Erfindungsgebiet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Vorrichtung für die Verarbeitung von photographischen
Blattmaterialien und insbesondere für die Entwicklung
von belichtetem photographischem Material und ganz
besonders eine Vorrichtung zum Entwickeln von
lithographischen Offset-Druckplatten.
Allgemeiner Stand der Technik.
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Bei einer Vorrichtung bzw. bei einem System zur
Entwicklung von lithographischen Aluminiumdruckplatten
der in EP 410500 offenbarten Art ist es vorteilhaft,
die Stärke der Verarbeitungsflüssigkeiten innerhalb
festgelegter Grenzen aufrechtzuerhalten, so daß
Druckplatten hoher Qualität beibehalten und
Abfallprodukte reduziert werden.
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Beim Verarbeiten des photographischen
Blattmaterials ist es ein Vorteil, wenn der Übertrag von
einem chemischen Bad zu einem anderen chemischen Bad so
gering wie möglich gehalten wird. Aus diesem Grund ist
die Verwendung von Quetschwalzen am Ausgang eines
chemischen Bades zum Entfernen überschüssiger
Chemikalien von dem Blattmaterial bei seinem Austritt
aus dem Bad bekannt.
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Verarbeitungsflüssigkeit gut zu entfernen, ist
auch erforderlich, um nach dem letzten Verarbeitungsbad
die Trockenzeit des Blattmaterials zu reduzieren und
auf diese Weise den Energieeinsatz zu reduzieren.
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Um eine gute Abbildungsqualität zu erhalten,
ist es erforderlich, daß die Walzen zum Entfernen von
überschüssigen Materialien eine Belastung in der
Größenordnung von 0,5-6,0 N/cm Walzenlänge ausüben.
Zu diesem Zweck sind die Walzen in der Regel durch
Federn zusammen vorgespannt, die auf die Enden der
Walzenwellen wirken.
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Bei der Verarbeitung des photographischen
Materials kann die Walze einen Überzug von Gelatine
erhalten, und wenn die Vorrichtung mit feststehenden
und zusammen vorgespannten Walzen abgeschaltet wird,
dann werden die Walzen nach mehreren Stunden von der
Gelatine miteinander verklebt. Die Walzenoberflächen
können dadurch beschädigt werden, und bei Neustart der
Vorrichtung können auch die Antriebsgetriebe
beschädigt werden.
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Da die Walzen eine gummielastische Oberfläche
aufweisen, können die Walzen, wenn die Vorrichtung mit
zusammen vorgespannten Quetschwalzen zurückgelassen
wird, außerdem permanent und vorübergehend verformt
werden, und wenn die Vorrichtung neu gestartet wird,
kann dies für die ersten paar nach dem Neustart
verarbeiteten Platten zu einer schlechten
Bildwiedergabe führen, wonach die Verformung dann
verschwindet.
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Es ist vorgeschlagen worden, eine
Verarbeitungsvorrichtung für Aluminiumdruckplatten auf eine
derartige Weise anzuordnen, daß die Walzen der
verschiedenen Walzenpaare zu Zeiten der Nichtbenutzung
der Vorrichtung voneinander entfernt werden können.
Eine derartige Verarbeitungsvorrichtung ist in
EP-A1-0177873 offenbart.
Aufgabe der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung strebt an, eine
Verarbeitungsvorrichtung der erwähnten Art
bereitzustellen, wobei deren mechanischer Aufbau einfacher
ist.
Darstellung der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine
Vorrichtung zum Verarbeiten photographischen
Blattmaterials bereitgestellt, wie durch Anspruch 1
definiert.
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Das zweite Nockenmittel kann eine an der
anderen Walzenwelle befestigte kreisförmige Nocke
umfassen, und das erste Nockenmittel umfaßt eine
exzentrische Nocke, die über eine Einwegkupplung mit
der einen Walzenwelle verbunden ist, so daß in der
einen Drehrichtung der einen Walze die exzentrische
Nocke sich relativ zu der einen Walze frei drehen kann
und in der anderen Drehrichtung die exzentrische Nocke
mit der Walze drehfest ist, so daß eine Drehung der
exzentrischen Nocke in der anderen Drehrichtung
bewirkt, daß sich die eine Walze von der anderen Walze
wegbewegt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen.
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Die Erfindung wird beispielhaft und anhand der
beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Gestaltung einer
Ausführungsform einer Verarbeitungsvorrichtung gemäß
der Erfindung,
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Fig. 2 einen Aufriß, der eine Ausführungsform
der Erfindung mit einem von einer Nocke betätigbaren
beweglichen Mittel und die Walzen in ihrem offenen
Zustand zeigt,
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Fig. 3 eine Seitenansicht der Walzen wie in
Fig. 2 gezeigt, mit den Walzen in dem geschlossenen
Zustand der Walzen, und
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Fig. 4 eine Seitenansicht der Walzen von
Fig. 2, in dem offenen Zustand gezeigt.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist ein
Längsschnitt durch eine Vorrichtung 10 zum Verarbeiten
von belichtetem photographischem Blattmaterial,
insbesondere lithographischen Aluminiumdruckplatten des
in EP-A-410500 beschriebenen Typs dargestellt.
