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Vorrichtung zum Ausgeben und Aufkleben von Zetteln, Briefmarken u.
dgl. Das Hauptpatent 626 164 betrifft eine Vorrichtung zum Ausgeben und Aufkleben
"von Zetteln, Briefmarken u. dgl., u ei welcher eine beim Vorschub der Vorrichtung
in Drehung versetzte Antriebseinrichtung Einrichtungen zum Abziehen eines Streifens
von einer Vorratsspule und Einrichtungen zum Abtrennen, zum Anfeuchten und zum Aufkleben
des auszugebenden Streifenteiles steuert. Hierbei ist die Vorratsspule in einer
auswechselbaren Kapsel angeordnet, welche in die Vorrichcung eingeführt werden kann.
Diese Kapsel besitzt eine nach außen ragende Führung, in welche ein bereits von
der Vorratsspule abgezogener Streifenteil für die-Ausgabe vorbereitet liegt.
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Die Erfindung bezweckt, die Ausbildung dieser Kapsel für die Vorratsspule
derart zu verbessern, daß die Entnahme eins Streifenteiles seitens der Vorrichtung-
vereinfacht wird. Hierbei muß jedoch Vorsorge getroffen werden, daß eine unbefugte
Herausnahme eines Streifenteiles aus der Kapsel bzw. der r'ührung, insbesondere
solange diese nicht in die Ausgabevorrichtung eingeführt ist, mit Sicherheit verhindert
wird.
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Bei Vorrichtungen zum Ausgeben und Aufkleben von Briefmarken mit einer
die Markenrolle enthaltenden Kapsel ist es. bekannt, Einrichtungen gegen unbefugtes
Öffnen der Kapsel vorzusehen. Auch sind Markenklebevorrichtungen bekannt, bei welchen
sowohl ein unbefugtes Öffnen der Kapsel durch ein unbefugtes Herausziehen des vorbereiteten
Streifenteils vermieden wird.
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Die Erfindung betrifft eine nach dem Hauptpatent 626 164 ausgebildete
Vorrichtung zum Ausgeben und Aufkleben von Zetteln, Briefmarken o. dgl. mit einer
die Marken- o. dgl. Streifenrolle enthaltenden, gegen unbefugtes Öffnen gesicherten
Kapsel, die eine nach außen ragende Führung aufweist, in welcher ein bereits von
der Vorratsrolle abgezogener, jedoch gegen unbefugtes Herausziehen gesicherter Streifenteil
für die
Ausgabe vorbereitet liegt. Gemäß der Erfindung sind in dieser
Führung der auswechselbaren Kapsel Stifte als Sperrmittel für den Markenstreifen
.vorgesehen, die unter der Einwirkung einer Feder in die zwischen dem, jeweils vordersten
und dem nächstfolgenden Streifenteil vorhandene Lochreihe treten. Diese besondere
Ausbildung der Sperrvorrichtung ermöglicht es, daß einerseits mit Sicherheit ein
unbefugtes Herausnehmen eines Streifenteiles aus der Kapsel verhindert wird, andererseits
jedoch der vorbereitete Streifenteil durch die Ausgabevorrichtung in einfacher Weise
lierausgenommeh werden kann. Diese "ordnungsgemäße Ausgabe des jeweils vorbereiteten
Streifenteiles wird zweckmäßig mittels eines Greifers vorgenommen, der von der Ausgabevorrichtung
in die mit der Kapsiel verbundene Führung eingebracht wird und hierbei die Stifte
aus der Lochreihe entfernt. Hierdurch wird die Ausgabe von Streifen stets gleicher
Länge und damit die richtige Arbeitsweise der Ausgabevorrichtung des Hauptpatentes
sichergestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen Fig. i die linke Seitenansicht der Maschine nach Abnahme der Seitenwand,
. Fig. 2 die Oberansicht der Maschine, Fig.3 die Oberansicht des Getriebes bei entfernter
Markenkapsel, Fig.4 die Innenansicht des linken Seitenteiles des Getriebeträgerrahmens
mit den von ihm getragenen Getriebeteilen, Fig. 5 einige dieser Getriebeteile in
einer anderen Arbeitslage, Fig.6 die Oberansicht einiger dieser Getriebeteile in
