen Worten kann man wie folgt mutmaßen. Aufgrund der Eigenschaft der „Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ" ist die Bierhefe, die zu der Stammwürze gegeben wird, durch darin enthaltende Zucker daran gehindert, auszuflocken und kann in der Stammwürze dispergieren. Folglich schreitet die Fermentierung schnell voran und wenn sich die Zuckerkonzentrationen in der fermentierten Stammwürze zum Ende der Fermentierung verringern, wird die Inhibierung der Ausflockung schlechter. Als Folge bilden Hefezellen Flocken und sedimentieren, so dass es leicht wird, sie zurückzugewinnen.
  • <Lg-FLO1-Protein>
  • Das Lg-FLO1-Protein ist das Protein, das durch das FLO1-homologe Gen, genannt das Lg-FLO1-Gen, kodiert wird, welches eigentümlich für untergärige Bierhefe und meiotische Segregantien davon, die die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe entfalten, ist.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst das Lg-FLO1-Protein und dessen Derivate. Das Lg-FLO1-Protein kann abstammen von Hefe, insbesondere von Saccharomyces cerevisiae, und hat die Eigenschaft, dass es Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe verleihen kann. Das Lg-FLO1-Protein enthält in seiner Aminosäuresequenz die Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist. „Die Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist" umfasst zusätzlich zu „der Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist" die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 1 mit Modifikationen, d.h. mit Addition, Insertion, Deletion oder Substitution von einem oder mehreren Aminosäureresten, solange die Aminosäuresequenz Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe verleiht.
  • Die „erfindungsgemäße Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist" weist etwa Homologie zu der Aminosäuresequenz auf, die von der bekannten Nukleotidsequenz des Laborhefe-FLO1-Gens abgeleitet wird. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden ist jedoch, dass das Lg-FLO1-Protein und dessen Derivate, umfassend die erfindungsgemäße „Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist", Hefe „die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe", wie oben beschrieben, verleihen kann, was eine wichtige Eigenschaft von Bierhefe ist. Bei Vervollständigung der Erfindung wurde zum ersten Mal gezeigt, dass das Lg-FLO1-Protein und dessen Derivate Hefe „die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe" verleihen kann.
  • In Bezug auf Flocculin, das ein Protein ist, erhalten von der Oberflächenschicht von ausflockenden Bierhefezellen, wurden dessen biologische Wirkungen bisher nicht aufgeklärt, aber die Aminosäuresequenz der 16 Reste dessen N-terminalen Endes wurden bestimmt (*TQACLPVG*RKNGMN: * stellt einen nicht-identifizierten Aminosäurerest dar) (Appl. Environ. Microbiol., 60, 2754 (1994)]. Das Lg-FLO1-Protein, dessen Wirkungen durch die vorliegenden Erfindung zum ersten Mal aufgeklärt wurden, umfasst diese Aminosäuresequenz (von Position 25 bis Position 40 der SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste). Derzeit gibt es keinen Beweis, dass das erfindungsgemäße Lg-FLO1-Protein identisch mit Flocculin ist. Bei dem erfindungsgemäßen Lg-FLO1-Protein besteht jedoch eine äußerst hohe Möglichkeit, dass der Bereich, der durch die Aminosäuresequenz, die von Position 1 bis Position 24 der SEQ ID NO: 1 reicht, eine Sekretionssignalsequenz ist, die dafür erforderlich ist, dass sich das Lg-FLO1-Protein in der Oberflächenschicht von Zellen befindet. Demzufolge wird vermutet, dass das Protein, das sich in der Oberflächenschicht von ausflockenden Hefezellen befindet und das die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft zu verleihen, ein Protein mit der Aminosäuresequenz ist, das von der Position 25 bis zum Ende der SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste reicht.
  • <Lg-FLO1-Gen>
  • Die vorliegende Erfindung umfasst den DNA-Strang von Lg-FLO1. Der Begriff „der DNA-Strang von Lg-FLO1", der hier verwendet wird, bedeutet eine DNA, umfassend eine Nukleotidsequenz, die das Lg-FLO1-Protein oder ein Derivat davon mit der Wirkung, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen, kodiert.
  • Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung einen DNA-Strang, umfassend eine Nukleotidsequenz, die ein Protein mit der Aminosäuresequenz, die im Wesentlichen in SEQ ID NO: 1 der Sequenzliste gezeigt ist, kodiert. Es ist hier zu bemerken, dass die Expression „einer Nukleotidsequenz, die ein Protein mit der Aminosäuresequenz kodiert" alle unterschiedlichen Nukleotidsequenzen bedeutet, die durch die Degeneration des genetischen Codes hergestellt werden können.
  • Für die Vervollständigung der vorliegenden Erfindung war unentbehrlich das in Beispiel 1 beschriebene Herausfinden, dass ein untergäriger Hefestamm und meiotische Segregantien davon, die die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe entfalten, das besondere FLO1-homologe Gen aufweisen. In der vorliegenden Beschreibung wird dieses „FLO1-homologe Gen, das für untergärige Hefe und meotische Segregantien davon, die die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe entfalten" mit dem Ausdruck „das Lg-FLO1-Gen" bezeichnet. Das obige Herausfinden allein könnte aber keineswegs zu der Tatsache führen, dass „das Lg-FLO1-Gen" die Wirkung hat, Hefe die „Ausflockungseigenschaft von Bierhefe" zu verleihen. Weitere Überlegungen waren für die Vervollständigung der vorliegenden Erfindung erforderlich.
  • Aus einer anderen Sicht umfasst die vorliegende Erfindung ebenfalls eine DNA, die in das Plasmid KTYT2 eingeführt wird und die eine Nukleotidsequenz umfasst, die ein Protein kodiert, das die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  • Hiernach werden die erfindungsgemäßen DNAs, die oben beschrieben sind, zusammen als „der Lg-FLO1-DNA"-Strang bezeichnet.
  • Der erfindungsgemäße Lg-FLO1-DNA-Strang kann eine in der Natur vorkommende DNA, eine gänzlich synthetisierte DNA oder eine synthetisierte Teil-DNA, die unter Verwendung eines Teils der in der Natur vorkommenden DNA synthetisiert worden ist, sein.
  • <Transformation>
  • Durch Einführung des erfindungsgemäßen Lg-FLO1-Gen-DNA-Strangs ist es möglich, einen Hefestamm zu erhalten, auf den die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe übertragen worden ist oder die verbessert wurde.
  • Als Verfahren zum Einführen des Lg-FLO1-DNA-Strangs können Standardtechniken, die herkömmlich im Bereich der Gentechnik verwendet werden, nach herkömmlichen Standards verwendet werden [siehe z.B. Analytical Biochemistry 163, 391 (1987)]. Spezifische Beispiele solcher Verfahren umfassen z.B. ein Verfahren, bei dem eine gewünschte DNA in einen Vektor eingeführt wird, der daraufhin in Hefezellen eingeführt wird, und ein Verfahren, bei dem eine gewünschte DNA direkt in Hefezellen eingeführt wird, ohne in einen Vektor eingeführt zu werden.
  • Bei dem ersten Verfahren, bei dem eine gewünschte DNA in einen Vektor eingeführt wird, der anschließend in Hefezellen eingeführt wird, umfassen Vektoren, die zu diesem Zweck eingesetzt werden können, z.B. einen YRp-Vektor (ein Hefevektor in mehreren Kopien und unter Verwendung einer ARS-Sequenz des Hefechromosoms als dessen Replikationsursprung), einen YEp-Vektor (ein Hefevektor in mehreren Kopien mit einem Replikationsursprung von 2 μm Hefe-DNA), einen YCp-Vektor (ein Hefevektor in einzelner Kopie mit einer ARS-Sequenz des Hefechromosoms als dessen Replikationsursprung und außerdem mit einer Centromersequenz des Hefechromosoms) und ein YIp-Vektor (ein Vektor, der in das Hefechromosom eingeführt ist, und keinen Replikationsursprung von Hefe hat), andere bekannte Vektoren können verwendet werden. Diese Vektoren sind in der Literatur offenbart (siehe „New Biotechnology of Yeast", Medical Publication Center, S. 284) und können leicht hergestellt werden.
  • Als eine repräsentative Technik zum Einführen von DNA direkt in Hefezellen, ohne Einführung der DNA in einen Vektor, kann das Co-Transformationsverfahren angewendet werden, bei dem Hefezellen mit einem Plasmid mit einem Markergen (wie ein Medikament-Resistenzgen) und einer einzuführenden DNA (geprüfte japanische Patentmeldung Nr. 5-60918) transformiert werden.
