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Beschreibung
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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung ist auf radioaktiv markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate gerichtet. Die
vorliegende Erfindung zieht ebenfalls Bildgebungsprotokolle in Betracht,
welche die Verabreichung von radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugaten
beinhalten. Die Annexinkomponente des Konjugats dient dazu, die
radioaktiv markierte Komponente des Konjugats an Gefäßthromben-Zielstellen
zu bringen. Die Galactosekomponente des Konjugats erleichtert die
rasche Entfernung des radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugats
aus dem Kreislauf eines Empfängers.
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Hintergrund der Erfindung
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Wenn
sich Patienten mit Brustschmerzen, Palpitation oder anderen Symptomen
von koronarem Trauma oder Krankheit zeigen, ist das Vorliegen von
Gefäßthromben
im Herzen ein potenzieller, signifikanter Komplikationsfaktor für die Behandlung.
Wenn ein Art nicht-invasiv bestimmten könnte, ob einer oder mehrere
Gefäßthromben
vorhanden sind, und falls vorhanden, die Stelle dieser Gefäßthromben
bestimmen könnte,
würde eine
bessere Abschätzung
der Behandlungsoptionen möglich
sein. Wenn ein Arzt weiterhin feststellen könnte, dass keine Gefäßthromben
vorhanden sind, wodurch eine potenzielle Komplikation bei der Behandlung
wegfallen würde,
könnten
Herzzustände
sicherer und wirksamerer behandelt werden.
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Die
meisten gegenwärtigen
Techniken zur Bestimmung der Anwesenheit von Gefäßthromben sind invasiv und/oder
beschwerlich und/oder versagen bei der Feststellung solcher Thromben
mit guter Empfindlichkeit und Spezifizität. Daher ist ein bildgebendes
Mittel, das für
nicht-invasive Bildgebung von Gefäßthromben erwünscht.
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Annexine
sind eine Klasse von Proteinen, die durch Calcium-vermittelte Bindung
an anionische Phospholipide charakterisiert sind. Anionische Phospholipide
sind etwa 20-fach höher
mit aktivierten Plättchen
assoziiert als ruhende Plättchen,
und aktivierte Plättchen
sind mit Gefäßthromben
assoziiert.
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Es
hat sich gezeigt, dass iodiertes Annexin V sich an Gefäßthromben
in vivo lokalisiert, aber suboptimale Bildgebungscharakteristiken
hat, möglicherweise
aufgrund der ausgeprägten
Betaphase der Blutclearance aufgrund einer möglichen Transiodierung und/oder
eines metabolischen Abbaus mit Wiedereinbau in Serummakromoleküle oder
Nicht-Zielgewebe. Freies radioaktives Iod oder Iod enthaltende Stoffwechselabbauprodukte
setzten Nicht-Zielgewebe, insbesondere die Schilddrüse, der
Radioaktivität
aus. Zusätzlich
ist die verwendete Iod-Radiomarkierung schwierig zu erhalten und
ist daher für
eine breite Verwendung nicht praktisch. Folglich sind verbesserte
radioaktiv markierte Annexinverbindungen erwünscht.
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Zusätzlich sind
die konventionelle Bildgebung und Therapie häufig von dem Problem betroffen,
dass das im allgemeinen erzielbare Ziel-(Targeting-)Verhältnis (Verhältnis von
verabreichter Dosis, welche im Ziel lokalisiert, zu verabreichter
Dosis, welche im Blut zirkuliert oder Verhältnis von verabreichter Dosis,
welche im Ziel lokalisiert, zu verabreichter Dosis, welche ins Knochenmark
migriert) gering ist. Verbesserungen im Ziel-Verhältnis ist
ebenfalls Gegenstand.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Annexin-Konjugat, das zur radioaktiven
Markierung mit einem Mittel zur diagnostischen Bildgebung (einem
diagnostischen Bildgebungsmittel) geeignet ist, zur Verfügung, welches
umfasst:
ein Annexin;
eine N2S2- oder N3S-Verbindung,
die ein Radionuklid komplexieren kann, wobei die Verbindung mit
einem Annexin assoziiert ist; und
einen Cluster von Hexoseresten
oder Resten auf Hexosebasis, die in einer verzweigten Konfiguration
verknüpft
sind, wobei die Reste des genannten Clusters so konfiguriert sind,
dass sie von einem Leberrezeptor erkannt werden.
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Bevorzugte
Annexin-enthaltende Konjugate der vorliegenden Erfindung sind solche,
welche zur radioaktiven Markierung mit einem Mittel zur diagnostischen
Bildgebung geeignet sind, welche enthalten:
ein Annexin;
einen
Cluster von Galactoseresten; und
ein N2S2-Chelat, welches mit dem Annexin assoziiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch radioaktiv markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate
bereit, die zur Bildgebung von Gefäßthromben geeignet sind, wobei
die radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate umfassen:
ein
Annexin,
ein Cluster von Galactoseresten,
ein mit dem
Annexin assoziiertes N2S2-Chelat
und
ein durch das Chelat komplexiertes diagnostisches Radionuklid.
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Ein
bevorzugtes Annexin für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist Annexin V. Bevorzugte Galactose-Cluster
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthalten ein Vielfaches
von 4 Galactosen. Weitere bevorzugte Galactose-Cluster für die Verwendung
in der vorliegenden Erfindung enthalten ein Vielfaches von 3 Galactosen.
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Die
Galactose-Clusterkomponente kann an die Annexinkomponente und die
Chelatkomponente über einen
trifunktionellen Linker, wie z. B. Lysin, gebunden sein. Ein Extender
kann zwischen dem Galactose-Cluster und dem trifunktionellen Linker
verwendet werden, um die Bioverfügbarkeit
des Galactose-Clusters zu fördern.
Diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, wenn das Chelat dadurch
gekennzeichnet ist, dass eine einzige funktionelle Gruppe für die Konjugation
zur Verfügung
steht und geeignet ist.
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Wenn
die Chelatkomponente dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mehr als
eine funktionelle Gruppe hat, die für die Konjugation mit anderen
Konjugatkomponenten ver fügbar
und geeignet ist, wird eine Struktur wie die folgende bevorzugt
verwendet:
Galactose-Cluster – bifunktioneller Linker – Chelat – bifunktioneller
Linker – Annexin.
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Bevorzugte
diagnostische Radionuklide zur Verwendung in der Praxis der vorliegenden
Erfindung sind Tc-99m, Re-186 und Re-188, wobei Tc-099m besonders
bevorzugt ist. Gefäßthromben,
die sich in oder nahe dem Herzen befinden, sind der Bildgebung gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders zugänglich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 gibt
schematisch ein Verfahren zur radioaktiven Markierung von Annexin
V wieder.
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2 zeigt
die Blutclearance von Tc-99m-Annexin V(o) und von Tc-99m-Annexin
V-Galactose (Δ).
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3 zeigt
schematisch die Synthese von N,N'-bis(2-disulfidyl-4-carbonylphenyl)-1,3-propyldiamin.
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4 zeigt
schematisch die Synthese von N,N'-bis(disulfidyl-4-methylphenyl)-gamma,
gamma'-diamino-isovalerat
N-hydroxysuccimid.
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5a and 5b zeigen
schematisch die Synthese von einem acht Galactoseenthaltenden Galactose-Cluster.
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6 zeigt
schematisch die Synthese eines erweiterten acht Galactose-enthaltenden
Galactose-Clusters.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Bevor
die Erfindung beschrieben wird, ist es hilfreich, Definitionen für einige
Ausdrücke
festzulegen, die in der Beschreibung verwendet werden.
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Annexin:
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Eine
Klasse von Verbindungen, charakterisiert durch die Fähigkeit,
mit hoher Affinität
an Membranlipide in Gegenwart von millimolaren Konzentrationen von
Calcium zu binden. Annexine haben sich als antikoagulatorische Wirkungen
aufweisend erwiesen, die durch die Bindung von Annexinen an negativ
geladene Oberflächenphospholipide
(z.B. an aktivierte Plättchen)
vermittelt werden. Es wird angenommen, dass diese Annexin-Phospholipid-Bindung
die Aktivierung von Gerinnungsfaktoren durch solche negativ geladene
Oberflächenphospholipide
blockiert. Vor der Erkennung der Annexinklasse von Molekülen wurden
Glieder davon auch in der Literatur als plazentale Antikoagulansproteine
(z.B. PAP-1, 2, 3 und 4), Lipocortine, Calpactine, vaskuläres Koagulans
(alpha und beta), Calphobindin I, plazentales Protein 4 (PP4), Endonexin
II, Anchorin CII, calciumabhängiges
Phospholipid bindendes Protein und Ähnliches bezeichnet, vgl. Crumpton
et al., Nature 345: 212, 1990. Annexin-V ist ein prototypisches
Annexinmolekül,
das in der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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N2S2-Chelate:
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Bifunktionelle
Diamid-Dimercaptid-Chelatoren der NxSy-Familie, die befähigt sind, stabil ein Radionuklid
durch zwei Stickstoffatome und zwei Schwefelatome, die in geeigneter
Weise angeordnet sind, zu komplexieren. N2S2-Chelate sind z.B. in der US-Patentschrift
Nr. 4,897,225 beschrieben. Bevorzugte Chelate dieses Typs schließen Chelate
mit dem folgenden Biphenyl-Rückgrat
ein:
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N3S-Chelate:
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Bifunktionelle
Triamid-Mercaptid-Chelatoren der NxSy-Familie, die befähigt sind, stabil ein Radionuklid durch
drei Stickstoffatome und ein Schwefelatom, die in geeigneter Weise
angeordnet sind, zu komplexieren. Bevorzugte N3S-Chelate
sind z.B. in der US-Patentschrift Nr. 4,965,392 beschrieben.
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Radioaktiv markiertes
Annexin:
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Ein
Annexin, konjugiert an ein Chelat mit einem darin komplexierten
Radionuklid.
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Radioaktiv markierte Annexin-Galactose:
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Ein
Galactose-derivatisiertes Annexin, konjugiert an ein Chelat mit
einem darin komplexierten Radionuklid.
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Zucker-Cluster:
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Ein
Konstrukt, welches eine Vielzahl von Zuckerresten aufweist, die
so konfiguriert sind, dass sie von einem Leberrezeptor erkannt werden.
Solche Cluster sind bevorzugterweise aus Zuckerresten aufgebaut,
die in einer verzweigten Konfiguration verknüpft sind und die an weitere
Komponenten eines Zucker-Cluster enthaltenden Konjugates über einen
einzigen Verknüpfungspunkt
verknüpft
sind. Vorzugsweise besteht das Verzweigungsnetzwerk aus zwei- oder
dreifachen Verzweigungen, d. h., es besteht aus 2, 4, 8, 16, 32
oder 64 Zuckerresten oder es besteht aus 3, 9, 27 oder 81 Zuckerresten.
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Galactose-Cluster:
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Ein
Konstrukt, welches 3 bis 64 Galactosereste aufweist, die in einer
verzweigten Konfiguration verbunden sind. Vorzugsweise besteht das
Verzweigungsnetzwerk aus zwei- oder dreifachen Verzweigungen, d. h.,
es besteht aus 2, 4, 8, 16, 32 oder 64 Galactoseresten oder es besteht
aus 3, 9, 27 oder 81 Galactoseresten.