vergrößertem Maßstabe, Fig.7 und 8 die Seitenänsiclit dieser Getriebeteile in zwei
verschiedenen Arbeitsstellungen, Fig.9, 1o und ii die linke und die rechte Seitenansicht
sowie die Stirnansicht einer Markenkapsel, Fig. 12 einen Querschnitt durch die Markenkapsel
nach Linie XXI-XXI der Fig. 9, Fig. 13 die linke Seitenansicht der Markenkapsel
bei entferntem Deckel und entfernter Schutzhaube für de Markenführung, Fig. 14 die
linke Seitenansicht der an der rechten Seitenwand der Markenkapsel gelagerten Einzelteile,
Fig. 15 und 16 die Ober- und die Unteransicht der Markenführung in vergrößertem
Maßstabes Fig. 17 einen Längsschnitt der Markenfiilirung nach ' Linie XXXIX-XXXIX
der Fig. 15, Fig. i $ eine Einzelheit, Fig. i9 einen Markenstreifen. Bei der in
diesen Figuren dargestellten Ausführungsform der Maschine sind sämtliche Innenteile
in einem Gehäuse 87 untergebracht, das im Längsschnitt die aus Fig. i ersichtliche
Form zeigt und an der Stirnseite durch eine Einsatztür 88 (Fig: 2), an der Rückseite
durch eine Klapptür 89 abgeschlossen ist. Das Maschinengetriebe ist in einem Rahmen
gelagert, der sich aus einem linken Seitenteil 94 (Fig. 1, 3 und 4.); einem rechten
Seitenteil 95 und zwei Querstreben 96, 97 zusammensetzt. Im unteren Teil
des Rahmens 95, 94 ist eine Achse ioi befestigt, um die sich eine Drucktroiriinel
io2 frei drehen kann. Durch eine viereckige Öffnung des Gehäusebodens ragt die Drucktrommel
102 so weit hindurch, daß sie sich beim Vorschob der Maschine über.eine glatte Fläche
hinweg auf dieser abrollt. Bei jedem Maschinengang führt die Drucktrommel 102 auf
diese Weise eine volle Drehung aus.
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Die zur Ausgäbe durch die Maschine bestimmten Brief- oder Wertmarken
sind als aufgerolltes langes Band in einer Kapsel 125 (rig. 9 bis 1q.) untergebracht,
das an der rechten Seite einen- nach vorn gerichteten kastenförmigen Ansaz 126 besitzt.
Wie schon erwähnt, können durch die Maschine Marken in jeder beliebigen Werthöhe
ausgegeben werden. Die Marken von gleichem Wert sind zu je einem Streifen oder Band
127 (Fig. i9) vereinigt, der gegen Zahlung eines entsprechenden Betrages in jeder
gewünschten Länge von dem nächsten Postamt bezogen werden kann. Für jeden Markenwert
muß eine besondere, entsprechend bezeichnete Kapsel 125 vorrätig sein. Die in Fig.
9 dargestellte Kapsel ist beispielsweise ausschließlich zur Aufnahme von Marken
im Werte von fünf Währungseinheiten (5 Cents,, 5 Pfennig usw.) bestimmt. Sollen
nach beendeter Ausgabe von Marken eines bestimmten Wertes Marken eines anderen Wertes
ausgegeben werden; so muß die bisher benutzte Kapsel 125 aus der Maschine
entfernt und durch eine mit Märken des anderen Wertes beschickte Kapsel ersetzt
werden. Man öffnet hierzu die an der Rückwand des Gehäuses 87 angeordnete Klapptür
89, zieht die bisher eingesetzt gewesene Kapsel 125 mittels eines Griffes 128 heraus
und schiebt an ihre Stelle eine andere Kapsel in die Maschine ein, worauf die Klapptür
89 wieder geschlossen wird. Zur sicheren Führung und Sicherung der jeweils benutzten
Kapsel in der Maschine ist hierbei folgende Anordnung getroffen:-: Der rechte Rahmenseitenteil
95 (Fig.3) ist in seinem hinteren Teil auf der Innenflache mit zwei waagerechten
Führungsleisten 129 versehen, während der linke Rahrnenseitenteil
94
(Fig. 3, 4) auf seiner Innenfläche zwei winkelförmige, in waagerechter Ebene nach
vorn zu schwach ansteigende Druckfedern 130 trägt. Auf der rechten Seitenfläche
einer jeden Markenkapsel 125 und ihres Ansatzes 126 (Fig. io) ist eine Führungsleiste
1.31 befestigt, deren Höhe genau dem Abstand der beiden Führungsleisten 129 entspricht.
