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Die vorliegende Erfindung betrifft eine optische Fasereinheit,
die durch die Mitnehmungskraft einer durch ein Rohr fließenden,
unter Druck stehenden Flüssigkeit zu installieren ist.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Verbesserung in
den Eintreibe- und Übertragungseigenschaften einer solchen
optischen Fasereinheit.
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Die europäische Patentanmeldung 0 157 610 offenbart ein
Beispiel von herkömmlichen Fasereinheiten, die durch die
Mitnehmungskraft einer durch ein Rohr fließenden, unter Druck
stehenden Flüssigkeit zu installieren sind, was in der Fig. 1
gezeigt ist. Bei dieser Art einer optischen Fasereinheit sind
eine Vielzahl von optischen Fasern 31 zusammengebündelt und von
einer inneren Hülle 33 aus Polypropylen mit einem hohen
Elastizitätsmodul umgeben, die ihrerseits von einer äußeren Hülle 34
aus aufgeschäumtem Polyäthylen umgeben ist. Die innere
Umhüllung 33 muß einen hohen Elastizitätsmodul haben, um
sicherzustellen, daß eine in der äußeren Umhüllung 34 aus
aufgeschäumtem Polyäthylen bei niedrigen Temperaturen auftretende
Schrumpfspannung nicht auf die optischen Fasern 31 einwirkt.
Unter dem Begriff "hoher Elastizitätsmodul" versteht man einen
Wert, der 1 kg/mm² überschreitet, wie es bei dem Kunstharz in
der äußeren Umhüllung (Schicht) der Fall ist, der dazu
verwendet wird, ein Aufwerfen oder Verbiegen der optischen Fasern zu
verhindern. Um solche Anforderungen an die Bauart zu erfüllen,
ist es wünschenswert, daß eine Vielzahl von optischen Fasern 31
eng innerhalb der inneren Umhüllung 33 eingepaßt sind. Die
äußere Umhüllung 34 ist aus aufgeschäumtem Polyäthylen
gebildet, da die optische Fasereinheit nach einer Art, die durch die
Mitnehmungskraft einer durch ein Rohr fließenden, unter Druck
stehenden Flüssigkeit zu installieren ist, ein geringes Gewicht
aufweisen und eine konstante Oberfläche haben muß.
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Die in der Fig. 1 gezeigte herkömmliche optische Fasereinheit
hat die folgenden Probleme in der Bauart. Zuerst sind eine
Vielzahl von optischen Fasern derart angeordnet, daß die
mittlere Faser von einer Schicht von anderen Fasern umgeben ist,
was die Anzahl von gebündelten optischen Fasern begrenzt, die
aufgenommen werden können. Die Bauart der herkömmlichen Einheit
kann nicht eine optische Fasereinheit schaffen, die zwei oder
vier optische Fasern enthält. Aber sogar wenn dies möglich ist,
ist es schwierig, eine Einheit mit einem vollkommen
kreisförmigen Querschnitt zu erhalten. Als nächstes wurde ein
beträchtliches Anwachsen in der Transmissionsabschwächung in den
optischen Fasern bei niedriger Temperatur beobachtet. Dies könnte
wie folgt erklärt werden: das Polypropylen in der inneren
Umhüllung hatte eine hohe Dichte und einen hohen
Elastizitätsmodul, jedoch aufgrund der geringen Fließfähigkeit des
Kunstharzes verblieb eine große Dehnungsspannung in der extrudierten
Umhüllung, und, wenn die verbleibende Dehnungsspannung von dem
Kunstharz freigegeben wurde, hat sich eine Spannung entwickelt,
die bewirkt, daß die enthaltenen optischen Fasern einem
serpentinenförmigen Weg folgen. Dieses Phänomen würde bei
niedrigen Temperaturen sich stärker ausprägen, da die lineare
Expansion mit ins Spiel kommen würde. Weiter ist die innere
Umhüllung der herkömmlichen Strukturen normalerweise als eine sehr
dünne Schicht ausgebildet, so daß sie extrem schwierig zu
entfernen ist, wenn in solchen Fällen wie einer Verzweigung oder
einem Verbinden von optischen Fasern Bearbeitungen der Enden
auszuführen sind.
