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DE661442C - Reinigen von Graphit fuer Vakuumentladungsapparate - Google Patents

Reinigen von Graphit fuer Vakuumentladungsapparate

Info

Publication number
DE661442C
DE661442C DEA74978D DEA0074978D DE661442C DE 661442 C DE661442 C DE 661442C DE A74978 D DEA74978 D DE A74978D DE A0074978 D DEA0074978 D DE A0074978D DE 661442 C DE661442 C DE 661442C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
graphite
vacuum
cleaning
gas
annealing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA74978D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Guenther Dobke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
Priority to DEA74978D priority Critical patent/DE661442C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE661442C publication Critical patent/DE661442C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/20Graphite
    • C01B32/21After-treatment
    • C01B32/215Purification; Recovery or purification of graphite formed in iron making, e.g. kish graphite

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Reinigen von Graphit für Vakuumentladungsapparate Für die Betriebssicherheit von Vakuumentladungsapparaten, insbesondere von Quecksilberdampfgleichrichtern,ist es von entscheidender Bedeutung, daß die Oberfläche der Anoden frei von Stoffen ist, die, wie z. B. die Alkalien und Erdalkalien bzw. deren Oxyde, bereits bei verhältnismäßig niedriger Temperatur Elektronen oder positive Ionen aussenden. Es sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden zur Reinigung von Graphitanoden, die sich jedoch nicht als genügend wirksam erwiesen haben, weil sie nur eine oberflächliche Reinigung bewirkten. Während des Betriebes werden jedoch die Graphitanoden so warm, daß aus dem Innern die durch die Reinigung oberflächlich entfernten Substanzen allmählich wieder an die Oberfläche wandern. Dadurch werden nicht nur Rückzündungen hervorgerufen, sondern bei gittergesteuerten Gleichrichtern auch die Steuerwirkung erheblich gestört.
  • Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Reinigung von Graphitanoden, bei dem auch aus dem Innern der Anode die erwähnten Verunreinigungen entfernt werden können. Man hat bereits versucht, durch Glühen in neutraler Atmosphäre oder im Vakuum eine in die Tiefe gehende Reinigung der Anoden zu erreichen. Es zeigt sich jedoch, daß die dazu erforderliche Temperatur sehr hoch und der Glühprozeß über Wochen erstreckt werden müßte, um eine bemerkbare Reinigung zu erzielen. Wesentliche Vorteile bietet es daher, während des Glühens im Vakuum oder in einem indifferenten Gas oder Dampf erfindungsgemäß den zu reinigenden Graphit als Anode einer Elektrolyse mittels Gleichstrom zu unterwerfen. Durch die gleichzeitige Anwendung der hohen Temperatur und der Elektrolyse wird die Wanderungsgeschwindigkeit der Verunreinigungen erheblich vergrößert und ihre Entfernung von der Oberfläche der Anode erleichtert.
  • Bei einer Reihe von Versuchen wurde als Ausgangsmaterial handelsüblicher Graphit, der in seinem Aschengehalt (2 °/o) etwa 10/, Alkali enthält, verwendet. Der Graphit wurde auf goo bis i Zoo ° C erhitzt und gleichzeitig einer Gleichstromelektrolyse in einem verdünnten Gas unterworfen. Die beschleunigendeWirkung der elektrolytischen Behandlung bei der Reinigung der Graphitelektrode durch Ausglühen besteht darin, daß die Wanderungsgeschwindigkeit der bei Temperaturen von mehr als 7oo ° C als Ionen vorhandenen Verunreinigungen durch Anwendung zusätzlicher elektrischer Felder vergrößert wird. Dadurch wird es möglich, die Alkalien schneller von dem zu reinigenden Körper weg an die Kondensationsflächen oder zur Pumpe zu befördern. Die Ionen müssen zunächst einen Weg im glühenden Körper zurücklassen