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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Regulierung von Pflanzenwachstum
und insbesondere auf die molekulare Klonierung und Expression eines
Gibberellin 20-Oxidase-Gens und seine Verwendung, z.B. in transgenen
Pflanzen.
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Chemische
Verbindungen zur Kontrolle des Pflanzenwachstums sind seit vielen
Jahren in der kommerziellen Verwendung. Viele dieser Verbindungen
wirken, indem sie verschiedene Schritte in der Biosynthese von Gibberellinen
(GAs) inhibieren. GAs bilden eine große Gruppe von natürlichen
Diterpenoidprodukten, von denen einige Glieder als Hormone in Pflanzen
wirken, wobei sie viele Entwicklungszüge einschließlich z.B. Sprossenstreckung
kontrollieren. Unter den Verbindungsgruppen, die die GA-Biosynthese
in höheren
Pflanzen inhibieren, sind quaternäre Ammonium- und Phosphoniumverbindungen,
Verbindungen mit einem Stickstoff enthaltenden Heterocyclus und
Acylcyclohexandione. Allerdings beinhaltet die Verwendung solcher
Chemikalien verschiedene Probleme. Es ist z.B. schwierig, die Chemikalien
in geeigneten Mengen auf Pflanzen aufzubringen oder Pflanzenorgane
auszuwählen,
ohne die Chemikalien auf andere Pflanzen oder lebende Tiere auszubreiten.
Es besteht die Gefahr der Persistenz, die es schwierig machen kann,
dass andere Nutzpflanzen, nach behandelten Nutzpflanzen wachsen.
Ein Problem, dem sich die vorliegende Erfindung zuwendet, besteht
demnach darin, die Verwendung von solchen Chemikalien zu vermeiden.
Dieses Problem kann mit dieser Anmeldung gelöst werden, indem Mittel zur
Pflanzenwachstumskontrolle auf dem Level des Pflanzengens bereitgestellt
werden.
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Die
späteren
Schritte des GA-Biosynthesewegs werden durch lösliche, von 2-Oxoglutarat abhängige Dioxygenasen
katalysiert, von denen einige als regulatorische Enzyme bei der
Biosynthese der physiologisch wichtigen C19-Verbindung,
GA1, vorgeschlagen wurden. Beispielsweise
wird die Aktivität der
GA-20-Oxidase bei bestimmten für
die Photoperiode empfindliche Pflanzen durch lange Tage verstärkt und
wird als Folge der GR1-Wirkung in verschiedenen
Spezies herab reguliert.
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Erfindungsgemäß wird eine
DNA-Sequenz bereitgestellt, die für ein Polypeptid codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist.
Diese Offenbarung ist das erste Beispiel für die molekulare Klonierung
einer GA:2-Oxoglutaratdioxygenase. Das Enzym GA-20-Oxidase ist auch als 20-Hydroxylase
oder C-20-Oxidase bekannt, da es Oxidationsreaktionen am C-20-Kohlenstoffatom
der GA-Struktur katalysiert. Es ist eine Dioxygenase, da gleichzeitig
Oxoglutarat oxidiert wird.
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Wie
in den Beispielen gezeigt wird, codiert die DNA-Sequenz der vorliegenden
Erfindung für GA-20-Oxidase,
die fähig
ist, auf eines oder mehrere der folgenden Substrate zu wirken: GA12, GA53, GA15 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA44 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA24, GA19 und GA23 unter anderen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf eine DNA-Sequenz, die für ein Polypeptid
codiert, welches GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
wobei das Polypeptid, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist, fähig ist,
auf eines oder mehrere der folgenden Substrate zu wirken: GA12, GA53, GA15 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA44 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA24, GA19 und GA23.
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Die
DNA-Sequenz der Erfindung kann für
eine GA-20-Oxidase im Prinzip aus beliebigen Pflanzen codieren,
vorzugsweise aber aus monocotylen oder dicotylen Pflanzen und bevorzugter
aus dicotylen Pflanzen. Eine besonders geeignete Quelle sind Pflanzen
der Familie Cucurbitaceae, z.B. C. maxima, deren unreife Samen eine
vorteilhafte Quelle sind. Eine weitere geeignete Quelle sind Pflanzen
der Familie Cruciferae, z.B. Arabidopsis thaliana, deren Sprossenmaterial
bzw. Schößlingmaterial
eine zweckdienliche Quelle ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist daher eine DNA-Sequenz, die für eine GA-20-Oxidase aus Pflanzen,
vorzugsweise aus monocotylen bzw. dicotylen Pflanzen, bevorzugter
aus dicotylen Pflanzen und am bevorzugtesten aus Pflanzen der Familie
Cucurbitaceae bzw. Cruciferae, z.B. C. maxima und Arabidopsis thaliana,
oder ein Protein, das zu dieser wesentliche Homologie hat, codiert.
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Substantielle
Sequenzhomologie, so wie dieser Ausdruck in der vorliegenden Anmeldung
verwendet wird, bezeichnet eine enge strukturelle Beziehung zwischen
Sequenzen von Nukleotiden oder Aminosäuren. Beispielsweise können substantiell
bzw. wesentlich homologe DNA-Sequenzen 60% homolog, vorzugsweise 80%
und am bevorzugtesten 90% oder 95% homolog sein oder auch mehr,
und substantiell bzw. im wesentlichen homologe Aminosäuresequenzen
können
vorzugsweise 35%, bevorzugter 50%, am bevorzugtesten mehr als 50%,
homolog sein. Homologie beinhaltet auch eine Beziehung, in der eine
oder mehrere Untersequenzen von Nukleotiden oder Aminosäuren fehlen
oder Untersequenzen mit zusätzlichen
Nukleotiden oder Aminosäuren
dazwischen verteilt sind.
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Der
Ausdruck "Homologie", wie er hier verwendet
wird, umfasst nicht nur eine strukturelle Homologie, sondern auch
eine funktionelle Homologie.
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Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf eine DNA-Sequenz, die für
eine GA-20-Oxidase von Cucurbita maxima oder Arabidopsis thaliana
oder ein Protein, das wenigstens 35%, vorzugsweise wenigstens 50%, und
am vorteilhaftesten wenigstens mehr als 50% Homologie mit dieser
hat, codiert.
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Spezifischer
ausgedrückt,
die Erfindung bezieht sich auf eine DNA, die eine Sequenz hat, die
dem offenen Leseraster der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ
ID NO: 5 dargestellten Sequenz entspricht, oder die eine über die
Degeneriertheit des genetischen Codes äquivalente Sequenz hat, einschließlich Derivate,
die fähig
sind, mit der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 5 dargestellten
Sequenz zu hybridisieren und die noch für ein Polypeptid codieren,
das GA-20-Oxidase-Aktivität
aufweist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist daher eine DNA, wie sie in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO:
3 oder SEQ ID NO: 5 dargestellt ist oder die Sequenzhomologie zu
der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 5 gezeigten Sequenz
hat.
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Die
DNA-Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise eine rekombinante DNA, die eine DNA-Sequenz
umfasst, welche für
ein rekombinantes Polypeptid codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die rekombinante DNA in der Form eines cDNA-Klons.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein chimäres Genkonstrukt bereitzustellen,
umfassend eine DNA-Sequenz, die für ein Polypeptid codiert, welches
GA-20-Oxidase-Aktivität
aufweist, in funktioneller Verknüpfung
mit Pflanzenexpressionssignalen, die Promotor- und Terminationssequenzen
umfassen, die fähig sind,
zu bewirken, dass das Gen ein Polypeptid, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
innerhalb einer Pflanze exprimiert, wobei die Promotorsequenzen
vorzugsweise solche eines induzierbaren Promoitors oder eines Gewebe-bevorzugten
oder Gewebe-spezifischen
Promotors sind.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein chimäres Genkonstrukt,
umfassend wenigstens einen Teil einer reversen GA-20-Oxidasenukleotidsequenz
in funktioneller Verknüpfung
mit Pflanzenexpressionssignalen, die Promotor- und Terminationssequenzen
umfassen, die fähig
sind, zu bewirken, dass die reverse Sequenz Antisense-mRNA in einer
Pflanze exprimiert.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht auch in der Bereitstellung
von transformierten Wirtszellen, umfassend rekombinante DNA, die
für ein
Polypeptid codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
in funktioneller Verknüpfung
mit Expressionssignalen, die Promotor- und Terminationssequenzen
beinhalten, die eine Expression der DNA in der Wirtszelle erlauben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine transgene Pflanze, einschließlich Samen
und Nachkommenschaft oder Ableger davon, umfassend vorzugsweise
in stabiler Weise in ihr Genom ein chimäres Genkonstruktion, wie es
oben beschrieben wurde, integriert umfasst. Bevorzugt ist eine monocotyle
bzw. dicotyle Pflanze, z.B. Tabak, Tomate, Baumwolle, Sonnenblume,
Mais, Weizen und Dactylis glomerata.
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Besonders
bevorzugt ist eine transgene Pflanze, die eine monocotyle Pflanze
ist, vorzugsweise eine Maispflanze oder eine Weizenpflanze.
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Die
Erfindung umfasst auch ein rekombinantes Polypeptid aus Pflanzen,
das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
wobei das Polypeptid vorzugsweise fähig ist, auf eines oder mehre
der folgenden Substrate zu wirken: GA12,
GA53, GA15 (offenes
oder geschlossenes Lacton), GA44 (offenes
oder geschlossenes Lacton), GA24, GA19 und GA23.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist daher ein rekombinantes Polypeptid, das eine GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist
und das aus Pflanzen, vorzugsweise monocotylen oder dicotylen Pflanzen, bevorzugter
aus dicotylen Pflanzen und am vorteilhaftesten aus Pflanzen der
Familie Cucurbitaceae bzw. Cruciferae, z.B. C. maxima und Arabidopsis
thaliana, ist, oder ein Protein mit substantieller Homologie dazu.
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Spezifischer,
die Erfindung bezieht sich auf ein rekombinantes Polypeptid, das
eine Sequenz, wie sie in SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO:
6 gezeigt ist, oder eine Sequenz, die im wesentlichen dazu homolog
ist, hat.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer DNA-Sequenz, die für eine GA-20-Oxidase
codiert, umfassend Herstellen einer cDNA-Bibliothek aus einem geeigneten
Quellenorganismus und Screening dieser Bibliothek mittels eines
der herkömmlicherweise
angewendeten Screening-Systeme.
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Die
Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten
Polypeptids, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist, welches eine der
vorstehend genannten DNA-Sequenzen umfasst.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifizierung von DNA-Sequenzen, die
eine DNA-Region umfassen, welche für ein Polypeptid codiert, das
GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
wobei das Verfahren umfasst: Herstellen einer cDNA- oder einer genomischen
Bibliothek aus einem geeigneten Quellenorganismus und Screening
dieser Bibliothek mit Hilfe einer Hybridisierung unter Verwendung
einer geeigneten DNA als Hybridisierungssonde.
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An
erster Stelle betrifft die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz, die für ein Polypeptid
codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist.
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Beispiele
einer DNA-Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die offenen Leseraster der Sequenzen, die in SEQ
ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 5 gezeigt sind, oder eine über die
Degeneriertheit des genetischen Code äquivalente Sequenz. Demnach
kann eine DNA-Sequenz gemäß der Erfindung eine
sein, die für
die Aminosäuresequenz
codiert, welche in SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO: 6 gezeigt
ist. Es wird einzusehen sein, dass die Erfindung Derivate und Mutanten
der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 5 dargestellten
Sequenzen umfasst, vorausgesetzt dass solche Derivate im wesentlichen ähnliche
Peptide, die im wesentlichen dieselbe Funktion wie die Peptide,
die durch das hierin beschriebene GA-20-Oxidasegen codiert werden,
codieren. Die genannten Derivate der DNA-Sequenz gemäß der Erfindung
können
natürlich
auftretende Varianten oder Mutanten sein oder speziell können sie
künstlich
erzeugte Varianten oder Mutanten sein, die durch bekannte Mutationsverfahren
spezifisch oder unspezifisch produziert werden können.
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Mutation
ist so zu verstehen, dass sie sowohl die Deletion wie auch die Insertion
von einer oder mehreren Basen und die Substitution von einer oder
mehreren Basen oder eine Kombination dieser Maßnahmen bezeichnet. Dies ist
speziell der Fall, wenn die Basensubstitution von einer stummen
Mutation begleitet ist, die zu keiner Aminosäuresubstitution führt und
somit die chemische Struktur des Expressionsproduktes nicht verändert.
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Das
Strukturgen gemäß der Erfindung,
das für
GA-20-Oxidase codiert, kann eine nicht unterbrochene codierende
Sequenz bilden oder kann ein oder mehrere Introns umfassen, die
durch geeignete Spleißverbindungen
funktionell in Pflanzen gebunden sind, welche aus einer synthetischen
oder natürlichen
Quelle erhalten werden können.
Das Strukturgen gemäß der Erfindung,
das für
GA-20-Oxidase codiert, kann außerdem ausschließlich aus
natürlich
vorkommenden oder aus synthetischen Quellen erhalten werden. Es
kann z.B. aus einer genomischen oder einer cDNA-Bibliothek erhalten
werden oder kann ganz durch synthetische Mittel konstruiert werden.
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Eine
andere Möglichkeit
ist die Konstruktion einer Hybrid-DNA-Sequenz, die cDNA und auch genomische
DNA und/oder synthetische DNA umfasst. In diesem Fall kann die cDNA
aus demselben Gen wie die genomische DNA stammen oder die cDNA und
die genomische DNA können
aus unterschiedlichen Genquellen stammen. In jedem Fall können allerdings
die genomische DNA und/oder die cDNA jeweils einzeln aus dem selben
Gen oder aus verschiedenen Genen produziert werden.
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Wenn
das Strukturgen Teile von mehr als einem Gen enthält, können diese
Gene aus ein und demselben Organismus, aus mehreren Organismen,
die zu verschiedenen Stämmen
oder Varietäten
derselben Spezies oder unterschiedlicher Spezies derselben Gattung
gehören,
oder von Organismen, die zu mehr als einer Gattung derselben oder
einer anderen taxonomischen Einheit gehören, stammen.
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In
jedem Fall wird die DNA-Sequenz als im Rahmen der Erfindung liegend
angesehen, wenn das codierte Protein GA-20-Oxidase-Aktivität hat.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten
DNA bereit, die für GA-20-Oxidase
codiert. Das Verfahren kann Herstellen einer cDNA-Bibliothek aus
einer geeigneten Quelle und Screening dieser Bibliothek mit Hilfe
eines Antikörpers
gegen GA-20-Oxidase oder einen Teil ihrer Aminosäuresequenz oder Screening der
Bibliothek durch Testen auf katalytische Aktivitätscharakteristika der GA-20-Oxidase
oder durch ein anderes geeignetes Verfahren, das auf dem Fachgebiet
bekannt ist, umfassen. Standardtechniken der DNA-Rekombinationstechnik können als
Teil des Verfahrens verwendet werden, z.B. Hybridisierung unter
Verwendung von cDNA-Sonden, Polymerasekettenreaktion unter Verwendung
von degenerierten Primern und Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismus.
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Das
Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten DNA, die GA-20-Oxidase
codiert, kann Herstellen einer genomischen oder einer cDNA-Genbibliothek,
die durch übliche
Routineverfahren, die dem Fachmann auf diesem Gebiet gut bekannt
sind, produziert werden kann, umfassen. Die grundlegenden Verfahren
der Herstellung genomischer oder cDNA-Genbibliotheken sind detailliert
z.B. bei Maniatis et al. (1982) beschrieben, während Informationen bezüglich des
Transfers und der Anwendung solcher Verfahren auf Pflanzensysteme
z.B. in der Mohnen (1985)-Literaturstelle gefunden werden [Mohnen
et al., EMBO J., 4: 1631–1635 (1985)].
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Genomische
DNA und cDNA können
auf verschiedenen Wegen erhalten werden. Genomische DNA beispielsweise
kann unter Verwendung bekannter Verfahren aus geeigneten Zellen
extrahiert werden und gereinigt werden.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Ausgangsmaterial, das für die Herstellung
von cDNA verwendet wird, im allgemeinen mRNA, die aus ausgewählten Zellen
oder Geweben, speziell aber aus Zellen oder Geweben unreifer Samen
von Cucurbitaceae-Pflanzen, wie z.B. C. maxima, die bekanntermaßen eine
reiche Quelle für
GA-Biosyntheseenzyme
sind, isoliert werden kann. Eine weitere geeignete Quelle für GA-Biosyntheseenzym
ist das Sprossengewebe bzw. Schößlinggewebe
von Arabidopsis thaliana-Pflanzen.
Die isolierte mRNA kann dann in einer reversen Transkription als
Matrix für
die Produktion einer entsprechenden cDNA verwendet werden.
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Die
Verfahren zur Isolierung von Poly(A+)-RNA
und zur Herstellung von cDNA sind dem Fachmann bekannt und werden
in den Beispielen unten detailliert beschrieben.
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Die
extrahierten und gereinigten DNA-Präparationen werden dann für die anschließende Klonierung in
Fragmente gespalten. Die zu klonierende genomische DNA oder cDNA
kann zu einer Größe, die
für eine Insertion
in einen Klonierungsvektor geeignet ist, entweder durch mechanische
Scherung oder vorzugsweise durch Spaltung mit geeigneten Restriktionsenzymen
fragmentiert werden. Geeignete Klonierungsvektoren, die bereits
routinemäßig für die Herstellung
von genomischen und/oder cDNA-Gen-Bibliotheken eingesetzt werden,
umfassen z.B. Phagenvektoren, z.B. die λ-Charon-Phagen, oder bakterielle
Vektoren, z.B. das E. coli-Plasmid pBR322. Weitere geeignete Klonierungsvektoren
sind dem Fachmann bekannt und können
aus kommerziellen Quellen erhalten werden, z.B. die, die im "Fast Track"-mRNA-Isolierungskit enthalten
sind, welcher von INVITROGEN erhalten wird, oder die im λgt11-Cloning
Kit of Amersham enthalten sind.
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Aus
den auf diese Weise produzierten Gen-Bibliotheken können dann
geeignete Klone, die das gewünschte
Gen oder Teile davon umfassen, in einem Screening-Programm, beispielsweise
mit Hilfe geeigneter Oligonukleotidsonden (Sondenmolekül), identifiziert
und dann isoliert werden. Zur Identifizierung geeigneter Klone sind
verschiedene Verfahren, wie z.B. differenzielle Kolonienhybridisierung
oder Plaque-Hybridisierung verfügbar. Es
kann auch eine Identifizierung der spezifischen Translationsprodukte
auf der Basis immunologischer Detektionsverfahren eingesetzt werden.
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Als
Sondenmolekül
kann z.B. ein DNA-Fragment, das bereits aus demselben Gen oder aus
einem strukturell verwandten Gen isoliert wurde und das zur Hybridisierung
mit dem entsprechenden Sequenzabschnitt innerhalb des gewünschten
Gens, das zu identifizieren ist, fähig ist, eingesetzt werden.
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Unter
der Voraussetzung, dass die Aminosäuresequenz des zu isolierenden
Gens oder wenigstens Teile dieser Sequenz bekannt sind, kann eine
entsprechende DNA-Sequenz auf der Basis dieser Sequenzinformation
gezeichnet werden. Auf der Basis dieser Information ist es somit
möglich,
Oligonukleotidmoleküle
zu entwickeln, die als Sondenmoleküle für die Identifizierung und Isolierung
geeigneter Klone verwendet werden, und zwar indem die Sondenmoleküle mit genomischer
DNA oder cDNA in einem der oben beschriebenen Verfahren hybridisiert
werden.
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Um
eine Detektion des gewünschten
Gens zu erleichtern, kann das oben beschriebene DNA-Sondenmolekül mit einer
geeigneten leicht detektierbaren Gruppe markiert werden. Im Rahmen
der Erfindung wird unter einer detektierbaren Gruppe ein beliebiges
Material verstanden, das eine besondere, leicht identifizierbare physikalische
oder chemische Eigenschaft hat.
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Solche
Materialien werden bereits umfangreich speziell auf dem Gebiet der
Immunoassays verwendet und die Mehrzahl von ihnen kann auch in der
vorliegenden Anmeldung verwendet werden. In diesem Zusammenhang
können
speziell enzymatisch aktive Gruppen, z.B. Enzyme, Enzymsubstrate,
Co-Enzyme und Enzyminhibitoren und auch fluoreszierende und lumineszierende
Mittel, Chromophore und Radioisotope genannt werden, z.B. 3H, 35S, 32P, 125I und 14C. Die leichte Detektierbarkeit dieser
Markierungen basiert einerseits auf ihren inhärenten physikalischen Eigenschaften
(z.B. fluoreszierende Markierungen, Chromophore, Radioisotope) und
andererseits auf ihren Reaktions- und Bindungseigenschaften (z.B.
Enzyme, Substrate, Co-Enzyme, Inhibitoren).
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Als
Sondenmolekül
ist auch eine einzelsträngige
cDNA geeignet, die von einer Poly(A)+-RNA
abgeleitet ist, welche wiederum aus einem Gewebe oder einer Zelle
isoliert wurde, von dem/der bekannt ist, dass sie hohe Spiegel an
Ga-Biosyntheseenzymen
enthält.
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Die
erfindungsgemäße cDNA-Sequenz
kann z.B. verwendet werden, um genomische oder weitere cDNA-Sequenzen
zu isolieren, welche für
GA-20-Oxidase codieren. Wenn eine partielle cDNA erhalten wurde, kann
die partielle cDNA als Sonde verwendet werden, um die cDNA-Bibliothek
durchzumustern, um einen Volllängen-cDNA-Klon
zu isolieren. Hybridisierungsklone werden gereinigt, Restriktions-kartiert
und sequenziert. Ein Volllängen-Klon
wird nahezu Message-Größe haben
und auch ein vollständiges
offenes Leseraster haben. Um einen genomischen Klon zu isolieren,
wird die Volllängen-cDNA
als Sonde zur Durchmusterung einer genomischen Bibliothek eingesetzt.
Durch Restriktionskartierung und Hybridisierung an die cDNA wird
die codierende Region des genomischen Klons identifiziert. Der Bereich
stromaufwärts
vom codierenden Bereich des Klons ist der Promotorbereich.
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Allgemeine
Verfahren, die die Hybridisierung betreffen, sind z.B. bei T. Maniatis
et al. (1982) und in B. T. Haymes et al. (1985) beschrieben [B.
T. Haymes et al., Nucleic Acid Hybridisation: a Practical Approach,
IRL Press, Oxford, England (1985)].
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Klone
innerhalb der oben beschriebenen Genbibliotheken, die zur Hybridisierung
mit einem Sondenmolekül
fähig sind
und die mit Hilfe eines der oben genannten Detektionsverfahren identifiziert
werden können, können weiter
analysiert werden, um die Größe und die
Natur der codierenden Sequenz zu bestimmen.
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Ein
alternatives Verfahren zur Klonierung von Genen basiert auf der
Konstruktion einer Genbibliothek, die aus Expressionsvektoren besteht.
Bei diesem Verfahren wird analog zu den bereits oben beschriebenen Verfahren
genomische DNA, aber vorzugsweise cDNA, zunächst aus einer Zelle oder einem
Gewebe, das zur Expression des gewünschten Genprodukts – im vorliegenden
Fall GA-20-Oxidase – fähig ist,
isoliert und dann in einen geeigneten Expressionsvektor gespleißt. Die
so produzierten Genbibliotheken können dann unter Verwendung
geeigneter Mittel, vorzugsweise unter Verwendung von Antikörpern durchgemustert
werden, und es können
solche Klone selektiert werden, die das gewünschte Gen oder wenigstens
einen Teil dieses Gens als Insert umfassen.
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Alternativ
kann die gesamte DNA aus der DNA-Bibliothek, vorzugsweise aus der
cDNA-Bibliothek, hergestellt werden und als Matrize für eine PCR-Reaktion
mit Primern, die Teile der Aminosäuresequenz mit geringer Degeneriertheit
darstellen, verwendet werden. Vorzugsweise werden die verwendeten
Primer PCR-Produkte erzeugen, die einen signifikanten Teil der Nukleotidsequenz
darstellen. Die PCR-Produkte können
weiter sondiert werden, um zu bestimmen, ob sie einem Teil des GA-20-Oxidasegens entsprechen,
wobei eine synthetische Oligonukleotidsonde verwendet wird, die
einer Aminosäurefragmentsequenz
entspricht, welche in der inneren oder mittleren Region des GA-20-Oxidaseproteins
liegt.
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Die
cDNA-Klone und die PCR-Produkte, die wie oben beschrieben hergestellt
wurden, oder Fragmente davon können
als Hybridisierungssonde in einem Verfahren zur Identifizierung
weiterer DNA-Sequenzen aus einem homologen oder heterologen Quellenorganismus,
die für
ein Proteinprodukt codieren, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
z.B. aus einer monocotylen Pflanze, verwendet werden. Eine geeignete Quelle
wäre sich
entwickelndes Gewebe aus Mais- oder Weizenpflanzen.
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Sie
können
auch als RFLP-Marker verwendet werden, um z.B. die Lage des GA-20-Oxidasegens
oder eines eng verknüpften
Zugs im Pflanzengenom zu bestimmen, oder für eine Marker-unterstützte Züchtung [EP-A-0
306 139; WO 89/07647] verwendet werden.
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Unter
Verwendung der oben beschriebenen Verfahren ist es somit möglich, ein
Gen zu isolieren, das für
eine GA-20-Oxidase
codiert.