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Einige dieser Bauformprobleme wurden jedoch auf dem technischen
Gebiet der optischen Fasern angesprochen. Beispielsweise
beschreibt das Dokument EP-A-0 211 107 ein optisches Faserkabel,
dessen mittlerer Teil eine Vielzahl von zusammengebündelten
optischen Fasern umfaßt. Es wird auch gelehrt, daß bei Bedarf
einige der optischen Fasern durch längliche Abstands- oder
Zwischenlageelemente ersetzt werden können.
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In bezug auf das Problem der Schwierigkeiten bei der Entfernung
der inneren Umhüllung des optischen Faserkabels ist aus der
EP-A-0 169 647 bekannt, daß eine Reißschnur in der Wand oder
Umhüllung des optischen Fasernkabels eingebettet sein kann, um
eine Hilfe bei dessen Entfernung zu bilden.
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Trotzdem bleibt das Problem der erhöhten
Transmissionsabschwächung bei niedrigen Temperaturen noch bestehen.
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Deshalb ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
optische Fasereinheit zu schaffen, die in den
Niedertemperatureigenschaften bemerkenswert verbessert ist, die auch eine
erhöhte Anzahl von gebündelten Fasern aufnehmen kann, und die die
Durchführung einer Bearbeitung der Enden erleichtern kann.
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Die obigen und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung
werden durch das Schaffen einer optischen Fasereinheit eines
Typs gelöst, die durch die Mitnehmungskraft einer durch ein
Rohr fließenden, unter Druck stehenden Flüssigkeit zu
installieren ist, wobei die Fasereinheit umfaßt: wenigstens eine
optische Faser und wenigstens ein anderes längliches Element, die
zusammengebündelt sind; eine erste Umhüllung, die die optische
Faser und das andere längliche Element umgibt, wobei die erste
Umhüllung einen im wesentlichen runden Querschnitt aufweist und
aus einem Kunstharz mit einem hohen Elastizitätsmodul gebildet
ist; und eine zweite Umhüllung, die die erste Umhüllung umgibt
und mit dieser einheitlich angebracht wird, wobei die zweite
Umhüllung aus einem aufgeschäumten Kunstharz hergestellt ist,
wobei die optische Fasereinheit dadurch gekennzeichnet ist, daß
das andere längliche Element aus einer Schnur aufgebaut ist;
und daß die erste Umhüllung entweder aus einem
thermoplastischen Kunstharz mit einem Schmelzindex von wenigstens 4º/min
bei 230ºC oder einem durch Wärme oder Strahlung ausheilenden
Kunstharz, für das das Produkt aus thermischem Schrumpfen bei
Erwärmung auf 80ºC für eine Stunde und dem Elastizitätsmodul
bei Raumtemperatur nicht größer als 4 kg/mm² ist, gebildet ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann auf wirksame Weise
dann gelöst werden, wenn die in einer Zwischenlage befindliche
Schnur, die in der optischen Fasereinheit verwendet wird, im
wesentlichen den gleichen Außendurchmesser wie die optische
Faser aufweist. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann
weiter in einer besonders wirksamen Weise gelöst werden, wenn
wenigstens eine der in Zwischenlagen vorgesehenen Schnüre eine
ausreichende Stärke hat, um als eine Reißschnur zu dienen, die
beim Aufreißen der inneren und äußeren Umhüllung hilft, wenn
die optische Faser aus der optischen Fasereinheit während einer
Bearbeitung der Enden herausgezogen wird.
