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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren zur genetischen Modifikation
von Pflanzen, insbesondere zur Modulation der Pflanzenreaktion auf
Abscisinsäure,
aufgezeichnet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Abscisinsäure (ABA, "Abscisic acid") ist ein Phytohormon,
das eine essentielle regulatorische Rolle bei einer Vielfalt physiologischer
Prozesse spielt. Das Phytohormon ist an der Embryonalentwicklung,
Samenruhe, Transpiration und Anpassung an Umgebungsstressarten beteiligt.
ABA reguliert viele agronomisch wichtige Aspekte der Pflanzenentwicklung,
einschließlich
Synthese von Samenspeicherproteinen und -lipiden sowie das Regulieren
des Schließens
der Stomata. Die Analyse von auf ABA reagierenden Promotoren hat
eine Vielfalt potentieller cis-agierender ("cis-acting") regulatorischer Elemente enthüllt.
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Mutationen
bei der ABA-Biosynthese sind in einer Vielzahl von Pflanzenarten
bekannt. Siehe beispielsweise Leung und Giraudat (1998) Annu. Rev.
Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 49:199–222, und die darin zitierten
Referenzen. In Arabidopsis ist eine Anzahl genetisch verschiedener
Säure-insensitiver
Arabidopsis-Loci identifiziert worden. Diese Mutanten wurden, basierend
auf der Fähigkeit
der Samen, in Anwesenheit inhibitorischer Konzentrationen von ABA
zu keimen, selektiert. Von den Mutationen wurde gezeigt, dass sie verschiedene
zusätzliche
Aspekte der Samenentwicklung, einschließlich Akkumulation von Speicherproteinen und
-lipiden, Chlorophyllabbau und Desikkationstoleranz beeinflussen.
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Bis
heute sind zahlreiche Mutanten und Gene in Pflanzen charakterisiert
worden. Fünf
durch Mutation identifizierte ABA-Reaktionsloci sind kloniert worden.
Diese stellen drei Proteinklassen dar. Die Klassen schließen zwei
orthologe transkriptionelle Regulatoren (Viviparl-Vpl, "Viviparous1") von Mais und ABA-insensitiv
3 ("ABA-insensitive
3") von Arabidopsis
(ABI3), zwei hochhomologe Mitglieder der Proteinphosphatase 2C-Familie
und eine Farnesyltransferase aus Arabidopsis ein. Siehe beispielsweise
McCarty et al. (1991) Cell 66:895–905; Giraudat et al. (1992)
Plant Cell 4:1251–1261;
Leung et al. (1994) Science 264:1448–1452; Leung et al. (1997)
Plant Cell 9:759–771;
und Cuither et al. (1996) Science 273:1239–1241.
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Während der
Reifungsphase der Samenentwicklung wird der Embryo in Geweben quieszent,
die dafür bestimmt
sind, lebensfähig
zu bleiben, und der trockene Samen erwirbt Toleranz gegen Desikkation.
In Mais und anderen Gräsern
schließt
dies Zellen in der Aleuronschicht des Samenendosperm ein. Die viviparen
Mutanten aus Mais sind in ihrem Reifungsprogramm blockiert. Folglich
rückt der
Mutant der Embryo frühreif
in die Keimlingsentwicklung vor, während er an der Mutterpflanze
anheftet. Die neun charakterisierten Viviparloci beeinflussen frühe Stufen
bei der Biosynthese von Carotinoiden und Abscisinsäure. vp1-Embryos
weisen in Kultur reduzierte Sensitivität gegen ABA auf. Es ist vorgeschlagen
worden, dass das Anfangs-vp1 möglicherweise für einen
Faktor codiert, der an der ABA-Perzeption beteiligt ist.
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Auf
molekularem Level ist embryonale Reifung mit einem weiten Umfang
an Genaktivierung assoziiert. Viele der exprimierten Gene sind durch
das Hormon ABA reguliert. Allerdings sind die molekularen Mechanismen
von ABA-Wirkung größtenteils
unbekannt.
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ABA-vermittelte
Wachstumskontrolle ist eine fundamentale Reaktion von Pflanzen auf
nachteilige Umgebungsbedingungen. Weil wenig über den molekularen Mechanismus
ABA-vermittelter
Wachstumskontrolle bekannt ist, sind Verfahren erforderlich, um
die Reaktion von Pflanzen auf ABA zu modulieren, insbesondere um
die Ausbeute zu steigern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
werden Zusammensetzungen und Verfahren zum Erhöhen des Ertrags bei Pflanzen,
insbesondere Samenpflanzen, bereitgestellt. Die Verfahren beinhalten
Modulieren von Abscisinsäure
(ABA)-Perzeption und Signaltransduktion in sich entwickelnden Samen.
Die Verfahren sind zum Schützen
von Pflanzen gegen die schädlichen/nachteiligen
Wirkungen von Stress und widrigen Umgebungsbedingungen verwendbar.
Die Zusammensetzungen umfassen genetische Konstrukte, von denen
bekannt ist, dass sie die ABA-Sensitivität in einer Pflanze oder Pflanzenzelle
beeinflussen. Von besonderem Interesse sind ABA-assoziierte Sequenzen. Derartige
Sequenzen schließen
Mutanten, Fragmente und Varianten davon sowie Antisens-Nucleotidsequenzen
für Gene
und Mutanten, die bei der Perzeption und Signaltransduktion von
ABA beteiligt sind, ein. Die DNA-Sequenzen können als Konstrukte für temporale,
Entwicklungs- und Gewebespezifität
bereitgestellt sein.
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Die
Zusammensetzungen sind bei Verfahren zum Erhöhen des Ertrags bei Pflanzen
unter Stress, insbesondere abiotischem Stress, verwendbar. Auf diese
Weise werden die nachteiligen Wirkungen von ABA auf Ähren- und
Kernwachstum ablatiert.
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Transformierte
Pflanzen, Pflanzenzellen, Gewebe und Samen werden zusätzlich bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zur Modulation einer Reaktion auf Abscisinsäure (ABA)
während der
Samentwicklung, Endospermentwicklung oder Samenreifung in einer
Pflanze bereitgestellt, wobei das genannte Verfahren umfasst: Einbringen
eines DNA-Konstrukts,
umfassend eine Sequenz, beteiligt an der Perzeption und Signaltransduktion
von ABA, funktionell verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, in die Pflanze durch Transformation, wobei
genannter Kern/Embryo-Promotor heterolog zu der Sequenz, die bei
der Perzeption und Signaltransduktion von ABA beteiligt ist, ist.
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Die
Erfindung stellt außerdem
bereit:
– ein
Verfahren zum Verhindern nachteiliger Auswirkungen von Stress auf
einen sich entwickelnden Pflanzensamen, einen reifenden Pflanzensamen
oder ein sich entwickelndes Endosperm, wobei genanntes Verfahren umfasst:
Einbringen eines DNA-Konstrukts, umfassend eine Sequenz, beteiligt
an der Perzeption und Signaltransduktion von ABA, funktionell verknüpft mit
einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, in eine Pflanze durch Transformation, wobei
der frühe
Kern/Embryo-Promotor heterolog zu der verknüpften Sequenz ist;
– eine Pflanze
mit einem stabil eingebrachten DNA-Konstrukt, umfassend eine Sequenz,
beteiligt an der Perzeption und Signaltransduktion von ABA, funktionell
verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, wobei genannter früher Kern/Embryo-Promotor heterolog
zu der genannten verknüpften
Sequenz ist;
eine Pflanzenzelle mit einem stabil eingebrachten
DNA-Konstrukt, umfassend eine Sequenz, beteiligt an der Perzeption
und Signaltransduktion von ABA, funktionell verknüpft mit
einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, wobei genannter früher Kern/Embryo-Promotor heterolog
zu der genannten verknüpften
Sequenz ist;
– ein
Verfahren zum Verhindern nachteiliger Auswirkungen von Stress auf
einen sich entwickelnden Pflanzensamen, einen reifenden Pflanzensamen
oder ein sich entwickelndes Endosperm, genanntes Verfahren umfassend:
Einbringen eines DNA-Konstrukts, umfassend eine Sequenz, beteiligt
an der Perzeption und Signaltransduktion von ABA, funktionell verknüpft mit
einem späten
Kern/Embryo-Promotor, in eine Pflanze, wobei die Pflanze eine Funktionsverlustmutation
für die
genannte Sequenz, beteiligt an der Perzeption und Signaltransduktion
von ABA, aufweist, wobei genannter später Kern/Embryo-Promotor heterolog
zu der genannten verknüpften
Sequenz ist;
– eine
Pflanze mit einem stabil eingebrachten DNA-Konstrukt, umfassend
eine Sequenz, beteiligt an der Perzeption und Signaltransduktion
von ABA, funktionell verknüpft
mit einem späten
Kern/Embryo-Promotor, wobei genannter später Kern/Embryo-Promotor heterolog
zu der genannten verknüpften
Sequenz ist;
– eine
Pflanzenzelle mit einem stabil eingebrachten DNA-Konstrukt, umfassend
eine Sequenz, beteiligt an der Perzeption und Signaltransduktion
von ABA, funktionell verknüpft
mit einem späten
Kern/Embryo-Promotor, wobei der genannte späte Kern/Embryo-Promotor heterolog
zu der genannten verknüpften
Sequenz ist;
– den
transformierten Samen einer erfindungsgemäßen Pflanze; und
– die transformierten
Abkömmlinge
einer erfindungsgemäßen Pflanze.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Verfahren
zum Modulieren einer frühen
Pflanzenreaktion auf Abscisinsäure
(ABA) werden bereitgestellt, insbesondere, um den Nutzpflanzenertrag
durch Ablatieren der nachteiligen Auswirkungen von ABA auf die Samenentwicklung
zu isolieren. Insbesondere stellt die Erfindung Zusammensetzungen
und Verfahren zum Unterbrechen von ABA-Signalisieren oder -Funktion
bereit. Die Zusammensetzungen und Verfahren sind zum Unterbrechen
von ABA-Funktion
in einem Gewebe und auf entwicklungsbevorzugte Weise verwendbar, um
weibliches Reproduktionsgewebewachstum von Stress- und widrigen
Umgebungsbedingungen zu isolieren.
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Für Zwecke
der Erfindung ist mit "frühe Pflanzenreaktion" die Entwicklung
eines reproduktiven Gewebes, Samenentwicklung, Endospermentwicklung
und Samenreifung gemeint. ABA ist an vielen anderen physiologischen
Prozessen und Entwicklungsprozessen durch den Lebenszyklus von Pflanzen,
einschließlich
Samenruhe, Adaptation an abiotische Umgebungsstressarten, wie z.B.
Kälte,
Dürre,
Salzigkeit, etc., Akkumulation von Nährstoffreserven, Erwerb von
Desikkationstoleranz, Stomataschließung und dergleichen, beteiligt.
In den frühen
Phasen reguliert das Phytohormon ABA Samenreifung und die Aufrechterhaltung
von Embryoruhe. Später
und beim Beginn der Ontogenese vermittelt ABA verschiedene Adaptionsreaktionen
auf Umgebungsreize, wie z.B. Desikkation, Kälte, Salzstress oder andere
Stressarten, und wirkt als ein negativer Wachstumsregulator. Allgemeiner
zwingt ABA eine bimodale Wachstumskontrolle durch Regulieren des
Potentials der Zelle, sich möglicherweise
durch Turgorkontrolle zu vergrößern und
entsprechend ihrer Rolle als negativer Wachstumsregulator durch
Induzieren von mitotischem Wachstumsarrest.
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Die
Erfindung bezieht die Kontrolle oder Modulation der frühen Reaktion
der Pflanze auf das Signalisieren von ABA ein. Durch "Modulation" ist die Hochregulation
oder Herabregulation der Pflanzenreaktion auf ABA gemeint. Für Zwecke
der Erfindung ist Modulation im Allgemeinen Herabregulation durch
die Unterbrechung von ABA-Synthese oder die Unterbrechung der Perzeption
und Signaltransduktion von ABA. Es wird erkannt, dass die gesamte
Unterbrechung der ABA-Funktion in Pflanzen nicht praktikabel ist,
weil ABA viele nützliche
Rollen bei der Pflanzenentwicklung spielt. Für Zwecke der Erfindung ist
es im Allgemeinen bevorzugt, die Wirkungen von ABA an der Stelle
der eventuellen Wirkung, d.h. Ähren
und Kerne von Getreidenutzpflanzen, zu unterbrechen. Auf diese Weise
stellt das Unterbrechen von ABA-Perzeption
oder dessen Signaltransduktion eine wirksame Strategie beim Isolieren
weiblichen reproduktiven Getreidegewebswachstums von Stress bereit.
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Umgebungsstressarten,
die auf die Befruchtung folgen, inhibieren frühe Ereignisse beim Aufbau einer Assimilatspeicherkapazität und können die
Ausbeute verringern. In Getreiden beispielsweise ist das Endosperm
die Hauptquelle gespeicherter Reserven innerhalb des reifen Samens.
