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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Rohrleitungen
auf der Basis von Polyamid (PA) und Polyolefin (PO) zur Verteilung
von Brenngas, beispielsweise Erdgas, und Propan-Luft-Gemischen und vorzugsweise
Erdgas, und genauer Rohrleitungen, die mindestens eine Polyamidschicht
und mindestens eine Polyethylenschicht enthalten. Diese Rohrleitungen
sind für
Verteilernetze mit mittlerem und niedrigem Druck geeignet, d.h.
Drücken
im Bereich von 2 kPa bis 1 MPa, mit denen das Gas in privaten Haushalten,
Gebäuden und
Gemeinschaftsanlagen verteilt wird.
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Für diesen
Anwendungsbereich sind Rohrleitungen aus Polyamid (PA) und hauptsächlich PA-11
sowie Rohrleitungen aus Polyethylen mittlerer und hoher Dichte vom
Typ MRS80 (PE80) und MRS100 (PE100) im Sinne der Norm ISO/DIS12162 – "Materiaux thermoplastiques
pour applications canalisations et raccords – Classification & Designation" bekannt. Die Rohrleitungen
aus thermoplastischen Harzen werden entweder dazu verwendet, neue
Verteilernetze zu realisieren oder bestehende Netze zu restaurieren,
die aus Metallleitungen (Stahl und Gußeisen) bestehen, indem in
den bereits verlegten metallischen Rohrleitungen thermoplastische
Rohrleitungen verlegt werden, oder auch um in den metallischen Rohrleitungen
verlegte thermoplastische Rohrleitungen ganz oder teilweise zu ersetzen.
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PA
ist PE im Hinblick auf verschiedene mechanische Eigenschaften überlegen,
wobei von diesen insbesondere der Elastizitätsmodul, die Schwellbeanspruchung,
die augenblickliche Berstbeanspruchung, die Schwellendeformation
und die Elastizitätsgrenze
bei Deformation, das Fließverhalten
unter Beanspruchung und die Temperaturbeständigkeit genannt werden können. Im
Gegensatz hierzu ist die Schlagzähigkeit
von PA geringer als die von PE.
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Neben
den oben angegebenen mechanischen Eigenschaften und insbesondere
dem Fließverhalten sind
drei weitere wichtige Parameter zu berücksichtigen, nämlich der
Langzeit-Berstdruck, die Eignung zum Aufwickeln oder Wickelfähigkeit
(ein für
die Lagerung und den Transport der Rohrleitungen wichtiger Parameter)
und die chemische Beständigkeit.
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Der
Langzeit-Berstdruck einer Rohrleitung steht in Beziehung mit den
Zugeigenschaften der Materialien, die die Rohrleitung aufbauen,
und ihrem Fließverhalten,
wobei der Langzeit-Berstdruck von PA besser als der von PE ist (für identische
Konfigurationen der Rohrleitungen). Für Rohrleitungen zum Transport
und/oder zur Verteilung von Gas wird diese Eigenschaft für eine Mindestlebensdauer
von 50 Jahren bestimmt. Man misst die Beanspruchung für 50 Jahre,
die als LTHS (Long Term Hydrostatic Strength) bezeichnet wird, und die
minimal auftretende Beanspruchung (für 50 Jahre), die als MRS (Minimum
Required Strength) bezeichnet wird, nach den Normen ISO/DTR9080
und AS 2943 und 2944.
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Die
Rohrleitungen können
in Abhängigkeit
vom Berstdruck des Materials, das die Rohrleitung aufbaut, und dem
Betriebsdruck der Rohrleitung (zuzüglich eines Sicherheitsfaktors)
dimensioniert werden. Für
zwei Rohrleitungen (eine aus PA und die andere aus PE) mit gleichem
Außendurchmesser
ist das Standardgrößenverhältnis SDR
(Standard Dimensionnal Ratio = äußerer Durchmesser/Dicke)
der PA-Rohrleitung größer als das
SDR der PE-Rohrleitung. Für
einen Betriebsdruck von 300 kPa (mit einem Sicherheitsfaktor von
3) beträgt das
SDR einer Rohrleitung aus PE80 17,6, wohingegen das SDR einer Rohrleitung,
die aus PA-11 Jaune besteht, 33 ist.