Wird die Kapsel 125 in die Maschine eingeschoben, so drücken die Federn 13o derart
auf den Verschlußdeckel 132 der Kapsel, claß die mit ihrer abgeruncleten Spitze
zwischen die Führungsleisten 129 eingeschobene Kapselleiste i31 zwischen jenen entlang
nach vorn gleiten muß. ' Die Markenkapseln 125, 126 (Fig. 9 bis 14) sind in folgender
Weise ausgebildet: Im Mittelpunkt des closenförmigen Kapsel-' teiles 125 ist ein
Zapfen 175 angeordnet, der an der rechten Seitenwand des kastenförmigen Kapselansatzes
126 befestigt ist und frei durch eine rin Boden 176 der Kapsel 125 vorgesehene Öffnung
177 hindurchnagt. Zwischen der rechten Seitenwand des Kapselansatzes 126 und dem
Kapselboden 176 ist auf dem, Zapfen 175 ein Sperrad_178 frei drehbar aufgeschoben,
dessen Nabe zwei rechtwinklig nach oben abgebogene Finger 179 besitzt, die ebenso
wie der Zapfen 175 durch die Mittelöffnung 177 des Kapselbodens 175 hindurch frei
in das Innere der Kapsel 125 hineinragen. Auf dein Zapfen 175 ist weiterhin die
Nabe i8o einer Trommel 181 drehbar, deren Boden 182 sich mittels Stützen gegen den
Boden 176 der Kapsel 125 lehnt und eine Anzahl von im Kreise angeordneten Löchern
183 besitzt. Steckt man bei entferntem Kapseldeckel 132 die Nabe i8o der Tromn?el
181 auf den Zapfen 175 auf, so werden, nötigenfalls nach einer geringen Drehung
der Trommel 181, die an der Nabe des Sperrades 17-8 vorgesehenen beiden Finger 179
in zwei diametral gegenüberliegende Löcher 183 greifen und hierdurch die Trommel
181 mit dem Sperrad 178 kuppeln. Trommel und Sperrad müssen sich also, solange die
Finger 179 beide miteinander kuppeln, stets gemeinsam drehen. Mit dem Sperrad 178
wirkt nun aber eine Sperrklinke 184 zusammen, die uni einen zwischen dem Doppelzahnrad
147, 148 und dem Sperrad 178 angeordneten Zapfen 185 drehbar ist und unter der Wirkung
einer Zugfeder i86-in das Sperrad 178 einfällt, sobald die Markenkapsel 125 aus-
der Maschine entfernt wird. Wird dagegen die Kapsel wieder in die Maschine eingeschoben;
so legt sich das fingerartige untere Ende 187 der Sperrklinke 184 gegen einen festen
Anschlag 188 (Fig. 14) des rechten Rahmenseitenteils 95, was zur Folge hat, daß
während des letzten Teiles des Kapselvorschubes die Sperrklinke 184 entgegengesetzt
zur Uhrzeigerdrehung - ausgeschwenkt und hierdurch aus dem Sperrad 178- zurückgezogen
wird. Bei dieser Lage der Sperrklinke 184 können also das Sperrad 178 und die Trommel
181 sowohl irr der einen als auch in der anderen Richtung gedreht werden. Greift
dagegen die Sperrklinke 184 bei zurückgezogener Markenkapsel iä5 in das Sperrad
178 ein (Fig. 14), so ist eine Drehung des Sperrades 178 und der Trommel 181 nur
im Sinne der Uhrzeigerdrehulig möglich.
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Eine zweite, gleichfalls um den Zapfen 185 schwingende Sperrklinke
r89 dient dazu, das Doppelzahnrad 147, 148 sofort nach begonnenem Rückzug der Markenkapsel
125 aus der Maschine in der aus Fig. 12 ersichtlichen Ruhelage zu sperren und hierdurch,
wie schon früher erwähnt, beim Wiedereinsetzen der Kapsel in die Maschine einen
stets ordnungsmäßigen Eingriff der Zahnräder 147 und 15, (Fig. i) zu sichern.
Hierzu greift die Sperrklinke 189 unter dein Zuge einer Feder igo (Fig. 14) bei
zurückgezogener Markenkapsel mit einer Nase i9.i in die jeweils unterste Zahnlücke
der Zahnseginentscheibe 148 ein, um .diese erst wieder freizugeben, wenn' beim Wiedereinsetzen
der Markenkapsel 125 in die Maschine das untere fingerartige Ende 192 der Sperrklinke
189 sich gegen einen zweiten festen Anschlag 193 des rechten Rahmenseitenteiles
95 legt und dadurch eine Drehung der Sperrklinke 189 entgegen der Uhrzeigerdrehung
bewirkt.