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Erfindungsgemäß ist die erste Umhüllung entweder aus einem
thermoplastischen Kunstharz gebildet, das einen Schmelzindex
von wenigstens 4º/min bei 230ºC aufweist, wobei der
Schmelzindex ein Parameter ist, der die Fließfähigkeit des Kunstharzes
in einer Extrusionsmaschine darstellt; oder aus einem durch
Wärme oder Strahlung ausheilenden Kunstharz, bei dem das
thermische Schrumpfen bei Erwärmung auf 80ºC für eine Stunde
multipliziert mit dem Elastizitätsmodul bei Zimmertemperatur nicht
mehr als 4 kg/mm² beträgt. Ein Beispiel für die erste Art von
Kunstharz kann Nylon sein und ein Beispiel für die zweite Art
kann ein im Ultravioletten ausheilbares Kunstharz sein, das von
DeSoto, Inc., USA, unter dem Handelsnamen 950X042 erhältlich
ist. Solche Arten von Kunstharz weisen den Vorteil auf, daß
wahrend der Anbringung der Umhüllung nur eine geringe
verbleibende
mechanische Druckspannung auftritt.
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Wenn die in Zwischenlagen befindlichen Schnüre den gleichen
Außendurchmesser wie die optische Faser aufweisen, und wenn
wenigstens eine von ihnen die Fähigkeit aufweist, als
Reißschnur zu dienen, die beim Aufreißen der inneren und äußeren
Umhüllung hilft, dann kann eine Struktur der Einheit auf
einfache Weise verwirklicht werden, in der die in Zwischenlagen
vorgesehenen Schnüre in engem Kontakt mit den optischen Fasern
sind und die innere umhüllte optische Fasereinheit einen hohen
Grad an Rundheit behält, was zu einem größeren Grad in der
Freiheit beim Erhöhen der Anzahl von gebündelten, in die
Einheit einzubauenden Fasern beiträgt. Wenn eine Einheit mit zwei
gebündelten optischen Fasern notwendig ist, kann eine Struktur,
die einen hohen Grad an Rundheit aufrechterhält, dadurch
gebildet werden, daß in der Mitte eine einen Zwischenplatz
einnehmende Schnur mit dem gleichen Außendurchmesser wie die
optischen Fasern angeordnet wird, und diese mit vier,
Zwischenplätze einnehmenden Schnüren des gleichen Durchmessers wie die
optischen Fasern und zwei optischen Fasern umgeben wird. Eine
vier optische Fasern enthaltende optische Fasereinheit kann
durch Umgeben der mittleren, einen Zwischenplatz einnehmenden
Schnur mit zwei einen Zwischenplatz einnehmenden Schnüren und
vier optischen Fasern gebildet werden.
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Ein hoher Grad an Rundheit ist für die innere umhüllte optische
Fasereinheit notwendig, um sicherzustellen, daß eine mit einer
äußeren Umhüllung versehene optische Fasereinheit derart
gebildet werden kann, daß eine optische Fasereinheit mit gewünschten
Transmissions- und Eintreibeeigenschaften und auch einer guten
Produkterscheinung geschaffen wird. Wenn die mit einer inneren
Umhüllung versehene optische Fasereinheit keinen hohen Grad an
Rundheit aufweist, ist es unvermeidlich schwierig, einen
ausreichend runden Querschnitt nach der Anbringung der äußeren
Umhüllung zu erhalten. Sogar wenn ein runder Querschnitt bei
der Anbringung einer äußeren Umhüllung erhalten wird, ist die
angebrachte Umhüllung offensichtlich nicht gleichmäßig. Wenn
eine solche optische Fasereinheit in einer durch die
europäische Patentanmeldung 0 157 610 vorgestellten Anwendung
verwendet werden soll, werden Probleme auftreten, die mit dem
Mechanismus zum Einblasen einer unter Druck stehenden
Flüssigkeit oder beim Druckabdichten einer vortreibenden Flüssigkeit
in Verbindung stehen, wenn die optische Fasereinheit durch ein
Rohr vorgetrieben wird. Weiter bewirkt eine Abweichung von
einer symmetrischen Form oft örtliche Verbiegungen in den
optischen Fasern, was unter dem Gesichtspunkt der
Transmissionseigenschaften nicht wünschenswert ist. Somit ist die oben
beschriebene erfindungsgemäße Bauweise beim Vermeiden dieser
Probleme hilfreich.
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Die Verwendung der bezeichneten Kunstharze als das Material für
die innere Umhüllung der optischen Fasern ist wirkungsvoll bei
der Verringerung der verbleibenden mechanischen Druckspannung,
die in der extrudierten Umhüllung auftreten wird, und es wurde
von den Erfindern beobachtet, daß die
Transmissionseigenschaften, insbesondere die Niedertemperatureigenschaften, der
optischen Fasern in großem Maße gegen die optischen
Fasereinheiten verbessert waren, die von einer Art sind, die durch die
Mitnehmungskraft einer durch ein Rohr fließenden, unter Druck
stehenden Flüssigkeit zu installieren sind, und die eine
herkömmliche Bauweise aufweisen. Ein plausibler Grund für dieses
Phänomen besteht darin, daß im Vergleich zu Polypropylen, das
herkömmlicherweise als das Material für die innere Umhüllung
verwendet wurde, und das einen Schmelzindex von ungefähr
2,0º/min bei 230ºC aufweist, Nylon, das ein Beispiel für das
thermoplastische Kunstharz darstellt, das als das Material für
die innere Umhüllung in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, einen höheren Schmelzindex (5-10º/min) bei 230ºC
aufweist und folglich eine geringere Stärke von verbleibender
mechanischer Druckspannung erfährt, was schließlich die
verbleibende Druckspannung verringert, die auf die optischen
Fasern unmittelbar nach dem Anbringen der Umhüllung ausgeübt
wird. Weiter bildet das hier bezeichnete, durch Wärme oder
Strahlung ausheilbare Kunstharz eine derart geringe Stärke von
verbleibender Druckspannung nach dem Anbringen der Umhüllung
aus, daß keine wesentliche Druckspannung auf die optischen
Fasern ausgeübt wird. Diese Pufferwirkung des Kunstharzes kann
leicht aus der verbleibenden Druckspannung von 4 kg/mm²
verstanden werden, bei der es sich um das Produkt aus dem
Elastizitätsmodul von Nylon bei Zimmertemperatur (ca. 200 kg/mm²) und
dessen thermischer Schrumpfung bei Erwärmung auf 80 ºC für 1
Stunde (ca. 2 %) handelt.
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Die Anzahl von einzufügenden Schnüren auf Zwischenplätzen
verändert sich mit der Anzahl von gebündelten optischen Fasern,
die in der optischen Fasereinheit aufzunehmen sind. Wenn
wenigstens eine der Schnüre auf Zwischenplätzen auch als eine
Reißschnur dient, die beim Aufreißen der Umhüllung gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung dient, können die Umhüllungen
einfach entfernt werden, wenn die optischen Fasern in solchen
Fällen, wie der Bearbeitung ihrer Enden, aus der optischen
Fasereinheit herauszuziehen sind.
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Die Schnüre auf Zwischenplätzen, die in der erfindungsgemäßen
optischen Fasereinheit verwendet werden, haben nicht
notwendigerweise den gleichen Außendurchmesser wie die optischen
Fasern. Wenn mehr als sieben gebündelte Fasern einzubauen sind,
kann eine auf einem Zwischenplatz befindliche Schnur eines
größeren Durchmessers in der Mitte der optischen Fasereinheit
angeordnet werden, wobei eine Vielzahl von gebündelten
optischen Fasern um die an dem Zwischenplatz befindliche Schnur
herum angeordnet ist. Diese Ausführungsform ist ebenfalls in
dem Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Eine eingefärbte Zwischenplatzschnur kann ebenfalls verwendet
werden, und die optischen Fasern können sofort von der Schnur
auf dem Zwischenplatz unterschieden werden, wenn diese mit
einer zu den ersteren unterschiedlichen Farbe versehen sind.
