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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Flüssigkristallanzeige mit einer Flüssigkristallanzeigefläche, die ein erstes und
ein zweites Substrat enthält, die durch eine zwischen ihnen
befindliche nematische Flüssigkristallschicht voneinander
getrennt sind, wobei sich auf jedem Substrat eine Elektrode
und eine Ausrichtungsschicht befinden und die Elektroden so
angeordnet sind, daß eine Vielzahl von in einer Matrix
angeordneten Bildpunkten gebildet wird und die Anordnung der
Ausrichtungsschichten und Substrate dergestalt ist, daß sich
eine verdrehte Ausrichtung in der nematischen
Flüssigkristalischicht ergibt.
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Eine solche Anzeige wird im Philips Journal of Research, Vol.
34, Nr. 12, September 1979, S. 78-86, von M. Goscianski
offenbart.
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Ein Flüssigkristallanzeigeelement im verdrehten nematischen
Modus (TN-Modus) von verschiedenen
Flüssigkristallanzeigeelementen zeichnet sich vor allem durch Eigenschaften wie
geringe Spannung, geringer Energieverbrauch, lange
Lebensdauer usw. aus und kam in den vergangenen Jahren immer
häufiger zum Einsatz. Eine gemäß dem TN-Modus ausgelegte
Zelle weist anisotrope nematische
Flüssigkristalldünnschichten mit einer positiven dielektrischen Konstante auf,
die sich zwischen zwei Glassubstraten befinden, auf denen
transparente Elektroden angeordnet sind, wobei eine
Längsachse von Molekülen des Flüssigkristalls im wesentlichen
parallel zu den Ebenen der Glassubstrate verläuft und die
oberen und unteren Glassubstrate in einem verdrehten Winkel
von nahezu 90 Grad angeordnet sind. Fig. 7 zeigt das
Auslegungsschema einer konventionellen TN-Flüssigkristallzelle,
wenn an der Zelle keine Spannung anliegt, und Fig. 8 zeigt
ein Auslegungsschema der Flüssigkristallzelle aus Fig. 7,
wenn an die Zelle eine Wechselspannung angelegt wird. In den
Figuren sind außerhalb eines oberen Glassubstrats 2a und
eines unteren Glassubstrats 2b zwei Polarisationsplatten 1a und
1b so angeordnet, daß ihre Übertragungs- oder
Absorptionsachsen auf die Anordnungsrichtung der Flüssigkristallmoleküle an
der Einfallseite ausgerichtet sind. Auf den Innenseiten des
oberen 2a und unteren Glassubstrats 2b werden transparente
Elektroden 3a und 3b abgeschieden, die aus einem
transparenten leitenden Film, z.B. aus mit Zinnoxid dotiertem
Indiumzinnoxid (ITO), gebildet werden. Weiterhin werden
Ausrichtungsfilme 4a und 4b auf den Elektroden aufgebracht. Zwischen
den beiden Glassubstraten, auf denen die transparenten
Elektroden 3a und 3b abgeschieden sind, befindet sich eine
nematische Flüssigkristallschicht 55 In der
Flüssigkristallschicht 5 sind Moleküle 6 des Flüssigkristalls in Modellform
dargestellt. Fig. 7 zeigt einen Zustand, in dem der
Ausrichtungsfilm 4a auf dem Glassubstrat 2a in eine Richtung
gerieben ist, um die Längsachsen der Moleküle 6 des
Flüssigkristalls auszurichten und die Moleküle 6 des
Flüssigkristalls in einem Winkel, d.h. im Vorneigungswinkel α&sub0;,so zu
neigen, daß der geringe Anstieg der Moleküle von der
Substratebene erkennbar ist, wenn keine Spannung anliegt. Wird an
die in Fig. 7 gezeigte Flüssigkristallanzeigefläche
Wechselspannung 7 angelegt, steigt jedes Molekül 6 des
Flüssigkristalls in der Mitte des Querschnitts der Zelle wie in Fig. 8
gezeigt in eine Richtung an.
