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Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen zur Behandlung von Keratinsubstanzen und
insbesondere zur Behandlung des menschlichen Haares, die mindestens ein
gepfropftes Siliconpolymer und mindestens ein Copolymer enthalten, das
als wiederkehrende Einheit einen linearen Polysiloxan-Polyoxyalkylen-
Block aufweist.
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Im Stand der Technik sind gepfropfte Siliconpolymere bekannt,
beispielsweise die in den Patentanmeldungen EP-A-0 412 704, EP-A-0 412
707, EP-A-0 640 105, WO95/00578, EP-A-0 582 152 und WO93/23009
beschriebenen Polymere. Sie werden aufgrund ihrer Frisiereigenschaften
für das Haar eingesetzt. Bei Verwendung dieser Polymere sind jedoch
das Fixiervermögen, der Halt der Frisur und der Griff des Haares noch
nicht zufriedenstellend.
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Mit Fixiervermögen der Zusammensetzung wird die Fähigkeit der
Zusammensetzung bezeichnet, dem Haar eine solche Kohäsion zu
verleihen, daß die ursprüngliche Form der Frisur erhalten bleibt.
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Es sind Silicone bekannt, die gepfropfte Polyoxyalkylenketten aufweisen;
diese Silicone werden gemäß CTFA-Nomenklatur auch als
Dimethiconcopolyol bezeichnet. Die Anmelderin hat festgestellt, daß sie das
Fixiervermögen von Zusammensetzungen für den Halt der Frisur beeinträchtigen.
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Die Anmelderin hat in überraschender Weise festgestellt, daß durch die
Kombination mindestens eines gepfropften Siliconpolymers und
mindestens eines Copolymers, das als wiederkehrende Einheit einen linearen
Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Block aufweist, das Fixiervermögen der
Zusammensetzungen und der Griff der Haare im Vergleich mit dem Fixiervermögen
und Griff, die bei alleiniger Verwendung des gepfropften
Siliconpolymers erzielt werden, deutlich besser sind.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist daher im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem kosmetisch oder dermatologisch
akzeptablen Medium mindestens ein gepfropftes Siliconpolymer mit
einem Polysiloxanbereich und einem Bereich, der aus einer nicht
siliconhaltigen organischen Kette besteht, wobei ein Bereich die Hautkette des
Polymers bildet und der andere auf die Hauptkette gepfropft ist, und
mindestens ein Copolymer enthält, das als wiederkehrende Einheiten
lineare Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Blöcke aufweist.
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Die erfindungsgemäßen gepfropften Siliconpolymere sind vorzugsweise
unter den Polymeren, die ein nicht siliconhaltiges, organisches
Grundgerüst aufweisen, auf das polysiloxanhaltige Monomere gepfropft sind,
Polymeren, die ein Polysiloxangerüst aufweisen, auf das nicht
siliconhaltige, organische Monomere gepfropft sind, und deren Gemischen
ausgewählt.
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Im folgenden werden unter Siliconpolymer in Übereinstimmung mit der
allgemeinen Definition beliebige Silicium-organische Polymere oder
Oligomere mit gerader oder cyclischer, verzweigter oder vernetzter Struktur
mit variablem Molekulargewicht verstanden, die durch Polymerisation
und/oder Polykondensation von geeignet funktionalisierten Silanen
hergestellt werden und die im wesentlichen aus wiederkehrenden
Haupteinheiten bestehen, worin die Siliciumatome über Sauerstoffatome
aneinander gebunden sind (Siloxanbindung Si-O-Si ), wobei die
gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffgruppen direkt über ein
Kohlenstoffatom an die Siliciumatome gebunden sind. Die
Kohlenwasserstoffgruppen, die meistens eingesetzt werden, sind Alkylgruppen und
insbesondere C&sub1;&submin;&sub1;&sub0;-Alkylgruppen, besonders Methyl, Fluoralkylgruppen,
Arylgruppen und insbesondere Phenyl, und Alkenylgruppen und insbesondere
Vinyl; andere Arten von Gruppen, die entweder direkt oder über
eine Kohlenwasserstoffgruppe an die Siloxankette gebunden sein
können, sind insbesondere Wasserstoff, Halogene und besonders Chlor,
Brom oder Fluor, Thiole, Alkoxygruppen, Polyoxyalkylengruppen (oder
Polyether) und insbesondere Polyethylenoxid und/ oder Polypropylenoxid,
Hydroxy- oder Hydroxyalkylgruppen, substituierte oder unsubstituierte
Aminogruppen, Amidgruppen, Acyloxy- oder Acyloxyalkylgruppen,
Hydroxyalkylamino- oder Aminoalkylgruppen, quartäre
Ammoniumgruppen, amphotere Gruppen oder Betaingruppen und anionisclhe Gruppen,
wie Carboxylate, Thioglykolate, Sulfosuccinate, Thiosulfate, Phosphate
und Sulfate, wobei diese Liste selbstverständlich nicht einschränkend ist
(sogenannte 'organomodifizierte' Silicone).
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Im folgenden werden mit < < Polysiloxanmakromer> > in Übereinstimmung
mit der allgemeinen Definition beliebige Monomere bezeichnet, die in
ihrer Struktur eine Polymerkette vom Polysiloxantyp aufweisen.
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Die erfindungsgemäßen Polymere, die ein nicht siliconhaltiges,
organisches Grundgerüst aufweisen, auf das polysiloxanhaltige Monomere
gepfropft sind, bestehen aus einer organischen Hauptkette, die aus
organischen Monomeren gebildet wird, die kein Silicon enthalten, auf die in der
Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem ihrer Enden ein
Polysiloxanmakromer gepfropft ist.
