DE685944C - Schnellbindeverfahren zur Herstellung von zementgebundenen Holzwolle-Leichtbauplatten - Google Patents

Description

• Schnellbindeverfahren zur Herstellung von zementgebundenen Holzwolle-Leichthauplatten Es ist bekannt, daß Leichtbauplatten durch Zusammenbringen von ..Zement und Holzwolle und Pressen dieser Mischung hergestellt werden. Bei der Herstellung derartiger Platten müssen der Mischung Haftmittel zugesetzt werden, da Zement allein nicht an den Holzspänen haftet, sondern bei dem Trocknen abbröckelt. Als Haftmittel werden bisher Wasserglas und Calciumchlorid verwendet. Diese Haftmittel haben jedoch gewisse Nachteile. Wasserglas ist verhältnismäßig teuer, und mit Calciumchlorid hergestellte Platten werden sauer und greifen Eisenteile an. Der größte Nachteil dieser Verfahren besteht aber darin, daß die gepreßten Platten etwa 36 Stunden in den Formschalen verbleiben müssen, bis die Masse vollkommen abgebunden ist. Da es andererseits schon lange bekannt ist, das Abbinden von Zement durch Zusatz von Soda zu beschleunigen, hat man auch bei der Herstellung von Leichtbauplatten versucht, durch Soda die Abbindezeit abzukürzen. Diese Versuche sind jedoch fehlgeschlagen, da durch den Sodazusatz die Wirkung der Haftmittel aufgehoben wurde und die Platten beim Entschalen auseinanderfielen.
• Es wurde nun gefunden, daß es auch Haftmittel gibt, die trotz des Sodazusatzes ihre Wirkung nicht verlieren. Es handelt sich um Abfallstoffe, die bei der Herstellung von Weinsäure anfallen und die im wesentlichen aus Gips und toten Hefezellen bestehen.
• Verfahrensgemäß wird so gearbeitet, da1J die Holzwolle vor dem Anmischen mit Zement kurz in -eine z, 5 obige Aufschlämmung der Abfallstoffe gebracht wird. Die Haftfähigkeit ist bei diesem Verfahren ebenso gut wie bei den bekannten Verfahren mit Wasserglas und Calciumchlorid. Setzt man' der Zementmasse Soda zu, so wird das Abbinden derartig beschleunigt, daß die fertigen Platten schor. nach 8 Minuten aus den Schalen entnommen %verden können. Dies bedeutet einen ungeheuren Zeitgewinn, da, wie bereits angegeben, die Platten bisher 34 Stunden in den Schalen verbleiben mußten. Dieser Zeitgewinn bringt gleichzeitig, eine große Ersparnis an Schalenmaterial und an Raum mit sich.
• Ausführungsbeispiel i Für eine i1/2 cm starke Leichtbauplatte in Normengröße von 5o X Zoo cm werden benötigt: 3kg Holzwolle, q.kg Zement, 71 einer 2,5 %igen AbfaIlstoffaufschlämmung und 700.- Nag C 03 wasserfrei. Man tränkt die lose Holzwolle mit der z,5oloigen Abfallstoffaufschlämmung, läßt abtropfen und mischt mit der angegebenen Zementmenge. Im A.nschluß daran wird die calcinierte Soda eingearbeitet. Die Masse wird in eine Sehale entsprechender Größe gegeben, kurz gepreßt; nach 8 Minuten ist die Abbindung vollendet, und die fertige Platte kann entschalt werden. Ausführungsbeispiel 2 Es wird ebenso verfahren wie bei Beispiel i, q h ohne Zusatz von Soda. Die Abbinde-#reg,#V,eträgt 24 bis 36 Stunden. Gegenüber 25 diesem Beispiel clen Vorteil, billiger zu- sein und Platten zu :ergeben, die nicht sauer werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Schnellbindeverfahren zur Herstellung von zementgebundenen Holzwolle-Leichtbauplatten, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftmittel Abfallprodukte der Weinsäurefabrikation verwendet werden und gegebenenfalls noch als an sich bekannter Bindebeschleuniger Soda.