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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
xylylendiisocyanat durch thermische Zersetzung von
Xylylendicarbamat (was im folgenden als XDC bezeichnet wird) als
Urethanverbindung. Xylylendiisocyanat ist ein Diisocyanat
mit einer hohen Reaktivität und einer guten Beständigkeit
gegen Gelbverfärbung, das als Rohmaterial für Polyurethan
und Polyharnstoff verwendbar ist.
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Xylylendiisocyanat wird z.Zt. kommerziell nur durch Reaktion
von Xylylendiamin mit Phosgen hergestellt, d.h. durch ein
Phosgenierungsverfahren, und keine anderen Verfahren sind
bis jetzt kommerziell praktiziert worden. Das
Phosgenierungsverfahren bereitet jedoch Schwierigkeiten bezüglich der
Handhabung des giftigen Phosgens, der Behandlung des
Nebenproduktes Chlorwasserstoff und der Korrosion des Reaktors.
Daher ist versucht worden, ein anderes kommerzielles
Verfahren zur Herstellung von Xylylendiisocyanat zu entwickeln, um
das bestehende Verfahren zu ersetzen.
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Ein Verfahren zur Herstellung von Xylylendiisocyanat durch
thermische Zersetzung von XDC als Urethanverbindung
ermöglicht die Herstellung von Xylylendiisocyanat ohne die
Verwendung von Phosgen. Die thermische Zersetzung von XDC als
Urethanverbindung läuft selbst in Abwesenheit eines
Katalysators ab, wobei Xylylendiisocyanat gebildet wird, aber
dessen Raum-Zeit-Ausbeute ist aufgrund der geringen
Selektivität und Reaktionsrate gering.
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Es ist ebenfalls bekannt, daß ein Isocyanat und ein Alkohol
durch thermische Zersetzung einer Urethanverbindung erhalten
werden können, entweder in einem Gasphasenverfahren oder
einem Flüssigphasenverfahren. Das Gasphasenverfahren gehört zu
den Hochtemperaturreaktionen mit einem großen endothermen
Wärmeverbrauch. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der
Konstruktion der Reaktoren und dementsprechend zu einer
mangelhaften Durchführbarkeit. Andererseits sind verschiedene
Flüssigphasenverfahren vorgeschlagen worden. Um die
thermische Zersetzungsrate zu beschleunigen und ein
polymerisierbares Isocyanat mit höherer Selektivität in einem Verfahren
zur Herstellung einer Isocyanatverbindung durch thermische
Zersetzung einer Urethanverbindung zu erhalten ist
vorgeschlagen worden, einen Katalysator zu verwenden oder einen
Träger zu verwenden, um die Rekombination mit Alkohol zu
verhindern.
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Zum Beispiel beschreibt das britische Patent Nr. 2113673A
ein Verfahren zur Herstellung eines aromatischen Isocyanats
durch thermische Zersetzung einer Urethanverbindung in
Gegenwart eines Katalysators, der Ti, Sb, Zr oder Sn enthält,
bei Atmosphärendruck oder höherem Druck (nicht bei
reduziertem Druck), aber es wurde gefunden, daß die Umwandlung zu
Isocyanat unzureichend ist.
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Die japanische Patentanmeldung Kokai (Offenlegungsschrift)
Nr. 54-88201 beschreibt die Verwendung von Erdalkalimetallen
wie z.B. Be, Mg, Ca, Ba, Sr und Ra, oder Verbindungen davon,
als Katalysatoren für die thermische Zersetzung.
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Die EPO Nr. 323514 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines aliphatischen Isocyanats unter Verwendung einer
einfachen Substanz, ausgewählt aus Mn, Mo, W und Zn, oder
Verbindungen davon, als Katalysator für die thermische Zersetzung.
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Das US-Patent Nr. 4,873,365 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung eines alicyclischen Isophorondiisocyanats unter
Verwendung von SnO&sub2; oder CuO, oder einem Gemisch davon, in
Abwesenheit eines Lösungsmittels.