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Mehrere Beispiele der vorliegenden Erfindung werden im
folgenden in bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig.1 einen Querschnitt einer herkömmlichen optischen
Fasereinheit;
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Fig.2 und 3 Querschnittsansichten, die jeweils die erste und
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen optischen
Fasereinheit zeigen; und
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Fig.4 bis 6 jeweils Querschnittsansichten der vierten, fünften
und sechsten Ausfühungsform der erfindungsgemäßen
optischen Fasereinheit.
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Die Fig. 2 ist ein Querschnitt einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen optischen Fasereinheit. Wie gezeigt ist, sind
vier optische Fasern 1 und drei Schnüre 2 auf Zwischenplätzen
gebündelt und durch eine innere Umhüllung 3 umgeben, die aus
Nylon gebildet ist, die wiederum durch eine aus aufgeschäumtem
Polyäthylen hergestellte äußere Umhüllung 4 umgeben ist, um
eine vier optische Fasern enthaltende optische Fasereinheit zu
schaffen. Jede der optischen Fasern 1 ist eine
Multimode-Glasfaser mit einem Außendurchmesser von 0,125 mm, die mit einem im
Ultravioletten ausheilbaren Kunstharz bis zu einem
Außendurchmesser von 0,25 mm umhüllt ist. Die gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gefertigte optische
Fasereinheit hat einen Außendurchmesser von 2,0 mm.
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Die Fig. 3 ist ein Querschnitt einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen optischen Fasereinheit. Wie gezeigt ist,
sind zwei optische Fasern 21 und fünf Schnüre 22 auf
Zwischenplätzen gebündelt und von einer aus Nylon gebildeten inneren
Umhüllung 23 umgeben, die ihrerseits von einer äußeren
Umhüllung 24 aus aufgeschäumtem Polyäthylen umgeben ist, um eine
zwei optische Fasern enthaltende optische Fasereinheit zu
schaffen. Die optischen Fasern 21 sind gleich zu jenen, die in
der ersten, in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsform verwendet
sind. Die gemäß dieser zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung gefertigte optische Fasereinheit hat ebenfalls einen
Außendurchmesser von 2,0 mm.
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Die in der ersten und zweiten Ausführungsform verwendeten
Schnüre in Zwischenlagen sind derart ausgewählt, daß sie einen
bestimmten Grad an Stärke und Flexibilität aufweisen.
Polyesterschnüre mit einem Außendurchmesser von 0,25 mm sind in
diesen Ausführungsformen verwendet und die Erfinder bestätigen,
daß sie als Reißschnüre zufriedenstellend zu verwenden waren.
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Als ein Vergleichsbeispiel wurde eine optische Fasereinheit mit
der in der Fig. 1 gezeigten herkömmlichen Bauart gefertigt.
Sieben optische Multimode-Fasern, die mit einem im
Ultravioletten ausheilbaren Kunstharz bis zu einem Außendurchmesser von
0,25 mm umhüllt waren, sind gebündelt und mit einer inneren
Umhüllung aus Polypropylen versehen, um einen Außendurchmesser
von 1,0 mm zu bilden. Geschäumtes Polyäthylen wird dann in
Extrusion um die innere Umhüllung gehüllt, um einen
Außendurchmesser von 2,0 mm zu bilden.