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Sind beispielsweise die Polarisierungsachsen der
Polarisierungsplatten 1a und 1b parallel zueinander, wird - wenn wie
in Fig. 7 gezeigt keine Spannung anliegt - das einfallende
Licht linear an der Polarisierungsplatte 1b polarisiert und
ändert seine Polarisierungsrichtung um 90 Grad entlang der
Verdrehung der Moleküle des Flüssigkristalls in der
Flüssigkristallschicht 5 und verläuft schließlich parallel zu einer
Absorptionsachse der Polarisierungsplatte 1a, von wo aus das
Licht austritt und ein Dunkelzustand erzeugt wird. Wenn
andererseits die Spannung wie in Fig. 8 gezeigt angelegt wird,
erreicht das einfallende Licht, das an der
Polarisierungsplatte 1b linear polarisiert wurde, die Polarisierungsplatte
1a auf der Austrittsseite und behält seine
Polarisierungsrichtung bei, und ein Großteil des eingefallenden Lichts
passiert die Polarisierungsplatte 1a, wodurch ein Hellzustand
erzeugt wird. Werden ferner die parallel zueinander
verlaufenden Polarisierungsachsen der Polarisierungsplatten 1a und
1b geändert, so daß sie im rechten Winkel zueinander stehen,
wird der Dunkel- oder der Hellzustand für die
Flüssigkristallzelle invertiert.
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Wird die Wechselspannungsguelle 7 wie in Fig. 8 gezeigt auf
5V eingestellt und der Blickwinkel der Glassubstrate 2a und
2b aus der Sicht der oberen und unteren Seite geändert,
wodurch ein Kontrastverhältnis zwischen den Dunkel- und
Hellzuständen der Flüssigkristallzelle gemessen wird, entstehen
Diagramme wie die in Fig. 10 und Fig. 11 gezeigten. In Fig.
10 gibt U30 oder D30 einen Winkel von 30 Grad von der oberen
bzw. unteren Seite an. In Fig. 11 geben die durchgehende
Linie und die gestrichelte Linie die Meßergebnisse von der
unteren bzw. oberen Seite an.
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In einer konventionellen TN-Flüssigkristallanzeige wie der
oben beschriebenen kann der optimale Blickwinkel jedoch nicht
so eingestellt werden, daß er zur Ebene eines Glassubstrats
lotrecht verläuft. Wenn die Richtung des optimalen
Blickwinkels vom Glassubstrat als nach oben gerichtet definiert ist,
sind die Blickwinkel in horizontaler Richtung symmetrisch;
andererseits sind die Blickwinkel wie in Fig. 10 und Fig. 11
gezeigt in vertikaler Richtung unsymmetrisch. Zur Lösung
dieses Problems wurde ein Verfahren zur Ausstattung der Anzeige
mit einer Fresnellinse entwickelt. Dieses Verfahren hat
jedoch den Nachteil, daß das Vorhandensein von Streifen störend
ist und die Kosten der Anzeigeeinheit steigen würden. Bei
einem anderen Lösungsansatz wurde die Bildung von
mikroskopischen Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche und auf einer
Seite erwogen, um den Blickwinkel zu vergrößern. Dieses
Verfahren
hat jedoch den Nachteil, daß die von den Augen
empfundene Körnigkeit unvermeidbar ist und die Kosten zur Erzeugung
der mikroskopischen Unregelmäßigkeiten sich zu den Kosten der
Anzeigeeinheit hinzuaddieren würden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesbezügliche
Probleme zu lösen und insbesondere eine
TN-Flüssigkristallanzeige mit den wünschenswerten Eigenschaften einer
Gradationsanzeige bereitzustellen, mit einem optimalen Blickwinkel
lotrecht zum Glassubstrat und der Eigenschaft, daß die
Blickwinkel in vertikaler Richtung der Substrate symmetrisch sind.