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Um
die Eignung einer Rohrleitung zum Aufwickeln oder ihre Wickelfähigkeit
zu beurteilen, wird sie so deformiert, dass ihre Form oval wird.
Die Deformation hängt
nicht nur von der Geometrie der Rohrleitung und dem Durchmesser
der Wickelachse ab, sondern auch von den elastischen Eigenschaften
des Materials (wenn eine Rohrleitung nach dem Abwickeln wieder rund
werden soll, darf nämlich
keine plastische Verformung auftreten).
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Die
PA-Rohrleitungen sind den PE-Rohrleitungen überlegen, wenn die elastische
Grenzspannung der beiden Materialien und ihre minimalen Wickeldurchmesser
berücksichtigt
werden.
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In
der nachfolgenden Tabelle ist der minimale Wickeldurchmesser für Rohrleitungen
aus PA-11 Jaune (SDR = 17) und aus PE80 (FINATHENE® PE3802)
(SDR = 11) mit verschiedenen Außendurchmessern
(oder äußeren Durchmessern)
und Innendurchmessern (oder inneren Durchmessern) angegeben.
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Die
PA-Rohrleitungen, die beständiger
als die PE-Rohrleitungen sind, erfordern weniger Material, lassen
sich aber schlechter aufwickeln. Sie sind besonders für geradlinige
Bereiche geeignet, für
nicht geradlinige Bereiche sind jedoch mehr Verbindungsstücke erforderlich.
Wenn der Außendurchmesser
der Rohrleitung festgelegt ist, beispielsweise wenn die Rohrleitung
in metallischen Rohrleitungen eines bestehenden Netzes verlegt werden
soll, ist der für
den Gasfluß zur
Verfügung
stehende Innendurchmesser einer PA-Rohrleitung jedoch im Vergleich mit
einer PE-Rohrleitung größer.
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Die
chemische Beständigkeit
von PA und insbesondere PA-11 gegenüber aromatischen Kohlenwasserstoffen,
chlorierten Verbindungen und Säuren
und Basen ist größer als
die Beständigkeit
von PE. Beispielsweise erhält
man nach Eintauchen von PA-11 Jaune und PE80 in eine synthetische
Lösung
von Erdgaskondensaten (Gemisch Benzol/Toluol/Xylol/Cyclohexan/Kerosin/Styrol,
10/20/25/25/10/10 Volumenteile) während einer Zeitspanne von
72 h in Bezug auf die Beständigkeit
die folgenden Ergebnisse:
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In
dem Patent
FR 2 701 303 sind
Rohre zum Transport von Automobiltreibstoff beschrieben. Sie bestehen
aus einer inneren Schicht aus Polyethylen mit hoher Dichte, einer
Bindemittelschicht und einer äußeren Polyamidschicht.
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In
dem Patent
US 3 561 493 sind
Rohre beschrieben, die eine innere Polyamidschicht und eine äußere Polyethylenschicht
aufweisen. Für
diese Rohre sind keine Verwendungen angegeben worden.
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In
dem Patent
DE 4 214 383 sind
Rohre beschrieben, die Polyamidschichten, Polyolefinschichten und zwingend
eine Polyesterschicht enthalten.
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Die
Anmelderin hat Rohrleitungen zum Transport und/oder zur Verteilung
von Gas verwendet, die gleichzeitig die Vorteile von PA und PE aufweisen,
ohne jedoch die Nachteile dieser beiden Materialien zu besitzen.
Ein Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten
Rohrleitungen besteht darin, dass sie einen guten Kompromiss zwischen
Druckfestigkeit, die von der PA-Schicht eingebracht wird, und der
guten Wickelfähigkeit
darstellen, die durch die PE-Schicht möglich wird.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Rohrleitungen, die entweder
aus einer inneren PO-Schicht und vorzugsweise PE-Schicht und einer äußeren Schicht
aus PA oder einem Gemisch von PA und PO mit PA-Matrix bestehen oder
aus einer äußeren PO-Schicht
und vorzugsweise PE-Schicht bestehen und eine innere Schicht aus
PA oder einem Gemisch von PA und PO mit PA-Matrix umfassen oder
aufeinanderfolgend aus einer inneren PA-Schicht oder einem Gemisch
von PA und PO mit PA-Matrix, einer PO-Schicht und einer äußeren Schicht
aus PA oder einem Gemisch von PA und PO mit PA-Matrix bestehen, um Netze zur Verteilung und/oder
zum Transport von Brenngas mittleren und/oder niedrigen Drucks aufzubauen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist eine Bindemittelschicht zwischen der PO-Schicht und jeder Schicht
aus PA oder einem Gemisch von PA und PO mit PA-Matrix vorgesehen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform enthält die PO-Schicht und/oder
eine oder jede angrenzende Schicht aus PA oder einem Gemisch von
PA und PO mit PA-Matrix ein Produkt, durch das die Schichten aneinander
haften.