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Radioaktiv
markiertes Annexin-Galactose-Cluster: Ein Galactose-Clusterderivatisiertes
Annexin, welches mit einem Chelat, das ein Radionuklid darin komplexiert
hat, konjugiert ist.
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Konjugat:
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Ein
Konjugat umfasst chemische Konjugate (kovalent oder nicht-kovalent
gebunden), Fusionsproteine.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Annexin enthaltende Konjugate, radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Konjugate und deren Verwendung für diagnostische
Bildgebungszwecke gerichtet. Radioaktiv markierte Annexine sind
durch das Folgende charakterisiert: rasche Aufnahme an Zielzellstellen,
gekennzeichnet durch anionische Phospholipide; kurze Umlaufhalbwertszeit;
in vivo-Stabilität
gegen metabolischen Abbau oder Radionuklidtrennung von dem Chelat;
und Zugänglichkeit
für die
Verpackung in einem nicht radioaktiven Kit-Format.
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Konjugate der vorliegenden Erfindung
weisen auch die vorstehend genannten Kennzeichen, wenn auch in verschiedenem
Ausmaß,
auf. So zeigen z.B. radioaktiv markierte Annexin-Galactose-Konjugate
eine kürzere
Umlaufhalbwertszeit als ihre radioaktiven Annexin-Gegenstücke. Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Konjugate weisen gewöhnlich auch eine niedrigere
Bindungsaffinität
für Zielstellen
als ihre radioaktiv markierten Annexin-Gegenstücke auf. Erfolgreiche diagnostische
Bildgebung beinhaltet sowohl die Signalanhäufung an der Zielstelle als
auch die rasche Entfernung von nicht getroffenem Signal. Folglich
ergibt die erhöhte
Entfernung der radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Konjugate
der vorliegenden Erfindung aus dem Kreislauf eines Empfängers eine
ausgeprägte
Möglichkeit, diagnostische
Bilder in einem kürzeren
Zeitrahmen zu erhalten.
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Darüber hinaus
nimmt das Zielstellensignal mit der Zeit in Folge des radioaktiven
Zerfalls ab. Des Weiteren verringert der Metabolismus des mit dem
Ziel assoziierten Materials ebenfalls das Zielsignal. Folglich verstärkt die
Bildgebung in einem kürzeren
Zeitrahmen das Verhältnis
von Ziel : Nicht-Ziel – Verhältnis und
das gesamte Zielsignal, wodurch verbesserte diagnostische Informationen
gesammelt werden.
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Die
radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden
Erfindung verbinden die wünschenswerten
Eigenschaften von radioaktiv markierten Annexinen und radioaktiv
markierten Annexin-Galactose-Konjugaten. Zum Beispiel weisen radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate eine kürzere Umlaufhalbwertszeit
als ihre radioaktiv markierten Annexin-Gegenstücke auf. Außerdem weisen radioaktiv markierte
Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate im Allgemeinen eine höhere Bindungsaffinität für die Zielstellen
als ihre radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Konjugat-Gegenstücke auf. Folglich bieten die verstärkte Eliminierung
der radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der
vorliegenden Erfindung aus dem Kreislauf eines Empfängers und
die Aufrechterhaltung der substanziellen Bindungsaffinität der radioaktiv
markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden
Erfindung die Möglichkeit, klare
diagnostische Bilder in einem kürzeren
Zeitrahmen zu erhalten.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Annexin-enthaltene Konjugate,
die zur radioaktiven Markierung mit einem Mittel zur diagnostischen
Bildgebung geeignet sind, welche umfassen:
ein Annexin;
einen
Cluster von Galactoseresten; und
ein N2S2- oder N3S-Chelat,
welches mit dem Annexin assoziiert ist.
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate, die zur Bildgebung
von Gefäßthromben irgendwo
in dem Empfänger
(aber insbesondere in oder nahe dem Herzen) geeignet sind, werden
ebenfalls in Betracht gezogen, wobei die radioaktiv markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate
ein Annexin, einen Cluster von Galactoseresten, ein N2S2- oder N3S-Chelat
und weiterhin ein durch das Chelat komplexiertes diagnostisches
Radionuklid umfassen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet Annexin-enthaltene Konjugate,
die zur radioaktiven Markierung mit einem Mittel zur diagnostischen
Bildgebung geeignet sind, umfassend:
ein Annexin;
einen
Cluster von Galctoseresten; und
ein N2S2-Chelat, welches mit dem Annexin assoziiert
ist.
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate, die zur Bildgebung
von Gefäßthromben geeignet
sind, werden ebenfalls in Betracht gezogen, wobei die radioaktiv
markierten Annexin-Galactose-Konjugate ein Annexin, einen Cluster
von Galactoseresten, ein N2S2-Chelat
und weiterhin ein diagnostisches Radionuklid, das durch das Chelat
komplexiert ist, umfassen.
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Zur
Sichtbarmachung von Gefäßthromben,
verbunden mit einer Anzahl von pathologischen Zuständen, wird
ein Konjugat eines Annexins mit einem Chelat, komplexiert mit einem
bildgebenden Radionuklid, wie z.B. Tc-99m, an einen Empfänger verabreicht,
für welchen
eine solche Diagnose erwünscht
ist. Der Annexinteil des Konjugats lokalisiert sich rasch an Zielstellen,
die durch negativ geladene Oberflächenphospholipi de, wie Gefäßthromben
charakterisiert sind. Das Radionuklid wird entsprechend seiner Fähigkeit, über eine
der verschiedenen Techniken hierfür, z.B. Gamma-Kamerabildgebung,
sichtbar gemacht zu werden, ausgewählt. Wegen der raschen Aufnahme
von Annexinen an der Zielstelle und der kurzen Serumhalbwertszeit
(gewöhnlich weniger
als 30 Minuten) von Annexinen (die durch die radioaktive Markierung
nicht signifikant verlängert
wird) läuft
die Bildgebung an solchen Zielstellen unter geringer Exposition
von Nicht-Zielstellen gegen Radioaktivität ab.
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Die
diagnostische Bildgebung ist abhängig
von dem Signal-zu-Rauschen-Verhältnis. Verbesserungen, welche
entweder die Zielsignalanhäufung
oder die Verminderung des Rauschens beinhalten, verstärken die Wirksamkeit
des diagnostischen Bildgebungsprodukts. Für gezielte Bildgebung ist die
Verminderung des Rauschens synonym mit der Verminderung der Hintergrundradioaktivität, insbesondere
der Blutpoolaktivität.
Annexine, einschließlich
Annexin V, werden rasch durch die Leber entfernt; mit jedem Durchgang
wird jedoch nur ein Teil der Aktivität des umlaufenden Konjugats
durch die Leber entfernt.
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Um
die Hintergrundaktivität
aus dem Blut wirksamer zu entfernen, könnte eine Verbesserung bei
der Leberextraktion von Annexin enthaltenden Konjugaten verwendet
werden. Ein bevorzugtes Verfahren zum Verstärken der Leberextraktion umfasst
das Derivatisieren des Annexin enthaltenden Konjugats mit einer Gruppe,
wie z.B. Galactose, die durch einen Leberrezeptor erkannt wird.
Die Wirksamkeit der Leberrezeptorextraktion der dadurch erkannten
Gruppe führt
zu erhöhter
Entfernung "pro
Durchgang" des derivatisierten
Annexin enthaltenden Konjugats (z.B. Annexin-Galactose-Konjugat)
durch die Leber im Vergleich zu der Menge von so entferntem underivatisiertem
Annexin enthaltendem Konjugat.
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Eine
weitere Verbesserung des Verhältnisses
von Signal-zu-Rauschen kann durch Derivatisieren des Annexin-enthaltenden
Konjugates mit einem Cluster von Galactosemolekülen, die von einem Leberrezeptor erkannt
werden, erreicht werden. Die Effizienz der Leberrezeptorextraktion
der dadurch erkannten Gruppe führt
zu einer erhöhten
Entfernung durch die Leber "pro
Durchgang" des derivatisierten
Annexin enthaltenden Konjugats (z. B. Annexin-Galactose-Cluster-Konjugat)
im Vergleich zu der Menge an underivatisiertem Annexin enthaltenden
Konjugat, welches auf diese Art und Wei se entfernt wird. Darüber hinaus
sind die mehreren Galactosereste, die in einem Cluster angeordnet
sind, mit der Annexin-Konjugatkomponente über einen einzigen Bindungsstelle
verbunden. Folglich kann eine geringere oder keine Verringerung
in der Annexinzielbindungsaffinität, die aus der Galactosederivatisierung
resultiert, im Vergleich zu Annexin-Galactose-Konjugaten erreicht
werden.
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Annexine
sind gewöhnlich
(wobei die bemerkenswerteste Ausnahme Annexin II ist) einkettige, nicht-glycosylierte
Proteine mit einem Molekulargewicht von etwa 33 – 72 Kilodalton. Annexine besitzen
eine Anzahl von biologischen Aktivitäten, die mit durch Calciumionen
vermittelte Bindung assoziiert sind.
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Untersuchungen
haben gezeigt, dass Annexine mit hoher Affinität an anionische Membranlipide
in Gegenwart von millimolaren Konzentrationen von Calcium binden.
In Gegenwart von Calcium haben diese Proteine eine besonders hohe
Affinität
für negativ
geladene Phospholipide, wie Phosphatidylserin, Phosphatidylgiycerin,
Phosphatidinsäure
oder Phosphatidylinosit, vgl. z.B. Funakoshi et al., Biochem. 26:
5572 – 78,
1987 und Tait et al., Biochem. 27: 6268 – 76, 1988. Solche negativ
geladenen Phospholipide sind mit Gefäßthromben assoziiert (z.B.
sind sie auf der Oberfläche
von aktivierten menschlichen Plättchen
lokalisiert).
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Annexine üben antikoagulatorische
Wirkungen aus. Die Koagulationshemmung wird durch die Bindung von
Annexinen an negativ geladene Oberflächenphospholipide vermittelt
(die z.B. auf der Oberfläche
von aktivierten Plättchen
vorhanden sind). Es wird angenommen, dass diese Bindung die Aktivierung
von Gerinnungsfaktoren durch solche negativ geladenen Oberflächenphospholipide
blockiert. Annexine sammeln sich rasch an Zielstellen, die anionische
Phospholipide tragen, d.h. in einer Zeit von etwa 5 bis 30 Minuten
in Abhängigkeit
von ihren Umlaufkonzentrationen, bleiben aber im Serum für eine etwas
längere
Zeit im Umlauf (Umlaufhalbwertszeit < 30 Minuten). Das nachstehende Beispiel
III diskutiert Ergebnisse von Bildgebungsversuchen, worin Gefäßthromben
in planaren Bildern in einer Durchschnittszeit (nach der Verabreichung
von Annexin) von 82 Minuten sichtbar gemacht wurden.