Die Speicherkapazität
wird während
eines frühen
Stadiums der Samenentwicklung etabliert. Erkennend die Beteiligung
von ABA an frühen Pflanzenreaktionen
auf Stress, ist die vorliegende Erfindung abgefasst, um die nachteiligen
Auswirkungen von ABA auf den sich entwickelnden Samen zu ablatieren
und die Art und Menge von Samen und Samenprodukten, insbesondere
Getreiden und Körnern,
zu verbessern. Siehe Mambelli und Setter (1998) Physiologia Plantarum
104:266–72
und Tuberosa et al. (1998) Theor. Appl. Genet 744–55.
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Wie
angezeigt, umfasst die Erfindung das Einbringen von Sequenzen, die
ABA-Perzeption und
-Signaltransduktion modulieren, in eine Zielpflanze. Mit "Sequenzen, die ABA-Perzeption und -Signaltransduktion modulieren" und "Sequenzen, beteiligt
an der Perzeption und Signaltransduktion von ABA" sind Mutanten und Gene gemeint, die
ABA-Synthese oder deren Perzeption und Signaltransduktion unterbrechen.
Diese Mutanten, Gene und Sequenzen, welche ABA-Synthese oder deren
Perzeption oder Signaltransduktion unterbrechen, werden hierin außerdem "ABA-assoziierte Sequenzen" genannt. Solche
Sequenzen schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, ABA-insensitive und -hypersensitive
Mutanten oder Antisens- Sequenzen,
die zu den mutierten oder Wildtyp-Genen korrespondieren. ABA-Mutanten
sind im Fachgebiet bekannt und schließen abi1–5, era1–3 (Cutler et al. (1996) Science
273:1239–41),
gca 1/8 (Benning et al. (1996) Proc. Workshop Abscisic Acid Signal
Tranduction in Arabidopsis, Madrid, S. 34), axr2 (Wilson et al.
(1990) Mol. Gen. Genet. 222:377–83),
jar1 (Staswick et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:6837–40), jin4
(Berger et al. (1996) Plant Physiol. 111:525–31), bri1 (Clouse et al. (1996)
Plant Physiol. 111:671–78),
sax (Arabidopsis thaliana); vp1 (McCarty et al. (1991) Cell 66:895–905 und
Robichaud et al. (1986) J. Plant Physiol. 126:235–42) und
real (Sturaro et al. (1996) J. Exp. Bot. 47:755–62 (Zea mays); cool (Raskin
et al. (1988) Planta 173:73–78)
(Hordeum vulgare); aba1 (Bitoun et al. (1990) Mol. Gen. Genet. 220:234–39 und
Leydecker et al. (1995) Plant Physiol. 107:1427–31) (Nicotiana plumbaginifolia);
und dergleichen, ein. Diese und andere ABA-assoziierte Mutanten können in
der Praxis der Erfindung verwendet werden.
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Mit "korrespondierend" zu einem Gen oder
einer Sequenz ist gemeint, dass die Sequenz fähig ist, an das Gen oder die
Sequenz in dem Ausmaß zu
hybridisieren, das notwendig ist, um die Transkription zu unterbrechen.
Es wird erkannt, dass abhängig
von der ABA-assoziierten Sequenz, die in der Erfindung verwendet wird,
die codierende Sequenz oder die Antisens-Sequenz bevorzugt sein kann. Die codierende
Sequenz kann jedoch außerdem
verwendet werden, um Expression des Zielgens zu co-supprimieren.
Beispielsweise schließt eine
Strategie Expression von mutierten Genen, wie z.B. abi1 oder abi2,
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor,
um ABA-Wirkung in Geweben zu frühen
Stadien dominant zu unterbrechen, ein. Eine solche Herangehensweise
würde die
späte erforderliche
ABA-Funktion bei der Samenreifung nicht unterbrechen. Alternativ können Wildtyp-Allele
von Genen, wie z.B. Vp1, durch Co-Suppression oder Antisens-Strategien
herabreguliert werden, um ABA-Wirkung zu unterbrechen. Bei diesem
letzteren Beispiel kann ein früher
Kern/Embryo-Promotor verwendet werden, um Expression einer codierenden
Sequenz für
Vp1 (um zu co-supprimieren) zu steuern oder Expression einer Antisens-Sequenz
für Vp1
zu steuern. Ein drittes Beispiel schließt die Transformation einer
Pflanze mit einem Promotor für
Kernentwicklung in einer späten
Periode ein, der eine Wildtyp-Vp1-Sequenz antreibt bzw. steuert.
Diese transformierte Pflanze kann dann zu einer vp1-Mutantenpflanze
gekreuzt werden. In diesem Beispiel funktioniert das Unvermögen der
vp1-Mutante, durch ABA-induziert zu werden, um frühe Kerne
von schädlichen
Wirkungen zu isolieren. Zur selben Zeit liefert das DNA-Konstrukt
Kerne mit der Fähigkeit,
normal zu reifen. Folglich sind, wie umfangreicher unten beschrieben,
verschiedene Kandidaten-Genziele verfügbar, um an Promotoren mit
limitierten Expressionsmustern gekoppelt zu werden, um erhöhte Ausbeutestabilität im Angesicht
von abiotischem Stress bereitzustellen.
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Das
Vivipar-1 (Vp1)-Gen von Mais ist zur Expression des Reifungsprogramms
bei der Samenentwicklung erforderlich. VP1 ist ein neuer Transkriptionsfaktor,
der möglicherweise
an der Potenzierung einer Samen-spezifischen Hormonantwort beteiligt
ist. Die Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenz
von Vp1 befindet sich in SEQ ID NOS: 1 und 2. Die Vivipar-Mutanten von
Mais sind im Reifungsprogramm blockiert. Als Folge schreitet der
mutierte Embryo frühreif
in die Keimlingsentwicklung fort, während er an die Mutterpflanze
angeheftet ist. Mehrere Vivipar-Mutanten sind identifiziert worden.
Weitere Charakteristika einer vp1-Funktionsverlustmutante schließen beispielsweise
einen ABA-insensitiven Phänotyp
(d.h., eine reduzierte Sensitivität auf Keimungsinhibierung durch
exogene ABA in Kultur) und/oder eine Verringerung der Em-Promotoraktivierung ein.
Es liegt gut innerhalb fachmännischen
Tuns, Funktionsverlustmutationen in Vp1 zu identifizieren, die in den
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendbar sind. Beispielsweise
haben Hill et al. ((1996) Journal Biological Chemistry 7:3366) eine
Rolle der sauren NH2-terminalen Region und
der hochkonservierten BR1-Domäne
von VP1 für
die VP1-Funktion essentiell zu sein, identifiziert. Andere vp1-Mutanten
sind bekannt. Siehe beispielsweise Neill et al. (1986) Planta 169:87–96; McCarthy
et al. (1991) Cell 66:895–905;
Robichaud et al. (1980) Dev. Genet. 1:325–330; Robichaud und Sussex
(1987) Plant Physiol. 130:181–188;
Robichaud et al. (1986) J. Plant Physiol. 126:235–42; McCarthy
et al. (1990) Physiol. Plant 81:267–72; und Eyster et al. (1931)
Genetics 16:457–590;
von denen alle hierin durch Referenz inkorporiert sind.
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ABA-insensitive,
ABI, Arabidopsis-Mutanten sind außerdem verfügbar. Solche Mutanten haben
pleiotropische Defekte bei der Samenentwicklung, einschließlich verringerter
Sensitivität
auf ABA-Inhibierung der Keimung in veränderter Samen-spezifischer
Genexpression. Siehe Finkelstein et al. (1998) The Plant Cell 10:1043–1045; Leung
et al. (1994) Science 264:1448–1452;
Leung (1997) Plant Cell 9:759–771;
Giraudat et al. (1992) Plant Cell 4:1251-1261; Myer et al. (1994) Science 264:1452–1455; Koornneef
et al. (1989) Plant Physiol. 90:463–469; Nambara et al. (1992)
Plant J. 2:435–441;
Finkelstein und Somerville (1990) Plant Physiol. 94:1172–1179; Leung
und Giraudat (1998) Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 49:199–222; Robinson
und Hill (1999) Plant, Cell and Environment 22:117–123; und
Rodriguez et al. (1998) FEBS Letters 421:185–190, und die hierin zitierten
Referenzen, von denen alle hierin durch Referenz inkorporiert sind.
Außerdem
sind die Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
von Wildtyp-ABI1, -ABI2, -ABI3 und -ABI4 in SEQ ID NOS: 3–10 dargelegt.
Andere ABA-assoziierte Mutanten schließen bri1 von Arabidopsis thaliana,
dessen Sequenz in Genbank-Eingangs-Nr. AF017056 gefunden werden
kann, und Li et al. (1997) Cell 90:929–938, ein, von denen beide
hierin durch Referenz inkorporiert sind.
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Eine
interessierende abi-Mutante schließt beispielsweise abi1 ein.
abi1 ist eine dominante Mutation im strukturellen Teil des ABI1-Gens.
Die Mutation ist charakterisiert worden und umfasst einen Nucleotid-Basenübergang
von Guanin zu Adenin und verändert
die DNA-Sequenz
GGC zu GAC, was folglich verursacht, dass der Wildtyp-Glycinrest
an Aminosäure-Position 180 von
SEQ ID NO: 3 mit Aspartat (Asparaginsäure) ersetzt wird (Meyer et
al. (1994) Science 264:1452–1455).
abi2 ist eine weitere interessierende dominante Mutation in den
erfindungsgemäßen Verfahren.
abi2 ist durch einen GGC-zu-GAC-Übergang
charakterisiert, der zum Ersetzen des Gly-Restes an Aminosäure-Position
168 von SEQ ID NO: 6 durch Asp führt
(Rodriquez et al. (1998) FEBS Letters 421: 18–190). Es liegt innerhalb fachmännischen
Wissens, andere Mutationen (sowohl dominant als auch rezessiv) in
anderen ABA-assoziierten
Sequenzen zu identifizieren, die bei den Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendbar sein werden.
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Derartige
Mutanten, die oben aufgelistet sind, werden als "ABA-assoziierte Mutanten" bezeichnet. Mit "ABA-assoziierte Mutanten" sind Gene und Sequenzen
gemeint, die ABA-Signalgebung
und/oder -Perzeption in einer Pflanze unterbrechen. Unter Verwendung
obiger Sequenzen können
verwandte Sequenzen von anderen Pflanzen, einschließlich Getreidearten,
isoliert werden. In manchen Fällen
kann es förderlich
sein, die ABA-assoziierte Sequenz zu verwenden, die einer Sequenz
aus der interessierenden Zielpflanze entspricht. Beispielsweise
kann, für
die Verwendung in Mais, das Maishomologon der ABA-assoziierten Sequenz
oder eine Sequenz, die dem Maishomologon entspricht, bevorzugt sein.
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Die
Erfindung verwendet die ABA-assoziierten Sequenzen, um die Pflanzenreaktion
auf ABA zu kontrollieren. Im Allgemeinen wird es förderlich
sein, ABA-Signalgebung oder -Perzeption zu blockieren, um einen Ausbeuteverlust
zu verhindern. Durch Verwenden der ABA-assoziierten Sequenzen, codierenden
Sequenzen und Antisens-Sequenzen kann die Expression und Perzeption
von ABA in einer Pflanze kontrolliert werden. Wie unten in größerem Detail
beschrieben, können
derartige Sequenzen in interessierende Pflanzen durch rekombinante
Verfahren eingebracht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
können
verwendet werden, um entsprechende Sequenzen von anderen Organismen,
insbesondere anderen Pflanzen, insbesondere Getreidearten, zu isolieren.
Auf diese Weise können
Verfahren, wie z.B. PCR, Hybridisierung und dergleichen, verwendet
werden, um derartige Sequenzen, basierend auf ihrer Sequenzhomologie,
zu den ABA-assoziierten, im Fachgebiet bekannten Sequenzen zu identifizieren.
Sequenzen können,
basierend auf ihrer Sequenzidentität, zu der gesamten ABA-assoziierten
Sequenz oder zu Fragmenten davon isoliert werden.
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In
einer PCR-Vorgehensweise können
Oligonucleotid-Primer für
die Verwendung in PCR-Reaktionen entworfen werden, um entsprechende
DNA-Sequenzen von cDNA oder genomischer DNA, extrahiert aus irgendeiner
interessierenden Pflanze, zu amplifizieren. Verfahren zum Entwerfen
von PCR-Primern und PCR-Klonierungen sind allgemein im Fachgebiet
bekannt und in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Aufl., Cold Spring Habor Laboratory Press, Plainview,
New York) offenbart. Siehe außerdem
Innis et al., Hrsg. (1990) PCR Protocols: A Guide to Methods and
Applications (Academic Press, New York); Innis und Gelfand, Hrsg.