  • In solchen oben beschriebenen Verfahren werden zum Exprimieren der eingeführten DNA-Sequenz in Hefe oder zum Verbessern oder Verringern seiner Expression ein Promotor (der eine Einheit ist, die Transkription und Translation zu steuern) und ein Terminator in die DNA-Kette der Erfindung jeweils am 5'-stromaufwärts liegenden Bereich und am 3'-stromabwärts liegenden Bereich eingeführt. Als Promotor und Terminator für die obigen Zwecke können solche verwendet werden, die von bekannten Genen, wie dem Alkoholdehydrogenasegen [J. Biol. Chem., 257, 3018 (1982)], dem Phosphoglyceratkinasegen [Nucleic Acid Res., 10, 7791 (1982)], dem Glycerinaldehyd-3-phosphodehydrogenasegen [J. Biol. Chem., 254, 9839 (1979)] oder solchen, die erhalten wurden durch artifizielle Verbesserungen der obigen, zusätzlich zu denen verwendet werden, die vom Lg-FLO1-Gen per se abstammen. Genauer gesagt können Promotoren und Terminatoren, wie ADH (auch als ADC bekannt), GAPDH (auch als GPD bekannt), PHO, GAL, PGK, ENO, TRP und HIP verwendet werden.
  • Darüber hinaus ist es zum Auswählen eines geeigneten Promotors auch möglich, das Gen mit der erfindungsgemäßen DNA-Kette in Hefezellen auf eine kontrollierte Art zu exprimieren. Wenn zum Beispiel ein Promotor des Galactokinasegens verwendet wird, kann die Expression des Gens durch Änderung der Zuckerquelle eines Mediums, z.B. von Glucose zu Galactose, erhöht werden.
  • Darüber hinaus durch Einführung einer DNA, deren Fähigkeit das Lg-FLO1-Protein zu exprimieren, durch Einführen des Lg-FLO1-Gens, eliminiert oder reduziert worden ist, ist es außerdem möglich, einen Hefestamm zu erhalten, bei dem die Ausflockungseigenschaft eliminiert oder reduziert worden ist. Die Zerstörung des Lg-FLO1-Gens kann erreicht werden durch Zugeben oder Deletieren einer oder mehrerer Basen in einen Bereich, der in dem Lg-FLO1-Gen an der Expression des Lg-FLO1-Proteins beteiligt ist (wie der Promotorbereich oder der kodierende Bereich) oder durch Deletieren eines solchen Bereiches als ganzes. Eine DNA, dessen Fähigkeit, das Lg-FLO1-Gen zu exprimieren, durch Zerstören des Lg-FLO1-Gens eliminiert oder reduziert worden ist, kann in Hefezellen unter Verwendung der gleichen Technik wie in der oben erwähnten DNA-Einführung verwendet werden. Es wird wie folgt angesehen. Mit der Einführung dieser DNA tritt homologe Rekombination zwischen dem Lg-FLO1-Gen in der chromosomalen DNA der Wirtshefezellen und der eingeführten DNA auf, und das Lg-FLO1-Gen der Wirtszelle wird zerstört. Dies führt zur Eliminierung oder Reduzierung der Fähigkeit, das Lg-FLO1-Protein zu exprimieren, und als Folge wird die Ausflockungseigenschaft dieses Wirtshefestammes eliminiert oder reduziert.
  • Als zu transformierender Hefestamm, d.h. ein erfindungsgemäßer Wirtshefestamm, kann jeder sein, der taxonomisch Hefe zuzuordnen ist. Zum Zweck der Erfindung ist industrielle Hefe, die zu Saccharomyces cerevisiae gehört, insbesondere Bierhefe, Weinhefe oder Hefe, die zur Herstellung von Alkohol verwendet wird, bevorzugt.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zum Eliminieren oder Reduzieren der Ausflockungseigenschaft von Hefe durch Inhibieren der Expression des oben erwähnten Lg-FLO1-Gens. Spezifische Beispiele dieses Verfahrens umfassen ein Verfahren, bei dem eine DNA, bei dem die Fähigkeit, das Lg-FLO1-Protein zu exprimieren, durch Zerstören des Lg-FLO1-Gens, eliminiert oder reduziert worden ist, eingeführt wird, das Antisense-RNA-Verfahren und dergleichen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren, wie in (6) des Beispiels 1 beschrieben, Laborhefe mit Ausflockungseigenschaft in Bierhefe mit Ausflockungseigenschaft umzuwandeln, indem das oben erwähnte Lg-FLO1-Gen mit dem FLO1-Gen der Laborhefe ersetzt wird. Außerdem ist die umgekehrte Umwandlung unter Verwendung der erfindungsgemäß bereitgestellten Lg-FLO1-Gen-DNA möglich.
  • Gebraute Produkte, die durch ein Verfahren, umfassend das Kultivieren des Hefestammes der Erfindung, hergestellt werden, umfassen alkoholische Getränke, wie Bier, japanischer Sake, minderwertige destillierte Spirituosen, Wein, Whisky und Brandy, Gewürze, wie Sojasauce, Miso und süßer Sake, und Brennstoffalkohole. Als erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung der gebrauten Produkte sind Brauverfahren, die mit den oben erwähnten gebrauten Produkten in Zusammenhang stehen, umfasst.
  • Hiernach wird die vorliegende Erfindung detaillierter unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben, die nicht als für den Umfang der Erfindung limitierend anzusehen sind.
  • [Beispiel 1]
  • Klonierung des FLO1-homologen Gens, das stark an der Ausflockung vom Bierhefe-Typ beteiligt ist
  • (1) Suche nach Genen, die an der Ausflockungseigenschaft von Bierhefe beteiligt sind
  • Zur Suche nach Genen, die an der Ausflockungseigenschaft von Bierhefe beteiligt sind, wurde das folgende Experiment durchgeführt. Von dem ausflockenden Bierhefestamm KI084 wurden Sporen durch das Verfahren von Stewart et al. [J. Inst. Brew., 93, 216-219, (1987)] gebildet, um dadurch Stämme herzustellen, bei denen die Chromosomenzahl reduziert war (hiernach werden solche Stämme als „meiotische Segregantien" bezeichnet]. Von den resultierenden meiotischen Segregantien wurden 6 Stämme in dem in Tabelle 1 gezeigten Medium bei 20°C unter statischen Bedingungen 48 Stunden kultiviert. Nach der Kultivierung wurden die Zellen durch Zentrifugierung geerntet, zweimal mit 0,1 M EDTA und zweimal mit sterilisiertem Wasser gewaschen und anschließend in sterilisiertem Wasser suspendiert. Die Bewertung der Ausflockungseigenschaft der Zellen wurde durch das folgende Verfahren durchgeführt. Kurz gesagt wurden die Zellen in einem Ausflockungsmesspuffer suspendiert (50 mM Natriumacetat, 0,1% Calciumchlorid, pH 4,6), um eine End-OD von OD600=2,0 zu ergeben, bei Raumtemperatur 30 Minuten stehengelassen und anschließend 20 Sekunden heftig geschüttelt. Die Zellen wurden weitere 5 Minuten stationär stehengelassen und anschließend wurde die Ausflockung oder Nicht-Ausflockung mit dem Auge bewertet. Als Ergebnis wurden die untersuchten 6 meiotischen Segregans-Stämme in 2 nicht-ausflockende Stämme und 4 ausflockende Stämme gruppiert. Medium zur Messung der Ausflockung
    Figure 00210001
    • Hefe-Stickstoff-Base, nicht enthaltend Aminosäuren oder Ammoniumsulfat. Bei der Kultivierung der Transformanten wurde das obige Medium mit Adeninsulfat, Tryptophan und Histidinhydrochlorid jeweils in einer Menge von 20 mg/l ergänzt.