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Die Trommel 181 einer jeden Markenkapsel dient zum Aufspulen je eines
Briefmarkenstreifens 127 bzw. zum Aufstecken des Streifens in bereits gerolltem
Zustand. Das innere Ende des Markenstreifens 127 wird hierzu in einen senkrechten
Schlitz (Fig.13) der Trommel 181 eingeführt und durch eine auf der Trommelnabe 18o
drehbare winkelförmige Klemmvorrichtung 195
festgeklemmt. Der Briefmarkenstreifen
127 ist hierbei so auf die Trommel 181 aufzuspulen. oder aufzusetzen, daß er diesle
von innen nach außen im Sinne der Uhrzeigerdrehung umläuft. Das äußere freie Ende
des Markenstreifens wird schließlich durch einen Schlitz 196 der Kapsel 125 hindurch
in eine aus ,zwei U-förmigen Blechen 197, 198 (Fig. 11, 15 bis 17)' bestehende Führung
eingeschoben und dort in noch zu erläuternder Weise zunächst festgelegt. Durch Drehung
der Trommel iSi entgegengesetzt zur Uhrzeigerbewegung kann der aufgerollte Markenstreifen
127 gegebenenfalls etwas fester gezogen und dadurch entsprechend gespannt
werden.
Nachdem dies geschehen, legt man auf die linke Seitenfläche der Führung 197, 198
das eine Ende eines Papierstreifens I99 auf und sichert dieses durch Aufstecken
einer streichholzschachtelähnlichen Hülle Zoo auf die Führung 197, 198. Die Hülle
Zoo wird ihrerseits dadurch gegen ein unbefugtes Entfernen gesichert, daß man auf
die Kapsel 125 den Deckel 132 aufsetzt, der mit seinem Rand über eine kleine Nase
der Hülle Zoo greift und dadurch ihren Rückzug verhindert. Das gemäß Fig.9 rechte,
kreisförmig verbreiterte Ende toi des Papierstreifens i99 wird vor dem Aufsetzen
des Deckels 132 nach links zurückgeklappt und nach erfolgtem Verschluß der Kapsel
125 durch den Deckel derart über diesen hinweggelegt, daß das verbreiterte
rechte Ende 2o1 des. Papierstreifens i99 mit einem entsprechenden Loch 2o2 genau
über dem oberen Ende des Zapfens 175 liegt. Durch dieses Loch hindurch wird nunmehr
der hohle, mehrfach längs geschlitzte ' und deshalb federnde Schaft
203 (Fig. 12) eines flachen Knopfes 2o4 auf den Zapfen 175 aufgesteckt, und
zwar so weit, bis kleine scharfe Nasen der federnden Schaftteile in eine @entsprechende
Ringnut des Zapfens 175 einfallen und dadurch ein Wiederabnehmen des Knopfes 2o4
zunächst unmöglich machen. In der Mitte des Deckels .132 ist eine runde Öffnung
vorgesehen, deren Durchmesser ein wenig größer ist als der des Knopfes 204. Bei
ordnungsmäßig verschlossener Kapsel 125 ist diese Öffnung durch das Papierstreifenende
toi sowie den Knopf 2o4 in der aus Fig. 9 ersichtlichen Weise abgedeckt. Infolge
des etwas kleineren Durchmessers des Knopfes 204 ist eine Abnahme des Deckels 132
aber trotzdem möglich, allerdings nur dadurch, daß. man den Papierstreifen 199 an
irgendeiner Stelle zerreißt. Es ist infolgedessen ausgeschlossen, daß ein Unbefugter
eine aus der Maschine entfernte Markenkapsel unbemerkt öffnen und Marken aus-ihr
entnehmen kann. Auch der Besitzer der Maschine selbst kann die Markenkapsel nur
öffnen, indem er den Papierstreifen i99 zerreißt. Will er dann beispielsweise zwecks
Aufsteckens einer neuen Markenstreifenrolle die Trommel 181 herausnehmen, so muß
er sie zunächst etwas anheben und dadurch die am oberen Ende kegelförmig zugeschärfte
Nabe 18o dieser Trommel von unten her in den hohlen Schaft 203 des Knopfes 204 drücken.
Da dieser Schaft, wie schon erwähnt, einige Längsschlitze besitzt und deshalb federt;
so wird er durch das obere Ende der Trommelnabe 18o so weit gespreizt, daß die erwähnten
kleinen blasen die Ringnut -des Zapfens 175 freigeben und infolgedessen nunmehr
die Abnahme des Knopfes 204 gestatten, worauf auch die Trommel 181 ohne weiteres
von dem Zapfen 175 abgezogen werden kann.
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Auch der Versuch, Marken etwa dadurch aus einer Markenkapsel 125 zu
entnehmen, daß man den Markenstreifen 127 aus der Führung 197, 198, Zoo herauszieht,
würde nicht zum Ziele führen, da hierzu ja eine Drehung der Trommel 181 erforderlich
wäre, die durch das bereits geschilderte Zusammenwirken der Sperrklinke 184 (Fig.
