DE66088C - Kraftmaschine mit einem oder mehreren, um einen aufserhalb liegenden Drehpunkt kreisenden, einfach wirkenden Cylindern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

(Nieder - Oesterreich).

einfach wirkenden Cylindern,

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. April 1892 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine mit rotirenden Cylindern ausgestattete Kraftmaschine, welche durch geprefste Gase oder unter Druck stehende Flüssigkeiten betrieben werden kann.

Fig. ι stellt theils im Aufrifs, theils im Schnitt eine einfachere Ausführungsform der Maschine dar;

Fig. 2 giebt dieselbe Maschine in Vorderansicht, theils im Schnitt;

Fig. 3 zeigt in gleicher Weise eine abgeänderte Construction mit vier rotirenden Cylindern;

Fig. 4 ist eine Vorderansicht wie Fig. 3 einer Maschine mit vier Kolben;

Fig. 5 stellt schematisch eine besondere Anordnung der rotirenden Cylinder dar.

Die Fig. 6 bis 10 einschliefslich sind Längsschnitte durch die das Druckmittel zuleitenden Kanäle.

Die in Fig. 1 dargestellte Kraftmaschine besteht im wesentlichen aus einem Gestell oder Bock α, mit welchem die horizontale Achse b fest oder drehbar verbunden ist. Ist die Achse fest mit dem Gestell verbunden, dann wird das Zahnrad d ebenfalls fest mit dieser Achse in Verbindung gebracht. Ist jedoch die Achse b drehbar an dem Gestell angeordnet, dann wird das Zahnrad d fest mit dem Gestell verbunden. Mit dem Zahnrade d, welches also unbeweglich ist, steht ein zweites Zahnrad e in Verbindung, welches von einer Welle f angetrieben wird. Diese Welle f durchbricht die mit einer Verstärkung g versehenen Speichen c¹ der Scheibe c. An dem anderen Ende der Welle ist die Kurbel f¹ befestigt, welche mit der Kolbenstange des Kolbens i in Eingriff steht. Der Kolben i spielt in dem oben offenen Cylinder A; mit demselben ist starr verbunden durch Stangen I der in dem entgegengesetzt liegenden Cylinder k¹ angeordnete Kolben i¹. Die Verbindung der beiden Kolben erfolgt derart, dafs, wenn der Kolben i in seiner tiefsten, der Achse der Maschine nächsten Stellung sich befindet, der entgegengesetzt liegende Kolben i^l sich in seiner höchsten, von der Achse der Maschine am weitest entfernten Stellung befindet. Das Druckmittel wird zugeführt durch einen Kanal κ, welcher in Verbindung mit einer Einströmungsöffnung m des Cylinders demselben gestattet, in diesen zu treten und seine Wirkung auf den Kolben auszuüben. Der Eintritt des Druckmittels in den Cylinder ist jedoch nur dann möglich, wenn die Stellung der Eintrittsöffnung m bei Drehung der Maschine um ihre Achse in Verbindung gebracht wird mit dem Kanal n. In dem zweiten Cylinder k befindet sich ebenfalls eine ähnliche Oeffnung m\ welche in der gezeichneten Stellung mit dem Austrittskanal n¹ verbunden ist.

Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende: · ■ '

Tritt das Druckmittel durch den Kanal η in die Einströmungsörfnung m des Cylinders k, dann wird der Kolben i gehoben und mit

Claims (1)

1. diesem die Kolbenstange h, welche auf den Kurbelzapfen der Kurbel f¹ in drehendem Sinne einwirkt. Die damit zugleich verbundene Drehung des Zahnrades e bewirkt durch das Eingreifen des letzteren in das feststehende Zahnrad d eine Drehung der Scheibe c und mit ihr der ganzen Maschine, mit Ausnahme des Gestelles und des letzterwähnten Zahnrades d. Kommt dann der Cylinder k in die Stellung, welche in Fig. ι der Cylinder k^l einnimmt, dann gelangt das Druckmittel durch die Oeffnungm¹ zu dem Ausströmungskanal η^l und wird von hier abgeleitet. Die Maschine kann auch mit Expansion arbeiten, was sehr leicht zu erreichen ist durch geeignete Wahl der Lage und der Beschaffenheit der Ein- und Äustrittsöffnungen m m\ sowie der das Druckmittel zu- bezw. ableitenden Kanäle η ηΚ

   Die in Fig. 3 dargestellte Abänderung der eben beschriebenen Maschine kennzeichnet sich durch die Anwendung zweier Doppelcylinder, so dafs durch diese Ausführungsform bei geeigneter Stellung der Kolben eine Todtpunktlage für den Gang der Maschine vollständig ungefährlich wird. Im übrigen dürfte diese Ausführungsform der Maschine der weiteren Erläuterung nicht bedürfen.

   Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 3 gezeigten nur dadurch, dafs vier Cylinder mit vier vollständig unabhängig von einander wirkenden Kolben angeordnet sind.

   In Fig. 5 wird schematisch eine etwas andere Anordnung der Cylinder dargestellt. Bei dieser Anordnung liegen die Cylinder nicht wie bisher radial, sondern schräg geneigt. Im übrigen unterscheidet sich dieselbe von den früher beschriebenen Ausführungsformen nicht.

   In den Fig. 6 bis 10 einschliefslich sind einzelne Details der in der Welle b der Maschine befindlichen Zu- bezw. Abführungskanäle gegeben , die wohl ohne weitere Erklärung verständlich sind.

   Es möge noch darauf hingewiesen werden, dafs, falls sich die Welle b der Maschine mit der am besten gleich als Riemscheibe oder Kammrad ausgebildeten Scheibe c dreht, die Cylinder mit dieser letzteren Scheibe in starrer Verbindung sein müssen, aufserdem mufs dann die Welle b vertical durchschnitten sein. Die Zu- und Ableitung des Druckmittels erfolgt dann ebenfalls durch die Kanäle η bezw. n\ welche jedoch in einem feststehenden, als Verlängerung der sich drehenden Welle b anzusehenden Stück 6¹ angebracht sind.

   Pa τ ε nt-An sproch:

   Kraftmaschine mit einem oder mehreren einfach wirkenden Cylindern, welche nebst ihren Kurbelwellen in einer drehbaren Scheibe gelagert sind, mit der die Cylinder dadurch in gemeinsame Drehung versetzt werden, dafs jede Kurbelachse mit einem Zahnrade auf ein centrisch zur Scheibenmitte angeordnetes feststehendes Zahnrad einwirkt und wobei endlich die Steuerung der Cylinder durch die eigene Drehung um einen mit Ein- und Auslafs für das Druckmittel versehenen Hohlzapfen bewirkt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.