  • Diese Stämme wurden der Southern- und Northern Analyse, wie nachfolgend beschrieben, unterworfen. Die Extraktion der gesamten DNA wurde durch Kultivieren der Zellen unter Schütteln in einem YPD-Medium [2% Bacto-Pepton (Difco), 1% Hefeextrakt (Difco), 2% Glucose] bei 30°C und Extrahieren der gesamten DNA aus diesen Zellen, die gemäß dem Verfahren von Hereford et al. [Cell, 18, 1261-1271, (1979)] die stationäre Phase erreichten, durchgeführt. Zwei Mikrogramm der extrahierten DNA wurden mit HindIII (Boehringer Mannheim) extrahiert und unter Verwendung von einem 1%igen Agarosegel der Elektrophorese unterworfen. Die DNA wurde anschließend auf einem Nylonfilter, Hybond N+ (Amersham) gemäß dem beigefügten Protokoll geblottet und anschließend der Southern Analyse unterworfen. Auf der anderen Seite wurde die Extraktion der gesamten RNA dieser Stämme durch Kultivierung derselben unter statischen Bedingungen in dem in Tabelle 1 gezeigten Medium bei 20°C 48 Stunden und Extrahieren der gesamten RNA gemäß dem Verfahren von Villeneve und Meyer [Cell, 48, 25-37 (1987)] durchgeführt. Zehn Mikrogramm der so erhaltenen RNA wurden durch Behandlung in 16 μl Glyoxal/DMSO-Lösung [1 M Glyoxal, 50% DMSO, 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 7,0)] 1 Stunde bei 50°C glyoxiliert. Anschließend wurden 2 μl Beladungspuffer [50% (G/V) Glycerin, 10 mM Phosphatpuffer (pH 7,0), 0,4% (G/V) Bromphenolblau] und 1 μl 1 mg/ml Ethidiumbromidlösung zugegeben und die resultierende Lösung wurde in einem Gel, enthaltend 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 7,0) und 1% Agarose der Elektrophorese unterworfen. Während dieser Elektrophorese wurde der Puffer in der Elektrophoreseschicht konstant zirkuliert unter Verwendung einer peristaltischen Pumpe, um die Erzeugung eines pH-Gradienten zu vermeiden. Wenn Bromphenolblau ungefähr 70% der Länge des Gels erreichte, wurde die Elektrophorese beendigt. RNA in dem Gel, das mit Ethidiumbromid gefärbt ist, wurde unter Verwendung eines UV-Transilluminators beobachtet und es wurde bestätigt, dass sich die RNA unter Verwendung von ribosomaler RNA als Indikator nicht zersetzt hat. Danach wurde die RNA in dem Gel auf ein Nylonfilter, Genescreen-Plus (DuPont), gemäß dem beiliegenden Protokoll geblottet und dieser Filter, auf dem die RNA geblottet ist, wurde bei 80°C 2 Stunden behandelt. Der Filter wurde anschließend gemäß dem Genscreen-Plus beiliegenden Protokoll der Northern Analyse unterworfen.
  • DNA-Teillängen-Fragmente des FLO1-Gens, die bei der Southern und Northern Analyse als Sonden verwendet wurden, wurden wie folgt hergestellt. Auf Basis der Nukleotidsequenz des von Teunissen et al. [Yeast, 9, 423-427 (1993)] berichteten FLO1-Gens wurden zwei Primer 5'GATGAAACTGTTCATTGTTGTCAAA3' und 5'TCGTTTCAGCAGCTAAAGTAT3' synthetisiert. Mit diesen Primern wurde PCR unter Verwendung der Gesamt-DNA des ausflockenden Stammes ABXL-1D (a, FLO1, Yeast Genetic Stock Center) als Matrize durchgeführt und die gesamten PCR-Produkte wurden in einem 1%igen Agarosegel der Elektrophorese unterworfen. Ein amplifiziertes DNA-Fragment von 1045 Bp (hiernach als „FLO1-Fragment mit Teillänge" (evtl. „FLO1-Teillängen-Fragment") bezeichnet] wurde aus dem Gel herausgeschnitten und dieses Fragment wurde unter Verwendung von Prep-A-Gen (Bio-Rad) zurückgewonnen. Dieses Fragment wurde mit [α-32P]dCTP (Amersham) markiert und als Sonde verwendet. Der Radioaktivitätsnachweis wurde unter Verwendung von Röntgenfilmen durchgeführt.
  • Die Ergebnisse sind in 1 gezeigt. Als Ergebnis der Southern Analyse wurden in dem Elternstamm KI084 vier HindIII-Fragmente von ungefähr 9,5 kb, 5,4 kb, 4,8 kb und 3,7 kb Länge nachgewiesen, die Homologie mit dem FLO1-Gen aufwiesen. Von diesen Fragmenten wurden zwei Fragmente von ungefähr 4,8 kb und 3,7 kb Länge in allen der untersuchten KI084-abstammenden meiotischen Segregantien nachgewiesen. In nur vier meiotischen Segregantien, die in dem Ausflockungs-Bewertungs-Test als ausflockend eingestuft wurden, wurde darüber hinaus von ungefähr 9,5 kb zusätzlich zu den gewöhnlichen Banden auch nachgewiesen. Darüber hinaus wurde als Ergebnis der Northern Analyse auch das Transkriptionsprodukt des FLO1-Gens nur in dem Elternstamm und den vier meiotischen Segregantien, die mit dem Ausflockungs-Bewertungs-Test als ausflockend eingestuft wurden, festgestellt. Durch diese Ergebnisse wurde angenommen, dass nur das FLO1-homologe Gen, von dem nur ein Teil oder das vollständige in dem HindIII-Fragment von ungefähr 9,5 kb enthalten ist, unter den drei HindIII-Fragmenten, die mit dem FLO1-Gen homolog sind, in KI084-abstammenden meiotischen Segregantien transkribiert wird und dass nur solche Stämme, die dieses homologe Gen aufweisen, Ausflockungseigenschaft enthalten. Hiernach wird das FLO1-homologe Gen, wobei ein Teil oder das vollständige Gen in dem HindIII-Fragment von ungefähr 9,5 kb des KI084-Stammes enthalten ist, als Lg-FLO1 bezeichnet (Lager-Typ-FLO1).
  • (2) Herstellung einer Restriktionskarte von Lg-FLO1
  • Von den von KI084 abstammenden meiotischen Segregantien wurden ein ausflockender Stamm KMS004 und ein nicht-ausflockender Stamm KMS001 ausgewählt. Ihre DNAs wurden wie oben beschrieben hergestellt und der Southern Analyse unter Verwendung verschiedener Restriktionsenzyme in Abhängigkeit oder in Kombination von zwei Enzymen und unter Verwendung des oben beschriebenen Teillängen-Fragmentes FLO1 als Sonde unterworfen. Eine Bande, die nicht bei dem nicht-ausflockenden meiotischen Segregans beobachtet wurde, wurde im Ergebnis immer bei dem ausflockenden KMS004-Stamm beobachtet, zusätzlich zu zwei Banden, die mit dem nicht-ausflockenden meiotischen Segregans gemein waren. Es wurde in Betracht gezogen, dass ein Teil oder das Lg-FLO1 mit Volllänge in dieser Bande, die spezifisch für das ausflockende meiotische Segregans ist, enthalten ist. Folglich wurde die Länge dieses Fragments bestimmt und eine Restriktionskarte wurde wie in 2 gezeigt hergestellt.
  • (3) Klonierung eines KpnI-Fragmentes, das eine Teillänge von Lg-FLO1 enthält.
  • Auf Basis der in 2 gezeigten Restriktionskarte wurde die Klonierung eines KpnI-Fragmentes von ungefähr 5,6 kb angestrebt. Die DNA des ausflockenden meiotischen Segregans KMS004, abstammend von KI084, wurde vollständig mit KpnI (Boehringer, Mannheim) verdaut und anschließend unter Verwendung von 0,8% Agarose durch Elektrophorese fraktioniert. Eine Mischung der DNA-Fragmente von ungefähr 5,6 kb wurde aus dem Gel ausgeschnitten und in einem Dialyseröhrchen durch Elektroelution gereinigt. Als Ergebnis der Southern Analyse unter Verwendung des oben erwähnten FLO1-Fragmentes mit Teillänge als Sonde wurde bestätigt, dass das DNA-Fragment von Interesse in der gereinigten DNA-Fragmentmischung enthalten war. Anschließend wurde das vollständig mit KpnI verdaute Plasmid pUC18 (Takara Shuzo) an die gereinigte DNA-Fragmentmischung unter Verwendung des DNA-Ligationskits (Takara Shuzo) ligiert und anschließend wurde E. coli DH5α (BRL) mit dem resultierenden Plasmid transformiert. Von den erhaltenen resultierenden Transformanten wurden 5000 Stämme auf einen Nylonfilter Hybond N+ (Amersham) gemäß dem beigelegten Protokoll an den Filter geblottet und Koloniehybridisierung wurde unter Verwendung des oben erwähnten FLO1-Fragmentes mit Teillänge als Sonde durchgeführt, um dadurch 10 positive Stämme zu erhalten. Die Plasmide wurden von diesen Stämmen durch das Alkaliverfahren hergestellt und mit Restriktionsenzymen analysiert. Als Ergebnis wurde bestätigt, dass die in diesen Stämmen enthaltenen Plasmide das gleiche Insertionsfragment aufweisen. Das Insertionsfragment des Plasmids pKF-Kpn11 von einem der obigen Stämme wurde der Southern Analyse unter Verwendung der DNA des ausflockenden meiotischen Segregans KMS004 und des nicht-ausflockenden meiotischen Segregans KMS001 als Sonde unterworfen. Im Ergebnis wurde bestätigt, dass das Insertionsfragment ein Teil des Lg-FLO1-Gens von Interesse ist.