14) mit dem Sperrad 178 verhindert wird. Nun ist allerdings in der Kapselwandung
unmittelbar von dem fingerförmigen unteren Ende 187 der Sperrklinke 184 eine kleine
Öffnung angeordnet, durch die .die beiden Anschläge 188, 193 des rechten Rahmenseitenteiles
95 in die Kapsel 125 eintreten und das Ausschwingen der Sperrklinke 184 und 189
bewirken können: Es wäre nun denkbar, daß ein Unbefugter auf den Gedanken käme;
ein Stäbchen o. 4g1: in die erwähnte Öffnung einzuführen und die Sperrklinke 184
so weit auszuschwingen, daß sie das Sperrrad 178 freigibt. Auch dieser Versuch würde
jedoch scheitern, da die Sperrklinke 184 dabei höchstwahrscheinlich so weit ausgeschwungen
werden würde, daß sich sogleich eine zweite; an ihrem unteren Ende vorgesehene Sperrnase
2o5 in das Sperrad 178 einlegen würde. Gleichzeitig würde in diesem Falle auch ein
am oberen Ende der Sperrklinke 184 vorgesehener Haken 2o6 über den Zapfen 149 der
Zahnsegmentscheibe 148 greifen und dessen Drehung verhindern, wenn etwa bei der
erwähnten Manipulation auch die Sperrklinke 189 ausgeschwungen und ihre Nase 191
aus der bisher eingenommenen Zahnlücke ausgeklinkt worden sein sollte. In derselben
Weise wie die Sperrklinke 184 ist übrigens auch die Sperrklinke 189 mit einer der.
Sperrnase 20,5 entsprechenden Sperrnase sowie mit einem 3 dein Haken 2o6 entsprechenden
Haken versehen, um bei der erwähnten Manipulation eine Freigabe des Sperrades 178
bzw. der Zahnsegmentscheibe 148 zu verhindern.
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Sobald eine Markenkapsel 125 ordnungsmäßig in die Maschine eingesetzt
worden ist, wird bei jedem Maschinengang der Markenstreifen um ein genau der Höhe
einer Marke entsprechendes Stück aus der Kapsel selbsttätig herausgezogen. Hierzu
ist folgende Einrichtung getroffen: Um den Zapfen 207 (Fig. r, 3, 4, 5) des linken
Rahmenseitenteils 94 schwingt ein Kniehebel 2o8, der mit seinem unteren Arm an einen
waagerechten Lenker Zog -und mit seinem oberen Arm an einen senkrechten Lenker 2to
angelenkt ist. Dieser ist mit dein
vorderen Ende eines Hebels 211
verbunden, der um einen Zapfen 212 des Seitenteiles 94 schwingt, während der waagerechte
Lenker 2o9 an dem hinteren Ende eines Armes 2r3 angreift, der die nach hinten gerichtete
Verlängerung eines Schlittens 214 bildet. Dieser ist auf einer Gleitschiene 215
verschiebbar, die mit- ihrem rechtwinklig abgebogenen vorderen Ende an der vorderen
Querstrebe 96 befestigt ist. -Der Hebel 211 greift mit einer Gleitrolle 2i6 (Fig.
q., 5) in eine in der linken Seitenwand lob der Drucktrommel 102 angeordnete Kurvennut
217 (Fig. i) ein, die bewirkt, daß sich der Hebel 211 bei jedem Maschinengang einmal
aus seiner Ruhelage (Fig. 4) nach unten bewegt (Fig. 5) und alsdann wieder in seine
Ruhelage zurückkehrt. Infolge der zwangsläufigen Verbindung des Hebels 211 mit dem
Kniehebel 2o8 und durch ihn über den Lenker 2o9 auch finit dem Schlitten 2i4 wird
dieser hierbei auf der Gleitschiene 215 in der gleichen Zeit nach links (Fig. 4,
5) gezogen und alsdann wieder in seine Ruhelage (Fig.4) zurückgeführt.
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An der rechten Seite des Schlittens 214 (Fig. 6, 7, 8) ist um einen
Zapfen 2i8 ein winkelförmiger Kipphebe12ig drehbar, desseil Schwingungen durch zwei
auf den Schlitten 214 sich stützende Stellschrauben 22o regelbar begrenzt sind.