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Die japanische Patentanmeldung Kokai (Offenlegungsschrift)
Nr. 57-158747 beschreibt ein Verfahren unter Verwendung
eines
Katalysators, der mindestens eines der Elemente enthält,
ausgewählt aus der Kupf ergruppe, der Zinkgruppe, der
Aluminiumgruppe, der Kohlenstoffgruppe mit Ausnahme von
Kohlenstoff, und der Titangruppe, und Verbindungen ausgewählt aus
den Oxiden und Sulfiden dieser Elemente, und wobei ebenfalls
ein Inertgas oder ein niedrigsiedendes organisches
Lösungsmittel als Träger verwendet wird, um die Rekombination des
erhaltenen Isocyanats mit dem erhaltenen Alkohol zu
verhindern.
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Als Ergebnis von umfangreichen Untersuchungen bezüglich der
thermischen Zersetzung von XDC als Urethanverbindung in den
obengenannten herkömmlichen Verfahren haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung herausgefunden, daß eine
Beschleunigung der thermischen Zersetzung in manchen Fällen
stattfindet, abhängig von der Art der verwendeten Katalysatoren, und
weiterhin zur gleichen Zeit die Nebenreaktionen wie z.B.
Polymerisationsreaktionen zunehmen, und es daher schwierig
ist, Xylylendiisocyanat bei einer höheren Zersetzungsrate
mit einer höheren Selektivität in den herkömmlichen
Verfahren zu erhalten, weil es scheint, daß Xylylendiisocyanat
strukturell sowohl aromatische als auch aliphatische
Eigenschaften besitzt und unter einer großen Vielzahl von
Isocyanaten insbesondere leicht polymerisierbar ist (siehe
britisches Patent Nr. 1192859, Seite 2, Zeilen 67-85).
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von
Xylylendiisocyanat durch thermische Zersetzung von XDC als
Urethanverbindung bereitzustellen.
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Als Ergebnis von umfangreichen Untersuchungen bezüglich
eines Verfahrens zur Herstellung von Xylylendiisocyanat durch
thermische Zersetzung von XDC als Urethanverbindung haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden, daß
Xylylendiisocyanat in hoher Raum-Zeit-Ausbeute mit einer höheren
Selektivität durch reaktives Destillieren unter reduziertem
Druck in Gegenwart eines Sb- oder Sn-Katalysators und in
Gegenwart eines inerten Lösungsmittels und durch partielles
Kondensieren der erhaltenen Dämpfe von Alkohol und
Xylylendiisocyanat außerhalb des reaktiven Destillationssystems
unter reduziertem Druck erhalten werden kann, und haben so die
vorliegende Erfindung zustandegebracht.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur
Herstellung von Xylylendiisocyanat durch thermische Zersetzung von
XDC als Urethanverbindung bereit, welches umfaßt:
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reaktives Destillieren der Urethanverbindung in Gegenwart
eines Katalysators, ausgewählt aus mindestens einem der
Metalle Antimon und Zinn, oder ihrer Verbindungen, in
Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit einem höheren
Siedepunkt als der des erhaltenen Xylylendiisocyanats, unter
reduziertem Druck bei 1 bis 500 mmHg und bei 150ºC bis 350ºC,
und danach partielles Kondensieren der erhaltenen
Reaktionsprodukte als Destillate außerhalb des reaktiven
Destillationssystems, wobei der erhaltene Alkohol und
Xylylendiisocyanat getrennt erhalten werden.
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden genau
beschrieben:
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XDC, welches in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist eine Adduktform von Xylylendiisocyanat und Alkohol.
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Die Alkylgruppe des Alkohols enthält bevorzugt nicht mehr
als 8 Kohlenstoffatome, vom Gesichtspunkt der leichten
Abtrennung von Xylylendiisocyanat aus betrachtet, und umfaßt
z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
Amyl, Isoamyl, Hexyl, Heptyl und Octyl, und Methyl ist
insbesondere bevorzugt. Das heißt, Dimethylxylylendicarbamat
wird bevorzugt als Methylester verwendet. Das XDC umfaßt
drei Isomere, nämlich das o-Isomere, das m-lsomere und das
p-Isomere, welche alleine oder als Gemisch davon verwendet
werden können. Das XDC kann hergestellt werden (1) durch
Reaktion von Xylylendiamin mit Kohlenmonoxid und Sauerstoff in
Gegenwart von Alkohol, (2) durch Reaktion von Xylylendiamin
mit Carbaminsäureester oder durch Reaktion von Xylylendiamin
mit Harnstoff und Alkohol, oder (3) durch Reaktion von
Xylylendiamin oder Phenylenbis(methylen)bis-formamid und
Dimethylcarbonat.