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In der Patentschrift US-A-4.084.884 wird eine
Flüssigkristallschicht mit Molekülen offenbart, die einen ersten
Neigungswinkel auf einem ersten Substrat und einen zweiten
Neigungswinkel auf einem zweiten Substrat aufweisen, wobei
der zweite Neigungswinkel in entgegengesetzter Richtung zum
ersten Neigungswinkel verläuft, wodurch sich der
Neigungswinkel laufend vom ersten Neigungswinkel zum zweiten
Neigungswinkel zwischen dem ersten Substrat und dem zweiten
Substrat ändert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine
Flüssigkristallanzeige des obigen Typs durch die Anordnung der
Ausrichtungsschichten in einer Weise gekennzeichnet, daß ein erster
Vorneigungswinkel an einem ersten Substrat und ein zweiter
Vorneigungswinkel an einem zweiten Substrat vorhanden sind,
wobei der zweite Vorneigungswinkel der Richtung des ersten
Vorneigungswinkels entgegengesetzt ist, wodurch sich der
Vorneigungswinkel laufend vom ersten Vorneigungswinkel zum
zweiten Vorneigungswinkel zwischen dem ersten Substrat und dem
zweiten Substrat ändert, wodurch erreicht wird, daß jeder
Bildpunkt eine einzelne Neigungsdomäne aufweist, wenn keine
Spannung am Bildpunkt angelegt ist, bzw. eine erste und eine
zweite Neigungsdomäne, wenn eine Spannung am Bildpunkt
anliegt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung haben
der erste und der zweite Vorneigungswinkel die gleiche Größe,
wobei der Vorneigungswinkel in der Mitte der
Flüssigkristallschicht Null ist, wodurch die Größe der ersten Domäne der
Größe der zweiten Domäne entspricht.
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Zur Bildung der ersten und zweiten Domänen werden die
Moleküle eines Flüssigkristalls in der Mitte eines Querschnitts
einer Zelle mit einem Vorneigungswinkel von Null parallel zum
oberen und zu einem unteren Glassubstrat ausgerichtet, wenn
keine Spannung anliegt. Weiterhin sind - wenn keine Spannung
anliegt - die Moleküle des Flüssigkristalls wie in Fig. 2 der
vorliegenden Erfindung gezeigt in eine Richtung verdreht, die
der in Fig. 7 gezeigten Drehrichtung entgegengesetzt ist, in
der eine Vorneigung der Moleküle des Flüssigkristalls auf den
Ausrichtungsfilmen der oberen und unteren Substrate parallel
zueinander ausgerichtet und in diesem Zustand stabilisiert
ist.
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Diese Drehrichtung der in Fig. 2 veranschaulichten
vorliegenden Erfindung wird (a) durch Einfügen von spiralförmigen
Dotierstoffen in den Flüssigkristall erreicht, woraus sich
die Drehrichtung gemäß Fig. 2 sowie die Reibungsrichtung von
90 Grad auf den oberen und unteren Substraten ergibt, (b)
durch eine Vorspannungsreibung, bei der ein Winkel zwischen
den Reibungsrichtungen auf den oberen und unteren Substraten
kleiner als 90 Grad ist, und (c) durch Einfügen der
spiralförmigen Dotierstoffe in den Flüssigkristall, woraus sich die
in Fig. 2 gezeigte Drehrichtung neben der Reibungsrichtung
auf den oberen und unteren Substraten und durch die
Vorspannungsreibung ergibt, bei der ein Winkel zwischen den
Reibungsrichtungen auf den oberen und unteren Substraten kleiner
als 90 Grad ist.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in
denen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung ist und eine
Flüssigkristallzelle zeigt, bei der eine Spannung an eine
Flüssigkristallanzeige angelegt wird;
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Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung ist und eine
Flüssigkristallzelle zeigt, an der keine Spannung anliegt;
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Fig. 3 eine grafische Darstellung mit den Reibungsrichtungen
im Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt;
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Fig. 4 die Richtungen der elektrischen Kraftlinien in einem
elektrischen Feld von Fig. 1 veranschaulicht;
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Fig. 5 und Fig. 6 Diagramme enthalten, aus denen die
Abhängigkeit der Kontrastverhältnisse in den
Blickwinkeln von den oberen und unteren Seiten im
Ausführungsbeispiel von Fig. 1 hervorgeht;
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Fig. 7 eine schematische Darstellung einer konventionellen
Flüssigkristallzelle zeigt, wenn keine Spannung an
eine konventionelle Flüssigkristallanzeige angelegt
wird;
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Fig. 8 eine schematische Darstellung einer konventionellen
Flüssigkristallzelle zeigt, wenn die Spannung an die
konventionelle Flüssigkristallanzeige angelegt wird;
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Fig. 9 eine Darstellung der Reibrichtungen bei gemäß dem
Stand der Technik ausgelegten Systemen zeigt; und
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Fig. 10 und Fig. 11 Diagramme zeigen, aus denen die
Abhängigkeit der Kontrastverhältnisse in den Blickwinkeln von
der oberen und unteren Seite bei gemäß dem Stand der
Technik ausgelegten Systemen hervorgeht.