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Unter
Polyolefin oder PO werden Homo- und Copolymere von Ethylen (kurz
PE), beispielsweise die Copolymere von Ethylen und weiteren α-Olefinen,
die Copolymere von Ethylen und einem oder mehreren ungesättigten
Carbonsäureestern,
beispielsweise Alkyl(meth)acrylate, oder Copolymere von Ethylen
und Vinylderivaten von gesättigten
Carbonsäuren,
beispielsweise Vinylacetat, und Polypropylen verstanden, die alleine oder
im Gemisch verwendet werden und gegebenenfalls mit Peroxiden oder
Silanen vernetzt sind. Von den bevorzugten PO können die PE, beispielsweise
die oben definierten PE und insbesondere die Copolymere von Ethylen
und Buten und die Copolymere von Ethylen und Hexen, wie FINATHENE® PE3802
noir bzw. ELTEX® TU
B 121, insbesondere aufgrund ihrer Langzeit-Druckfestigkeit und ihrer Beständigkeit
gegenüber
Rissausbreitung angegeben werden.
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Die
Dicke der PO-Schicht hängt
von der mechanischen Belastung ab und kann für Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser
bis zu 300 mm im Allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 30 mm liegen.
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"Besteht im wesentlichen
aus PO" bedeutet,
daß der
größte Teil
der Druckfestigkeit von PO herrührt.
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Unter
PA werden Polymere und Copolymere verstanden, die Amidbindungen
in ihren Ketten aufweisen und die insbesondere durch Polykondensation
hergestellt werden können.
Von den PA können
beispielsweise PA-6, PA-4,6, PA-11, PA-12, PA-6,12 und PA-12,12
sowie die thermoplastischen Elastomere auf PA-Basis genannt werden,
wobei sie alleine, im Gemisch oder copolymerisiert vorliegen können. Unter
PA werden auch die Gemische von PA und einem oder mehreren Polyolefinen
mit Polyamidmatrix verstanden, d.h., das Polyolefin oder die Polyolefine
sind in der Polyamidmatrix dispergiert, wobei es sich bei den Polyolefinen
um die oben definierten Polymere handelt. Die Menge des Polyamids,
das die Matrix bildet, liegt im Allgemeinen im Bereich von 55 bis
95 Gewichtsteilen für
5 bis 45 Gewichtsteile Polyolefin.
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Die
verwendeten Polyolefine sind vorteilhaft ausgewählt unter:
- – Polyethylen
und Copolymeren von Polyethylen und einem α-Olefin,
- – Copolymeren
von Ethylen und mindestens einem Alkyl(meth)acrylat,
- – Copolymeren
von Ethylen, mindestens einem Alkyl(meth)acrylat und Maleinsäureanhydrid,
wobei das Maleinsäureanhydrid
gepfropft oder copolymerisiert ist,
- – Copolymeren
von Ethylen, mindestens einem Alkyl(meth)acrylat und Glycidyl(meth)acrylat
(MAGLY), wobei das MAGLY gepfropft oder copolymerisiert ist, und
- – Polypropylen.
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Um
die Bildung der Polyamidmatrix zu erleichtern und wenn die Polyolefine
wenige oder keine funktionelle Gruppen aufweisen, die die Kompatibilisierung
erleichtern können,
ist es empfehlenswert, ein Kompatibilisierungsmittel einzuarbeiten.