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Der Katalysator, der in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist ausgewählt aus mindestens einem der Metalle
Antimon und Zinn, oder ihrer Verbindungen. Die
Antimonverbindungen umfassen z.B. Antimontrioxid, Antimontetraoxid,
Antimonpentaoxid, Antimontrichlorid, Antimonpentachlorid,
Antimonoxychlorid, Antimontribromid, Antimontriiodid,
Antimonsulfat, Triphenylantimon, Pentaphenylantimon und
Triphenylantimondichlorid. Die Zinnverbindungen umfassen z.B.
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Zinn(II)oxid, Zinn(IV)oxid, Zinn(II)chlorid,
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Zinn(IV)chlorid, Zinn(II)bromid, Zinn(IV)bromid,
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Zinn(II)iodid, Zinn(IV)iodid, Zinn(II)acetat,
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Zinn(II)oxalat, Zinn(II)stearat, Zinn(II)oleat,
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Zinn(II)sulfat und Zinn(II)phosphat. Der Katalysator wird in
einer Menge von 0,0001 bis 10 Gew.-% verwendet, bevorzugt
von 0,001 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel.
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Das Lösungsmittel, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, muß zumindest inert gegenüber der
Urethanverbindung und der erhaltenen Xylylendiisocyanatverbindung sein
und muß einen höheren Siedepunkt als der des erhaltenen
Xylylendiisocyanats besitzen. Um den durch thermische
Zersetzung der Urethanverbindung gebildeten Alkohol und das
Xylylendiisocyanat selektiv nach außerhalb des reaktiven
Destillationssystems zu entfernen, ist es bevorzugt, ein
Lösungsmittel mit einem Siedepunkt zu verwenden, der sich
von dem des Xylylendiisocyanats stark unterscheidet, z.B. um
mindestens 40ºC. Ohne die Verwendung eines inerten
Lösungsmittels laufen im beträchtlichen Umfang Nebenreaktionen wie
z.B. die Polymerisation des erhaltenen Xylylendiisocyanats
ab, so daß im wesentlichen kein Xylylendiisocyanat erhalten
wird. Ohne das schnelle Entfernen und partielle Kondensieren
des durch thermische Zersetzung der Urethanverbindung
gebildeten Xylylendiisocyanats außerhalb des reaktiven
Destillationssystems ist es schwierig, Xylylendiisocyanat in hoher
Ausbeute zu erhalten, bedingt durch eine höhere Rate der
Nebenreaktionen wie z.B. der Polymerisation, selbst in
Gegenwart des Lösungsmittels. Die Lösungsmittel umfassen
z.B. aromatische Ester wie z.B. Dioctylphthalat,
Didecylphthalat, Didodecylphthalat und Diphenylphthalat, und
aromatische Kohlenwasserstoffe wie z.B. aromatische
Petroleumfraktionen, die häufig als Heizmedien verwendet werden,
z.B. Dibenzyltoluol, Pyren, Triphenylmethan,
Phenylnaphthalin und Benzylnaphthalin. Das Lösungsmittel wird in einer
Menge von 0,1 bis 100 Gewichtsteilen verwendet, bevorzugt
von 0,5 bis 50 Gewichtsteilen, bezogen auf die
Urethanverbindung als Rohmaterial.
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Die vorliegende Erfindung wird durch reaktives Destillieren
durchgeführt, welches die thermische Zersetzung einer
Urethanverbindung in Gegenwart eines Katalysators und eines
Lösungsmittels, und das partielle Kondensieren des
erhaltenen Xylylendiisocyanats und Alkohols außerhalb des reaktiven
Destillationssystems umfaßt. Die Temperatur bei der
thermischen Zersetzung der Urethanverbindung liegt im Bereich von
150º bis 350ºC, bevorzugt von 200º bis 300ºC. Der
Betriebsdruck ist der Druck, bei dem das gebildete
Xylylendiisocyanat und der Alkohol bei der Temperatur der thermischen
Zersetzung verdampft werden können, und er beträgt 1 bis 500
mmHg, bevorzugt 5 bis 50 mmHg (im folgenden wird der
absolute Druck als Druckeinheit verwendet). Die vorliegende
Erfindung kann chargenweise durchgeführt werden, aber ein
kontinuierlicher Betrieb, bei dem die geschmolzene
Urethanverbindung bei reduziertem Druck dem Lösungsmittel, das den
Katalysator enthält, zugeführt wird, ist bevorzugt. Die
erhaltenen Dämpfe von Xylylendiisocyanat und Alkohol,
gebildet durch thermische Zersetzung der Urethanverbindung,
werden
jeweils in Xylylendiisocyanat und Alkohol aufgetrennt
und aufgrund der unterschiedlichen Kondensationstemperaturen
der jeweiligen Destillate erhalten.