(1995) PCR Strategies (Academic Press, New York); und Innis und
Gelfand, Hrsg. (1999) PCR Methods Manual(Academic Press, New York).
Bekannte Verfahren von PCR schließen ein, sind aber nicht limitiert
auf, Verfahren unter Verwendung gepaarter Primer, verschachtelter
Primer, einzelspezifischer Primer, degenerierter Primer, Gen spezifischer
Primer, Vektor-spezifischer Primer, Primer mit teilweise fehlender Übereinstimmung
und dergleichen.
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Bei
Hybridisierungstechniken wird alles oder ein Teil von einer bekannten
Nucleotidsequenz als eine Sonde verwendet, die selektiv an andere
entsprechende Nucleotidsequenzen hybridisiert, die in einer Population
klonierter genomischer DNA-Fragmente oder cDNA-Fragmente (d.h., genomische oder cDNA-Bibliotheken)
von einer ausgewählten
Pflanze anwesend sind. Die Hybridisierungssonden können genomische DNA-Fragmente,
cDNA-Fragmente, RNA-Fragmente oder andere Oligonucleotide sein und
können
mit einer detektierbaren Gruppe, wie z.B. 32P
oder irgendeinem anderen detektierbaren Marker markiert sein. Folglich können Sonden
für die
Hybridisierung beispielsweise durch Markieren synthetischer Oligonucleotide,
die auf den erfindungsgemäßen ABA-assoziierten
Sequenzen basieren, hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung
von Sonden für
die Hybridisierung und zur Konstruktion von cDNA und genomischen
Bibliotheken sind allgemein im Fachgebiet bekannt und in Sambrook
et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, New York) offenbart.
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Beispielsweise
kann eine gesamte ABA-assoziierte Sequenz oder ein oder mehrere
Teile davon als eine Sonde verwendet werden, die fähig ist,
spezifisch an entsprechende Sequenzen und Messenger-RNAs zu hybridisieren.
Um spezifische Hybridisierung unter einer Vielfalt von Bedingungen
zu erreichen, schließen derartige
Sonden Sequenzen ein, die unter den interessierenden Sequenzen einzigartig
sind und vorzugsweise wenigstens etwa 10 Nucleotide lang sind und
am stärksten
bevorzugt wenigstens etwa 20 Nucleotide lang sind. Solche Sonden
können
verwendet werden, um entsprechende Sequenzen von einer ausgewählten Pflanze
durch PCR zu amplifizieren. Diese Technik kann außerdem verwendet
werden, um zusätzliche
codierenden Sequenzen von einer gewünschten Pflanze zu isolieren
oder als ein diagnostischer Assay verwendet werden, um die Anwesenheit
codierender Sequenzen in einer Pflanze zu bestimmen. Hybridisierungsverfahren
schließen
Hybridisierungsscreening plattierter DNA-Bibliotheken (entweder
Plaques oder Kolonien; siehe beispielsweise Sambrook et al. (1989)
Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Plainview, New York) ein.
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Die
Hybridisierung derartiger Sequenzen kann unter stringenten Bedingungen
durchgeführt
werden. Mit "stringenten
Bedingungen" oder "stringenten Hybridisierungsbedingungen" sind Bedingungen
gemeint, unter denen eine Sonde an ihre Zielsequenz in einem nachweislich
größeren Ausmaß hybridisieren
wird als an andere Sequenzen (z.B. wenigstens 2fach gegenüber dem
Hintergrund). Stringente Bedingungen sind Sequenz-abhängig und
werden unter verschiedenen Umständen
unterschiedlich sein. Durch Kontrollieren der Hybridisierungsstringens
und/oder der Waschbedingungen können
Zielsequenzen, die 100% komplementär zu der Sonde sind, identifiziert
werden (homologes Sondieren, "homologous
probing"). Alternativ
können
Stringensbedingungen eingestellt werden, um etwas fehlende Übereinstimmung
bei Sequenzen zu erlauben, so dass niedrigere Ähnlichkeitsgrade detektiert
werden (heterologes Sondieren, "heterologous
probing"). Im Allgemeinen
ist eine Sonde weniger als etwa 1000 Nucleotide lang, vorzugsweise
weniger als 500 Nucleotide lang.
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Typischerweise
werden Stringensbedingungen jene sein, bei denen die Salzkonzentration
weniger ist als etwa 1,5 M Natriumionen, typischerweise etwa 0,01
bis 1,0 M Natriumionen-Konzentration
(oder andere Salze), bei pH 7,0 bis 8,3, und die Temperatur ist
wenigstens etwa 30°C
für kurze
Sonden (z.B. 10 bis 50 Nucleotide) und wenigstens etwa 60°C für lange
Sonden (z.B. größer als
50 Nucleotide). Die Dauer der Hybridisierung ist im Allgemeinen
weniger als etwa 24 Stunden, für
gewöhnlich
etwa 4 bis 12. Stringente Bedingungen können außerdem durch die Zugabe von
destabilisierenden Mitteln, wie z.B. Formamid, erreicht werden.
Beispielhafte Niedrigstringens-Bedingungen schließen Hybridisierung
mit einer Pufferlösung
von 30 bis 35% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS (Natriumdodecylsulfat)
bei 37°C
und ein Waschen in 1X bis 2X SSC (20X SSC = 3,0 M NaCl/0,3 M Trinatriumcitrat)
bei 50 bis 55°C
ein. Beispielhafte Bedingungen moderater Stringens schließen Hybridisierung
in 40 bis 45% Formamid, 1,0 M NaCl, 1% SDS bei 37°C und ein
Waschen in 0,5X bis 1X SSC bei 55 bis 60°C ein. Beispielhafte Hochstringens-Bedingungen
schließen
Hybridisierung in 50% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS bei 37°C und ein
Waschen in 0,1X SSC bei 60 bis 65°C
ein.
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Spezifität ist typischerweise
die Funktion der Posthybridisierungs-Waschschritte, wobei die kritischen Faktoren
die Ionenstärke
und Temperatur der finalen Waschlösung sind. Für DNA-DNA-Hybride
kann die Tm aus der Gleichung von Meinkoth
und Wahl (1984) Anal. Biochem. 138:267–284: Tm =
81,5°C +
16,6 (log M) + 0,41 (%GC) – 0,61
(% Form) – 500/L
genähert
werden; wo M die Molarität
monovalenter Kationen ist, %GC der Prozentsatz von Guanosin- und
Cytosin-Nucleotiden in der DNA ist, % Form der Prozentsatz von Formamid
in der Hybridisierungslösung
ist und L die Länge
des Hybrids in Basenpaaren ist. Die Tm ist
die Temperatur (unter definierter Ionenstärke und pH), bei der 50% einer
komplementären
Zielsequenz an eine perfekt gepaarte Sonde hybridisieren. Tm ist um etwa 1°C für jedes 1% fehlender Übereinstimmung
reduziert; folglich können Tm-Hybridisierungs- und/oder Waschbedingungen
eingestellt werden, um an Sequenzen der gewünschten Identität zu hybridisieren.
Beispielsweise kann, wenn Sequenzen mit ≥90% Identität gesucht sind, die Tm dann um 10°C verringert sein. Im Allgemeinen
werden Stringensbedingungen ausgewählt, um etwa 5°C niedriger als
der thermische Schmelzpunkt Tm für die spezifische
Sequenz und deren Komplement bei einer definierten Ionenstärke und
definiertem pH zu sein. Jedoch können
stark stringente Bedingungen eine Hybridisierung und/oder ein Waschen
bei 1, 2, 3 oder 4°C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm)
verwenden; moderat stringente Bedingungen können eine Hybridisierung und/oder
ein Waschen bei 6, 7, 8, 9 oder 10°C niedriger als der thermische
Schmelzpunkt (Tm) verwenden; Niedrigstringens-Bedingungen
können
eine Hybridisierung und/oder ein Waschen bei 11, 12, 13, 14, 15
oder 20°C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm) verwenden.
Verwendend die Gleichung, Hybridisierung und Waschzusammensetzungen
und die gewünsch te Tm, wird der Durchschnitt-Fachmann erkennen,
dass Variationen bei der Hybridisierungsstringens und/oder den Waschlösungen inhärent beschrieben
sind. Wenn der erwünschte
Grad an fehlender Übereinstimmung
in einer Tm von weniger als 45°C (wässrige Lösung) oder
32°C (Formamidlösung) resultiert,
ist es bevorzugt, die SSC-Konzentration zu erhöhen, so dass eine höhere Temperatur
verwendet werden kann. Einen umfangreichen Leitfaden zur Hybridisierung
von Nucleinsäuren
findet man in Tijssen (1993) Laboratory Techniques in Biochemistry
and Molecular Biology – Hybridization
with Nucleic Acid Probes, Teil I, Kapitel 2 (Elsevier, New York);
und Ausubel et al., Hrsg. (1995) Current Protocols in Molecular
Biology, Kapitel 2 (Greene Publishing and Wiley-Interscience, New
York). Siehe Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview,
New York).
-
Folglich
sind isolierte "entsprechende
bzw. korrespondierende ABA-assoziierte Sequenzen", die die Pflanzenreaktion auf ABA modulieren,
und welche unter stringenten Bedingungen an die hierin offenbarten ABA-assoziierten
Sequenzen oder an Fragmente davon hybridisieren, von der vorliegenden
Erfindung umfasst. Derartige Sequenzen werden wenigstens etwa 40%
bis 50% homolog, etwa 60%, 65% oder 70% homolog, und sogar wenigstens
etwa 75%, 80%, 85%, 90%, 91%, 92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%,
99% oder homologer mit den offenbarten Sequenzen sein. D.h., die
Sequenzidentität
der Sequenzen kann variieren, wobei wenigstens etwa 40% bis 50%,
etwa 60%, 65% oder 70%, und sogar wenigstens etwa 75%, 80%, 85%, 90%,
91%, 92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr Sequenzidentität geteilt
werden.
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Die
ABA-assoziierten erfindungsgemäßen Sequenzen
können
mit Gewebe- oder entwicklungsspezifischen Promotoren verwendet werden,
um ABA-Funktion auf eine gewebe- oder
eine entwicklungsspezifische Weise zu unterbrechen. Promotoren von
speziellem Interesse schließen
Samen-bevorzugte Promotoren, insbesondere frühe Kern/Embryo-Promotoren und
späte Kern/Embryo-Promotoren
ein.
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Kernentwicklung
nach Bestäubung
wird in etwa drei primäre
Phasen eingeteilt. Die lag-Phase des Kernwachstums findet von etwa
0 bis 10–12
Tagen nach Bestäubung
statt. Während
dieser Phase wächst
der Kern nicht signifikant an Masse, sondern vielmehr werden wichtige
Ereignisse durchgeführt,
die die Kernvitalität
(d.h., Anzahl von Zellen) bestimmen werden. Das lineare Kernfüllungsstadium
findet von etwa 10–12
bis etwa 40 DAP (="days
after pollination",
Tage nach Bestäubung)
statt. Während
dieser Stufe der Kernentwicklung erlangt der Kern fast seine gesamte
Endmasse, und es werden verschiedene Speicherprodukte (d.h., Stärke, Protein, Öl) produziert.
Schließlich
geschieht die Reifungsphase von etwa 40 DAP bis zur Ernte. Während dieser
Phase der Kernentwicklung wird der Kern quieszent und beginnt auszutrocknen,
in Vorbereitung auf eine lange Periode von Ruhe vor der Keimung.
Wie hierin definiert, sind "frühe Kern/Embryo-Promotoren" Promotoren, die
während
der ersten Phase der Entwicklung an sind (d.h., von etwa 0 bis etwa
12 DAP). "Späte Kern/Embryo-Promotoren", wie hierin definiert,
sind von etwa 12 DAP bis zur Reifung an. Die Wahl des Promotors
wird von der verwendeten ABA-assoziierten Sequenz abhängen.
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Frühe Kern/Embryo-Promotoren
schließen
beispielsweise cim1, einen Pollen- und Gesamtkern-spezifischen Promotor
ein, der 5 DAP aktiv ist. Siehe beispielsweise WO 00/11177, welche
hierin durch Referenz inkorporiert ist. Andere frühe Kern/Embryo-Promotoren
schließen
die Samen-bevorzugten Promotoren end1, welcher 7–10 DAP aktiv ist, und end2,
welcher 9–14
DAP im gesamten Kern aktiv ist und 10 DAP im Endosperm und Pericarp
aktiv ist, ein. Siehe beispielsweise WO 00/12733, hierin durch Referenz
inkorporiert. Zusätzliche
frühe Kern/Embryo-Promotoren
finden in den Verfahren der vorliegenden Erfindung Anwendung, einschließlich der
Samen-bevorzugte Promotor lpt2 (SEQ ID NO: 13), der 6 bis 24 DAP
aktiv ist (US-Patent Nr. 5 525 716, hierin durch Referenz inkorporiert).
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Solche
frühen
Kern/Embryo-Promotoren können
mit Genen oder Mutanten im Perzeptions-/Signaltransduktions-Weg
für ABA
verwendet werden. Auf diese Weise würden mutierte Gene, wie z.B.
abi1 oder abi2, funktionell verknüpft mit einem frühen Kern/Embryo-Promotor,
ABA-Wirkung in Geweben, vor der später erforderlichen ABA-Funktion
bei der Samenreifung, unterbrechen. Alternativ kann ein früher Kern/Embryo-Promotor
funktionell mit einer Wildtyp-(Co-Supprimierung)-
oder Antisens-Nucleotidsequenz einer ABA-assoziierten Sequenz verknüpft sein.
Der frühe
Kern/Embryo-Promotor würde
verwendet werden, um ABA-Wirkung in Geweben vor der Samenreifung
zu unterbrechen.
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Späte Kern/Embryo-Promotoren
schließen
beispielsweise Promotoren von Oleosingenen ein. Siehe beispielsweise
Plant et al. (1994) Plant Mol. Biol. 25:193–205; Keddie et al. (1994)
Plant Mol. Biol. 24:327–40; Keddie
et al. (1992) Plant Mol. Biol. 19:443–53; und Hong et al. (1997)
34:549–55;
hierin durch Referenz inkorporiert. Siehe außerdem Genbank-Eingangs-Nrn.
U71381 (SEQ ID NO: 11), AF134411 (SEQ ID NO: 12) und US-Patent Nr.
5 977 436, welche Oleosin-Promotorsequenzen von Glycine max, Brassica
juncea bzw. Arabidopsis thaliana enthalten. All diese Referenzen
sind hierin durch Referenz inkorporiert. Zusätzliche späte Kern/Embryo-Promotoren schließen smi1ps,
einen Embryo-spezifischen Promotor, der 13–14 DAP aktiv ist, und cz19B1,
ein Gesamtkern-spezifischer Promotor, der 13–40 DAP aktiv ist, ein. Siehe
beispielsweise WO 00/11177, welche hierin durch Referenz inkorporiert
ist. Der Samenbevorzugte Promotor a13 ist 24–40 Tage nach dem Blühen aktiv
und kann außerdem
bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Siehe beispielsweise WO 00/40710, welche hierin
durch Referenz inkorporiert ist.
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Späte Kern/Promotoren,
wie jene von Oleosingenen, können
verwendet werden, um Expression eines Wildtyp-Vp1-Allels anzutreiben.
Solche Pflanzen können
dann zu einer Pflanze gekreuzt werden, die eine vp1-Mutante aufweist.
In diesem Beispiel würde
das Unvermögen
des mutierten vp1-Allels, durch ABA komplementiert zu werden, frühe Kerne
von schädlichen
Wirkungen isolieren. Das Vp1-Genprodukt ist sehr früh bei der
Kernentwicklung an. In Anwesenheit von ABA wird Vp1 wirksam. Das
von der transgenen Mutterpflanze zur Verfügung gestellte konstruierte
Gen würde
die Kerne mit der Fähigkeit
versehen, normal zu reifen. Wie hierin verwendet, ist eine "endogene ABA-assoziierte
Sequenz" definiert
als irgendeine ABA-assoziierte Sequenz, die nicht über ein
Transformationsereignis in die Pflanze eingebracht ist.
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Derartige
ABA-assoziierte Gene können
verwendet werden, um die Wirkungen von Stress auf die Pflanze zu
kontrollieren. Die Akkumulation von Nährstoffreserven ist beim Erwerb
von Desikkationstoleranz mit der Expression spezifischer Sätze von
mRNAs assoziiert. Transkripte, die entweder Speicherproteine oder späte Embryogenese-abundante
(LEA, "lateembryogenesis-abundant") Proteine codieren,
von denen man glaubt, dass sie bei der Desikkationstoleranz beteiligt
sind, können
frühreif
durch exogenes ABA in kultivierten Embryos induziert werden. Folglich
kann eine späte
Expression von ABA-Genen mit transgenen Samenspeicherproteinen gekoppelt
sein, um die Nährstoffreserven
in Samen zu erhöhen.
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Durch "Einbringen" von Sequenzen, die
ABA-Perzeption und -Signaltransduktion modulieren, in eine Zielpflanze,
ist ein genetisches Transformationsverfahren gemeint. Mit "stabile Transformation" ist gemeint, dass
das in eine Pflanze eingebrachte Nucleotidkonstrukt in das Genom
der Pflanze integriert und fähig
ist, an deren Nachkommenschaft vererbt zu werden.
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Wildtyp-Allele
von Genen, wie z.B. Vp1, können
mit frühen
Promotoren über
entweder Co-Supprimierung oder Antisens-Strategien herabreguliert
werden. Man erkennt, dass mit diesen Nucleotidsequenzen Antisens-Konstruktionen
konstruiert werden können,
die zu wenigstens einem Anteil der Messenger-RNA (mRNA) für die ABA-assoziierten
Sequenzen komplementär
sind. Antisens-Nucleotide werden konstruiert, um mit der entsprechenden
mRNA zu hybridisieren. Modifikationen der Antisens-Sequenzen können angefertigt werden,
solange die Sequenzen anhybridisieren und mit der Expression der
entsprechenden mRNA interferieren. Auf diese Weise können Antisens-Konstruktionen
mit 70%, bevorzugt 80%, stärker
bevorzugt 85% Sequenzähnlichkeit
zu den entsprechenden Antisens-Sequenzen verwendet werden. Ferner
können
Anteile der Antisens-Nucleotide verwendet werden, um die Expression
des Zielgens zu unterbrechen. Im Allgemeinen können Sequenzen von wenigstens
50 Nucleotiden, 100 Nucleotiden, 200 Nucleotiden oder größer, verwendet werden.
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Verfahren
zum Supprimieren von Genexpression in Pflanzen unter Verwendung
von Nucleotidsequenzen in der Sinn-Orientierung sind im Fachgebiet
bekannt. Die Verfahren beinhalten im Allgemeinen Transformieren
von Pflanzen mit einem DNA-Konstrukt, umfassend einen Promotor,
der Expression in einer Pflanze antreibt, funktionell verknüpft mit
wenigstens einem Teil einer Nucleotidsequenz, die dem Transkript
des endogenen Gens (d.h., eine ABA-assoziierte Sequenz) entspricht. Typischerweise
weist eine solche Nucleotidsequenz substantielle Sequenzidentität mit der
Sequenz des Transkripts des endogenen Gens auf, bevorzugt größer als
etwa 65% Sequenzidentität,
stärker
bevorzugt größer als
etwa 85% Sequenzidentität,
am stärksten bevorzugt
größer als
etwa 95% Sequenzidentität.
Siehe US-Patent-Nrn. 5 283 184 und 5 034 323; hierin durch Referenz
inkorporiert.
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Man
erkennt, dass Fragmente und/oder Varianten der ABA-assoziierten
Gene in der Erfindung verwendet werden können. Fragmente und Varianten
der ABA-assoziierten Nucleotidsequenzen und davon codierte Proteine
sind folglich von der vorliegenden Erfindung umfasst. Mit "Fragment" ist ein Anteil von
der Nucleotidsequenz oder ein Anteil von der Aminosäuresequenz,
und folglich von dadurch codiertem Protein, gemeint. Fragmente einer
Nucleotidsequenz können
für Proteinfragmente
codieren, die die biologische Aktivität des nativen Proteins beibehalten
und folglich wirken, indem sie Reaktionen auf ABA modulieren. Alternativ
codieren Fragmente einer Nucleotidsequenz, die als Hybridisierungssonden
verwendbar sind, im Allgemeinen keine Fragmentproteine, die biologische
Aktivität
beibehalten. Folglich können
Fragmente einer Nucleotidsequenz von wenigstens etwa 20 Nucleotiden,
etwa 50 Nucleotiden, etwa 100 Nucleotiden und bis zur erfindungsgemäßen Volllängen-Nucleotidsequenz
reichen.
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Mit "Varianten" sind im Wesentlichen ähnliche
Sequenzen gemeint. Für
Nucleotidsequenzen können natürlich vorkommende
Varianten, wie diese mit Verwendung von gut bekannten molekularbiologischen
Techniken, wie beispielsweise mit Polymerasekettenreaktion (PCR)
und Hybridisierungstechniken, wie unten skizziert, identifiziert
werden, genannt werden. Variante Nucleotidsequenzen schließen außerdem synthetisch
abgeleitete Nucleotidsequenzen ein, wie jene, die beispielsweise
durch Verwendung von ortsgerichteter Mutagenese erzeugt sind. Im
Allgemeinen werden Varianten einer speziellen erfindungsgemäßen Nucleotidsequenz wenigstens
etwa 40%, 50%, 60%, 65%, 70%, im Allgemeinen wenigstens etwa 75%,
80%, 85%, bevorzugt wenigstens etwa 90%, 92%, 94%, 95%, 96%, 97%,
und stärker
bevorzugt wenigstens etwa 98%, 99% oder mehr Sequenzidentität zu dieser
speziellen Nucleotidsequenz aufweisen, wie bestimmt durch Sequenzanordnungsprogramme,
die hierin anderswo beschrieben sind, unter Verwendung von Standardparametern.
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Verfahren
zur Sequenzanordnung für
einen Vergleich sind im Fachgebiet gut bekannt. Folglich kann die
Bestimmung der Prozent Identität
zwischen beliebigen zwei Sequenzen unter Verwendung eines mathematischen
Algorithmus erreicht werden. Nicht-abschließende Beispiele derartiger
mathematischer Algorithmen sind der Algorithmus von Myers und Miller
(1988) CABIOS 4:11–17;
der lokale Homologie-Algorithmus von Smith et al. (1981) Adv. Appl.
Math. 2:482; der Homologie-Anordnungsalgorithmus von Needleman und Wunsch
(1970) J. Mol. Biol. 48:443–453;
das Suche-nach-Ähnlichkeit-Verfahren
von Pearson und Lipman (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. 85:2444–2448; der
Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 872264, modifiziert wie in Karlin und Altschul (1993) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90:5873–5877.
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Computerausführungen
dieser mathematischen Algorithmen können für Sequenzvergleiche verwendet
werden, um Sequenzidentität
zu bestimmen. Solche Ausführungen
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf CLUSTAL im PC/Gene-Programm (erhältlich von
Intelligenetics, Mountain View, California); das ALIGN-Programm
(Version 2.0) und GAP, BESTFIT, BLAST, FASTA und TFASTA im Wisconsin
Genetics Software-Paket, Version 8 (erhältlich von Genetics Computer
Group (GCG), 575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA). Vergleichende
Anordnungen ("alignements") unter Verwendung
dieser Programme können
unter Verwendung der Standardparameter durchgeführ werden. Das CLUSTAL-Programm
ist von Higgins et al. (1988) Gene 73:237–244 (1988); Higgins et al.
CABIOS 5:151–153;
Corpet et al. (1988) Nucleic Acids Res. 16:10881–90; Huang et al. (1992) CABIOS
8:155–65;
und Pearson et al. (1994) Meth. Mol. Biol. 24:307–331, gut
beschrieben. Das ALIGN-Programm basiert auf dem Algorithmus von
Myers und Miller (1988) a.a.O. Eine PAM120-Gewichtreste-Tabelle,
eine Lückenlängenstrafe
von 12 und eine Lückenstrafe
von 4 können
mit dem ALIGN-Programm
verwendet werden, wenn Aminosäuresequenzen
verglichen werden. Die BLAST-Programme
von Altschul et al. (1990) J. Mol. Biol. 215:403, basieren auf dem
Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) a.a.O. BLAST-Nucleotidsuchen
können
mit dem BLASTN-Programm,
Punktzahl = 100, Wortlänge
= 12, durchgeführt
werden, um Nucleotidsequenzen zu erhalten, die homolog zu einer
Nucleotidsequenz sind, die für
ein erfindungsgemäßes Protein
codiert. BLAST-Proteinsuchen können
mit dem BLASTX-Programm, Punktzahl = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden,
um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die homolog zu einem Protein oder Polypeptid der Erfindung
sind. Um vergleichende Anordnungen mit Lücken für Vergleichszwecke zu erhalten,
kann Gapped-BLAST (in BLAST 2.0), wie in Altschul et al. (1997)
Nucleic Acids Res. 25:3389 beschrieben, verwendet werden. Alternativ
kann PSI-BLAST (in
BLAST 2.0) verwendet werden, um eine wiederholte Suche durchzuführen, die
entfernte Beziehungen zwischen Molekülen detektiert. Siehe Altschul
et al. (1997) a.a.O. Beim Verwenden von BLAST, Gapped BLAST, PSI-BLAST,
können
die Standardparameter des jeweiligen Programms (z.B. BLASTN für Nucleotidsequenzen,
BLASTX für
Proteine) verwendet werden. Siehe http://www.ncbi.hlm.nih.gov. Das
Anordnen kann außerdem
manuell durch Inspektion durchgeführt werden.