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Vor der Beschreibung des in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten
Ausführungsbeispiels der Erfindung werden die Reibrichtungen
aus Fig. 3 in einer gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgelegten Flüssigkristallzelle beschrieben. Fig. 3 zeigt eine
Darstellung aus der Sicht eines oberen Glassubstrats 2a. In
Fig. 3 geben die Pfeile 11 und 12 eine Reibungsrichtung für
ein unteres Glassubstrat 2b bzw. das obere Glassubstrat 2a
an. Ein Vorneigungszustand, der durch Reibung in die in der
Figur gezeigten Richtungen verursacht wird, stabilisiert die
nach rechts verdrehte Ausrichtung, aus der sich der beste
Blickwinkel in Richtung des Pfeils 13 ergibt. Dies bedeutet,
daß sich bei Verwendung eines Flüssigkristalls, dem kein
spiralförmiger Dotierstoft hinzugefügt wird, und bei Einstellung
des in Fig. 3 gezeigten Winkels H auf 90 Grad eine nach
rechts verdrehte Ausrichtung realisieren läßt, aus der sich
der beste Blickwinkel in Richtung des Pfeils 13 ergibt. Wenn
hingegen ein spiralförmiger Dotierstoff in einer für eine
Linksausrichtung ausreichenden Menge hinzugefügt wird oder
der obengenannte Winkel H auf weitaus weniger als 90 Grad
reduziert wird, oder wenn sowohl ein für eine Linksausrichtung
ausreichender, spiralförmiger Dotierstoff hinzugefügt als
auch der Winkel H auf sehr viel weniger als 90 Grad reduziert
wird, ist die Ausrichtung der Moleküle des Flüssigkristalls
wie in Fig. 2 gezeigt. Fig. 2 zeigt eine schematische
Darstellung eines Querschnitts entlang der Achse A-B in Fig. 3.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Querschnitts
entlang der Achse A-B, wenn eine Spannung angelegt wird. Die
zuvor genannten Fälle (a) und (b) werden nachfolgend
detaillierter beschrieben.
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Aus der Sicht der oberen Substrate dreht sich der Kopf des
Pfeils 12 in eine Richtung im Gegenuhrzeigersinn zum Kopf des
Pfeils 11. Die Reibrichtungen verlaufen aus der Sicht des
oberen Substrats somit entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Die in Fall (a) verwendeten spiralförmigen Dotierstoffe
drehen die Moleküle des Flüssigkristalls aus der Sicht des
oberen Substrats in eine Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn,
d.h. in die gleiche Rotationsrichtung wie die oben
beschriebene Rotation der Reibungsrichtung, wodurch die in Fig. 2
gezeigte Anordnung der Moleküle des Flüssigkristalls entsteht.