Beispiel 1
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Ein 200 ml-Dreihalskolben mit rundem Boden und mit einem
Kapillarrohr, einem Thermometer und einem Fraktionierkopf
(fractionating head), versehen mit einem Rückflußkühler,
wurde als Reaktor verwendet. Ein Sammelgefäß wurde an dem
Fraktionierkopf angebracht und 60ºC warmes Wasser wurde
durch den Rückf lußkühler geleitet. Das obere Ende des
Rückflußkühlers und das Sammelgefäß wurden über eine Kühlfalle,
die mit Methanol/Trockeneis gekühlt wurde, mit einer
Vakuumleitung verbunden.
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15 g Dimethyl-1,3-xylylendicarbamat (was im folgenden als
MXDC bezeichnet wird), 0,075 g Antimontrioxid und 150 g
Marlotherm S (Hauptbestandteil: Dibenzyltoluol, Handelsname
eines Produktes, hergestellt von Hüls) als Lösungsmittel
wurden in den Kolben eingebracht. Der Kolben wurde in einem
Heizpilz untergebracht, mit Stickstoffgas gespült und auf
eine Kolbeninnentemperatur von 230ºC unter einem reduzierten
Druck von 20 mmHg erwärmt. Die bei dieser Temperatur
entwickelten Dämpfe wurden in der Kühlfalle festgehalten. Drei
Stunden nach dem Erwärmen wurden die Flüssigkeiten, die in
dem Reaktor, in dem Sammelgefäß und in der Kühlfalle
verblieben waren, mit Hilfe der Flüssigchromatographie und der
Gaschromatographie analysiert. Es wurde gefunden, daß die
Ausbeute an meta-Xylylendiisocyanat (das im folgenden als
MXDI bezeichnet wird) 82,6% betrug und die Ausbeute
einschließlich des Zwischenproduktes Monoisocyanat 94,6%
betrug, während unreagiertes MXDC nicht gefunden wurde.
Beispiel 2
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Ein Test auf die Katalysatoraktivität wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, unter Verwendung von
0,075 g Zinn(IV)oxid anstelle von Antiinontrioxid. Es wurde
gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 83,5% betrug, bei einer
MXDC-Umwandlung von 99,5%, und die Ausbeute einschließlich
des Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 96,7%.
Vergleichsbeispiel 1
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Die Reaktion wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
durchgeführt, jedoch ohne Verwendung von Antimontrioxid. Es
wurde gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 32,8% betrug, bei
einer MXDC-Umwandlung von 66,3%, und die Ausbeute
einschließlich des Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 61,9%.
Vergleichsbeispiel 2
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In einen 200 ml-Dreihalskolben mit rundem Boden und mit
einem Thermometer und einem luftgekühlten Rohr wurden 15 g
MXDC, 0,075 g Antimontrioxid und 150 g Marlotherm S
eingebracht. Der Kolben wurde in einem Heizpilz untergebracht und
die thermische Zersetzungsreaktion wurde 3 Stunden lang
unter Atmosphärendruck bei 230ºC durchgeführt, während
Stickstoffgas mit einer Rate von 10 l/h durch den Kolben geleitet
wurde. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung des
Reaktionsproduktes analysiert und es wurde gefunden, daß die
MXDI-Ausbeute 15,7% betrug, bei einer MXDC-Umwandlung von 90,2%, und
die Ausbeute einschließlich des Zwischenproduktes
Monoisocyanat betrug 24,4%. In dem Kolben wurden Polymere
gefunden.
Vergleichsbeispiel 3
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15 g MXDC und 0,075 g Antimontrioxid wurden in den gleichen
Kolben eingebracht, der in Beispiel 1 verwendet wurde, und
die thermische Zersetzungsreaktion wurde in Abwesenheit
eines Lösungsmittels und bei einem reduzierten Druck von 20
mmHg bei 230ºC durchgeführt. Es wurde gefunden, daß in dem
Kolben eine Polymerisationsreaktion stattfand, und es wurde
überhaupt kein MXDI erhalten.