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Wenn
nicht anderweitig vermerkt, beziehen sich hierin bereitgestellte
Sequenzidentitäts/Ähnlichkeitswerte
auf den Wert, erhalten unter Verwendung von GAP, Version 10, unter
Verwendung der folgenden Parameter: % Identität unter Verwendung eines GAP-Gewichts
von 50 und eines Längengewichts
von 3; % Ähnlichkeit
unter Verwendung eines GAP Gewichts von 12 und eines Längengewichts
von 4, oder ein äquivalentes Programm.
Mit "äquivalentes
Programm" ist irgendein
Sequenzvergleichsprogramm gemeint, das für beliebige zwei in Frage kommende
Sequenzen eine Anordnung erzeugt, die identische Nucleotid- oder
Aminosäurerest-Übereinstimmungen und Prozent
Sequenzidentität
zeigt, wenn verglichen mit der entsprechenden Anordnung, erzeugt
von einem bevorzugten Programm.
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GAP
verwendet den Algorithmus von Needleman und Wunsch (1970) J. Mol.
Biol. 48:443–453,
um die Anordnung zweier kompletter Sequenzen zu finden, die die
Anzahl von Übereinstimmungen
maximiert und die Anzahl von Lücken
minimiert. GAP erwägt
alle möglichen
Anordnungen und Lückenpositionen
und erzeugt die Anordnung der größten Zahl
von übereinstimmenden
Basen und der geringsten Lücken.
Es erlaubt die Bereitstellung einer Lückenerzeugungsstrafe und einer
Lückenerweiterungsstrafe
in Einheiten übereinstimmender Basen.
GAP muss einen Profit von Lückenerzeugungs-Strafeanzahl
von Übereinstimmungen
für jede
Lücke, die
sie einfügt,
machen. Wenn eine Lückenerweiterungsstrafe
größer als
null gewählt
wird, muss GAP zusätzlich
einen Profit für
jede eingefügte
Lücke von
der Länge
der Lücke
mal der Lückenerweiterungsstrafe
machen. Voreinstellungs-Lückenerzeugungsstrafwerte
und Lückenerweiterungsstrafwerte
sind in Version 10 des Wisconsin Genetics Software-Pakets für Proteinsequenzen
8 bzw. 2. Für
Nucleotidsequenzen ist die Voreinstellungslückenerzeugungsstrafe 50, während die
Voreinstellungs-Lückenerweiterungsstrafe
3 ist. Die Lückenerzeugungs-
und Lückenerweiterungsstrafen
können
ausgedrückt
werden als eine ganze Zahl, ausgewählt aus der Gruppe von ganzen
Zahlen, bestehend aus von 0 bis 200. Folglich können die Lückenerzeugungs- und Lückenerweiterungsstrafen
0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50,
55, 60, 65 oder größer sein.
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GAP
präsentiert
ein Mitglied der Familie der besten Anordnungen. Es kann viele Mitglieder
dieser Familie geben, aber kein anderes Mitglied weist eine bessere
Qualität
auf. GAP zeigt vier Leistungsfiguren für Anordnungen an: Qualität, Verhältnis, Identität und Ähnlichkeit.
Die Qualität
ist das metrische Maximierte, um die Sequenzen anzuordnen. Verhältnis ist
die Qualität,
geteilt durch die Anzahl von Basen in dem kürzeren Segment. Prozent Identität sind die
Prozent der Symbole, die tatsächlich übereinstimmen.
Prozent Ähnlichkeit sind
die Prozent der Symbole, die ähnlich
sind. Symbole, die gegenüber
von Lücken
sind, werden ignoriert. Eine Ähnlichkeit
wird gepunktet, wenn der Auswerte-Matrixwert für ein Paar von Symbolen größer als
oder gleich 0,50, der Ähnlichkeitsgrenzwert,
ist. Die in Version 10 des Wisconsin Genetics Software-Pakets verwendete
Auswerte-Matrix ist BLOSUM62 (siehe Henikoff und Henikoff (1989)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10915).
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Mit "variantes" Protein ist ein
Protein, das von dem nativen Protein durch Deletion (sogenannte
Trunkierung, "truncation") oder Addition einer
oder mehrerer Aminosäuren
an das N-terminale
und/oder C-terminale Ende des nativen Proteins; Deletion oder Addition
einer oder mehrerer Aminosäuren
an einer oder mehreren Stellen in dem nativen Protein; oder Substitution
einer oder mehrerer Aminosäuren
an einer oder mehreren Stellen in dem nativen Protein, abgeleitet
ist, gemeint. Solche Varianten können
sich beispielsweise aus genetischem Polymorphismus oder menschlicher
Manipulation ergeben.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
können
auf verschiedenen Wegen verändert
werden, einschließlich Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen, -Trunkierungen und -Insertionen. Verfahren für derartige
Manipulationen sind allgemein im Fachgebiet bekannt. Verfahren zur
Mutagenese und Nucleotidsequenz-Veränderungen sind im Fachgebiet
gut bekannt. Siehe beispielsweise Kunkel (1985) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 82:488–492;
Kunkel et al. (1987) Methods in Enzymol. 154:367–382; US-Patent Nr. 4 873 192;
Walker und Gaastra, Hrsg. (1983) Techniques in Molecular Biology
(MacMillan Publishing Company, New York), und die hierin zitierten
Referenzen. Anleitung bezüglich
geeigneter Aminosäure-Substitutionen,
die die biologische Aktivität
des interessierenden Proteins nicht beeinflussen, können im
Modell von Dayhoff et al. (1978) Atlas of Protein Sequence and Structure
(Natl. Biomed. Res. Found., Washington, D.C.), hierin durch Referenz
inkorporiert, gefunden werden. Konservative Substitutionen, wie
z.B. das Austauschen einer Aminosäure mit einer anderen mit ähnlichen
Eigenschaft, kann bevorzugt sein.
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Folglich
schließen
die erfindungsgemäßen Gene
und Nucleotidsequenzen sowohl die natürlich vorkommenden Sequenzen
als auch mutante Formen davon ein. Gleichermaßen umfassen die erfindungsgemäßen Proteine
sowohl natürlich
vorkommende Proteine als auch Variationen und modifizierte Formen
davon. Solche Varianten werden weiterhin die gewünschte Aktivität besitzen.
Offensichtlich dürfen
die Mutationen, die man in der die Variante codierenden DNA durchführen wird,
die Sequenz nicht außerhalb
des Leserahmens platzieren, und bevorzugt werden sie keine komplementären Regionen
erzeugen, die sekundäre
mRNA-Struktur produzieren könnten.
Siehe EP-Patent-Anmeldungsveröffentlichungs-Nr.
75 444.
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Man
erwartet nicht, dass die Deletionen, Insertionen und Substitutionen
der hierin umfassten Proteinsequenzen radikale Änderungen bei den Charakteristika
des Proteins hervorrufen. Jedoch wird ein Fachmann erkennen, wenn
es schwierig ist, den genauen Effekt der Substitution, Deletion
oder Insertion vor der Durchführung
vorherzusagen, dass der Effekt durch Routinedurchmusterungsassays
ausgewertet werden wird.
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Variante
Nucleotidsequenzen und Proteine umfassen außerdem Sequenzen und Proteine,
die aus einem mutagenen oder rekombinogenen Verfahren, wie z.B. "DNA-Mischen" ("DNA-shuffling"), stammen. Mit einem
derartigen Verfahren können
ein oder mehrere verschiedene ABA-assoziierte, codierende Sequenzen manipuliert
werden, um ein neues ABA-assoziiertes Protein zu erzeugen, das die
gewünschten
Eigenschaften besitzt. Auf diese Weise werden Bibliotheken rekombinanter
Polynucleotide erzeugt, aus einer Population von Polynucleotiden
mit verwandter Sequenz, umfassend Sequenzregionen, die substantielle
Sequenzidentität aufweisen
und in vitro oder in vivo homolog rekombiniert werden können. Strategien
für derartiges "DNA-Shuffling" sind im Fachgebiet
bekannt. Siehe beispielsweise Stemmer (1994) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91:10747-10751; Stemmer (1994) Nature 370:389–391; Crameri
et al. (1997) Nature Biotech. 15:436–438; Moore et al. (1997) J.
Mol. Biol. 272:336–347;
Zhang et al. (1997) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:4504–4509; Carmeri
et al. (1998) Nature 391:288–291;
und US-Patent Nrn. 5 605 793 und 5 837 458.
-
Die
erfindungsgemäßen ABA-assoziierten
Sequenzen werden in Expressionskassetten zur Expression in der interessierenden
Pflanze bereitgestellt. Die Kassette wird regulatorische 5'- und 3'-Sequenzen, funktionell
verknüpft
mit einer ABA-assoziierten Sequenz der Erfindung, einschließen. Mit "funktionell verknüpft" ist eine funktionelle
Verknüpfung
zwischen einem Promotor und einer zweiten Sequenz gemeint, wobei
die Promotorsequenz die Transkription der DNA-Sequenz, die der zweiten
Sequenz entspricht, initiiert und vermittelt. Im Allgemeinen bedeutet
funktionell verknüpft,
dass die verknüpften
Nucleinsäuresequenzen
zusammenhängend
sind und, wo notwendig, um zwei Protein-codierende Regionen zu verbinden,
zusammenhängend
und im selben Leserahmen sind. Die Kassette kann zusätzlich wenigstens
ein zusätzliches
Gen enthalten, um in den Organismus co-transformiert zu werden.
Alternativ kann das zusätzliche
Gen/können
die zusätzlichen Gene
auf mehreren Expressionskassetten bereitgestellt sein.
-
So
eine Expressionskassette wird mit einer Vielfalt von Restriktionsstellen
zur Insertion der interessierenden Sequenz, die unter der transkriptionellen
Regulation der regulatorischen Regionen sein soll, bereitgestellt.
Die Expressionskassette kann zusätzlich
selektierbare Marker-Gene enthalten.
-
Die
Expressionskassette wird in der 5'-3'-Richtung
der Transkription eine transkriptionelle und translationale Startregion,
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
und eine transkriptionelle und translationale Terminationsregion,
funktionell in Pflanzen, einschließen. Die transkriptionelle
Startregion, der Promotor, kann für den Pflanzenwirt nativ oder
analog oder fremd oder heterolog sein. Zusätzlich kann der Promotor die
natürliche Sequenz
oder alternativ eine synthetische Sequenz sein. Mit "fremd" ist gemeint, dass
die transkriptionelle Startregion nicht in der nativen Pflanze gefunden
wird, in welche die transkriptionelle Startregion eingebracht wird.
Wie hierin verwendet, umfasst ein chimäres Gen eine codierende Sequenz,
funktionell verknüpft
mit einer Transkriptions-Startregion, die heterolog zu der codierenden
Sequenz ist. Während
es bevorzugt sein kann, die Sequenzen unter Verwendung heterologer
Promotoren zu exprimieren, können
die nativen Promotorsequenzen verwendet werden. Folglich wird der
Phänotyp
der Pflanze oder Pflanzenzelle verändert.
-
Die
Terminationsregion kann nativ mit der transkriptionellen Startregion
sein, kann nativ mit der funktionell verknüpften, interessierenden DNA-Sequenz
sein oder kann von einer anderen Quelle abgeleitet sein. Günstige Terminationsregionen
sind von dem Ti-Plasmid von A. tumefaciens erhältlich, wie z.B. die Octopinsynthase-
und Nopalinsynthase-Terminationsregionen. Siehe außerdem Guerineau
et al. (1991) Mol. Gen. Genet. 262:141–144; Proudfoot (1991) Cell
64:671–674;
Sanfacon et al. (1991) Genes Dev. 5:141–149; Mogen et al. (1990) Plant
Cell 2:1261–1272;
Munroe et al. (1990) Gene 91:151–158; Ballas et al. (1989)
Nucleic Acids Res. 17:7891–7903;
und Joshi et al. (1987) Nucleic Acid Res. 15:9627–9639.
-
Wo
angebracht, kann das Gen/können
die Gene für
erhöhte
Expression in der transformierten Pflanze optimiert werden. D.h.,
die Gene können
unter Verwendung von Pflanzenbevorzugten Kodonen für verbesserte
Expression synthetisiert werden. Im Fachgebiet sind Verfahren verfügbar, um
Pflanzen-bevorzugte Gene zu synthetisieren. Siehe beispielsweise
US-Patent Nrn. 5
380 831 und 5 436 391, und Murray et al. (1989) Nucleic Acids Res.
17:477–498,
hierin durch Referenz inkorporiert.