  • (4) Teilsequenzierung der Nukleotidsequenz für ein KpnI-Fragment, das eine Teillänge von Lg-FLO1 enthält
  • Zur Bestimmung der Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes aus pKF-Kpn11 wurden Delektionsserien des Insertionsfragmentes aus pKF-Kpn11 unter Verwendung eines Deletionskits für eine Kilosequenz (Takara Shuzo) gemäß dem Kit-beiliegenden Protokoll hergestellt. Die Nukleotidsequenz wurde mit einem DNA-Sequenzierer (Perkin Elmer) unter Verwendung des PCR-Sequenzierungskits (Perkin Elmer) bestimmt. Die Nukleotidsequenz wurde unter Verwendung von DNASIS (Hitachi Software Engineering) analysiert. Die Nukleotidsequenz von 2,9 kb von der KpnI-Stelle zu der HindIII-Stelle, in der ein kodierender Bereich festgestellt worden war, der homolog mit dem für FLO1 bekannten kodierenden Bereich war, wurde aus beiden Richtungen bestimmt. Ein ORF von 2,6 kb, der von der Mitte des kodierenden Bereichs von Lg-FLO1 bis zum Terminationskodon reicht, wurde in der bestimmten Nukleotidsequenz festgestellt.
  • (5) Erhalt von Lg-FLO1 in Volllänge durch Umkehr-PCR
  • Der Erhalt von Lg-FLO1 in Volllänge durch Umkehr-PCR ist kennzeichnend in 3 gezeigt. Durch die zuvor bestimmte Nukleotidsequenz von Lg-FLO1 mit Teillänge [(1) in 3] wurden die Primer5 [5'AATACACAACATGGTGTCCT3', (2) in 3] und Primer8 [5'ACCAGAGGTGGAACTACTGG3', (3) in 3] synthetisiert. Die DNA aus dem ausflockenden meiotischen Segregansstamm KMS004 (60 μg) wurde mit 300 Einheiten HindIII (Boehringer Mannheim) verdaut, durch Ethanolausfällung zurückgewonnen und in 30 μl TE-Puffer aufgelöst. Die Selbst-Ligierung der DNA-Fragmente wurde unter Verwendung des DNA-Ligierungskits (Takara Shuzo) in einer Menge von 300 μl durchgeführt. Im Ergebnis wird erwartet, dass zyklische Moleküle, bei denen die in (4) und (5) dargestellten HindIII-Stellen ligiert sind, in den resultierenden Reaktionsprodukten vorhanden sind. Diese Reaktionsprodukte wurden durch Ethanolausfällung gewonnen. Unter Verwendung von 4 μg dieser Reaktionsprodukte als Matrize und der obigen Primer5 [(2) in 3] und Primer8 [(3) in 3] als Primer wurde eine Umkehr-PCR mit dem LA-PCR-Kit (Takara Shuzo) durchgeführt. Die Zusammensetzung dieser Reaktionslösung wurde in dem dem Kit beiliegenden Protokoll empfohlen. Die Reaktion wurde unter Verwendung des DNA-Thermalen-Zyklussequenzierers 480 (Perkin Elmer) durchgeführt: 1 Zyklus bei 94°C 1 Minute, gefolgt von 30 Zyklen bei 98°C 20 Sekunden und bei 68°C 10 Minuten. Als Folge der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass DNA-Fragmente von ungefähr 8,2 kb, ungefähr 3,6 kb und ungefähr 3,0 kb amplifiziert wurden.
  • Von diesen DNA-Fragmenten wurde das Fragment von ungefähr 8,2 kb [(6) in 3] aus dem Gel herausgeschnitten und unter Verwendung von Prep-A-Gen (Bio Rad) gemäß beiliegendem Protokoll gereinigt. Da dieses Fragment die BamHI-, EcoRI- und XbaI-Stellen enthielt, die auf der in 2 gezeigten Restriktionskarte angezeigt sind, wurde angenommen, dass ein bisher nicht erhaltener Teil von Lg-FLO1 in diesem Fragment enthalten ist. Dieses DNA-Fragment wurde mit AluI (Boehringer Mannheim) verdaut, an die HincII-Stelle von pUC118 (Takara Shuzo) ligiert und in den E. coli DH5-Stamm (Toyobo) eingeführt. Plasmide wurden von 30 Stämmen der resultierenden Transformanten hergestellt und die Größen der Insertionsfragmente wurden untersucht. Im Ergebnis konnten diese Plasmide in 24 Gruppen aufgeteilt werden. Unter Bezugnahme auf diese Plasmide wurde die Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes durch das oben beschriebene Verfahren bestimmt. Im Ergebnis wurde ein Klon erhalten, der ein Insertionsfragment von 467 Bp aufwies, das stark mit dem aminoterminalen Bereich des bekannten FLO1 homolog ist. Dieses Plasmid wurde als KF1 bezeichnet. Die Stelle des Insertionsfragmentes von KF1 auf dem Chromosom ist in 3 durch (7) dargestellt.
  • Das Insertionsfragment von KF1 enthielt jedoch keine Sequenz, die eine Translationsinitiationsstelle zu sein schien. Auf Basis der Nukleotidsequenz für KF1 wurde der PrimerKN-2 [5'TTGTATCGGAGTATTTATA3', (8) in 3] synthetisiert. Unter Verwendung der bei der obigen Umkehr-PCR verwendeten Matrize und unter Verwendung der obigen Primer5 [(2) in 3] und PrimerKN-2 [(8) in 3] als Sonde wurde eine Umkehr-PCR mit dem GeneAmp-PCR-Reagenskit (Takara Shuzo) durchgeführt. Die Zusammensetzung der Reaktionslösung entsprach dem Kitbeiliegenden Protokoll empfohlenen Protokoll. Die Reaktion wurde wie folgt unter Verwendung des DNA-Thermalen-Zyklussequenzierers 480 durchgeführt: 30 Zyklen bei 94°C 1 Minute, bei 55°C 2 Minuten und bei 72°C 2 Minuten, gefolgt von einem Zyklus bei 72°C 10 Minuten. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass DNA-Fragmente von ungefähr 4,4 kb, ungefähr 1,1 kb und ungefähr 0,6 kb amplifiziert wurden. Von diesen Fragmenten wurde das DNA-Fragment von ungefähr 4,4 kb [(9) in 3] aus dem Gel herausgeschnitten, gemäß dem oben beschriebenen Verfahren gereinigt, mit dem Klenow-Fragment mit glatten Enden versehen (Takara Shuzo), in die HincII-Stelle von pUC118 ligiert und in den E. coli-DH5-Stamm eingeführt. KF14, das ein Plasmid einer der erhaltenen Transformanten ist und die BamHI-, EcoRI- und XbaI-Stellen enthielt, ist in der in 2 gezeigten Restriktionskarte angezeigt. Daraufhin wurde die Translationsinitiationsstelle von Lg-FLO1 und sein 5'-stromabwärts liegender Bereich als in diesem Fragment enthaltend angesehen.
  • Um die Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes von KF14 von der EcoRI-Stelle [dargestellt durch (10) in 3] bis zu 3' teilweise zu bestimmen, wurde KF14 mit EcoRI verdaut und daraufhin wurde ein selbst-ligiertes Plasmid, KF14ΔEc, hergestellt. Dieses Plasmid weist ein Fragment auf, das von der EcoRI-Stelle, dargestellt durch (10) in 3, bis zur Annealing-Stelle des PrimersKN-2, dargestellt durch (8) in 3, reicht. Die Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes von KF14ΔEc wurde von der EcoRI-Stelle teilweise bestimmt. Auf Basis der erhaltenen Nukleotidsequenz wurde der PrimerKT5'Ec [5'AGCGGTCGACCTAATAAAGGAAAAGGGGAA3', (11) in 3] synthetisiert. Außerdem wurde auf Basis eines Teils der zuvor bestimmten Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes pKF-Kpn11 der Primer KT3'Hd [5'GGAAGCTTTTTTGTAAAACAGATTTTTTGCCCCGCTT3', (12) in 3] synthetisiert. Unter Verwendung dieser beiden Primer und unter Verwendung von 2 μg DNA aus dem ausflockenden meiotischen Segregansstamm KMS004 als Matrize wurde mit dem LA-PCR-Kit die PCR durchgeführt. Die Reaktion wurde wie folgt durchgeführt: 1 Zyklus bei 94°C 1 Minute, gefolgt von 30 Zyklen bei 98°C 20 Sekunden und bei 68°C 10 Minuten. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass ein DNA-Fragment von ungefähr 9 kb [(13) in 3] amplifiziert wurde. Da dieses Fragment die BamHI- und XbaI-Stellen, die in der in 2 gezeigten Restriktionskarte angezeigt sind, enthielt, wurde angenommen, dass Lg-FLO1 in Volllänge in diesem Fragment enthalten ist. Hiernach wird dieses PCR-Fragment als Lg-FLO1-Fragment in Volllänge bezeichnet. Das Lg-FLO1-Fragment in Volllänge wurde mit verschiedenen Restriktionsenzymen verdaut und die resultierenden verdauten Produkte wurden unter Verwendung von 0,8% Agarosegel der Elektrophorese unterworfen. Die Größen der Restriktionsfragmente wurden anschließend bestimmt und eine Restriktionskarte wurde hergestellt. 4 zeigt eine Restriktionskarte des Lg-FLO1-Fragmentes in Volllänge.
