DE670619C - Einrichtung zum Erzielen einer Kompoundierung oder Gegenkompoundierung bei Gleichstrommaschinen mit Wendepolen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, bei Gleichstrommaschinen mit Hilfe besonderer Wicklungen eine Kompoundierung oder Gegenkompoundierung zu erzielen. Dies bedingt aber, daß für die Erregung der Maschine mehrere Wicklungen erforderlich sind und ein erhöhter Materialaufwand eintritt. Ferner ist auch bereits bekannt, daß bei elektrischen Maschinen, welche mit Wendepolen versehen sind, durch entsprechende Über- oder Untererregung der Wendepole eine Kompoundierung oder Gegenkompoundierung durch Kurzschlußströme im Läufer erreicht werden kann. Diese theoretisch bekannte Erscheinung kann man praktisch in der Weise nutzbar machen, daß die für die Stromzu- und -ableitung vorgesehenen Bürsten vermehrt oder verbreitert werden. Eine derartige Anordnung ist indessen nicht besonders vorteilhaft, weil in diesem* Falle die betriebsmäßig zur Stromzu- oder -ableitung dienenden Bürsten mit zusätzlichen Kurzschlußströmen belastet sind. Es kann daher leicht zu einem Feuern dieser Bürsten kommen.

Nach der Erfindung wird eine wesentlich vorteilhafte Einrichtung zum Erzielen einer Kompoundierung oder Gegenkompoundierung bei Gleichstrommaschinen dadurch erzielt, daß auf dem Stromwender der mit entsprechend erregten Wendepolen versehenen Maschinen neben den bezüglich des Widerstandes normal bemessenen Hauptbürsten von diesen unabhängige isolierte Hilfsbürsten von geringerem elektrischem Widerstand im Verhältnis zu dem der Hauptbürsten angeordnet werden. Bei einer derartigen Anordnung werden die für die Stromzu- und -ableitung dienenden Bürsten von den zusätzlich auftretenden Kurzschlußströmen entlastet. Die Anzahl der Hauptbürsten, welche mit Stromanschlüssen versehen sind, kann infolgedessen verhältnismäßig klein gehalten werden. Vor allem ermöglicht es aber die Anordnung nach der Erfindung, die auftretenden Kurzschlußströme durch Wahl des Widerstandswertes zu beeinflussen und auf die gewünschten Werte zu bringen.

Durch die Anwendung von Hilfsbürsten mit geringem Widerstand wird es auch ermöglicht, den Kommutator verhältnismäßig klein zu halten, weil diese Bürsten mit verhältnismäßig geringen Abmessungen ausgeführt werden können, so daß sie im allgemeinen auf den Stromwender gesetzt werden können, ohne daß "eine wesentliche Vergrößerung des letzteren erforderlich ist.

Der Erfindungsgedanke kann unter Umständen auch bei Verbundmaschinen Anwen-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Georg Braun in Berlin-Wilmersdorf.

dung finden, um bei Anwendung einer schwa.-chen Verbundwicklung die hauptstro>mabhängige Erregung nach Möglichkeit zu verstärken. ■ -.
Es sei erwähnt, daß die Verwendung von Hilfsbürsten neben den mit Stromanschlüssen versehenen Hauptbürsten an sich bereits bekannt ist bei Einrichtungen zur Verbesserung der Kommutierung. Man hat beispielsweise

ίο gegenüber den Hauptbürsten versetzt Hilfsbürsten von hohem elektrischem Widerstand angeordnet, um beim Ablauf der Bürstenkante der Hauptbürsten von. einer Lamelle über die Hilfsbürsten noch eine leitende Verbindung zwischen der abgelaufenen Lamelle und der Hauptbürste herzustellen. Hierdurch wird eine zu plötzliche Unterbrechung des Stromes bei der Kommutierung vermieden, wodurch die Kommutierung verbessert werden soll. Es treten somit bei dieser bekannten Anordnung völlig andere Wirkungen auf wie bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung.

Claims (1)

1. Patentanspruch·.

   Einrichtung zum Erzielen einer Kompoundierung oder Gegenkompoundierung bei Gleichstrommaschinen mit entsprechend erregten Wendepolen und durch den Bürstenwiderstand eingestellten Kurzschlußströmen im Läufer, dadurch gekennr zeichnet, daß auf dem Stromwender in axialer Richtung neben den auch bezüglich des Widerstandes normal bemessenen Haiuptbürsten von diesen unabhängige, iaolierte Hilfsbürsten stehen, deren Widerstand im Verhältnis zu dem der Hauptbürsten gering ist.