-
Zusätzliche
Sequenzmodifikationen, um die Genexpression in einem zellulären Wirt
zu steigern, sind bekannt. Diese schließen Eliminierung von Sequenzen,
codierend störende
Poly adenylierungssignale, Exon-Intron-Spleißstellensignale, Transposon-ähnliche
Wiederholungen und andere derartige gut charakterisierte Sequenzen,
die schädlich
für die
Genexpression sein können,
ein. Der G-C-Gehalt der Sequenz kann an Level angepasst werden,
die für
einen gegebenen zellulären
Wirt Durchschnitt sind, wie berechnet durch Bezug auf bekannte Gene,
die in der Wirtszelle exprimiert werden. Wenn möglich, wird die Sequenz modifiziert,
um vorhergesagte sekundäre
Haarnadel-mRNA-Strukturen zu vermeiden.
-
Die
Expressionskassette kann zusätzlich
5'-Leadersequenzen
in dem Expressionskassetten-Konstrukt enthalten. Solche Leadersequenzen
können
wirken, um die Translation zu steigern. Translations-Leader sind
im Fachgebiet bekannt und schließen ein: Picornavirus-Leader,
beispielsweise EMCV-Leader (Encephalomyocarditis 5'-nicht-codierende
Region) (Elroy-Stein et al. (1989) PNAS USA 86:6126–6130);
Potyvirus-Leader, beispielsweise TEV-Leader (Tabakätzvirus)
(Allison et al. (1986); MDMV-Leader (Maisverzwergungs-Mosaikvirus, "Maize Dwarf Mosaic
Virus"); Virology
154:9–20),
und menschliches, die schwere Kette von Immunoglobulin bindendes,
Protein (BiP, "immunoglobulin
heavy-chain binding protein"),
(Macejak et al. (1991) Nature 353:90–94); untranslatierten Leader
von der Hüllprotein-mRNA
von Luzernen-Mosaikvirus (AMV RNA 4) (Jobling et al. (1987) Nature
325:622–625);
Tabak-Mosaikvirus-Leader
(TMV) (Gallie et al. (1989) in Molecular Biology of RNA, Hrsg. Cech
(Liss, New York), S. 237–256);
und chlorotisches Mais-Scheckungsvirus-Leader (MCMV) (Lommel et
al. (1991) Virology 81:382–385).
Siehe außerdem
Della-Cioppa et al. (1987) Plant Physiol. 84:965–968. Andere Verfahren, die
bekannt sind, die Translation zu steigern, können außerdem verwendet werden, beispielsweise
Introns und dergleichen.
-
Beim
Herstellen der Expressionskassette können die verschiedenen DNA-Fragmente
manipuliert werden, um für
die DNA-Sequenzen in der geeigneten Orientierung und, da angebracht,
im geeigneten Leserahmen, zu sorgen. Diesbezüglich können Adapter oder Linker eingesetzt
werden, um die DNA-Fragmente zu verbinden, oder andere Manipulationen
können
beteiligt sein, um für
günstige
Restriktionsstellen, Entfernen überflüssiger DNA,
Entfernen von Restriktionsstellen oder dergleichen, zu sorgen. Für diesen
Zweck können
in vitro-Mutagenese, Primerreparatur, Restriktion, Anlagern ("annealing"), Resubstitutionen,
z.B. Transitionen und Transversionen, einbezogen werden.
-
Transformationsprotokolle
sowie Protokolle zum Einbringen von Nucleotidsequenzen in Pflanzen
können,
abhängig
von dem Typ der Pflanze oder Pflanzenzelle, d.h., Monocotyle oder
Dicotyle, auf die bei der Transformation abgezielt wird, variieren.
Geeignete Verfahren zum Einbringen von Nucleotidsequenzen in Pflanzenzellen
und nachfolgende Insertion in das Pflanzengenom schließen ein:
Mikroinjektion (Crossway et al. (1986) Biotechniques 4:320–334), Elektroporation
(Riggs et al. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:5602–5606, Agrobacteriumvermittelte
Tansformation (Townsend et al., US-Patent Nr. 5 563 055; US-Patent Nr.
5 981 840), direkten Gentransfer (Paszkowski et al. (1984) EMBO
J. 3:2717–2722),
und ballistische Teilchenbeschleunigung (siehe beispielsweise Sanford
et al., US-Patent Nr. 4 945 050; Tomes et al. (1995) "Direct DNA Transfer
into Intact Plant Cells via Microprojectile Bombardment", in Plant Cell,
Tissue, and Organ Culture: Fundamental Methods, Hrsg. Gamborg und
Phillips (Springer-Verlag, Berlin); und McCabe et al. (1988) Biotechnology
6:923–926).
Siehe außerdem
Weissinger et al. (1988) Ann. Rev. Genet. 22:421–477; Sanford et al. (1987)
Particulate Science and Technology 5:27–37 (Zwiebel); Christou et
al. (1988) Plant Physiol. 87:671–674 (Sojabohne); McCabe et
al. (1988) Bio/Technology 6:923–926
(Sojabohne); Finer und McMullan (1991) In Vitro Cell Dev. Biol.
27P:175–182
(Sojabohne); Singh et al. (1998) Theor. Appl. Genet. 96:319–324 (Sojabohne);
Datta et al. (1990) Biotechnology 8:736–740 (Reis); Klein et al. (1988)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:4305–4309 (Mais); Klein et al.
(1988) Biotechnology 6:559–563
(Mais); Tomes, US-Patent Nr. 5 240 855; Buising et al., US-Patent
Nrn. 5 322 783 und 5 324 646; Tomes et al. (1995) "Direct DNA Transfer
into Intact Plant Cells via Microprojectile Bombardment", in Plant Cell,
Tissue, and Organ Culture: Fundamental Methods; Hrsg. Gamborg (Springer-Verlag,
Berlin) (Mais); Klein et al. (1988) Plant Physiol. 91:440–444 (Mais);
Fromm et al. (1990) Biotechnology 8:833–839 (Mais); Hooykaas-Van Slogteren
et al. (1984) Nature (London) 311:763–764; Bowen et al., US-Patent
Nr. 5 736 369 (Getreide); Bytebier et al. (1987) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 84:5345–5349
(Liliaceae); De Wet et al. (1985) in The Experimental Manipulation
of Ovule Tissues, Hrsg. Chapman et al. (Longman, New York), S. 197–209 (Pollen);
Kaeppler et al. (1990) Plant Cell Reports 9:415–418 und Kaeppler et al. (1992)
Theor. Appl. Genet. 84:560–566
(Whisker-vermittelte Transformation); D'Halluin et al. (1992) Plant Cell 4:1495–1505 (Elektroporation);
Li et al. (1993) Plant Cell Reports 12:250–255 und Christou und Ford
(1995) Annals of Botany 75:407–413
(Reis); Osjoda et al. (1996) Nature Biotechnology 14:745–750 (Mais über Agrobacterium
tumefaciens); von denen alle hierin durch Referenz inkorporiert
sind.
-
Die
Zellen, die transformiert worden sind, können gemäß konventioneller Wege in Pflanzen
kultiviert werden. Siehe beispielsweise McCormick et al. (1986)
Plant Cell Reports 5:81–84.
Diese Pflanzen können dann
kultiviert werden und entweder mit demselben transformierten Stamm
oder verschiedenen Stämmen
bestäubt
werden, und das resultierende Hybrid, das die konstitutive Expression
des gewünschten
phänotypischen
Charakteristikums aufweist, kann identifiziert werden. Zwei oder
mehrere Generationen können
kultiviert werden, um sicherzustellen, dass die konstitutive Expression
des gewünschten
phänotypischen
Charakteristikums stabil aufrecht erhalten wird und vererbt wird,
und dann können
Samen geerntet werden, um zu versichern, dass konstitutive Expression
des gewünschten
phänotypischen
Charakteristikums erreicht worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung kann zur Transformation einer beliebigen Pflanzenart,
einschließlich,
aber nicht limitiert auf, Monocotylen und Dicotylen, verwendet werden.
Beispiele interessierender Pflanzen schließen ein, sind aber nicht limitiert
auf: Mais (Zea mays), Brassica sp. (z.B. B. napus, B. rapa, B. juncea),
insbesondere jene Brassica-Arten, die als Quellen von Samenöl verwendbar
sind, Luzerne (Medicago sativa), Reis (Oryza sativa), Roggen (Secale cereale),
Sorghum (Sorghum bicolor, Sorghum vulgare), Hirse (z.B. Perlenhirse
(Pennisetum glaucum), Rispenhirse (Panicum miliaceum), Borstenhirse
(Setaria italica), Fingerhirse (Eleusine coracana)), Sonnenblume
(Helianthus annuus), Safflor (Carthamus tinctorius), Weizen (Triticum
aestivum), Sojabohne (Glycine max), Tabak (Nicotiana tabacum), Kartoffel
(Solanum tuberosum), Erdnüsse
(Arachis hypogaea), Baumwolle (Gossypium barbadense, Gossypium hirsutum),
Süßkartoffel
(Ipomoea batatus), Manihot (Manihot esculenta), Kaffee (Coffea spp.),
Kokosnuss (Cocos nucifera), Ananas (Ananas comosus), Zitrusbäume (Citrus
spp.), Kakao (Theobroma cacao), Tee (Camellia sinensi), Banane (Musa
spp.), Avocado (Persea americana), Feige (Ficus casica), Guajave
(Psidium guajava), Mango (Mangifera indica), Olive (Olea europaea),
Papaya (Carica papaya), Cashewbaum (Anacardium occidentale), Macadamia
(Macadamia integrifolia), Mandel (Prunus amygdalus), Zuckerrüben (Beta
vulgaris), Zuckerrohr (Saccharum spp.), Hafer, Gerste, Gemüse, Zierpflanzen
und Konifären.
-
Gemüse schließen Tomaten
(Lycopersicon esculentum), Salat (z.B. Lactuca sativa), grüne Bohnen (Phaseolus
vulgaris), Limabohnen (Phaseolus limensis), Erbsen (Lathyrus spp.)
und Mitglieder der Gattung Cucumis, wie z.B. Gurke (C. sativus),
Melone (C. cantalupensis) und Zuckermelone (C. melo), ein. Zierpflanzen
schließen
Azalee (Rhododendron spp.), Hortensie (Macrophylla hydrangea), Hibiskus
(Hibiscus rosasanensis), Rosen (Rosa spp.), Tulpen (Tulipa spp.),
Narzissen (Narcissus spp.), Petunien (Petunia hybrida), Nelke (Dianthus
caryophyllus), Christstern (Euphorbia pulcherrima) und Chrysantheme
ein. Konifären,
die beim Praktizieren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden
können,
schließen
beispielsweise Kiefern, wie z.B. Weihrauchkiefer (Pinus taeda),
karibische Kiefer (Pinus elliotii), Gelbkiefer (Pinus ponderosa),
Drehkiefer (Pinus contorta) und Monterey-Kiefer (Pinus radiata);
Douglasie (Pseudotsuga menziesii); westamerikanische Hemlock-Tanne
(Tsuga canadensis); Sitka-Fichte
(Picea glauca); Redwood (Sequoia sempervirens); echte Tanne, wie
z.B. Weißtanne
(Abies amabilis) und Balsamtanne (Abies balsamea); und Zedern, wie
z.B. rote Zeder (Thuja plicata) und Alaska-Nootkaten-Zypresse (Chamaecyparis
nootkatensis), ein. Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Pflanzen
Nutzpflanzen (beispielsweise Mais, Luzerne, Sonnenblume, Brassica,
Sojabohne, Baumwolle, Saflor, Erdnuss, Sorghum, Weizen, Hirse, Tabak,
etc.). Stärker
bevorzugt sind Mais- und Sojabohnenpflanzen, und noch stärker bevorzugt
Maispflanzen.
-
Pflanzen
von besonderem Interesse schließen
Kornpflanzen, die für
interessierende Samen sorgen, Ölsamenpflanzen
und Leguminosen-artige Pflanzen ein. Interessierende Samen schließen Kornsamen,
wie z.B. Mais, Weizen, Gerste, Reis, Sorghum, Roggen, etc., ein. Ölsamenpflanzen
schließen
Baumwolle, Sojabohne, Saflor, Sonnenblume, Brassica, Mais, Luzerne,
Palme, Kokosnuss, etc., ein. Leguminosen-artige Pflanzen schließen Bohnen
und Erbsen ein. Bohnen schließen
Guarpflanzen, Karube, Boxhornklee, Sojabohne, Gartenbohne, Kuhbohne,
Mungbohne, Limabohne, Ackerbohne, Linsen, Kichererbse, etc., ein.
-
Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung und nicht zur Begrenzung
angeführt.