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Zur
weiteren Charakterisierung werden die DNA-Sequenzen, die wie oben
beschrieben gereinigt und isoliert worden waren, einer Sequenzanalyse
unterworfen. Die vorher isolierte DNA wird zunächst mit Hilfe geeigneter Restriktionsenzyme
in Fragmente gespalten und dann in geeignete Klonierungsvektoren,
z.B. die M13-Vektoren mp 18 und mp 19 kloniert. Die Sequenzierung
wird in 5'- zu 3'-Richtung durchgeführt, und
zwar mit dem Didesoxynukleotidkettenterminierungsverfahren nach
Sanger [Sanger et al., 1977] oder nach dem Verfahren von Maxam und
Gilbert [Maxam und Giltert, 1980] oder durch ein im Handel verfügbares Nukleotidsequenzierungsgerät [erhältlich von
Applied Biosystems, Foster City, Kalifornien, und Dupont, Wilmington,
Delaware]. Um Fehler bei der Sequenzierung zu vermeiden, ist es
vorteilhaft, die zwei DNA-Stränge
parallel zu sequenzieren. Die Analyse der Nukleotidsequenz und der
entsprechenden Aminosäuresequenz
wird unter Verwendung geeigneter, im Handel verfügbarer Computersoftware vorteilhafterweise
durch Computer unterstützt
(z.B. GCG-Software
der University of Wisconsin].
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Der
Bereich stromaufwärts
vom codierenden Bereich des Klons ist die Promotorregion. Die GA-20-Oxidase-Promotorregion
kann durch Deletionsanalyse genauer kartiert werden. 5'-Deletionen eines GA-20-Oxidasepromotors
werden hergestellt, indem durch PCR Restriktionsstellen eingeführt werden,
wobei Oligonukleotidprimer mit Restriktionsstellen an den 5'-Enden und Promotorsequenzen
an den 3'-Enden
eingeführt
werden. Die PCR-Produkte werden verdaut, gereinigt und in einen
geeigneten Klonierungsvektor wie z.B. in pBI101 (Clontech) kloniert.
Die Deletionsmutanten enthalten die 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz an die translationale Startstelle des GUS-Gens fusioniert.
Interne Deletionen und 3'-Deletionen
des GA-20-Oxidase-Promotors werden durch PCR in ähnlicher Weise durchgeführt. Die
PCR-Fragmente werden an einen GUS-Vektor, der den CAMV 35S-Minimalpromotor
[–46 bis
+1; Benfey et al., 1990] enthält,
fusioniert. Transgene Pflanzen werden mit dem fluorometrischen und
histochemischen GUS-Assay untersucht.
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Die
GA-20-Oxidase-Promotorregion kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung
geeigneterweise für die
Herstellung von Rekombinanten oder chimären DNA-Konstrukte verwendet
werden, die ein GA-20-Oxidase-Strukturgen umfassen, das bezüglich der
Promotorsequenz homologen oder heterologen Ursprungs sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst somit außerdem rekombinante DNA-Sequenzen,
die in 5'- zu 3'-Richtung eine Promotorregion,
erhältlich
aus einer genomischen GA-20-Oxidase-DNA-Sequenz, umfassen, wobei
diese funktionell an eine für
GA-20-Oxidase-codierende
DNA-Sequenz gebunden ist, die bezüglich der Promotorsequenz homolog
oder heterolog sein kann. Die rekombinanten DNA-Sequenzen führen zu
einer Expression der assoziierten homologen oder heterologen GA-20-Oxidase
in transformiertem Pflanzenmaterial.
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Im
Prinzip kann die DNA auch durch chemische Synthese hergestellt werden.
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Nach
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein rekombinantes
Polypeptid bereit, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist. Dieses Polypeptid
oder Enzym ist löslich
und von 2-Oxoglutarat abhängig. Es
ist fähig,
z.B. auf eines oder mehrerer der folgenden Substrate zu wirken:
GA12, GA53, GA15 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA44 (offenes oder geschlossenes Lacton), GA24, GA19 und GA23. Die GA-20-Oxidase kann aus Pflanzen,
vorzugsweise aus monocotylen bzw. dicotylen Pflanzen, und bevorzugter
aus dicotylen Pflanzen stammen. Eine besonders geeignete Quelle
sind Pflanzen der Familie Cucurbitaceae, z.B. C. maxima, deren unreife
Samen eine zweckdienliche Quelle sind. Eine weitere geeignete Quelle
sind Pflanzen der Familie Cruciferae, z.B. Arabidopsis thaliana,
deren Sprossenmaterial bzw. Schösslingsmaterial
eine zweckdienliche Quelle ist.
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Die
rekombinante GA-20-Oxidase ist insbesondere von C. maxima oder Arabidopsis
thaliana abgeleitet oder ist ein Protein, das wesentliche Homologie
dazu hat (wie oben definiert).
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Eine
Ausführungsform
dieses letzteren Aspektes der Erfindung ist eine GA-20-Oxidase,
die die in SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO: 6 gezeigte
Aminosäuresequenz
hat. Die Erfindung umfasst auch ein Protein, das substantielle Homologie
(wie oben definiert) mit dieser Aminosäuresequenz hat und GA-20-Oxidase-Aktivität hat. Modifizierte
Proteine, die sich von dieser Aminosäuresequenz durch Mutation,
d.h. Addition, Substitution oder Deletion einer oder mehrerer der
Aminosäurereste,
ableiten und GA-20-Oxidase-Aktivität haben, liegen ebenfalls im
Rahmen der Erfindung.
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Sobald
die DNA, die für
ein Polypeptidprodukt, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
identifiziert und isoliert wurde, kann ein gereinigtes Protein aus
transgener Expression der DNA erhalten werden, d.h. einer rekombinante
DNA, die eine DNA-Sequenz umfasst, welche für ein Protein codiert, das
GA-20-Oxidase-Aktivität hat, in
einem geeigneten bakteriellen, Hefe-, Pflanzen- oder anderen geeigneten
Zellexpressionssystem angeordnet ist.
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Geeignete
Wirte umfassen Bakterien, wie z.B. E. coli und Hefen, einschließlich dem
Stamm Saccharomyces cerevisiae. Andere geeignete Expressionssystemwirte
umfassen Insektenzellen, die in Kultur gewachsen sind. Diese Insektenzellen
können
mit einem Baculovirus infiziert werden, welcher ein rekombinantes DNA-Molekül gemäß der Erfindung
enthält.
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Alternativ
kann das Baculovirus verwendet werden, um die Zellen eines lebenden
Insekts zu infizieren, und die Insektenzellen können als Expressionssystemwirt
verwendet werden. Der Expressionssystemwirt wird dann einen Expressionsüberstand
produzieren gelassen. Dies erlaubt eine einfache Bildung großer Mengen an
gereinigter rekombinanter GA-20-Oxidase durch Isolierung des Enzyms
aus dem Expressionsüberstand.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein chimäres Genkonstruktur,
umfassend zusätzlich
zu der DNA-Sequenz
gemäß der Erfindung,
die für
GA-20-Oxidase codiert, Expressionssignale, die sowohl Promotor-
wie auch Terminatorsequenzen und andere regulatorische Sequenzen
der 3'- und 5'-nicht-translatierten
Regionen umfassen und die funktionell an die codierende DNA-Sequenz
gebunden sind, so dass sie die Expression des entsprechenden Genproduktes
in dem jeweiligen Wirtsorganismus sicherstellen.
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Geeignete
Kontrollsequenzen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt
sind, sind die, die nicht-translatierte regulatorische 5'- und 3'-Sequenzen umfassen,
die in Pflanzen funktionell sind. Diese Sequenzen können unabhängig aus
einer beliebigen Quelle stammen, z.B. aus Virus-, Pflanzen- oder
Bakteriengenen. Diese Promotoren oder regulatorischen Sequenzen
können
konstitutiver Natur sein oder können
in ihren Expressionsmustern reguliert sein. Eine solche Regulation
kann temporal oder räumlich
sein und durch die Entwicklung regulierte Promotoren und induzierbare
Promotoren umfassen. Proteine können
gegebenenfalls in der Vakuole oder extrazellulär unter Verwendung von Verfahren,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, exprimiert werden (
EP 0 462 065 ).
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Im
allgemeinen kann ein beliebiger Promotor und ein beliebiger Terminator,
der fähig
ist, eine Induktion der Expression einer codierenden DNA-Sequenz
(Strukturgen) zu bewirken, als Bestandteil der chimären Gensequenz
gemäß der Erfindung
verwendet werden. Die Expressionssignale können eine kontinuierliche und stabile
Expression des Gens begünstigen.
Besonders geeignet sind Expressionssignale, die aus Genen von Pflanzen
oder Pflanzenviren stammen. Beispiele für geeignete Promotoren und
Terminatoren sind die der Blumenkohlmosaikvirusgene (CaMV) oder
homologe DNA-Sequenzen, die noch die charakteristischen Eigenschaften
der genannten Expressionssignale haben. Geeignet sind auch bakterielle
Expressionssignale, speziell die Expressionssignale der Nopalin-Synthasegene
(nos) oder der Opin-Synthasegene (ocs) aus den Ti-Plasmiden von
Agrobacterium tumefaciens. Hier können z.B. auch Ubiquitin-Promotoren,
Actin-Promotoren, Histon-Promotoren und Tubulin-Promotoren genannt
werden. Andere geeignete Promotoren sind ein Amylase-Promotor (a-Amylase-Promotor)
und ein ABA (Abscisinsäure)induzierbarer
Promotor.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann eine Promotorregion verwendet werden, die aus
einer genomischen GA-20-Oxidase-DNA-Sequenz, wie sie vorstehend
beschrieben wurde, erhältlich
ist.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird den 35S- und 19S-Expressionssignalen
des CaMV-Genoms oder ihren Homologen, die aus dem Genom unter Verwendung
molekular-biologischer Verfahren, wie sie z.B. in Maniatis et al.
(1982) beschrieben sind, isoliert werden können und an die codierende
DNA-Sequenz gebunden
werden können,
Präferenz
gegeben.
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Weiter
bevorzugt sind Expressionssignale, die Gewebe-bevorzugte oder Gewebe-spezifische Promotoren
umfassen. Der Ausdruck Gewebe-bevorzugter Promotor wird verwendet,
um anzuzeigen, dass ein gegebenes Expressionssignal einen höheren Level
der Transkription einer assoziierten exprimierbaren DNA oder der
Expression des Produktes der DNA, wie es durch einen herkömmlichen
RNA- oder Proteinassay bestimmt wird, hervorrufen wird oder dass
eine gegebene DNA-Sequenz
einen etwas anderen Effekt zeigen wird; d.h., dass die Transkription
der assoziierten DNA-Sequenzen oder die Expression eines Genproduktes
in einem bestimmten Gewebe höher
als in anderen Geweben einer Pflanze ist. Beispielsweise kann der
Gewebe-bevorzugte Promotor eine höhere Expression eines assoziierten
Genproduktes in Blättern,
Stengeln, Wurzeln und/oder Pollen als im Samen steuern. Ein Beispiel
eines Gewebe-bevorzugten Promotors, der geeigneterweise im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist ein aus einem
Mais-TrpA-Gen isolierter Mark-bevorzugter Promotor.
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Der
Ausdruck Gewebe-spezifischer Promotor wird verwendet, um anzugeben,
dass eine gegebene regulatorische DNA-Sequenz die Transkription
einer assoziierten exprimierbaren DNA-Sequenz ganz in einem oder
mehreren Geweben einer Pflanze oder in einem Gewebe-Typ fördern wird,
während
im wesentlichen keine Transkription dieser assoziierten codierenden
DNA-Sequenz in allen anderen Geweben oder Gewebe-Typen der Pflanze
auftreten wird. Auf dem Fachgebiet sind zahlreiche Promotoren bekannt,
deren Expression in Gewebe-spezifischer Art variiert. Ein solches
Beispiel ist Mais-Phosphoenolpyruvatcarboxylase [PEPC], die Grüngewebe-spezifisch
ist [R. L. Hudspeth und J. W. Grula, 1989]. Andere Grüngewebe-spezifische
Promotoren umfassen Chlorophyll a/b-Bindungsprotein-Promotoren und
RubisCo-kleine Untereinheit-Promotoren. Außerdem sind hier z.B. Pollen-spezifische
Promotoren zu nennen, z.B. die, die aus einem Calcium-abhängigen Phosphatkinase[CDPK]-Pflanzengen
erhältlich
sind.
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Es
kann auch ein durch Entwicklung regulierter Promotor verwendet werden.
In der vorliegenden Erfindung kann selbstverständlich irgendein Promotor,
der in der gewünschten
Wirtspflanze funktionell ist, verwendet werden, um die Expression
eines assoziierten Gens zu steuern.
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Im
allgemeinen kann das GA-20-Oxidase-Strukturgen mit der Promotorregion
entweder in Sense- oder Antisense-Orientierung verknüpft sein.
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Es
ist oft vorteilhaft, eine Leader-Sequenz zwischen der Promotorsequenz
und der angrenzenden codierenden DNA-Sequenz einzubauen, wobei die
Länge der
Leader-Sequenz so gewählt
wird, dass der Abstand zwischen dem Promotor und der DNA-Sequenz gemäß der Erfindung
der optimale Abstand zur Expression des assoziierten Strukturgens
ist. Geeignete Leader-Sequenzen umfassen Leader-Sequenzen verschiedener
Längen,
die aus dem 35S CaMV-Gen isoliert sind (Pierce et al., 1987). Die
bevorzugten Leader-Sequenzen sind die, die aus dem 35S CaMV-Gen
isoliert sind und eine Länge
von etwa 50 bis etwa 130 Nukleotide haben. Die Identifizierung anderer
Leader-Sequenzen ist auf dem Fachgebiet bekannt. Siehe Della-Cioppa et al., 1987;
Schekman, 1985.
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Weitere
regulatorische DNA-Sequenzen, die für die Konstruktion von chimären Genen
verwendet werden können,
umfassen z.B. Sequenzen, die zur Regulierung der Transkription einer
assoziierten DNA-Sequenz in Pflanzengeweben im Sinne einer Induktion
oder Repression fähig
sind.
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Es
gibt z.B. bestimmte Pflanzengene, von denen bekannt ist, dass sie
durch verschiedene interne und externe Faktoren induziert werden,
z.B. durch Pflanzenhormone, Wärmeschock,
Chemikalien, Pathogene, Sauerstoffmangel, Licht, Stress usw.
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Eine
andere Klasse von Genen, die in Pflanzen geeignet sind, umfasst
die Licht-regulierten Gene, speziell das Kern-codierte Gen der kleinen Untereinheit
von Ribulose-l,5-biphosphatcarboxylase
(RUBISCO). Morelli et al. (1985) haben gezeigt, dass die 5'-flankierende Sequenz
eines RUBISCO-Gens aus der Erbse fähig ist, Licht-Induzierbarkeit
auf ein Reportergen zu transferieren, vorausgesetzt, dass letztgenannte
ist in chimärer
Form an die Sequenz gebunden. Es war auch möglich, diese Betrachtung auf
andere Licht-induzierte
Gene, z.B. das Chlorophyll-a/b-Bindungsprotein auszudehnen.
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Eine
weitere Gruppe regulierbarer DNA-Sequenzen umfasst chemisch regulierbare
Sequenzen, die z.B. im PR (mit Pathogenese in Verbindung stehenden)
Protein-Gene von Tabak vorliegen und mit Hilfe chemischer Regulatoren,
wie z.B. denen, die in EP-A-0 332 104 beschrieben sind, induzierbar
sind.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Promotor des Arabidopsis PR1a-Gens verwendet.
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Die
oben beispielhaft genannten regulierbaren DNA-Sequenzen können sowohl
natürlichen
wie auch synthetischen Ursprungs sein oder sie können ein Gemisch aus natürlichen
und synthetischen DNA-Sequenzen umfassen.
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Die
rekombinanten DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung können außerdem eine
Signalsequenz umfassen, die funktionell an die codierende DNA-Sequenz
gebunden sind. Die Signalsequenz ist für einen spezialisierten Transport
des assoziierten Peptids innerhalb der Pflanzenzelle verantwortlich.
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Die
Signalsequenz der vorliegenden Erfindung kann eine beliebige DNA-Sequenz
sein, die fähig
ist, den Transport eines assoziierten Polypeptids in ein zelluläres Kompartiment
oder mehrere der zellulären
Kompartimente zu lenken. Die Signalsequenz ist vorzugsweise eine
Sequenz, die in ein Signalpeptid translatiert wird, welches nachdem
der Transit des Peptids vervollständigt ist, vom Peptid abgetrennt
wird. Signalsequenzen sind zur Lenkung des Polypeptidproduktes der
codierenden DNA-Sequenz an einen gewünschten Ort innerhalb der Zelle,
z.B. zu den Mitochondrien oder zum endoplasmatischen Reticulum,
einsetzbar oder zur Lenkung des extrazellulären Transports außerhalb
der Zelle einsetzbar.
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Zu
nennen sind hier z.B. N-terminale Signalpeptide, die beim intrazellulären Transport
involviert sind und die am N-terminalen Ende von Proteinen, die über das
Endomembransystem transportiert werden, gefunden werden. Diese Signalsequenzen
stellen sicher, dass die Proteine zunächst in das endoplasmatische
Reticulum gehen, wo das Signalpeptid proteolytisch vom Vorläuferprotein
abgespalten wird, sobald es seine Funktion erfüllt hat. Durch seine spezifische
Funktion wurde dieser Typ einer Signalpeptidsequenz während der
Evolution in allen lebenden Zellen zu einem hohen Grad konserviert,
ungeachtet ob diese Bakterien, Hefen, Fungi, Tiere oder Pflanzen
sind.
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Am
C-terminalen Ende von vakuolären
Proteinen können
andererseits Sequenzen gefunden werden, die bei der Steuerung der
Expression des assoziierten codierenden Teils der Pflanzenvakuole
involviert sind. Beispiele für
diese sogenannten "vacuolar
Targeting"-Sequenzen
sind z.B. in EP-A-0 462 065 angeführt.
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Darüber hinaus
kann das DNA-Molekül
weiter Sequenzabschnitte umfassen, die für Peptidfragmente codieren,
welches als Ganzes zur Verbesserung der Kompetenz für einen
Zugang in die Vakuole beitragen, z.B. das Propeptidfragment, das
von K. Matsuoka und K. Nakamura in der N-terminalen Extension von
Sporamin entdeckt wurde [K. Matsuoka und K. Nakamura (1991)].
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Weitere
Signalsequenzen, die für
die vorliegende Erfindung einsetzbar sind, sind z.B. die Signalsequenz
aus dem mit Pathogenese in Verbindung stehenden Tabakgen (PR-1),
das bei Cornellisen et al., 1986 beschrieben wird; die Hefe-Mitochondrienpräsequenz;
Schmitz et al., 1989; die Signalsequenz aus dem Pflanzenmitochondrien-Rieske-Eisen-Schwefel-Protein,
Huang et al., 1991; Mitochondrien- und Chloroplasten-Targetingpeptide,
von Heijne et al., 1989.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher auch chimäre gentische Konstruktionen,
die in funktioneller Verknüpfung
mit einem Strukturgen, das für
GA-20-Oxidase codiert, weitere regulatorische Sektionen einer DNA-Sequenz
umfassen, die z.B. eine spezifisch kontrollierte Induktion oder
Repression der Genexpression erlaubt.
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Als
Modifikation des obigen Aspekts stellt die Erfindung auch ein chimäres Genkonstrukt
bereit, das wenigstens einen Teil einer reversen GA-20-Oxidase-Nukleotidsequenz,
die an ihrem 5' einen
Promotor hat, der fähig
ist, zu bewirken, dass die reverse Sequenz Antisense-mRNA innerhalb
einer Pflanze exprimiert, und gegebenenfalls weitere regulatorische
DNA-Sequenzen, wie
z.B. die oben genannten, umfaßt.
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Die
verschiedenen Sektionen der chimären
DNA-Sequenzen gemäß der Erfindung
können
durch per se bekannte Verfahren miteinander verknüpft werden,
um so eine vollständige
codierende DNA-Sequenz zu bilden. Geeignete Verfahren umfassen z.B.
die in vivo-Rekombination von DNA-Sequenzen, die homologe Sektionen
haben, und die in vitro-Verknüpfung
von Restriktionsfragmenten.
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In
den obigen in vivo- und/oder in vitro-Prozessen zum Zusammenbau
der verschiedenen Sektionen der funktionellen Einheit können Klonierungsvektoren,
wie z.B. Plasmid- oder Virus(Bakteriophagen)-Vektoren, die Replikations-
und Kontrollsequenzen haben, welche aus Spezies stammen, die mit
spezifischen Wirtszellen kompatibel sind, involviert sein.
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Der
Klonierungsvektor trägt
im allgemeinen einen Replikationsursprung, speziell einen Replikationsursprung,
der fähig
ist, in E. coli, in Agrobacterium oder in beiden zu funktionieren,
und außerdem
spezifische Gene, die zu phänotypischen
Selektionsmerkmalen in der transformierten Wirtszelle, speziell
zur Resistenz gegenüber
Antibiotika oder gegenüber
spezifischen Herbiziden, führen.
Die transformierten Vektoren können auf
der Basis dieser phänotypischen
Marker nach der Transformation in einer Wirtszelle selektiert werden.
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Die
Klonierungsvektoren und die mit diesen Vektoren transformierte Wirtszelle
werden im allgemeinen verwendet, um die Kopienzahl der Konstrukte
zu erhöhen,
die darin kloniert sind. Mit einer erhöhten Kopienzahl ist es möglich, den
Vektor zu isolieren, der die chimäre Genkonstruktion trägt, und
ihn z.B. zur Insertion der chimären
Gensequenz in eine Pflanzenstelle zu präparieren.
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Im
Rahmen der Erfindung sind sogenannte Shuttle-Vektoren besonders
geeignet, welche in stabiler Weise nicht nur in einem, sondern in
wenigstens zwei unterschiedlichen Wirtsorganismen, wie z.B. in E.
coli und in Agrobacterium tumefaciens, in Gegenwart eines geeigneten
Selektionsmarkers replizieren können.
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Selektierbare
phänotypische
Marker, die im Rahmen dieser Erfindung verwendet werden können, umfassen
z.B. Resistenz gegen Ampicillin, Tetracyclin, Hygromycin, Kanamycin,
Methotrexat, G418 und Neomycin, wobei diese Liste, die nur als Beispiel
aufgeführt
ist, den Gegenstand der Erfindung nicht beschränken soll.
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Geeignete
Wirtszellen im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Prokaryonten,
einschließlich
Bakterienwirte, z.B. A. tumefaciens, E. coli, S. typhimurium und
Serratia marcescens und auch Cyanobakterien. Eukaryotische Wirte,
wie z.B. Hefe, Mycelium-bildende Pilze und Pflanzenzellen, können im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet werden.
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Das
Spleißen
der erfindungsgemäßen chimären Genstruktion
in einen geeigneten Klonierungsvektor wird unter Verwendung von
Standardmethoden durchgeführt,
z.B. solche, die beispielsweise bei Maniatis et al. (1982) und Sambrook
et al. (1989) beschrieben sind.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt wird das klonierte Strukturgen,
das für
GA-20-Oxidase codiert, in eine der üblicherweise verwendeten Pflanzentransformationskassetten
eingeführt
werden und unter Verwendung von Standardtechniken in eine Pflanze
transformiert werden und gegebenenfalls in das Pflanzengenom integriert
werden.
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Die
Detektion einer transformierten Pflanzenzelle kann unter Verwendung
geeigneter Selektionssysteme erfolgen.
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Äußerst zweckdienliche
Selektionssysteme, die vorzugsweise in transienten Expressionssystemen eingesetzt
werden, sind die, die auf einem Punkt-bewertbaren Marker basieren,
z.B. regulatorische oder strukturelle Gene, die eine Anthocyanin-Biosynthese kontrollieren,
GUS (β-Glucuronidase),
Luciferase, Opine-Synthetasen, Thaumatin, β-Galactosidase, einzigartige
synthetische Epitope, die zur einfachen Detektion durch ELISA konzipiert
sind, Phycobiliproteine und verschiedene fluorogene Substanzen.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung wird von dem Markersystem auf "GUS"-Basis Gebrauch
gemacht, welches eine DNA-Sequenz involviert, die für ein β-Glucuronidaseenzym
codiert und funktionell mit einem oder mehreren der oben aufgelisteten
Expressionssignale verknüpft
ist. Bei Expression des GUS-Gens in der Pflanzenzelle kann das β-Glucuronidaseenzym
mit seinem spezifischen Substrat reagieren, was zum Auftreten von
blauen Punkten führt,
die im Pflanzengewebe einfach detektiert werden können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden codierende Sequenzen für die regulatorischen
Anthocyanin-Gene verwendet, die auf dem Fachgebiet als C1 und B-Peru
[Goff et al., 1990] bekannt sind. Solche codierenden Sequenzen,
die funktionell mit einem oder mehreren der oben aufgelisteten konstitutiven
Promotoren verknüpft
sind, können
eingesetzt werden, um Transformanten auf der Basis der roten Pigmentierung
von Zellen, die mit solchen Genen transformiert sind, zu isolieren.
Das Markersystem auf "Anthocyanin"-Basis involviert
dagegen eine rote Farbreaktion.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine transformierte
Wirtszelle bereit, umfassend rekombinante DNA, die für ein Polypeptid
codiert, welches GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist,
in funktioneller Verknüpfung
mit Expressionssignalen, die Promotor- und Terminationssequenzen
einschließen,
die eine Expression der DNA in der Wirtszelle erlauben. Wenn die
Wirtszelle eine Pflanzenzelle ist, können transgene Pflanzen erhalten
werden. Auf diese Weise liefert die vorliegende Erfindung erstmals
eine transgene Pflanze mit einem veränderten GA-Biosyntheseweg,
insbesondere eine Pflanze, die ein rekombinantes GA:2-Oxoglutarat-Dioxygenase-Gen enthält und fähig ist,
dieses zu exprimieren. Auf diese Weise wird eine transgene Pflanze
bereitgestellt, die eine rekombinante DNA, welche für ein Polypeptid
codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität hat, in
funktioneller Verknüpfung
mit Pflanzenexpressionssignalen, einschließlich Promotor- und Terminationssequenzen,
die eine Expression der DNA in der Pflanze erlauben, umfasst.
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Eine
Modifikation des obigen Aspekts der Erfindung ist die Transformation
einer Pflanze mit einem Konstrukt, das eine reverse GA-20-Oxidase-Nukleotidsequenz
(die gesamte codierende Sequenz oder einen Teil davon) enthält, zur
Transkription von Antisense-mRNA und die anschließende reduzierte
Expression des GA-20-Oxidase-Gens. Beispiele für Antisense-Technologie sind
in EP-A-0 240 208 (Calgene) und EP-A-0 458 367 (Calgene) bereitgestellt.
Die reverse Nukleotidsequenz kann mit einem Promotor in Verbindung
stehen, der für
bestimmte Pflanzengewebe und/oder einen externen Stimulus (z.B.
Licht, Kälte,
Wärme,
Chemikalien usw.) spezifisch ist. Ein weiteres mögliches Mittel zur Reduktion
der Expression ist z.B. die Verwendung der Ribozymtechnologie, wie
sie in EP-A-0 321 201 oder in WO 89/05852 beschrieben ist. Eine
Kombination aus Antisense- und
Ribozym-Technologie kann auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung
zur Regulierung der GA-20-Oxidase-Aktivität eingesetzt werden.
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Ferner
kann eine Überexpression
des GA-20-Oxidase-Gens in Pflanzen zu verringerten Leveln an biologisch
aktiven Gibberellinen in Pflanzen führen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Nachkommenschaft oder Ableger,
einschließlich
Samen, von transgenen Pflanzen, wie sie oben definiert wurden. Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zur Herstellung von solchen transgenen
Pflanzen.
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Die
rekombinante DNA gemäß der Erfindung,
die die für
GA-20-Oxidase codierende
DNA-Sequenz umfasst, kann auf eine Vielzahl von Wegen, die dem Fachmann
bekannt sind, in die Pflanzenzelle eingeführt werden. Verfahren zum Transformieren
von Pflanzenzellen umfassen z.B. Mikroinjektion [Crossway et al. (1986);
Neuhaus (1987)], Elektroporation [Riggs et al. (1986)], Agrobacterium-vermittelte
Transformation [Hinchee et al. (1988)], direkten Gentransfer [Paszkowski
et al., (1984)] und ballistische Partikelbeschleunigung unter Verwendung
von z.B. Vorrichtungen, die von Agracetus, Inc., Madison, Wisconsin
und Dupont, inc., Wilmington, Delaware erhältlich sind [siehe z.B. Sanford
et al., US-Patent 4,945,050 und McCabe et al., (1988). Siehe auch
Weissinger et al. (1988); Sanford et al. (1987) (Zwiebel); Christou
et al. (1988) (Sojabohne); McCabe et al. (1988) (Sojabohne); Datta
et al. (1990) (Reis); Klein et al. (1988) (Mais); Klein et al. (1988) (Mais);
Klein et al. (1989) (Mais); Fromm et al. (1990); Gordon-Kamm et
al. (1990) (Mais)].
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Ein
mögliches
Verfahren zur Einführung
von genetischem Material in Pflanzenzellen umfasst z.B. in Kontaktbringen
von Pflanzenzellen mit Viren oder Agrobacterium, die/das die einzuführende DNA
umfasst. Dies kann erreicht werden, indem empfindliche Pflanzenzellen
infiziert werden oder indem aus Pflanzenzellen stammende Protoplasten
cokultiviert werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann Blumenkohl-Mosaikvirus
(CaMV) als Vektor für
die Insertion der für
GA-20-Oxidase-codierenden
DNA-Sequenz gemäß der Erfindung
in eine Pflanze verwendet werden.
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Ein
anderes Verfahren zum Insertieren einer für GA-20-Oxidase-codierenden DNA-Sequenz in eine Zelle
nutzt die Infektion der Pflanzenzelle mit Agrobacterium tumefaciens
und/oder Agrobacterium rhizogenes, das vorher mit der Genkonstruktion
transformiert worden ist. Die transgenen Pflanzenzellen werden dann
unter geeigneten Kulturbedingungen, die dem Fachmann bekannt sind,
kultiviert, so dass sie Schösslinge
bzw. Sprossen und Wurzeln bilden und schließlich ganze Pflanzen gebildet
werden.
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Ein
weiteres mögliches
Verfahren zum Transformieren von Pflanzenmaterial umfasst eine Mischinfektion
unter Verwendung sowohl Agrobacterium rhizogenes als auch transformiertem
Agrobacterium tumefaciens, wie es von Petit et al. (1986) für die Transformation
von Karotten beschrieben wurde.
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Die
für GA-20-Oxidase-codierende
DNA-Sequenz gemäß der Erfindung
kann daher mit Hilfe z.B. des Ti-Plasmids von Agrobacterium tumefaciens
oder des Ri-Plasmids von Agrobacterium rhizogenes in geeignete Pflanzenzellen transferiert
werden. Das Ti-Plasmid oder Ri-Plasmid wird im Verlauf der Infektion
durch Agrobacterium zur Pflanze transferiert und in geeigneter Weise
in das Pflanzengenom integriert.
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Ein
beliebiger T-DNA-enthaltender Vektor, der in Pflanzenzellen transferiert
werden kann und eine Selektion der transformierten Zellen erlaubt,
ist für
eine Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet, z.B.
ein Shuttle-Vektor, der die GA-20-Oxidase-codierende DNA-Sequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die zwischen die linke Randsequenz (LB) und die rechte
Randsequenz (RB) kloniert ist, umfasst und der zur stabilen Replikation
sowohl in E. coli als auch in A. tumefaciens geeignet ist. Bevorzugt
ist ein sogenanntes binäres
Vektorsystem.
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Unter
Verwendung neu entwickelter Transformationstechniken wurde es im
Prinzip auch möglich, Pflanzenspecies
in vitro zu transformieren, die keine natürlichen Wirtspflanzen für Agrobacterium
sind. Monocotylenpflanzen beispielsweise, speziell die Getreidespezies
und verschiedene Gräser,
sind keine natürlichen Wirte
für Agrobacterium.
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Es
wurde zunehmend klar, dass Monocotylen auch unter Verwendung von
Agrobacterium transformiert werden können, so dass auch Getreide-
und Grasspezies unter Verwendung neuer experimenteller Formulierungen,
die nun in zunehmenden Maße
zur Verfügung
stehen, einer Transformation zugänglich
sind [N. H. Grimsley et al. (1987)].
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Eines
der bevorzugten Verfahren zur Einführung von DNA mit Hilfe von
Agrobacterium in eine Pflanzenzelle ist die sogenannte Blattscheibentransformation
unter Verwendung von Agrobacterium [Horsch et al. (1985)]. Sterile
Blattscheiben aus einer geeigneten Zielpflanze werden mit Agrobacterium-Zellen, die eine
der für
GA-20-Oxidase-codierenden DNA-Sequenzen
gemäß der Erfindung
umfassen, inkubiert und dann in oder auf ein geeignetes Nährmedium übertragen.
Besonders geeignet und daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt sind LS-Medien, die durch Zusatz von Agar verfestigt wurden
und die mit einem oder mehreren der Pflanzenwachstumsregulatoren,
die üblicherweise
verwendet werden, angereichert wurden; diese sind speziell die,
die aus der Gruppe von Auxinen, bestehend aus a-Naphthylessigsäure, Picloram,
2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure,
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure,
Indol-3-buttersäure,
Indol-3-milchsäure,
Indol-3-bernsteinsäure,
Indol-3-essigsäure
und p-Chlorphenoxyessigsäure,
und aus der Gruppe der Cytokinine, bestehend aus Kinetin, 6-Benzyladenin,
2-Isopentenyladenin und Zeatin, ausgewählt sind. Die bevorzugte Konzentration
an Auxinen und Cytokinen liegt im Bereich von 0,1 mg/l bis 10 mg/l.
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Nach
einer Inkubation für
mehrere Tage, vorzugsweise aber nach einer Inkubation für 2 bis
3 Tage bei einer Temperatur für
20°C bis
40°C, vorzugsweise
von 23°C
bis 35°C
und vor allem bei 25°C,
und bei diffusem Licht werden die Blattscheiben zum Zwecke einer
Schösslingsinduktion
auf ein geeignetes Medium transferiert. Für die Selektion der Transformanten
ist ein LS-Medium, das kein Auxin, stattdessen aber Cytokinin enthält, und
dem eine selektive Substanz in Abhängigkeit vom verwendeten Markergen
zugesetzt wurde, besonders bevorzugt. Die Kulturen werden im Licht
gehalten und in geeigneten Intervallen, vorzugsweise aber in Intervallen
von einer Woche, auf frisches Medium transferiert. Sich entwickelnde
grüne Schösslinge
werden ausgeschnitten und in einem Medium, dass die Schösslinge
zur Bildung von Wurzeln induziert, weiter kultiviert. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ist ein LS-Medium besonders bevorzugt,
das kein Auxin oder Cytokinin enthält, sondern dem eine selektive
Substanz zur Selektion der Transformanten zugesetzt wurde.
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Zusätzlich zur
Agrobacterium-vermittelten Transformation im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
direkte Transformationsmethoden für die Insertion der Genkonstruktionen
gemäß der Erfindung
in Pflanzenmaterial zu verwenden.
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Mögliche Methoden
bzw. Verfahren für
den direkten Transfer von genetischem Material in eine Pflanzenzelle
umfassen z.B. die Behandlung von Protoplasten unter Anwendung von
Verfahren, die die Plasmamembran modifizieren, z.B. Polyethylenglykolbehandlung,
Hitzeschockbehandlung oder Elektroporation oder eine Kombination
dieser Verfahren [Shillito et al. (1985)].
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Bei
der Elektroporationstechnik werden Pflanzenprotoplasten zusammen
mit Plasmiden, die die für GA-20-Oxidase-codierende
DNA-Sequenz umfassen, elektrischen Pulsen mit Hochfeldspannung unterworfen.
Dies führt
zu einer reversiblen Erhöhung
der Permeabilität
von Biomembranen und erlaubt die Insertion der Plasmide. Elektroporierte
Pflanzenprotoplasten erneuern ihre Zellwand, teilen sich und bilden
Callusgewebe. Eine Selektion der transformierten Pflanzenzellen
kann mit Hilfe der oben beschriebenen phänotypischen Marker stattfinden.
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Ein
weiteres Verfahren für
die direkte Einführung
von genetischem Material in Pflanzenzellen, das lediglich auf chemischen
Verfahrensschritten beruht und das es möglich macht, dass die Transformation
sehr effizient und schnell durchgeführt wird, wird bei L. Negrutiu
et al. (1987) beschrieben.
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Für die Transformation
von Pflanzenmaterial ist auch ein direkter Gentransfer unter Verwendung
einer Co-Transformation geeignet (R. J. Schocher et al., 1986).
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Eine
Co-Transformation ist ein Verfahren, das auf der gleichzeitigen
Aufnahme und Integration verschiedener DNA-Moleküle (nicht-selektierbare und
selektierebare Gene) in das Pflanzengenom basiert und das daher
die Detektion von Zellen ermöglicht,
die mit nicht-selektierbaren Genen transformiert wurden.
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Weitere
Mittel zum Insertieren genetischen Materials, das in einem Vektor
enthalten ist, direkt in eine Pflanzenzelle umfassen die Verwendung
rein physikalischer Verfahren, z.B. durch Mikroinjektion unter Verwendung
fein ausgezogener Mikropipetten [Neuhaus et al. (1987)] oder durch
Beschuss der Zellen mit Mikroprojektilen, die mit der transformierenden
DNA beschichtet sind ["Microprojectile
Beschuss"; Y-C Wang
et al. (1988)] oder durch eine DNA-enthaltende Lösung in Richtung der Zellen,
die zu transformieren sind, durch Druckeinwirkung, wodurch diese
mit der Lösung
als Resultat der Druckeinwirkung fein zu Nebel atomisiert wird [EP-A-0 434 616].
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Mikroprojektil-Beschuss
wurde zu einer wirksamen Transformationstechnik für Zellen,
einschließlich Pflanzenzellen,
entwickelt. In Sanford et al. (1987) wurde berichtet, dass ein Mikroprojektil-Beschuss
effektiv war, um Nukleinsäure
in das Cytoplasma von Pflanzenzellen von Allium cepa (Zwiebel) abzugeben.
Christou et al. (1988) beschreiben die stabile Transformation von
Sojabohnencallus mit einem Kanamycinresistenzgen über Mikroprojektil-Beschuss.
Christou et al. beschrieben eine Penetration bei etwa 0,1% bis 5%
Zellen. Christou berichtete außerdem über wahrnehmbare
Level an NPTII-Enzym-Aktivität
und Resistenz in den transformierten Calli von bis zu 400 mg/l Kanamycin.
McCabe et al. (1988) beschreiben die stabile Transformation von Glycine
max (Sojabohne) unter Anwendung des Mikroprojektil-Beschusss. McCabe
et al. beschreiben außerdem
die Gewinnung einer transformierten R1-Pflanze
aus einer chimären
R0-Pflanze.
-
Die
Transformation von Maispflanzen, einschließlich Elitemaispflanzen, durch
Mikroprojektil-Beschuss, kann nach dem allgemeinen Protokoll durchgeführt werden,
das beispielsweise in EP-A-0 0478 502 beschrieben wird, deren Offenbarung
hier durch Referenz aufgenommen wird.
-
Es
wird kein Anspruch erhoben, dass die oben als Beispiel angegebene
Liste möglicher
Transformationsverfahren vollständig
ist, und es ist nicht beabsichtigt, den Gegenstand der Erfindung
in irgendeiner Weise zu beschränken.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst daher auch transgenes Pflanzenmaterial,
das aus der Gruppe, bestehend aus Protoplasten, Zellen, Calli, Geweben,
Organen, Samen, Embryos, Ovulum, Zygoten usw. und speziell ganzen
und vorzugsweise phänotypisch
normalen Pflanzen, ausgewählt
ist, das vorher mit Hilfe der oben beschriebenen Verfahren transformiert
worden war und das die rekombinante DNA gemäß der Erfindung in exprimierbarer
Form umfasst, und Verfahren zur Hestellung des transgenen Pflanzenmaterials.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind monocotyle Pflanzen, einschließlich Samen
und der Nachkommenschaft oder Ableger davon, speziell aber grasartige
Monocotylen, wie z.B. Lolium, Zea, Triticum, Triticale, Sorghum,
Saccharum, Bromus, Oryzae, Avena, Hordeum, Secale und Setaria, bevorzugt.
Besonders bevorzugt sind transgener Mais, Weizen und Gerstepflanzen
und Samen davon.
-
Ein
Screening von Pflanzenzellen, -gewebe und Pflanzen auf das Vorliegen
spezifischer DNA-Sequenzen kann durch Southern-Analyse (Southern, 1975) durchgeführt werden.
Details dieses Verfahrens werden bei Maniatis et al. (1982) gegeben.
Dieses Screening kann auch durch Verwendung von Polymerasekettenreaktions-Verfahren
(PCR) durchgeführt
werden. PCR-Verfahren sind detailliert bei Mullis et al. (1987)
und A. Ehrlich (1989) beschrieben.
-
Eine
Transformation der Pflanzenzellen beinhaltet ein Abtrennen transformierter
Zellen von denen, die nicht transformiert wurden. Ein zweckdienliches
Verfahren für
eine derartige Trennung oder Selektion besteht darin, in das Material,
das in die transformierte Zelle insertiert werden soll, ein Gen
für ein
Selektionsmarker einzubauen. Als Resultat werden nur jene Zellen,
die erfolgreich transformiert wurden, das Markergen enthalten. Das
Translationsprodukt des Markergens wird dann ein phänotypisches
Merkmal verleihen, das eine Selektion möglich macht. Üblicherweise
ist das phänotypische
Merkmal die Fähigkeit,
in Gegenwart eines bestimmten chemischen Agens, z.B. eines Antibiotikums,
wie Kanamycin, G418, Paromomycin usw., das in einem Selektionmedium
vorhanden ist, zu überleben.
-
Einige
Beispiele für
Gene, die Antibiotika-Resistenz verleihen, umfassen z.B. solche,
die für
Neomycin-Phosphotransferase-Kanamycinresistenz
[Velten et al. (1984)]; Hygromycinphosphotransferase (Hygromycinresistenz,
[van den Elzen et al. (1985)] codieren, das Kanamycinresistenz(NPTII)-Gen,
das von Tn5 Bevan et al. (1983) stammt; [McBride et al. (1990)],
das PAT-Gen, das von Thompson et al. (1987) beschrieben wurde, und
Chloramphenicolacetyltransferase.
-
Ein
Beispiel für
ein Gen, das in erster Linie als durchmusterbarer Marker in Gewebekultur
zur Identifizierung von Pflanzenzellen, die genetisch veränderte Vektoren
enthalten, einsetzbar ist, ist ein Gen, das für ein Enzym codiert, das ein
chromogenes Produkt produziert. Ein Beispiel ist das Gen, das für die Produktion von β-Glucuronidase
(GUS) codiert. Dieses Enzym wird in großem Umfang eingesetzt und seine
Herstellung und Verwendung ist in Jefferson (1987) beschrieben.
-
Sobald
die transformierten Pflanzenzellen auf dem Selektionsmedium kultiviert
wurden, werden überlebende
Zellen für
eine weitere Untersuchung und Manipulation selektiert. Selektionsverfahren
und -materialien sind dem Fachmann wohlbekannt, der überlebende
Zellen mit einem hohen Grad der Vorhersagbarkeit auswählen kann,
so dass die ausgewählten
Zellen mit der exogenen DNA erfolgreich transformiert waren.
-
Nach
Transformation der Pflanzenzelle oder der Pflanze unter Verwendung
beispielsweise des Agrobacterium-Ti-Plasmids können solche Pflanzenzellen
oder Pflanzen, die durch das Ti-Plasmid
transformiert sind, so dass das Enzym exprimiert wird, durch einen
geeigneten phänotypischen
Marker selektiviert werden. Diese phänotypischen Marker umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Antibiotika-Resistenz. Andere phänotypische Marker sind auf
dem Fachgebiet bekannt und können
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
-
Positive
Klone werden nach Verfahren, die auf dem Fachgebiet gut bekannt
sind, regeneriert. Anschließend
werden transformierte Pflanzen auf das Vorliegen der gewünschten
Eigenschaften und/oder dem Ausmaß, zu dem die gewünschten
Eigenschaften exprimiert sind, beurteilt. Eine erste Beurteilung
kann z.B. den Level der bakteriellen/fungalen Resistenz der transformierten
Pflanzen, stabile Vererbbarkeit der gewünschten Eigenschaften, Feldversuche
und dergleichen umfassen.
-
Das
Verfahren zur Herstellung von transformiertem Pflanzenmaterial,
einschließlich
ganzer Pflanzen, umfasst somit im wesentlichen:
- – Zuerst
Isolieren einer DNA-Sequenz, die für ein Protein codiert, das
GA-20-Oxidase-Aktivität
aufweist, aus einer geeigneten Quelle oder Synthetisieren mit Hilfe
bekannter Verfahren;
- – funktionelles
Verknüpfen
der DNA-Sequenz in einer 5'-
zu 3'-Richtung an
Pflanzenexpressionssequenzen, wie sie vorher definiert wurden;
- – Transformieren
des Konstrukts von Schritt (b) in Pflanzenmaterial mit Hilfe bekannter
Verfahren und Exprimieren desselben darin;
- – Screening
des Pflanzenmaterials, das gemäß Schritt
(c) behandelt wurde, auf Vorliegen einer DNA-Sequenz, die für ein Protein
codiert, das GA-20-Oxidase-Aktivität aufweist; und gegebenenfalls
- – Regenerieren
des gemäß Schritt
(c) transformierten Pflanzenmaterials zu einer ganzen und vorzugsweise phänotypisch
normalen Pflanze.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst somit auch transgene Pflanzen und
die sexuelle und/oder asexuelle Nachkommenschaft davon, die mit
einer rekombinanten DNA-Sequenz gemäß der Erfindung transformiert worden
sind.
-
Der
Ausdruck "asexuelle
oder sexuelle Nachkommenschaft transgener Pflanzen" beinhaltet durch
Definition gemäß der Erfindung
alle Mutanten und Varianten, die mittels bekannter Verfahren erhältlich sind,
z.B. durch Zellfusion und Mutantenselektion, und die noch die charakteristischen
Eigenschaften der ursprünglichen transformierten
Pflanze aufweisen, zusammen mit allen Kreuzungs- und Fusionsprodukten
des transformierten Pflanzenmaterials.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung betrifft das Proliferationsmaterial
von transgenen Pflanzen. Das Proliferationsmaterial von transgenen
Pflanzen ist für
die Erfindung als ein beliebiges Pflanzenmaterial definiert, das
in vivo oder in vitro sexuell vermehrt werden kann. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung sind Protoplasten, Zellen, Calli, Gewebe,
Organe, Samen, Embryos, Eizellen, Zygoten zusammen mit beliebigem
anderen Vermehrungsmaterial, das aus transgenen Pflanzen erhalten
wird, bevorzugt.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Bereitstellung eines Antikörpers, der
gegen wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz der GA-20-Oxidase
gerichtet ist. Ein derartiger Antikörper ist beim Screening einer
cDNA- Bibliothek
in geeigneten Vektoren, die aus Pflanzengewebe-RNA abgeleitet sind,
einsetzbar.
-
Das
GA-20-Oxidasegen gemäß der Erfindung
ist bei der Wachstumsmodifikation und bei Entwicklungsprozessen
in transgenen Pflanzen nützlich.
Beispielsweise kann eine verringerte Expression mit Antisense-RNA
zu einer niedrigen GA-Produktion und daher zu einem verminderten
Längenwachstum
führen.
Die 20-Oxidase ist ein regulatorisches Enzym und die GA-Produktion
kann für
ihre Aktivität
besonders empfindlich sein. Sie wird bekanntermaßen durch die Tag-Länge bei
Lang-Tag-Rosenpflanzen,
z.B. Spinat, reguliert, bei denen eine verstärkte 20-Oxidase-Aktivität an langen
Tagen für
eine Schosserbildung verantwortlich ist. Ein Modifizieren der Expression
dieses Gens kann daher von besonderem Nutzen sein. Andere GA-regulierte
Prozesse, die potentielle Ziele für eine Manipulation darstellen,
sind Samenkeime, Blumeninitiierung und -entwicklung, Fruchtansatz
und -wachstum und Geschlechtstyp bei einigen diözischen Spezies.
-
So
werden nach einem Aspekt der Verwendung dieser Erfindung reverse
20-Oxidase-Nukleotidsequenzen und Gewebe- und/oder Stimulus (d.h.
Licht, Wärme,
Kälte,
Chemikalie usw.)-spezifische
Promotoren zur Transformation von Pflanzen verwendet, um so Antisense-mRNA
zu transkribieren, was zu einer verringerten Expression des 20-Oxidasegens
führt.
Dieses Verfahren produziert Pflanzen mit reduzierten endogenen GA-Leveln
und folglich verändertem
Wuchshabitus und/oder anderen Entwicklungsprozessen.
-
Dieses
Verfahren kann verwendet werden, um vegetatives Wachstum zu verringern,
wie:
Strohverstärkung
in kleinkörnigen
Cerealien und Reis;
zur Prävention
des Niederliegens;
Verhinderung des Niederliegens bei Ölsamenraps
und Verbesserung seiner Blätterdachstruktur;
Verbesserung
der Sämlingsqualität zur Transplantation;
Reduzierung
des Wachstums von Rasen- und Anlagengräsern;
Verringerung des
Schösslingswachstums
bei Obstplantagen- und -anlagengräsern;
Reduzierung des
Schösslingswachstums
bei Obstplantagen- und -anlagenbäumen;
Herstellen
von Zierpflanzen mit kompakterem Wachstumshabitus;
Verbesserung
der Toleranz gegen Kälte,
Trockenheit und Pilzinfektion; und
Erhöhung der Ausbeute durch Diversion
von Assimilaten aus vegetativen bzw. reproduktiven Organen.
-
Das
Verfahren ist auch einsetzbar, um eine Schosserbildung und ein Blühen bei
Rosettenpflanzen, wie z.B. Rüben,
Salat, Spinat und Kohl zu verhindern. Es ist einsetzbar, um ein
Austreiben zu verhindern, wie bei Kartoffelknollen. Es ist auch
einsetzbar, um eine frühzeitige
Samenkeimung zu verhindern.
-
Die
Erfindung ist auch bei der Transformation von Pflanzen mit Konstrukten,
die die 20-Oxidase-Sequenz und Gewebe- und/oder Stimulus-spezifische Promotoren
enthalten, für
eine verstärkte
Expression des GA-20-Oxidasegens verwendbar. Dieses Verfahren wird
die Level biologisch aktiver GAs erhöhen und so die Pflanzenentwicklung
in Fällen
modifizieren, in denen 20-Oxidation ein Geschwindigkeit limitierender
Schritt ist. Das Verfahren kann auch zur Verbesserung des Fruchtstandes
und des Wachstums in folgenden Fällen
verwendet werden: Erhöhung
der Beerengröße bei kernlosen
Trauben (auch bei der Erhöhung
der Rachislänge und
zur Produktion weniger kompakter Cluster); bei der Erhöhung des
Fruchtansatz bei Zitrusfrüchten,
insbesondere bei Clementinen; Verzögerung der Reifung bei Zitrusfrüchten; Verbesserung
des Fruchtansatzes bei Birnen und Verringerung der Samenzahl; und
zur Modifizierung der Form der Apfelfrucht und zur Verbesserung der
Hauttextur.
-
Das
Verfahren kann potentiell verwendet werden, um eine Stammverlängerung
und eine Blattausdehnung zu erhöhen,
z.B. um die Stengellänge
und die Zuckerausbeute bei Zuckerrohr zu erhöhen; um die Ausbeute und die
Frühzeitigkeit
bei Sellerie und Rhabarber zu erhöhen; um die Ausbeute bei Kohl,
Salat, Spinat usw. zu erhöhen
und um die Futterausbeute bei Weideland zu erhöhen. Das Verfahren kann eingesetzt
werden, um die Samenkeimung zu stimulieren, z.B. beim Fortschreiten
des Mälzens,
und um die Malzausbeute bei Getreiden (z.B. Gerste, Weizen, Hafer)
zu erhöhen.
Das Verfahren kann verwendet werden, um ein gleichmäßiges Schossen
zu erzeugen und das Blühen
zu stimulieren, beispielsweise bei der Samenproduktion von Salat
und anderen Rosettenspezies, oder bei der Ernteverfrühung von
Artischocken. Das Verfahren kann eingesetzt werden, um eine Blütenbildung
bei Koniferen zu induzieren. Es kann auch verwendet werden, um die Ruhe
von Knollen zu überwinden
und einen Schösslingsauswuchs
wie bei Kartoffeln, Guldenbaum usw. zu beschleunigen. Außerdem kann
das Verfahren eingesetzt werden, um männliche Blüten bei Gynözeum-Spezies, wie z.B. Gurken,
zu induzieren.
-
Im
Folgenden wird nun auf das beigefügte Sequenzprotokoll und die
Figuren Bezug genommen, worin:
SEQ ID NO: 1 die Nukleotidsequenz
von GA-20-Oxidase-cDNA-Klon pB11, der aus Curcubita maxima-Samen erhalten
worden war, zeigt;
SEQ ID NO: 2 die Aminosäuresequenz des GA-20-Oxidaseproteins,
das cDNA-Klon pB11 entspricht, zeigt;
SEQ ID NO: 3 die Nukleotidsequenz
von GA-20-Oxidase-cDNA-Klon pAt2301 zeigt, der aus Arabidopsis thaliana
erhalten worden war;
SEQ ID NO: 4 die Aminosäuresequenz
des GA-20-Oxidaseproteins zeigt, das cDNA-Klon pAT2301 entspricht;
SEQ
ID NO: 5 die Nukleotidsequenz des GA-20-Oxidase-cDNA-Klons pAt2353 zeigt,
die aus Arabidopsis thaliana erhalten wurde;
SEQ ID NO: 6 die
Aminosäuresequenz
des GA-20-Oxidaseproteins zeigt, die cDNA-Klon pAt2353 entspricht;
SEQ
ID NO: 7 die Aminosäuresequenz
eines synthetischen Peptids zeigt, das auf der Basis der Aminosäuresequenz
eines Peptids produziert wurde, die aus einem Trypsinverdau von
gereinigter GA1220-Oxidase aus C. maxima-Endosperm
resultiert;
SEQ ID NO: 8 und 9 zeigen die Aminosäuresequenz
von zwei Peptiden, die Oligodesoxynukleotidprimern entsprechen,
die auf der Basis von Aminosäureregionen
entwickelt wurden, welche zwischen der Cucurbita maxima-Cotyledonen-Gibberellin-20-Oxidase und anderen
Pflanzendioxygenasen, einschließlich
den mit Tomaten E8-Reifung in Verbindung stehendem Protein, Tomaten-Ethylenbildungs-Enzym,
Hyoscamin-6-hydroxylase aus Hyoscyamus niger, Gerste-Flavanon-3-Hydroxylase,
und dem A2-Gen aus
Mais konserviert worden waren;
SEQ ID NO: 10 und 11 zeigen
die Sequenz von zwei Oligodesoxynukleotidprimern, die auf der Basis
von Aminosäureregionen
entwickelt wurden, welche zwischen der Cucurbita maxima-Cotyledonen-Gibberellin-20-Oxidase
und anderen Pflanzen-Dioxygenasen, einschließlich dem Tomaten-E8-Reifungsprotein,
Tomaten-Ethylenbildungsenzym, Hyoscamin-6-hydroxylase aus Hyoscyamus niger, Gerste-Flavanon-3-Hydroxylase, und dem
A2-Gen aus Mais konserviert werden. Die stromaufwärts und
stromabwärts
gelegenen Primer enthielten Restriktionsendonukleasespaltstellen
für HindIII
bzw. EcoRI an ihren 5'-Termini;
SEQ
ID NO: 12 und 13 zeigen die Nukleotid- und die entsprechende Aminosäuresequenz
eines Inserts von cDNA-Klon pAt2204, dessen vorausgesagte Aminosäuresequenz
zu 67 identisch mit der von Kürbis-Gibberellin-20-Oxidase
ist;
SEQ ID NO: 14 bis 17 zeigen die Nukleotidsequenzen von
vier Oligonukleotiden, die in Verbindung mit dem universellen M13-Sequenzierungsprimer
in PCR-Regionen verwendet werden.
-
Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert. In
den Beispielen werden die Isolierung und die Nukleotidsequenz eines
cDNA-Klons für
GA12-20-Oxidase, selektiert mit einem spezifischen
Antikörper
aus einer λgt11-Bibliothek, abgeleitet
aus unreifen Cucurbita maxima (Kürbis)-Cotylen,
beschrieben. Die Identität
des klonierten Gens wird durch Expression eines funktionellen rekombinanten
Proteins, welches die Dreistufenoxidation von GA12 in
GA25 und von GA53 in
GA17 katalysiert wie auch die Bildung von
C19-GAs in niedriger Ausbeute katalysiert,
in Escherichia coli bestätigt.
Außerdem
kann 20-Oxidase-Aktivität
in einzelnen Bakteriophagenplaques detektiert werden.
-
Der
Beweis einer 20-Oxidase-Aktivität
in einzelnen Bakteriophagenplaques legt nahe, dass – in Abwesenheit
eines geeigneten Antikörpers – ein funktionelles
Screening der λgt11-Bibliothek
auf der Basis der Messung der katalytischen Enzymaktivität erfolgreich
sein würde.
Es wird möglich
sein, die Enzymaktivität
durch Unterteilungen der Bibliothek zu verfolgen und dann einzelne
lysogene Kolonien oder Plaques zu selektieren. Tatsächlich kann
ein geringer Level an 20-Oxidase-Aktivität in Lysogenen, hergestellt
unter Verwendung von 3,6 × 107 pfu aus der amplifizierten Bibliothek,
detektiert werden.
-
Die
Beispiele beschreiben außerdem
die Herstellung von chimären
DNA-Konstrukten, die die GA-20-Oxidase-cNDA in Sense- und Antisense-Orientierung
umfassen, welche geeignet sind, um in Pflanzen transformiert und
exprimiert zu werden. Die Beispiele beschreiben auch die Transformation
von Pflanzen mit den chimären
Konstrukten, wobei die Pflanzen aus der Gruppe bestehend aus Tabak,
Karotten, Sonnenblumen, Tomaten, Baumwolle, Zea-Mais, Dactylis globerata
und Weizen ausgewählt
sind.
-
Außerdem werden
in den Beispielen die Isolierung von drei weiteren cDNA-Klonen [pAT2301; pAT2353;
pYAP169] für
GA12-20-Oxidase
aus einer λgt11-Bibliothek
beschrieben, welche aus Schösslingsgewebe
der Arabidopsis thaliana ga1-Mutante stammt. Die Nukleotid- bzw.
Aminosäuresequenzen
der cDNA-Klone pAT2301
und pAT2353 sind in SEQ ID NO. 1 bis 6 gezeigt.
-
Die
Beispiele beschreiben weiter die Herstellung von chimären DNA-Konstrukten,
die die GA-20-Oxidase-cNDAs [AT2301; AT2353; YAP169] in Sense- und
Antisense-Orientierung umfassen, welche geeignet sind, um in Arabidopsis
thaliana-Pflanzen transformiert und exprimiert zu werden; beschrieben
wird auch die Transformation von Arabidopsis thaliana mit den genannten
chimären
Konstrukten.
-
REFERENZBEISPIEL
-
Allgemeine
DNA-Rekombinationstechniken
-
Da
viele der DNA-Rekombinationstechniken bzw. rekombinanten DNA-Techniken,
die in dieser Erfindung verwendet werden, für den Fachmann Routine sind,
ist es besser, nur eine kurze Beschreibung dieser allgemein verwendeten
Techniken zu geben als sie jedes Mal zu beschreiben, wenn sie vorkommen.
Außer wenn
ein spezifischer Hinweis auf das Gegenteil erfolgt, sind alle diese
Verfahren in der Maniatis et al. (1982)-Referenz beschrieben.
-
A. Spaltung mit Restriktionsendonukleasen
-
Eine
Reaktionscharge enthält
typischerweise etwa 50 bis 500 mg/ml DNA in der vom Hersteller,
New England Biolabs, Beverly, MA, empfohlenen Pufferlösung. 2
bis 5 Einheiten Endonukleasen werden für jedes mg DNA zugesetzt, und
die Reaktionscharge wird für
1 bis 3 Stunden bei der Temperatur, die vom Hersteller empfohlen
wurde, inkubiert. Die Reaktion wird durch 10-minütiges Erwärmen bei 65°C oder durch Extraktion mit
Phenol beendet, worauf sich eine Präzipitation der DNA mit Ethanol
anschließt.
Diese Technik ist auch auf Seiten 104 bis 106 der Maniatis et al.
(1982)-Referenz beschrieben.
-
B. Behandlung von DNA
mit Polymerase, um glatte Enden zu produzieren
-
50
bis 500 mg/ml DNA-Fragmente werden in dem vom Hersteller, New England
Biolabs, empfohlenen Puffer einer Reaktionscharge zugesetzt. Die
Reaktionscharge enthält
alle vier Desoxynukleotidtriphosphate in Konzentrationen von 0,2
mM. Die Reaktion findet über
einen Zeitraum von 30 Minuten bei 15°C statt und wird dann durch
10-minütiges
Erwärmen
bei 65°C
beendet. Für
Fragmente, die durch Spaltung mit Restriktionsendonukleasen, welche
5'-vorstehende Enden
produzieren, z.B. EcoRI und BamHI, erhalten werden, wird das große Fragment
oder Klenow-Fragment von DNA-Polymerase verwendet. Für Fragmente,
die durch Endonukleasen, die 3'-vorstehende Enden
produzieren, z.B. PstI und SacI, erhalten werden, wird die T4-DNA-Polymerase
verwendet. Die Verwendung dieser zwei Enzyme ist auf den Seiten
113 bis 121 der Maniatis et al. (1982)-Referenz beschrieben.
-
C. Agarosegelelektrophorese
und Reinigung von DNA-Fragmenten aus Gelen
-
Die
Agarosegelelektrophorese wird in einer horizontalen Apparatur, wie
sie auf den Seiten 150 bis 163 der Maniatis et al.-Referenz beschrieben
ist, durchgeführt.
Der verwendete Puffer ist der Tris-Boratpuffer, der dort beschrieben
ist. Die DNA-Fragmente werden unter Verwendung von 0,5 mg/ml Ethidiumbromid
gefärbt, welches
entweder im Tankgelpuffer während
der Elektrophorese vorliegt oder nach der Elektrophorese zugesetzt
wird. Die DNA wird durch Beleuchtung mit langwelligem ultravioletten
Licht sichtbar gemacht. Wenn die Fragmente aus dem Gel abgetrennt
werden sollen, wird eine Agarose verwendet, die bei niedriger Temperatur geliert
und die von Sigma Chemical, St. Louis, Missouri, erhältlich ist.
Nach der Elektrophorese wird das gewünschte Fragment ausgeschnitten,
in ein Kunststoffteströhrchen
gegeben, bei 65°C
für 15
Minuten erwärmt, dreimal
mit Phenol extrahiert und zweimal mit Ethanol präzipitiert. Dieses Verfahren
unterscheidet sich etwas von dem, das von Maniatis et al. (1982)
auf Seite 170 beschrieben ist.
-
Als
Alternative kann die DNA mit Hilfe des Geneclean-Kit (Bio 101 Inc.,
La Jolla, CA, USA) aus der Agarose isoliert werden.
-
D. Anfügung von synthetischen Linker-Fragmenten
an DNA-Enden
-
Wenn
es gewünscht
wird, eine neue Endonuklease-Spaltstelle an das Ende eines DNA-Moleküls anzufügen, wird
das Molekül
gegebenenfalls zuerst mit DNA-Polymerase behandelt, um geglättete Enden
zu produzieren, wie dies im obigen Abschnitt beschrieben ist. Etwa
0,1 bis 1,0 mg dieses Fragments wird zu etwa 10 ng phosphorylierter
Linker-DNA, erhalten von New England Biolabs, in einem Volumen von
20 bis 30 ml mit 2 ml T4-DNA-Ligase von New England Biolabs und
1 mM ATP in den vom Hersteller empfohlenen Puffer gegeben. Nach
Inkubation über
Nacht bei 15°C
wird die Reaktion durch 10-minütiges
Erwärmen
bei 65°C
beendet.
-
Der
Reaktionsansatz wird in einem für
die Restriktionsendonuklease, die die synthetische Linkersequenz
spaltet, geeigneten Puffer auf etwa 100 ml verdünnt. Es werden etwa 50 bis
200 Einheiten dieser Endonuklase zugesetzt. Das Gemisch wird für 2 bis
6 Stunden bei der geeigneten Temperatur inkubiert, dann wird das
Fragment einer Agarosegelelektrophorese unterworfen und wie oben
beschrieben gereinigt. Das resultierende Fragment wird dann Enden
mit Termini haben, die durch Spaltung mit der Restriktionsendonuklease
produziert wurden. Sie sind üblicherweise
kohäsiv,
so dass das resultierende Fragment in einfacher Weise an andere
Fragmente, die dieselben kohäsiven
Enden haben, gebunden werden kann.
-
E. Entfernung von 5'-terminalen Phosphaten
von DNA-Fragmenten
-
Während der
Plasmidklonierungsstufen verringert eine Behandlung des Plasmids
mit Phosphatase die Rezirkularisierung des Vektors (diskutiert auf
Seite 13 der Literaturstelle von Maniatis et al.). Nach Spaltung der
DNA mit der richtigen Restriktionsendonuklease wird eine Einheit
an Kälberdarm-alkalischer
Phosphatase, erhalten von Boehringer-Mannheim, Mannheim, zugesetzt.
Die DNA wird bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert und dann zweimal mit Phenol extrahiert und mit Ethanol
präzipitiert.
-
F. Verknüpfung von
DNA-Fragmenten
-
Wenn
Fragmente, die komplementäre
kohäsive
Enden haben, miteinander zu verknüpfen sind, werden etwa 100
ng jedes Fragments in einem Reaktionsgemisch mit 20 bis 40 ml, das
etwa 0,2 Einheit T4-DNA-Ligase von New England Biolabs in dem vom
Hersteller empfohlenen Puffer enthält, inkubiert. Eine Inkubation
wird für
etwa 1 bis 20 Stunden bei 15°C
durchgeführt.
Wenn DNA-Fragmente, die stumpfe bzw. glatte Enden haben, miteinander
verknüpft
werden, werden sie wie oben inkubiert, mit der Ausnahme, dass die Menge
an T4-DNA-Ligase
auf 2 bis 4 Einheiten erhöht
wird.
-
G. Transformation von
DNA in E. coli
-
Der
E. coli-Stamm HB101 wird für
die meisten der Experimente eingesetzt. DNA wird unter Verwendung
des Calciumchlorid-Verfahrens
in E. coli eingeführt,
wie es von Maniatis et al. (1982), Seiten 250 und 251, beschrieben
ist.
-
H. Screening von E. coli
auf Plasmide
-
Nach
Transformation werden die resultierenden Kolonien von E. coli mit
Hilfe eines schnellen Plasmidisolierungsverfahrens auf das Vorliegen
des gewünschten
Plasmids untersucht. Zwei übliche
Verfahren sind auf den Seiten 366 bis 369 der Maniatis et al. (1982)-Referenz beschrieben.
-
I. Isolierung von Plasmid-DNA
in grobem Maßstab
-
Verfahren
zur Isolierung von Plasmiden aus E. coli in großem Maßstab sind auf den Seiten 88
bis 94 der Maniatis et al. (1982)-Referenz beschrieben.
-
J. Klonierung in M13-Phage-Vektoren
-
Es
ist einzusehen, dass in der folgenden Beschreibung die doppelsträngige replikative
Form der Phage M13-Derivate für
Routineverfahren wie z.B. Spaltung mit Restriktionsendonuklease,
Verknüpfung
usw., eingesetzt wird.
-
Wenn
es keinen spezifischen Hinweis für
das Gegenteil gibt, können
Enzyme von Boehringer, Biolabs (BRL) erhalten werden. Sie werden,
wenn nichts Anderes angegeben ist, entsprechend den Instruktionen
des Herstellers verwendet.
-
K. Southern Blot-Analyse
-
Die
extrahierte DNA wird zunächst
mit Restriktionsenzymen behandelt, dann in einem 0,8% bis 1% Agarosegel
einer Elektrophorese unterzogen, auf eine Nitrocellulosemembran
[Southern E. M. (1975)] transferiert und mit der zu detektierenden
DNA, die vorher einer Nick-Translation unterworfen worden war (DNA-spezifische
Aktivitäten
von 5 × 108 bis 10 × 108 c.p.m/mg),
hybridisiert. Die Filter wurden dreimal für je 1 Stunde mit einer wässrigen
Lösung
von 0,03 M Natriumcitrat und 0,3 M Natriumchlorid bei 65°C gewaschen. Die
hybridisierte DNA wird durch Schwärzen eines Röntgenfilms über einen
Zeitraum von 24 bis 48 Stunden sichtbar gemacht.
-
BEISPIEL 1
-
Metabolismus von [14C]GAs durch C. maxima-Poly(A)+-RNA-
in vitro-Translationsprodukte
-
Endosperm
und sich entwickelnde Cotyledone von Kürbis (C. maxima) sind reiche
Quellen für
GA-Biosyntheseenzyme. Poly(A)+-RNA wurde
aus unreifen Cotyledonen (1 g) oder Endosperm (10 g) von C. maxima-Samen
mit 50%igem Reifungsindex unter Verwendung des "Fast Track"-mRNA-Isolierungs-Kits (Invitrogen) isoliert.
Die Ausbeute an Poly(A)+-RNA aus Cotylen
(17,4 mg/g Frischgewicht) war viel höher als aus Endosperm (0,75
mg/g Frischgewicht).
-
Die
in vitro-Translation von mRNA aus Cotylen (1 mg) oder Endosperm
(0,5 mg) wurde mit Kaninchen-Retikulozytenlysate (Boehringer) durchgeführt, wobei
Standardbedingungen verwendet wurden, außer dass Leucin und Methionin
in einer Konzentration von 12,5 mM vorlagen. Als Kontrollen wurde
das Retikulozytenlysat mit Tabakmosaikvirus-RNA (1 mg) inkubiert
und Cotylen-mRNA (1 mg) wurde ohne Lysat inkubiert. Nach Inkubation
für 2 h
bei 30°C
wurden die Gemische (50 ml) mit Dioxygenase-Co-Faktoren (4 mM 2-Oxoglutarat,
0,5 mM FeSO4, 3 mM Ascorbat und Catalase
(1 mg/ml)) supplementiert und [14C]GA-Substrat
(15.000 dpm; spezifische Radioaktivität 180 Ci/mol) wurde in 5 ml
zugesetzt und für
weitere 3 h inkubiert. Die Produkte wurden extrahiert und durch
Reverse-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC), angeschlossen an einen Radioaktivitätsmonitor, getrennt.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Produkte nach Translation von Poly(A)+-RNA aus beiden Geweben in Kaninchen-Reticulozytenlysaten
[14C]GA12 in [14C]GA15 nach Inkubation mit
den geeigneten Co-Faktoren und Analyse durch HPLC umwandeln. Die
20-Oxidase-Aktivität
war in den Translationsprodukten, die von der Cotylen-mRNA stammten,
höher.
Es wurde keine Aktivität
nach Inkubation des Retikulozytenlysats mit Tabakmosaikvirus-RNA
oder Cotylen-mRNA
ohne das Translationssystem detektiert.
-
BEISPIEL 2
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Metabolismus von [14C]GAs durch rekombinante Bakteriophagen-Plaques
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Eine
amplifizierte cDNA-Bibliothek in λgt11,
die von Cotylen-Poly(A)+-RNA stammte, wurde mit einem Antikörper gegen
ein synthetisches Peptid (ValPheGlyGlySerAspGluSerLys), das auf
der Basis der Aminosäuresequenz
eines Peptids, das aus Trypsinverdau von gereinigter GA12-20-Oxidase
aus C. maxima-Endosperm [siehe
SEQ ID NO: 7] resultierte, produziert worden war, einem Immunscreening
unterworfen.
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Eine
Oligo(dT)-geprimte cDNA-Bibliothek wurde in λgt11 (Amersham) unter Verwendung
von Cotylen-mRNA konstruiert. Die Gesamtbibliothek (70.000 Klone)
wurde amplifiziert, wodurch 3,6 × 108 Plaque-bildende
Einheiten (pfu)/ml erhalten wurden, von denen 69% rekombinant waren.
Ein Immunscreening der amplifizierten Bibliothek wurde mit 3.600
pfu auf einer 90 mm-Platte und einer Sondierung mit dem 20-Oxidase-Peptidantikörper (1
mg/ml) und einem zweiten Antikörper,
nämlich
mit alkalischer Phosphatase konjugiertes Anti-Kaninchen-IgG, durchgeführt.
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Es
wurden sieben positive Plaques erhalten und diese wie auch ein negativer
Plaque als Kontrolle wurden mit 50 pfu/Platte replattiert und erneut
einem Screening unterzogen. Neun positive Plaques aus einer Platte
wurden auf GA12-20-Oxidase-Aktivität analysiert,
indem Agarstopfen (ca. 5 ml) in Eppendorf-Röhrchen, die [14C]-GA12 und Co-Faktoren, wie in Beispiel 1 angegeben,
in 25 ml SM-Puffer enthielten, inkubiert wurden. Die Inkubationen
erfolgten für
6 h, wobei die Co-Faktoren alle 2 h ergänzt wurden. Produkte wurden
nach Zentrifugation (15.000 g für
2 min) gewonnen und durch Reverse-Phase-HPLC, online verbunden mit
einem Radioaktivitätsmonitor,
getrennt.
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Alle
Plaques waren aktiv, was zu einer 60% Umwandlung des Substrats zu
[14C]GA15 führt. In ähnlicher Weise
exprimierten auch zwei positive Plaques, die aus jeder der restlichen
Platten ausgewählt
worden waren, funktionelles Protein; bei größeren (ca. 25 ml) Agarstopfen
wurde das Substrat vollständig
umgewandelt, und zwar hauptsächlich
zu GA24/GA25. Keine
positiven Plaques wurden erhalten, nach ein negativer Plaque replattiert
worden war und mit dem Antikörper
erneut einem Screening unterworfen worden war; zwei Plaques, die willkürlich aus
dieser Platte ausgewählt
worden waren, besaßen
keine GA12-20-Oxidase-Aktivität.
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Positive
Plaques wandelten nach Reinigung [14C]GA12 in radioaktiv markiertes GA15,
GA24 und GA25 um,
wenn Agarstopfen mit dem Substrat und Co-Faktoren inkubiert wurden.
Negative Plaques enthielten keine Enzym-Aktivität. Die Größe der Inserts in die positiven
Bakteriophagen wurden unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion
mit λgt11-Primern mit etwa
1,4 Kilobasenpaare (kbp) festgestellt.
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BEISPIEL 3
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Metabolismus von [14C]GAs durch rekombinante 20-Oxidase
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Wir
untersuchten die katalytischen Eigenschaften des rekombinanten Proteins
unter Verwendung eines Lysogens aus einem einzelnen Bakteriophagen.
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Rekombinante
GA-20-Oxidase wurde aus einem λgt11-Lysogen
in Y1089 im wesentlichen wie in J. Sambrook, E. F. Fritsch & T. Maniatis,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe (Cold Spring
Harbor Laboratory Press, New York, 1989) beschrieben hergestellt,
allerdings wurde ein Lysogenextraktionspuffer verwendet, der 200
mM Tris-HCl, pH 7,0, und 8 mM Dithiothreitol enthielt. Die Aktivität des Proteins
wurde untersucht, indem Zelllysate mit GA-Vorläufern inkubiert wurden. Die
Kapazität
des Proteins, [14C]GA12 zu
oxidieren, war vom Zusatz von 2-Oxoglutarsäure absolut abhängig und
wurde um 73 bzw. 90% verringert, wenn Fe2+ oder
Ascorbinsäure
weggelassen wurden.
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Die
Substratspezifität
des Proteins wurde ebenfalls bestimmt (Tabelle 1). Verschiedene
Aliquote der Zelllysate wurden mit 100.000 dpm [
14C]GA
12 (A) oder [
14C]GA
53 (B) und Co-Faktoren, wie sie in Beispiel 1 beschrieben
wurden, in einem Gesamtvolumen von 250 ml für 4 h bei 30°C inkubiert,
wobei frische Co-Faktoren nach 2 h zugesetzt wurden. Bei C wurden
die Substrate (200.000 dpm) mit 250 ml des Lysats mit Co-Faktoren für 6 h inkubiert,
die Co-Faktoren wurden alle 2 h ergänzt. Produkte wurden extrahiert
und durch HPLC-Radiozählung analysiert
und ihre Identität
durch die Kombination Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS)
bestätigt.
