DE549981C

DE549981C - Verfahren zur Verbesserung des Vakuums in Elektronenroehren

Info

Publication number: DE549981C
Application number: DE1930549981D
Authority: DE
Original assignee: RADIOWERK E SCHRACK AKT GES
Current assignee: RADIOWERK E SCHRACK AKT GES
Priority date: 1930-09-30
Filing date: 1930-10-08
Publication date: 1932-05-10

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung des Vakuums in Elektronenröhren unter Zuhilfenahme von Gettern. Erfindungsgemäß wird der Getter im wesentlichen auf einem in der Röhre angeordneten Körper großer Oberfläche niedergeschlagen.

Bei der in der Zeichnung dargestellten beispielsweisen Ausführungsform einer Röhre ist ι 'eier Ballon, 2 der Sockel, 3 das Füßchen, 4 die Anode, die Gitter und Kathode umschließt, 5 das Anodengestell, 6 der Kathoden- (Glühfaden-) Träger und 7 der Getter. Der Gitterträger ist durch den Kathodenträger verdeckt, 8 sind die Kontaktstifte.

9 ist ein Körper großer Oberfläche, der erfindungsgemäß in die Röhre eingebracht wird und der bei Verdampfung des Getters als Sublimationsvorlage großer Oberfläche wirkt. Es schlägt sich der Getter zum großen Teil auf diesen Körper nieder. Als solcher Sublimationskörper wird zweckmäßig ein Faserstoff (beispielsweise Glaswolle, Quarzwolle, Asbest oder sonstige anorganische Stoffe) verwendet.

Während des Pumpprozesses wird der Faserstoff von allen okkludierten Gasresten, insbesondere aber von Wasserdampf befreit. Dies wird am einfachsten erreicht, indem man die ganze Rö,hre auf eine Temperatur erhitzt, die über der kritischen Temperatur des Wasserdampfes, d.i. über 374°, liegt. Nach erfolgter Ausheizung bildet die große Oberfläche des eingebrachten Faserstoffes bereits an und für sich ein Absorptionsmittel von merklicher Wirksamkeit.

Man kann jedoch durch Verdampfung eines Getters die Absorptionsfähigkeit des betreffenden Faserstoffes noch bedeutend steigern, wenn man den Vorgang so leitet, daß sich wenigstens ein Teil des Getters auf den Faserstoff niederschlägt. Beispielsweise kann man Magnesium nach einer der bekannten Methoden verdampfen und dafür sorgen, daß die eingebrachte Glaswolle o. dgl. sich auf einer Temperatur befindet,, die niedriger ist als die Verdampfungstemperatur des Magnesiums. 'In diesem Falle überzieht sich die Glaswolle mit einer dünnen Magnesiumschicht, die infolge ihrer bedeutenden Oberflächenausdehnung eine große Absorptionswirkung hat.

Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Wirkung der Sublimationsvorlage vom Aufbau der Röhre unabhängig ist. Der dargestellte Aufbau stellt daher nur eine beliebige, bekannte Röhrenbauart dar.

Bei dem üblichen Glühen der Metallteile zum Zwecke der Entgasung werden auch die Teile der Sublimationsvorlage erhitzt, welche dem Aufbau zugewendet sind, wodurch eine Sublimation auf diesen Teilen vermieden wird.

Claims

Dadurch werden unerwünschte Nebenschlüsse zwischen den Elektroden vermieden. Sollten an den Randpartien trotzdem Schlüsse zwischen Elektroden entstehen, so bedeutet dies für die Praxis auch keinen Nachteil, weil die leitenden Brücken durch Anlegen einer hinreichend hohen Spannung zur Verdampfung gebracht werden können. Patent

1. Verfahren zur Verbesserung des Vakuums in Elektronenröhren durch Getterung, dadurch gekennzeichnet, daß der Getter im wesentlichen auf einem in der Röhre angeordneten Körper großer Oberfläche niedergeschlagen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Körper großer Oberfläche Faserstoff benutzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Körper großer Oberfläche Glaswolle benutzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Körper großer Oberfläche Quarzwolle benutzt wird.

5. Elektronenröhre mit einem im Innern angeordneten Körper großer Oberfläche, auf welchem Gettersubstanz niedergeschlagen ist.

6. Elektronenröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper großer Oberfläche aus Faserstoff besteht.

7. Elektronenröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper großer Oberfläche aus Glaswolle besteht.

8. Elektronenröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper großer Oberfläche aus Quarzwolle besteht.

9. Verfahren zur Herstellung von Elektronenröhren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper großer Oberfläche während des Pumpvorganges auf eine Temperatur erhitzt wird, welche die kritische Temperatur des "Wasserdampfes übersteigt.

10. Verfahren zur Herstellung von Elektronenröhren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines 'elektrisch leitenden Getters nach erfolgter Sublimation gegebenenfalls zwischen den Elektroden entstandene leitende Brücken der Gettersubstanz durch Anlegen einer hinreichend hohen Spannung verdampft werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen