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Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Geweben mit Geweberücklauf (Jigger)
Die Erfindung- betrifft eine Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln-von Geweben mit Geweberücklauf
(Jigger). .
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Bisher hat man auf solchen. Vorrichtungen nur einzelne Gewebebahnen'von
etwa 3oo bis 8oo m Länge, sog. Partien, gefärbt. Es hat sich in der Praxis gezeigt,
daß vornehmlich bei - dunkleren Färbungen mit Küpenfarben, insbesondere D. B. Hydronblau,
die Farbtöne der einzelnen Partien. voneinander abweichen, wodurch große Konfektions-
und Verkaufsschwierigkeiten eintraten. Andererseits war es bisher nicht möglich,
auf Jiggern größere Längen, vornehmlich in dunkleren Farbtönen, einwandfrei zu behandeln.
Man konnte allenfalls längere Partien im sog. Kontnnueverfahren behandeln, was jedoch
in der Traxis wegen andersartiger Schwierigkeiten wenig angewendet wird.
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Die Erfindung bezweckt eine derartige Ausbildung des Jiggers, daß
auf ihm sehr lange Partien, z. B. etwa . 3 ooo m, :einheitlich in dunkleren Farbtönen,
insbesondere mit Küpenfarbstoffen, z. B. Hydronblau, mein em Arbeitsgang gefärbt
werden können.
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Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß die die Bahn vor dem
Aufwickeln abquetschende Quetschwalze :als mittels Zahntrieb andrückbare, heb- und
senkbare, in der Quetschstellung verriegelbare Walze ausgebildet ist, deren Steuerungsmittel
mit den Schaltorganen für die Wickelwalzen, die Walzenbremsen, die Flottenpumpe,
die Zulauf- und Ablaufventile des Troges und der Vorratsbehälter in. beim Schalten
Zeitverluste vermeidender Verbindung stehen, so daß mehrere Bahnen nebeneinander
auf dem Jigger mit Küpenfarben gefärbt werden können.
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Da jede Bahn etwa eine Länge von i ooo m 'haben kann, so wird der
Erfindungszweck durch die vorstehend gekennzeichnete Vor=.-richturig einwandfrei
gelöst, weil gleichzeitig z. B. drei Bahnen von je iooo m Länge in vollkommen gleichartiger@Weise
behandelt wer=
den können und infolgedessen die Farbtöne der drei
Bahnen vollständig gleichmäßig ausfallen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung de§s Jiggers bietet die Möglichkeit,
ohne jeden. schädlichen Zeitverlust zu arbeiten und andererseits die Ware nach Belieben
auf die.' Zugwalze, die Quetschwalze oder eine Dockwalze aufzudocken, wobei in jedem
Falle die Ware beliebig abgequetscht werden kann.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß
der Erfindung rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. r -eine Seitenansicht
der gesamten Einrichtung, teilweise im Schnitt, Abb. 2 ein Schaltschema für die
gesamte Einrichtung, Abb.3 eine Einzelansicht einer Wickelwalze im Schnitt.
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In dem Trog i sind in üblicher Weise Führungswalzen 2, 3 und über
dem Trog Zug-und Wickelwalzen 4, 5 sowie eine Dockwalze 6 angeordnet. Die Mittel
zum Antrieb, Breithalten der Bahn usw. entsprechen den bekannten und sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Für das wechselweise Abbremsen der Walzen 4, 5 können
beliebige selbsttätige Bremseinrichtungen vorgesehen sein.
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Einer der Zugwalzen, bei der dargestellten Ausführungsform der Walze
5, ist eine Quetschwalze 8 zugeordnet, deren Zapfen 9 in Lagerarmen io mittels Gleitführungen
i i, 12 eines Zahnstangentriebes 13, 14 und eines Getriebes 15, 16, 17 von
einem Motor bzw. über einen Handtrieb 18, i g, 2o heb- und senkbar sowie verriegelbar
sind. Der Antrieb für das Heben und Senken. der Walze 8 ist selbsttätig brems-und
verriegelbar, so daß die Walze 8 in beliebiger Stellung gehalten oder mit beliebigem
Druck gegen die Zugwalze 5 gepreßt werden kann. Infolgedessen kann die Walze 8 auch
als Dockwalze verwendet werden.
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Der Trog i ist mit den erforderlichen Anschlüssen für den Überlauf
(nicht dargestellt), das Bodenablaßventil46 und die Flottenzu-und -ableitungen 33,
34 versehen.