Vergleichsbeispiele 4 bis 29
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Verschiedene Tests auf die Katalysatoraktivität wurden in
der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, unter
Verwendung von 0,075 g verschiedener Metalle und
Metallverbindungen als Katalysatoren, wie in Tabelle 1 gezeigt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle gezeigt, in der auch die der
Beispiele 1 und 2 angegeben sind.
Beispiel 3
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Ein Test auf die Katalysatoraktivität wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, unter Verwendung von
0,045 g Triphenylantimon anstelle von Antimontrioxid. Die
Reaktion verlief in einem homogenen System und es wurde
gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 84,0% betrug, bei einer MXDC-
Umwandlung von 98,0%, und die Ausbeute einschließlich des
Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 94,1%.
Beispiel 4
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Ein Test auf die Katalysatoraktivität wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 2 durchgeführt, unter Verwendung von
0,006 g Zinn(II)acetat anstelle von Zinn(IV)oxid. Die
Reaktion verlief in einem homogenen System und es wurde
gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 89,9% betrug, bei einer
MXDC-Umwandlung von 95,1%, und die Ausbeute einschließlich des
Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 94,9%.
Beispiel 5
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In einen 500 ml-Vierhalskolben mit einem Kapillarrohr, einem
Thermometer und einer gepackten Säule, versehen mit einem
Fraktionierkopf (gepackt mit 170 cm³ Dixon-Packungen, 25 mm
Durchmesser x 350 mm Länge) wurden 460 g Marlotherm S und
0,16 g Triphenylantimon eingebracht. Dann wurde der Kolben
in einem Heizpilz untergebracht. Der Fraktionierkopf wurde
mit einem Sammelgefäß und einem Rückflußkühler versehen,
durch den 60ºC warmes Wasser geleitet wurde. Das obere Ende
des Rückflußkühlers und das Sammelgefäß wurden über eine
Kühlfalle, gekühlt mit Methanol/Trockeneis, mit einer
Vakuumleitung verbunden. Dann wurde der Kolben bei 250ºC und bei
einem Druck von 20 mmHg gehalten und MXDC wurde in
geschmolzenem Zustand tropfenweise mit einem Tropftrichter und einer
Zuführrate von 25 g/h in den Kolben gegeben. Das gebildete
MXDI und Methanol wurden in dem Sammelgefäß und in der
Kühlfalle festgehalten. Das Rohmaterial MXDC wurde 8 Stunden
lang kontinuierlich in den Kolben eingebracht, und der
Vorgang wurde fortgeführt, bis das MXDI vollständig aus dem
reaktiven Destillationssystem durch die reaktive
Destillation entfernt worden war. Die Destillate und die in dem
Kolben verbliebene Flüssigkeit wurden analysiert und es wurde
gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 95,6% betrug, bei einer
MXDC-Umwandlung von 97,5%, und die Ausbeute einschließlich
des Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 96,6%.
Beispiel 6
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Ein Test auf die Katalysatorreaktivität wurde in der
gleichen Weise wie in Beispiel 5 durchgeführt, unter Verwendung
von 0,02 g Zinn(II)acetat anstelle von Triphenylantimon. Es
wurde gefunden, daß die MXDI-Ausbeute 95,0% betrug, bei
einer MXDC-Umwandlung von 98,1%, und die Ausbeute
einschließlich des Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug 96,4%.
Beispiel 7
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Ein Test auf die Katalysatorreaktivität wurde in der
gleichen Weise wie in Beispiel 5 durchgeführt, unter Verwendung
von Dimethyl-1,4-xylylendicarbamat (was im folgenden als
PXDC bezeichnet wird) anstelle von MXDC. Es wurde gefunden,
daß die Ausbeute an para-Xylylendiisocyanat 93,7% betrug,
bei einer PXDC-Umwandlung von 97,0%, und die Ausbeute
einschließlich des Zwischenproduktes Monoisocyanat betrug
95,2%.
Vergleichsbeispiel 30
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Die thermische Zersetzungsreaktion wurde in dem gleichen
Kolben durchgeführt, der in Beispiel 1 verwendet wurde, bei
einem reduzierten Druck von 20 mmHg und bei 230ºC, und durch
Einbringen von 15 g MXDC, 0,075 g Antimontrioxid und 150 g
Siliconöl (KF965, Handelsname eines Produktes, hergestellt
von Shinetsu Kagaku Kogyo K.K., Japan) als nicht-inertes
Lösungsmittel mit einem höheren Siedepunkt als der des MXDT.