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Aufgrund
dieser Eigenschaften können
Annexine oder an diagnostische oder therapeutische Mittel konjugierte
Annexine in Protokollen für
die Diagnose oder Behand lung von Gefäßthromben, verbunden mit einer
Anzahl von Indikationen, wie DVT (Tiefvenenthrombose), PE (Lungenembolie),
Myokardinfarkt, Vorhofflimmern, Probleme mit prosthetischen kardiovaskulären Materialien,
Schlaganfall, verwendet werden. Beispielhafte diagnostische Protokolle
und Versuche unter Verwendung von radioaktiv markierten Annexinen
sind nachstehend beschrieben, um diesen Aspekt der vorliegenden
Erfindung weiter zu erhellen.
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Ein
Beispiel eines bevorzugten Annexins, das in der Praxis der vorliegenden
Erfindung verwendbar ist, ist ein Annexin V, welches durch Bohn
1979 aus menschlicher Plazenta, einer reichen Quelle von Annexinen,
isoliert und Plazentaprotein 4 (PP4) genannt wurde. Annexin V ist
in E. coli exprimiert worden. Es ist auch ein cDNA-Klon von Annexin
V mit voller Länge
erhalten und in Expressionsvektoren subkloniert worden, wodurch
die Produktion von Annexin V enthaltenden Fusionsproteinen erleichtert
wird. Annexin V besteht aus vier Domänen (vier unvollständige Tandemrepeats
von etwa 75 Aminosäureresten,
Funakoshi et al., Biochem. 26: 8087 – 92, 1987), worin jede Domäne aus 5 α-Helices
besteht. Von der Seite erscheint das Annexin V-Molekül kronenartig
mit wenigstens vier Calcium-Bindungsstellen auf seiner konvexen
Oberfläche,
durch welche Annexin-Phospholipid-Wechselwirkungen vermittelt werden.
Andere Annexinmoleküle
sind in der Praxis der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendbar,
und die sich auf Annexin V beziehenden Diskussionen hierin gelten allgemein
für Annexinmoleküle.
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Da
Annexin V eine Mehrzahl von Calcium-Bindungsstellen hat, und da
die Annexin V-Bindung an negativ geladene Phospholipide durch Calcium
vermittelt wird, kann ein konstruiertes Molekül, bestehend aus einer oder
mehreren einzelnen Annexin V-Domänen
in Bildgebungsprotokollen der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Das Annexinmolekül
kann auch auf eine Stelle oder Stellen verteilt sein, die von den
Domänengrenzen
verschieden sind, um ein konstruiertes Molekül zu ergeben, das zur durch
Calcium vermittelten Bindung von anionischen Phospholipiden befähigt ist.
Annexin V kann auch in einem oder mehreren Aminosäureresten
geändert
werden, solange die Affinität
von Annexin V für
anionische Phospholipide nicht signifikant verschlechtert wird.
Der Grad der Bindung von Annexin an Phospholipide kann durch Fluoreszenzquenchen
quantifiziert werden, wie von Tait et al., J. Biol. Chem. 264: 7944 – 49, 1989
beschrieben.
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Unter
den Annexinen hat Annexin V die stärkste Bindungsaffinität (Kd < 10–10 M)
für Phospholipidvesikel,
die 80 % Phosphatidylcholin und 20 % Phosphatidylserin unter Bedingungen
enthalten, die vergleichbar sind zu Plasma und extrazellulärer Flüssigkeit
(1,2 mM ionisiertes Calcium, 0,15 M Ionenstärke). Die Bindung ist reversibel
und calciumabhängig.
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Um
die Hintergrundradioaktivität
zu erniedrigen, können
Annexine mit Hexose oder mit Gruppen auf Hexosebasis derivatisiert
werden. Spezieller können
Annexine derivatisiert werden, um eine oder mehrere Hexosen (Sechskohlenstoff-Zuckergruppen)
zu enthalten, die von Ashwell-Rezeptoren oder anderen Leberrezeptoren,
wie der Mannose/N-Acetylglucosamin-Rezeptor, die mit Endothelzellen
und/oder Kupffer-Zellen der Leber assoziiert sind, oder durch den
Mannose-6-Phosphat-Rezeptor erkannt werden. Beispiele solcher Hexosen
und Gruppen auf Hexosebasis sind Galactose, Mannose, Mannose-6-phosphat,
N-Acetylglucosamin, Pentamannosylphosphat. Andere Gruppen, die von
Ashwell-Rezeptoren erkannt werden, umfassen Glucose, N-Galactosamin,
N-Acetylgalactosamin, Thioglycoside von Galactose und allgemein
D-Galactoside und Glucoside können
auch in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Galactose
ist die prototypische Hexose, die für die Zwecke dieser Beschreibung
verwendet wird. Galactosethioglycosid-Konjugation an ein Protein
wird vorzugsweise gemäß den Lehren
von Lee et al., "2-Imino-2-methoxyethyl
1-Thioglycosides: New Reagents for Attaching Sugars to Proteins," Biochemistry 15(18): 3956,
1976 durchgeführt.
Ein anderes verwendbares Galactosethioglycosid-Konjugationsverfahren
ist in Drantz et al., "Attachment
of Thioglycosides to Proteins: Enhancement of Liver Membrane Binding," Biochemistry 15
18 : 3963, 1976 beschrieben. Die Annexin-Galactose-Konjugation wird
auch in den hierin beschriebenen Beispielen diskutiert.
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Die
Hexose-Konjugation an das Annexin über chemische Verfahren kann
entweder vor (nachher gebildete Annäherung) oder nach (vorher gebildete
Annäherung)
der Konjugation des Chelats an das Annexin erfolgen. Die chemische
Hexose-Konjugation wird jedoch bevorzugt vor der Chelatkonjugation
durchgeführt.
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Die
Anzahl von Galactoseresten auf den Produktkonjugaten liegt im Bereich
von 1 bis zur maximalen Anzahl von Galactosen, welche die Bindungsaffinität von Annexin
für sein
Ziel nicht signifikant vermindern. So ist z.B. eine Galactosederivatisierung,
welche wenigstens 20 % der nativen Annexin-Bindungsaktivität aufrecht erhält, bevorzugt,
wobei die Aufrechterhaltung von wenigstens 50 % nativer Annexin-Bindungsaktivität bevorzugter
ist. Die theoretisch mögliche
Anzahl von Galactoseresten, die auf dem Annexinmolekül lokalisiert
sind, beträgt
22 (d.h. die Anzahl von Lysinresten in der Annexinstruktur). Eine
exemplarische Anzahl von Galactoseresten auf radioaktiv markierten
Annexin-Galactose-Konjugaten der vorliegenden Erfindung liegt im
Bereich zwischen 1 und 5.
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Hexose-Cluster
werden bevorzugt bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung verwendet.
Galactose-Cluster sind die prototypischen Hexose-Cluster, welche
für den
Zweck dieser Beschreibung verwendet werden. Die Konstruktionen von
Hexose-Clustern
der vorliegenden Erfindung wird mit Blick auf die folgenden Kriterien
durchgeführt,
wie nachstehend im Zusammenhang mit der Konstruktion eines Galactose-Clusters dargelegt:
- 1) Anzahl der Galactosen in einem Cluster;
- 2) Abstand zwischen den Galctosen in dem Cluster; und
- 3) Abstand zwischen dem Galactose-Cluster und der Annexin-Konjugat-Komponente.
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Im
Hinblick auf Kriterium Nummer 1 weist die Literatur darauf hin,
dass Galactose-Rezeptoren auf der Oberfläche von humanen Hepatozyten
als Heterotrimere und, möglicherweise,
als Bis-heterotrimere gruppiert sind. Siehe z. B. Hardy et al.,
Biochemistry, 24: 22–8,
1985. Für
die optimale Affinität
zu solchen Rezeptoren sollte nach Meinung der Erfinder der vorliegenden
Erfindung jedes Galactose-Cluster vorzugsweise wenigstens drei Galactosereste
enthalten. Im Allgemeinen gilt: je größer die Anzahl von Zuckern
in einem Cluster, desto größer die
Neigung des Clusters, von Leberrezeptoren erkannt zu werden.
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Eine
größere Größe des Zucker-Clusters
kann die Annexinbindung an das Ziel beeinträchtigen. Wenn eine signifikante
Verschlechterung der Annexinbindung an das Target beobachtet wird
(z. B. eine Reduktion auf <20
% der nativen Annexinbindung), kann ein längerer Linker zwischen den
beiden Teilen verwendet werden, oder solche großen Cluster sollten in radioaktiv
markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugaten der vorliegenden
Erfindung nicht verwendet werden.
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Im
Hinblick auf Kriterium Nummer 2 sind die Galactoserezeptoren innerhalb
jedes Trimers voneinander durch Abstände von 1,5, 2,2 und 2,5 nm
(15, 22 und 25 Angström)
getrennt. Folglich sollten die Galactosen innerhalb eines Clusters
nach Meinung der Erfinder der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
durch flexiblen Linker getrennt werden, welche einen Abstand von
wenigstens 2,5 nm (25 Angström)
erlauben. Der Abstand zwischen Zuckerresten ist wahrscheinlich wichtiger,
wenn die Anzahl der Zuckerreste klein ist. Bei größeren Konstrukten
tritt der geeignete Abstand wahrscheinlich eher in Hinblick auf
Zuckerreste, die nicht unmittelbare Nachbarn sind, auf (d. h., Zuckerreste,
die weiter voneinander entfernt sind als solche, die unmittelbare
Nachbarn sind). Eine durchschnittliche Bindungslänge von 150 pm (1,5 Angström) angenommen,
sind die bevorzugten Zucker-Cluster der vorliegenden Erfindung durch
einen Abstand der benachbarten Zuckerreste von 10 Bindungslängen oder
mehr charakterisiert. Andere bevorzugte Konstrukte beinhalten Galactose-Cluster,
welche durch Abstände
von benachbarten Zuckerresten von 25 Bindungslängen oder mehr gekennzeichnet
sind.
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Im
Hinblick auf Kriterium Nummer 3 sollte die Distanz zwischen dem
Annexin und dem Galactose-Cluster ausreichend sein, um jegliche
nachteiligen sterischen Effekte auf die Annexinbindung zu dem Ziel, welche
durch die Größe oder
Orientierung des Galactose-Clusters verursacht wird, zu vermeiden.
Diese Distanz ist vorzugsweise größer als 7 Bindungslängen oder
1 nm (10 Angström).
Wenn nötig
wird ein Extendermolekül
zwischen das Galactose-Cluster und den Linker (welcher den Galactose-Cluster
und die Annexinkomponente verbindet) oder zwischen das Annexin und
den Linker eingebaut, um für
die erforderliche Distanz zu sorgen.
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Während die
vorangehenden Parameter für
Galactose optimal zu sein scheinen, sollte beachtet werden, dass
diese Faktoren bei anderen Hexosen oder Mischungen daraus, die an
die gleichen Rezeptoren binden können
oder nicht, oder anderswie binden können, variieren können. In
Anbetracht der Lehre dieser Anmeldung kann ein Fachmann auf dem
Gebiet, unter Verwendung der zur Verfügung stehenden Synthese techniken,
ein Annexin und ein aktives Agens an weiteren Hexose-Clustern anfügen und
solche Konstrukte identifizieren, welche ein optimales Verhalten
zur Verfügung
stellen.