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Von
den Kompatibilisierungsmitteln können
genannt werden:
- – die Copolymere von Ethylen
und (Meth)acrylsäure,
die gegebenenfalls neutralisiert sind,
- – Polyethylen,
Polypropylen, Ethylen/Propylen-Copolymere oder Ethylen/α-Olefin-Copolymere,
wobei diese Produkte mit Maleinsäureanhydrid
(MA) oder Glycidylmethacrylat gepfropft sind,
- – Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/MA-Copolymere,
wobei das MA gepfropft oder copolymerisiert ist,
- – Ethylen/Vinylacetat/MA-Copolymere,
wobei das Maleinsäureanhydrid
gepfropft oder copolymerisiert ist,
- – die
beiden vorgenannten Copolymere, worin Maleinsäureanhydrid durch MAGLY ersetzt
ist,
- – Polyethylen,
Propylen oder Ethylen/Propylen-Copolymere, wobei die Polymere mit
einem Produkt gepfropft wurden, das eine Gruppe aufweist, die mit
Aminen reagieren kann, und anschließend mit Polyamiden oder Oligoamiden
kondensiert wurden, die eine Amino-Endgruppe aufweisen.
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Diese
Produkte sind insbesondere in den Patenten
FR 2 291 225 und
EP 342 066 beschrieben.
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Das
Kompatibilisierungsmittel wird in einer solchen Menge verwendet,
dass das PO in Form von Knöllchen
in der Polyamidmatrix dispergiert wird. Es kann bis zu 20 % des
Gewichts des Polyolefins oder der Polyolefine ausmachen. Diese Gemische
von Polyamid, Polyolefin(en) und gegebenenfalls einem Kompatibilisierungsmittel
werden nach herkömmlichen
Mischverfahren hergestellt.
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Im
Falle von Polypropylen wird als Kompatibilisierungsmittel vorteilhaft
ein Ethylen/Propylen-Copolymer eingearbeitet, das mehr Propyleneinheiten
aufweist und das mit Maleinsäureanhydrid
gepfropft und anschließend
gegebenenfalls mit monoaminierten Oligomeren von Caprolactam kondensiert
wird. Diese Gemische von Polyamid und Polypropylen sind in dem Patent
US 5 342 886 beschrieben
worden.
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Von
den PA werden vorzugsweise PA-12 und PA-11 mit einer logarithmischen
Viskositätszahl
in meta-Kresol im Bereich von 1,3 bis 1,6 verwendet. Die Dicke der
PA-Schicht, die von der mechanischen Belastung abhängt, liegt
im Allgemeinen im Bereich von 50 μm
bis 3 mm.
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Mit
Bindemittel werden beliebige Produkte bezeichnet, die ermöglichen,
daß das
PA an dem PO haftet. Es können
beliebige Produkte verwendet werden, die als Bindemittel für die Coextrusion
von Polyamiden und Polyolefinen bekannt sind.
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Von
den Bindemitteln können
beispielsweise angegeben werden:
- – Polyethylen,
Polypropylen, Copolymere von Ethylen und mindestens einem α-Olefin und
die Gemische dieser Polymere, die mit Anhydriden von ungesättigten
Carbonsäuren,
wie Maleinsäureanhydrid,
oder ungesättigten
Epoxiden, wie Glycidylmethacrylat, gepfropft sind,
- – Copolymeren
von Ethylen und mindestens einem Produkt, das ausgewählt ist
unter: (i) ungesättigten
Carbonsäuren,
ihren Salzen und ihren Estern, (ii) Vinylestern von gesättigten
Carbonsäuren,
(iii) ungesättigten Dicarbonsäuren, ihren
Salzen, ihren Estern, ihren Halbestern und ihren Anhydriden, (iv)
ungesättigten
Epoxiden, wobei die Monomere (i) bis (iv) gepfropft oder copolymerisiert
sind.
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Es
können
auch Gemische dieser gepfropften Polymere und von ungepfropften
Polymeren verwendet werden.
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Von
den besonders vorteilhaften Bindemitteln sind beispielsweise zu
nennen:
- – Polyethylen,
Polypropylen oder Copolymere von Ethylen und mindestens einem α-Olefin,
die mit Maleinsäureanhydrid
gepfropft und gegebenenfalls mit weiteren Copolymeren von Ethylen
oder Propylen vermischt sind;
- – Copolymeren
von Ethylen und einem Alkyl(meth)acrylat oder Vinylacetat, die mit
Maleinsäureanhydrid oder
Glycidyl(meth)acrylat gepfropft oder copolymerisiert und gegebenenfalls
mit Polyethylen oder Ethylencopolymeren vermischt sind;
- – Copolymeren
von Ethylen und (Meth)acrylsäure,
die zum Teil mit Metallen neutralisiert wurde.