und dann von der Oberfläche des Körpers durch den Gasraum wandern.. , w Der Diffusionskoeffizient der Alkaliatome bz\YIi -ionen im glühenden Graphit beträgt bei 8oo ° C.;. etwa z . io-4 cm2/Sek. Die zur Oberfläche ge-: richtete Geschwindigkeit der Alkaliatome bzw. -ionen beträgt bei der im handelsüblichen Graphit vorhandenen Konzentration etwa io-3 cm/Sek. Die Beweglichkeit der Ionen beträgt jedoch im Kristallgefüge des Graphits unter Einwirkung eines elektrischen Feldes einige cm/Sek. für je i Volt Gefälle pro i cm. Diese Geschwindigdigkeit ist somit bei einem Potentialgefälle von i Volt pro i cm etwa i goomal so groß wie die zur Oberfläche gerichtete Geschwindigkeit bei 8oo ° C. Zur Vergrößerung der Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen auf den zehnfachen Wert muß somit innerhalb des Graphits --in Potentialgefälle von o,oi Volt/cm erzeugt werden. Bei einem spezifischen Widerstand von io-4 cm ist dazu eine Leistungselektronenstromdichte von io Ampere/cm2 erforderlich.
  • Auch für den Abtransport der aus dem Graphit austretenden Verunreinigungen ergeben sich bei einer elektrolytischen Behandlung erhebliche Vorteile. Der Austritt der Ionen geht nämlich bekanntlich geradeso wie die Elektronenemission heißer Körper nach der Gleichung von Richardson vor sich. Es bilden sich also in der Nähe der Oberfläche des Graphits Raumladungen aus, die ohne Anwendung eines elektrischen Feldes nur durch Diffusion verringert werden. Bei dem geringen Partialdruck der Verunreinigungen gebt jedoch diese Diffusion nur sehr langsam vor sich. Die Ionenraumladung verhindert daher geradeso wie die Elektronenraumladung um den Glühdraht von Hochvakuumröhren ein weiteres Austreten von Ladungsträgern aus der glühenden Elektrode. Zur Beseitigung dieser Raumladung genügen im Gasraum Feldstärken von einigen Volt/cm, da der Sättigungswert des Ionen-Emissionsstromes nur etwa io-s Ampere%m2 beträgt. Das Versuchsergebnis war äußerst günstig, da die Graphitelektroden nach der Be-@andlung nur noch i0/0 der ursprünglich vor->ndenen Alkalimenge enthielten.
  • hat sich in manchen Fällen als besonders .steilhaft erwiesen,- als Gas Wasserstoff zu verwenden, weil durch diesen die Oxyde der Alkalien und Erdalkalien zu reinen Metallen reduziert werden, die bei der Temperatur der Anode während des Glühprozesses leichter verdampfen als die Oxyde. Es wird sich j edoch im allgemeinen nicht empfehlen, diesen Reinigungsprozeß in demselben Vakuumentladungsapparat, für den die Graphitteile bestimmt sind, vorzunehmen, weil dadurch die den Anoden benachbarten Teile stark verunreinigt werden würden, so daß die Gefahr besteht, daß während des Betriebes ein Teil der Verunreinigungen auf die Anodenoberfläche zurückgelangt.
  • In der gleichen Weise können auch andere aus Graphit bestehende Teile für Vakuumentladungsapparate gereinigt werden. Es empfiehlt sich insbesondere, die Gitter und Entionisierungskörper sowie die Anodenschutzrohre sorgfältig zu reinigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Graphit zur Verwendung als Elektroden für Vakuumentladungsapparate durch Glühen des Graphits in einem indifferenten Gas oder Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß während des Glühprozesses der zu reinigende Graphit als Anode einer Elektrolyse mittels Gleichstrom bei vermindertem Druck vorzugsweise in einem Vakuumentladungsapparat mit Gas-oder Dampffüllung unterworfen wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas Wasserstoff verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Glühen unter Luftabschluß vorgenommen wird.
DEA74978D 1935-01-06 1935-01-06 Reinigen von Graphit fuer Vakuumentladungsapparate Expired DE661442C (de)

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