Es wurde gefunden, daß in dem Kolben eine Schaumbildung und
Polymerisation auftrat, und es wurde kein
meta-Xylylendiisocyanat erhalten.
Tabelle
Katalysator
MXDC-Umwandlung
MXDI-Ausbeute (%)
(MXDI+MXMI)-Ausbeute (%)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
polymerisiert
Bemerkung: die Abkürzungen in der Tabelle sind wie folgt:
MXDC: Dimethyl-1,3-xylylendicarbamat
MXDI: meta-Xylylendiisocyanat
MXMI:
3-Isocyanatomethyl-1-methoxycarbonylaminomethylphenylen
AA: CH&sub3;COCHCOCH&sub3;
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung kann
Xylylendiisocyanat in hoher Raum-Zeit-Ausbeute mit guter Selektivität
durch thermische Zersetzung von XDC hergestellt werden, das
leicht aus Xylylendiamin hergestellt werden kann. In der
vorliegenden Erfindung treten keine Probleme bezüglich der
Handhabung von giftigem Phosgen, der Behandlung des
Nebenproduktes Chlorwasserstoff und der Korrosion des Reaktors
auf, verglichen mit dem derzeitigen Phosgenierungsverfahren,
und daher stellt das erfindungsgemäße wirtschaftliche
Verfahren eine Verbesserung dar.
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Obwohl das britische Patent Nr. 2113673A ein Verfahren für
die thermische Zersetzung unter Atmosphärendruck oder
höherem Druck (nicht unter reduziertem Druck) in Gegenwart eines
Katalysators, enthaltend Ti, Sb, Zr oder Sn, beschreibt, ist
die Umwandlung zum Isocyanat sehr gering, wie zuvor erwähnt
wurde.
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Andererseits kann in der vorliegenden Erfindung
Xylylendiisocyanat mit einer sehr hohen Umwandlung erhalten werden,
wie in den vorhergehenden Beispielen gezeigt wurde, wenn die
reaktive Destillation unter reduziertem Druck bei 1 bis 500
mmHg und bei 150ºC bis 350ºC unter Verwendung eines
Katalysators, ausgewählt aus mindestens einem der Metalle Antimon
und Zinn unter einer Vielzahl von Metallen, oder ihrer
Verbindungen, in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit
einem höheren Siedepunkt als der des erhaltenen
Xylylendiisocyanats durchgeführt wird. Im Falle der Verwendung von
anderen Metallkatalysatoren als Antimon und Zinn, z.B. Ti
oder Zr, wie im britischen Patent Nr. 2113673A beschrieben,
kann Isocyanat nicht in einer höheren Ausbeute erhalten
werden, wie in den vorhergehenden Vergleichsbeispielen gezeigt
wurde, selbst wenn die reaktive Destillation unter
reduziertem Druck und bei 150ºC bis 350ºC in Gegenwart eines inerten
Lösungsmittels durchgeführt wird. Wenn ein Antimon- oder
Zinn-Katalysator verwendet wird, ohne gleichzeitige
Verwendung des inerten Lösungsmittels, findet eine
Polymerisationsreaktion
statt und Xylylendiisocyanat wird überhaupt
nicht erhalten, wie in Vergleichsbeispiel 3 gezeigt wurde.
Wenn andere Lösungsmittel als inerte Lösungsmittel verwendet
werden, findet ebenfalls eine Polymerisationsreaktion statt
und Xylylendiisocyanat wird ebenfalls nicht erhalten, wie in
Vergleichsbeispiel 30 gezeigt wurde.
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Daher kann bei der Herstellung von Isocyanaten, insbesondere
von Xylylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat mit einer höheren
Umwandlung und Selektivität erhalten werden, durch die
erfindungsgemäße Kombination des Katalysators auf der Basis
von mindestens einem der Metalle Antimon und Zinn, oder
ihrer Verbindungen, des inerten Lösungsmittels, den
Bedingungen bei der reaktiven Destillation, wie z.B. dem reduzierten
Druck und der Temperatur von 150ºC bis 350ºC, und dem
partiellen Kondensieren der Produkte außerhalb des reaktiven
Destillationssysteins.