-
Jegliche
verzweigte Zuckerstrukturen, die die oben beschriebenen Kriterien
erfüllen,
können
in der Anwendung der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Bevorzugte
Galactose-Cluster der vorliegenden Erfindung weisen die folgenden
Strukturen auf:
worin
X vorzugsweise H oder ein Methyl ist, was Galactose-Cluster ergibt,
welche 4, 8, 16 bzw. 32 Galactosereste aufweisen. Weitere Wiederholungen
in dem Verzweigungsschema erlaubt die Erweiterung der Galactose-Cluster,
so dass sie 32, 64, etc., Galactosereste enthalten. Zusätzlich kann
die Linkereinheit zwischen dem Zucker selbst und der Verzweigungsstruktur
(dargestellt als -S-(CH
2)
4-NX-)
in der Länge
variieren.
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Alternative
Verzweigungsstrukturen können
ebenfalls bei der Konstruktion von Galactose-Clustern in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel können andere
Konstrukte, in denen die Verzweigung in einer Verdopplung der Anzahl
von Galactoseresten resultiert, verwendet werden. Darüber hinaus
werden auch Konstrukte von der vorliegende Erfindung in Betracht
gezogen, in denen die Verzweigung in einer Verdreifachung oder anderen
geeigneten Vervielfachungen der Anzahl an Galactoseresten resultiert.
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Eine
weitere potenzielle Verzweigungskonstruktion basiert auf dem Molekül Bishomotris: (HO-CH
2)
3-C-NH
2.
Das Sulfhydryl enthaltene Derivat dieses Moleküls kann ebenfalls verwendet
werden. In dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird jeder Arm des Bis-homotrismoleküls verlängert und endet
in einer Carboxylsäure:
[HO
2C-(CH
2)
y-Z-(CH
2)]
3-C-NH
2, wobei ZS
oder O ist und y in einem Bereich von 1 bis 10 liegt. Für diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein bevorzugtes Galactose-Cluster durch
die folgende Strukturen gekennzeichnet:
worin
X vorzugsweise N oder Methyl ist; y in einem Bereich von 1 bis 10
liegt; und Z O oder S ist. Die oben angegebenen Strukturen weisen
3, 9 bzw. 27 Galactosereste auf. Eine weitere Wiederholung der Verzweigung erlaubt
die Erweiterung auf 81, etc., Galactosereste.
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In
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in denen das Chelat durch eine einzige
funktionelle Gruppe, die für
die Konjugation zur Verfügung
steht und geeignet ist, gekennzeichnet ist, werden die Annexin-, Chelat-
und Galactose-Cluster-Komponenten
vorzugsweise über
einen trifunktionellen Linker verbunden. Funktionelle Gruppen, welche
für die
Konjugation "zur
Verfügung
stehen" sind solche,
die nicht durch sterische Beschränkungen
von der Konjugatbildung abgehalten werden. Funktionelle Gruppen,
welche für
die Konjugation "geeignet" sind, sind solche,
welche in einem chemische Sinne fähig sind, mit den zur Verfügung stehenden
funktionellen Gruppen, die mit anderen Konjugatkomponenten assoziiert
sind, zu reagieren. Darüber
hinaus beeinträchtigt
die Konjugation von "geeingeten" funktionellen Gruppen
eine notwendige Funktion der Komponente, mit welcher die funktionelle
Gruppe assoziiert ist, nicht wesentlich. Zum Beispiel ist eine funktionelle Gruppe,
welche sich in der Komplementaritätsdeterminierenden Region einer
Antikörperzielkomponente
befindet, im Allgemeinen nicht "geeignet" für die Konjugation,
da die Targetingfähigkeit
des Antikörpers
durch eine solche Bindung wahrscheinlich wesentlich eingeschränkt wird.
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Nützliche
trifunktionelle Linker sind empfänglich
für die
Bindung mit funktionellen Gruppen, welche auf den drei in der Konjugatkonstruktion
verwendeten Konjugatkomponenten oder Extenderkomponenten zur Verfügung stehen.
Ein nützlicher
trifunktioneller Linker ist Lysin, worin die alphaamino-, epsilonamino-
und carboxylfunktionellen Gruppen verwendet werden. Ein Fachmann
auf dem Gebiet könnte
weitere trifunktionelle Linker identifizieren und dieselben in der
vorliegenden Erfindung, wie hierin dargelegt, verwenden.
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Extendermoleküle, welche
in der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, sind bifunktionelle Einheiten, welche fähig sind, entweder an die Annexinkomponente
und den Linker oder die Galactose-Cluster-Komponente und den Linker
zu binden. Geeignete Extendermoleküle schließen Aminocaproatreste, HS-(CH2)nCOOH oder eine
aktivierte Esterform davon, worin n in einem Bereich von 2 bis 5
liegt, ein. Ein durchschnittlicher Fachmann auf dem Gebiet ist fähig, weitere
geeignete Extendermoleküle,
wie hierin beschrieben, zu identifizieren und zu verwenden. Alternativ
kann die Extenderfunktion durch einen in geeigneter Weise konstruierten Linker
bedient werden.
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Ferner
können
auch Gruppen zur Erleichterung der Bindung in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Solche Gruppen sind bifunktionell und erleichtern
die Bindung der Konjugatkomponenten, z. B. Galactose-Cluster, Annexin,
Chelat, Linker und Extender. Beispiele für solche bindungserleichternde
Gruppen schließen
Harnstofffunktionalitäten,
Thioharnstofffunktionalitäten,
Succinatbrücken
und Maleimide ein. Solche bindungserleichternde Komponenten können von
Fachleuten auf dem Gebiet leicht identifiziert werden.
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Ein
Beispiel für
ein solches Linker-Extender-Bindungs-Erleichterungssystem ist unten
gezeigt:
wobei
das Alpha-Amin des Lysinlinkers über
eine Harnstoff- oder eine Thioharnstofffunktionalität an einen
Aminocaproat-Spacer (der wiederum an ein Galactose-Cluster gebunden
ist, welcher nicht gezeigt ist) gebunden ist; das Lysincarboxylat
für die
Bindung an ein Chelat (nicht gezeigt) zur Verfügung steht; und das Epsilon-Amin des
Lysinlinkers für
die Bindung an ein Lysinrest der Annexinkomponente (nicht gezeigt) über eine
Succinatbrücke
zur Verfügung
steht. Weitere Aminosäurereste
der Annexinkomponente, wie z. B. Cystein, können ebenfalls für Bindungszwecke
verwendet werden. Alternativ kann eine Maleimid-S-(CH
2)
nCO- bindungserleichternde Komponente – Extender-Kombination
verwendet werden, um den Zuckerrest mit dem Lysin zu verbinden.
Ein Beispiel für
ein Konjugat, welches durch einen trifunktionellen Linker verbunden
ist, wird in Beispiel VII behandelt.
-
Wenn
die Chelatkomponente des Konjugates dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie mehr als eine für die
Konjugation zur Verfügung
stehende und geeignete funktionelle Gruppe aufweist, kann das Galactose-Cluster
mit der Chelatkomponente verbunden werden, die wiederum mit der
Annexinkomponente des Konjugates über zwei oder mehr bifunktionelle
Linker verbunden ist. Vorzugsweise ist die Annexinkomponente des Konjugates
bei der Bildung eines Galactose-Cluster-Chelat-Annexin-Konjugats
als letzte angefügt.
Geeignete bifunktionelle Linker und Linkingmethoden können von
dem Fachmann auf dem Gebiet identifiziert und angewandt werden.
Ein Beispiel für
ein solches Chelat und eine Konjugationsmethode ist in Beispiel
V dargestellt.
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Die
Annexinkonjugation an den Hexose-Cluster und das Chelat über chemische
Verfahren kann entweder vor der Komplexierung eines Radiometalls
mit dem Chelat (Post-Ausbildungsansatz) oder danach (Prä-Ausbildungsansatz)
stattfinden. Die chemische Konjugation wird vorzugsweise im Anschluss
an die Radiometallkomplexierung durchgeführt, es sei denn, dass in dem
Konjugat verwendete Chelat ist fähig,
das Radionuklid mit raschen Kinetiken bei Raumtemperatur zu binden.
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Annexin
V wird zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung mit einem bildgebenden
Radionuklid radioaktiv markiert. In der vorliegenden Erfindung verwendbare
Radionuklide umfassen Gammastrahler, Positronstrahler, Auger-Elektronenstrahler,
Röntgenstrahler,
Fluoreszenzstrahler. Radionuklide, die zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind im Stand der Technik bekannt und umfassen 64Cu, 186Re, 188Re, 100Pd, 212Bi, 212Pb, 109Pd, 67Cu, 99mTc, 94Tc, 95Ru, 105Ru, 99Rh, 105Rh, 111In, 153Sm, 177Lu, 170L, 189Pt, 193Pt, 199Au, 197Hg.
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Tc-99m
ist ein bevorzugtes Radionuklid für die Praxis der vorliegenden
Erfindung. Tc-99m ist gemäß der vorliegenden
Erfindung sowohl bei niedriger als auch hoher spezifischer Aktivität (0,53 μCi/μg – 101,2 μCi/μg) stabil
gebunden worden. Es wurden angepasste radiochemische Ausbeuten und
gute radiochemische Reinheiten erhalten. Bindungsstudien mit aktivierten
Plättchen
wurden ebenfalls durchgeführt,
und die radioaktiv markierten Annexin V-Konjugate banden gut an
aktivierte Plättchen.
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N2S2- und N3S-Chelate sind im Stand der Technik bekannt.
So sind z.B. bevorzugt N2S2-Chelate
in der US-Patentschrift Nr. 4,897,225 beschrieben, und bevorzugte
N3S-Chelate sind in der US-Patentschrift
Nr. 4,965,392 beschrieben. Die vorliegenden Erfinder haben diese
stabile Chelatisierungstechnologie angewandt, um die Thrombus-Zielfähigkeit
von Annexinmolekülen
auszunutzen, wodurch ein Bildgebungsmittel erhal ten wird, welches
fähig ist,
rasch Gefäßthromben
in vivo sichtbar zu machen. Die radioaktiven Annexine und die radioaktiv
markierten Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um Thrombusbilder zu erhalten, welche den hohen
Wert der Hintergrundradioaktivität
verringern oder eliminieren, der aus metabolisch abgebautem, radioaktiv
markiertem Konjugat herrührt.
Die radioaktiv markierten Annexine und die radioaktiv markierten
Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate
vermeiden auch klinisch unannehmbare Toxizität gegenüber Nicht-Zielzellstellen. In den im Beispiel
III hierin beschriebenen Schweine-Studien verhielt sich mit Tc-99m
radioaktiv markiertes Annexin V besser als I-123.
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Die
Radiomarkierung von Annexin X mit einem Radionuklid unter Verwendung
eines N2S2- oder N3S-Chelats kann entweder unter Verwendung
einer vorher gebildeten oder einer nachher gebildeten Annäherung durchgeführt werden.
Das heißt,
das Radionuklid wird entweder in dem Chelat vor (vorher gebildet) oder
nach (nachher gebildet) der Konjugation des Chelats an Annexin V
komplexiert. Die vorher gebildete Annäherung ist bevorzugt, und geeignete
Verfahren dafür
sind in den Beispielen I, II und IV wiedergegeben.