Die spezifischen Radioaktivitäten
der Produkte und Substrate waren dieselben. Die Resultate sind in
Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1 A.
Inkubationen mit [
14C]GA
12 B.
Inkubationen mit [
14C]GA
53 C.
Inkubationen mit 20-Oxo-[
14C]GAs
- * Durch HPLC nicht aufgetrennt.
- ** Durch GC-MS wurde gezeigt, dass nur [14C]GA25 enthalten war.
- *** Identität
von [14C]GA wurde durch GC-MS nicht bestätigt.
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Wenn
das Protein bei steigenden Konzentrationen mit [14C]GA12 inkubiert wurde (Tabelle 1A) trat eine sequenzielle
Oxidation der C-20-Methylgruppe zum Alkohol, Aldehyd und zur Carbonsäure auf,
wobei als Produkte radioaktiv markiertes GA15,
GR24 bzw. GA25 erhalten
wurde. Die entsprechenden 13-Hydroxy-GA-Produkte (GA44,
GA19 und GA17) wurden
ebenfalls erhalten, allerdings mit geringerer Effizienz, wenn das
Lysat mit [14C]GA53 inkubiert
wurde (Tabelle 1B). Ein Vergleich der Aldehydsubstrate GA24 (nicht-hydroxyliert),
GR19 (monohydroxyliert) und GA23 (dihydroxyliert)
zeigte, dass die Oxidationseffizienz zu den entsprechenden Tricarbonsäuren mit
steigender Polarität
des Substrats abnahm (Tabelle C1). Außerdem wurden die entsprechenden C19-GA-Produkte (GA9,
GA20 und GA1), die
durch Verlust von C-20 als CO2 gebildet
wurden, in niedriger Ausbeute erhalten. Die Resultate zeigen, dass
ein einziges Enzym jeden der Schritte, der Oxidation am C-20 involviert,
während
der GA-Biosynthese katalysieren kann, und zwar möglicherweise auch einschließlich des Verlustes
von C-20, obgleich eine Bestätigung
dafür weitere
Studien mit dem entsprechenden Enzym aus einem Pflanzengewebe, in
welchem C19-GA-Produktion einen Hauptstoffwechselweg
bildet, erfordert.
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BEISPIEL 4
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Nucleotidsequenz des GA-20-Oxidase-cDNA-Klons
und abgeleitete Aminosäuresequenz
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Die
Restriktionsanalyse von PCR-amplifizierten Bakteriophagen-Inserts
zeigte das Vorliegen einer internen EcoRI-Stelle, allerdings keine
internen BamHI-Stellen. Bakteriophagen-DNA wurde nach Infektion
des E. coli-Stamms Y1090 (Amersham; 400 ml-Kultur) hergestellt und
unter Verwendung eines λ-Phage-Purification-Kits
(Qiagen) gereinigt. Nach Freisetzung des Inserts mit BamHI wurde
es durch Insertion in die BamHI-Stelle von pUC18 und Transformation
von E. coli-Stamm XL1blue subkloniert. Plasmide wurden aus den Transformanten
isoliert (Qiagen Plasmid Midi Kit) und einer wurde nach dem Didesoxynukleotid-Kettenterminierungs-Verfahren
an beiden Stellen sequenziert.
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Der
selektierte Klon wurde als pB11 (E. coli) bei The Agricultural Research
Service Culture Collection (NRRL), Northern Regional Research Centre,
1815 North University Street, Peoria, Il. 61604 hinterlegt. Die Eingangsnummer
ist NRRL B-21096, und das Hinterlegungsdatum der 21. Mai 1993.
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Die
Nukleotidsequenz des selektierten Klons enthält ein offenes Leseraster von
1.158 Nukleotiden, die ein Protein Mr 43.321 codieren, was eng mit
dem Wert übereinstimmt,
der für
das native Enzym bestimmt worden war.
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Die
Sequenz enthält
Regionen, die zu den der früher
klonierten Pflanzendesoxygenasen, einschließlich Flavanon-3-hydroxylase, Hyoscyamin-6-hydroxylase,
E8, ein mit Reifung in Verbindung stehendes Gen mit unbekannter
Funktion, und 1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure-oxidase,
ein Enzym, das bei der Produktion des Pflanzenhormons Ethylen involviert
ist, homolog sind. Die konservierten Sequenzen umfassen drei Histidin-enthaltende
Motive, von denen zwei als Fe-Bindungsstellen
am aktiven Zentrum des Enzyms vorgeschlagen wurden. Aminosäuren, die
in anderen Pflanzendioxygenasen konserviert werden, sind fett gedruckt.
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Die
Sequenz des Peptids, gegen den der Antikörper zur Durchmusterung der
Expressionsbibliothek gerichtet war, befindet sich nahe dem N-Terminus
und ist unterstrichen. Sie hat einen Unterschied (P für V), die,
wie wir anschließend
feststellten, von einer Verunreinigung im tryptischen Peptid herrührte, welches
sequenziert worden war. Demnach hatten alle Klone, die unter Verwendung
dieses Antikörpers
selektiert worden waren, nahezu die volle Länge und sollten, wie wir bewiesen,
funktionelle Proteine codieren.
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Heterologe Expression
der Kürbis-GA-20-Oxidase
in E. coli
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Wenn
das cDNA-Insert aus pB11, das für
GA-20-Oxidase aus Kürbis
codiert, in E. coli exprimiert wird, katalysiert das produzierte
Protein die anschließende
Oxidation der C-20-Methylgruppe.
Nur 1% der Produkte sind biologisch aktive C19-Gibberelline,
die durch Verlust von C-20 als CO2 gebildet
wurden; 99% der Produkte haben eine Carbonsäuregruppe am C-20 und sind
nicht biologisch aktiv, noch können
sie in aktive Gibberelline umgewandelt werden. Die Produktion dieses
Enzyms in Pflanzen sollte daher die C20-Gibberellin-Zwischenprodukte
der GA-Biosynthese (hauptsächlich
GA12 und GA53) zu
den Carbonsäureformen
lenken, wodurch die Level an aktiven GAs reduziert werden.
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BEISPIEL 5: Konstruktion
eines chimären
35S-GA-20-Gens (die GA-20-cDNA kloniert in pCGN1761)
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GA-20-Oxidase
wird in Sense und Antisense hinter dem konstitutiven 35S-Promotor
exprimiert. Die cDNA, die für
das GA-20-Oxidasegen codiert, wird auf den Vektor pCGN1761 transferiert,
der den doppelten 35S CaMV-Promotor und den transkriptionalen tml-Terminator
an einem von pUC-abgeleiteten
Plasmid trägt. Die
Konstruktion pCGN1761 ist in Beispiel 23 auf den Seiten 39 bis 41
der EP-A 0 392 225 offenbart, die hier durch Referenz aufgenommen
wird. Das 1,4 BamHI-Fragment, das das GA-20-Oxidasegen enthält, wird
aus dem Plasmid auf pUC-Basis, das in Beispiel 4 beschrieben ist,
ausgeschnitten und an den "annealed" Moleküladapter
der Sequenz 5'-AATTCGRACCCCTTCG-3'/5'-GATCCGAAGGGGTTCG-3' (New England Biolabs #1105
und #1106) ligiert, wodurch die BamHI-Enden in EcoRI-Enden umgewandelt werden.
Das Ligationsprodukt wird gereinigt und in die EcoRI-Stelle von
pCGNl761 kloniert, wobei Standardtechniken eingesetzt werden. Kolonien,
die die cDNA in Sense- und Antisense-Orientierung bezüglich des
doppelten 35S-Promotors tragen, werden isoliert und pCGN1761-35S-GA20ox-A bzw.
pCGN1761-35S-GA20ox-B genannt.
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BEISPIEL 6A: Transfer
der 35S-GA20-Fusion aus pCGN1761-35S-GAox-A und pCGN1761-35S-GAox-B zu dem
binären
Vektor pCIB2001
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Die
35S-GA20-Expressionskassette wird aus den Konstruktionen pCGN1761-35S-GAox-A
und pCGN1761-35S-GAox-8, die oben beschrieben wurden, ausgeschnitten,
indem zuerst mit HindIII geschnitten wird, das linearisierte Plasmid
durch Inkubation mit T4-DNA-Polymerase geglättet wird und dann mit HpaI
unter Freisetzung des 35S-GA20-tml-Inserts geschnitten wird. Dieses
wird in die StuI-Stelle von pCIB2001 kloniert, wodurch binäre Vektoren
erzeugt werden, die das GA20ox-Gen in Sense- und Antisense-Orientierung hinter
dem doppelten 35S-Promotor exprimieren.
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BEISPIEL 6B: Transfer
der 35S-GA20-Fusion aus pCGN1761-35S-GAox-A und pCGN1761-35S-GAox-B zu dem
direkten Gentransfervektor pCIB3064.
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Die
35S-GA20-Expressionskassette wird aus den Konstruktionen pCGN1761-35S-GAox-A
und pCGN1761-35S-GAox-B, die in Beispiel 5 beschrieben sind, ausgeschnitten,
indem zuerst mit HindIII geschnitten wird, das linearisierte Plasmid
durch Inkubation mit T4-DNA-Polymerase geglättet wird und dann mit HpaI unter
Freisetzung des 35S-GA20-tml-Inserts geschnitten wird. Dieses Fragment
wird in die HindIII-Stelle (durch Inkubation mit T4-DNA-Polymerase geglättet) von
pCIB3064 [Koziel et al. (1993)] kloniert, wodurch Vektoren für einen
direkten Transfer gebildet werden, die eine PAT-Genselektion verwenden,
die das GA20ox-Gen in Sense- und Antisense-Orientierung hinter dem
doppelten 35S-Promotor exprimieren.
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BEISPIEL 7: Konstruktion
eines chimären
PR1-GA20-Gens (die GA20-cDNA kloniert in pCIB1004)
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Die
cDNA, die für
das GA20-Oxidasegen codiert, wird zu dem Vektor pCIB1004 transferiert,
um sie unter die Kontrolle des chemisch induzierbaren PR1a-Genpromotors
zu stellen. pCIB1004 wird mit Ncol gespalten und der 3'-Überhang wird durch Inkubation
mit T4-DNA-Polymerase geglättet.
Die Konstruktion von pCIB1004 ist in Beispiel 21B auf Seite 36 der
EP-A 0 332 104 offenbart, die durch Referenz hier aufgenommen ist.
Anschließend
werden nicht-phosphorylierte BamHI-Linker (New England Biolabs #1003)
an die Enden ligiert und eine Spaltung mit BamHI setzt ein Insert
frei, das verworfen wird. Das 1,4 A kb GA20-enthaltende Gen wird
aus der Konstruktion von Beispiel 4 durch Spaltung mit BamHI ausgeschnitten
und an die BamHI-Stelle des von pCIB1004 stammenden Fragments ligiert,
wodurch das GA20-Gen an den PR1a-Promotor in beiden Orientierungen
fusiert wurde. Die resultierenden Plasmide wurden pCIB1004-PR1-GA20ox-A
(Sense-Orientierung) und pCIB1004-PR1-GA20ox-B (Antisense-Orientierung)
genannt.
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BEISPIEL 8A: Transfer
der PR1-GA20-Fusion aus pCGN1004-PR1-GAox-A und pCGN1004-PR1-GAox-B zu dem
binären
Vektor pCIB2001
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Die
PR-GA20-Expressionskassette wird aus dem von pCIB1004 abgeleiteten
Konstrukt durch partiellen Verdau mit KpnI, Isolierung eines Fragments
mit einer Größe von 5,6
kb und Ligation dieses Fragments in die KpnI-Stelle von pCIB2001
transferiert. Dies erzeugt binäre
Vektoren, die das GA20ox-Gen
zur Expression hinter dem chemisch regulierten PR1a-Promotor in Sense-
und Antisense-Orientierung tragen.
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BEISPIEL 8B: Transfer
der PR1-GA20-Fusion aus pCGN1004-PR1-GAox-A und pCGN1004-PR1-GAox-B zu dem
direkten Gentransfer-Vektor
pCIB3064
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Die
PR-GA20-Expressionskassette wird aus dem von pCIB1004-abgeleiteten Konstrukt
(Beispiel 7) durch partiellen Verdau mit KpnI, Gewinnung eines Fragments
mit einer Größe von 5,6
kb, Inkubation mit T4-DNA-Polymerase, um die Enden glatt zu machen,
und Ligation dieses Fragments in die HindIII-Stelle (durch Inkubation mit T4-DNA-Polymerase
glatt gemacht) von pCIB3064 transferiert, wobei Vektoren für einen direkten
Gentransfer erzeugt werden, die eine PAT-Genselektion verwenden
und das Ga20ox-Gen in Sense- und Antisense-Orientierung hinter dem chemisch regulierten
PR1a-Promotor exprimieren.
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BEISPIEL 9: Konstruktion
eines chimären
Pth-GA20-Gens
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Ein
Mark-spezifischer Promotor aus Mais wird verwendet, um das GA20-Gen
in Sense- und Antisense-Orientierung in Gewebe-spezifischer Weise zu exprimieren. pCGN1761
wird mit XhoI und SalI gespalten und mit T4-DNA-Polymerase behandelt,
um die Enden glatt zu machen. Das größere der zwei resultierenden Fragmente
wird Gel-gereinigt. Ein BamHI-Fragment, das einen Mark-spezifischen
Promotor trägt,
wird aus dem Plasmid pCIB4433 (WO 93/07278) ausgeschnitten und an
das 1,4 kb-Fragment
ligiert, das das GA-20-Oxidasegen trägt. Das Plasmid pCIB4433 wurde
bei The Agricultural Research Culture Collection (NRRL) (1818 N.
University St., IL 61604) nach den Vorgaben des Budapester Vertrags
unter der Hinterlegungsnummer NRRL B-18999 am 21. September 1992
hinterlegt. Nach der Ligation wird das Gemisch mit T4-DNA-Polymerase behandelt
und die resultierenden glatten Fragmente werden in das von pCGN1761-abgeleitete
Fragment ligiert. Durch Restriktionskartierung und Sequenzanalyse
der E. coli-Klone,
die erhalten wurden, ist es möglich,
Klone zu identifizieren, die mit dem Pth-Promotor, der eine Expressions
des Sense-GA20-Gens stromabwärts
des tml-Transkriptionsterminators
steuert, orientiert sind, und Klone zu identifizieren, die mit dem
Pth-Promotor, der die Expression des GA20-Gens in Antisense-Orientierung
stromabwärts des
tml-Terminators steuert, orientiert sind. Diese Klone werden pCGN1761-Pth-GA20ox-A
bzw. pCGN1761-Pth-Ga20ox-B bezeichnet.
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BEISPIEL 10A: Transfer
der pepC-GA20-Fusion aus pCGN1761-PepC-GA0x-A und pCGN1761-PepC-GAox-B
zu dem binären
Vektor pCIB2001
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Die
Pth-GA20ox-Kassette wird aus pCGN1761-Pth-GA20ox-A und pCGN1761-Pth-GAox-B
unter Verwendung von BglII und HpaI ausgeschnitten und in die entsprechenden
Stellen in pCIB2001 kloniert. Dies erzeugt binäre Vektoren mit GA20ox, kloniert
in Sense- und Antisense-Orientierung unter der Regulation des Mark-spezifischen
Pth-Promotors.
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BEISPIEL 10B: Transfer
der PepC-GA20-Fusion aus pCGN1761-PepC-GAox-A und pCGN1761-PepC-GAox-B
zu dem direkten Gentransfervektor pCIB3064.
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Die
Pth-GA20ox-Kassette wird aus pCGN1761-Pth-GA20ox-A und pCGN1761-Pth-GAox-B
ausgeschnitten, indem zuerst mit BglII geschnitten wird, das linearisierte
Plasmid durch Behandlung mit T4-DNA-Polymerase geglättet wird
und dann mit HpaI geschnitten wird, um das Pth-GA20ox-Insert freizusetzen.
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Dieses
wird in die HindIII-Stelle (durch Inkubation mit T4-DNA-Polymerase geglättet) von
pCIB3064 kloniert, was Vektoren zum direkten Gentransfer erzeugt,
eine PAT-Genselektion ausnützt,
das GA20ox-Gen in Sense- und Antisense-Orientierung unter der Regulierung
des Mark-spezifischen Pth-Promotors exprimiert.
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BEISPIEL 11: Konstruktion
des binären
Vektors pCIB2001
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TJS75
Kan wird zuerst durch Verdau von pTJS75 [Schmidhauser et al., J.
Bacteriol. 164: 446–455, 1985]
mit NarI unter Ausschneiden des Tetracyclingens, gefolgt von Insertion
eines AccI-Fragments aus pUC4K [Messing et al., Gene 19: 259–268, 1982],
das ein NptI-Gen trägt,
gebildet. pCIB 200 wird dann hergestellt, indem XhoI-Linker an das
EcoRV-Fragment von pCIB7 (enthält
den linken und rechten T-DNA-Rand, ein Pflanzen-selektierbares chimäres nos/nptII-Gen
und den pUC-Polylinker
[Rothstein et al., Gene 53: 153–161, 1987]),
ligiert wird und das durch XhoI verdaute Fragment in salI-verdautes TJS75 Kan
kloniert wird. pCIB2001 wird hergestellt, indem ein neuer Polylinker
in die mehrfache Klonierungsstelle von pCIB200 kloniert wird, wobei
mehrere einmal vorkommende Restriktionsenzymstellen erhalten werden.
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PFLANZENTRANSFORMATION
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Die
erfindungsgemäße rekombinante
DNA, welche die für
GA20-Oxidase codierende
DNA-Sequenz umfasst, kann in die Pflanzenzelle eingefügt werden,
indem eines der gut entwickelten Agrobacterium-Transformationssysteme
verwendet wird, oder indem eine direkte Genabgabe erfolgt, welche
z.B. Mikroinjektion [Corssway et al. (1986) Neuhaus (1987)], Elektroporation
[Riggs et al. (1986)], direkten Gentransfer [Paszkowski et al. (1984)]
oder eine ballistische Partikelbeschleunigung unter Verwendung von
z.B. Vorrichtungen, die von Agracetus, Inc., Madison, Wisconsin
und Dupont, Inc., Wilmington, Delaware, umfassen.
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Die
Detektion von transformierten Pflanzenzellen kann unter Verwendung
geeigneter Selektionssysteme, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
erreicht werden. Ein geeignetes Selektionsmarkergen kann im Pflanzenexpressionsvektor
vorhanden sein, der bei der Pflanzentransformation verwendet wird,
oder kann alternativ an einem der herkömmlicherweise angewendeten
Selektionsplasmide, z.B. das, das von Rothstein et al. (1987) beschrieben
wurde, das ein selektierbares Hygromycinresistenzgen enthält, bereitgestellt
sein. Das genannte Plasmid kann zusammen mit der rekombinanten DNA
gemäß der Erfindung,
die die für
GA20-Oxidase codierende DNA-Sequenz
umfasst, unter Verwendung einer Co-Transformation in die Pflanzenzelle
eingeführt
werden.
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BEISPIEL 12: A. tumefaciens-vermittelte
Transformation von N. tabacum
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Explantate
mit grob 5 bis 10 mm werden aus jungen 3 bis 5 cm langen Blättern, und
zwar dritte bis sechste, aus dem Apex von N. tabacum cv "Xanthi nc", die unter keimfreien
Bedingungen [Facciotti und Pilet, 1979] in festem MS-Medium [Murashige
und Skoog, 1962], das 0,7% Phytagar (Gibco-BRL), 1 mg/l IAA, 0,15 mg/l
Kinetin enthält,
gewachsen waren, geschnitten. Diese Explantate werden auf festem
MS-Medium, das 0,6% Phytagar, 40 mg/l Adeninsulfat, 2 mg/l IAA und
2 mg/l Kinetin enthält,
plattiert; auf die Oberfläche
wird ein #1 Whatman-Filter gelegt, und das Ganze wird für 24 h im
Dunklen bei 24°C
inkubiert. Agrobacterium-Stämme,
die die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden über
Nacht in LBMG bei 30°C an
einer Schüttelvorrichtung
mit 180 U/min wachsen gelassen. Explantate werden in eine Bakteriensuspension mit
3,3 × 108 Zellen/ml für etwa 5 min eingetaucht, auf
sterile Papiertücher
geblottet und auf denselben Platten replattiert. Nach 48 Stunden
werden Explantate auf Selektionsmedium gelegt, welches dasselbe
Plattenmedium wie oben plus 350 mg/l Cefotaxim und 100 mg/l Kanamycin
enthält.
Co-kultiviertes Kontrollgewebe wird auf dasselbe Medium, allerdings
ohne Kanamycin, gelegt. Die Explantate werden alle 2 Wochen auf
frisches Medium übertragen.
Schösslinge
werden 4 bis 8 Wochen nach Co-Kultivierung
geerntet, auf 50 ml-Kulturröhrchen
mit 25 ml festem MS-Medium, das 0,6% Phytogar, 1 mg/l IBA, 350 mg/l
Cefotaxim und 100 mg/l Kanamycin enthält, gelegt. Das ganze Gewebe
wird bei 24°C
bis 28°C,
12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit, Lichtintensität 6.700
bis 8.400 lx wachsen gelassen. Die Schösslinge bilden in 1 bis 2 Wochen
Wurzeln und werden dann in Pflanzmischung in 4''-Töpfe umgetopft
und in das "transgene
Pflanzen-Phytotron" gestellt.
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BEISPIEL 13: Blattscheibentransformation
von Tabak
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Agrobacterium-Stämme, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden 18 bis 24 h in Glutamatsalzmedium, eingestellt
auf pH 5,6 und supplementiert mit 0,15% Mannit, 50 mg/ml Kanamycin,
50 mg/ml Spectinomycin und 1 mg/ml Streptomycin, wachsen gelassen,
bevor sie zu einem OD600-Wert von 0,2 in
dem selben Medium ohne die Antibiotika verdünnt werden. Die Bakterien werden
dann für
3 bis 5 h vor Verdünnung
auf einen OD600-Wert von 0,2 bis 0,4 zur
Inokulierung von Scheiben von 5 bis 7 mm, welche aus Blättern von
N. tabacum cv xanthi ausgestanzt worden waren, wobei N. tabacum
cv xanthi aseptisch in GA7-Behältern
nach einer Modifikation der Verfahren von Horsch et al. (1985) wachsen
gelassen worden war, wachsen gelassen.
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Die
Blattscheiben werden auf 0,7% Agar, der Murashige und Skoogs Haupt-
und Nebensalze (MS), 1 mg/l Benzyladenin und 1 mg/ml NAA enthält, für 2 Tage
gehalten, bevor eine Übertragung
auf dasselbe Medium, das 50 mg/ml Kanamycin, 100 mg/ml Carbenicillin
und 100 mg/ml Mefoxin enthält,
erfolgt. Schösslinge, die
sich auf den Scheiben bilden, werden herausgeschnitten und vermehrt,
bis sechs Pflänzchen
erhalten werden, und zwar durch Subkultivieren der Schösslingsspitzen
auf MS-Medium, das 50 mg/ml Kanamycin enthält, in GA7-Behältern.
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Die
Schösslinge
bilden auf Medium, das keine Hormone und 50 mg/ml Kanamycin enthält, Wurzeln, werden
auf Erde übertragen
und vor Übertragung
in das Gewächshaus
zur Induktionsbehandlung mit chemischen Regulatoren in einem Phytotron
abgehärtet.
Zur Blütezeit
werden Blüten
zur Selbstbestäubung
induziert. Nach Reifung werden Samen geerntet.
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Beispiel 14: Produktion
von transgenem Tabakcallus und von transgenen Tabakpflanzen
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Agrobacterium-Stämme, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden verwendet, um eine Callusbildung aus
Blattscheiben zu transformieren. Callusbildung wird auf Kanamycin-enthaltendem MSBN-Selektionsmedium
auf einem Calluswachstumsmedium, das MS-Haupt-, Nebensalze und Fe-EDTA (Gibco
#500-1117; 4,3 g/l), MS-Vitamine, 100 mg/l Myoinositol, 20 g/l Saccharose,
2 mg/l NAAA und 0,3 mg/l Kinetin umfasst, aufrechterhalten.
-
Der
Callus kann verwendet werden, um transgene Pflanzen zu regenieren,
indem Callusstücke
auf MSBN-Medium übertragen
werden und beschriebenen Verfahren gefolgt wird.
-
Beispiel 15: Transformation
von Karotten
-
Agrobacterium-Stämme, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden wie es in Beispiel 13 beschrieben ist,
wachsen gelassen. Die Bakterien, die auf einen OD600-Wert von 0,2 bis
0,4 verdünnt
sind, werden dann zur Inokulierung von Scheiben verwendet, welche
aus Oberflächen-sterilisierten Karotten
geschnitten waren.
-
Um
die Karotten an der Oberfläche
zu sterilisieren, werden sie geschält und dann 20 min in eine 10%ige
Chlorox-Lösung
eingeweicht. Die Karotten werden mit sterilem Wasser abgespült, in 5
mm-Stücke
als Scheiben geschnitten und mit der Basalseite nach oben auf Wasseragar
gelegt. Danach werden 20 bis 50 ml Bakterien auf die Oberfläche der
Scheiben aufgebracht. Nach 7 Tagen werden die Scheiben auf 0,7%
Agar, der MS-Salze, 3% Saccharose, 0,1 mg/l 2,4-D, 50 mg/ml Kanamycin,
100 mg/ml Carbenicillin und 100 mg/ml Mefoxin enthält, transferiert.
