DE66162C - Vorrichtung zum mechanischen Bewegen des Handgelenkes und der Finger zu instrumentaltechnischen Zwecken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE Sl: Musikalische Instrumente.

ARTHUR KÖNNEMANN in MÄHRISCH-OSTRAU.

Patentirt im Deutschen Reiche vom a. März 1892 ab.

Die Vorrichtung besteht aus dem »Finger-Ueber«, dem »Spanner« und dem »Handgelenk-Ueber«.

In beiliegender Zeichnung zeigen Fig. 1, 2 und 3 den Finger-Ueber in Schnitt, Ansicht und Draufsicht, ferner Fig. 4, 5 und 6 den Spanner und Handgelenk-Ueber, Fig. 7 und 8 Einzelheiten des Fingerspanners.

Bei Anwendung des Finger-Uebers (Fig. 1, 2 und 3) wird die Hand auf der Auflage a vermittelst der Scharnierbrücke b befestigt. Die Finger werden in die an den Hebeln f angebrachten drehbaren Kelche d gesteckt, der Daumen in die'Kelche d^l der an den beiden Seiten angebrachten, entsprechend geformten Daumenhebel. Sämmtliche sechs Winkelhebel f sind durch eine konische Schraube und deren Mutter t teleskopartig für jede Fingerlänge verstellbar. Durch die an rückwärts liegenden Armen der Hebel f angebrachten Gleithülsen g ist die Hubhöhe der Kelche bezw. der Finger allmälig bis zur äufsersten Spannweite der Finger verstellbar.

Das Schwungrad s wird durch einen beliebigen Kraftmotor in Bewegung gesetzt und überträgt dieselbe durch den Riemen r auf die Excenter e und sodann durch die Pleuelstangen h auf die Gleithülsen g und die Winkelhebel/, so dafs die Finger entsprechend geübt werden. Hierbei ist die durch die Excenter und Winkelhebel auf die Finger übertragene Bewegung der anatomischen Structur der Hand angemessen, keine ruck- oder stofsweise, sondern eine stetig zu- und abnehmende.

Bei Anwendung des Spanners (Fig. 4 bis 8) werden die Finger in die an· den senkrechten Armen k angebrachten Ringe / gesteckt. Diese Arme, fünf an der Zahl, ruhen auf fünf waagrechten Schienen m, welche um die Achse η in einer Ebene strahlenförmig verstellbar sind und durch Schrauben ρ festgestellt werden können. Die Schienen sind auch in radialer Richtung durch den Schlitten q verstellbar. Durch diese Vorrichtungen können die Finger aus einander gezogen und nach und nach zu immer gröfserer Spannung gebracht werden.

Zum Gebrauche des Handgelenk-Uebers (Fig. 4, 5 und 6) wird der Knopf ν nach links geschoben, wodurch vermittelst der Klauenkupplung w, Fig. 5, der Finger-Ueber aus- und der Handgelenk-Ueber eingeschaltet wird. Die im Spanner durch die Scharnierbrücke b^l festgelegte Hand wird in ähnlicher Weise wie beim Finger-Ueber durch Hebel f¹, Gleithülse g \ Stange h' und Excenter e^l entsprechend auf- und abbewgt, wobei die Hubhöhe durch die Gleithülse allmälig ansteigend verstellbar ist. Die Auflage a¹ der Hand ist gleichfalls in einem Winkel von 90⁰ verstellbar. Von Vortheil ist die in der Zeichnung dargestellte Vereinigung des Handgelenk-Uebers mit dem Spanner, wodurch die Hand sowohl in normaler, als in ausgespannter Lage geübt werden kann. Auch hierbei ist die Bewegung

Claims (1)

1. der Hand eine stetig zu- und abnehmende. Alle Theile der Vorrichtung mit Ausnahme der Tischplatte sind aus Metall angefertigt.

   Pa τ ε nt - A ν s ρ R ο c η :

   Vorrichtung zur mechanischen Bewegung des Handgelenks und der Finger zu instrumentaltechnischen Zwecken, gekennzeichnet dadurch, dafs die Finger mittelst teleskopartig verschiebbarer und mit verstellbaren Gleithülsen (g) versehener Winkelhebel (f) gehalten werden und die Verbindung mit einem beliebigen Motor derartig eingerichtet ist, dafs nach Belieben entweder die Finger oder das Handgelenk, und zwar erstere durch Anwendung von waagrecht verschiebbaren Schienen (m) auch in aus einander gezogener Stellung bewegt werden können.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.