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Für Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in denen Chelate rasche Komplexierungen
des Radionuklids bei Raumtemperatur zeigen, können Chelate mit der folgenden
Struktur verwendet werden:
worin eine oder mehrere T-Subsituenten
eine funktionelle Gruppe beinhalten, die für die Konjugation mit einer weiteren
Konjugatkomponente zur Verfügung
steht und geeignet ist. In dem oben erwähnten Beispiel ist eine funktionelle
Gruppe, wie z. B. ein Amin, fähig,
mit dem Lysincarboxylrest oder einem aktivierten Esterderivat davon
zu reagieren. Alternativ kann ein z. B. Chelat, welches einen aktiven
Ester enthält,
mit einer amino funktionellen Gruppe konjugiert werden. Ein Fachmann
auf dem Gebiet ist versiert in der Eigenschaft und der Spezifität von funktionellen
Gruppen, und solche Eigenschaft und Spezifität wird auch hierin erörtert.
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Annexinmoleküle können durch
Zugabe von 2 bis 6 terminalen Aminosäureresten modifiziert werden, um
die Konjugationsreaktion zwischen dem Annexinmolekül und dem
Chelat oder zwischen dem Annexinmolekül und einem Galactoserest oder
zwischen dem Annexinmolekül
und entweder einem Linker oder einem Hexose-Cluster zu erleichtern.
So können
z.B. terminale Aminosäurereste
zugesetzt werden, um eine Sulfhydrylgruppe zu ergeben, oder um eine
Gruppe zu ergeben, die zur Derivatisierung an eine Maleimidgruppe
befähigt ist,
wobei solche Sulfhydryl- und Maleimidgruppen für die Konjugationsreaktion
erhältlich
sind. Diese Modifikation kann durch Verfahren der Proteinchemie
oder über
die Herstellung eines geeigneten Fusionsproteins oder andere hierfür verwendbare
Techniken durchgeführt
werden.
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden Erfindung
bilden einen zusätzlichen
Vorteil gegenüber
den früher
hergestellten, mit I-123-markierten Annexinen dahingehend, dass sie
der Verpackung in einem nicht radioaktiven Kit zugänglich sind.
Das heißt,
die Annexin- oder Annexin-Galactose-Cluster- oder Galactose-Cluster- und Chelat-Komponenten
können
einzeln abgepackt und getrennt von der Tc-99m-Komponente (und möglicherweise
getrennt voneinander abgepackt) bereitgestellt werden. Wenn ein
Patient, der ein Thrombusbild braucht, vorhanden ist, kann ein nicht
radioaktiver Kit bestellt oder aus dem Lager geholt werden; Tc-99m kann von einer
Radiopharmazie oder einer anderen Quelle dafür erhalten werden; das vorher
gebildete oder nachher gebildete Chelatisierungs-Komplexierungsverfahren
wird durchgeführt;
das radioaktiv markierte Annexin oder das radioaktiv markierte Annexin-Galactose-Konjugat
wird dem Patienten verabreicht; und der Patient wird anschließend der
Bildgebung unterworfen. Für
radioaktiv markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate wird vorzugsweise ein Chelat-Annexin-Galactose-Cluster-Konjugat hergestellt
und in dem Kit abgepackt, obwohl Annexin-Galactose-Cluster/Chelat-
Zweikomponenten-Kits oder andere Multikomponenten-Kits ebenfalls
verwendet werden können.
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Eine
Gefriertrocknung und das Abpacken der Konjugatkomponenten in einer
sterilen, pyrogenfreien Umgebung kann durch Techniken erfolgen,
die dem Fachmann im Stand der Technik betreffend gute Herstellungspraktiken,
insbesondere wenn sich solche Praktiken auf biologische Materialien
beziehen, bekannt sind.
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden Erfindung
werden in solchen Mengen verabreicht, dass sie eine diagnostisch
wirksame Menge des Radionuklids an Zielstellen ergeben. Geeignete
verabreichte Dosen hängen
von einer Vielzahl von Faktoren ab, die zum großen Teil patientenspezifisch
sind, und Fachleute werden solche Faktoren in der Praxis der vorliegenden
Erfindung berücksichtigen.
Die Komponenten der radioaktiv markierten Annexin- Galactose-Cluster-Konjugate beeinflussen auch
Dosismengen auf eine Art und Weise, die den Fachleuten bekannt oder
die routineweise feststellbar sind. Im Allgemeinen wird das radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugat an große Säuger in
einer Dosis im Bereich von 0,3 bis 300 μg/kg Körpergewicht des Empfängers verabreicht,
wobei 3 bis 10 μg/kg
bevorzugt sind, abhängig
von den physiologischen Kennzeichen des Patienten und des vorliegenden
oder vermuteten Leidens. Ein Fachmann ist in der Lage, eine geeignete
Dosis und einen geeigneten Verabreichungsweg für einen gegebenen Empfänger mit
einem gegebenen Leiden festzulegen.
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Radioaktiv
markierte Annexin- Galactose-Cluster-Konjugate der vorliegenden
Erfindung können
in jeder hierfür
geeigneten Weise verabreicht werden. So kann z.B. eine intravenöse Infusion
verwendet werden, um radioaktiv markierte Annexin- Galactose-Cluster-Konjugate
zu verabreichen. Andere Verabreichungswege finden ebenfalls Verwendung
in der Praxis der vorliegenden Erfindung. Beispielhafte zusätzliche
Verabreichungswege sind eine Injektion durch die arteriellen (z.B.
Koronararterie) intrakoronaren, intralymphatischen, intrathekalen
oder anderen Hohlraumwege.
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Nach
der Verabreichung des Radionuklids kann der Empfänger in Abhängigkeit von der Natur des
Radionuklids und dem Verabreichungszweck verschiedenen Verfahren
zum Nachweis von radioaktiven Emissionen aus der Stelle oder den
Stellen unterworfen werden, an welchem sich das Radionuklid sammelt.
So sind z.B. Konjugate, die Tc-99m enthalten, mittels einer Gamma-Kamera
bildgebend zu verarbeiten.
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Die
Erfindung wird weiter durch die Vorlage der folgenden Beispiele
beschrieben. Diese Beispiele werden zur Erläuterung vorgelegt.
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Vergleichsbeispiel I
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Verfahren zur radioaktiven
Markierung eines Annexin-N2S2-Chelat-Konjugats
-
Annexin
V kann aus einer Vielzahl von Gewebeextrakten, wie Leber, Lunge
und Plazenta, in Übereinstimmung
mit Verfahren isoliert werden, die z.B. in Funakoshi et al., Biochem.
26: 8087 – 92,
1987, Tait et al., Biochem. 27: 6268 – 76, 1988 und in der US-Patentschrift Nr.
4,937,324 beschrieben sind. Darüber
hinaus kann Annexin V in E. coli exprimiert werden, wie von Tait
et al., Archives of Biochemistry and Biophysics 288: 141 – 44, 1991
beschrieben.
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Annexin
V wurde radioakativ mit Tc-99m unter Verwendung eines Diamid-Dimercaptid-N2S2-Chelats entsprechend
dem OncoTrac® Small
Cell Lung Cancer Imaging Kit-Markierungsverfahren,
beschrieben in J. Nucl. Med. 32: 1445 – 51, 1991, radioaktiv markiert.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur radioaktiven Markierung von Annexin V
mit Tc-99m bildet ein modifiziertes OncoTrac® Kit-Verfahren
unter Verwendung von C-18 Baker gereinigtem Tc-99m-N2S2-TFP. In diesem Verfahren wird eine angesäuerte, aktive
Esterlösung
durch Zugabe von 0,16 ml von 0,2 M Chlorwasserstoffsäure : Eisessig
(Verhältnis
14 : 2) zu 0,6 ml 2,3,5,6-Tetrafluorphenyl-4,5-bis-(S-1-ethoxyethylmercaptoacetamido)pentanoat
(0,3 mg, 0,0005 mol, frisch aufgelöst in 0,9 ml Isopropylalkohol)
hergestellt. Dann wurden 0,5 ml dieser Lösung zu 1,1 ml Tc-99m-Gluconat
(hergestellt aus 0,12 mg SnCl2 · 2 H2O, 5,0 mg Natriumgluconat bei pH 6,1 – 6,3 und
100 mCi/ml [Tc-99m]-Pertechnetat, d.h. der erste Schritt in dem
OncoTrac® Kit-Markierungsverfahren)
zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde 15 Minuten auf 75°C erwärmt, gefolgt
von Kühlen auf
Eis. Das erhaltene Tc-99m transchelatierte, aktive Tetrafluorphenylesterderivat
von Tc-99m-4,5-Bis(thioacetamido)pentanoat wurde, optional und vorzugsweise,
mit 2 ml Wasser verdünnt
und durch Laden der Reaktionsmischung auf eine konditionierte C-18-Patrone
(J.T. Baker), achtmaliges Waschen mit 2,0 ml Wasser, gefolgt durch
Trocknen der Säule
für 5 Minuten
und Eluieren mit 100 % Acetonitril gereinigt. Das Lösungsmittel wurde
unter einem stetigen Strom von N2 eingedampft.
Dann wurden 0,15 ml phosphatgepufferte, physiologische Kochsalzlösung (PBS),
0,15 ml Annexin V bei 2,35 mg/ml und 0,2 ml 0,2 M Bicarbonat (pH
10,0) zur Konjugation an Tc-99m-N2S2 zugesetzt. Nach 20 Minuten bei Raumtemperatur
wurde das Tc-99m-N2S2-Annexin V-Konjugat
durch Durchleiten durch eine G-25 SEPHADEX® (PD-10)-Säule (erhältlich von
Pharmacia), äquilibriert
mit PBS, gereinigt. Fraktionen (1,0 ml) wurden gesammelt, und diejenigen
Fraktionen, die Annexin V enthielten, wurden vereinigt. Die Proteinkonzentration
wurde durch UV-Absorption bei 280 nm bestimmt. Die Tc-99m-Annexin
V (300 – 350
mg) Konjugatlösung
wurde verdünnt
und in Rinderserumalbumin (BSA) enthaltender PBS bei einer Endkonzentration
von 15 – 20
mg BSA/ml PBS vor der Injektion gelagert.
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Vergleichsbeispiel
II
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Verfahren zur radioaktiven
Markierung eines Annexin-N3S-Chelat-Konjugats
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S-Benzoylmercaptoacetylglycylglycylglycin
(S-Benzoyl-MAG3) wird gemäß den in
der US-Patentschrift Nr. 4,965,392 beschriebenen Verfahren hergestellt.
Dann werden 25 Mikrogramm S-Benzoylmercaptoacetylglycylglycylglycin
in 0,10 ml von 1,10 M Carbonatpuffer (pH 12) aufgelöst. Dann
werden 75 mCi Tc-99m-Pertechnetat in etwa 1,0 ml zugesetzt, gefolgt
von 1,0 mg frisch aufgelöstem
Natriumdithionit (10 mg/ml). Diese Mischung wird 3 Minuten auf 100°C plus oder
minus 4°C
erwärmt,
wird dann in einem Eisbad 5 Minuten abgekühlt, wodurch Tc-99m-MAG3 erhalten wird, bestimmt durch ITLC (Lösungsmittel
CH3CN), Anionenaustauscher-HPLC (Beckman
AX, 10 Mikron 0,01 M Na2SO4 /
0,01 M Na3PO4, pH
7,0) und Umkehrphasen-HPLC (Beckman ODS, 5 Mikron 2 % CH3CN / 0,01 M Na3PO4, pH 7,0).