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Die Gesamtausbildung wird so berechnet, daß mehrere, z. B. drei Bahnen
gemäß Abb. 3 nebeneinander behandelt werden können. Zur Flottenförderung dient eine
Pumpe 40, die in die Leitungen 33, 34 eingeschaltet und an die Zuleitungen 36, 37x
38 aus den verschiedenen Flottenvorrats- bzw. Flottenansatzbehältern angeschlossen
ist. Das Leitungsnetz ist außerdem unmittelbar über einen Rohrstutzen 35 mit den
Leitungen für Warm- und Kaltwasser verbunden.
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In der schematischen Darstellung für die Steuerungen (Abb. 2) sind
die Ventile 41 bis 46 sämtlich als miteiner elektrischen Schü,tzensteuerung ausgerüstet
angenommen. Außerdem ist der Hauptmotor 47 für den Jiggerantrieb, der Pumpenmotor
49 und der Motor 48 für die Steuerung der Quetschwalze 8 eingezeichnet. Der Antrieb,
die Umsteuerungsvorrichtung und die Bremsvorrichtung der Wickelwalzen 4., 5 sind
nicht dargestellt. Ebenso ist die Einzelsteuerung für das Abbremsen der Hub- oder
Senkbewegung der Walze 8 und das Ausschalten ihrer Bremse der ti bersichtlichkeit
halber nicht dargestellt.
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Auf der Tafel 5o sind daher nur schematisch die Druckknopfschalter
für die einzelnen Ventile und die Motoren durch kleine und große Kreise angedeutet.
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Die Zeitschalter, welche erforderlich sind, um beispielsweise das
Anspringen der Ventilschützen in Abhängigkeit von der Zahl der Durchläufe durch
die Flotte oder die Dauer der Behandlung selbsttätig zu überwachen, brauchen nicht
dargestellt zu werden, da sie Allgemeingut der Technik sind.
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Wie üblich, können sämtliche selbsttätig überwachten Vorgänge unabhängig
davon auch von Hand gesteuert werden. Auf welche Einzelheiten die selbsttätigen
Steuermittel im Einzelfalle zu wirken haben bzw. in welcher Anzahl sie angeordnet
sind, hängt von der jeweils beabsichtigten Arbeitsweise ab.
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Um sehr lange Partien mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung zu behandeln,
werden mehrere, z. B. drei Bahnen durch den Jigger geführt und auf der Dockwalze
6 oder der Walze 8 aufgedockt. Hieran schließen sich die erforderlichen Passagen
unter entsprechendem Abquetschen durch die Walze 8 beim jeweiligen Aufdocken. Die
Wahl der Dockwalze (Walze 5 bzw. Walze 6 bzw. Walze 8) hängt von den jeweiligen
Betriebsverhältnissen, z. B. der Zusammensetzung der Flotte, der Beschaffenheit
der Ware, dem gewünschten Effekt u. dgl., ab.
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Die Zahl der Flottenvorrats- und Flottenansatzbehälter wird entsprechend
bemessen und das Rohrnetz samt den Pumpen in bekannter Weise derart verlegt, daß
wiederbenutzbare Flotten wieder zurückgepumpt bzw. Ansatz- und Nachschärfefiotten
unmittelbar über die Pumpe vom Ansatzbehälter in den Vorratsbehälter gefördert werden
können.
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Da die Steuerungsmittel der Walze 8 mit den Schaltorganen für die
Wickelwalzen, die Walzenbremsen, die Flottenpumpe, die Zulauf- und Ablaufventile
des Troges und der Vorratsbehälter in beim Schalten Zeitverluste vermeidender Verbindung
stehen, erfolgt der Flottenwechsel, der Wechsel der Laufrichtung der Gewebebahn,
das Heben bzw. Senken oder Andrücken der Walze 8 in einer den kontinuierlichen Betrieb
gewährleistenden Zwangsläufigkeit, so daß die insbesondere
beim
Küpenfärben gefährlichen Zeitverluste, wie sie bei den bekannten jiggern z. B. durch
Umlegen und Belasten der Quetschwalzen nicht zu vermeiden waren, vollständig fortfallen.
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Die Ausbildung der Vorrichtung ermöglicht es ferner, die Walze 8 unter
ihrem Eigengewicht auf den Bahnen mitlaufen zu lassen, wenn sie auf die Walze 5
oder die Walze 6 aufgedockt werden. Beim Aufdocken der Bahnen auf die Walze 8 steigt
sie entsprechend dem zunehmenden Wickeldurchmesser an. Zweckmäßig wird die Walze
8 oder die Walze 6 samt ihren Docken vor der Änderung der Passage etwas angehoben
und abgebremst, damit die Bahnen faltenfrei zum Trog ablaufen können.