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Die nicht siliconhaltigen, organischen Monomere, die die Hauptkette des
gepfropften Siliconpolymers bilden, können unter den auf radikalischem
Wege polymerisierbaren Monomeren mit ethylenischer Doppelbindung,
den durch Polykondensation polymerisierbaren Monomeren,
beispielsweise den Monomeren, die Polyamide, Polyester oder Polyurethane
bilden, und den unter Ringöffnung polymerisierbaren Monomeren,
beispielsweise Monomeren vom Oxazolin- oder Caprolacton-Typ, ausgewählt
werden.
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Die erfindungsgemäßen Polymere, die ein nicht siliconhaltiges,
organisches Grundgerüst aufweisen, auf das polysiloxanhaltige Monomere
gepfropft sind, können nach beliebigen, dem Fachmann bekannten
Verfahren hergestellt werden, insbesondere durch Umsetzung (i) eines
Polysiloxanmakromers, das an der Siloxankette in geeigneter Weise
funktionalisiert wurde, und (ii) einer oder mehrerer nicht siliciumhaltiger,
organischer Verbindungen, die in geeigneter Weise mit einer Gruppe
funktionalisiert wurden, die mit der oder den funktionellen Gruppen des
Silicons reagieren kann, wodurch eine kovalente Bindung ausgebildet wird;
ein klassisches Beispiel einer solchen Umsetzung ist die radikalische
Reaktion von Vinylgruppen, die sich an einem Ende des Silicons befinden,
und der Doppelbindung eines Monomers mit ethylenischer
Doppelbindung in der Hauptkette.
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Die erfindungsgemäßen Polymere, die ein nicht siliconhaltiges,
organisches Grundgerüst aufweisen, auf das polysiloxanhaltige Monomere
gepfropft sind, sind vorzugsweise unter den Polymeren ausgewählt, die in
den Patenten US 4,693,935, US 4,728,571 und US 4,972,037 und den
Patentanmeldungen EP-A-0 412 704, EP-A-0 412 707, EP-A-0 640 105
und WO95/00578 beschrieben sind. Es handelt sich um Copolymere, die
ausgehend von Monomeren mit ethylenischer Doppelbindung und
Siliconmakromeren, die eine Vinylendgruppe aufweisen, durch radikalische
Polymerisation hergestellt sind, oder Copolymere, die durch Umsetzung
eines Polyolefins mit funktionellen Gruppen und eines Siliconmakromers
hergestellt sind, dessen Endgruppe mit den funktionellen Gruppen
reagiert.
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Eine spezielle Gruppe von gepfropften Siliconpolymeren, die zur
Durchführung der vorliegenden Erfindung geeignet sind, besteht aus
gepfropften Siliconpolymeren, die enthalten:
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- 0 bis 98 Gew.-% mindestens eines lipophilen Monomers (A) von
geringer Polarität mit ethylenischer Doppelbindung, das radikalisch
polymerisierbar ist;
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- 0 bis 98 Gew.-% mindestens eines polaren hydrophilen Monomers (B)
mit ethylenischer Doppelbindung, das mit dem (den) Monomer(en)
vom Typ (A) copolymerisierbar ist;
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- 0,01 bis 50 Gew.-% mindestens eines Polysiloxanmakromers (C) der
allgemeinen Formel:
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X(Y)nSi(R)3-mZm (I)
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worin bedeuten:
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- X eine mit den Monomeren (A) und (B) copolymerisierbare
Vinylgruppe;
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- Y eine zweiwertige Verbindungsgruppe;
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- R Wasserstoff, Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
C&sub6;&submin;&sub1;&sub2;-Aryl;
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- Z eine einwertige Polysiloxaneinheit mit einem Zahlenmittel des
Molekulargewichts von mindestens 500;
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- n 0 oder 1 und m eine ganze Zahl von 1 bis 3; wobei die
Prozentzahlen bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren (A), (B) und
(C) angegeben sind.
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Diese Polymere sind zusammen mit ihren Herstellungsverfahren in den
Patenten US 4,693,935, US 4,728,571 und US 4,972,037 und den
Patentanmeldungen EP-A-0 412 704, EP-A-0 412 707 und EP-A-0 640
105 beschrieben. Sie weisen vorzugsweise ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 10 000 bis 2 000 000 und vorzugsweise eine
Glasübergangstemperatur Tg oder eine kristalline Schmelztemperatur Tm von
mindestens -20ºC auf.
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Als Beispiele für die lipophilen Monomere (A) können angegeben werden:
Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure und C&sub1;&submin;&sub1;&sub8;-Alkoholen; Styrol;
Polystyrolmakromere; Vinylacetat; Vinylpropionat; α-Methyistyrol; tert.-
Butylstyrol; Butadien; Cyclohexadien; Ethylen; Propylen; Vinyltoluol;
Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure und
1,1-Dihydroperfluoralkanolen oder ihren homologen Verbindungen; Ester von Acrylsäure
oder Methacrylsäure und omega-Hydridofluoralkanolen; Ester von
Acrylsäure oder Methacrylsäure und Fluoralkylsulfonamidoalkoholen; Ester
von Acrylsäure oder Methacrylsäure und Fluoralkylalkoholen; Ester von
Acrylsäure oder Methacrylsäure und Alkoholfluorethern, oder deren
Gemische. Bevorzugte Monomere (A) sind unter n-Butylmethacrylat,
Isobutylmethacrylat, tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat,
2-Ethylhexyl-methacrylat, Methylmethacrylat,
2-(N-Methyl-perfluoroctansulfonamido)ethylacrylat; 2-(N-Butyl-perfluoroctan-sulfonarnido)-
ethylacrylat oder deren Gemischen ausgewählt.
