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Rührwerk zur Behandlung von körnigem Gut mit Gasen, z. B. zur Sterilisation
von Getreide Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum.Vergüten und Sterilisieren
von körnigem Gut, insbesondere von Getreide. Die Vorrichtung soll insbesondere dazu
dienen, dumpfiges, nasses, ausgewachsenes, brandiges, schimmliges oder sönstwie
verderbendes körniges Gut wieder in brauchbar mahl- und schrotfähiges Korn zu verwandeln.
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Es ist schon bekanntgeworden, körniges Gut, insbesondere Getreide,
während der Umschichtung mit Dampf oder heißer Luft zu behandeln. Andererseits sind.
auch schon Rührwerke zur Behandlung 'von körnigem Gut verwendet worden.
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Demgegenüber zeichnet sich die Vorrichtung. nach der Erfindung dadurch
aus, daß mit ihr sämtliche Arbeitsgänge zur Aufbereitung von körnigem Gut hintereinander
und in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden können. So ist es z. B. mit der
Vorrichtung möglich, nacheinander eine Reinigung, Entfeuchtung und Begasung durchzuführen
und beispielsweise das Getreide, das sich in einem verderbenden Zustande befindet,
in ein gut verwendbares -Brotkorn zu überführen.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird das zu behandelnde körnige
Gut so verbessert, daß es sich wieder für die Ernährung von Menschen und Tieren
eignet. Auch die Backfähigkeit des aus dem so behandelten Getreide hergestellten
Mehles wird auf das günstigste beeinflußt; wie durch zahlreiche Backversuche festgestellt
und bewiesen ist. Das Gut bleibt nach der Behandlung in der' erfindungsgemäßen Maschine
lange Zeit hindurch lagerfest, so daß das zeitraubende und lästige Umschaufeln,
das sonst bei nicht ganz trockenem Getreide unumgänglich ist, erspart werden kann.
Als ein besonderer Vorteil muß schließlich hervorgehoben werden, daß
die
Keimfähigkeit des Getreides durch die Behandlung in der erfindungsgemäßen Maschine
in keiner Weise beeinträchtigt wird, so daß etwa noch vorhandene gesunde Keime unbeschädigt
erhalten bleiben. Endlich werden tierische Schädlinge, die sich in dem zu behandelnden
Gut befinden, abgetötet.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht' in einem Rührwerk, dessen
Behälter einen mit dem Dampfraum eines Dampferzeugers in Verbindung stehenden Dampfmantel
aufweist, durch den der Behälter erhitzt und das in ihm befindliche Gut getrocknet
werden kann. Mit dem Rührer ist ein siebartiger konischer Einsatz verbunden, der
der Form des Aufnahmebehälters angepaßt ist. Der Raum zwischen diesem Einsatz und
der Behälterwand steht mit dem Feuerungsraum des Dampferzeugers bzw. einer Frischluftzuführung
in Verbindung, so daß in das körnige Gut die Verbrennungsgase bzw. Frischluft hineingeleitet
werden können. In der Mitte des Behälters kann ein mit dem Rührwerk verbundener
siebartiger zylindrischer Einsatz vorgesehen sein, innerhalb dessen sich ein Dampfheizkörper
befindet. Dieser Dampfheizkörper steht mit dem Dampfraum des Dampferzeugers in Verbindung,
während der Raum zwischen Dampfheizkörper und siebartigem Einsatz mit dem Feuerungsraum
des Dampferzeugers bzw. einer Frischluftzuführung in Verbindung steht. Auf diese
Weise kann die Behandlung des körnigen Gutes nicht nur von den Seitenwänden aus,
sondern auch von dem Innern des Behälters aus erfolgen, so daß die Gase das Gut
allseitig durchdringen können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt,
wobei zur Erläuterung auch der Dampferzeuger, dessen Merkmale nicht besonders beansprucht
sind, berücksichtigt ist.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung.
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Abb. 2 ist ein senkrechter, aber gegen die Abb. i um go° gedrehter
Schnitt durch die Vorrichtung.