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In Fall (b) wird ein Winkel H verwendet, der mit 80 Grad
kleiner als die in Fig. 3 gezeigten 90 Grad ist. In diesem
Zustand werden die Moleküle des Flüssigkristalls vom oberen
Substrat aus betrachtet vollständig in die Richtung im
Gegenuhrzeigersinn ohne Einwirkung von spiralförmigen
Dotierstoffen gedreht. Die Drehrichtung der Moleküle des
Flüssigkristalls ist ferner identisch mit der Drehrichtung des
Pfeils 12 zum Pfeil 11, wodurch die in Fig. 2 gezeigte
Anordnung der Moleküle des Flüssigkristalls entsteht.
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In Fall (c) wird ein Winkel H zwischen 90 Grad und 80 Grad,
z.B. 85 Grad, verwendet. Bei 85 Grad beginnen die Moleküle
des Flüssigkristalls nicht von selbst, sich entgegen dem
Uhrzeigersinn zu drehen; daher sind spiralförmige
Dotierstoffe erforderlich, die die Drehung der Moleküle des
Flüssigkristalls im Gegenuhrzeigersinn unterstützen, wodurch die
in Fig. 2 gezeigte Anordnung der Moleküle des
Flüssigkristalls entsteht.
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Die Anordnung der in Fig. 2 gezeigten Moleküle des
Flüssigkristalls ergibt sich aus der Rotationsrichtung der Moleküle
des Flüssigkristalls; dies ist dieselbe Rotationsrichtung der
Reibrichtung vom oberen Substrat zum unteren Substrat.
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Die Anordnung der in Fig. 1 gezeigten Moleküle des
Flüssigkristalls beim Anlegen der Spannung ergibt sich aus der
Kombination der (1) Anordnung der in Fig. 2 gezeigten
Moleküle des Flüssigkristalls und (2) einem schräg verlaufenden
elektrischen Feld, das von der unteren Elektrode 3b erzeugt
wird, die kleiner als die obere Elektrode 3a dimensioniert
ist. Aus Fig. 4 geht hervor, daß die Moleküle 6a entlang des
schräg verlaufenden elektrischen Felds geneigt sind, und das
Molekül 6b entlang des schräg verlaufenden elektrischen Feld
geneigt ist, woraus sich die in Fig. 1 gezeigte endgültige
Anordnung ergibt. Auf diese Weise werden die links und rechts
angeordneten Moleküle in einem Bildelement beim Anlegen der
Spannung symmetrisch geneigt, so daß ein gleichmäßiger,
blickwinkelunabhängiger Kontrast wie in Fig. 5 und 6 gezeigt
erzeugt wird.
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Fig. 9 zeigt zum Vergleich eine Reibungsrichtung bei gemäß
dem Stand der Technik ausgelegten Systemen. Der in Fig. 9
gezeigte, durch Reibung hervorgerufene Vorneigungszustand
ermöglicht eine Stabilisierung der nach links gedrehten
Ausrichtung, woraus sich der beste Blickwinkel in Richtung des
Pfeils 13 (siehe Fig. 9) ergibt. Fig. 7 und Fig. 8 enthalten
schematische Darstellungen eines Querschnitts entlang der
Achse C-D in Fig. 9. Die in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten
Ausführungsbeispiele weichen von gemäß dem Stand der Technik
ausgelegten Systemen in der Ausrichtung der
Flüssigkristallmoleküle in der Flüssigkristallzelle ab. Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist eine Domäne jedes Bildpunkts in zwei
Domänen unterteilt, die sich durch eine positive bzw. negative
Neigung der Flüssigkristallmoleküle auszeichnen. Im
Ausführungsbeispiel entspricht die Größe der positiven
Neigungsdomäne der Größe der negativen Neigungsdomäne, damit der
optimale Blickwinkel senkrecht zur Substratebene verläuft und ein
Sichtfeld in horizontaler sowie in vertikaler Richtung auf
der Substratebene symmetrisch verläuft. Im folgenden werden
die optischen Eigenschaften gemäß einem Prinzip der
vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Wenn eine Spannung an die Moleküle eines anisotropen
Flüssigkristallmaterials angelegt wird, das eine positive
dielektrische Konstante aufweist, wird jedes Molekül des
Flüssigkristalls geneigt, so daß seine Längsachse parallel zur Richtung
eines elektrischen Felds verläuft. Wenn die Moleküle des
Flüssigkristalls wie in Fig. 7 gezeigt bei einem gemäß dem
Stand der Technik ausgelegten System gleichmäßig in einem
Vorneigungszustand überall zwischen den oberen und unteren
Substraten ausgerichtet werden, bewirkt das Anlegen einer
Spannung zwischen den oberen und unteren transparenten
Elektroden, daß die Moleküle des Flüssigkristalls in der Mitte
des Querschnitts der Zelle gleichmäßig in eine Richtung
geneigt werden, die durch den Vorneigungszustand festgelegt
wird. Da sich die Flüssigkristallmoleküle im Beispiel aus
Fig. 7 in einem im Uhrzeigersinn verlaufenden
Vorneigungszustand befinden, wird jedes Molekül beim Anlegen der
Spannung wie in Fig. 1 gezeigt folglich im Uhrzeigersinn
geneigt. Die Ausrichtung der Moleküle, die an die oberen und
unteren Substrate angrenzen, ändert sich beim Anlegen der
Spannung jedoch nicht, was auf die Wechselwirkung zwischen
den Ausrichtungsfilmen und den Molekülen der Flüssigkristalle
zurückzuführen ist. Somit verläuft die mittlere Neigung der
Flüssigkristallmoleküle in der gesamten Zelle abhängig vom
Anlegen der Spannung in einer festen Richtung. Eine Richtung,
in der die Moleküle der Flüssigkristalle, die mit großer
Wahrscheinlichkeit in der gesamten Zelle stehen, sichtbar
sind, verweist auf die Richtung des optimalen Blickwinkels.
Fig. 8 zeigt eine konventionelle Ausführung, in der die
Richtung, die den optimalen Blickwinkel hervorbringen kann, nicht
- wie die Figur zeigt - senkrecht zur Substratebene verläuft,
sondern mit einer Richtung, die entgegen dem Uhrzeigersinn
zur lotrechten Richtung geneigt ist. Da die Richtung der
Drehung (vgl. Fig. 2) der Drehung zur Stabilisierung des
Vorneigungszustands entgegengesetzt ist, ziehen sich die
Moleküle des Flüssigkristalls zu einem gewissen Grad auseinander
und verformen sich. Der Vorneigungswinkel ist in der gesamten
Zelle nicht gleichmäßig und ändert sich laufend in einem
Bereich von &submin; α &sub0; bis &sbplus; α &sub0; entlang der Richtung einer
Zellendicke. In der Mitte des Zellenguerschnitts ist der
Vorneigungswinkel gleich Null, und die Moleküle des
Flüssigkristalls verlaufen parallel zum oberen oder unteren Substrat.
In diesem Zustand, d.h. wenn das elektrische Feld vertikal zu
den Substraten angelegt wird, ist es nicht möglich, eindeutig
zu ermitteln, ob die Moleküle der Flüssigkristalle im
Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn geneigt sind. Da im oberen
Teil und im unteren Teil des Querschnitts der Zelle die
Vorneigungsrichtungen einander entgegengesetzt sind, kann die
Ausrichtung für die Neigung nicht definiert werden. Wird
hingegen das lokale elektrische Feld nicht vertikal zu den
Glassubstraten angelegt, kann das Problem der Instabilität in der
Neigungsrichtung der Flüssigkristallmoleküle gelöst und die
Richtung der lokalen Neigung eindeutig ermittelt werden.
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Einer der Gründe, weshalb ein elektrisches Feld in der
Umgebung der Glasbasisplatten nicht vertikal ausgerichtet wird,
liegt in der Verzerrung des elektrischen Felds an den
Elektrodenenden, die entsteht, wenn die obere und untere
transparente Elektrode eine unterschiedliche Gestalt aufweisen.