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Von den polaren Monomeren (B) können Acrylsäure, Methacrylsäure,
N,N-Dimethylacrylamid, Dimethylaminoethylmethacrylat, quaternisiertes
Dimethylaminoethylmethacrylat, (Meth)acrylamid, N-t-Butyl-acrylamid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und seine Halbester,
hydroxyalkylierte (Meth)acrylate, Diallyldimethylammoniumchlorid, Vinylpyrrolidon,
Vinylether, Maleimide, Vinylpyridin, Vinylimidazol, polare heterocyclische
Vinylverbindungen, Styrolsulfonat, Allylalkohol, Vinylalkohol,
Vinylcaprolactam oder deren Gemische angegeben werden. Bevorzugte
Monomere (B) sind unter Acrylsäure, N,N-Dimethylacrylamid,
Dimethylaminoethylmethacrylat, quaternisiertem Dimethylaminoethylmethacrylat,
Vinylpyrrolidon und deren Gemischen ausgewählt.
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Bevorzugte Polysiloxanmakromere (C) der Formel (I) sind unter den
Verbindungen der folgenden allgemeinen Formell (II) ausgewählt:
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worin bedeuten:
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R¹ Wasserstoff oder -COOH (vorzugsweise Wasserstoff),
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R² Wasserstoff, Methyl oder -CH&sub2;COOH (vorzugsweise Methyl),
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R³ Alkyl, Alkoxy oder Alkylamino mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, C&sub6;&submin;&sub1;&sub2;-
Aryl oder Hydroxy (vorzugsweise Methyl),
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R&sup4; Alkyl, Alkoxy oder Alkylamino mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, C&sub6;&submin;&sub1;&sub2;-
Aryl oder Hydroxy (vorzugsweise Methyl),
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q eine ganze Zahl von 2 bis 6 (vorzugsweise 3),
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p 0 oder 1,
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r eine ganze Zahl von 5 bis 700,
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m eine ganze Zahl von 1 bis 3 (vorzugsweise 1).
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Es werden insbesondere Polysiloxanmakromere der folgenden Formel
verwendet:
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wobei n eine Zahl von 5 bis 700 ist.
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Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung besteht darin, ein
Copolymer zu verwenden, das durch radikalische Polymerisation ausgehend
von folgendem Monomerengemisch erhältlich ist:
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a) 60 Gew.-% tert.-Butylacrylat,
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b) 20 Gew.-% Acrylsäure,
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c) 20 Gew.-% Siliconmakromer der Formel:
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wobei n eine Zahl von 5 bis 700 ist; die Prozentzahlen sind bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomere angegeben.
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Eine weitere spezielle Ausführungsform der Erfindung besteht darin, ein
Copolymer zu verwenden, das durch radikalische Polymerisation
ausgehend von folgendem Monomerengemisch erhältlich ist:
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a) 80 Gew.-% tert.-Butylacrylat,
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b) 20 Gew.-% Siliconmakromer der Formel:
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wobei n eine Zahl von 5 bis 700 ist; die Prozentzahlen sind bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomere angegeben.
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Eine weitere spezielle Gruppe von gepfropften Siliconpolymeren mit nicht
siliconhaltigem, organischen Grundgerüst, die zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, besteht aus gepfropften
Siliconpolymeren, die durch reaktive Extrusion eines Polysiloxanmakromers mit
einer reaktiven Endgruppe und eines Polymers vom Polyolefintyp
erhältlich sind, das Gruppen aufweist, die mit der reaktiven Endgruppe des
Polysiloxanmakromers reagieren können, wodurch eine kovalente
Bindung ausgebildet wird, über die das Silicon auf die Polyolefin-Hauptkette
gepfropft werden kann.
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Diese Polymere sowie ihr Herstellungsverfahren sind in der
Patentanmeldung WO95/00578 beschrieben.
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Die reaktiven Polyolefine sind vorzugsweise unter den Polyethylenen oder
Polymeren von Monomeren ausgewählt, die von Ethylen abgeleitet sind,
wie Propylen, Styrol, Alkylstyrol, Butylen, Butadien, (Meth)acrylaten,
Vinylestern oder äquivalenten Verbindungen, die reaktive Gruppen
enthalten, die mit der Endgruppe des Polysiloxanmakromers reagieren
können. Sie sind insbesondere unter den Copolymeren von Ethylen oder
Derivaten von Ethylen und Monomeren, die eine Carboxygruppe aufweisen,
wie (Meth)acrylsäure; Monomeren, die eine Anhydridgruppe aufweisen,
wie Maleinsäureanhydrid; Monomeren, die ein Säurechloridgruppe
enthalten, wie (Meth)acrylsäurechlorid; Monomeren, die eine Estergruppe
aufweisen, wie (Meth)acrylsäureestern; und Monomeren, die eine
Isocyanatgruppe enthalten, ausgewählt.
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Die Siliconmakromere sind vorzugsweise unter den Polysiloxanen
ausgewählt, die am Ende der Polysiloxankette oder in der Nähe des
Kettenendes eine funktionelle Gruppe aufweisen, die unter Alkoholen, Thiolen,
Epoxy und primären und sekundären Aminen ausgewählt ist, und
insbesondere den Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel:
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T-(CH&sub2;)S-Si-[-(OSiR&sup5;R&sup6;)t-R&sup7;)y (III),
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worin T unter NH&sub2;, NHR', Epoxy, OH und SH ausgewählt ist; R&sup5;, R&sup6;, R&sup7;
und R' unabhängig voneinander C&sub1;&submin;&sub6;-Alkyl, Phenyl, Benzyl, C&sub6;&submin;&sub1;&sub2;-
Alkylphenyl oder Wasserstoff bedeuten; s eine Zahl von 2 bis 00; t eine
Zahl von 0 bis 1 000; und y eine Zahl von 1 bis 3 ist. Sie weisen ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts vorzugsweise im Bereich von 5 000
bis 300 000, noch bevorzugter 8 000 bis 200 000 und besonders
bevorzugt 9 000 bis 40 000 auf.