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Die erste und zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
und die herkömmliche Form mit den jeweils in den Figuren 2, 3
und 1 gezeigten Bauformen wurden in bezug auf ihre
Transmissionseigenschaft bei niedrigen Temperaturen und die
Einfachheit, mit der die innere und äußere Umhüllung entfernt werden
konnte, bewertet. Zu diesem Zweck wurde die Erhöhung in der
Transmissionsabschwächung, die in den drei optischen
Fasereinheiten auftrat, wenn die Temperatur von Zimmertemperatur (20ºC)
auf -20ºC abgesenkt wurde, gemessen, und zusätzlich wurde auch
die Zeit gemessen, die zum Entfernen der Umhüllungen über eine
Länge von 1 m von einem Ende einer jeden Einheit benötigt
wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt. Das bei
den Messungen verwendete Licht hatte eine Wellenlänge (λ) von
1,3 um.
TABELLE 1
Fasereinheit
Erhöhung der Transmissionsabschwächung bei niedrigen Temperaturen (dB/km)
Zeit für das Entfernen der Umhüllungen (sec/min)
Beispiel
Vergleichsbeispiel
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Die Daten der Tabelle 1 zeigen, daß die optischen
Fasereinheiten nach der vorliegenden Erfindung bedeutend gegen die
herkömmliche Art in bezug auf die Niedertemperatureigenschaften
und die Leichtigkeit zum Ausführen von Bearbeitungen der Enden
verbessert waren. Ein Messerschneidegerät wurde dazu verwendet,
die Umhüllungen der herkömmlichen optischen Fasereinheit zu
entfernen, wobei dieses Verfahren nicht nur zeitaufwendig war,
sondern häufig auch zu Beschädigungen der Umhüllungen führte.
Die zum Entfernen der Umhüllungen von den optischen
Fasereinheiten
nach der vorliegenden Erfindung benötigte Zeit war
aufgrund der Verwendung der Reisschnüre viel kürzer.
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In den optischen Fasereinheiten nach der ersten und zweiten
Ausführungsform haben die auf Zwischenplätzen liegenden Schnüre
den gleichen Außendurchmesser wie die optischen Fasern, was
hilfreich ist, die innere Umhüllung mit einer
Vollschichtstruktur zu schaffen, die eine einzelne, von sechs Fasern oder
Zwischenplatzschnüren umgebene mittlere Zwischenplatzschnur
einschließt. Die optischen Fasern wurden einheitlich gebündelt,
um einen im Vergleich zu der in der Fig. 1 gezeigten
herkömmlichen Art runden Querschnitt zu schaffen. Es wird daher
erreicht, daß die erfindungsgemäßen optischen Fasereinheiten
ausreichende Transmissions- und Eintreibeeigenschaften haben.
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Eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
gefertigt durch ein Anordnen optischer Fasern und von
Zwischenplatzschnüren wie bei der ersten Ausführungsform, mit der
Ausnahme, daß das entstehende Bündel mit dem im Ultravioletten
ausheilbaren Kunstharz (950X042 von DeSoto, Inc., USA;
Elastizitätsmodul bei Zimmertemperatur, 35 kg/mm²), umhüllt wurde,
bei dem es sich um ein durch Strahlung ausheilbares Kunstharz
handelt, um einen Außendurchmesser von 1 mm zu schaffen. Die so
gebildete innere Umhüllung wird von geschäumtem Polyäthylen bis
zu einem Außendurchmesser von 2 mm umgeben. Die sich ergebende
optische Fasereinheit wurde in bezug auf die Erhöhung in der
Transmissionsabschwächung bei niedrigen Temperaturen und die
zum Entfernen der Umhüllung benötigte Zeit unter den gleichen
Bedingungen wie bei den vorherigen Messungen bewertet. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt. Die Fasereinheit
verhält sich besser als das Vergleichsbeispiel (vergleiche Tabelle
1) in beiden Bewertungen. Der für die innere Umhüllung in dem
Beispiel 3 verwendete Kunstharz hatte eine
Spannungsverlängerung von ungefähr 25 %, was sehr viel kleiner ist als der Wert
für Nylon (≥ 100 %). Aufgrund dieser geringen
Spannungsverlängerung konnte diese innere Umhüllung viel leichter zerrissen
werden und die zum Entfernen der Umhüllungen benötigte Zeit war
kürzer als in den Beispielen 1 und 2.