  • (6) Einführung des Lg-FLO1-Fragmentes in Volllänge in Hefe und Charakterisierung der Ausflockungseigenschaft
  • Als Wirtshefestamm zur Untersuchung der phänotypischen Änderungen aufgrund der Einführung von Lg-FLO1 wurde der Stamm KY644 verwendet, der ein FLO1-zerstörter Stamm ist, der durch die folgenden Verfahren hergestellt wird. Kurz gesagt wird ein Fragment mit einer FLO1-Teillänge an pRS405 (Stratagene) zwischen der BamHI- und HindIII-Stelle ligiert. Dieses Plasmid wurde aus der einzigen BstEII-Stelle, die nur in diesem Insertionsfragment vorhanden war, herausgeschnitten und anschließend in einen ausflockenden Hefestamm, KY642 (a, ura3, leu2, FLO8) durch das Lithiumverfahren eingeführt, um dadurch einen Stamm zu erhalten, der aufgrund der homologen Rekombination des FLO1-Locus nicht-ausflockend geworden war. Es wurde durch Southern Analyse bestätigt, dass das FLO1-Gen dieses Stammes durch Einführung von pRS405 zerstört worden war. Dieser Stamm wurde als KY644-Stamm bezeichnet.
  • Das Lg-FLO1-Fragment in Volllänge war mit Primern, die derart entworfen worden waren, um das Fragment mit einer SalI-Stelle am 5'-Ende und einer HindIII-Stelle am 3'-Ende zu versehen, PCR-amplifiziert worden. Dieses Fragment wurde mit SalI und HindIII verdaut. Als ein Klonierungsvektor wurde pYT37 verwendet der durch die Einführung der folgenden zwei Fragmente in die EcoRI-Stelle von YIp5 erhalten worden war: ein Fragment, enthaltend die Nukleotidsequenz für CEN3, erhalten von Entrez (National Center for Biotechnology Information), einer Datenbank für DNA-Sequenzen, sowie von CEN3 von 1,2 kb, erhalten durch PCR auf Basis der gesamten Nukleotidsequenz des Hefechromosoms Nr. 3, und eines Fragmentes, enthaltend eine ARS-Sequenz, erhalten als YRP7-abstammendes EcoRI-HindIII-Fragment. Das Lg-FLO1-Fragment in Volllänge wurde an pYT37 zwischen der SalI- und HindIII-Stelle ligiert und anschließend direkt in den KY644-Stamm durch das Lithium-Verfahren eingeführt.
  • Die DNAs von den resultierenden Transformanten wurden der Southern Analyse unterworfen. Als Ergebnis wurde bestätigt, dass das Lg-FLO1-Fragment in Volllänge in einen Stamm eingeführt wurde. Das Plasmid, das in diesem Stamm (KY650 genannt) enthalten war, wurde KTYT2 genannt. In Bezug auf den KY650-Stamm und einen Stamm (KY652-Stamm genannt), erhalten durch Einführen von nur des Vektors pYT37 in KY650, wurde die Charakterisierung der Ausflockungseigenschaft durch das Verfahren, das zuvor beschrieben wurde, durchgeführt, wobei sie bis zum Erreichen der stationären Phase in dem in Tabelle 1 gezeigten Medium bei 20°C unter Schütteln kultiviert wurden. Zur Untersuchung der Inhibierung der Ausflockung durch Zucker wurden Zucker zu dem Ausflockungs-Messpuffer in einer Endkonzentration von 1 M gegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2 Ausflockungseigenschaft des Lg-FLO1-Fragmentes in Volllänge, eingeführt in den Hefestamm
    Figure 00310001
    • "+" bedeutet ausflockend und „-„ nicht-ausflockend
  • Während der KY652-Stamm keine Ausflockungseigenschaft unter irgendeiner der Bedingungen entfaltete, entfaltete der KY650-Stamm, der das Lg-FLO1-Fragment in Volllänge enthält, Ausflockungseigenschaft in dem Ausflockungs-Messpuffer, wenn kein Zucker zugegeben wurde. Diese Ausflockungseigenschaft wurde durch Mannose, Glucose, Maltose und etwas durch Fructose inhibiert, aber wurde nicht durch Galactose inhibiert. Diesen Ergebnissen war zu entnehmen, dass es durch die Einführung des Lg-FLO1-Fragmentes in Volllänge möglich ist, einer Laborhefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  • [Beispiel 2]
  • Erhalt des kodierenden Bereiches von Lg-FLO1 durch PCR, Einführung desselben in Laborhefe und Beurteilung
  • In Bezug auf einen benachbarten Bereich zu dem Teil, der an den Vektor in dem Insertionsfragment von KF14 ligiert worden war, wurde die Nukleotidsequenz durch das oben beschriebene Verfahren bestimmt. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Stelle, die die Translationsinitiationsstelle zu sein schien, 49 Bp stromaufwärts vom 5'-Ende des Insertionsfragmentes von KF1 liegt. Der PrimerKTF7 [5'CCCCAAGCTTGCTCTGCAGTAAATTCCGCA3', (14) in 3], der zur PCR von der stromabwärts liegenden Base an Position 58 Bp bis zum 5' dieses Anfangskodons in 3'-Richtung verwendet werden soll, wurde synthetisiert. Auch auf Basis der zuvor bestimmten Nukleotidsequenz des Insertionsfragmentes pKF-Kpn11, wurde der PrimerKTORFA [5'CGGAATTCTAAACACTATAAGCGTGATGATAG3', (15) in 3] synthetisiert, der zur PCR von der stromabwärts liegenden Base an Position 53 Bp bis zum 3'-Ende des Terminationskodons des Lg-FLO1-kodierenden Bereichs in der 5'-Richtung verwendet werden soll. Unter Verwendung dieser zwei Primer und unter Verwendung von 2 μg DNA des ausflockenden meiotischen Segregansstammes KMS004 als Matrize wurde PCR mit einem LA-PCR-Kit durchgeführt. Die Reaktion wurde durch Wiederholung von 30 Zyklen bei 94°C 30 Sekunden, bei 60°C 1 Minute und bei 72°C 3,5 Minuten durchgeführt. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass ein DNA-Fragment von ungefähr 5,8 kb [(16) in 3] amplifiziert wurde. Dieses PCR-Fragment wurde hiernach als das Lg-FLO1ORF-Fragment bezeichnet. Das Lg-FLO1ORF-Fragment wurde mit Primern PCR-amplifiziert, die so entworfen worden waren, dass sie dem Fragment eine HindIII-Stelle am 5'-Ende und eine EcoRI-Stelle am 3'-Ende verliehen. Dieses Fragment wurde mit HindIII und EcoRI verdaut und in den Hefeexpressionsvektor pYES2 (Invitrogen) zwischen der HindIII- und der EcoRI-Stelle auf eine solche Weise ligiert, dass das Fragment stromabwärts des GALI-Promotors in der Sense-Richtung eingeführt wurde. Der Vektor wurde anschließend direkt in den oben beschriebenen KY644-Stamm durch das Lithiumverfahren eingeführt. Die DNAs von den resultierenden Transformanten wurden der Southern Analyse unterworfen und einer dieser Stämme, bei dem die Einführung des Lg-FLO1ORF-Fragmentes bestätigt worden war, wurde als KY646-Stamm bezeichnet. Das Plasmid, das in dem KY646-Stamm enthalten war, wurde als YESKT2 bezeichnet. In Bezug auf den KY646-Stamm und einen Stamm (als KY649-Stamm bezeichnet), der durch Einführen nur des Vektors pYES2 in den KY644-Stamm erhalten worden war, wurde die Charakterisierung der Ausflockungseigenschaft durch das zuvor beschriebene Verfahren durchgeführt, nachdem sie bis zum Erreichen der stationären Phase in dem in Tabelle 1 gezeigten Medium bei 20°C unter Schütteln kultiviert worden waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3 Ausflockungseigenschaft des Hefestammes, in den das GALI-Promotor-gesteuerte Lg-FLO1ORF-Fragment eingeführt ist
    Figure 00330001
    • "+" bedeutet ausflockend und „-„ nicht-ausflockend
  • Während der KY649-Stamm keine Ausflockungseigenschaft unter irgendeiner der Bedingungen entfaltete, entfaltete der KY646-Stamm, der das Lg-FLO1ORF-Fragment enthält, Ausflockungseigenschaft in den Ausflockungs-Messpuffer, zu dem kein Zucker zugegeben wurde. Diese Ausflockungseigenschaft war, ähnlich wie bei dem KY650-Stamm, die Ausflockungseigenschaft vom Typ der Bierhefe. Mit anderen Worten wurde diese Ausflockungseigenschaft durch Mannose, Glucose und Maltose und etwas Fructose inhibiert, aber wurde nicht durch Galactose inhibiert. Durch diese Ergebnisse kam man zu dem Schluss, dass es durch Einführung der Lg-FLO1ORF-Fragmentes, gesteuert durch den GALI-Promotor, möglich war, Laborhefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen. Mit anderen Worten kam man zu dem Entschluss, dass der kodierende Bereich des Lg-FLO1-Gens in dem Lg-FLO1ORF-Fragment vorhanden ist.