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Das gepfropfte Siliconpolymer oder die Siliconpolymere mit einem
Polysiloxangerüst, das mit nicht siliconhaltigen, organischen Monomeren
gepfropft ist, enthalten eine Siliconhauptkette (oder Polysiloxan ( Si-O-)n),
auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem ihrer
Enden mindestens eine organische Gruppe gepfropft ist, die kein Silicon
enthält.
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Bei den Polymeren mit einem Polysiloxangerüst, das mit nicht
siliconhaltigen, organischen Monomeren gepfropft ist, kann es sich um im
Handel erhältliche Produkte handeln; sie können auch nach beliebigen
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden,
insbesondere durch Umsetzung (i) eines Silicons, das an einem oder mehreren
Siliciumatomen in geeigneter Weise funktionalisiert wurde, und (ii) einer
nicht siliciumhaltigen organischen Verbindung, die in geeigneter Weise
mit einer Gruppe funktionalisiert wurde, die mit der oder den
funktionellen Gruppen des Silicons reagieren kann, wodurch eine kovalente
Bindung ausgebildet wird; klassische Beispiele für solche Umsetzungen
sind die Hydrosilylierung mit Si-H- Gruppen und Vinylgruppen
CH&sub2;=CH- oder die Umsetzung von thiofunktionellen Gruppen -SH mit
diesen Vinylgruppen.
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Beispiele für Siliconpolymere mit einem Polysiloxangerüst, das mit nicht
siliconhaltigen, organischen Monomeren gepfropft ist, die für die
Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sowie ihre
speziellen Herstellungsverfahren sind insbesondere in den
Patentanmeldungen EP-A-0 582 152, WO 93/23009 und WO 95/03776 beschrieben,
auf deren Lehre in der vorliegenden Beschreibung als Referenz Bezug
genommen wird.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann das verwendete Siliconpolymer mit einem
Polysiloxangerüst, das mit nicht siliconhaltigen, organischen Monomeren gepfropft ist,
das Produkt der radikalischen Copolymerisation mindestens eines nicht
siliconhaltigen, anionischen, organischen Monomers, das eine
ethylenische Doppelbindung aufweist, und/oder eines nicht siliconhaltigen, hydrophoben,
organischen Monomers, das eine ethylenische
Doppelbindung aufweist, und eines Silicons enthalten, das in seiner kette
mindestens eine und vorzugsweise mehrere funktionelle Gruppen enthält, die
mit den ethylenischen Doppelbindungen der nicht siliconhaltigen
Monomere reagieren können, so daß eine kovalente Bindung ausgebildet wird,
wobei es sich insbesondere um thiofunktionelle Gruppen handelt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die anionischen Monomere
mit ethylenischer Doppelbindung vorzugsweise einzeln oder im Gemisch
unter den ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten, gegebenenfalls
teilweise oder vollständig in Form eines Salzes neutralisierten
Carbonsäuren ausgewählt, wobei es sich bei der oder den ungesättigten
Carbonsäuren insbesondere um Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Itaconsäure, Fumarsäure und Crotonsäure
handeln kann. Geeignete Salze sind insbesondere Alkalisalze, Erdalkalisalze
und Ammoniumsalze. In dem am Ende vorliegenden gepfropften
Siliconpolymer, das das Produkt der radikalischen (Homo)polymerisation
mindestens eines anionischen Monomers vom Typ einer ungesättigten
Carbonsäure enthält, kann die organische Gruppe mit anionischen
Eigenschaften natürlich auch nach der Umsetzung zur Bildung eines Salzes
mit einer Base (Natriumhydroxid, Ammoniak...) neutralisiert werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die hydrophoben Monomere
mit ethylenischer Doppelbindung vorzugsweise unter den Estern von
Acrylsäure und Alkanolen und/oder Estern von Methacrylsäure und
Alkanolen oder deren Gemischen ausgewählt. Die Alkanole weisen
vorzugsweise 1 bis 18 und insbesondere 1 bis 12 Kohlenstoffatome auf.
Bevorzugte Monomere sind unter Isooctyl(meth)acrylat, Isononyl(meth)-
acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, Isopentyl(meth)-
acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat, Methyl(meth)acrylat,
tert. -Butyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat und Stearyl(meth)acrylat
oder deren Gemischen ausgewählt.
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Eine Gruppe von gepfropften Siliconpolymeren mit einem
Polysiloxangerüst, das mit nicht siliconhaltigen, organischen Monomeren gepfropft ist,
die für die Durchführung der vorliegenden Erfindung besonders gut
geeignet sind, sind die Siliconpolymere, die in ihrer Struktur die Einheit
der folgenden Formel (IV) aufweisen:
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worin die Gruppen G&sub1;, die identisch oder voneinander verschieden sind,
Wasserstoff, C&sub1;&submin;&sub1;&sub0;-Alkyl oder Phenyl; die Gruppen G&sub2;, die identisch oder
voneinander verschieden sind, C&sub1;&submin;&sub1;&sub0;-Alkylen; G&sub3; eine Polymergruppe, die
aus der (Homo)polymerisation mindestens eines anionischen Monomers
mit ethylenischer Doppelbindung resultiert; G&sub4; eine Polymergruppe, die
aus der (Homo)polymerisation mindestens eines hydropholen Monomers
mit ethylenischer Doppelbindung resultiert; m und n 0 oder 1; a 0 oder
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 50; b eine ganze Zahl im Bereich
von 10 bis 350; und c 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 50 bedeuten, mit
der Maßgabe, daß einer der Parameter a oder c von 0 verschieden ist.