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Der
Tc-99m-MAG3-Komplex in Carboxylatform wird
dann verestert; 0,20 ml 1 N HCl, 0,30 ml 0,2 M Phosphatpuffer pH
6,0, 10,0 mg 2,3,5,6-Tetrafluorphenol (TFP) in 0,01 ml 90 % CH3CN und 12,5 mg EDC(1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid) in
0,10 ml 90 % CH3CN werden vereinigt, und
die Reaktanten werden bei Raumtemperatur (25° plus oder minus 2°C) 1 Stunde
vermischt. Bei diesem Punkt ergibt sich Tc-99m-MAG3-TFP-Ester,
bestimmt durch ITLC (Lösungsmittel
CH3CN), Anionenaustauscher-HPLC (Beckman
AX, 10 Mikron, 0,01 M Na2SO4 /
0,01 M Na3PO4, pH
7,0) und Umkehrphasen-HPLC (Beckman ODS, 5 Mikron, 34 % CH3CN / 0,01 M Na3PO4, pH 7,0). Die Präparation wird unter Verwendung einer
C-18 Baker-Säule
gerei nigt. Die Reaktionsmischung wird, optional und vorzugsweise,
mit 2 ml Wasser verdünnt
und auf die Säule
geladen, zweimal mit Wasser und achtmal mit 10 % C2H5OH 10,01 M Na3PO4, pH 7,0 gewaschen. Das Produkt wird mit
CH3CN eluiert, und das Lösungsmittel wird vor der Konjugation
mit Annexin V entfernt.
-
Die
Konjugation des aktiven Esters an Annexin V wird durchgeführt, indem
Annexin V in einem Phosphatpuffer, pH 9,5, zu dem Tc-99m-MAG3-TFP-Ester zugesetzt wird. Die Reaktion
wird wenigstens 30 Minuten durchgeführt, und das erwünschte radioaktiv
markierte Annexinprodukt wird durch Durchleiten durch eine PD-10-Gelfiltrationssäule erhalten.
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Vergleichsbeispiel
III
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Thrombus-Bildgebung
mit einem radioaktiv markierten Annexin
-
A. Tierpräparation – LA Gefäßthromben.
-
Hungernde
25 – 30
kg Yorkshire-Schweine wurden mit intramuskulär verabreichtem Telazol (5 – 10 mg/kg)
(im Handel erhältlich
von AVECO Co.) und mit im Handel erhältlichem Atropine (1 mg, Elkins-Sinn,
Inc., Cherry Hill, NJ) sediert. Eine Surital-Anästhesie
(200 mg) (im Handel erhältlich
von Abbott Laboratories) wurde intravenös verabreicht. Die Tiere wurden
intubiert, und ihnen wurde eine Inhalationsanästhesie von 1,5 – 2 % Halothane
(im Handel erhältlich
von Abbott Laboratories) und Sauerstoff verabreicht, die ausreichend
war, um einen tiefen Anästhesiegrad
und physiologische arterielle Blutgase zu erhalten. Es wurde eine
kontinuierliche elektrokardiografische Überwachung unter Verwendung
von Krokodilklemmelektroden eingerichtet. Es wurde ein Schnitt in
dem Nackenbereich durchgeführt,
und ein französischer
Katheter (USCl Co, Billerica, MA) wurde in die rechte Arteria carotis
communis sowohl für
die Überwachung
des Blutdrucks und des arteriellen Blutgases als auch für Blutprobenentnahme
eingebracht.
-
Die
Schweine wurden in eine rechte, seitliche decubitate Stellung verbracht,
und ein seitlicher Brustwandschnitt wurde durchgeführt, um
das Herz freizulegen. Die Inzision wurde durch einen Brustwandschnitt-Retraktor
offengehalten. Das Perikard wurde geöffnet, und der linke Vorhofanhang
wurde von dem linken Vorhof durch eine Gefäßkreuzklammer isoliert. Mit
einem Gummiansatz versehene Zangen wurden verwendet, um den Anhang
sanft zu quetschen. Fünf
Minuten später
wurden Ricinoleat (1 mg, ICN Pharmaceuticals, Costa Mesa, CA) und
Thrombin (50 mg, Johnson and Johnson Co., Arlington, Texas) in den
LAA (linker Vorhofanhang) unter Verwendung einer 27 Ga-Nadel injiziert.
Die Kreuzklammer wurde 10 Minuten später entfernt.
-
1
Stunde nach der Quetschverletzung wurde Tc-99m-Annexin V, hergestellt
gemäß dem vorstehenden Beispiel
I, als intravenöse
Bolusdosis in eine Ohrvene verabreicht. Die intravenöse Leitung
wurde dann mit physiologischer Kochsalzlösung gespült. 7 Tieren wurde I-125 markiertes
Ovalbumin als nicht-spezifische Kontrolle verabreicht, herstellbar
z.B. nach dem Verfahren, das von Fraker et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun. 80: 849 – 57,
1978) beschrieben ist. Kurz gesagt, wurde mit I-125 radioaktiv markiertes
Ovalbumin durch das Iodogen-Verfahren hergestellt, wobei 600 μg Ovalbumin
(Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) und NaI-125 (2 mCi, 0,92
nmol) verwendet wurden.
-
Die
Bilderzeugung wurde wie nachstehend beschrieben durchgeführt. Am
Ende des experimentellen Verfahrens (gewöhnlich etwa 150 Minuten) wurden
die Tiere durch eine intravenöse
Bolusdosis von 80 mÄquiv.
KCl getötet,
während
die Tiere sich noch unter der allgemeinen Anästhesie befanden. Eine Endblutprobe wurde
für die
Impulszählung
entnommen. Das Herz wurde rasch entnommen, von Blut freigewaschen
und zur Impulszählung
in Proben zerteilt. Zusätzliche
Proben der Arteria carotis, von Lunge, Leber, Milz, Muskeln und Nieren
wurden von einigen Tieren erhalten.
-
B.
Kontrollen. Fünf
verschiedene Typen von Kontrollen wurden verwendet: das Modell des
eröffneten Brustkorbs,
das Modell des geschlossenen Brustkorbs, Ovalbumin, Indiumplättchen und
nicht-spezifischer Tc-99m markierter Antikörper.
- 1.
Modell des eröffneten
Brustkorbs. In drei Tieren wurde das Herz, wie vorstehend, exponiert,
aber der linke Vorhof wurde nicht isoliert, gequetscht oder mit
Ricinoleat/Thrombin injiziert. Markerbilder mit einem Cobaltmarker
wurden durchgeführt,
wie nachstehend beschrieben, und das Tc-99m-Annexin V wurde 30 – 60 Minuten
nach LAA-Exposition injiziert. Die Bildgebung und die Probengewinnung
waren identisch mit der vorstehend in A beschriebenen.
- 2. Modell des geschlossenen Brustkorbs. In sieben Tieren wurde
eine intravenöse
Ohrleitung etabliert. Es wurde kein Brustwandschnitt vorgenommen.
Die Sedierung und die Anästhesie
waren identisch zu der vorstehend in A beschriebenen. Das Tc-99m-Annexin
V (+/andere Kontrollradionuklide, wie I-125-Ovalbumin oder In-111-Plättchen)
wurde verabreicht, und eine Bildgewinnung wurde durchgeführt.
- 3. Ovalbumin. I-25-Ovalbumin wurde an 7 Tiere als negatives
Kontrollprotein verabreicht. Ovalbumin hat eine Molekulargröße ähnlich der
von Annexin und weist eine geringfügig langsamere Blutclearance
auf.
- 4. Indiumplättchen.
Eine Markierung mit In-111-Plättchen
wurde in 7 Tieren als positive Impulszählungsmarkierung durchgeführt. Mit
In-111 radioaktiv markierte Plättchen
wurden gemäß dem Verfahren
hergestellt, das von Straffon et al., Am. J. Cardiol. 47: 874, 1981
und Stratton et al., Circulation 69: 561, 1984 beschrieben ist.
Eine Bildgebung wurde aufgrund der langen Halbwertszeit der In-111-Plättchen im
Serum nicht versucht.
- 5. Nicht-spezifischer Tc-markierter Antikörper. In einem einzigen Versuch
wurde ein Thrombus im linken Vorhof durch das vorstehende Verfahren
erzeugt, aber Tc-99m-Annexin V wurde nicht verabreicht. Anstelle davon
wurde ein Tc-99m-Fab-Fragment
eines Antikörpers,
bezeichnet als NR-LU-10, verabreicht. NR-LU-10 ist ein IgG2b monoklonaler Antikörper mit
einem Molekulargewicht von 150 Kilodalton, der ein von den meisten
Carcinoma exprimiertes Glycoproteinantigen von annähernd 40
Kilodalton erkennt. NR-LU-10 ist ein gut charakterisierter Pancarcinom-Antikörper, welcher
an mehr als 565 Patienten in klinischen Versuchen an Menschen in
sicherer Weise verabreicht wurde. NR-LU-10-Fab wird nach bekannten Techniken
hergestellt und wird radioaktiv markiert nach den Verfahren, die
in J. Nucl. Med. 32: 1445 – 51, 1991
beschrieben sind, und nach dem C-18 Baker gereinigtes Tc-99m-N2S2-TFP-Verfahren,
beschrieben in Beispiel I zur Herstellung von radioaktiv markiertem
Annexin V. Dieses Tc-99m- Fab-Konjugat
wurde als Negativkontrolle sowohl für die Impulszählung als
auch für
die Bildgebung konstruiert.
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C. Bildgebung.
-
Ein
Cobalt-Marker wurde auf die exponierte Oberfläche des LAA aufgebracht und
mit chirurgischem Band, das an dem Brustwandschnitt-Retraktor befestigt
war, an der Stelle gehalten. Das Band wurde so eingestellt, dass
der Marker sich gewöhnlich
mit dem LAA mit jedem Herzzyklus bewegte. Markerbilder wurden 10
Sekunden in jeder planaren Ansicht und 10 Sekunden in jedem tomografischen
Schnitt gewonnen. Der Cobalt-Marker wurde dann entfernt.
-
Eine
General Electric Starport-Kamera mit einem Allzweckkollimator wurde
verwendet, um die Tc-99m-Bilder zu erhalten. Es wurden 5-minütige planare
Aufnahmen nacheinander in der linken lateralen Ansicht, der 45 LAO-Ansicht
und der anterioren Ansicht durchgeführt. Diese waren gefolgt von
einer 10-minütigen tomografischen
Aufnahme. Dieser gesamte Satz von 3 planaren Aufnahmen und 1 tomografischen
Aufnahme wurde für
insgesamt 5 Sätze
wiederholt. Es wurde darauf geachtet, das Schwein oder das Bildgebungsgestell während der
gesamten Bildgebungsabfolge nicht zu bewegen.
-
Bilder
wurden auf einem Microdelta-Computer aufgezeichnet, der von einem
VAX-Großrechnersystem abhängig war.
Bilder wurden auf Band oder auf der VAX-Festplatte gespeichert. Die planare
Bildanalyse bestand darin, zuerst das Bild mit dem Marker zu betrachten
und die Markerposition auf dem Betrachtungsendschirm aufzuzeichnen.