  • [Beispiel 3]
  • Beschreibung des Bereichs in Lg-FLO1, der die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ steuert
  • Um den Lg-FLO1-Bereich zu spezifizieren, der die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ steuert, wurde ein chimäres Gen, zusammengesetzt aus Lg-FLO1 und Sc-FLO1 [Laborhefe-Typ FLO1, der von Watari et al. in Yeast, 10, 211-225 (1994) offenbart ist], durch das in 5 beschriebene Verfahren erzeugt und auf dessen Ausflockungseigenschaft untersucht. Das Lg-FLO1ORF-Fragment wurde mit XhoI und KpnI verdaut, mit dem Klenow-Fragment mit glatten Enden versehen und anschließend in die HincII-Stelle von pUC118 kloniert. Von den resultierenden Transformanten wurde ein Klon mit einem Insertionsfragment von ungefähr 1 kb ausgewählt und die Nukleotidsequenz dieses Insertionsfragmentes wurde bestimmt. Auf Basis des Ergebnisses wurde der Primer KTF8 (5'CGGGATCCATCTGGCAATACCACACTAACA3') synthetisiert, der von der Base 639 stromabwärts von 3' des Anfangskodons von Lg-FLO1 bis 5' reicht. Unter Verwendung der PrimerKTF7 und KTF8 und unter Verwendung einer Matrize 2 μg DNA aus dem ausflockenden meiotischen Segregansstamm KMS004 wurde PCR mit dem LA-PCR-Kit durchgeführt. Die Reaktion wurde ausgeführt durch Wiederholen von 30 Zyklen bei 94°C 30 Sekunden, bei 60°C 1 Minute und bei 72°C 3,5 Minuten. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass ein Fragment von ungefähr 0,7 kb [(16) in 3] amplifiziert wurde. Hiernach wird dieses PCR-Fragment das Lg-FLO1-N-terminale Fragment genannt. Das Fragment wurde in pT7Blue (Novagen), das ein Klonierungsvektor von PCR-Produkten ist, kloniert. Unter Verwendung von vier erhaltenen unabhängigen Klonen wurden die Nukleotidsequenzen ihrer Insertionsfragmente von beiden Richtungen aus bestimmt. Es wurde festgestellt, dass alle der vier Klone das gleiche Insertionsfragment aufweisen. Die erhaltene Nukleotidsequenz ist in SEQ ID NO: 3 gezeigt. Einer der Klone wurde als KNTA1 bezeichnet. Das Lg-FLO1-N-terminate Fragment wurden mit Primern PCR-amplifiziert, die entworfen worden waren, um dem Fragment eine HindIII-Stelle am 5'-Ende und eine BamHI-Stelle am 3'-Ende zu verleihen. KNTA1 wurde mit HindIII und BamHI verdaut und der Elektrophorese unterworfen. Das aus dem Vektor getrennte Insertionsfragment wurde anschließend aus dem Gel herausgeschnitten, durch das oben beschriebene Verfahren gereinigt und in die HindIII-BamHI-Stelle von pYES2 auf eine solche Weise kloniert, dass das Fragment stromabwärts des GALI-Promotors in der Sense-Richtung eingeführt wurde. Das erhaltene Plasmid wurde KNYES genannt. Escherichia coli EKB707, enthaltend dieses Plasmid KNYES, wurde hinterlegt bei dem National Institute von Bioscience and Human-Technology, Agence of Industrial Science and Technology (1-3, Higashi 1-Chome, Tsukuba City, Ibaragi Pref., Japan) am 27. Januar 1995 unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-4983.
  • Auf Basis der Nukleotidsequenz des FLO1-Gens vom Laborhefe-Typ (hiernach als das „Sc-FLO1-Gen" bezeichnet), das von Watari et al. offenbart wurde [Yeast, 10, 211-225 (1994)], wurden der PrimerWtF1N (5'CGGGATCCACTGTAAGTGATGACTTCGAAG3'), der von der Base 721 stromabwärts vom 3' des Anfangskodons bis 3' reicht, und der Primer FLID4 (5'CGGAATTCTCAGCGTATAATTAGCAAAGAA3'), der von dem Basenpaar 58 stromabwärts vom 3' des Terminationskodons bis 5' reicht, synthetisiert. Unter Verwendung dieser Primer und unter Verwendung von 2 μg DNA des ABXL-1D-Stammes als Matrize wurde PCR mit dem LA-PCR-Kit durchgeführt. Die Reaktion wurde ausgeführt durch Wiederholen von 30 Zyklen bei 94°C 30 Sekunden, bei 60°C 1 Minute und bei 72°C 3,5 Minute. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde beobachtet, dass ein Fragment von ungefähr 3,9 kb amplifiziert wurde. Hiernach wird dieses Fragment als das Sc-FLO1-C-terminale Fragment bezeichnet. Das Sc-FLO1-C-terminale Fragment wurde mit Primern, die entworfen worden waren, um dem Fragment eine BamHI-Stelle am 5'-Ende und eine EcoRI-Stelle am 3'-Ende zu verleihen, PCR-amplifiziert. Dieses Fragment wurde mit BamHI und EcoRI verdaut und an den zuvor hergestellten KNYES zwischen der BamHI- und der EcoRI-Stelle auf eine solche Weise ligiert, dass das Fragment stromabwärts des Lg-FLO1-N-terminalen Fragmentes in der Sense-Richtung eingeführt wurde. Als Ergebnis ist zu erwarten, dass ein Gen, das ein chimäres FLO1-Protein kodiert, hergestellt wird, bei dem ein Teil des Sc-FLO1-kodierenden Bereiches, der der Aminosäuresequenz vom aminoterminalen Ende bis zur Position 240 entspricht, mit einem Bereich des Lg-FLO1-Gens, der der Aminosäuresequenz vom aminoterminalen Ende bis zur Position 213 entspricht, ausgetauscht worden ist. Das Ligations-Reaktions-Produkt wurde direkt in den KY644-Stamm durch das oben beschriebene Lithiumverfahren eingeführt. DNAs der resultierenden Transformanten wurden der Southern Analyse unterworfen. Von diesen Stämmen, bei denen die Einführung des chimären Gens, zusammengesetzt aus dem Lg-FLO1-N-terminalen Fragment und dem Sc-FLO1-C-terminalen Fragment bestätigt wurde, wurde ein Stamm als KY648-Stamm bezeichnet. Das in diesem Stamm enthaltende Plasmid wurde auch als KNWtC3 bezeichnet.