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Die Vorrichtung ruht auf einem Untersatz i, an den sich unmittelbar
nach oben ein Niederdruckdarnpfkessel2 anschließt. Über dem Dampfkessel ist ein
konischer Verbindungsstutzen 3 angeordnet. Die Zufuhr der Verbrennungsluft zu dem
Dampfkessel erfolgt durch Öffnungen io im Untersatz i. Unterhalb der Öffnung io
befindet sich die Aschenfalltür ii. Ferner befindet sich im Aschenraum des Heizkessels
der Rostkühler 53. Oberhalb des Aschenraumes befinden sich der Feuerraum 20 und
der Feuerraum ig. Von dem Feuerraum ig erstrecken sich Flammrohre 12, durch welche
die Feuergase hindurchziehen, um das Waßser zu erhitzen. In der Abb.2 ist ferner
der Füll- und Entleerungshahn 18 dargestellt. Seitlich von dem Kessel ist ein Stand-
und Sicherheitsrohr 8 angedeutet. Im Innern des Dampfkessels 2 befindet sich ein
Füllschaft i-3 mit einer Tür 14 zum Einwerfen des Brennmaterials. An der Seite des
Dampfkessels befindet sich ferner der Wasserstandsanzeiger 16 und das Manometer
17. Im oberen Teil des Dampfkessels befindet sich ferner ein Dampfüberhitzer 2i.
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Soll nun der Dampf in den Dampfmantel 4 des darüber angeordneten Rührwerks
für das körnige Gut geleitet werden, dann strömt dieser Dampf aus dem Überhitzer
21 durch das Regulierventil 28 und dem Verteiler 29 in die Abzweigrohrleitung
30 und von dort in den Hohlraum 31 des Dampfmantels ,4 und außerdem durch
eine andere Abziehrohrleitung 30
in einen in der Mitte des Behälters befindlichen
Heizkörper 27. Auf diese Weise kann das körnige Gut sowohl von außen wie von innen
erhitzt werden. An den Heizflächen sind ferner Lamellen 35 -angeordnet, durch die
die Heizfläche in wirkungsvoller Weise vergrößert wird. Zur Kontrolle der Temperatur
ist an dem Rührwerk g ein Wärmefühler 42 angeordnet, welcher nach außen hin durch
die senkrechte Achse die Temperaturen an der Pyrometerskala anzeigt. Beim Kondensieren
des Dampfes wird das Kondenzwasser durch die Leitung 32 abgeführt.
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An den konischen Übergangsstutzen 3 schließt sich ein Abgasstutzen
22 an, der mit einer Drosselklappe 23 versehen ist. Zwischen dem Oberteil der Vorrichtung
und dem konischen Übergangsstutzen 3 befindet sich ferner ein Drehschieber 25. Ist
nun der Drehschieber 25 geschlossen und die Drosselklappe 23 geöffnet, dann können
die Feuerungs- und sonstigen Gase in den Abgasstutzen 22 ziehen. Ist hingegen die
Drosselklappe 23 geschlossen und der Drehschieber 25 geöffnet, dann gelangen die
Gase in den Raum zwischen dem Dampfmantel 4 des Behälters, in dem sich das Rührwerk
befindet, und die siebförmig ausgebildete Wand 5. Durch die Öffnungen in der Wand
5 gelangen die Gase in das körnige Gut. Bei der dargestellten Vorrichtung ist ferner
im Innern des Aufnahmebehälters 4 ein siebartiger zylindrischer Einsatz 41 vorgesehen,
in dessen Innern sich ein Dampfheizkörper 27 befindet. Die Feuerungs- und sonstigen
Gase können also auch in den Raum zwischen dem Dampfheizkörper 27 und dem siebartigen
Einsatz 41 gelangen, von wo sie dann durch die Öffnungen des Einsatzes 41 in das
Innere des Gutes streichen. In der Wand des Stutzens 3 sind ferner Reinigungsöffnungen
24 angeordnet. Wie bereits oben
erwähnt, schließt sich an den übergangsstutzen
3 der Aufnahmebehälter für das körnige Gut an. Dieser Behälter ist nach oben durch
einen; 'Deckel 6 abgeschlossen, an den sich eine Entlüftungsleitung 47 mit einem
Exhaustor anschließt. In der Entlüftungsleitung 47 befinden sich Drosselklappen
48. Im, Innern des Behälters befindet sich ein aus Schraubenflächen bestehendes
Rührwerk 9, das während der Behandlung des Getreides ständig in- Umdrehung gehalten
wird. Der Antrieb des Rührwerkes - erfolgt durch eine Antriebswelle 46 über Zahnräder.