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EP-A-410500 offenbart ein
Bilderzeugungselement, das einen Aluminiumträger enthält, der in der
angegebenen Reihenfolge mit einer Bildaufnahmeschicht
und einer Silberhalogenidemulsion versehen ist. In dem
Dokument wird ein Diffusionsübertragung-
Umkehrverfahren (im weiteren bezeichnet als DTR-
Verfahren = diffusion transfer reversal process) zum
Erhalten einer lithographischen Druckplatte
beschrieben, bei dem das Bilderzeugungselement bildmäßig
belichtet und danach in Gegenwart eines
Silberhalogenid-Komplexbildners unter Verwendung einer
Entwicklungsflüssigkeit bzw. einer
Aktivierungsflüssigkeit entwickelt wird. Das Bilderzeugungselement
wird dann durch eine Diffusionsübertragungszone
geführt, so daß die während der Entwicklungsstufe
gebildeten Silberhalogenidkomplexe in die
Bildaufnahmeschicht diffundieren können, wo sie zu Silber
umgewandelt werden. Wenn das Bilderzeugungselement die
Diffusionsübertragungszone verläßt, ist in der
Bildaufnahmeschicht ein Silberbild gebildet. Die nun
nutzlose photoempfindliche Schicht und gegebenenfalls
andere Schichten über der Bildaufnahmeschicht werden
dann durch Spülen des Bilderzeugungselements in einem
Waschabschnitt entfernt. Das Element, das nun auf
seiner Oberfläche ein Silberbild trägt, wird
schließlich mit einer Endbearbeitungsflüssigkeit
behandelt, die ein sogenanntes hydrophobisierendes
Mittel zum Verbessern der Hydrophobie des Silberbildes
enthält.
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Bei dem oben beschriebenen Verfahren zum
Erhalten einer auf Aluminium basierenden
lithographischen Druckplatte gemäß dem DTR-Verfahren werden
im allgemeinen mindestens drei verschiedene
Flüssigkeiten verwendet, d. h. eine Entwicklungs- bzw.
Aktivierungsflüssigkeit, eine Spülflüssigkeit und eine
Endbearbeitungsflüssigkeit.
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Die Vorrichtung 10 ist in einem allgemein
rechteckigen Gehäuse montiert, das einen (nicht
gezeigten) rechteckigen Metallrahmen zum Tragen der
verschiedenen Teile der Vorrichtung enthalten kann.
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Die Vorrichtung umfaßt ein Blattzufuhrmittel
11, vorzugsweise ein Paar Walzen, einen
Entwicklungsabschnitt 12, einen
Diffusionsübertragungs
abschnitt 13, einen Waschabschnitt 14, einen
Spülabschnitt 15, einen Endbearbeitungsabschnitt 16,
einen Trockner 17 und Ausgabewalzen 18.
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Alle diese Abschnitte enthalten Förderwalzen
20, und die Austrittsenden des Entwicklungsabschnitts
12, des Waschabschnitts 14 und des
Endbearbeitungsabschnitts 16 weisen Sätze von Quetschwalzen 21 auf, um
von dem Blattmaterial bei seinem Austritt aus dem
jeweiligen Abschnitt überschüssige Flüssigkeit zu
entfernen. Sätze von Quetschwalzen 21 können auch in
den Spülabschnitten eingesetzt werden.
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Alle Walzen 11, 20, 21, 18 und Quetschwalzen
sind über eine einzelne Antriebswelle 34 (siehe Fig.
2) verbunden, damit sie Blattmaterial gleichzeitig
durch die Vorrichtung 10 vom Zufuhrmittel 11 zu den
Ausgabewalzen 18 vorschieben.
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Die Quetschwalzen 21 an den Enden der
Abschnitte sind in Fig. 2 am besten ersichtlich, und
da jeder Satz Quetschwalzen 21 identisch ist, wird nur
ein Satz von Walzen beschrieben.
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Jeder Satz von Quetschwalzen 21 umfaßt eine
untere Quetschwalze 23 und eine obere Quetschwalze 24,
die an jeweiligen Wellen 25 und 26 zur Drehung
befestigt sind.