  • Darüber hinaus wurde der PrimerFLID1 (5'CCCCAAGCTTTCGTTTGATGTAAGCTCTCT3'), der von –69 Bp stromaufwärts vom 5' des Anfangskodons von Sc-FLO1 bis 3' reicht, synthetisiert. Unter Verwendung der PrimerFLID1 und FLID4 und unter Verwendung von 2 μg DNA des ABXL-1D-Stammes als Matrize wurde PCR mit dem LA-PCR-Kit durchgeführt. Die Reaktion wurde ausgeführt durch Wiederholen von 30 Zyklen bei 94°C 30 Sekunden, bei 60°C 1 Minute und bei 72°C 3,5 Minuten. Als Ergebnis der Elektrophorese der Reaktionsprodukte unter Verwendung von 0,8% Agarose wurde bemerkt, dass ein Fragment von 4,8 kb amplifiziert wurde. Hiernach wird dieses Fragment Sc-FLO1ORF-Fragment genannt. Das Sc-FLO1ORF-Fragment wurde PCR-amplifiziert mit Primern, die entworfen worden waren, um dem Fragment eine HindIII-Stelle am 5'-Ende und eine EcoRI-Stelle am 3'-Ende zu verleihen. Dieses Fragment wurde mit HindIII und EcoRI verdaut und an pYES2 zwischen der HindIII- und der EcoRI-Stelle auf eine solche Weise ligiert, dass das Fragment stromabwärts von dem GALI-Promotor in der Sense-Richtung eingeführt wurde. Der resultierende Vektor wurde direkt in den oben erwähnten KY644-Stamm durch das Lithiumverfahren eingeführt. Die DNAs der resultierenden Transformanten wurden der Southern Analyse unterworfen. Von diesen Stämmen, bei denen die Einführung des Sc-FLO1ORF-Fragmentes bestätigt worden war, wurde ein Stamm als KY647-Stamm bezeichnet und zum Vergleich der Ausflockungseigenschaften verwendet. Das in diesem Stamm enthaltene Plasmid wurde auch als YESWt1 bezeichnet.
  • In Bezug auf den KY647-Stamm, den KY648-Stamm und den zuvor beschriebenen KY649-Stamm wurde die Charakterisierung der Ausflockungseigenschaft durch das zuvor beschriebene Verfahren vorgenommen, nachdem sie bis zum Erreichen der stationären Phase in dem in Tabelle 1 gezeigten Medium bei 20°C unter Schütteln kultiviert worden waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4 Ausflockungseigenschaft des Hefestammes, in den das GALI-Promotor-gesteuerte Lg-Sc-chimäre FLO1-Gen eingeführt ist
    Figure 00380001
    • "+" bedeutet ausflockend und „-„ nicht-ausflockend
  • Während der Stamm KY649 bei allen Bedingungen keine Ausflockungseigenschaft entfaltete, entfaltete der Stamm KY648, der das chimäre Gen, zusammengesetzt aus dem Lg-FLO1-N-terminalen Fragment und dem Sc-FLO1-C-terminalen Fragment, enthält, und der Stamm KY647, der das Sc-FLO1ORF-Fragment enthält, Ausflockungseigenschaft in dem Ausflockungsmesspuffer, wenn kein Zucker zugegeben wurde. Die Ausflockungseigenschaft von KY649 war, ähnlich wie bei KY650, durch Mannose, Glucose und Maltose inhibiert und etwas durch Fructose inhibiert, war aber nicht durch Galactose inhibiert. Auf der anderen Seite wurde die Ausflockungseigenschaft von KY647 nur durch Mannose inhibiert, aber nicht durch Glucose, Maltose, Fructose oder Galactose inhibiert. Mit anderen Worten, während das Sc-FLO1ORF-Fragment Ausflockungseigenschaft vom Laborhefe-Typ verleiht, wurde die Ausflockungseigenschaft, die durch das chimäre Gen, hergestellt durch Austauschen eines Teils dieses Fragmentes, der von dessen Anfangskodon bis 720 Bp bis zu 3' reicht, mit einem Lg-FLO1-Teil, der vom Anfangskodon bis 639 Bp bis zu 3' reicht, verliehen wird, in die vom Bierhefe-Typ umgewandelt.
  • Diesen Ergebnissen wurde entnommen, dass das Lg-FLO1-N-terminale Fragment in dem Lg-FLO1ORF-Fragment, d.h. die in SEQ ID NO: 3 der Sequenzliste gezeigte Sequenz, stark daran beteiligt ist, die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ zu übertragen.
  • [Beispiel 4] Bewertung der Lg-FLO1-zerstörten Bierhefe
  • (1) Herstellung eines Plasmids zur Zerstörung von Lg-FLO1
  • Ein Plasmid zur Zerstörung von Lg-FLO1 wurde, wie in 6 und 7 gezeigt, hergestellt. Kurz gesagt wurde das Plasmid pUC18 mit KpnI verdaut und anschließend wurden die DNA-Fragmente, die mit dem Klenow-Fragment mit glatten Enden versehen waren, selbst-ligiert, um ein Plasmid pUC18ΔK herzustellen. Dieses Plasmid wurde mit HincII verdaut und anschließend wurde ein KpnI-Linker (GGGTACCC) darin eingeführt, um dadurch das Plasmid pUC18±K herzustellen. Zwischen der EcoRI- und BamHI-Stelle dieses Plasmids wurde ein 0,9 Kb-EcoRI-BamHI-Fragment (enthaltend den 5'-flankierenden Bereich), erhalten durch das Plasmid KF14 eingeführt, um dadurch das Plasmid pKF5B1 herzustellen.
  • Durch das Plasmid pKF3HP, das durch Einführen eines 1,7 Kb-HincII-PvuII-Fragmentes (enthaltend den 3'-flankierenden Bereich) in die SmaI-Stelle des Plasmids pUC118 erhalten wurde, wurde ein 1,7 kb BamHI-KpnI-Fragment erhalten und zwischen der BamHI- und der KpnI-Stelle des Plasmids pKF5B1 eingeführt, um dadurch das Plasmid pKF53-1 herzustellen.
  • Das Plasmid pSY114P (ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 2-265488), das einen Promotorbereich (1,0 kb) des GPD(Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase)-Hefegens und einen Terminatorbereich (0,4 kb) des PGK(Phosphoglyceratkinase)-Hefegens enthält, wurde mit SmaI verdaut und anschließend wurde ein HindIII-Linker (CAAGCTTG) daran eingeführt. Anschließend wurde das Plasmid mit HindIII verdaut und dann selbst-ligiert, um das Plasmid pSY114H herzustellen. In die HindIII-Stelle dieses Plasmids wurde ein 0,5 kb-HindIII-Fragment von pSV2bsr (Funakoshi), enthaltend ein Blasticidin S-Resistenzgen, eingeführt, um dadurch das Plasmid pGPDBSR herzustellen. Dieses Plasmid wurde mit SalI verdaut und anschließend mit dem Klenow-Fragment mit glatten Enden versehen, um dadurch ein 1,9 kb-DNA-Fragment zu erhalten. Dieses DNA-Fragment wurde an ein DNA-Fragment ligiert, das erhalten wurde durch Verdauen des Plasmids pKF53-1 mit BamHI und anschließendem Versehen von glatten Enden mit dem Klenow-Fragment, um dadurch das Plasmid pKF53BSR19 herzustellen.
  • (2) Transformation von Bierhefe
  • Die Transformation von Bierhefe wurde durch Elektroporation durchgeführt. Ausflockende Bierhefe, die in 200 ml YPD-Medium, bis OD600 ungefähr 7 erreichte, kultiviert ist, wurde zweimal mit sterilisiertem Wasser und zweimal mit 1 M Sorbit gewaschen und anschließend in 1 ml M Sorbit suspendiert. Zu 50 μl dieser Hefesuspension wurden 2,7 μg DNA-Fragmente, erhalten durch Verdau des Plasmids pKF53BSR mit EcoRI, und 10 μg Lachsspermien-DNA (Sigma) zugegeben und 5 Minuten stehengelassen. Anschließend unter Verwendung einer 0,2 cm-Zelle von Gene Pulser (Bio Rad) wurde ein elektrischer Puls von 1,5 KV, 25 μF und 200 Ω geladen. Zu der resultierenden Suspension wurde 1 ml 1 M Sorbit und 400 μl YPD gegeben und bei 30°C 4 Stunden unter Schütteln kultiviert. Danach wurde die Suspension auf einem YPD-Agarmedium, enthaltend 50 μg/ml Blasticidin S (Funakoshi), plattiert und bei 30°C 3 Tage kultiviert. Die resultierenden Transformanten wurden der Southern Analyse unterworfen und im Ergebnis wurde bestätigt, dass das Lg-FLO1-Gen zerstört wurde. Die so erhaltenen Lg-FLO1-zerstörte Bierhefe wurde auf Ausflockungseigenschaft untersucht und es wurde festgestellt, dass keine Ausflockung übertragen worden ist.