Die Callusbildung um den Cambiumring wird ausgeschnitten und auf
0,7% MS-Agar, ergänzt
mit 3% Saccharose, 0,1 mg/l 2,4-D, 50 mg/ml Kanamycin, 100 mg/ml
Carbenicillin und 100 mg/ml Mefoxin, gelegt. Nachdem der Callus
gewachsen ist, wird er in kleine Stücke geschnitten und willkürlich auf
vier Platten mit demselben Medium verteilt.
-
BEISPIEL 16: Transformation
von Sonnenblumen
-
Agrobacterium-Stämme, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden wie beschrieben wachsen gelassen. Die
Bakterien, verdünnt
auf einen OD600-Wert von 0,2 bis 0,4, werden
dann zur Beimpfung von Sonnenblumenpflanzenstengeln verwendet, die
wie folgt präpariert
waren:
Sonnenblumensamen werden 10 min in 10% Captan, danach
10 min in 10% Chlorox eingeweicht und mit sterilem Wasser gespült. Die
Samenhüllen
werden entfernt und die Samen werden auf 0,7% Wasseragar im Dunklen
3 Tage lang gekeimt, wonach sie in einen "Labline"-Inkubator, der auf 23°C mit 12
Stunden Tag und 12 Stunden Nacht eingestellt war, gestellt wurden.
Die Setzlinge werden für
1 Woche wachsen gelassen, bevor sie entwipfelt wurden und eine Inokulierung
der Bakterien auf der Stengelschnittoberfläche erfolgte.
-
Nach
einer Woche wurden die inokulierten Stengel geschnitten und auf
0,7% Agar, enthaltend MS-Salze, 3% Saccharose, 2 mg/ml NAA, 1 mg/ml
BAP, 100 mg/ml Carbenicillin, 100 mg/ml Mefoxin und 50 mg/ml Kanamycin,
gelegt. Der Callus wird alle zwei Wochen auf frische Medien übertragen,
bis eine ausreichende Menge für
vier Platten erhalten wird. Die Hälfte des Callus, der aus virulenten
Agrobacterium-Stämmen wächst, wird
auf Medium ohne Hormone, das 50 mg/ml Kanamycin enthält, übertragen.
-
BEISPIEL 17: Transformation
von Tomaten
-
Agrobacterium-Stämmen, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden wie in Beispiel 13 beschrieben wachsen
gelassen. Die Bakterien, die auf einen OD600-Wert
von 0,2 bis 0,4 verdünnt
sind, werden dann zur Inokulierung von Stengel von Tomatensetzlingen
verwendet, die wie folgt präpariert
wurden:
Tomatensamen werden 20 min in 10% Chlorox eingeweicht
und mit sterilem Wasser gespült.
Die Samen werden auf 0,7% Wasseragar im Dunklen 3 Tage lang gekeimt,
wonach sie in einen Laborinkubator gestellt werden, der auf 23°C mit 12
Stunden Tag und 12 Stunden Nacht eingestellt ist. Die Setzlinge
werden für
1 Woche vor Entwipfelung und Inokulierung mit den Bakterien auf
der Stengelschnittoberfläche
wachsen gelassen.
-
Nach
einer Woche werden die inokulierten Stengel geschnitten und auf
0,7% Agar gelegt, der MS-Salze, 3% Saccharose, 2 mg/ml NAA, 1 mg/ml
BAP, 100 mg/ml Carbenicillin, 100 mg/ml Mefoxin und 50 mg/ml Kanamycin
enthält.
Der Callus wird alle 2 Wochen auf frisches Medium übertragen,
bis eine ausreichende Menge für
vier Platten erhalten wird.
-
BEISPIEL 18: Transformation
von Baumwolle
-
Agrobacterium-Stämme, die
die oben beschriebenen binären
Vektoren enthalten, werden wie es beschrieben wurde, wachsen gelassen.
Die Bakterien, die auf einen OD600-Wert
von 0,2 bis 0,4 verdünnt
sind, werden dann zur Inokulierung von Baumwollcotylen verwendet,
welche wie folgt präpariert
sind:
Die Baumwollsamen werden 20 min in 10% Chlorox eingeweicht
und mit sterilem Wasser gespült.
Die Samen werden auf 0,7% Wasseragar im Dunklen keimen gelassen.
Die Keimpflanzen werden für
1 Woche wachsen gelassen, bevor eine Inokulierung der Bakterien
auf die Cotylenoberfläche
erfolgt. Die inokulierten Cotylene werden Callus bilden gelassen,
bevor sie geschnitten werden und auf 0,7% Agar, der MS-Salze, 3%
Saccharose, 100 mg/ml Carbenicillin und 100 mg/ml Mefoxin enthält, gelegt
werden. Der Callus wird alle 3 Wochen auf frisches Medium transferiert,
bis eine für
4 Platten ausreichende Menge erhalten wird. Die Hälfte des
Callus, der aus den virulenten Agrobacterium-Stämmen gewachsen ist, wird auf
ein Medium ohne Hormone, das 50 mg/ml Kanamycin enthält, transferiert.
-
BEISPIEL 19: Herstellung
eines speziellen Callus-Typs von Zea mays, Elite Inzucht Linie Funk
2717
-
ZeaA-Maispflanzen
der Inzucht Linie Funk 2717 werden im Gewächshaus zum Blühen wachsen
gelassen und selbst-bestäubt.
Unreife Ähren,
die Embroys mit etwa 2 bis 2,5 mm in der Länge enthalten, werden von den
Pflanzen entfernt und für
20 min in 10% Chlorox-Lösung
sterilisiert. Embryos werden aseptisch aus den Kernen entfernt und
mit der Embryo-Achse nach unten auf OMS-Medium plattiert, welches
0,1 mg/l 2,4-D, 6% Saccharose und 25 mM L-Prolin enthält und mit
0,24% Gelrite® verfestigt
ist (Initiationsmedium). Nach einer 2-wöchigen
Kultur im Dunklen bei 27°C
wird der Callus, der sich am Scutellum entwickelt, vom Embryo entfernt
und auf B5-Medium
(Gamborg et al., 1968), das 0,5 mg/l 2,4-D enthält und mit 0,24% Gelrite® verfestigt
ist, plattiert. Der Callus wird alle zwei Wochen auf frischem Medium
subkultiviert. Nach insgesamt 8 Wochen nach Legen der Embryos auf
das Initiationsmedium wird der spezielle Callus-Typ durch seine
charakteristische Morphologie identifiziert. Dieser Callus wird
auf demselben Medium weiter subkultiviert. Nach einem weiteren 2-monatigen
Zeitraum wird der Callus auf N6-Medium, das 2 mg/l 2,4-D enthält und mit
Gelrite® verfestigt
ist, transferiert und in Reihe subkultiviert.
-
BEISPIEL 20: Herstellung
einer Suspensionskultur von Zea mays, Elite Inzucht Funk 2717
-
Der
oben beschriebene Callus wird für
insgesamt wenigstens sechs Monate subkultiviert. Der zur Subkultur
gewählte
Callus-Typ ist vergleichsweise nicht-schleimig, granulär und sehr
brüchig,
so dass er sich in kleine einzelne Zellaggregate aufteilt, wenn
er in flüssiges
Medium gelegt wird. Kulturen, die Aggregate mit großen ausgedehnten
Zellen enthalten, werden nicht beibehalten. Etwa 500 mg-Aliquots
des speziellen Callus von Zea mays-Elite Inzucht Funk 2717 werden
in 30 ml N6-Medium, das 2 mg/l 2,4-D enthält, in 125 ml-Delong-Kolben gelegt.
Nach einwöchiger
Kultur bei 26°C
im Dunklen auf einem kreisförmigen
Schüttler
("gyratory shaker") (130 U/min, 2,5
cm Drehung) wird das Medium durch frisches Medium ersetzt. Die Suspensionen
werden nach einer weiteren Woche erneut subkultiviert. Zu dieser
Zeit werden die Kulturen untersucht und die, die keine große Anzahl
expandierter Zellen zeigen, werden zurückbehalten. Suspensionskulturen,
die Aggregate mit großen
expandierten Zellen enthalten, werden verworfen. Das bevorzugte
Gewebe besteht aus dichten zytoplasmisch teilenden Zellaggregaten,
die eine charakteristisch glattere Oberfläche haben als der übliche Typ der
Zellaggregate. Die Kulturen, die zurück gehalten werden, haben wenigstens
50% Zellen, die durch diese kleinen Aggregate repräsentiert
werden. Dies ist die gewünschte
Morphologie. Diese Suspensionen haben auch eine schnelle Wachstumsrate
mit einer Verdoppelungszeit von weniger als 1 Woche. Die Suspensionskulturen
werden wöchentlich
subkultiviert, indem 0,5 ml PCV in 25 ml frisches Medium transferiert
werden. Nach 4 bis 6 Wochen einer Subkultur auf diese Weise vermehren
sich die Kulturen bei wöchentlicher
Subkultur 2- bis 3-fach. Kulturen, in denen mehr als 75% der Zellen
die gewünschte
Morphologie haben, werden zur weiteren Subkultur zurückgehalten.
Die Linien werden aufrechterhalten, indem immer der Flash, dessen
Inhalte die beste Morphologie aufweisen, zur Subkultur gewählt wird.
Eine periodische Filtration alle 2 Wochen durch Stainless Steel-Siebe
mit einer Porengröße von 630
mm wird in einigen Fällen
angewendet, um die Dispersion der Kulturen zu verstärkten, ist
allerdings nicht notwendig.
-
BEISPIEL 21: Herstellung
von Protoplasten aus Suspensionskulturen von Zea mays
-
1
bis 1,5 ml PCV der Suspensionskulturzellen von oben werden in 10
bis 15 ml eines filtriersterilisierten Gemisches, bestehend aus
4% Cellulase RS mit 1% Rhozyme in KMC (8,65 g/l KCl, 16,47 g/l MgCl2·6H2O und 12,5 g/l CaCl2·2H2O, pH 5,6)-Salz-Lösung inkubiert. Ein Verdau
wird bei 30°C
an einem sich langsam hin und her bewegenden Tisch über einen
Zeitraum von 3 bis 4 Stunden durchgeführt. Die Herstellung wird unter
einem Umkehrmikroskop bezüglich
Protoplastenfreisetzung überwacht.
Die Protoplasten, die freigesetzt werden, werden wie folgt gesammelt:
Die
Präparation
wird durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 100 mm, anschließend durch
ein Sieb mit einer Maschenweite von 50 mm filtriert. Die Protoplasten
werden durch die Siebe mit einem Volumen KMC-Salz-Lösung, das
dem ursprünglichen
Volumen der Enzymlösung
entspricht, gewaschen. 10 ml der Protoplastenpräparation werden in jedes von
mehreren Kunststoff-Einwegzentrifugenröhrchen gegeben und 1,5 bis
2 ml 0,6 M Saccharose-Lösung
(mit 0,1% MES und KOH auf pH 5,6 gepuffert) darunter geschichtet.
Das Röhrchen
wird bei 60 bis 100 × g
für 10
min zentrifugiert und die Protoplastenbanden an der Grenzfläche werden
mit einer Pipette gesammelt und in frisches Röhrchen gebracht. Die Protoplastenpräparation
wird 10 ml frischer KMC-Salz-Lösung
resuspendiert und für
5 min bei 60 bis 100 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und verworfen und die Protoplasten werden in dem verbleibenden
Tropf vorsichtig resuspendiert und dann werden nach und nach 10
ml einer KMC-Lösung der
Stärke
13/14 zugegeben. Nach erneutem Zentrifugieren für 5 min wird der Überstand
erneut entfernt und die Protoplasten werden in einer KMC-Lösung der
Stärke 6/7
re-suspendiert. Ein Aliquot wird zur Zählung entnommen, und die Protoplasten
werden durch Zentrifugation erneut sedimentiert. Die Protoplasten
werden mit 107 pro ml in KM-8p-Medium oder
in 0,5 M Mannit, enthaltend 6 mM MgCl2,
oder in anderem geeigneten Medium zur Verwendung bei der Transformation,
wie es in den folgenden Beispielen beschrieben wird, re-suspendiert.
Diese Protoplasten-Suspension
wird zur Transformation eingesetzt und wird wie unten beschrieben
kultiviert.
-
Beispiel 22: Transformation
von Zea mays-Protoplasten durch Elektroporation
-
- A. Alle Schritte außer dem Hitzeschock werden
bei Raumtemperatur (22 bis 28°C)
durchgeführt.
Die Protoplasten werden im letzten Schritt der oben beschriebenen
in 0,5 M Mannit, das 0,1% MES und 6 mM MgCl2 enthält, resuspendiert.
Der Widerstand dieser Suspension wird in der Kammer in Dialog-Elektroporators
gemessen und auf 1 bis 1,2 kL unter Verwendung einer 300 mM MgCl2-Lösung
eingestellt. Die Protoplasten werden hitzegeschockt, indem das Röhrchen,
das die Probe enthält,
für 5 min
in ein Wasserbad mit 45°C
getaucht wird, worauf sich ein Kühlen
bei Raumtemperatur auf Eis einschließt, und 4 mg linearisiertes
Plasmid und 20 mg Kälberthymusträger-DNA
zu Aliquots von 0,25 ml dieser Suspension gegeben werden. 0,125
ml einer 24% PEG-Lösung
(MG 8000) in 0,5 M Mannit, die 30 mM MgCl2 enthält, werden den
Protoplasten zugesetzt. Das Gemisch wird gut aber leicht gemischt
und 10 min inkubiert. Die Probe wird in die Kammer des Elektroporators
transferiert und die Proben werden mit 10 Sekunden-Intervallen dreimal
mit Anfangsspannungen von 1500, 1800, 2300 oder 2800 Vcm–1 und
einer exponentiellen Verzögerungszeit
von 10 ms gepulst.
Die Protoplasten werden wie folgt kultiviert.
Die Proben werden in 6 cm-Petrischalen bei Raumtemperatur plattiert.
Nach weiteren 5 bis 15 min werden 3 ml KM-8p-Medium, das 1,2% SeaPlaque-Agarose
und 1 mg/l 2,4-D enthält
zugesetzt. Die Agarose und die Protoplasten werden gut vermischt
und das Medium wird gelieren gelassen.
- B. Dies wird mit einer oder mehreren der folgenden Modifikationen
wiederholt:
Der Widerstand der Protoplastenpräparation
wird auf 0,5 bis 0,7 kL eingestellt.
-
Das
verwendete PEG ist PEG mit einem MG von 4000.
-
Es
wird kein PEG zugesetzt oder es wird ein halbes Volumen 12% PEG
zugesetzt.
-
Die
Impulse werden in Intervallen von 3 Sekunden angewendet.
-
Die
Protoplasten werden nach der Elektroporation in Schalen plattiert,
die auf eine Platte gestellt werden, welche auf eine Temperatur
von 16°C
gekühlt
wird.
-
Die
Protoplasten werden nach dem Elektroporationsschritt in Röhrchen gegeben,
mit 10 ml KMC-Lösung
der Stärke
6/7 oder mit W5-Lösung
(umfasst 380 mg/l KCl, 18,375 g/l CaCl2·2H2O, 9 g/l NaCl; 9 Ag/l Glucose, pH 6,0) gewaschen,
danach durch Zentrifugation bei 60 × g für 10 min gesammelt, in 0,3
ml KM-Medium re-suspendiert
und wie in A. plattiert.
-
Die
Kälberthymusträger-DNA
wird nicht zugesetzt.
-
Beispiel 23: Transformation
von Zea mays-Protoplasten durch Behandlung mit PEG
-
- A. Die Protoplasten werden im letzten Schritt
der oben beschriebenen in einer 0,5 M Mannitlösung, die 12 bis 30 mM MgCl2 enthält,
re-suspendiert. Es wird ein Hitzeschock mit 45°C für 5 min durchgeführt, wie
es beschrieben wurde. Die Protoplasten werden in Aliquots zur Transformation
in Zentrifugenröhrchen
verteilt, 0,3 ml suspendierte Protoplasten pro Röhrchen. Während der nächsten 10 min wird Folgendes
zugesetzt: DNA und PEG-Lösung
(MG 6000, 40%, enthaltend 0,1 M Ca(NO3)2 und 0,4 M Mannit; pH 8 bis 9 mit KOH), wobei
eine Endkonzentration von 20% PEG erreicht wird. Die Aliquots werden
für 30
min unter gelegentlichem leichten Schütteln inkubiert und dann werden
die Protoplasten in Petrischalen gegeben (0,3 ml ursprüngliche
Protoplastensuspension pro 6 cm Durchmesser-Schale) und kultiviert,
wie beschrieben.
- B. Dies wird wiederholt und die Protoplasten werden nach 30-minütiger Inkubation
in der PEG-Lösung
von oben durch Zusatz von 0,3 ml W5-Lösung fünfmal in 2- bis 3-Minuten-Intervallen gewaschen.
Die Protoplastensuspension wird zentrifugiert und der Überstand
wird entfernt und die Protoplasten werden kultiviert, wie beschrieben.
- C. Das Obige wird mit der Modifikation wiederholt, dass die
Endkonzentration an PEG zwischen 13 und 25% liegt.
-
Beispiel 24: Callusregeneration
aus Protoplasten
-
Die
Platten, die die Protoplasten in Agarose enthalten, werden bei 26°C ins Dunkle
gestellt. Nach 14 Tagen entstehend aus den Protoplasten Kolonien.
Die Agarose, die die Kolonien enthält, wird auf die Oberfläche einer
Petrischale mit einem Durchmesser von 9 cm, die 30 ml N6-Medium,
das 2 mg/l 2,4-D, verfestigt mit 0,24% Gelrite, enthält, enthält, transferiert.
Dieses Medium wird als 2N6 bezeichnet. Der Callus wird im Dunklen
bei 26°C
weiter kultiviert und Callusstücke
werden alle 2 Wochen in frischem festem 2N6-Medium subkultiviert.
-
Beispiel 25: Selektion
von transformiertem Callus von Zea mays
-
Das
obige Beispiel wird mit der Modifikation wiederholt, dass ein geeignetes
Selektionsagens zu dem 2N6-Medium gegeben wird, um auf transformierte
Zellen zu selektieren.
-
Beispiel 26: Regeneration
von Maispflanzen
-
- A. Callus wird auf 2N6-Medium zur Erhaltung
gelegt und auf ON6 (umfassend N6-Medium, dem 2,4-D fehlt) und N61-Medium
(umfassend N6-Medium, das 0,25 mg/l 2,4-D und 10 mg/l Kinetin enthält) gelegt,
um eine Regeneration zu initiieren. Callus, der auf ON6- und N61-Medium
gewachsen ist, wird im Licht wachsen gelassen (16 Stunden/Tag Licht
mit 840 bis 8400 lx aus weißen
Fluoreszenzlampen). Callus, der an N61-Medium gewachsen ist, wird
nach 2 Wochen auf ON6-Medium transferiert, da eine längere Zeit
an N61-Medium schädlich
ist. Der Callus wird alle 2 Wochen subkultiviert, selbst wenn der
Callus wieder auf dieselbe Mediumsformulierung zu übertragen
ist. Pflänzchen
treten in etwa 4 bis 8 Wochen auf. Sobald die Pflänzchen wenigstens
2 cm groß sind,
werden sie auf ON6-Medium in GA7-Behältern übertragen. In 2 bis 4 Wochen
bilden sich Wurzeln und wenn die Wurzeln gut ausgebildet aussehen,
so dass sie Wachstum unterstützen
können,
werden die Pflänzchen
in Erde in Torftöpfe
umgepflanzt, wobei sie für
die ersten 4 bis 7 Tage unter Schatten bleiben. Es ist oft hilflich,
einen klaren Kunststoffbecher für
2 bis 3 Tage über
die Transplantate zu stülpen,
um ihr Härten
zu unterstützen.
Sobald die Pflanzen etabliert sind, werden sie wie normale Maispflanzen
behandelt und im Gewächshaus
zur Reife wachsen gelassen. Um Nachkommen zu erhalten, werden die
Pflanzen selbstbestäubt
oder mit Wildtyp gekreuzt.
- B. Das obige Beispiel wird mit der Modifikation wiederholt,
dass ein geeignetes Selektionsmittel zu dem Medium gegeben wird,
welches verwendet wird, um den Callus aufrecht zu erhalten.
-
Beispiel 27: Produktion
von transgenen Maispflanzen Gewebe
-
Unreife
Maisembryos mit einer Länge
von etwa 1,5 bis 2,5 mm werden aus einer Ähre vom Genotyp 6N615 14 bis
15 Tage nach der Bestäubung
herausgeschnitten. Die Mutterpflanze wird im Gewächshaus wachsen gelassen. Vor
dem Ausscheiden wird die Ähre
mit 20% Chlorox für
20 min oberflächensterilisiert
und dreimal mit sterilem Wasser gespült. Einzelne Embryos werden
mit der Scutellumseite in einen Bereich von 2 cm2,
36 Embryos pro Platte, auf das Callusinitiationsmedium, plattiert;
2DG4 + 5 Chloramben-Medium (N6-Hauptsalze, B5-Nebensalze, MS-Eisen, 2% Saccharose,
mit 5 mg/l Chloramben, 20 mg/l Glucose und 10 ml G4-Zusätze, Tabelle
1) werden nach dem Autoklavieren zugesetzt.
-
Tabelle 1 – G4-Zusätze
-
Ingrediens pro Liter Medium
-
- Caseinhydrolysat 0,5 g
- Prolin 1,38 g
- Nikotinsäure
0,2 mg
- Pyridoxin-HCl 0,2 mg
- Thiamin-HCl 0,5 mg
- Cholin-HCl 0,1 mg
- Riboflavin 0,05 mg
- Biotin 0,1 mg
- Folsäure
0,05 mg
- Ca-pantothenat 0,1 mg
- p-Aminobenzoesäure
0,05 mg
- B12 0,136 g
-
Beschuss
-
Gewebe
wird unter Verwendung der PDS-1000He Biolistics-Vorrichtung beschossen. Das Gewebe wird
8 cm unter dem Stopp-Schirmbrett
auf das Brett gelegt. Das Gewebe wird einmal mit der DNA/Goldmikroträger-Lösung 101
beschossen, auf dem Makroträger
getrocknet. Der verwendete Stopp-Schirm ist von Hand unter Verwendung
eines 10 × 10-Edelstahl-Maschengewebeschirms
gestanzt. Es werden Bruchscheiben mit einem Wert von 1550 psi verwendet.
Nach Beschuss werden die Embryonen im Dunklen bei 25°C kultiviert.
-
Präparation
von DNA zur Abgabe
-
Der
Mikroträger
wird im wesentlichen nach den Anweisungen, die mit der Biolistic-Vorrichtung
geliefert wurden, präpariert.
-
Callusbildung
-
Embryos
werden auf Callusinitiierungsmedium mit 3 mg/l PPT 1 Tag nach Beschuss
transferiert. Embryos werden bezüglich
der Callusinitiierung 2 und 3 Wochen nach Beschuss einer Punktbewertung
unterzogen. Reaktionen werden auf das Calluserhaltungsmedium, 2DG4
+ 0,5 2,4-D-Medium, ergänzt
mit einem geeigneten Selektionsmittel, das vom verwendeten Selektionsmarkergen
abhing, transferiert. Calluserhaltungsmedium ist N6-Hauptsalze,
B5-Nebensalze, MS-Eisen,
2% Saccharose mit Zugaben von 0,5 mg/l 2,4-D, 20 mg/l Glucose und
10 ml G4 nach dem Autoklavieren. Embryogener Callus wird alle 2
Wochen auf frisches Erhaltungsmedium, das ein geeignetes Selektionsmittel
enthält,
subkultiviert. Der gesamte Callus wird im Dunklen bei 25°C inkubiert.
-
Die
Typ I-Callusbildungsantwort ist 18%. Jeder Embryo, der Callus produzierte,
wird als einzelnes Ereignis kultiviert, das zu einer einzelnen Linie
wurde.
-
Regeneration
-
Nach
12-wöchiger
Selektion wird das Gewebe aus dem Calluserhaltungsmedium mit einem
geeigneten Selektionsmittel entfernt und auf Regenerationsmedium
gegeben und bei 25°C unter
Anwendung einer Fotoperiode mit 16 Stunden Licht (50 E. m-2, s-1)/8
Stunden Dunkelheit inkubiert. Regenerationsmedium ist 0,25 MS3S5BA
(0,25 mg/l 2,4-D, 5 mg/l BAP, MS-Salze, 3% Saccharose) über 2 Wochen,
gefolgt von Subkultur auf MS3S-Medium
zur Pflanzenregeneration. Nach 4 bis 10 Wochen werden Pflanzen entfernt
und in GA7 gegeben.
-
Beispiel 28: Herstellung
von embryogenen Suspensionen aus Gewebe von Dactylis glomerata L.
(Knaulgras)
-
- A. Embryogener Callus wird aus Basalsektionen
der jüngsten
Blätter
von im Gewächshaus
gewachsenen Knaulgraspflanzen (Dactylis glomerata L.) initiiert,
wie es von Hanning und Conger (1982) beschrieben wurde. Die Blätter werden
durch Eintauchen in einer 1:10-Verdünnung von Chlorox-Lösung (5,25%
Natriumhypochlorit; The Clorox Company, Oakland, Ca.) für etwa 10
min oberflächenbehandelt
und dann in kleine Segmente mit einer Länge von 1 bis 5 mm oder einem
solchen Durchmesser geschnitten. Diese Segmente werden auf sterilem
SH-30-Medium, das 0,8% Agarose als Geliermittel enthält, plattiert.