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Die Einheit der oben genannten Formel (IV) weist vorzugsweise
mindestens eine und noch bevorzugter alle folgenden Eigenschaften auf:
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- die Gruppen G&sub1; bedeuten Alkyl und vorzugsweise Methyl;
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- n ist nicht Null und die Gruppen G&sub2; bedeuten eine zweiwertige Gruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise Propylen;
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- G&sub3; bedeutet eine Polymergruppe, die aus der (Homo)polymerisation
mindestens eines Monomers vom Typ einer Carbonsäure mit
ethylenischer Doppelbindung, vorzugsweise Acrylsäure und/ oder
Methacrylsäure, resultiert;
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- G&sub4; bedeutet eine Polymergruppe, die aus der (Homo)polymerisation
mindestens eines Monomers vom Typ C&sub1;&submin;&sub1;&sub0;-Alkyl(meth)acrylat,
vorzugsweise Isobutyl(meth)acrylat oder Methyl(meth)acrylat, resultiert.
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Beispiele für Siliconpolymere, die der Formel (IV) entsprechen, sind
insbesondere Polydimethylsiloxane (PDMS), auf die über eine
Verbindungsgruppe vom Thiopropylentyp gemischte Polymereinheiten vom Typ
Poly(meth)acrylsäure und vom Typ Polyalkyl(meth)acrylat gepfropft wurden.
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Weitere Beispiele für Siliconpolymere, die der Formel (IV) entsprechen,
sind insbesondere Polydimethylsiloxane (PDMS), auf die über eine
Verbindungsgruppe vom Thiopropylentyp Polymereinheiten vom Typ
Polyisobutyl(meth)acrylat gepfropft wurden.
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Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der erfindungsgemäßen
Siliconpvlymere mit einem Polysiloxangerüst, das mit nicht siliconhaltigen,
organischen Monomeren gepfropft ist, liegt vorzugsweise im Bereich von
etwa 10 000 bis 1 000 000 und noch bevorzugter etwa 10 000 bis
100 000.
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Die erfindungsgemäßen gepfropften Siliconpolymere werden
vorzugsweise in einem Mengenanteil von 0,01 bis 20 Gew.-% des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung verwendet. Der Mengenanteil liegt noch
bevorzugter im Bereich von 0,1 bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt im
Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%.
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Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Blockcopolymere, die als
wiederkehrende Einheit einen linearen Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Block
enthalten, weisen vorzugsweise die folgende allgemeine Formel auf:
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([Y(R&sub2;SiO)aR'&sub2;SiYO][(CnH2nO)b])c (V)
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worin bedeuten:
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- die Gruppen R und R', die identisch oder voneinander verschieden
sind, eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, die keine aliphatische
Doppelbindung aufweist,
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n eine ganze Zahl von 2 bis 4,
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- a 5 oder eine ganze Zahl über 5 und vorzugsweise im Bereich von 5 bis
200 und insbesondere im Bereich von 5 bis 100,
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- b 4 oder eine ganze Zahl über 4 und vorzugsweise im Bereich von 4 bis
200 und insbesondere 5 bis 100,
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- c 4 oder eine ganze Zahl über 4 und vorzugsweise im Bereich von 4 bis
1 000 und insbesondere 5 bis 300,
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- Y eine zweiwertige organische Gruppe, die über eine Kohlenstoff-
Silicium-Bindung an das angrenzende Siliciumatom und über ein
Sauerstoffatom an einen Polyoxyalkylenblock gebunden ist;
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wobei:
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- das mittlere Molekulargewicht jedes Siloxanblocks im Bereich von etwa
400 bis etwa 10 000 und jedes Polyoxyalkylenblocks im Bereich von
etwa 300 bis etwa 10 000 liegt,
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- die Siloxanblöcke etwa 10 bis etwa 95% des Gesamtgewichts des
Blockcopolymers ausmachen, und
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- das Zahlenmittel des Molekulargewichts des Blockcopolymers
mindestens 3 000 beträgt und vorzugsweise im Bereich von 5 000 bis
1 000 000 und noch bevorzugter 10 000 bis 200 000 liegt.
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Die Gruppen R und R' sind vorzugsweise unter Alkylgruppen, wie
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl, Decyl und Docecyl, den
Arylgruppen, wie Phenyl und Naphthyl, den Aralkylgruppen, wie Benzyl
und Phenylethyl, und den Gruppen Tolyl, Xylyl und Cyclohexyl
ausgewählt.
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Y bedeutet vorzugsweise -R"-, -R"-CO-, -R"-NHCO-, -R"NH-CO-NH-R'''-
NHCO oder -R"-OCONH-R'''-NHCO-, wobei R" eine zweiwertige
Alkylengruppe ist, beispielsweise Ethylen, Propylen oder Butylen, und R'''
eine
zweiwertige Alkylengruppe oder eine zweiwertige Arylengruppe, wie -
C&sub6;H&sub4;-, -C&sub6;H&sub4;-C&sub6;H&sub4;-, -C&sub6;H&sub4;-CH&sub2;-C&sub6;H&sub4;- und -C&sub6;H&sub4;-C(CH&sub3;)&sub2;-C&sub6;H&sub4;-.
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Noch bevorzugter bedeutet Y eine zweiwertige Alkylengruppe und
insbesondere die Gruppe -CH&sub2;CH&sub2;CH&sub2;- oder die Gruppe C&sub4;H&sub8;.
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Die Herstellung der im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten
Blockcopolymere ist in der europäischen Anmeldung EP 0 492 657 A1
beschrieben, auf deren Lehre in der vorliegenden Beschreibung als
Referenz Bezug genommen wird.