  • [Beispiel 5]
  • Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenz des N-terminalen Bereichs von Lg-FLO1 und Sc-FLO1
  • Beispiel 3 hat gezeigt, dass die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ durch die Sequenz von 213 Aminosäureresten im N-terminalen Bereich von Lg-FLO1 gesteuert wird. Anschließend wurden die abgeleiteten Aminosäuresequenzen dieser Bereiche des Lg-FLO1 und Sc-FLO1 verglichen. Im Ergebnis wurden zwischen den beiden Sequenzen die folgenden charakteristischen Unterschiede, wie in 8 gezeigt, festgestellt. 1) In Lg-FLO1 sind 27 Aminosäurereste, entsprechend der von Position 84 bis zu Position 110 von Sc-FLO1 deletiert. 2) Bis zu Position 123 auf Basis von Sc-FLO1 ist die Homologie zwischen Sc-FLO1 und Lg-FLO1 verhältnismäßig niedrig. 3) An der Position 124 und danach auf Basis von Sc-FLO1 ist die Homologie zwischen Sc-FLO1 und Lg-FLO1 hoch.
  • Auf Basis dieser Ergebnisse wurden ein chimäres Gen, zusammengesetzt aus Sc-FLO1 und Lg-FLO1, und ein modifiziertes Sc-FLO1-Gen mit einer Deletion von 27 Aminosäureresten von Position 84 bis Position 110 hergestellt. Die N-terminalen Bereiche dieser modifizierten FLO1-Gene wurden unter Verwendung des rekombinanten PCR-Verfahrens, das auf Seiten 115-160 des PCR Experimentellen Handbuchs [M.A. Innis et al. (Hrsg.), herausgegeben und übersetzt von Takashi Saito, HBJ Shuppan Co., Ltd. (1991)] beschrieben ist, hergestellt. Ein Fragment des so erhaltenen T-terminalen Bereichs des modifizierten FLO1-Gens wurde an das Positionl KNWtC3 (beschrieben in Beispiel 3) zwischen der HindIII- und BamHI-Stelle (d.h. zwischen dem GALI-Promotor und dem Sc-FLO1-C-terminalen Fragment) in der Sense-Richtung ligiert und anschließend in den Hefestamm KY644 eingeführt. Das Kultivieren der resultierenden Transformanten und die Beurteilung der Ausflockungseigenschaft wurden im Wesentlichen auf die gleiche Weise wie in Beispiel 3 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in 9 gezeigt. Solche Stämme (KY707, KY708 und KY709) mit einem chimären FLO1-Gen, zusammengesetzt aus einem Lg-FLO1-abstammenden Teil bis zum Aminosäurerest der Position 46, 68 oder 83 (auf Basis von Sc-FLO1) und einem Sc-FLO1-abstammenden Teil, dem obigen Teil folgend, entfalteten ähnlich wie ein Stamm mit Sc-FLO1 (KY706) starke Ausflockung von Laborhefe-Typ. Auf der anderen Seite entfaltete ein Stamm mit einem chimären FLO1-Gen, zusammengesetzt aus einem Lg-FLO1-abstammenden Teil bis zum Aminosäurerest der Position 124 auf Basis von Sc-FLO1 (Photosensibilisator 97 auf Basis von Lg-FLO1) und einem Sc-FLO1-abstammenden Teil, der dem obigen Teil folgt, ähnlich wie KY648 und KY646, in Beispiel 3 gezeigt, schwache Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ. Darüber hinaus entfaltete KY711 mit einem modifizierten FLO1-Gen mit einer Deletion von 27 Aminosäureresten von Positiono 84 bis Position 110 von Sc-FLO1 schwache Ausflockung vom Laborhefe-Typ. Diesen Ergebnissen ist zu entnehmen, dass ein Teil des Lg-FLO1-Gens, das am Bierhefe-Typ beteiligt ist, ein Teil ist, der den 14 Aminosäureresten von Position 84 bis Position 87 auf Basis von Lg-FLO1 entspricht, d.h. die in SEQ ID NO: 4 gezeigte Sequenz, die für die in SEQ ID NO: 2 in der Sequenzliste gezeigte Aminosäuresequenz kodiert.
  • Industrielle Anwendbarkeit
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Lg-FLO1-Protein bereitgestellt, welches die Wirkung hat, die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ zu übertragen, sowie der Lg-FLO1-DNA-Strang, der das Protein kodiert. Durch Einführung der erfindungsgemäßen DNA in Hefe als fremde DNA, d.h. Einführung dieser DNA in Hefezellen als ein extranukleares Gen und(/oder) ein nukleares Gen, ermöglicht, die Ausflockungseigenschaft vom Bierhefe-Typ zu übertragen oder die Eigenschaft in Hefe zu verbessern. Im Gegensatz dazu ist es möglich durch Einführen eines DNA-Stranges, der durch Zerstören der erfindungsgemäßen DNA erhalten wird, in Hefezellen oder durch Inhibieren der Expression der erfindungsgemäßen DNA einen ausflockenden Hefestamm in einen nicht-ausflockenden Hefestamm umzuwandeln oder die Ausflockungseigenschaft zu verringern.
  • SEQUENZLISTE
    Figure 00440001
  • Figure 00450001
  • Figure 00460001
  • Figure 00470001

Claims (18)

  1. Protein umfassend ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz wie in SEQ ID No: 2 des Sequenzlistings gezeigt, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  2. Protein gemäß Anspruch 1, welches ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz gezeigt in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings umfasst, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  3. Protein gemäß Anspruch 1, welches ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im wesentlichen in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings gezeigt wird, umfasst, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 213, und welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  4. Protein gemäß Anspruch 1, welches ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im wesentlichen in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings gezeigt wird, umfasst, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 97, und welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  5. DNA, welche die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No: 4 des Sequenzlistings umfasst und welche für ein Polypeptid kodiert, welches die Wirkung hat, Hefe die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe zu verleihen.
  6. DNA gemäß Anspruch 5, umfassend eine Nukleotidsequenz kodierend für ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz, die in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings gezeigt wird.
  7. DNA gemäß Anspruch 5, umfassend eine Nukleotidsequenz kodierend für ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, welche im wesentlichen in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings gezeigt wird, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 213.
  8. DNA gemäß Anspruch 5, enthaltend eine Nukleotidsequenz kodierend für ein Polypeptid mit einer Teilsequenz der Aminosäuresequenz, die im wesentlichen in SEQ ID No: 1 des Sequenzlistings gezeigt wird, enthaltend die Aminosäurereste von Position 25 bis Position 97.
  9. DNA gemäß Anspruch 5, welche die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No: 3 des Sequenzlistings enthält, enthaltend die Basen von Position 59 bis Position 697.
  10. DNA gemäß Anspruch 5, welche eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz, die in SEQ ID No: 3 des Sequenzlistings gezeigt wird, umfasst, enthaltend die Basen von Position 131 bis 697.
  11. DNA gemäß Anspruch 5, welche eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz, die in SEQ ID No: 3 des Sequenzlistings gezeigt wird, umfasst, enthaltend die Basen von Position 131 bis 349 oder eine dazu komplementäre DNA.
  12. Plasmid enthaltend die DNA gemäß einem der Ansprüche 5 bis 11.
  13. Verfahren zur Herstellung eines Hefestamms, worin die Ausflockungseigenschaften von Bierhefe übertragen oder verstärkt worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die DNA gemäß einem der Ansprüche 5 bis 11 darin eingeführt wird.
  14. Verfahren zur Herstellung eines Hefestamms, worin die Ausflockungseigenschaften von Bierhefe eliminiert oder reduziert wurden, dadurch gekennzeichnet, dass eine DNA darin eingeführt wird, deren Fähigkeit ein Protein zu exprimieren, welches die Ausflockungseigenschaft von Bierhefe verleiht, eliminiert oder reduziert wurde durch Unterbrechen der DNA gemäß einem der Ansprüche 5 bis 11.
  15. Verfahren zum Eliminieren oder Reduzieren der Ausflockungseigenschaft von Bierhefe in Hefe durch Inhibieren der Expression der DNA gemäß einem der Ansprüche 5 bis 11.
  16. Ein Hefestamm umfassend die DNA gemäß Anspruch 5 bis 11, einen heterologen Promoter in einer 5' Upstream-Region und einen Terminator in einer 3' Downstream-Region von besagter DNA.
  17. Verfahren zur Herstellung eines gebrauten Produkts umfassend Kultivierung des Hefestamms gemäß Anspruch 16.
  18. Das gebraute Produkt umfassend die Hefe enthaltend die DNA von Ansprüchen 5 bis 11, hergestellt durch das Verfahren gemäß Anspruch 17.
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