Das erste Bild, das nach der Injektion von Tc-99m-Annexin V erhalten
wurde, wurde verwendet, um den Herzblutpool zu definieren. Jedes
folgende Bild wurde unter Verwendung des Markers und des anfänglichen
Blutpools als Bezüge
betrachtet und analysiert. Jedes Bild wurde als positiv, zweideutig
oder negativ bewertet.
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Bei
dreizehn Tieren wurden linke Vorhofthromben hervorgerufen, und sie
wurden der Bildgebung, wie vorstehend beschrieben, unterworfen.
Zwölf Tiere
erhielten Tc-99m-Annexin
V vor der Bildgebung injiziert, und ein Tier erhielt ein nicht-spezifisches
Tc-99m Fab als Kontrolle injiziert. Eine Bildgebung des geschlossenen Brustkorbs
wurde bei 7 Tieren ohne atrialen Schaden durchgeführt, und
Versuche mit dem Modell des eröffneten
Brustkorbs wurden bei 3 Tieren durchgeführt. Bei Tieren mit Vorhofthromben
wa ren sämtliche
planaren Bilder negativ, die bei weniger als 35 Minuten nach der
Verabreichung von Tc-99m-Annexin V aufgenommen wurden. Neun der
planaren Bilder mit Vorhofthromben, die nach mehr als 70 Minuten
aufgenommen wurden, waren positiv, eines war zweifelhaft und zwei
waren negativ. Sämtliche
der tomografischen Bilder von Vorhofthromben waren entweder positiv
(n = 10) oder zweifelhaft (n = 2) bei Bildgebungszeiten von größer als
2 Stunden nach der Injektion. Die mittlere Zeit, in welcher die
planaren Bilder nach der Verabreichung von Tc-99m-Annexin V positiv
wurden, betrug 82 Minuten (35 – 135
Minuten).
-
Keines
der Kontrolltiere mit geschlossenem Brustkorb ergab positive Bilder.
Eines von drei Modellen mit offenem Brustkorb zeigte ein positives
Bild bei 85 Minuten. Es wird angenommen, dass dieses falsche Positiv
von der Erzeugung chirurgisch induzierter Thromben herrührt.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass die intravenöse Verabreichung von Tc-99m-Annexin V die Aufnahme von
diagnostischen Bildern erlaubt, welche Vorhofgefäßthromben innerhalb einer kurzen
Zeit nach der Konjugatverabreichung identifizieren.
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D. Probenentnahme.
-
Proben
(sowohl Blut als auch Gewebe), wie vorstehend beschrieben, wurden
gewogen und in Glasfläschchen
zur unmittelbaren Zählung
von Tc-99m verbracht. Nachdem das Tc-99m abgeklungen war, typischerweise
bei 5 – 7
Tagen) wurden die Proben nochmals untersucht, um die I-125-Zählungen
zu erhalten. Jedes Glasfläschchen
wurde 1 Minute gezählt.
Die Zählungen
wurden bezüglich
des Zerfalls und dann bezüglich
des Gewichts korrigiert und als Impulse pro Minute pro Gramm aufgezeichnet.
Die Impulse pro Minute pro Gramm für jede Probe wurden dann durch
Dividieren der Impulse pro Minute pro Gramm der Endblutprobe normalisiert.
Folglich wurden die Ergebnisse für
jede Probe in einem Verhältnis
mit der letzten Blutprobe berechnet, was einen aussagekräftigen Vergleich
zwischen den Tieren erlaubt. Dieses Verfahren wurde für sämtliche
Radionuklide in einem bestimmten Versuch durchgeführt.
-
Verhältnisse
von Impulszählungen
für verschiedene
Gewebeproben wurden erhalten. Für
die verletzten Gewebe und die Thromben wurden gewöhnlich mehrere
Proben aus dem gleichen Tier entnommen. In solchen Fällen wird
sowohl das Maximalver hältnis
für jede
Probe als auch der Mittelwert von sämtlichen genommenen Proben
angegeben. Das Maximum für
jedes Tier wurde über
sämtliche
Tiere gemittelt und wird als maximales Anx-V-Verhältnis angegeben.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass sich Tc-99m-Annexin V vorzugsweise an Vorhofthromben
und dem verletzten linken Vorhof sammelt, wobei die höchste Nicht-Ziellokalisierung
in der Niere erfolgt. Der Nierenwert ist wenigstens teilweise eine
Anzeige der Ausscheidung von Tc-99m-Annexin V über die Niere.
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Beispiel IV
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Radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Konjugate
-
A. Annexin V-Herstellung
aus menschlicher Plazenta und durch Expression in E. coli.
-
Annexin
V wurde aus menschlicher Plazenta bis auf eine Endreinheit von 99
gereinigt, wie von Funakoshi et al., Biochemistry 26, 5572 – 78, 1987
und Tait et al., Biochemistry 27, 6268 – 76, 1988 beschrieben.
-
Alternativ
wurde Annexin V durch Expression in E. coli erhalten, aber nicht
in den folgenden Versuchen verwendet. Die Expression wurde wie folgt
durchgeführt.
- 1. Herstellung eines Gesamtfermentationsüberstands.
Es wurden molekularbiologische Standardtechniken verwendet, um Annexin
V in E. coli zu exprimieren. Spezieller wurde der proteinkodierende
Bereich von Annexin V-cDNA (vgl. Funakoshi et al., vorstehend angegeben)
in die Ndel/BamHI-Stelle des Plasmids pET-12a (Novagen, Madison
WI) inseriert. Das ausgewählte
Plasmid wurde verwendet, um den Stamm E. coli BL21 (DE3) (Novagen)
zu transformieren.
Einzelne Kolonien (Klone) wurden auf Luria-Mediumplatten,
die 50 μg/ml
Ampicillin oder Carbenicillin enthielten, isoliert, wie in Sambrook
et al., "Molecular
Cloning Laboratory Manual," 2.
Aufl., Cold Springs Harbor Laboratory Press, 1989 beschrieben, isoliert.
Zur Produktion wurden Kulturen der selektierten Klone, welche das
erwünschte
Plasmid enthielten, über
Nacht bei 37°C
in Terrific-Medium (vgl. Tartof et al., Bethesda Res. Lab. Focus,
9: 12, 1987), das 50 μg/ml
Carbenicillin (im Handel erhältlich
von Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) enthielt, unter Schütteln wachsen
gelassen. Die Kultur wurde 1 : 20 in dem gleichen Medium verdünnt und
unter Schütteln
18 – 24
h bei 37°C
inkubiert. Die Bakterien wurden durch Zentrifugation geerntet, einmal
mit einem gleichen Volumen von 0,05 M Tris-HCl, 0,15 M Natriumchlorid, pH 8, gewaschen
und als Pellets bei –20°C gelagert.
Die Pellets wurden aufgetaut und mit 10 – 15 %igem (Gew./Vol.) kaltem,
0,05 M Tris-HCl, 0,02 M Na4EDTA, pH 7,2,
wieder suspendiert. Die Suspension wurde 4 min auf Eis mit Ultraschall
behandelt, zentrifugiert, und der Überstand wurde bei –70°C gelagert.
- 2. Reinigung von Annexin V aus dem Gesamtfermentationsüberstand.
Nach dem Auftauen wurde der Überstand
unter Verwendung einer 0,1 μm
Hohlfasereinheit (im Handel erhältlich
von A/G Technology, Needham, MA) filtriert, und die Leitfähigkeit
wurde mit konzentriertem Natriumchlorid auf einen gleichen Wert
von 0,02 M Tris-HCl, 0,5 M Natriumchlorid, pH 8, eingestellt. Polyethylenimin-WP
(J.T. Baker, Phillipsberg, NJ) wurde in 0,02 M Tris-HCl, 0,5 M Natriumchlorid,
pH 8 suspendiert, und 1 g Harz pro 10 ml Gesamtfermentationsüberstand
wurde zu dem filtrierten Überstand
zugesetzt. Nach 30-minütigem
Rühren
wurde der Überstand
entfernt, in 0,02 M Tris-HCl, pH 8, ausgetauscht und auf eine Q-SEPHA-ROSE® HP-Säule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) äquilibriert
in dem gleichen Puffer, aufgebracht. Die Säule wurde mit einem Stufengradienten
von 0 – 0,5
M Natriumchlorid entwickelt. Fraktionen wurden auf Annexin V durch
Größenausschluss-HPLC untersucht,
und Fraktionen, die A280-absorbierendes
Material von geeigneter Größe enthielten,
wurden vereinigt. Das halb gereinigte Annexin V wurde in PBS ausgetauscht
und durch Ultrafiltration konzentriert. Die Gelfiltration über SEPHACRYL® 100
HP (Pharmacia), äquilibriert
in PBS, ergab das gereinigte Protein. Die Proteinkonzentration wurde
auf 1 mg/ml eingestellt, 0,2 μm
steril filtriert und bei 2 – 8°C gelagert.
-
B. Derivatisierung von
Annexin V mit Galactose.
-
Es
wurde nach dem allgemeinen Verfahren von Lee et al., Biochemistry
15: 6268 – 76,
1976 gearbeitet.
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a. Herstellung von 2-Amino-2-methoxyethyl-1-thio-D-galactopyranosid.
-
Eine
1,0 M Lösung
von Cyanmethyl-2,3,4,6-tetra-O-acetyl-1-thio-D-galactopyranosid
(im Handel erhältlich
von Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) wurde durch Auflösen von
1,83 g (4,5 mmol) in 4,5 ml wasserfreiem Methanol unter Erwärmen auf
50°C hergestellt.
Die Lösung
wurde bei 50°C
gehalten, und 0,1 ml (0,45 mmol) 25 %iges Natriummethoxid in Methanol
(im Handel erhältlich
von Aldrich Chemical Company, Milwaukee, WI) wurde unter kontinuierlichem
Rühren
zugesetzt. Nach 6 h bei 50°C
wurde das Methanol unter vermindertem Druck entfernt, was das Galactosemethylimidat
als farbloses, viskoses Öl
ergab.
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b. Galactosylierung von
Annexin V
-
Das
Galactosemethylimidat wurde Annexin V in Molverhältnissen von 300 1, 150 : 1
und 75 : 1 angeboten. Für
das 300 : 1-Angebot wurden 3,35 mg Galactosemethylimidat in Methanol
zu einem Öl
unter einem Stickstoffstrom gegeben. Zu dem Öl wurden 2,53 mg Annexin V
in 0,05 M HEPES-Puffer (im Handel erhältlich von Sigma Chemical Co.,
St. Louis, Missouri), pH 7,4, und 0,04 ml 0,5 M Natriumboratpuffer,
pH 8,5, zugesetzt. Die Lösung
wurde 1 h bei Raumtemperatur durch Taumeln des Reaktionsgefäßes vermischt
und wurde dann bei Raumtemperatur über Nacht (etwa 18 h) stehen
gelassen. Die Reaktionsmischung wurde mit 0,4 ml PBS verdünnt, in
einen Dialyseschlauch (Ausschluss 6000 – 8000 MW) überführt und 24 h gegen PBS dialysiert. Nach
der Entfernung des Materials aus der Dialysetasche wurde die Lösung durch
ein 0,2 μm
Spritzenfilter filtriert. Die anderen Angebotskonzentrationen wurden
in analoger Weise durchgeführt.