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Erfindungsgemäß bevorzugte lineare Polysiloxan-Polyoxyalkylen-
Blockcopolymere sind unter den Verbindungen der folgenden Formel
ausgewählt:
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[C&sub4;H&sub8;O(CnH2nO)b(CmH2mO)d-C&sub4;H&sub8;-SiMe&sub2;O(SiMe&sub2;O)aSiMe&sub2;]c (VI),
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worin bedeuten: Me Methyl, n und m ganze Zahlen von 2 bis 4, a 4 oder
eine ganze Zahl über 4 und vorzugsweise im Bereich von 5 bis 200, b
und d 0 oder ganze Zahlen über 0 und vorzugsweise im Bereich von 4 bis
200, b + d 4 oder darüber und vorzugsweise im Bereich von 4 bis 200,
und c 4 oder eine Zahl über 4 und vorzugsweise im Bereich von 4 bis
1 000.
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Von diesen Copolymeren werden insbesondere die Verbindungen
verwendet, die eine wiederkehrende Einheit der folgenden Formel
aufweisen:
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[-(SiMe&sub2;O)xSiMe&sub2;-C&sub4;H&sub8;O-(C&sub2;H&sub4;O)y(C&sub3;H&sub6;O)z-C&sub4;H&sub8;-] (VII),
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wobei x eine Zahl von 5 bis 15 (Grenzen eingeschlossen), y ein Zahl von
15 bis 30 (Grenzen eingeschlossen) und z eine Zahl von 20 bis 40
(Grenzen eingeschlossen) bedeutet.
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Von diesen Polymeren werden insbesondere die Polymere verwendet,
deren Gewichtsverhältnis Siloxan/Polyoxyalkylen etwa 20 und deren
Gewichtsverhältnis Polyoxyethylen/ Polyoxypropylen etwa 65/35 beträgt.
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Es können auch Polymere mit wiederkehrenden Einheiten der Formel
(VI) gewählt werden, deren Gewichtsverhältnis Siloxan/Polyoxyalkylen
etwa 75 und deren Gewichtsverhältnis Polyoxyethylen/ Polyoxypropylen
etwa 50/50 beträgt, Polymere mit einem Gewichtsverhältnis
Siloxan/Polyoxyalkylen von etwa 35 und einem Gewichtsverhältnis von
Polyoxyethylen / Polyoxypropylen von etwa 100/0, Polymere mit einem
Gewichtsverhältnis Siloxan/Polyoxyalkylen von etwa 30 und einem
Gewichtsverhältnis Polyoxyalkylen/ Polypropylen von etwa 0/100.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Blockcopolymer unter den folgenden Copolymeren ausgewählt:
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([(CH&sub3;)&sub2;SiO]&sub4;&sub1;(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)&sub1;&sub8;-(C&sub3;H&sub6;O)&sub3;&sub3;-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]16.1
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[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]&sub3;&sub1;(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)&sub2;&sub0;-(C&sub3;H&sub6;O)&sub2;&sub9;-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]13.3
-
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]&sub9;(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)&sub2;&sub0;-(C&sub3;H&sub6;O)&sub2;&sub9;-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]26.3
-
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]&sub1;&sub6;(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)&sub1;&sub8;-(C&sub3;H&sub6;O)&sub2;&sub0;-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]21.5
-
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]&sub9;(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)&sub5;-CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]4.8
-
Das lineare Blockcopolymer wird vorzugsweise in einem Mengenanteil
von 0,01 bis 20 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
verwendet. Noch bevorzugter liegt der Mengenanteil im Bereich von 0,1 bis
15 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die
Zusammensetzung ferner ein Polymer und vorzugsweise ein nicht siliconhaltiges,
anionisches oder amphoteres Polymer in solubilisierter oder
dispergierter Form.
-
Das kosmetisch oder dermatologisch akzeptable Medium besteht
vorzugsweise aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser und kosmetisch
akzeptablen Lösungsmitteln, wie Monoalkoholen, Polyalkoholen,
Glykolethern oder Fettsäureestern, die einzeln oder im Gemisch verwendet
werden können.
-
Es können insbesondere die niederen Alkohole, wie Ethanol und
Isopropanol, Polyalkohole, wie Diethylenglykol, Glykolether, Glykolalkylether
oder Diethylenglykolalkylether genannt werden.
-
Die erfindungsgemäßen gepfropften Siliconpolymere können in dem
kosmetisch akzeptablen Medium gelöst oder in Form einer wäßrigen
Partikeldispersion verwendet werden.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch mindestens einen
Zusatzstoff enthalten, der unter den Verdickungsmitteln,
Fettsäureestern, Estern von Fettsäuren und Glycerin, Siliconen,
grenzflächenaktiven Stoffen, Parfums, Konservierungsmitteln, Sonnenschutzfiltern,
Proteinen, Vitaminen, pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder
synthetischen Ölen oder beliebigen herkömmlich in der Kosmetik verwendeten
Zusatzstoffen ausgewählt ist.
-
Die Zusatzstoffe können in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in
Mengenanteilen von 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vorliegen. Der genaue Mengenanteil jedes
Zusatzstoffes ist von seiner Art abhängig und kann vom Fachmann leicht
bestimmt werden.
-
Der Fachmann wird selbstverständlich die Verbindung(en), die
gegebenenfalls in die erfindungsgemäße Zusammensetzung eingearbeitet
werden, so auswählen, daß die mit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz nicht oder im wesentlichen nicht verändert werden.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als Gel, Milch,
Creme, mehr oder weniger dickflüssige Lotion oder Schaum vorliegen.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden als Produkte, die
ausgespült oder nicht ausgespült werden, insbesondere zum Waschen,
zur Pflege, zum Konditionieren, für den Halt der Frisur oder zur
Formgebung von Keratinfasern, wie den Haaren eingesetzt.
-
Es handelt sich insbesondere um Produkte für die Frisur, beispielsweise
Lotionen für Wasserwellen, Lotionen zum Bürsten, Zusammensetzungen
zur Fixierung (Lacke) und zum Frisieren. Die Lotionen können in
unterschiedlichen Formen konfektioniert sein, insbesondere in Zerstäubern,
Pumpflakons oder Aerosolbehältern, so daß die Zusammensetzung in
zerstäubter Form oder in Form von Schaum aufgebracht werden kann.