Ein Finger 221 des Kipphebels 219 wirkt mit einer gleichfalls an der rechten Seitenwand
des Schlitteils 214 drehbaren federbelasteten Klinke 222 derart zusammen, daß der
Kipphebel z19. sowohl in seiner Ruhelage (Fig. 7) -als auch in nach unten ausgeschwungener
Lage (Fig.8) wenigstens bis zu einem gewissen Grade federnd gesichert ist. Das Ausschwingen
des Kipphebels 2i9 nach unten wird hierbei durch eine auf dem freien Ende der Gleitschiene
215 befestigte Druckfeder 223 in dem Augenblick, wo der Schlitten 214 Beine hintere
Grenzlage (Fig. 8) erreicht, dadurch bewirkt, daß sie finit immer stärkerem Druck
auf der nach vorn aufsteigenden oberen Kante des Fingers 221 entlang gleitet.
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Der untere waagerechte Arm des winkelförmigen Kipphebels 2i9 treibt
einen Greiferarm 22a., der die aus Fig. 6 und 7 ersichtliche Form besitzt und an
seinem vorderen, in iv,aagerechter Ebene rechtwinklig abgebogenen Ende zwei kleine
Dorne 225 trägt. Sobald- der Schlitten 214 seine hintere Grenzlage (Fig. 8) erreicht
hat und das Kippelemellt 219 nach unten ausschwingt, dringen diese befielen Dorne
225 in die jeweils vorderste Lochreihe 226 (F ig. 19) des in der Führung 197, 198
ruhenden Markenstreifens 127 ein und nehmen diesen infolgedessen bei dem nun folgenden
Rückzug des Schlittens -214 und des Greiferarmes 224 ein entsprechendes Stück mit,
d. h. der Markenstreifen 127 wird aus der Kapsel 125 herausgezogen, und zwar, da
der Hub des Schlittens 214 genau der Höhe einer 'Marke entspricht, um eine Markenlänge.
Selbstverständlich muß, damit die Dorne 225 des Greiferarmes 224 auch tatsächlich
in die Lochreihe 226 eingreifen können, diese in dem Augenblick, wo der Kipphebel
214 und der Greiferarm 224 nach unten ausschwingen, die Lochreihe 226 auch genau
unterhalb der Dorne 225 liegen. Dies wird durch die folgende Einrichtung erreicht:
Die beiden U-förmigen Führungsbleche (Fig. 15 -bis 17) der Markenstreifenführung
weisen je einen nach vorn offenen Ausschnitt auf, so daß die jeweils vorderste Marke
des Markenstreifens 127 nur an den Seitenwänden geführt wird, in der Mitte dagegen
oben und unten freiliegt. In den Flanschen des unteren Führungsbleches ist eine
kleine Achse 227 gelagert, die durch eine. (nicht dargestellte) Torsionsfeder derart
belastet ist, daß sie selbst und mit ihr auch ein an ihr befestigtes, schwanenhalsförmig
gebogenes Blech 228 sich dauernd entgegengesetztzurUhrzeigerbewegung (Fig.17) zu
drehen suchen. Gewöhnlich wird dies allerdings dadurch'verhindert, daß das fingerartig
gebogene Ende des Bleches 228 sich mit schwachem Druck gegen die Unterseite der
jeweils vordersten Marke legt. Auf der Achse 227 ist ferner ein kleiner U-förmiger
Bügel 229 frei drehbar, den eine zweite Torsionsfeder 230 gleichfalls entgegengesetzt
der Uhrzeigerbewegung zu drehen sucht. Auf dem Quersteg des Bügels 229 sind zwei
kleine Dorne 231 befestigt, die gewöhnlich in zwei Löcher der jeweils vordersten
Lochreihe 226 des in der Führung 197, 198 ruhenden Markenstreifens 127 eingreifen.
Die jeweils vorderste Marke wird dadurch gegenüber der Vorderkante der Führung 197,
198 und damit bei eingesetzter- Markenkapsel auch gegenüber den Teilen des Maschinengetriebes
gewöhnlich in einer ganz bestimmten, nicht veränderlichen Lage gehalten.
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Erst wenn der Bügel 229 und mit ihm die Dorne 231 nach unten schwingen,
wird der Markenstreifen 127 freigegeben und kann nunmehr in der bereits geschilderten
Weise von den Dornen 225 (Fig. 6, 7) des Greiferarmes 224 erfaßt und um eine Markenlänge
nach vorn gezogen werden. Damit bei der Einführung des vorderen. Markenstreifen
endes in die Führung 197, 198 die Dorne 231 des Bügels 229 (Fig. 15 bis 17) die
Führungsbahn freigegeben und alsdann auch tatsächlich in die jeweils vorderste Lochreibe
226 eingreifen können, ist der Bügel 229.mit einem kleinen, nach vorn gerichteten
Finger
232 versehen, der senkrecht unter dem fingerartigen Ende
des Bleches 228 liegt.
