DE654369C

DE654369C - Verfahren zur Herstellung von porigen, feuerfesten Formlingen

Info

Publication number: DE654369C
Application number: DES121558D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-02-21
Filing date: 1936-02-15
Publication date: 1937-12-18

Description

Verfahren zur Herstellung von porigen, feuerfesten Formlingen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung poriger, feuerfester Formlinge. Es ist bereits bekannt, porige, feuerfeste Formlinge unter Anwendung von Stoffen, die auf chemischem Wege Gas entwickeln, herzustellen, wobei feüi zerkleinerte feuerfeste Stoffe unter Zugabe von mit Wasser gasentwickelnden Stoffen zu einer bildsamen Masse mit Wasser bzw. mit wäßrigen Alkalilösungen verrührt werden, worauf die Mischung zu Blöcken geformt, getrocknet und gebrannt wird. Als feuerfeste Rohstoffe kommen z. B. feuerfester Ton, Schamotte, Kaolin, Quarz, Quarzit, Flint, Magnesit, Dolomit, Chromeisenstein (Cliromit), Aluminiumoxyd in Frage, und das gasentwickelnde Pulver kann aus Aluminium, Calcium, Zink, Carbiden usw. bestehen.
Insbesondere in dem Fall, daß, wie üblich, die feuerfesten Rohstoffe arm an oder frei von freier Kieselsäure sind, ist aber die praktische Ausführung dieses Verfahrens äußerst schwierig, weil vor dem Brennen die Formlinge eine geringe mechanische Festigkeit aufweisen, weshalb ein großer Prozentsatz davon beim Fördern und bei der Lagerung zerfällt und ferner das Brennen dadurch verteuert wird, daß die Formlinge es nicht vertragen, aufeinander in mehreren Schichten im Ofen gestapelt zu werden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Nachteile dadurch zu beseitigen, daß der Rohstoff, welcher keine freie, fein verteilte Kieselsäure enthält oder arm daran ist, mit so viel äußerst fein gemahlener Kieselsäure und Kalk gemischt wird, daß diese Zusätze zusammen mit Wasser ein aus Calciumhydrosilicat bestehendes Bindemittel bilden, welches beim Trocknen der Formlinge die übrige Masse zu widerstandsfähigen Formlingen bindet, die gefördert, gelagert, gestapelt und gebrannt werden können, ohne daß sie zerfallen.
Bei der Herstellung poriger, feuerfester Formlinge nach dem bekannten Verfahren kann ein Kalkzusatz verwendet werden, um die Gasentwicklung zu beschleunigen. Um die erfindungsgemäße Calciumhydrosilicatbildung herbeizuführen, soll aber der Kalkgehalt höher sein, als er für die Beschleunigung der Gasentwicklung erforderlichist. Für. gewöhnlich wird ein Gesamtkalkgehalt von i bis 2 % zu diesem Zweck ausreichen, d. h. i bis 2 % Kalk mehr als die für die Beschleunigung erforderliche Menge sollte hinzugefügt werden. Die Herstellung von ausschließlich aus Caleiumhydrosilicat bestehenden Kunststeinmassen ist an sich seit längerer Zeit bekannt, doch werden solche Kunststeine nicht gebrannt und sind auch nicht feuerfest.
Zu beachten ist, daß sowohl Kalk wie freie Kieselsäure zugesetzt werden müssen, weil sonst die gewünschte Wirkung nicht eintritt. Der Zusatz von freier Kieselsäure; -z. B. fein gepulverter Quarz, kann bis zu zo % betragen, um mit einer geeigneten M engo (einige wenige Prozent) Kalk das Binde' tef, zu bilden. Das Trocknen ka-'n.'nkder V@ erfolgen oder gewünschtenfalls,,r än sic kännter Weise mit Dampfhärtutg vereinigt: werden, um die Bildung des als Bindemittel wirkenden Calciumhydrosilicates zu steigern. Wenn der Rohstoff im wesentlichen aus Schamotte besteht, erhöht der Kieselsäurezusatz auch die Erweichungstemperatur des fertigen Erzeugnisses, die für Schamotte ohne Zusatz .verhältnismäßig niedrig ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von porigen, feuerfesten Formlingen aus fein zerkleinerten feuerfesten Rohstoffen, wobei der Rohstoff vor der Formung mit einem Zusatz von Wasser und von mit Wasser gasentwickelnden Stoffen versetzt wird und nach der Formung und dem Trocknen die Formlinge bei hoher Temperatur gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet; daß der Rohstoff vor dem Zusetzen des Gasentwicklungsmittels mit so viel fein zerteilter j#,Jeselsäure und Kalk gemischt wird, daL3 diese mit Wasser beim Trocknen ein Bindemittel für die übrigen Rohstoffteile bilden und letztere zu widerstandsfähigen Formlingen zusammenkitten.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalkzusatz, welcher größer ist als die für die Beschleunigung der Gasentwicklung erforderliche Menge, bis zu 2 % beträgt. 3: Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Kieselsäure bis zu to % beträgt. q:. Verfahren nach Anspruch i bis 3; dadurch- gekennzeichnet, daß die Formlinge zunächst einer Dampfbehandlung unterworfen werden.