Diese Art der Konfektionierung wird beispielsweise eingesetzt, wenn ein
Spray, Lack oder Schaum zur Fixierung oder Behandlung des Haares
hergestellt werden soll.
-
Bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann es sich auch um
Haarwaschmittel oder Zusammensetzungen handeln, die ausgespült
oder nicht ausgespült werden und vor oder nach einer Haarwäsche,
Färbung, Entfärbung, Dauerwelle oder Entkräuselung aufgebracht werden.
-
Wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung zur Herstellung eines
Lacks oder Aerosolschaums in Form eines Aerosols konfektioniert ist,
enthält sie mindestens ein Treibmittel, das unter den flüchtigen Kohlenenthält
sie mindestens ein Treibmittel, das unter den flüchtigen
Kohlenwasserstoffen, wie n-Butan, Propan, Isobutan, Pentan, chlorierten
und/oder fluorierten Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen
ausgewählt werden kann. Als Treibmittel können auch Kohlendioxid,
Distickstoffoxid, Dimethylether, Stickstoff, Druckluft oder deren Gemische
verwendet werden.
-
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Behandlung von
Keratinfasern, wie dem Haar, das darin besteht, auf das Haar eine oben
definierte Zusammensetzung aufzutragen und anschließend
gegebenenfalls mit Wasser zu spülen.
-
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert,
wobei sie nicht als auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt
verstanden werden soll. Im folgenden bedeutet Ws Wirkstoff.
BEISPIEL 1
-
Es wird ein Spray zur Haarpflege, das in einem Pumpflakon
konfektioniert ist, mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
-
- gepfropftes Siliconpolymer der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und Isobutyl-3-
propylthiopolymethacrylatgruppen, gelöst in einem
flüchtigen cyclischen Silicon 4 g Ws
-
- Blockcopolymer der Formel:
[((CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und n so ausgewählt ist, daß die Viskosität
einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50 mPas
beträgt 1 g
-
- Ethanol ad 100 g
BEISPIEL 2
Frisierspray als Aerosol
-
- gepfropftes Siliconpolymer der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen 5 g
-
- Blockcopolymer der Formel:
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO)x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und wobei n so ausgewählt ist, daß die
Viskosität einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50
mPas beträgt 1,25 g
-
- Vinylacetat/Crotonsäure/Vinyl-4-tert.-butyl-Benzoat-
Copolymer (65/ 10/25), wobei dieses Polymer und sein
Herstellungsverfahren in dem Patent FR 2.697.160
beschrieben ist 2,5 g
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer
und das nicht siliconhaltige Copolymer zu 100% zu
neutralisieren qs
-
- Ethanol ad 100 g
Aerosol
-
- oben genannte Zusammensetzung 80 g
-
- ternäres Gemisch von n-Butan, Isobutan und Propan
(23/55/22), unter der Bezeichnung "AEROGAZ 3,2N" von
der Firma ELF-AQUITAINE im Handel 5 g
-
- 1,1-Difluorethan (SOLKANE 152 A von SOLVAY) 15 g
BEISPIEL 3
-
Es wird ein Schaum zur Haarpflege mit der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
-
- gepfropftes Siliconpolymer der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen 3,3 g
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer
zu 100% zu neutralisieren qsp
-
- Blockcopolymer der Formel:
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und wobei n so ausgewählt ist, daß die
Viskosität einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50
mPa·s beträgt 2,2 g
-
- Ethanol 9,7 g
-
- entmineralisiertes Wasser ad 100 g
Aerosol
-
- oben genannte Zusammensetzung 90 g
-
- ternäres Gemisch von n-Butan, Isobutan und Propan
(23/55/22), unter der Bezeichnung "AEROGAZ 3,2N" von
der Firma ELF-AQUITAINE im Handel 10 g
-
Nach dem Auftragen auf das feuchte Haar schmilzt dieser Schaum auf
den Haaren schnell und verbessert die Kämmbarkeit der feuchten
Haare. Die trockenen Haare sind weich und haben Spannkraft.
BEISPIEL 4
-
Es wird ein Frisiergel mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
-
- Copolymer, bestehend aus: 8 g
-
a) 60 Gew.-% tert.-Butylacrylat,
-
b) 20 Gew.-% Acrylsäure,
-
c) 20 Gew.-% Siliconmakromer der Formel:
-
wobei n so ausgewählt ist, daß das Zahlenmittel des
Molekulargewichts des Polymers in der Größenordnung
von 9 000 bis 12 000 liegt; die Prozentzahlen sind
bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere angegeben
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer
zu 100% zu neutralisieren qsp
-
- Blockcopolymer der Formel:
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und n so ausgewählt ist, daß die Viskosität
einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50 mPas
beträgt 2 g
-
- entmineralisiertes Wasser 40 g
-
- Ethanol ad 100 g
BEISPIEL 5
-
Es wird ein Haarwaschmittel mit der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
-
- gepfropftes Siliconpolymer der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen 2 g
-
- ethoxyliertes Natriumlaurylethersulfat (C&sub1;&sub2;/C&sub1;&sub4; 70/30)
mit 2,2 Mol Ethylenoxid in wäßriger Lösung mit 28%
Wirkstoff, unter der Bezeichnung Empicol ESB 3/FL von
Albright und Wilson im Handel 12 g Ws
-
- Cocoylbetain in wäßriger Lösung mit 28% Ws 2 g Ws
-
- Blockcopolymer der Formel:
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und wobei n so ausgewählt ist, daß die
Viskosität einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50
mPas beträgt 0,5 g
-
- Parfum, Maskierungsmittel, Konservierungsmittel
-
- Wasser ad 100 g
-
Der pH-Wert wird durch Zugabe von Salzsäure auf 5,8 eingestellt.