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Die
Dicke der Bindemittelschicht liegt im Allgemeinen im Bereich von
5 bis 150 μm.
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Nach
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Gegenstandes
enthält
die Rohrleitung eine äußere PA-Schicht
und eine innere PE-Schicht und ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine der beiden Schichten ein Produkt enthält, das die Haftung von PA
und PE ermöglicht.
Bei diesem Produkt kann es sich beispielsweise um ein oder mehrere
der oben genannten Bindemittel handeln. Nach dieser zweiten vorteilhaften
Ausführungsform
ist es ausreichend, das Bindemittel mit PA oder PO zu vermischen,
vorzugsweise wird es jedoch in PA eingearbeitet.
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Die
erfindungsgemäßen Rohrleitungen
weisen im allgemeinen Außendurchmesser
im Bereich von 12 bis 300 mm auf. Die Dicke der äußeren PA-Schicht liegt vorteilhaft
im Bereich von 200 μm
bis einige Millimeter und vorzugsweise 250 μm bis 1 mm.
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Nachstehend
sind die Berstdrücke
bei 23 °C
für Rohrleitungen
verschiedener Dicke angegeben, die aus PA-11 Jaune und PEMD mit
der Bezeichnung FINATHENE
® PE3802 (Tabelle 1) und
aus PA-12 mit der Bezeichnung RILSAN
® AESNO
TL und PEHD LACQTENE
® 1002 TB22 (Tabelle 2)
hergestellt sind; bei allen getesteten Rohrleitungen sind die PA-
und PE-Schichten über
eine Bindemittelhaftschicht von etwa 100 μm verbunden, wobei es sich um
ein insbesondere durch Pfropfen mit Maleinsäureanhydrid modifiziertes PEHD-Copolymer
handelt (Dichte 0,939 g/cm
3; gemäß der Norm
ASTM D 1238 bei 190 °C
unter einer Last von 2,16 kg bestimmter Schmelzindex = 0,2 g/10
min). Tabelle
1
- Rohre aus PA-11/Bindemittel/PEHD – Innen-
und Außendurchmesser:
26 × 32
mm
Tabelle
2 - Rohre aus PA-12/Bindemittel/PEHD – Außendurchmesser
63 mm, SDR 11
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In
der Tabelle 3 wird die Kraft verglichen, die erforderlich ist, um
Rohrleitungen aus PA, PE und PA/Bindemittel/PE mit einem Außendurchmesser
von 32 mm und einem SDR von 11 (32 × 3) mit einem Krümmungsradius
von 535 mm aufzurollen.
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Das
erfindungsgemäße Rohr
besteht aus einer äußeren PA-Schicht
mit einer Dicke von 0, 5 mm, einer Bindemittelschicht von 0,1 mm
und einer PE-Schicht mit einer Dicke von 2,4 mm.
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Durch
die Verwendung von erfindungsgemäßen Rohrleitungen
können
also größere Längen verwirklicht
und Rohrverbinder vermindert oder sogar vermieden werden. Es können beliebige
Verbinder verwendet werden, beispielsweise die in
EP 45757 und
EP 204 445 beschriebenen Verbinder,
es werden jedoch vorzugsweise verklebte Übergangsstücke eingesetzt. In diesem Fall
werden PA-Rohrleitungen verwendet, deren Innendurchmesser im wesentlichen
dem Außendurchmesser
der zu verbindenden Rohrleitungen entspricht und deren Länge beispielsweise
im Bereich von 0,04 bis 0,5 m liegt. Besonders geeignete Klebstoffe
sind in
EP 445 181 beschrieben.
Die PE-Rohrleitungen des Standes der Technik können lediglich durch Verschmelzen von
Stoßverbindungen
oder mit Hilfe von elektrisch verschweißbaren Übergangsstücken verbunden werden. Das
Verschmelzen von Stoßverbindungen
ist auf Baustellen und insbesondere für kleine Durchmesser nur schwierig
durchzuführen.