Callus und/oder embryogene Strukturen erscheinen innerhalb von 2
bis 6 Wochen nach Plattierung bei Kultur bei etwa 25°C. Embryogener
Callus wird aufrechterhalten, indem alle 2 bis 4 Wochen auf frisches
SH-30-Medium eine Subkultur angelegt wird und indem im Dunklen bei
25°C kultiviert
wird.
- B. Embryogene Suspensionskulturen werden initiiert, indem etwa
0,5 g Frischgewicht an embryogenem Callus in 50 ml flüssiges Medium
gegeben werden, das von Gray und Conger (1985) beschrieben wurde und
das 45 mM Dicamba und 4 g/l Caseinhydrolysat enthält. Die
Suspensionskulturen werden bei 27°C
unter einer Fotoperiode mit 16 h Licht (3300 lx), 8 Stunden Dunkelheit
an einem Gyratory-Schüttler
mit etwa 130 U/min in 125 ml-Delong-Flaschen, die mit einer Metallkappe
und Parafilm dicht abgeschlossen sind, wachsen gelassen. Nach etwa
4 Wochen werden die großen
Klumpen sich für
etwa 30 Sekunden absetzen gelassen und 10 ml-Aliquots des überstehenden
Mediums, das kleine Zellcluster enthält, werden entfernt und in
50 ml frisches Medium transferiert. Dieser Prozess wird alle 3 bis
4 Wochen wiederholt, wobei die erfolgreichsten Kulturen als die
mit kleinerer Klumpengröße und besserer
Qualität
auf der Basis des Vorliegens kleiner zytoplasmischer Zellen beurteilt
wurden. Nach 5 bis 8 Übertragungen
sind die Suspensionen im wesentlichen frei von nicht-embryogenen
Zellen und die Mehrheit der Cluster als embryogenen Zellen sind
ziemlich klein (150 bis 2000 mm).
-
Beispiel 29: Isolierung
und Reinigung von Dactylis glomerata L.-Protoplasten
-
Protoplasten
werden aus den obigen embryogenen Suspensionskulturen durch aseptisches
Filtrieren der Zellen an einer Nalgene-0,2 mm-Filtereinheit und
danach Zugeben von 0,5 g Frischgewichtzellen zu jeweils 12,5 ml
Protoplastenenzymgemisch in eine Petrieschale hergestellt. Das Enzymgemisch
besteht aus 2% Cellulase RS, 7 mM CaCl2 × H2O, 0,7 mM NaH2NPO4 × H2O, 3 mM MES (pH 5,6), Glucose (550 mOs/kg
H2O auf pH 5,6), und der Filter ist sterilisiert.
Das Gemisch wird an einem Planetenschüttler mit etwa 50 U/min in Dimm
(< 420 lx)-Licht
für etwa
4 bis 5 Stunden verwirbelt. Der Verdau wird dann durch ein Edelstahl-Sieb
(Maschenweite 100 mm) gesiebt und in 12 Zentrifugen-Röhrchen verteilt,
die mit etwa 60 bis 100 × g
für etwa
5 min zentrifugiert werden. Das Protoplasten enthaltende Sediment
wird dann dreimal mit Protoplastenkulturmedium KM-8p gewaschen,
das mit Glucose auf 550 mOs/kg H2O eingestellt
ist. Zu diesem Zeitpunkt kann ein Flotationsschritt zur weiteren
Reinigung der Protoplasten enthalten sein. In diesem Fall werden
die gewaschenen Protoplasten über
10 ml KM-8p-Kulturmedium, das mit Saccharose mit 700 mOs/kg H2O eingestellt ist, geschichtet. Nach Zentrifugation
mit 60 bis 100 × g
für etwa
10 min werden die Protoplastenbanden an der Grenzfläche unter
Verwendung einer feinen Pipette gesammelt. Schließlich werden
die Protoplasten in 1 bis 2 ml KM-8p-Kulturmedium re-suspendiert
und durch ein Edelstahl-Sieb (Maschenweite 20 mm) gesiebt. Die freigesetzten
Protoplasten werden gesammelt und gewaschen und in KM-8p-Medium
zur Kultur oder in osmotisch eingestelltem Medium, das zur Transformation
geeignet ist, entsprechend den folgenden Beispielen re-suspendiert.
-
Beispiel 30: Dactylis
glomerata L.-Protoplastenkultur und Calluswachstum
-
- A. Die gereinigten Protoplasten werden mit
einer Dichte von etwa 5 × 105 Protoplasten pro ml in KM-8p-Kulturmedium
plattiert, welches 1,3% SeaPlaque-Agarose (FMC Corp., Marine Colloids
Division, Rockland, Maine, USA) und 30 bis 40% konditioniertes Medium
(erhalten von 3 bis 4 Wochen alten Dactylis glomerata L.-embryogenen
Suspensionskulturen durch Filtrieren des Mediums durch ein steriles
Nalgene-Filter mit 0,2 mm, Einstellen des Mediums auf 550 mOs/kg
H2O durch Zugabe von Glucose und Filtriersterilisieren) enthält. Die
Platten werden dann ins Dunkle bei einer konstanten Temperatur von
28°C gelegt.
Nach 10 bis 14 Tagen wird die Agarose in Keile geschnitten und in "Perlenkultur" gelegt, wie es von
Shillito et al. (1983) beschrieben ist, wobei 20 ml SH-45-Suspensionskulturmedium
mit 3% Saccharose pro 3 ml ursprünglicher Agarose-Einbettkultur
verwendet werden. Die Pflanzen werden auf einen Plattenschüttler gestellt
und bei etwa 50 U/min in Licht bei 670 lx bewegt. Wenn die Kolonien
aus der Agarose herauswachsen und Zellen in das flüssige Medium
freisetzen, werden neue Suspensionskulturen gebildet. Die resultierenden
in Suspension kultivierten Zellen werden auf Agar-verfestigtem SH-30-Medium
plattiert und ins Dunkle bei 25°C gestellt,
bis Callus gebildet wird.
- B. Protoplasten werden wie oben beschrieben kultiviert, außer dass
das Kulturmedium kein konditioniertes Medium enthält.
-
Beispiel 31: Transformation
von Dactylis glomerata L.-Protoplasten
durch Elektroporation
-
- A. Unmittelbar nach Reinigung der Protoplasten
wird eine Elektroporation nach Shillito et al. (1985) unter Verwendung
von linearisiertem Plasmid durchgeführt. Die Protoplasten werden
nach dem letzten Waschgang in einer Dichte von etwa 7 × 106 Protoplasten pro ml im Elektroporationspuffer
(0,4 M Mannit, 6 mM MgCl2) re-suspendiert.
Die Protoplasten werden in 0,7 ml-Aliquots in 10 ml-Kunststoffzentrifugenröhrchen gebracht.
Plasmid-DNA und Ultraschall-behandelte Kälberthymus-DNA (Sigma) werden
zu Endkonzentrationen von 10 mg/ml bzw. 50 mg/ml zu den Röhrchen gegeben.
Dann werden 0,38 ml PEG-Lösung
[24% PEG 6000 in 0,4 M Mannit, 30 mM MgCl2,
0,1% MES (ph 5,6)] zugesetzt und die Lösung wird leicht gemischt.
Die Protoplastensuspension wird in die Kammer eines Dialog-Elektroporators
transferiert und 10 Impulse mit 3250 Vcm–1 Anfangspannung
und einer exponentiellen Abklingkonstante von 10 ms werden in 30
s-Intervallen angewendet.
Die Probe wird aus der Kammer entfernt und in eine Petrischale mit
einem Durchmesser von 10 cm gelegt. 10 ml KM-8p-Medium, das 1,2%
SeaPlaque-Agarose enthält,
wird zugesetzt, die Protoplasten werden gleichmäßig durch das Medium verteilt
und die Agarose wird gelieren gelassen.
- B. Das Obige wird wiederholt, außer dass die verwendete Anfangsspannung
3500 Vcm–1,
4000 Vcm–1,
5000 Vcm–1,
3000 Vcm–1 oder
2500 Vcm–1 ist.
-
Beispiel 32: Transformation
von Dactylis glomerata L.-Protoplasten
durch Behandlung mit PEG
-
- A. Ein PEG-vermittelter direkter Gentransfer
wird nach I. Negrutiu et al., (1987) durchgeführt. Die verwendete DNA ist
ein beschriebenes linearisiertes Plasmid.
Die Protoplasten
werden nach dem letzten Waschgang in 0,5 M Mannit, das 15 mM MgCl2 enthält,
in einer Dichte von etwa 2 × 106 pro ml suspendiert. Die Protoplastensuspension
wird als 1 ml-Aliquot in 10 ml-Kunststoffzentrifugenröhrchen verteilt.
Die DNA wird wie oben beschrieben zugesetzt und dann werden 0,5
ml der PEG-Lösung
zugesetzt (40% PEG 4000 in 0,4 M Mannit, 0,1 M Ca(NO3)2, pH 7,0).
Die Lösungen werden vorsichtig vermischt
und für
30 min bei Raumtemperatur (etwa 24°C) unter gelegentlichem Schütteln inkubiert.
1,4 ml der Waschlösung
wird dann zugegeben und die Inhalte des Röhrchens werden leicht vermischt.
Die Waschlösung
besteht aus 87 mM Mannit, 115 mM CaCl2,
27 mM MgCl2, 39 mM KCl, 7 mM Tris-HCl und
1,7 g/l Myo-inositol, pH 9,0. Vier weitere 1,4 ml-Aliquots Waschlösung werden in
4 min-Intervallen zugesetzt, wobei nach jedem Zusatz gemischt wird.
Danach wird das Röhrchen
bei etwa 60 × g
für etwa
10 min zentrifugiert und der Überstand
verworfen. Die sedimentierten Protoplasten werden in 1 ml KM-8p-Kulturmedium
aufgenommen und eine 10 cm-Petrieschale gegeben. 10 ml KM-8p-Medium, das 1,2%
SeaPlaque-Agarose enthält,
wird zugesetzt. Die Protoplasten werden gleichmäßig durch das Medium verteilt
und die Agarose wird gelieren gelassen.
- B. Dies wird mit einer oder mehreren der folgenden Modifikationen
wiederholt:
- (1) Der pH der Waschlösung
wird auf 5,6 oder 7,0 eingestellt.
- (2) Das verwendete PEG ist PEG mit MG 6000, PEG mit MG 2000
oder PEG mit MG 8000.
- (3) Das Waschmedium besteht aus 154 mM NaCl, 125 mM CaCl2, 5 mM KCl, 5 mM Glucose, pH auf 6,0 mit
KOH, 0,2 M CaCl2, 0,1% MES, pH 6,0 mit KOH,
oder aus 0,2 M CaCl2, 7 mM Tris/HCl, pH
9,0 mit KOH.
-
Beispiel 33: Transformation
von Dactylis glomerata L.-Protoplasten
durch Elektroporation oder PEG-Behandlung
-
Eine
Transformation wird wie oben beschrieben durchgeführt, außer dass
die Protoplasten für
etwa 5 min bei 45°C
vor Verteilung der Aliquots in Röhrchen
zur Transformation oder nach Verteilung der Aliquots und vor Zusatz
des PEG behandelt werden.
-
Beispiel 34: Selektion
von transformierten Kolonien
-
- A. Die Kulturplatten (Petrischalen), die die
Protoplasten enthalten, werden für
10 Tage im Dunklen bei etwa 25°C
inkubiert und dann in 5 gleiche Scheiben zur "Perlenkultur" (Shillito et al., 1983) geschnitten.
Vier der Scheiben werden in je 20 ml SH-45-Kulturmedium gelegt,
das 4 g/l Kaseinhydrolysat und ein geeignetes Selektionsmittel,
das vom Selektionsmarkergen, das bei der Pflanzentransformation
verwendet wird, abhängt,
gegeben. Die fünfte
Scheibe wird in 20 ml desselben Medium, allerdings ohne Selektionsmittel,
als nicht-selektierte Kontrolle gegeben. Nach 4 bis 5 Wochen werden
die vermeintlichen transformierten, von Protoplasten abgeleiteten
Zellkolonien, die in Gegenwart des Selektionsmarkers wachsen, aus
der Agagrose ausgeschnitten und in eine 19 mm-Petrischale mit 2
ml SH-45-Medium, das ein geeignetes Selektionsmittel enthält, gegeben;
es wird bei etwa 50 U/min an einem Planetenschüttler bewegt. Nach weiteren
4 bis 5 Wochen werden alle Kolonien, die zur Herstellung neuer Suspensionen
wachsen, in 125 ml-Erlenmeyer-Kolben
transferiert und in ähnlicher
Weise wie die Eltern-Suspensionskultur,
außer
dass ein geeignetes Selektionsmittel in dem Medium enthalten ist,
wachsen gelassen.
Die neuen Suspensionen werden alle 1 bis
3 Wochen subkultiviert, wobei SH-45-Medium verwendet wird, das 4
g/l Caseinhydrolysat und ein geeignetes Selektionsmittel enthält. Zellen
aus diesen Suspensionen werden auch auf verfestigtes SH-30-Medium,
das ein geeignetes Selektionsmittel enthält, plattiert und bei etwa
25°C im
Dunklen inkubiert. Calli, die aus den plattierten Zellen gewachsen
sind, werden alle zwei Wochen auf frisches Medium subkultiviert.
Von den Zellen, die in Gegenwart des Selektionsmarkers wachsen, wird
angenommen, dass sie Transformanten sind.
- B. Eine Sektion wird wie beschrieben durchgeführt, außer dass
die von den Protoplasten abgeleiteten Zellkolonien, die in Gegenwart
des Selektionsmarkers enthaltenden Mediums wachsen, auf Agarplatten
mit SH-30-Medium, das den Selektionsmarker enthält, gegeben werden und im Dunklen
bei etwa 25°C
inkubiert werden.
-
Beispiel 35: Regeneration
von transformierten Dactylis glomerata L.-Pflanzen
-
- A. Dactylis glomerata L.-Callus (erhalten wie
beschrieben), der von Protoplasten abgeleitet ist, wird auf verfestigtem
SH-30-Medium wachsen gelassen und alle 2 Wochen subkultiviert. Embryos,
die sich bilden, werden entfernt und auf Keimungsmedium (SH-O) plattiert
und in das Licht gebracht (3800 bis 4600 lx). Eine Keimung dieser
Embryos erfolgt in 1 bis 4 Wochen und die resultierenden Pflänzchen werden
auf SH-O-Medium
im Licht gegeben, um Wurzelsysteme zu bilden. Sie werden im 6- bis
12-Blattstadium ins Gewächshaus
gebracht und allmählich
gehärtet.
- B. Callus (erhalten wie beschrieben), der von Protoplasten abgeleitet
ist, wird auf SH-O-Medium, das mit 0,24% Gelrite verfestigt wurde,
im Licht (3800 bis 4600 lx) wachsen gelassen und alle 2 Wochen subkultiviert.
Die resultierenden Pflänzchen
werden in 1:1-Gemisch aus SH-O- und OMS-Medium, verfestigt mit einer
Kombination aus 0,12% Gelrite und 0,4% Agar, gegeben, um im Licht
Wurzelsysteme zu bilden. Sie werden im 6- bis 12-Blatt-Stadium ins
Gewächshaus
gebracht und allmählich
gehärtet.
- C. Kleine Pflänzchen
werden erhalten, wie es in den Beispielen 35A und 35B beschrieben
ist, und werden auf OMS- Medium,
das mit 0,8% Agar verfestigt ist, ins Licht gestellt, um Wurzelsysteme
auszubilden. Im 6- bis 12-Blatt-Stadium
werden sie in das Gewächshaus
gebracht und allmählich
gehärtet.
- D. Kleine Pflänzchen
werden erhalten, wie es in Beispiel 35A oben beschrieben ist, und
auf ein 1:1-Gemisch aus SH-O- und
OMS-Medium, verfestigt mit einer Kombination aus 0,12% Gelrite und
0,4% Agar, im Licht gegeben, um Wurzelsysteme auszubilden. Sie werden
im 6- bis 12-Blatt-Stadium in das Gewächshaus gebracht und allmählich gehärtet.
-
Beispiel 36: Produktion
von transgenen Weizenpflanzen
-
Aufrechterhaltung der
Zellkultur
-
Calluskulturen
werden auf 1MS-Medium gehalten, wie es z.B. von "T. Murashige und F. Skoog, 1962, Physiol.
Plant 15, 473–497" beschrieben ist
(MS-Salze, Vitamine, Eisen, 3% Saccharose, 0,7% Agar, 1 mg/Liter
2,4-D) gehalten. Die geeigneten Calluskulturen umfassen unter anderem
Typ II-Callus (ein
brüchiger
und embryogener Callustyp), erhalten aus "shoot-competent"-Zellkulturen, wie es in "W. Wang und H. Nguyen, 1990,
Plant Cell Reports 8, 639–642") beschrieben ist,
und zwar nach wiederholter Subkultur und visuelle Selektion. Sie
werden alle 2 Wochen subkultiviert und im Dunklen bei 26°C gehalten.
Suspensionskulturen werden in 1MS-Flüssigkeitsmedium
gehalten und zweimal wöchentlich
subkultiviert. Sie werden im Dunklen bei 26°C gehalten und mit 125 U/min
geschüttelt.
-
Zellpräparierung
zum Beschuss
-
Die
Zellen erhalten vor einem Beschuss eine Plasmolyse-Behandlung. Das gepackte
Zellvolumen wird gemessen und Zellen werden in flüssigem 1MS-Medium,
das mit Osmoticum versetzt ist, verdünnt: 0,4 M Sorbit für Suspensionszellen
und 0,6 M Sorbit für
Calluszellen. Die Zellen werden so verdünnt, dass das endgültige Zellpackungsvolumen
pro Ziel 1/20 ml für
eine feine Suspension und 1/10 ml für Callus ist. Verdünnte Zellen
werden in einen 250 ml-Kolben gegeben, der einen Rührstab enthält, dann
werden sie für
mindestens 30 min bis zu wenigen Stunden gerührt. Um die Zellen zu plattieren,
werden 2 ml aus der Flasche genommen und in den oberen Teil einer
Vakuumflasche pipettiert, auf welche ein Whatman-2,5 cm-GFA-Filter gelegt worden war.
Es wird Vakuum angelegt, bis die Zellen auf dem Filter trocken sind;
die Filter werden auf 60 × 15
mm-Petriplatten gelegt, die 5 ml festes Nach-Beschuss-Plasmolysemedium enthalten:
1 MS, enthaltend 0,2 M Sorbit, für
Suspensionszellen oder 0,4 M Sorbit für Calluszellen. Auf jede Schale
werden 2 Filter gelegt.
-
Partikelpräparation
-
Goldpartikel
(1,0 μm;
von Bio-Rad) werden gewaschen, indem sie als Aliquot in ein Mikrozentrifugenröhrchen gegeben
werden, ungefähr
1 ml 100% Ethanol zugegeben wird, verwirbelt wird, zentrifugiert
wird, der Überstand
entfernt wird und das Ganze zweimal mit sterilem Wasser wiederholt
wird. Nach dem letzten Waschgang wird möglichst viel Wasser entfernt
und Polylysin-Lösung
(0,02% Polylysin + 15 mM Ammoniumacetat) zugesetzt, um die Partikel
vollständig
einzutauchen. Die Partikel werden durchgewirbelt, zentrifugiert und
der Überstand
wird entfernt. Die Partikel werden über Nacht in einer Laminarströmungsabdeckung
oder für
30 min unter leichtem Stickstoffstrom trocknen gelassen.
-
Für eine "Voll"-Partikel-Präparation
werden 10 mg Partikel abgewogen und in ein steriles Mikrozentrifugenröhrchen,
das einen Rührstab
enthält,
gegeben. Es werden 100 ml (1 mg/ml) DNA (entsprechend Stufe I) zugegeben,
verwirbelt, es werden 10 ml 100 mM Na2HPO4 zugegeben, mit einem Vortex-Gerät behandelt, dann
werden 10 ml 100 mM CaCl2 zugegeben, mit
einem Vortex behandelt, es werden 380 ml 100% Ethanol zugegeben,
mit einem Vortex behandelt. Die Suspension wird gründlich auf
einer Rührplatte
gerührt,
während 3
ml auf jeden Kunststoff-Flyer (Projektil) pipettiert wurden. Die Partikel
wurden für
wenigstens 15 min vor Beschuss auf Flyern trocknen gelassen.
-
Beschuss von
Zellkulturen
-
Der
Beschuss von Zellkulturen wird unter Verwendung der in EP-A ...
beschriebenen Vorrichtung durchgeführt. Die Petriplatte, die die
Zellfilter enthält,
wird auf der Plattform oberhalb der Bühne umgedreht, dann über der
Partikelflugöffnung
zentriert. Der klare Deckel wird über die Plattform gelegt. Ein
Mikroprojektil wird auf den Verschlussstift gelegt und der Verschluss
wird geschlossen. Der Knopf "Arm" wird gedrückt, um das
Reservoir mit der geeigneten Menge an Heliumgas (üblicherweise
1800 bis 1900 psi) zu füllen.
Das Vakuum an der Kammer wird auf 27 mm gezogen. Das Vakuum wird
abgestellt, und die Knöpfe "Arm" und "Feuer" werden gedrückt. Der "Arm"-Knopf wird in die "Aus"-Position bewegt. Jeder Filter wird üblicherweise
zweimal beschossen.
-
Kultur und
Sektion nach Beschuss
-
Nach
Beschuss werden die Zellen über
Nacht im Dunklen gehalten. Am nächsten
Tag werden die Filter aus dem Plasmolysemedium entfernt und auf
1MS-Medium gelegt. 7 bis 10 Tage nach Beschuss erfolgt eine Selektion
für Suspensionszellen
und nach 14 Tagen für
Kalluszellen.
-
Die
Zellen werden von den Filtern abgekratzt und auf der Oberfläche von
Platten ausgebreitet, die 1MS plus ein geeignetes Selektionsmittel
enthalten, das vom Selektionsmarkergen abhängt, welches bei der Pflanzentransformation
verwendet wird. Die Platten werden im Dunklen für mehrere Wochen inkubiert.
Resistente Kolonnen, die nach wenigen Wochen gewachsen sind, werden
auf IMS + Selektionsmittel transferiert. Kolonien, die sich für etwa 3
bis 4 Wochen weiter vermehren, werden dann auf "0,5MS"-Erhaltungsmedium transferiert:
MS-Salze, Vitamine, Eisen, 3% Saccharose, 0,7% Agar, 0,5 mg/l 2,4-D.
Gewebe wird auf diesem Medium 2-wöchentlich subkultiviert, bis
embryogene Strukturen oder Gewebe zur Regeneration geeignet erscheint.
-
Regeneration
-
Gewebe
wird auf MS-Medium, welches entweder 3 mg/l BAP oder 1 mg/l NAA
+ 5 mg/l GA enthält, transferiert
und die Platten werden zum Licht bewegt. Nach 2 bis 4 Wochen wird
Gewebe auf MS-Medium ohne Hormone übertragen. Keimlinge bzw. Schösslinge,
die auftreten, werden in Magentaboxen gelegt, die entweder MS-Medium
ohne Hormone oder MS-Medium mit 0,5 mg/l NAA enthalten. Wenn ausreichend
Wurzel- und Schössling-Wachstum
aufgetreten ist, werden Pflänzchen
im Boden umgepflanzt und in ein Phytotron gestellt.
-
Beispiel 37: GA-20-Oxidase-DNA
aus Arabidopsis thaliana
-
(a) Isolierung genomischer
DNA aus Arabidopsis thaliana
-
Samen
von Arabidopsis thaliana Landsberg erecta werden durch Behandlung
mit 5%iger Natriumhypochlorit-Lösung
in 0,01% Tween-20 (Sigma) oberflächensterilisiert,
zweimal mit Wasser gewaschen und in 0,15% Agar suspendiert. Die
Samen werden auf 0,8% Agar, der Murashige- und Skoog-Medium, supplementiert
mit B5-Vitaminen (Sigma) und 5% Saccharose, enthält, in sterilen Magenta-Behältern (Sigma)
gesät. Pflanzen
werden für
4 Wochen bei 20°C
wachsen gelassen und Schösslingmaterial
wird in flüssigem
Stickstoff gefroren und bei –70°C gelagert.
Genomische DNA wird im wesentlichen wie von Murray und Thompson
(MG Murray und WF Thompson (1980)) beschrieben, isoliert. Das gefrorene
Gewebe, 10 g, wird in einem eisgekühlten Mörser mit einer geringen Menge
an Säuregewaschenem
Sand zu einer Aufschlämmung
vermahlen. Das Homogenat wird in ein Polypropylenzentrifugenröhrchen überführt, und
es wird ein gleiches Volumen an 2% G/V CTAB (Cetyltrimethylammoniumbromid,
Sigma), 1,4 M NaCl, 0,1 M Tris-Cl, pH 8,0, 20 mM EDTA zugesetzt.
Nach leichtem Vermischen wird das Röhrchen für 20 min bei gelegentlichem
Vermischen bei 67°C
inkubiert. Das Röhrchen
wird aus dem Wasserbad entfernt und 0,5 Volumen Chloroform wird
zugesetzt, es wird leicht gemischt und bei Raumtemperatur (20°C) für 20 min
bei gelegentlichem Umdrehen belassen. Das Röhrchen wird für 5 Minuten
bei Raumtemperatur mit 2000 g zentrifugiert, die obere Phase wird
in ein neues Röhrchen
entfernt und die untere Phase wird verworfen. Zu der oberen Phase
werden 0,1 Volumen 10% (G/V) CTAB, 0,7 M NaCl gegeben, und die obige
Chloroform-Extraktion wird wiederholt. Die obere Phase wird wiederum
in ein neues Röhrchen
dekantiert und 2 Volumina 10% (G/V) CTAB, 50 mM Tris-Cl, pH 8,0,
10 mM EDTA werden zugesetzt. Das Ganze wird leicht gemischt und
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann für 5 min bei 5000 g zentrifugiert.