TABELLE 2
Optische Fasereinheit
Erhöhung der Transmissionsabschwächung bei niedrigen Temperaturen (dB/km)
Zeit für das Entfernen der Umhüllungen (sec/min)
Beispiel
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Wie in den vorhergehenden Seiten beschrieben worden ist, umfaßt
die erfindungsgemäße optische Fasereinheit ein Bündel von
optischen Fasern und Schnüren auf Zwischenlagenplätzen, die durch
eine innere Umhüllung umgeben sind, die einen hohen
Elastizitätsmodul aufweist und die eine geringe Druckspannung während
des Anbringens der Umhüllung aufweist, wobei die innere
Umhüllung ihrerseits von einer äußeren, aus einem aufgeschäumten
Kunstharz gefertigten Umhüllung umgeben wird, um eine
einheitliche Anordnung zu schaffen. Aufgrund eines solchen
Bauartdesigns hat die optische Fasereinheit einen höheren Grad in der
Freiheit zum Erhöhen der Anzahl der einzuschließenden
gebündelten optischen Fasern und ist in der Lage, einen höheren Grad an
Rundheit der zuerst gebündelten optischen Fasereinheit zu
erhalten. Als Folge sind die Probleme gelöst, die früher bei den
Eintreibe- und Transmissionseigenschaften auftraten. Wenn eine
Reißschnur als eine Schnur auf einem Zwischenlagenplatz
verwendet wird, die eine ausreichende Stärke aufweist, um dem
Aufreißen der Umhüllungen zu widerstehen, wenn die Fasern aus der
optischen Fasereinheit herauszuziehen sind, können
Bearbeitungen an den Enden der Fasern auf einfache Weise ausgeführt
werden. Weiter hat die erfindungsgemäße optische Fasereinheit
bemerkenswert verbesserte Transmissionseigenschaften bei
niedrigen Temperaturen.
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Eine als eine Reißschnur dienende Schnur an einem
Zwischenlagenplatz ist vorzugsweise anstatt in der Mitte am Rand des
durch die optischen Fasern und/oder die Zwischenlagenschnüre
gebildeten kreisförmigen Querschnitts angeordnet. Um eine hohe
Reißkraft zu schaffen, ist diese Schnur auf einem
Zwischenlagenplatz vorzugsweise aus einem Material mit hohem
Elastizitätsmodul hergestellt, wie z.B. Nylon, Polyäthylen,
Terephthalat oder Kevlar.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung werden auch sogar in
dem Fall erhalten, wo die innere Umhüllung mehr als vier
optische Fasern umgibt, wie in der Fig. 6 (sechste
Ausführungsform) gezeigt ist. Die vorliegende Erfindung ist auch für den
Fall anwendbar, wo eine Vielzahl von Fasereinheiten mit inneren
Umhüllungen zusammengefügt werden, wie in den Figuren 4 und 5
(vierte und fünfte Ausführungsform) gezeigt ist. Dies rührt
daher, daß die Schnur auf einem Zwischenlagenplatz in gleichem
Maße einen Anteil zu den Aufreißeigenschaften schafft, wogegen
die Erhöhung der Anzahl der in derselben inneren Umhüllung
eingeschlossenen optischen Fasern zu einer geringeren Belastung
pro Faser für das Aufnehmen von verbleibender Spannung in der
Umhüllung führt, wodurch eher verbesserte anstatt
verschlechterte Transmissionseigenschaften geschaffen werden.
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In den Figuren 4-6 stellen die Bezugszeichen 41 und 42 jeweils
eine optische Faser und eine Schnur auf einem
Zwischenlagenplatz dar, und die Bezugszeichen 43 und 44 bezeichnen jeweils
eine innere und eine äußere Umhüllung. Weiter bezeichnet das
Bezugszeichen 45 ein Füllmaterial.