Bei den elektrisch verschweißbaren Übergangsstücken handelt
es sich um Rohre mit einem Innendurchmesser, der im Wesentlichen
dem Außendurchmesser
der zu verbindenden Rohrleitungen entspricht. In die Übergangsstücke sind
elektrische Widerstände
eingebettet; um das Schmelzen und Verschweißen auszulösen, ist eine Stromquelle ausreichend.
Der Nachteil der elektrisch verschweißbaren Übergangsstücke besteht in der Verdickung,
die im Vergleich mit dem Außendurchmesser
der eigentlichen Rohrleitung auftritt, insbesondere wenn die geschweißten Rohrleitungen
in bestehende Leitungsnetze eingeführt werden. Wegen der dicken Übergangsstücke müssen Gasleitungen
mit geringerem Außendurchmesser
und daher auch geringerem Innendurchmesser verwendet werden, wodurch
der Gasdurchsatz in der Rohrleitung beschränkt wird. Die geklebten PA-Übergangsstücke weisen eine geringere Dicke
auf und haben daher einen wesentlichen geringeren Platzbedarf als
die elektrisch verschweißbaren Übergangsstücke. Sie
sind besonders für
die Neugestaltung von bereits existierenden Gasnetzen geeignet.
Bei dieser Art von Verwendung ist der Außendurchmesser der Rohrleitungen
streng begrenzt; es können
erfindungsgemäße Rohrleitungen
auf PA- und PO-Basis
mit einem Durchmesser verwendet werden, der im Vergleich mit PE-Rohrleitungen
des Standes der Technik größer ist.
Für eine
erfindungsgemäße Rohrleitung,
die eine Außendurchmes ser
von 32 mm aufweist und eine äußere PA-Schicht
besitzt, ist beispielsweise ein geklebtes PA-Übergangsstück von 3 mm geeignet, wohingegen
für eine
Rohrleitung aus PE mit dem gleichen Außendurchmesser ein elektroschweißbares Übergangsstück von 4,5
mm erforderlich ist. Für
eine erfindungsgemäße Rohrleitung
mit einem äußeren Durchmesser
von 63 mm, die eine äußere PA-Schicht
besitzt, ist ein geklebtes PA-Übergangsstück von 4,5 mm
ausreichend, wohingegen für
eine Rohrleitung mit dem gleichen Außendurchmesser aus PE ein elektroschweißbares Übergangsstück von 9
mm erforderlich ist.
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Die
erfindungsgemäßen Rohrleitungen,
die eine äußere PA-Schicht
aufweisen, sind im Hinblick auf Kratzer, die beispielsweise bei
der Lagerung, dem Transport oder dem Anbringen an der Baustelle
auftreten können,
weniger empfindlich als PE-Rohrleitungen. Kratzer sind oft die Ursache
für beginnenden
Bruch. Ein Versuch, der von dem PENT-Test von Dr. N. Brown – University
of Pennsylvania abgeleitet ist, zeigt, dass PA-11 Jaune bei 80 °C unter einem
Druck von 7,4 MPa nach 10 000 min keine Rissausbreitung aufweist.
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Obwohl
sie nicht die Vorteile von erfindungsgemäßen Rohrleitungen haben, die
eine äußere PA-Schicht
und eine innere PO-Schicht aufweisen, so weisen sie im Vergleich
mit PE-Rohrleitungen dennoch den Vorteil auf, daß sie gegenüber Gaskondensaten beständig und
für Methan,
dem Hauptbestandteil von Erdgas, weniger permeabel sind.
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Die
CH4-Permeabilität von PA-11 beträgt 0,0022
mm3/Tag/atm; die CH4-Permeabilität von PE80
ist 0,07 mm3/Tag/atm und beträgt für ein PE80/Bindemittel/PA-11-Rohr
(Dicke 0,5/0,1/2,4 mm) 0,011 mm3/Tag/atm.
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Das
Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Rohrleitungen besteht
darin, die verschiedenen Schichten zu coextrudieren. Die besonders
bevorzugte Rohrleitung mit fünf
Schichten PA/Bindemittel/PE/Bindemittel/PA, worin die beiden PA-
Schichten die gleiche Zusammensetzung aufweisen, werden insbesondere
durch Coextrusion mit nur drei Extrudern durch Flußteilung
hergestellt.