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EXPERIMENTELLES
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Transformation und Regeneration
von transgenen Pflanzen
-
Beispiel 1: Transformation
und Regeneration von transgenen Maispflanzen
-
Unreife
Maisembryos von Gewächshaus-Donorpflanzen
werden mit einem Plasmid beschossen, das die ABI3-Sequenz, funktionell
verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor
plus ein Plasmid, enthaltend das selektierbare Marker-Gen PAT (Wohlleben
et al. (1988) Gene 70:25–37),
das Resistenz gegen das Herbizid Bialaphos verleiht, enthält. Die
Transformation wird wie folgt durchgeführt. Alle Medienrezepte sind
unten angegeben.
-
Präparation
von Zielgewebe
-
Die Ähren werden
in 30% Chlorox-Bleichmittel plus 0,5% Mikrodetergens 20 Minuten
lang oberflächensterilisiert
und zweimal mit sterilem Wasser gewaschen. Die unreifen Embryos
werden ausgeschnitten und mit der Embryonalachse nach unten (Scutellum-Seite
nach oben) zu 25 Embryos pro Platte 4 Stunden lang auf 560 Y-Medium
platziert und dann innerhalb der 2,5 cm-Zielzone in Vorbereitung
auf den Beschuss ausgerichtet.
-
Präparation
von DNA
-
Ein
Plasmidvektor, umfassend die ABI3-Sequenz, funktionell verknüpft mit
einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, wird hergestellt. Diese Plasmid-DNA plus Plasmid-DNA,
die einen selektierbaren PAT-Marker enthält, werden auf 1,1 μm (durchschnittlicher
Durchmesser) Wolframkügelchen
unter Verwendung eines CaCl2-Präzipitationsverfahrens
gefällt,
das wie folgt lautet:
- 100 μl präparierte Wolframpartikel in
Wasser
- 10 μl
(1 μg) DNA
in TrisEDTA-Puffer (1 μg
insgesamt)
- 100 μl
2,5 M CaCl2
- 10 μl
0,1 M Spermidin
-
Jedes
Reagens wird der Reihe nach zu der Wolframpartikel-Suspension gegeben,
während
diese auf dem Multiröhrchen-Vortexer
gehalten wird. Das endgültige
Gemisch wird kurz Ultraschall-behandelt und unter konstantem Vortexen
10 Minuten lang inkubieren gelassen. Nach dem Präzipitationszeitraum werden
die Röhrchen
kurz zentrifugiert, die Flüssigkeit
entfernt, es wird mit 500 ml 100% Ethanol gewaschen und 30 Sekunden
lang zentrifugiert. Wiederum wird die Flüssigkeit entfernt, und 105 μl 100% Ethanol
werden zu dem endgültigen
Wolframpartikel-Pellet zugegeben. Für Beschuss mit der Partikelkanone
werden die Wolfram/DNA-Partikel kurz Ultraschall-behandelt, und
10 μl werden
auf das Zentrum jedes Makrocarriers getüpfelt und vor dem Beschuss
etwa 2 Minuten lang trocknen gelassen.
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Teilchen-Kanonen-Behandlung
-
Die
Probenplatten werden bei Level #4 in der Partikelkanone #HE34-1
oder #HE34-2 beschossen. Alle Proben empfangen einen einzelnen Schuss
bei 650 PSI, wobei insgesamt 10 Aliquots aus jedem Röhrchen vorbereiteter
Partikel/DNA entnommen werden.
-
Nachfolgende
Behandlung
-
Auf
den Beschuss folgend, werden die Embryos 2 Tage lang auf 560Y-Medium
gehalten, dann auf 560R-Selektionsmedium übertragen, das 3 mg/Liter Bialaphos
enthält,
und werden alle 2 Wochen subkultiviert. Nach etwa 10 Wochen Selektion
werden selektionsresistente Kallusklone auf 288J-Medium transferiert, um
Pflanzenregeneration zu initiieren. Auf somatische Embryoreifung
(2–4 Wochen)
folgend, werden gut entwickelte somatische Embryos auf Keimungsmedium
transferiert und in den beleuchteten Kulturenraum überführt. Ungefähr 7–10 Tage
später
werden sich entwickelnde Pflänzchen
für 7–10 Tage
in 272V-hormonfreies Medium in Röhrchen
transferiert, bis die Pflänzchen
gut entwickelt sind. Pflanzen werden dann in Einsätze in Flachpaletten
(entsprechend zu einem 2,5''-Topf) transferiert,
die Topferde enthalten, und werden eine Woche lang in einer Wachstumskammer
kultiviert, anschließend
zusätzliche
1–2 Wochen
im Gewächshaus
kultiviert, dann in klassische 600-Töpfe (1,6 Gallonen) transferiert
und zur Reife kultiviert. Pflanzen werden beobachtet und bewertet.
-
Beschuss und
Kulturmedien
-
Beschussmedium
(560Y) umfasst 4,0 g/l N6-Basalsalze (SIGMA C-1416), 1,0 ml/l Eriksson's Vitamin-Mix (1000X
SIGMA-1511), 0,5 mg/l Thiamin HCl, 120,0 g/l Saccharose, 1,0 mg/l
2,4-D und 2,88 g/l L-Prolin (mit D-I H2O
auf Volumen gebracht, folgend auf Einstellen auf pH 5,8 mit KOH);
2,0 g/l Gelrite (zugegeben nach Auf-Volumen-bringen mit D-I H2O); und 8,5 mg/l Silbernitrat (zugegeben
nach Sterilisieren des Mediums und Abkühlen auf Raumtemperatur). Selektionsmedium
(560R) umfasst 4,0 g/l N6-Basalsalze (SIGMA C-1416), 1,0 ml/l Eriksson's Vitamin-Mix (1000X
SIGMA-1511), 0,5 mg/l Thiamin HCl, 30,0 g/l Saccharose und 2,0 mg/l 2,4-D
(auf Volumen gebracht mit D-I H2O, folgend
auf Einstellen auf pH 5,8 mit KOH); 3,0 g Gelrite (zugegeben nach
Auf-Volumen-bringen mit D-I H2O); und 0,85
mg/l Silbernitrat und 3,0 mg/l Bialaphos (beides zugegeben nach
Sterilisieren des Mediums und Abkühlen auf Raumtemperatur).
-
Pflanzenregenerationsmedium
(288 J) umfasst 4,3 g/l MS-Salze (GIBCO 11117–074), 5,0 ml/l MS Vitamin-Stammlösung (0,100
g Nikotinsäure,
0,02 g/l Thiamin HCl, 0,10 g/l Pyridoxin HCl und 0,40 g/l Glycin,
auf Volumen gebracht mit "polished" D-I H2O)
(Murashige und Skoog (1962) Physiol. Plant. 15:473); 100 mg/l Myoinositol,
0,5 mg/l Zeatin, 60 g/l Saccharose und 1,0 ml/l 0,1 mM Abscisinsäure (auf
Volumen gebracht mit "polished" D-I H2O
nach Einstellen auf pH 5,6); 3,0 g/l Gelrite (zugegeben nach Auf-Volumen-bringen
mit D-I H2O); und 1,0 mg/l Indolessigsäure und
3,0 mg/l Bialaphos (zugegeben nach Sterilisieren des Mediums und
Abkühlen
auf 60°C).
Hormon-freies Medium (272V), umfasst 4,3 g/l MS-Salze (GIBCO 11117–074), 5,0
ml/l MS Vitamin-Stammlösung
(0,100 g/l Nikotinsäure,
0,02 g/l Thiamin HCl, 0,10 g/l Pyridoxin HCl und 0,40 g/l Glycin, auf
Volumen gebracht mit "polished" D-I H2O),
0,1 g/l Myoinositol und 40,0 g/l Saccharose (auf-Volumen-gebracht
mit "polished" D-I H2O
nach Einstellen des pH auf 5,6); und 6 g/l Bacto-Agar (zugegeben
nach Auf-Volumen-bringen mit "polished" D-I H2O),
sterilisiert und auf 60°C
gekühlt.
-
Beispiel 2: Agrobacterium-vermittelte
Transformation
-
Für Agrobacterium-vermittelte
Transformation von Mais mit einer ABI3-Sequenz, funktionell verknüpft mit
einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, wird vorzugsweise das Verfahren von Zhao angewendet
(US-Patent Nr. 5 981 840 und PCT-Patentveröffentlichung WO98/32326; deren
Inhalte hierdurch durch Referenz inkorporiert sind). Kurz beschrieben,
werden unreife Embryos aus Mais isoliert und die Embryos mit einer
Suspension von Agrobacterium in Kontakt gebracht, wobei die Bakterien
in der Lage sind, die ABI3-Sequenz, funktionell verknüpft mit
einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, zu wenigstens einer Zelle von wenigstens einem
der unreifen Embryos zu transferieren (Schritt 1: der Infektionsschritt).
Bei diesem Schritt werden die unreifen Embryos vorzugsweise in eine
Agrobacterium-Suspension für
die Initiierung der Inokulation eingetaucht. Die Embryos werden
eine Zeitlang mit dem Agrobacterium co-kultiviert (Schritt 2: der
Co-Kultivierungsschritt). Vorzugsweise werden die unreifen Embryos
auf den Infektionsschritt folgend auf festem Medium kultiviert.
Auf diesen Co-Kultivierungszeitraum
folgend, wird ein wahlweiser "Ruhe"-Schritt in Erwägung gezogen.
Bei diesem Ruheschritt werden die Embryos in Gegenwart von wenigstens
einem Antibiotikum, von dem bekannt ist, dass es das Wachstum von
Agrobacterium inhibiert, ohne die Zugabe eines selektiven Mittels
für Pflanzentransformanten
inkubiert (Schritt 3: Ruheschritt). Vorzugsweise werden die unreifen
Embryos auf festem Medium mit Antibiotikum, aber ohne ein selektierendes
Mittel, zur Eliminierung von Agrobacterium und für eine Ruhephase für die infizierten
Zellen kultiviert. Als Nächstes
werden inokulierte Embryos auf Medium kultiviert, das ein selektives
Mittel enthält,
und wachsender transformierter Kallus wird gewonnen (Schritt 4:
der Selektionsschritt). Vorzugsweise werden die unreifen Embryos
auf festem Medium mit einem selektiven Mittel, resultierend in dem
selektiven Wachstum transformierter Zellen, kultiviert. Der Kallus
wird dann in Pflanzen regeneriert (Schritt 5: der Regenerationsschritt),
und vorzugsweise werden auf selektivem Medium gewachsene Kalli auf festem
Medium kultiviert, um die Pflanzen zu regenerieren.
-
Beispiel 3: Sojabohnenembryo-Transformation
-
Sojabohnenembryos
werden wie folgt mit einem Plasmid beschossen, das die ABI3-Nucleotidsequenz,
funktionell verknüpft
mit einem frühen
Embryo/Kern-Promotor, enthält.
Um somatische Embryos zu induzieren, werden 3–5 mm lange Cotyledonen, präpariert
von oberflächensterilisierten,
unreifen Samen der Sojabohnensorte A2872, im Licht oder im Dunkeln
bei 26°C
auf einem geeigneten Agarmedium sechs bis zehn Wochen lang kultiviert.
Somatische Embryos, die sekundäre
Embryos produzieren, werden dann ausgeschnitten und in ein geeignetes
flüssiges
Medium platziert. Nach wiederholter Selektion auf Cluster somatischer
Embryos, die sich als frühe,
kugelförmig
gestaffelte Embryos multiplizierten, werden die Suspensionen, wie
unten beschrieben, aufrechterhalten.
-
Embryogene
Sojabohnen-Suspensionskulturen können
in 35 ml Flüssigmedium
auf einem Rotationsschüttler,
150 UpM, bei 26°C
mit fluoreszierenden Lichtern bei einem 16:8 Stunden Tag/Nacht-Plan
beibehalten werden. Kulturen werden alle zwei Wochen durch Inokulieren
von ungefähr
35 mg Gewebe in 35 ml Flüssigmedium
subkultiviert.
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Embryogene
Sojabohnen-Suspensionskulturen können
dann durch das Verfahren des Partikelkanonenbeschusses transformiert
werden (Klein et al. (1987) Nature (London) 327:70-73, US-Patent Nr.
4 945 050). Ein biolistisches Du Pont PDS 1000/HE-Instrument (Heliumnachrüstung) kann
für diese
Transformationen verwendet werden.
-
Ein
selektierbares Marker-Gen, das verwendet werden kann um Sojabohnen-Transformation zu
ermöglichen,
ist ein Transgen, zusammengesetzt aus dem 35S-Promotor von Blumenkohl-Mosaikvirus
(Odell et al. (1985) Nature 313:810–812), dem Hygromycin-Phosphotransferase-Gen
von Plasmid pJR225 (aus E. coli; Gritz et al. (1983) Gene 25:179-188), und der 3'-Region des Nopalinsynthase-Gens
aus der T-DNA des Ti-Plasmids von Agrobacterium tumefaciens. Die
Expressionskassette, die die ABI3-Nucleotidsequenz, funktionell
verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, umfasst, kann als ein Restriktionsfragment
isoliert werden. Dieses Fragment kann dann in eine einzigartige
Restriktionsstelle des Vektors insertiert werden, der das Marker-Gen
trägt.