- Die Drehung der Zahnräder wird dabei auf die Schraubenfläche 9, den siebförmigen
Einsatz 41 und den konischen Siebeinsatz 5 übertragen. Am unteren Ende des Einsatzes
befinden sich Öffnungen 36, durch die die Feuerungsgase bzw. die Frischluft in dem
Raum zwischen die Heizkörper und die Siebeinsätze gelangen können. Diese Öffnungen
können durch einen Schieber 38 ganz oder teilweise geschlossen werden. Die Überwachung
der Temperatur der Gase erfolgt hierbei durch ein in dem Übergangsstutzen angeordnetes
Pyrometer z6 und außerdem durch ein Thermometer 4o zwischen dem Dampfmantelr4 und
dem siebförmigen Einsatz, das in einer seitlichen Einstecköffnung 39 angeordnet
ist.
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Ferner sind im oberen Teil des Übergangsstutzens Öffnungen vorgesehen,
durch die Frischluft hineinströmen kann. Diese öffnungen können nach Belieben durch
Drehung eines Stellkranzes geöffnet oder geschlossen werden.
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Der Deckel 6 des Behälters 4 besitzt einen Dichtungsring 52 und wird
durch Anziehen der Flügelschrauben 43 luftdicht auf den Behälter aufgebracht. Auf
dem Deckel befindet sich der Einfülltrichter 45, dessen Einfüllöffnung durch einen
Schieber 44 verstellt werden kann. An dem Exhaustorabzugsrohr ist ferner ein Meßapparat
49 zum Messen der Feuchtigkeit vorgesehen. Der Deckel 6 kann ferner an seiner Unterseite
einen Hohlraum besitzen, in welchen Dampf eingeführt wird. Durch diese Maßnahme
wird ein Niederschlagen von Feuchtigkeit und eine Tropfenbildung an der Unterseite
des Deckels vermieden. Schließlich ist im unteren Teil des Aufnahmebehälters 4 .
eine Ablaßvorrichtung 37 vorgesehen, durch die das aufbereitete Gut in bereitgestellte
Aufnahmegefäße abgelassen werden kann.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: . Durch die Zuführung
des Dampfes wird die Außenwand 4 des Behälters sowie der Heizkörper 27 im Innern
des Behälters erhitzt, wodurch das Gut einer Trocknung unterzogen wird. Hierbei
strömt der Dampf des Niederdruckkessels 2 aus dem Überhitzer 21 durch das Regulierventil
28 und den Verteiler 29 sowie die Abzweigrohrleitungen 3o in den Dampfmantel
des Behälters 4 sowie in den Heizkörper 27. Das Kondenswasser wird abgeführt. Sollen
nun die Feuergase in das körnige Gut geleitet werden, so- wird die Klappe 23 geschlossen
und der Drehschieber 25 sowie der Schieber 38 geöffnet. Die Feuerungsgase gelangen
also von den Flammrohren i2 durch - den Übergangsstutzen 3 bis zu den Sieböffnungen
der Einsatzteile 5 und 4i. Von dort treten sie durch die Öffnungen in den Sieben
in das Gut über. In der Feuerung kann .man auch noch. Sterilisationsmittel verdampfen,
so daß diese Dämpfe zur Sterilisierung des Gutes beitragen. Es ist auch noch möglich,
Frischluft in das Innere- des Gutes zu leiten, dadurch, daß der Schieber 25 geschlossen
und der Schieber 38 geöffnet wird. In diesem Falle gelangt Frischluft durch Öffnungen
in den oberen Teil des. Stutzens 3 über die Öffnungen der Siebe bis zu dem körnigen
Gut.