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C. Charakterisierung von
mit Galactose derivatisiertem Annexin V.
-
Die
Proteinkonzentration wurde unter Verwendung von A280 von
0,6 für
eine 1 mg/ml-Lösung
von Annexin V bestimmt. Die Anzahl von Galactoseresten pro Molekül Annexin
V wurde bestimmt, indem die Gesamtzahl von reaktiven Aminen auf
Annexin V vor und nach der Reaktion mit Galactosemethylimidat unter
Verwendung von Trinitrobenzosulfonsäure, wie von Habeeb, Analytical
Biochemistry 14: 328 – 36,
1966 beschrieben, gemessen wurde.
-
-
Die
Fähigkeit
von mit Galactose modifiziertem Annexin V, an aktivierte Plättchen zu
binden, wurde untersucht, indem seine Fähigkeit, die Bindung von unmodifiziertem,
mit 125I radioaktiv markiertem Annexin V
an frisch isolierte menschliche Plättchen zu hemmen, nach dem
Verfahren von Thiagarajan und Tait, J. Biol. Chem. 265: 17240 – 43, 1990
bestimmt wurde. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse des Konkurrenzversuchs,
sowohl in absolutem Wert (linke Spalte) als auch in einem auf 100
% für nicht
modifiziertes Annexin V normalisierten Wert (rechte Spalte).
-
-
D. Herstellung von Tc-99m-Annexin
V-Galactose.
-
Annexin
V-Galactose wurde mit Technetium-99m unter Verwendung eines Diamid-Dimercaptid-Chelats
(N2S2-Chelats),
wie von Kasina et al., J. Nucl. Med. 32: 1445 – 51, 1991 beschrieben, radioaktiv
markiert. Das vorgeformte, aktive Esterchelat wurde vor der Konjugation
an Annexin V-Galactose mit 2,0 ml Wasser verdünnt und gereinigt unter Verwendung
einer modifizierten, konditionierten C-18-Säule (im Handel erhältlich von
J.T. Baker), wie von Fritzberg et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
85: 4025 – 29,
1988 beschrieben, achtmal mit 2,0 ml Wasser gewaschen, gefolgt von
Trocknen der Säule
für 5 min
und Eluieren mit 100 % Acetonitril. Das Lösungsmittel wurde unter einem
stetigen Strom von N2 entfernt. Dann wurden
0,15 ml PBS, 0,35 ml Annexin V-Galactose (4,7 : 1 Galactose : Annexin
V) bei 1,0 mg/ml und 0,2 ml 0,2 M Bicarbonatpuffer (pH 10,0) zur
Konjugation an den Tc-99m-N2S2-TFP-Ester zugesetzt.
Nach 20 min bei Raumtemperatur wurde das Tc-99m-Anne xin V-Galactose-Konjugat
durch Passage durch eine G-25 SEPHADEX® PD-10-Säule (im
Handel erhältlich
von Pharmacia), äquilibriert
mit PBS, gereinigt.
-
Fraktionen
von 1,0 ml wurden gesammelt, und Annexin V enthaltende Fraktionen
wurden vereinigt. Die Proteinkonzentration wurde durch UV-Absorption
bei 280 nm bestimmt. Die radiochemische Ausbeute des Konjugats betrug
35,3 %. Die radiochemische Reinheit betrug 99,8 %, bestimmt durch
sofortige Dünnschichtchromatographie
auf mit Silicagel imprägnierten
Glasfaserfolien, entwickelt in 12 % (Gew./Vol.) wässriger
Trichloressigsäure.
Die ITLC-Folien wurden in zwei Hälften
geschnitten, und jede Hälfte
wurde in einem Gammastrahlenzähler
oder einem Dosiskalibrator gemessen. Das radioaktiv markierte Annexin
V-Galactose-Konjugat präzipitierte
am Ursprung, und jede nicht-proteingebundene Radioaktivität wanderte
mit der Lösungsmittelfront in
diesem Lösungsmittelsystem.
Die Lösung
von Annexin V-Galactose-Konjugat (300 – 350 μg) wurde verdünnt und
in PBS, enthaltend Rinderserumalbumin (im Handel erhältlich von
Sigma Chemical Co.) bei einer Endkonzentration von 15 – 20 mg/ml
PBS, vor der intravenösen
Verabreichung gelagert.
-
E. Blutclearance von Tc-99m-Annexin
V und von Tc-99m-Annexin V-Galactose.
-
Ein
Tiermodell, wie vorstehend in Beispiel III beschrieben, wurde zur
Bewertung der Blutclearance der Moleküle verwendet. Für N = 20
Schweine ist die Blutclearance (
2) biphasisch
(biexponentiell):
a + b
= 0,0689, daher werden 57 % (0,0389 / 0,0689) der injizierten Dosis
/ Gramm Blut in der schnelleren a-Phase geklärt, und 43 % des ID/g werden
in der langsameren b-Phase geklärt.
-
Die
Blutclearance von Tc-99m-Annexin V-Galactose im Schwein (
2)
ist ebenfalls biphasich (biexponentiell):
a + b
= 0,0358, daher werden 87 % (0,0313 / 0,0358) der injizierten Dosis
1 Gramm Blut sehr schnell in der frühen a-Phase geklärt. Diese
schnellere Clearance verringert die Hintergrundaktivität in dem
Blutkompartiment, d.h. das Rauschen, und verbessert daher das Verhältnis von
Signal-zu-Rauschen. Folglich kann die Thrombusbildgebung bei kürzeren Zeitpunkten
erreicht werden.
-
Beispiel V
-
Chelatherstellung
-
4,4-Diethoxycarbonylpropyl-1,3-dianilin:
-
Eine
gerührte
Lösung
aus 2,065 g (1,25 mol) Ethyl-4-aminobenzoat, 14,35 ml (0,125 mol)
1,3-Di-iodpropan und 10,5 g (0,125 mol) Natriumbicarbonat in 500
ml trockenem DMSO wird auf 100°C
für 3 Stunden unter
Stickstoff erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird die Mischung in 2 l Eiswasser unter Rühren gegeben, und das resultierende
Präzipitat
wird durch Filtration gewonnen. Das Präzipitat wird dann mit Eisessig
(14 × 75
ml) gewaschen, bis das gesamte Ausgangs-Ethyl-4-aminobenzoat entfernt worden
ist. Nach der Vakuumtrocknung wird das so erhaltene Produkt in dem
folgenden Schritt ohne weitere Reinigung verwendet.
-
1,3-Di(2-imino-6-ethoxycarbonylbenzthiazolyl-3-)propan:
-
Ammoniumthiocyanat
(16,5 g, 0,217 mol) wird zu einer magnetisch gerührten Suspension aus 4,4-Diethoxycarbonylpropyl-1,3-dianalin
(10,0 g, 0,27 mol) in 1500 ml Eisessig dazugegeben. Eine Lösung aus Bromin
(34,6 g, 0,216 mol) in 100 ml Eisessig wird anschließend tropfenweise
zu der Suspension gegeben, welche bei Raumtemperatur gerührt wird.
Nach dem Rühren
der Reaktionsmischung über
Nacht bei Raumtemperatur wird das Dihydrobromidsalz des unverarbeiteten
Produktes durch Filtration gewonnen und getrocknet. Das Produkt
wird durch Auflösen
des Rohproduktes in heißem
Wasser, der Einstellung auf basischen pH durch die Zugabe von gesättigter
Natriumbicarbonatlösung,
der Gewinnung des Präzipitates
durch Filtration und der Trocknung im Vakuum isoliert.
-
N,N'-Bis(2-disulfidyl-4-hydroxycarbonylshenyl)-1,3-propyldiamin:
-
Festes
Kaliumhydroxid (20,0 g, 0,357 mol) wird zu einer Suspension aus
1,3-Di(2-imino-6-ethoxycarbonylbenzthiazolyl-3-)propan (1,0 g, 0,002
mol) in 40 ml destilliertem Wasser gegeben, und die resultierende Mischung
wird bei 120°C
12 Stunden lang erhitzt. Eine vollständige Auflösung tritt nach 1 Stunde auf.
Die Reaktionsmischung wird dann auf einem Eisbad gekühlt, und
der pH wird auf 5,0 mit 5,0 N Essigsäure eingestellt. Die wässrige Lösung wird
dann mit drei 100 ml Portionen Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
Ethylacetatextrakte werden über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und das Trocknungsmittel
wird gefiltert. Die Entfernung des Lösemittels ergibt das Produkt.
-
Bis
zu diesem Punkt wird die Synthese schematisch in 3 gezeigt.
-
N,N'-Bis(2-disulfidyl-4-hydroxycarbonylphenyl)-1,3-propyldiamin-mono-(methylaminocaproat)addukt.
-
Zu
einer Mischung von N,N'-Bis(2-disulfidyl-4-hydroxycarbonylphenyl)-1,3-propyldiamin
und 2–3 Äquivalenten
von Methyl 6-aminohexanoathydrochlorid (hergestellt wie unten in
Beispiel VI beschrieben) in Dimethylformamid werden 10 Äquivalente
von Triethylamin, gefolgt von 0,9–1,0 Äquivalenten von BOP (Benzotriazol-1-yloxy-tris(dimethyl-amino)-phosphoniumhexafluorophosphat)
gegeben. Die Mischung wird bei 15–30°C für 2–24 Stunden gerührt und
anschließend
konzentriert. Der Rückstand
wird mit entionisiertem Wasser verdünnt, und der pH wird mit 1
N wässriger
Salzsäure
auf etwa 2 eingestellt. Die Mischung wird erneut konzentriert. Der
Rückstand
wird auf Silicagel chromatografiert. Die chromatographischen Fraktionen,
welche das Produkt enthalten, werden vereinigt und konzentriert,
um das Produkt hervorzubringen.
-
Dieses
Chelat ist geeignet für
die Verwendung mit einem geeigneten trifunktionellen Linker oder
einem Paar von bifunktionellen Linkern, um ein radioaktiv markiertes
Annexin-Galactose-Cluster-Konjugat der vorliegenden Erfindung zu
bilden. Seine Verwendung davon mit einem Paar bifunktionellen Linkern
wird in dem folgenden Beispiel behandelt.
-
Beispiel VI
-
Bifunktioneller Linker-Ansatz
für radioaktiv
markierte Annexin-Galactose-Cluster-Konjugate
-
A. Herstellung eines Acht-Galactose-Clusters.
-
Dieser
Vorgang ist schematisch in 5 gezeigt.
-
Methyl-6-bromohexanoat.
-
Zu
einem 1 l-Kolben mit rundem Boden, gefüllt mit 20 g (102,5 mmol) 6-Bromohexansäure und
500 ml Methanol, wurde Chlorwasserstoffgas für 2–3 Minuten eingeblubbert. Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 4 Stunden gerührt und
konzentriert, um 21,0 g des Produktes als ein gelbes Öl (99 %)
hervorzubringen: 1H-NMR (200 MHz, d6-DMSO); 3,57 (s, 3H), 3,51 (t, 2H), 2,30
(t, 2H), 1,78 (pentet, 2H) und 1,62–1,27 (m, 4H) ppm.