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Bei einer gewöhnlichen TFT-Leuchtkristallanzeige ist eine
transparente Elektrode auf der Seite eines TFT-Substrats
kleiner dimensioniert als eine transparente Elektrode auf der
Seite des gegenüberliegenden Substrats; bei einer einfachen
Matrix-LCD oder zwei anschlußähnlichen, aktiven Matrix-LCDs
(MIM usw.) ist eine horizontale Elektrode kleiner
dimensioniert als eine vertikale Elektrode in einem Querschnitt
entlang der Achse C-D in Fig. 9.
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Fig. 4 zeigt die Richtung 8 eines elektrischen Felds in einem
Fall, in dem die oberen und unteren transparenten Elektroden
eine unterschiedliche Gestalt aufweisen. In der Figur werden
die gleichen Symbole wie in Fig. 1 und Fig. 2 verwendet. Zur
Vereinfachung der Darstellung wurden die Ausrichtungsfilme in
der Figur weggelassen. In der Mitte der Zelle sind Moleküle
des Flüssigkristalls 6a und 6b ohne Vorneigung dargestellt.
In einem solchen Querschnitt, bei dem die untere transparente
Elektrode 3b wie in der Figur gezeigt kleiner dimensioniert
ist als die obere transparente Elektrode 3a, ist das
elektrische Feld gegen das Substrat an den Enden der unteren
transparenten
Elektrode geneigt. Daher neigen sich die Moleküle 6a
und 6b des Flüssigkristalls im bzw. entgegen dem
Uhrzeigersinn. Die Moleküle des Flüssigkristalls zwischen den
Molekülen 6a und 6b sind entsprechend einem Abstand von den
Molekülen 6a oder 6b geneigt, d.h. in derselben Richtung wie bei
der Neigung von einem der beiden den Molekülen näher
gelegenen Molekülen 6a oder 6b. Wie das Ausführungsbeispiel in Fig.
1 zeigt, ergeben sich für jeden Bildpunkt zwei
Neigungsdomänen, die nahezu die gleiche Größe aufweisen und in bezug auf
die Neigungsrichtung einander entgegengesetzt sind.
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Im Beispiel einer in Fig. 8 gezeigten konventionellen
Flüssigkristallanzeige werden wie in Fig. 10 und 11 gezeigt
unterschiedliche optische Effekte beobachtet, da die Neigung
der Moleküle des Flüssigkristalls, die in einem Winkel im
Gegenuhrzeigersinn von der lotrechten Linie zur Substratebene
beobachtet wird, anders als die Neigung gesehen wird, die in
einem Winkel im Uhrzeigersinn von der lotrechten Linie zur
Substratebene beobachtet wird&sub5;
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Andererseits kann gemäß der vorliegenden in Fig. 1
veranschaulichten Erfindung ein symmetrischer optischer Effekt an
Winkeln von den oberen und unteren Seiten erzeugt werden, da
die Neigung der Moleküle des Flüssigkristalls, die in einem
Winkel im Gegenuhrzeigersinn von der senkrechten Linie zur
Substratebene beobachtet wird, und deren Neigung, die in
einem Winkel im Uhrzeigersinn von der senkrechten Linie zur
Neigungsebene beobachtet wird, als fast identisch
wahrgenommen werden. Dieser Sachverhalt ist in Fig. 5 und 6
dargestellt. In Fig. 5 gibt U30 oder D30 einen Blickwinkel von 30
Grad von den oberen oder unteren Seiten an. Fig. 5 zeigt, daß
im wesentlichen der gleiche Kontrast am oberen und unteren
Winkel, d.h. bei U30 und D30 gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugt wurde. In Fig. 6 gibt eine gestrichelte Linie den
Kontrast an, der zwischen 0 Grad und 30 Grad an der oberen
Seite gemessen wurde, und eine durchgehende Linie gibt den
Kontrast an, der zwischen 0 Grad und 30 Grad an der unteren
Seite gemessen wurde.