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Die Drehwellen 25, 26 der unteren und oberen
Walze 23 bzw. 24 weisen an jedem Ende derselben
befestigte Nocken 27, 28 auf. Die Nocken 27 auf der
unteren Walzenwelle 25 sind kreisförmig und können
drehfest mit der Welle 25 verbunden sein. Wenn die
unteren Nocken 27 aus einem technischen Polymer wie
beispielsweise Nylon oder Acetalharz hergestellt sind,
dann können die Nocken 27 auf der Welle 25 drehbar
sein, wenn an die Nocken keine Last angelegt ist, und
sie werden durch Reibung fest auf der Welle gehalten,
wenn an die Nocken 27 eine Last angelegt ist. Die
Nocken 28 auf der oberen Walzenwelle 26 sind
exzentrisch und sind über eine Einwegkupplung bzw.
einen Lagermechanismus 30, der eine Drehung der Nocken
28 relativ zu der Welle 26 in eine Richtung gestattet,
aber die Nocken relativ zu dieser Welle in der anderen
Drehrichtung blockiert (dies ist nur auf einer Seite
von Fig. 2 gezeigt), an der Welle 26 befestigt. Zur
Verhinderung von Verunreinigung ist der
Einwegmechanismus 30 an der Welle 26 abgedichtet.
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Die obere Walze 24 ist eine angetriebene Walze
und die untere Walze 23 ist eine Schleppwalze. Die
beiden Walzenwellen 23, 24 drehen sich in Lagern 37
bzw. 38, die in einem an jedem Ende der Walzen
angeordneten Paar Rahmen 39 gehalten sind. Die obere
Walze 24 dreht sich in einem in den Rahmen 39
festgelegten Lager 38 und wird durch ein
Antriebsgetriebe 31 gedreht, das durch ein
Schneckengetriebe 32 angetrieben wird. Die untere Walze
23 dreht sich in ihren Lagern 37, und diese Lager
gleiten in Führungen 40 in den Rahmen 39, so daß die
untere Walze 23 sich frei in Richtung der oberen Walze
24 und von dieser weg bewegen kann, wenn sich die Lager
37 zwischen den Positionen 37a und 37b bewegen, wie in
Fig. 3 und 4 gezeigt. Die Federn 41 spannen die
untere Walze 23 in Richtung der oberen Walze 24 mit
einer Kraft von bis zu 400 N vor. Die untere Walze 23
kann sich zwischen 1-6 mm von der oberen Walze
wegbewegen, um den Meniskus einer beliebigen
Verarbeitungsflüssigkeit auf den Walzen zu brechen.
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Die exzentrischen Nocken 28 an der oberen Walze
werden jeweils während der einen Drehrichtung in
einer "Ruheposition" gehalten, und zwar durch eine
Indexklammer 42, die an einem Widerlager 43 am
jeweiligen Rahmen 39 anliegt. Dadurch wird die
Startposition für den Betrieb der exzentrischen Nocken
eingestellt, wenn die obere Walzenwelle 26 sich in
der anderen Drehrichtung dreht. So kann beispielsweise
bewirkt werden, daß sich die Walze über die ersten 180-
210 Grad an Drehung der oberen Nocke 28 relativ zu der
unteren Nocke 27 wegbewegt, über 60 Grad an Drehung mit
einem voreingestellten Abstand getrennt gehalten wird
und sich dann über die letzten 120-90 Grad an
Bewegung aufeinander zubewegt.
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Somit wird in Fig. 3 mit der sich auf der
Welle 26 im Uhrzeigersinn drehenden oberen Walze 24 und
den beiden durch die Federn 41 zusammen vorgespannten
Walzen 23, 24 die untere Walze 23 an der Welle 25
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, um Blattmaterial
zwischen den Walzen hindurch zu führen.
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Wenn die obere Walze 24 im Uhrzeigersinn
angetrieben wird, dreht sich die Nocke 28 an ihrer
Einwegkupplung 30 und wird bezüglich des Rahmens 39
ortsfest gehalten.
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Wenn die Drehrichtung der oberen Walze 24
umgekehrt wird, dreht sich die Nocke 28 nun mit der
oberen Walze, und die Nockenoberfläche 45 der
exzentrischen Nocke 28 arbeitet gegen die kreisförmige
Nocke 27, um die untere Walze 23 entgegen der
Vorspannung der Federn 41 von der oberen Walze 24
wegzudrücken (siehe Fig. 2 und 4) und die Walzen zu
öffnen. Dadurch wird der Meniskus einer beliebigen,
zwischen den Walzen gehaltenen Flüssigkeit gebrochen.
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Die Rahmen 39 können von dem Gehäuse der
Vorrichtung entfernt werden, damit die Walzen 23, 24,
die Rahmen 39 usw. als gesamter Quetschwalzensatz 21
von dem Gehäuse entfernt werden können. Die Rahmen 39
sind ausgeführt, Griffe für das Entfernen des
Quetschwalzensatzes aufzunehmen, wobei der von dem
Schneckengetriebe 32 entfernte Rahmen 39 als erstes
angehoben wird, um das Antriebsgetriebe 31 außer
Eingriff mit dem Schneckengetriebe 32 zu bringen.
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Bei Verwendung mehrerer der obigen Sätze von
Walzen 21 in der Vorrichtung 10 kann bewirkt werden,
daß die exzentrischen Nocken 28 gleichzeitig oder in
stufenmäßigem Fortschritt betrieben werden, je nach
dem, was erwünscht ist. In der bevorzugten
Ausführungsform arbeiten die exzentrischen Nocken 28
gleichzeitig.