BEISPIEL 6
-
Es wird eine Pflegespülung, die ausgespült wird, mit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
-
- Gemisch (80/20 Gew.-%) von Cetylstearylakohol und mit
33 mol Ethylenoxid ethoxyliertem Cetylstearylakohol 2 g
-
- gepfropftes Siliconpolymer der Formel (IV) mit Polyme2
gthyl/methylsiloxanstruktur und Isobutyl-3-
propylthiopolymethacrylatgruppen, gelöst in einem
flüchtigen cyclischen Silicon
-
- Behenyltrimethylammoniumchlorid mit 88% Ws in
einem Wasser/Isopropanol-Gemisch (15/85), unter der
Bezeichnung Catinal DC 80 (Toho) erhältlich 2 g Ws
-
- Blockcopolymer der Formel:
[[((CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub5;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)2-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z =
28 bis 35 und wobei n so ausgewählt ist, daß die
Viskosität einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50
mPas beträgt 1,25 g
-
- Parfum, Konservierungsmittel
-
- Wasser ad 100 g
-
Der pH-Wert wird durch Zugabe von Salzsäure auf 5 eingestellt.
Vergleichsversuche
Fixiervermögen
-
Das Fixiervermögen der folgenden drei Formulierungen A, B und C
wurde untersucht und verglichen:
Zusammensetzung A (Stand der Technik):
-
- gepfropftes Siliconpolymer P1 der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen (wäßrige Lösung von 10%) 5 g Ws
-
- Tripropylenglykolmonomethylether (Weichmacher) 0,5 g
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer zu
100% zu neutralisieren qs
-
- Ethanol von 98,5% ad 140 g
Zusammensetzung B (Erfindung):
-
- gepfropftes Siliconpolymer P&sub1; der Formel (IV) mit
Polymethyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen (wäßrige Lösung von 10%) 5 g Ws
-
- Blockcopolymer P&sub2; der Formel:
[[(CH&sub3;)&sub2;SiO]x(CH&sub3;)&sub2;SiCH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;-O(C&sub2;H&sub4;O)y-(C&sub3;H&sub6;O)z-
CH&sub2;CH(CH&sub3;)CH&sub2;]n, wobei x = 9 bis 11, y = 18 bis 25, z = 28
bis 35 und wobei n so ausgewählt ist, daß die Viskosität:
einer Polymerlösung von 10% in Ethanol etwa 50 mPas
beträgt 1 g
-
- Tripropylenglykolmonomethylether (Weichmacher) 0,5 g
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer zu
100% zu neutralisieren qsp
-
- Ethanol von 98,5% ad 100 g
Zusammensetzung C (Stand der Technik):
-
- gepfropftes Siliconpolymer P1 der Formel (IV) mit Polyme5 g
Wsthyl/methylsiloxanstruktur und
3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen und
Methyl-3-propylthiopolymethacrylatgruppen (wäßrige Lösung von 10%) 5 g Ws
-
- Aminomethylpropanol, um das gepropfte Siliconpolymer zu qsp
100% zu neutralisieren
-
- Tripropylenglykolmonomethylether (Weichmacher) 0,5 g
-
- Dimethiconcopolyol, von der Firma RHONE POULENC
unter der Bezeichnung MIRASIL DMCO im Handel 1 g
-
- Ethanol von 98,5% ad 100 g
Vorgehensweise:
-
Es wird nach dem Verfahrensprinzip, das in dem Artikel J. Soc. Cosmet.
Chem. 43, 169-178 (Mai/Juni 1992) von R. RANDELL WICKERT, JOHN
A. SRAMEK und CYNTHIA M. TROBAUGH beschrieben ist, ein Test
durchgeführt, in dem die Kraft der Verbindungen bestimmt wird, die
durch einen Haarlack zwischen den Haaren bewirkt wird.
-
Für jede zu testende Zusammensetzung wird ein einzelnes Haar
verwendet. Mit Hilfe eines zylindrischen Trägers wird das Haar in eine Schlaufe
mit einem Durchmesser von ungefähr 2 cm gelegt. Das derart
geschlungene Haar wird in die Formulierung eingetaucht und in geregelter
Atmosphäre (20ºC, 50% Feuchte) trocknen gelassen. Die mit der
Formulierung A, B oder C fixierte Schlaufe wird zerschnitten. Auf diese Weise
erhält man zwei Haarhälften, die über einen Befestigungspunkt
miteinander verbunden sind.
-
Die Enden, die sich an beiden Seiten des Befestigungspunktes befinden,
werden in die Backen einer Vorrichtung INSTRON® eingespannt, wobei
die Zugkraft in Newton gemessen wird, die auf die beiden Haarhälften
ausgeübt wird.
-
Es wird die mittlere Kraft (Mittelwert aus zehn Versuchen) FA, FB und FC
(für die Zusammensetzung A, B oder C) gemessen, die erforderlich ist,
um den Befestigungspunkt zu zerstören, der von der Formulierung A, B
oder C gebildet wird und die beiden Haarhälften verbindet.
-
Es wird die Verbesserung bestimmt, die durch die Kombination des
gepfropften Siliconpolymers P&sub1; und des Copolymers P&sub2; im Vergleich mit dem
Polymer P&sub1; alleine (Zusammensetzung A) oder im Vergleich mit der
Kombination von P&sub1; mit einem polyalkoxylierten Silicon (Zusammensetzung
C) hervorgerufen wird, indem die relative Änderung der gennessenen
Reißkraft (ausgedrückt in Prozent) gemäß der folgenden Formel
berechnet wird:
-
(FB - FA/FA) · 100 oder (FB - Fc/Fc) · 100
-
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben:
-
Das Fixiervermögen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist im
Vergleich mit den Zusammensetzungen des Standes der Technik
deutlich besser.