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Drückt man dieses vor der Einführung des vorderen Markenstreifenendes
in die Führung 197,198 mit einem Finger der die Kapsel haltenden Hand nach
unten, so teilt sich dieser Druck durch den Finger 232 auch dem Bügel 229 mit und
schwingt diesen dadurch im Sinne der Uhrzeigerdrehung aus. Man schiebt nullmehr
das vordere Markenstreifenende in der Führung 197, 198 derart zurecht, claß
die vorderste Lochreihe 226 genau über die Dorne 231 zu liegen kommt. Diese
werden also, sobald das von dem Fingerdruck entlastete Blech z28 in seine Ruhelage
zurückfedert, sogleich in diese Lochreihe eingreifen und den Markenstreifen 127
zunächst gegen jede Längsverschiebung sichern, was; wie schön erwähnt, Voraussetzurig
für den richtigen Eingriff der Greifarnidorne 225 ist.
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Selbstverständlich müssen, damit die Dorne 225 des Greiferarmes 2.24
den Märkenstreifeil 127 im gegebenen Augenblick nach vorn ziehen können,
die Dorne 23i des Bügels 229 den Markenstreifen zun`lchst einmal freigeben. Hierzu
ist oberhalb des oberen Führungsbleches 197 eine Achse 233 angeordnet, an der ein
Blechlappen 234 befestigt ist. Dieser stützt sich finit seineirr vorderen Teil dauernd
auf einen Zapfen 235 auf, der auf einem seitlichen, rechtwinklig abgebogenen Ansatz
Q36 des Bügels 229 befestigt ist und sowohl durch das untere Führungsblech 198 als
auch durch das obere Führungsblech 197
frei hindurchragt. Auf derselben, nämlich
rechten Seite der Markenführung z97, 198 ist auf dein oberen Führungsblech
197 eine Feder 237 befestigt, dereir nach hinten gerichtetes freies Ende
schräg nach oben abgebogen ist.
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Diese Feder liegt derart in der Bahn des freien abgebogenen Endes
des Greiferarmes 224 (s. Fig.-6),. daß dieses beim Vorschub des Greiferariiles,
d. h. bei seiner; gemäß Fig. 6, 7 nach links gerichteten Bewegung zunächst auf der
Oberfläche der Feder 237 entlang gleitet, um schließlich durch deren aufgebogenes
Ende entgegen dem Druck der auf das Kippelement 214 (Fig. 7) wirkenden Feder 223
leicht angehoben zu werden. Sobald jedoch das vordere Ende des Greiferarines 224
das aufgebogene Ende der Feder 237_ .überschritten hat, kommt der Druck der Feder
223 auf das Kil)pelenierit ::z4 voll zur Geltung, schwingt dieses und damit
auch den Greiferarn1224 unter Oberwindung des voll der Klinke 222 geleisteten leichten
Widerstandes nach unten aus und bewirkt dadurch, daß sich das Ende des Greiferarmes
224 mit entsprechendem Druck auf den voll dein Zapfen 235 (Fig. 15 bis
17) gestützten Blechlappen 234 auflegt und diesen hierdurch nach unten drückt.
Durch den Zäpfen 235 wird dieser Druck auch auf den Bügel 2,29 übertragen, der infolgedessen
nach unten ausschwingt und die Dorne 231 aus der bisher eingenommenen Lochreihe
226 des Markenstreifens 127 zurückzieht. Statt dessen dringen bei der Abwärtsbewegung
des Greiferarmes 224 nuilinehr dessen Dorne 225 in die, Lochreihe -226 ein und nehmen
bei der null beginnenden Rückkehr des Schlittens -2t.:1 und des Greiferarmes 224
in die Ruhelage (Fig. 6, 7) den Markenstreifen 127 um eine Markenlänge mit.
Das freie Ende des Greiferarmes 224 gleitet hierbei, von dem aufgebogenen Ende der
Feder 237 (Fig. 17) hierzu gezwungen, nunmehr unterhalb dieser Feder entlang,
um kurz vor Wiedereinnehirren der Ruhelage auf eine kleine schräg ansteigende Hubfläche
238 (Figg. 6) aufzugleiteil und dadurch wieder angehoben zu werden. Dabei kehrt
natürlich auch das Kippelement 2r4 aus seiner nach unten ausgeschwungenen Lage (Fig.8)
unter Überwindung des von der Klinke 2-22 geleisteten Widerstandes in die Lage nach
Fig. 7 zurück, so daß alle Teile des Schlittens 214. sich wieder in der Ruhelage
befinden und zu einem neuen Arbeitsgang bereit sind.