-
50 μl einer 60
mg/ml Suspension von 1 μm
Goldpartikeln wird versetzt mit (in Reihenfolge): 5 μl DNA (1 μg/μl), 20 μl Spermidin
(0,1 M) und 50 μl
CaCl2 (2,5 M). Die Partikelzubereitung wird
dann 3 Minuten lang geschüttelt,
in einer "Mikrofuge" 10 Sekunden lang
zentrifugiert, und der Überstand
wird entfernt. Die DNA-beschichteten Partikel werden dann einmal
in 400 μl
70% Ethanol gewaschen und in 40 μl
wasserfreiem Ethanol resuspendiert. Die DNA/Partikel-Suspension
kann dreimal für
jeweils eine Sekunde lang Ultraschall-behandelt werden. Fünf Mikroliter
der DNA-beschichteten Goldpartikel werden dann auf jede Makrocarrierscheibe
geladen.
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Ungefähr 300–400 mg
einer zwei Wochen alten Suspensionskultur wird in eine leere 60 × 15 mm-Petrischale
platziert, und die restliche Flüssigkeit
wird mit einer Pipette von dem Gewebe entfernt. Für jedes Transformationsexperiment
werden normalerweise 5–10
Gewebeplatten beschossen. Der Membranbruchdruck wird auf 1100 psi
eingestellt und die Kammer auf ein Vakuum von 28 Inch Quecksilber
evakuiert. Das Gewebe wird ungefähr
3,5 Inch entfernt vom Rückhalteschirm
("retaining screen") platziert und dreimal
beschossen. Auf den Beschuss folgend, kann das Gewebe zweigeteilt
werden und zurück
in Flüssigkeit
gelegt werden und, wie oben beschrieben, kultiviert werden.
-
Fünf bis sieben
Tage nach Beschuss kann das Flüssigmedium
durch frisches Medium ersetzt werden, und elf bis zwölf Tage
nach Beschuss mit frischem Medium, enthaltend 50 mg/ml Hygromycin.
Dieses selektive Medium kann wöchentlich
erneuert werden. Sieben bis acht Wochen nach Beschuss kann grünes, transformiertes
Gewebe beobachtet werden, das von untransformierten, nekrotischen,
embryogenen Clustern wächst. Isoliertes
grünes
Gewebe wird entfernt und in individuelle Kolben inokuliert, um neue,
klonal propagierte, transformierte embryogene Suspensionskulturen
zu erzeugen. Jede neue Linie kann als ein unabhängiges Transformationsereignis
behandelt werden. Diese Suspensionen können dann subkultiviert werden
und als Cluster unreifer Embryos aufrecht erhalten werden, oder
in Gesamtpflanzen durch Reifung und Keimung individueller somatischer
Embryos regeneriert werden.
-
Beispiel 4: Sonnenblumen-Meristem-Gewebe-Transformation
-
Sonnenblumen-Meristem-Gewebe
werden mit einer Expressionskassette, die die ABI3-Sequenz, funktionell
verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor, enthält,
wie folgt transformiert (siehe außerdem europäische Patent-Nr.
EP 0 486233 , hierin durch
Referenz inkorporiert, und Malone-Schoneberg et al. (1994) Plant
Science 103:199–207).
Reifer Sonnenblumensamen (Helianthus annuus L.) wird unter Verwendung
eines Einzelweizenkopf-Dreschsatzes
("single wheat-head
thresher") enthülst. Samen
werden 30 Minuten lang in einer 20%igen Chlorox-Bleichmittellösung oberflächensterilisiert,
wobei zwei Tropfen Tween 20 pro 50 ml Lösung zugegeben werden. Die
Samen werden zweimal mit sterilem, destilliertem Wasser gespült.
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Gespaltene
Embryonalachsen-Explantate werden durch eine Modifikation von Verfahren,
beschrieben durch Schrammeijer et al. (Schrammeijer et al. (1990)
Plant Cell Rep. 9:55-60)
hergestellt. Samen werden, folgend auf die Oberflächensterilisierungsprozedur,
60 Minuten lang in destilliertem Wasser eingeweicht. Die Cotyledonen
jedes Samens werden dann abgebrochen, wobei eine saubere Fraktur
an der Ebene der Embryonalachse erzeugt wird. Folgend auf die Entfernung
der Wurzelspitze, werden die Explantate zwischen den Primordialblättern longitudinal
halbiert. Die beiden Hälften
werden mit der geschnittenen Oberfläche nach oben auf GBA-Medium
platziert, das aus Murashige und Skoog-Mineralelementen (Murashige
et al. (1962) Physiol. Plant. 15:473–497), Shepard's Vitaminzugaben
(Shepard (1980) in Emergent Techniques for the Genetic Improvement
of Crops (University of Minnesota Press, St. Paul, Minnesota)),
40 mg/l Adeninsulfat, 30 g/l Saccharose, 0,5 mg/l 6-Benzylaminopurin
(BAP), 0,25 mg/l Indol-3-essigsäure
(IAA), 0,1 mg/l Gibberellinsäure (GA3), pH 5,6 und 8 g/l Phytagar besteht.
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Die
Explantate werden vor Agrobacterium-Behandlung einem Mikroprojektilbeschuss
unterzogen (Bidney et al. (1992) Plant Mol. Biol. 18:301–313). Dreißig bis
vierzig Explantate werden in einem Kreis im Zentrum einer 60 X 20
mm-Platte für
diese Behandlung platziert. Ungefähr 4,7 mg 1,8 mm-Wolfram-Mikroprojektilen
werden in 25 ml sterilem TE-Puffer (10 mM Tris HCl, 1 mM EDTA, pH
8,0) resuspendiert, und 1,5 ml-Aliquots werden pro Beschuss verwendet.
Jede Platte wird zweimal durch ein bzw. einen 150 mM "Nytex"-Sieb bzw. -Schirm
beschossen, die 2 cm über
den Proben in einem PDS 1000® Teilchenbeschleunigungsgerät platziert
ist.
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Der
entschärfte
Agrobacterium tumefaciens-Stamm EHA105 wird bei allen Transformationsexperimenten
verwendet. Ein binärer
Plasmidvektor, der die Expressionskassette umfasst, die das ABI3-Gen
enthält, das
funktionell verknüpft
mit einem frühen
Kern/Embryo-Promotor ist, wird in Agrobacterium-Stamm EHA105 über Gefrier-Tauen
("freeze-thawing"), wie von Holsters
et al. (1978) Mol. Gen. Genet. 163:181–187 beschrieben, eingebracht.
Dieses Plasmid umfasst ferner ein selektierbares Kanamycin-Marker-Gen
(d.h., nptII.) Bakterien für
die Pflanzentransformationsexperimente wachsen über Nacht (28°C und 100
UpM kontinuierliche Bewegung) in flüssigem YEP-Medium (10 g/l Hefeextrakt,
10 g/l Bactopepton und 5 g/l NaCl, pH 7,0) mit den geeigneten Antibiotika,
die für
den Bakterienstamm und Beibehaltung von binärem Plasmid kultiviert werden. Die
Suspension wird verwendet, wenn sie eine OD600 von
etwa 0,4 bis 0,8 erreicht. Die Agrobacterium-Zellen werden dann
pelletiert und bei einer End-OD600 von 0,5
in einem Inokulationsmedium resuspendiert, das aus 12,5 mM MES pH
5,7, 1 g/l NH4Cl und 0,3 g/l MgSO4 besteht.
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Frisch
beschossene Explantate werden in eine Agrobacterium-Suspension platziert,
gemischt und 30 Minuten lang ungestört stehen gelassen. Die Explantate
werden dann mit der geschnittenen Oberfläche nach unten auf GBA-Medium
transferiert und bei 26°C
und 18-Stunden-Tagen
kultiviert. Nach dreitägiger
Co-Kultivierung werden die Explantate auf 374B (GBA-Medium, dem
Wachstumsregulatoren fehlen und mit einem reduzierten Saccharose-Level von 1%) transferiert,
das mit 250 mg/l Cefotaxim und 50 mg/l Kanamycinsulfat ergänzt ist.
Die Explantate werden zwei bis fünf
Wochen lang auf Selektion kultiviert und dann auf frisches 374B-Medium,
dem Kanamycin fehlt, für
ein bis zwei Wochen fortgesetzter Entwicklung transferiert. Explantate mit
differenzierenden, Antibiotika-resistenten Wachstumsgebieten, die
keine Sprosse produziert haben, die zur Exzision geeignet sind,
werden auf GBA-Medium, enthaltend 250 mg/l Cefotaxim für eine zweite
3-tägige
Phytohormon-Behandlung, transferiert. Blattproben von grünen, Kanamycin-resistenten
Sprossen werden auf Anwesenheit von NPTII hin durch ELISA und auf
die Anwesenheit von Transgenexpression durch einen Assay auf eine
Modulation bei der Pflanzenreaktion auf ABA untersucht.
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NPTII-positive
Sprossen werden auf in vitro kultivierte Pioneer® Hybrid
6440-Sonnenblumensetzling-Veredelungsunterlage
gepfropft. Oberflächensterilisierte
Samen werden in 48-0-Medium (halbkonzentrierte Murashige und Skoog-Salze,
0,5% Saccharose, 0,3% Gelrite, pH 5,6) gekeimt und unter Bedingungen,
beschrieben für
Explantatkultur, kultiviert. Der obere Anteil des Setzlings wird
entfernt, ein 1 cm vertikaler Schnitt wird in der Keimachse gemacht
und der transformierte Spross in den Schnitt eingefügt. Die
gesamte Gegend wird mit Parafilm eingewickelt, um den Spross zu
sichern. Gepfropfte Pflanzen können,
auf eine Woche in vitro-Kultur folgend, auf Erde transferiert werden.
Pfröpflinge
in Erde werden unter hohen Feuchtigkeitsbedingungen aufrechterhalten,
gefolgt von einer langsamen Akklimatisierung an die Gewächshausumgebung. Transformierte
Sektoren von T0-Pflanzen (Eltern-Generation),
die im Gewächshaus
reifen, werden beispielsweise durch NPTII-ELISA von Blätterextrakten
iden tifiziert, während
transgene Samen, geerntet von NPTII-positiven T0-Pflanzen,
durch Analysieren auf eine Modulation bei der Pflanzenreaktion auf
ABA identifiziert werden.
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Beispiel 5
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Transgene
Maispflanzen werden durch die Verfahren aus Beispiel 1 unter Verwendung
einer DNA-Konstruktion, umfassend eine Wildtyp-Vp1-Sequenz (SEQ
ID NO: 1), funktionell verknüpft
mit dem Oleosin-Promotor, erzeugt. Das Plasmid enthält ferner
den selektierbaren Marker PAT (Wohlleben et al. (1998) Gene 70:25–37). Wie
in Beispiel 1 beschrieben, werden Pflanzen isoliert, die das Oleosin:Vp1-DNA-Konstrukt stabil
inkorporiert aufweisen.
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Maispflanzen,
die eine Funktionsverlustmutation in vp1 aufweisen, werden wie in
Eyster et al. (1931) Genetics 16:574–590, hierin durch Referenz
inkorporiert, beschrieben, isoliert. Derartige Pflanzen werden als Pflanzen
charakterisiert, die eine reduzierte Sensitivität gegen ABA aufweisen. Transgene
Maispflanzen, die das Oleosin:Vp1-DNA-Konstrukt stabil inkorporiert
aufweisen, werden zu der Maispflanze gekreuzt, die die vp1-Funktionsverlustmutation
aufweist. Die resultierenden Nachkommen werden rückgekreuzt, um eine Pflanze
zu produzieren, die den folgenden Genotyp aufweist: vp1/vp1; Oleosin:Vp1/Oleosin:Vp1.
Diese Pflanze wird von den schädlichen
Wirkungen von ABA im frühen
Embryo isoliert sein und wird mit Vp1 bei der späten Kern/Embryo-Entwicklung
versorgt sein, was den Kernen erlaubt, normal zu reifen.
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Alle
Publikationen und Patentanmeldungen, die in der Beschreibung genannt
sind, sind Indikativ bezüglich
des Levels desjenigen Fachmanns, den diese Erfindung betrifft. Alle
Publikationen und Patentanmeldungen sind hierin in demselben Ausmaß durch
Referenz inkorporiert, als wenn jede einzelne Publikation oder Patentanmeldung
spezifisch und individuell angezeigt wäre, durch Referenz inkorporiert
zu sein.
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Obwohl
die vorstehende Erfindung in manchem Detail als Veranschaulichung
und Beispiel zum Zwecke von Klarheit und Verständnis beschrieben worden ist,
wird offensichtlich sein, dass gewisse Änderungen und Modifikationen
innerhalb des Bereichs der beigefügten Ansprüche praktiziert werden können.
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