Das Pellet wird in 50% (G/G CsCl in TE-Puffer mit Ethidiumbromid mit
0,5 mg/ml gelöst.
Die Lösung
wird in ein Quick-Seal-Röhrchen
(Beckman) transferiert und in einem Vertikalrotor (Beckman VTi90)
für 16
Stunden mit 80.000 U/min bei 20°C
zentrifugiert. Die DNA wird unter natürlichem Licht sichtbar gemacht
und mit Hilfe einer Spritze und Nadel entfernt. Ethidiumbromid wird
durch viermalige Extraktion mit 5 Volumina Butan-1-ol, das vorher
gegen NaCl-gesättigtes
Wasser äquilibriert
worden war, entfernt. Die Lösung
wird durch Zusatz von 3 Volumina TE-Puffer (10 mM Tris-Cl, pH 8,0, 1 mM
EDTA) verdünnt
und DNA wird mit 2 Volumina EtOH präzipitiert. Die DNA wird durch
Zentrifugation bei 10.000 g für 10
min bei 0°C
pelletisiert, mit 70% EtOH gewaschen, im Vakuum getrocknet und in
TE-Puffer aufgelöst. Die DNA-Konzentration
wird durch ihre Extinktion bei 260 nm bestimmt.
-
(b) Konstruktion einer
cDNA-Bibliothek
-
Samen
von Arabidopsis thaliana ga1 werden durch Inkubation über Nacht
in einer 10 mM-Lösung
von GA3, Schütteln bei Raumtemperatur zur
Keimung induziert. Die Samen werden zweimal mit Wasser gewaschen,
in 0,15% Agar in Wasser suspendiert und direkt auf Saatkompost gesät. Pflanzen
werden 5 Wochen lang wachsen gelassen und Schlösslingsgewebe wird direkt in
flüssigen
Stickstoff gesammelt und bei –70°C gelagert.
Poly A+ RNA wird isoliert, wie es von Bartels
und Thompson (1983) beschrieben ist. Doppelsträngige cDNA wird aus 5 mg mRNA
unter Verwendung eines Oligo-dT-Primers mit dem cDNA-Synthesis Plus
Kit (Amersham) produziert und EcoRI-Adapter werden unter Verwendung des λgt11-Cloning
Kit (Amersham) addiert. Die cDNA wird in EcoRI-geschnittene, dephosphorylierte λZapII-Arme
(Stratagene) ligiert und unter Verwendung von Gigapack Gold (Stratagene)
verpackt. Eine Primärbibliothek
aus 320.000 Rekombinanten wird produziert und die Hälfte davon
wird durch Passage durch E. coli XL1-Blue (Stratagene), wie vom Hersteller beschrieben,
amplifiziert.
-
(c) Plattierung der cDNA-Bibliothek
zum Screening
-
Ein
50 ml-Aliquot von 2xYT (1,6% Bactotrypton, 1% Hefeextrakt, 0,5%
NaCl), enthaltend 0,2% Maltose und 10 mM MgSO4,
wird mit einer einzelnen Kolonie von E. coli XL1-Blue beimpft. Dieses
wird über
Nacht bei 30°C
wachsen gelassen, in ein steriles Zentrifugenröhrchen transferiert und bei
Raumtemperatur für
5 min mit 2000 × g
zentrifugiert. Die Zellen werden in 10 mM MgSO4 re-suspendiert.
In sterilen 15 ml-Röhrchen
werden 500 ml E. coli-Zellen mit 50.000 rekombinanten Bakteriophagen
aus der amplifizierten Bibliothek vermischt und 10 min bei Raumtemperatur
inkubiert, anschließend
für 15
min bei 37°C
inkubiert. Geschmolzene Agarose im oberen Teil (0,75% in 2xYT/0,2%
Maltose/10 mM MgSO4), 6,5 ml, wird bei 48°C zugegeben
und die Röhrcheninhalte
werden schnell auf eine vorerwärmte
Platte mit 10 cm × 10
cm aus 1,5% Agar in 2xYT/0,2% Maltose/10 mM MgSO4 gegossen.
Die Platten werden umgekehrt bei 37°C für 6 Stunden inkubiert und dann über Nacht bei
4°C gelagert.
Zweifache Nitrocellulosefilter werden markiert und für jeweils
1 Stunde auf die Agarplatten gelegt. Die Filter werden luftgetrocknet
und für
5 min mit je 1,5 M NaCl, 0,5 M NaOH (Denaturierung); 3 M NaCl, 1
M Tris-Cl pH 6,5 (Neutralisation); 0,6 M NaCl, 60 mM Trinatriumcitrat
(Fixierung) behandelt. Die Filter werden erneut auf Filterpapier
luftgetrocknet und im Vakuum zwischen Schichten von Filterpapier
bei 80°C
für 2 h
im Vakuum wärmebehandelt.
-
(d) Herstellung einer
markierten Sonde
-
Das
Insert aus Klon pAt2204, das aus einem PCR-Fragment aus der genomischen
Arabidopsis-DNA besteht, wird durch Primerextension mit P32 markiert. Plasmid-DNA, 2 mg in 20 mg TE-Puffer,
wird durch Zusatz von 5 ml 1 M NaOH denaturiert, bei Raumtemperatur
für 5 min
inkubiert und durch Spinn-Entsalzung durch
eine 0,5 ml-Säule
aus Sepharose CL-6B in TE neutralisiert, für 2,5 min bei 2000 U/min zentrifugiert.
Zu 10 ml dieser denaturierten DNA werden 2 ml Universal-Sequenzierprimer
(New England Biolabs) und 2 ml 100 mM Tris-Cl pH 8,0, 50 mM MgCl2 gegeben.
Das Ganze wird für
15 min bei 37°C
inkubiert und 4 ml 32P-dCTP (10 mCi/ml;
3.000 Ci/mmol; Amersham), 1 ml dGAT-Mix (0,2 mM von jeweils dGTP,
dATP, DTTP), 1 ml Klenow-DNA-Polymerase (1 μ/ml; Gibco-BRL) werden zugesetzt.
Nach 15 min bei Raumtemperatur (20°C) wird 1 ml 2 mM dCTP zugegeben;
nach weiteren 5 min bei Raumtemperatur werden 2,2 ml 10 × HindIII-Puffer
(Gibco-BRL) und 10 Einheiten HindIII zugesetzt und das Röhrchen wird
für 45
min bei 37°C
inkubiert. Um die Reaktion zu beenden, werden 8 ml Formamid-Farbstoff-Lademischung
(Pharmacia) zugegeben und die DNA wird durch 2-minütiges Erhitzen
auf 95°C
denaturiert. Die Produkte werden auf eine 1,5 cm-Vertiefung auf
einem 1 mm dicken, 20 cm × 20
cm-Polyacrylamidgel (6% (G/V) Polyacrylamid (Acrylamid:Methylenbisacrylamid =
39:1), 1 × TBE
(90 mM Tris, 90 mM Borsäure,
2,5 mM EDTA), 8 M Harnstoff) aufgetragen. Das Gel wird bei Gleichstrom
für 1 h
bei 25 W laufen gelassen und eine Glasplatte wird entfernt und das
Gel wird mit "Cling"-Film bedeckt. Die
Position der markierten Bande wird durch Autoradiographie mit Kodak
X-OMAT LS für
5 min identifiziert. Die markierte Bande wird aus dem Gel herausgeschnitten
und in einem Dialyseschlauch, 1 cm weit, mit 0,4 ml TE-Puffer gegeben.
Dieser wird an jedem Ende mit einem Dialyseclip verschlossen und
in einen horizontalen Elektrophoresetank, der mit TBE-Puffer gefüllt ist,
gegeben.
-
Die
markierte DNA wird bei 100v für
30 min eluiert und aus dem Dialysebeutel im TE-Puffer wiedergewonnen.
-
(e) Hybridisierung
-
Nitrocellulosefilter-Aufhebungen,
die wie oben hergestellt worden waren, wurden in Wasser angefeuchtet
und für
2 Stunden bei 42°C
in Hybridisierungspuffer (50% Formamid, 50 mM NaPi pH 6,3, 0,75
m NaCl, 75 mM Trinatriumcitrat, 0,1% (G/V) Rinderserumalbumin, 0,1%
(G/V) Ficoll 400, 0,1% (G/V) Polyvinylpyrrolidon, 0,1% (G/V Natriumdodecylsulfat
(SDS), 100 mg/ml beschallte Kälberthymus-DNA)
vorhybridisiert. Die Sonde wird für 2 Minuten gekocht, mit 25
ml Hybridisierungspuffer vermischt und mit den vorhybridisierten Filtern
in einem Polythenbeutel versiegelt. Eine Hybridisierung wird bei
42°C über Nacht
durchgeführt
und nicht-gebundene Sonde wird durch Waschen in 0,3 M NaCl, 30 mM
Trinatriumcitrat, 0,1% (G/V) SDS bei Raumtemperatur für 15 min
und in 15 mM NaCl, 1,5 mM Trinatriumcitrat, 0,1% SDS bei 60°C für 10 min
entfernt. Positiv-hybridisierende Plaques werden durch Autoradiographie
gegenüber
Kodak X-OMAT AR-Film mit intensivierenden Filtern über Nacht
bei –70°C identifiziert.
-
Positive
Plaques werden in reiner Form durch Plattieren der primären Positive
und Sondieren von Hochhebungen mit dem markierten Insert von pAt2204,
wie es oben beschrieben wurde, isoliert. Reine rekombinante λZapII-Klone
werden in pBluescript (Stratagene), wie vom Hersteller beschrieben,
gerettet.
-
(f) DNA-Sequenzierung
-
Die
DNA-Sequenz der Inserts der primären
klonierten PCR-Fragmente
wird mit dem T4-Polymerase-Sequenzier-Kit (Pharmacia) erhalten.
Das Insert des Volllängenklons
pAt2301 wird durch die Konstruktion eines verschachtelten Satzes
an Transposoninsertionsklonen unter Verwendung des TN1000 Nested Set
Kit (Gold Biotechnologyx, St. Louis, Mo) sequenziert, gefolgt von
der Sequenzierung einzelner Klone mit dem T4-Polymerase-Sequenzier-Kit (Pharmacia).
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Beispiel 38: Isolierung
und Charakterisierung von DNA-Klon pAt2301 und pAt2353, die für eine Gibberellin-20-Oxidase
aus Arabidopsis thaliana codieren.
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(a) PCR-Amplifikation
und Klonierung von internen Fragmenten von mit 20-Oxidase in Verbindung
stehenden Genen aus der genomischen Arabidopsis-DNA.
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Degenerierte
Oligodesoxynukleotid-Primer werden auf der Basis von Aminosäureregionen,
die zwischen der Cotylen-Gibberellin-20-Oxidase und anderen Pflanzen, Dioxigenasen
konserviert werden, einschließlich
dem mit der Reifung in Verbindung stehenden Tomaten-E8-Protein,
dem Ethylen-bildenden Enzym der Tomate, Hyoscamin-6-hydroxylase
aus Hyoscyamus niger, Gersteflavanon-3-hydroxylase und dem A2-Gen
aus Mais, entwickelt. Der Upstream-Primer und der Downstream-Primer
enthielten Restriktionsendonukleasespaltstellen für HindIII
bzw. EcoRI an ihren 5'-Termini.
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PCR-Reaktionen
enthielten 50 ng genomische DNA aus Arabidopsis thaliana-Stamm Landsberg
erecta (Redei, GP (1962)), je 2,5 μg degenerierten Primer, je 25 μM dNTP und
1 Einheit AmpliTaq (Perkin Elmer Cetus) in einem Gesamtvolumen an
25 μl AmpliTaq-Puffer,
der 1,5 mM MgCl2 enthielt, und waren mit
25 μl Mineralöl überschichtet.
Die Reaktionen werden bei 94°C
für 5 min
inkubiert, worauf sich 40 Zyklen mit 94°C 1 min, 35°C 2 min, 72°C 3 min anschließen.
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Der
72°C-Schritt
wird in jedem Zyklus 5 l verlängert.
Die Reaktionen werden dann für
10 min bei 72°C inkubiert.
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Die
Produkte der PCR-Amplifikation werden durch ein 1,5% Agarosegel
in Tris-Borat-EDTA-Puffer (90 mM Tris, 90 mM Borsäure, 2,5
mM EDTA) getrennt. Eine schwache Bande mit etwa 190 bp wird identifiziert und
aus dem Gel in 100 μl
TE-Puffer (10 mM Tris-Cl pH 8,0, 1 mM EDTA) eluiert; davon wird
1 μl als
Substrat in einer PCR-Reaktion unter den oben beschriebenen Bedingungen
verwendet. Die Produkte werden erneut durch Agarosegelelektrophorese
getrennt und die amplifizierte Bande mit 190 bp wird aus der Agarose
gereinigt. Diese wird mit EcoRI und HindIII verdaut und ein Zehntel
der Produkte werden an 100 ng pUC19 (Pharmacia), vorher mit EcoRI
und HindIII verdaut und dephosphoryliert, ligiert. Die Produkte
der Ligationsreaktion werden in E. coli-Stamm XL1-Blue (Stratagene)
durch Transformation eingeführt
und aus 2xYT-Agarplatten, die 100 μg/ml Ampicillin enthalten, wachsen
gelassen. Plasmid-DNA wird aus einzelnen Kolonien isoliert und durch
das Didesoxynukleotid-Kettenterminerungsverfahren
sequenziert.
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Einer
dieser Klone, pAt2204, enthielt ein Insert, dessen vorausgesagte
Aminosäuresequenz
zu 67% mit der von Kürbis-Gibberellin-20-Oxidase
identisch ist.
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(b) Isolierung eines Volllängen-cDNA-Klons,
der PCR-Klon pAt2204 entspricht
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Das
Insert von pAt2204 wird mit 32P-dCTP markiert
und verwendet, um Nitrocellulosefilter-Aufhebungen einer Volllängen-cDNA-Bibliothek,
konstruiert in λZapII
(Stratagene) aus Poly-A4-RNA, die aus Schösslingmaterial
der Gibberellin-defizienten ga1-Mutante von Arabidopsis thaliana
isoliert worden war (M. Koornneef und J. H. van der Veen (1980))
zu sondieren. Die Hybridisierung wird in 50% Formamid, 50 mM Natriumphosphat,
pH 6,3, 0,75 M NaCl, 75 mM Natiumcitrat, 0,1% Rinderserumalbumin,
0,1% Ficoll 400, 0,1% Polyvinylpyrrolidon 360, 0,1% Natriumdodecylsulfat
und 100 μg
Lachshohden-DNA bei 42°C über Nacht
durchgeführt. Filter
werden mit 15 mM NaCl, 1,5 mM Natriumcitrat bei 42°C für 10 min
gewaschen. Hybridisierungsplaques werden durch Autoradiographie
identifiziert und durch sukzessive Hybridisierungszyklen gereinigt.
Positive Klone werden in pBluescript-Klone durch Plasmidrettung
umgewandelt und durch EcoRI-Verdau und DNA-Sequenzierung charakterisiert.
Klon pAt2353 und Klon pAt2301, die ein 1,3 kbp-Insert enthalten,
werden für
heterologe Expressionsstudien gewählt.
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(c) Expression von cDNA-Klon
pAt2301 in E. coli
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Das
1,3 kbp-Insertg von pAt2301 wird mit EcoRI ausgeschnitten, durch
Agarosegelelektrophorese gereinigt und an den Expressionsvektor
pTrcHisA (Invitrogen), der vorher mit EcoRI geschnitten worden war
und dephosphoryliert war, ligiert. Ligationsprodukte werden in E.
coli-Stamm TOP10 (Invitrogen) durch Transformation eingeführt und
durch Wachstum auf 2xYT-Agar mit Ampicillin bei 100 μg/ml selektiert.
Plasmid-DNA wird aus einer Anzahl der resultierenden Klone isoliert
und die Orientierung des cDNA-Inserts
wird durch HindIII-Verdau bestimmt. Klon pAt2328, der ein cDNA-Insert
in Sense-Orientierung enthielt, wird verwendet, um 2xYT, enthaltend
Carbenicillin mit 100 μg/ml,
zu inokulieren. Nach 2-stündigem
Wachstum unter Schütteln
bei 37°C
wird IPTG (Isopropyl-b-D-thiogalactopyranosid) zu 1 mM gegeben und
die Kulturen werden für
weitere 5 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen werden durch Zentrifugation
gesammelt und in 4 ml 100 mM Tris-Cl, pH 7,5, 4 mM DTT suspendiert
und auf Eis für
insgesamt 90 s mit Ultraschall behandelt. Die Proben werden dann
in flüssigem
Stickstoff gefroren, von Hand aufgetaut und unlösliches Material durch Zentrifugation
bei 15.000 × g
für 5 min
entfernt. Das resultierende Überstandsmaterial
wird bei –80°C gelagert
und anschließend für ein Enzymassay
verwendet.
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Der Überstand
(90 μl)
wird mit [14]GA12 (10.000
dpm) und Dioxygenase-Co-Faktoren, wie in Beispiel 1 angegeben, in
einem Gesamtvolumen von 100 μl
bei 30°C
für 5 h
inkubiert. Eine Produkttrennung durch HPLC zeigte eine Produktion
von [14]GA15, dessen
Identität
durch die Kombination Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS)
bestätigt
wird.
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Beispiel 39: Isolierung
von cDNA-Klon YAP169, der für
eine Gibberellin-20-Oxidase aus Arabidopsis thaliana codiert.
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Ein
TBLASTN-Programmwird mit DBEST (Datenbank exprimierter Sequenz-tags),
diebei der NIH unterhalten wird (BLAST@NCBI.NLM.NIH.GOV) laufen
gelassen, wobei die volle Aminosäuresequenz
des Arabidopsis-cDNA-Klons At2301 verwendet wurde, um nach verwandten
Sequenzen zu suchen. Das Suchprogramm translatiert die DNA-Sequenzen
in der Datenbank in Aminosäuresequenzen
in beiden Orientierungen und allen drei Leserastern. Die DBEST-Datenbank
enthält
partielle Sequenzen für
cDNAs, die statistisch als Teil des systematischen Arabidopsis-cDNA-Sequenzierungsprogramms
erhalten wurden. Das Verfahren zur Herstellung von Arabidopsis-Sequenzen
wurde von Höfte
et al. (1993) veröffentlicht.
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Beim
Durchlauf des TBLASTIN-Programms kann ein weiterer Klon (YAP169)
identifiziert werden, der aufgrund seiner Sequenzhomologie zu Klon
pAt2301 wahrscheinlich für
eine Dioxygenase codiert. Eine Expression der cDNA in E. coli, wie
vorstehend beschrieben, bestätigt,
dass das exprimierte Protein 20-Oxidase-Aktivität hat. Klon YAP169 war freundlicherweise
von M. Delseny der Universität
von Perpignan, Frankreich, zur Verfügung gestellt worden.
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Beispiel 40: Transformation
von ARabidopsis thaliana
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(a) Konstruktion eines
PR1-tml-Vektors
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Die
Konstruktion eines Vektors, in dem der doppelte CaMV-35S-Promotor in pCGN1761
durch den chemisch-induzierbaren Promotor aus dem Arabidopsis PR1a-Gen
ersetzt ist. Das Oligonucleotid 5'-GAGAATTCTAAGTTGATAATGGTTATTG-3' wird in Verbindung
mit dem M13-Universalsequenzierungsprimer in einer PCR-Reaktion
eingesetzt, wobei Plasmid pATRP1-P als Substrat verwendet wird.
Das Produkt dieser Reaktion, ein 4,2 kbp-Fragment, das den PR1-Promotor enthält, wird
mit EcoRI und HindIII verdaut. Plasmid pCGN1761 wird mit EcoRI und
HindIII verdaut, um den doppelten 35S-Promotor zu entfernen; das
resultierende 5 kbp-Vektor-Fragment wird mit dem PR1-Promotorfragment
ligiert. Die Ligationsprodukte werden durch Transformation in E.
coli eingeführt
und eine Kolonie, die den PR1-Promotor enthält, wird identififziert. Dieses Plasmid
wird pPR1-tml genannt.
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(b) Konstruktion von chimären 35S-20-Oxidase
(Arabidopsis)-Genen
(die drei Arabidopsis-20-Oxidase-cDNAs, jeweils kloniert in pCGN1761)
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Die
drei GA-20-Oxidase-cDNAs (At2301, At2353 und YAP169) werden jeweils
in Sense- und Antisense-Orientierung hinter dem konstitutiven CaMV
35S-Promotor durch PCR-Amplifikation jedes offenen Leserasters und
Transfer in den Vektor pCGN1761 exprimiert. Es wird ein Oligonukleotid
synthetisiert, das dem Translationsinitiationscodon und den darauffolgenden
12–13
Basen des codierenden Strangs jeder cDNA entspricht und eine EcoRI-Stelle
an den 5'-Enden
eingearbeitet hat: für
pAT2301 ist das Oligonukleotid 5'-GAGAATTCAAAATGGCCGTAAGTTTCG-3'; für pAt2353
ist das Oligonukleotid 5'-GAGAATTCAGAAATGGCGATACTATGC-3'; für YAP169
ist das Oligonukleotid 5'-GAGAATTCAAAAATGGCAACGGAATGC-3'. Jedes dieser Oligonukleotide
wird in Verbindung mit dem M13-Universalsequenzierungsprimer
in PCR-Reaktionen eingesetzt, wobei das geeignete Plasmidsubstrat
(pAt2301, pAT2353 bzw. YAP169) verwendet wird. Die PCR-Produkte aus
jeder Reaktion werden mit EcoRI verdaut und in die EcoRI-Stelle
von pCGN1761 kloniert, wobei Standardtechniken angewendet werden.
Kolonien, die jedes der drei cDNA-Inserts in Sense- und Antisense-Orientierung
bezüglich
des 35S-Promotors tragen, werden isoliert und werden pCGN1761-35S-At2301-Sense, pCGN1761-35S-At2301-Antisense,
pCGN1761-35S-At2353-Sense, pCGN1761-35S-At2353-Antisense, pCGN1761-35S-YAP169-Sense
bzw. pCGN1761-35S-YAP169-Antisense genannt.
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(c) Konstruktion von chimären PR1-20-Oxidase
(Arabidopsis)-Genen
(die drei Arabidopsis-20-Oxidase-cDNAs, jeweils in lpPR1-tml kloniert
-
Die
mit EcoRI-verdauten PCR-Produkte, die von den oben beschriebenen
pAt2301, pAt2353 und YAP169 abgeleitet sind, werden in die EcoRI-Stelle
von pPR1-tml kloniert, wobei jede Arabidopsis-GA-20-Oxidase-cDNA
in Sense- und Antisense-Orientierung
bezüglich
dem chemisch-induzierbaren PR1-Promotor
erhalten wird. Die Konstrukte werden pPR1-At2301-Sense, pPR1-At2301-Antisense, pPR1-At2353-Sense, pPR1-At2353-Antisense, pPR1-YAP169-Sense
und pPR1-YAP169-Antisense genannt.
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(d) Transfer der 35S-20-Oxidase
(Arabidopsis)-Fusionen aus pCGN1761-35S-At2301-Sense, pCGN1761-35S-At2301-Antisense,
pCGN1761-35S-At2353-Sense, pCGN1761-35S-At2353-Antisense, pCGN1761-35S-YAP169-Sense
und pCGN1761-35S-YAP169-Antisense zu dem binären Vektor pCIB200
-
Die
35S-20-Oxidase-Expressionskassetten werden aus den Konstrukten pCGN1761-35S-At2301-Sense,
pCGN1761-35S-At2301-Antisense,
pCGN1761-35S-At2353-Sense, pCGN17b1-35S-At2353-Antisense, pCGN1761-35S-YAP169-Sense
und pCGN1761-35S-YAP169-Antisense durch
Verdau oder partiellen Verdau mit XbaI ausgeschnitten. Jede dieser
Kassette wird in die XbaI-Stelle pCIB200 [siehe Beispiel 11] kloniert,
wobei binäre
Vektoren erzeugt werden, die fähig
sind, die cDNA-Inserts von pAt2301, pAt2353 und YAP169 in Sense-
und Antisense-Orientierung hinter dem doppelten 35S-Promotor zu
exprimieren.
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(e) Transfer der PR1-20-Oxidase
(Arabidopsis)-Fusionen aus pPR1-At2301-Sense, pPR1-At2301-Antisense, pPR1-At2353-Sense,
pPR1-At2353-Antisense, pPR1-YAP169-Sense und pPR1-YAP169-Antisense zu dem binären Vektor
pCIB200
-
Die
PR1-20-Oxidase-Expressionskassetten werden aus den Konstrukten pPR1-At2301-Sense, pPR1-At2301-Antisense,
pPR1- At2353-Sense,
pPR1-At2353-Antisense, pPR1-YAP169-Sense und pPR1-YAP169-Antisense
durch Verdau oder pariellen Verdau mit XbaI ausgeschnitten. Jede
dieser Kassetten wird in die XbaI-Stelle von pCIB200 kloniert, wodurch
binäre
Vektoren gebildet werden, die fähig
sind, die cDNA-Inserts von pAt2301, pAt2353 und YAP169 in Sense-
und Antisense-Orientierung hinter dem chemisch-induzierbaren PR1-Promotor
zu exprimieren.
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(f) Transformation von
Arabidopsis thaliana
-
Die
obigen Konstrukte werden durch eine Agrobacterium tumifaciens-vermittelte
Transformation, wie sie in Beispiel 12 und 13 beschrieben ist, in
Arabidopsis thaliana eingeführt.
-
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