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Im Deckel 132 (Fig. 9, 1z) einer jeden Markentrommel 125 ist
ein kleines trapezförmiges Fenster 286 eingeschnitten, das den Rand des jeweils
eingelegten Markenstreifens 127 freilegt und mittels einer geeigrieten'Graduierling
erkennen 1ä ßt, wie stark der jeweilige Markenvorrat einer Markentronimel ungefähr
noch ist. Trotzdem kann es natürlich vorkommen, daß man versehentlich das rechtzeitige
Beschicken einer leeren M arkentronlmel mit einem neuen Markenstreifen unterläßt
und die leere -Kapsel in die Maschine einsetzt: In diesem Falle würden, wenn nicht
eine besondere Sicherung hiergegen vorgesehen wäre, wohl der zu frankierende Brief
mit dem Aufdruck versehen, eine Marke jedoch ' nicht aufgeklebt werden. Um dies
zu vermeiden, ist Vorsorge getroffen, daß beim Einsetzen einer leeren Markenkapsel
in die Maschine eine Weiterschaltung unterbleibt. Dies wird auf folgende Weise erreicht:
Auf der Achse 227
(Fig. 15 bis z8), die das schwanenhalsförmig gekrümmte Blech
228 trägt, ist eine kleine Sperrklinke 287 befestigt, die innerhalb des kastenförmigen
Kapselansatzes 126 liegt und mit einer Rast 288 zusammenwirken kann. die
in der Nabe 289 des Doppelzahnrades 147, 148 vorgesehen ist. Liegt ein Markeilstreifen
127 in der Führung 197, 198, so legt sich das gebogene Ende des Bleches
228 gegen
die untere Fläche der jeweils vordersten Marke. Die Sperrklinke
287 gibt die Nabe 289 des Doppelzahnrades 147, 148 und damit dieses selbst in diesem
Falle zur Drehung frei. Ist die Markenführung 197, 198 jedoch leer, so schwingt
das Blech 228 unte4 der Wirkung seiner Belastungsfeder durch die Ausschnitte der
beiden Führungsbleche 197, 198 nach oben hindurch und bewirkt hierdurch den Hub
der bisher in der Ruhelage (Fug. i8)@ verhärrenden Sperrklinke 287 in die strichpunktiert
gezeichnete Sperrstellung. Die Sperrklinke 287 legt sich infolgedessen in die Rast
288 der Nabe 289 ein und verhindert dadurch die Drehung des Doppelzahnrades 147,
148 und damit eine Drehung <ler Drucktrommel 1o2.
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Falls erwünscht, kann auch jede Markenkapsel 125 mit einem Wertaddierwerk
oder einem Schrittzähler ausgestattet werden, das durch die Zahnsegmentscheibe 148
bzw. das Zahnrad 147 (Fug. 9, 11, 14) unmittelbar oder mittelbar angetrieben wird
und den jeweiligen Verbrauch an Marken des betreffenden Wertes angibt.
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Zur Beschickung einer leeren Markenkapsel 125 (Fug. 9 bis 14) mit
einem neuen Rufgerollten Markenstreifen nimmt man, gegebenenfalls unter Zerreißung
des Sicherungspapierstreifens i99, zunächst den Deckel 132 ab und entfernt dann
in der bereits beschriebenen Weise den Knopf 204. Hierauf legt man durch eine Drehung
der Klemmvorrichtung 195 entgegengesetzt . der Uhrzeigerdrehung (Fug. 13) den Schlitz
194 der Trbmmel iSi frei, schiebt den aufgerollten Markenstreifen auf diese und
führt dann dessen inneres Ende in den Schlitz i94 ein, wo es alsbald durch eine
nunmehr entgegengesetzte Drehung der Klemmvorrichtung 195 festgeklemmt wird. Das
äußere Ende des Markenstreifens wird, mit der Bildseite nach unten, durch den Schlitz.
196 (Fug: 13) der Markenkapsel 12,5 hindurch in die Markenführung i97, 198 eingeführt,
von der zuvor die Hülle Zoo abgezogen worden war. In der so' freigelegten Markenführung
wird - nunmehr das Ende des Markenstreifens so zurechtgezogen, daß die Dornen 231
des Bügels 229 (Fug. 15 bis 1A in die Lochreihe 226 des Markenstreifens eingreifen.
Hierauf legt man einen Papierstreifen i99 (Fug. 9) auf die linke Seitenwand der
Markenführung 197, 198 auf, schiebt die Hülle Zoo darüber, setzt den Kapseldeckel
132 auf, streift das gelochte rechte Ende des Papierstreifens ig9 über das obere
Ende der Achse 175 und sichert schließlich die so geschlossene Markenkapsel 125
durch Aufstecken des Knopfes 204 auf die Achse 175 gegen unbefugte ö.ffnung. ,.