DE816669C

DE816669C - Verfahren zum farbigen Verzieren von Lederwaren

Info

Publication number: DE816669C
Application number: DEP32025A
Authority: DE
Inventors: Theodor Herrmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-01-20
Filing date: 1949-01-20
Publication date: 1951-10-11

Description

Verfahren zum farbigen Verzieren von Lederwaren Die Erfindung betrifft das farbige Verzieren von Lederwaren, welche dem Gebrauchszweck dienen, beispielsweise von Schuhoberleder, Ledertaschen, ledernen Geldbörsen, Lederschmuckgegenständen u. a. m.
Zweck der Erfindung ist, flächige Verzierungen zu erzeugen, die in fester Verbindung mit dem Untergrund gebracht werden sollen.
Es handelt sich um die Erzeugung von farbigen Zieraten jeder Art, insbesondere von farbigen Ornamenten und von farbigen Darstellungen figürlicher, pflanzlicher, landschaftlicher oder sonstiger Motive in stilisierter Wiedergabe.
Bisher werden solche Verzierungen meist in kunsthandwerklicher Art durch Befestigen farbiger Auflagen aus gleichem oder anderem Werkstoff angebracht oder unter Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit, z. B. Aufrauhen des Leders, erzeugt.
Im Gegensatz dazu wird durch die Erfindung ein Verfahren geschaffen, welches das Hervorbringen farbiger Zieraten im Wege fabrikmäßiger Massenerzeugung ermöglicht. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß die Lederfläche, welche verziert werden soll, zuerst durch Pressen mit plastischen Mustern versehen wird und dann die erzeugten Muster farbig angelegt werden.
Die der Erfindung entsprechende Arbeitsweise ist einfach, kann mit verhältnismäßig geringen Mitteln im Wege fabrikmäßiger Herstellung ausgeübt werden, liefert gleichmäßige, genau durchgebildete Erzeugnisse und ist auf die verschiedenartigsten Lederwaren anwendbar. Die Oberfläche des Leders wird nur gestaltlich, nicht aber in ihrer natürlichen Beschaffenheit verändert: Bei der Ausführung der Erfindung wird folgendermaßen verfahren: Als Ausgangsmaterial dient ein Lederstück, das dem Gebrauchsgegenstand, zu welchem es verarbeitet werden soll, in Größe, Umrißform und stofflicher Beschaffenheit entspricht. Ein solches Lederstück wird zunächst auf der zu verzierenden Seite mit einem plastischen Muster versehen. Die Musterung wird mittels eines Preßwerkzeuges (Prägestempels) erzeugt. Man bringt das Lederstück in eine Presse. Es liegt mit seiner Unterseite auf einer flachen Preßplatte auf, während auf die Oberseite der Prägestempel wirkt. Dieser Stempel ist so profiliert, wie es der Verzierung entspricht, die erzeugt werden soll. Die Pressung findet bei einer Werkzeugtemperatur von 3o bis 60° C statt, je nach der Beschaffenheit des Leders. Nach Beendigung dieses Prägevorganges ist die Oberseite des Lederstückes mit plastischen Verzierungen versehen.
Nun wird das in die Lederfläche eingepreßte, erhabene Muster verschiedenfarbig angelegt, entweder nur an den erhabenen oder nur in den vertieft liegenden Stellen oder sowohl auf den Erhabenheiten als auch in den Tiefen. Man kann die Farben im Flachdruckverfahren übertragen, mit dem Pinsel freihändig oder mit Hilfe von Schablonen aufbringen, aufspritzen oder in sonst geeigneter Weise auftragen. Hierauf wird das Werkstück wieder in die Presse gebracht und erneut der Einwirkung des warmen Prägestempels unterworfen. Die Arbeitstemperatur beträgt etwa 2o bis 30° C. Unter der Wirkung des Prägedruckes und der Temperatur des Prägestempels dringen die aufgetragenen Farben in die Oberfläche des Lederstückes ein und werden dadurch mit der Oberfläche des Leders innig verbunden.
Das Erzeugnis weist plastische Verzierungen mit haltbaren Farben auf. Es vereinigt eine mehr oder minder hochplastische Mustererscheinung mit einer lebhaften Farbenwirkung, in welcher der Naturglanz der gepreßten Lederfläche zutage tritt. Es kann ohne weiteres der Eindruck erzielt werden, als ob das auf beschriebene Weise behandelte Stück aus verschiedenfarbigen Lederteilen zusammengesetzt sei, wobei jedoch die Einheitlichkeit des Ganzen im Formen- und Farbenbild erhalten bleibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum farbigen Verzieren von Lederwaren, dadurch gekennzeichnet, daßLederstücke, welche zur Anfertigung von Gebrauchsgegenständen dienen und demgemäß bemessen und gestaltet sind, zuerst durch Pressen mit plastischen Mustern versehen werden und dann die gemusterte Fläche farbig angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Farben in die plastisch gemusterte Lederfläche eingeprägt werden.