-
Verfahren zur Herstellung geprägter Schmuckstücke aus künstlichem
Perlmutter Zur Herstellung von Knöpfen oder Schmuckstücken aus künstlichem Perlmutter
hat man bereits vorgeschlagen, den Werkstoff zur Erzielung einer liinreichenden
Bildsamkeit vor dem Pressen entweder durch Erhitzung im Wasserbad, Ölbad oder durch
chemische Behandlung weich zu machen oder das Pressen und Prägen mit erhitzten Werkzeugen
vorzunehmen. Für gewöhnlich erfolgt das Ausstanzen und Prägen der Gegenstände in
einem Arbeitsgang. Es bereitet jedoch gewisse Schwierigkeiten, eine scharfe und
gut stehende Prägung zu erhalten. Bei vorheriger Erweichung des plattenförmigen
Werkstoffes durch Erhitzen im Wasserbad oder durch chemische Behandlung muß derselbe
noch eine hinreichende Starrheit behalten, damit er seine plattenförmige Gestalt
nicht verliert. Wird der Werkstoff aber kalt unter die Presse gebracht und mit erhitzten
Werkzeugen geprägt, so besteht die Gefahr, daß die Prägung mach dem Zurückziehen
des erhitzten Stempels nicht stehenbleibt. Man hat daher auch schon vorgeschlagen,
den Werkstoff vor dem Verlassen der Präge- und Preßwerkzeuge zu kühlen.
-
Diese Schwierigkeiten werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung
beseitigt. Dieses Verfahren erlaubt, mit verhältnismäßig geringem Preßdruck scharfe
und gut stehende Prägungen in künstlichem Perlmutter herzustellen und ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Perlmuttergegenstände zunächst nach der gewünschten Außenform
aus dem Rohstück gestanzt, dann in eine dieser Außenform angepaßte Matrize gelegt
und darin vor der Prägung an ihrer freien Oberfläche durch strahlende Hitze -bis
zur beginnenden Verkrümmung berührungsfrei erwärmt werden, ehe die Prägung erfolgt.
Diese Arbeitsfolge ermöglicht es, die zu prägende Oberfläche des Perlmutters besonders
weich zu machen, so daß der Werkstoff alle Vertiefungen des Prägewerkzeuges gut
ausfüllt, während er zugleich beim Pressen gekühlt wird, wenn er mit dem kalt bleibenden
Preßwerkzeug in Berührung kommt. Es ergibt sich daher eine scharfe und gut stehende
Prägung.
-
Zur Herstellung von Perlmuttergegenständen mit besonders vielen und
tiefen Prägungen können die Gegenstände zweckmäßig aus mehreren Teilstücken zusammengesetzt
werden, die einzeln geprägt und dann miteinander verklebt werden können. Die Teilstücke
können vorzugsweise eine unterschiedliche Farbe aufweisen, um den so hergestellten
Perlmuttergegenständen ein schöneres Aussehen zu verleihen.
Die
Zeichnung zeigt die verschiedenen Stufen der Herstellung eines Perlmutteranhängers
zur Erläuterung des erfindungsgemäßer Verfahrens.
-
Abb. i und 2 zeigen die Grundplatte des Anhängers vor und nach ihrer
Prägung; ` Abb. 3 und ¢ zeigen ein Belagstück vor und nach seiner Prägung, und Abb.
5 zeigt eine Ansicht des fertigen Anhängers.
-
. Zunächst wird aus einer Platte aus künstlichem Perlmutfer mit Hilfe
eines Stanzeisens oder auf sonst geeignete Weise die völlig ebene Grundplatte i
des Anhängers nach der gewünschten Form ausgeschnitten. Die Platte i wird dann auf
eine Matrize gelegt, die das gewünschte Relief als Höhlung enthält und das Untergesenk
einer Presse bildet. Die Perlmutterplatte wird dann durch Strahlung erhitzt, beispielsweise
mit Hilfe eines Plätteisens, wobei die Heizfläche in geringem Abstand über der Perlmutterplatte
bleibt, so daß keine unmittelbare Berührung stattfindet. Die Perlmutterplatte wird
nun so lange erhitzt, bis sie sich verzieht und leicht krümmt. Dann wird die Heizvorrichtung
sofort entfernt und die Presse in Tätigkeit gesetzt. Unter Wirkung starker Hitze
wird bekanntlich das künstliche Perlmutter etwas weich; so daß es sich verformen
läßt und beim Erkalten die Formänderung beibehält. Durch Pressung in einer Matrize
kann daher die erhitzte Perlmuttergrundlage beispielsweise die in Abb.2 in der Vorderansicht
und im Längsschnitt nach Linie A-B dargestellte Außenform erhalten, also einen erhöhten
Rahmen 2, der außen von einem abgestuften Rand 3 umgeben ist und ein vertieftes
Feld 4 umschließt.
-
In gleicher Weise läßt sich eine nach einer anderen Grundform ausgeschnitten,,.
'Perlmutterplatte 5 behandeln, die vorzugsweise eine andere Färbung als die Platte
i -besitzt. Die Platte 5, die etwas schwächer gehalten ist als die Platte i, wird
ebenfalls auf das Gesenk einer Presse aufgelegt, dann berührungsfrei erhitzt und
geprägt, so daß beispielsweise das in Abb. 4 in der Vorderansicht und im Längsschnitt
nach Linie C-D dargestellte Madonnenbild entsteht, das am Kopf mit einem Strahlenkranz
7 umgeben ist.
-
Die Platte 6 wird dann in das vertiefte Feld 4 der Grundplatte i eingeklebt,
und zwar mit einem der bekannten wasserfesten Klebmittel, damit man den Gegenstand
bei Bedarf mit Wasser reinigen kann. Auf diese Weise entstellt der in Abb. 5 dargestellte
Anhänger, der einen hübschen Schmuckgegenstand bildet.