DE655798C - Verfahren zur Gittersteuerung bei Umrichtern mit zwei Gruppen von Dampf- oder Gasentladungsstrecken - Google Patents
Verfahren zur Gittersteuerung bei Umrichtern mit zwei Gruppen von Dampf- oder GasentladungsstreckenInfo
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-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02M—APPARATUS FOR CONVERSION BETWEEN AC AND AC, BETWEEN AC AND DC, OR BETWEEN DC AND DC, AND FOR USE WITH MAINS OR SIMILAR POWER SUPPLY SYSTEMS; CONVERSION OF DC OR AC INPUT POWER INTO SURGE OUTPUT POWER; CONTROL OR REGULATION THEREOF
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Description
Gegenstand des Patents 639 147 ist eine Anordnung zur Gittersteuerung bei wechselstromgespeisten
Umformungseinrichtungen mit Dampf- oder Gasentladungsgefäßen, bei denen Größe, Richtung und Zeitdauer des
dem Verbraucher zugeführten Stromes und der Spannung nach Maßgabe der willkürlich
oder selbsttätig erfolgenden Beeinflussung der Gittersteuerung mindestens zweier Gruppen
gittergesteuerter Entladungsstrecken sich ändern, von denen jeweils höchstens eine
einer möglichen Stromrichtung entsprechende Gruppe leitend sein soll, insbesondere Umrichtern,
und zwar erhalten die Gitterkreise der jeweils nicht stromführenden Gruppe von Entladungsstrecken eine zusätzliche, vom erzeugten
Strom abhängige, in negativer Richtung wirkende Steuerspannung solcher Größe, daß bei Richtungswechsel des erzeugten
ao Stromes die Einleitung der Entladung durch
die Gittersteuerung in den die neue Richtung liefernden Entladungsstrecken erst erfolgt,
wenn der Strom in der alten Richtung erloschen ist.
Diese Steuerung hat sich zur Vermeidung der inneren Kurzschlußgefahr als sehr vorteilhaft
erwiesen. Vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Steuerung gemäß
dem Hauptpatent bei Umrichtern. Es ist bereits vom Umrichter bekannt, die den Gitterkreisen
zugeführte Steuerspannung von den Augenblickswerten sowohl der Spannung des Primärnetzes als auch der Spannung oder des
Stromes oder beider des Sekundärnetzes be- 35, einflussen zu lassen, und zwar derart, daß
jeweils diejenige Entladungs strecke Strom führt, deren Primärphase für die Dauer der
Stromführung gegenüber dem Augenblickswert der sekundären Spannungskurve die kleinste Abweichung aufweist. Bei Verwendung
von Entladungsgefäßen mit eindeutiger Stromdurchlaßrichtung muß man, wenn die Leistungsfaktorverhältnisse nicht fest gegeben
sind, grundsätzlich dem Strom zwei mögliche 4^
Wege frei halten. Bei genauerer Betrachtung der Arbeits- und Steuerbedingungen ergibt
sich, daß in diesem Falle die eine Entladungsstrecke entsprechend den Bedingungen des
Gleichrichterbetriebes, die andere entsprechend den Bedingungen des Wechselrichterbetriebes
zu steuern sind. Dabei vertauschen je zwei entsprechend dem Gleichrichterbetrieb und dem
Wechselrichterbetrieb arbeitende Entladungs-
*) Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Gustav Reinhardt in Berlin.
strecken nach Ablauf jeder Halbperiode der niederen Frequenz ihre Rollen. Man ist bereits
bestrebt gewesen, Vereinfachungen hinsichtlich der Steuerung durchzuführen, und
zwar für die verschiedenen Betriebsmöglichkeiten.
Vorliegende Erfindung bezweckt ebenfalls eine Vereinfachung der Steuerverhältnisse
und darüber hinaus eine Verbesserung der ίο Entionisierungsverhältnisse beim Nulldurchgang
des Stromes. Als Grundlage für vorliegende Erfindung dient eine Steuerung gemäß dem Hauptpatent.. Der Erfindungsgedanke soll nunmehr an Hand der Zeichnung
erläutert werden.
In Abb. ι der Zeichnung sind die Zusammensetzung
der Teilspannungen et+ .... ee +
und ^i ~~... e6~~ und die resultierenden Steuerspannungen
für die beiden Gleichrichtergefäße entsprechend den Bedingungen des Gleichrichterbetriebes
und des Wechselrichterbetriebes dargestellt, und zwar sowohl bezüglich e2+
und e£~ als auch bezüglich e3+ und e3—, also
beispielsweise der Primärphasen 2 und 3
unter Zugrundelegung einer Transformatorwicklung und gegensinnig parallel geschalteter Entladungsgefäße mit eindeutiger Stromdurchlaßrichtung.
Der Einfachheit halber ist angenommen, daß die Entladungsgefäße eine durchweg im Negativen verlaufende Charakteristik
aufweisen, d. h. ist die Gitterspannung gleich Null, so führt das Entladungsgefäß
Strom oder ist zumindest strombereit, und für einen hinreichend negativen Wert der Gitterspannung kann zweifellos die betreffende
Entladungsstrecke stets gesperrt gehalten werden. Verwendet man nun eine
stromabhängige Steuerung gemäß dem Hauptpatent, so wird durch die Zusatzsteuerung
die Steuerung einer Entladungsstrecke je Phase in der Weise unwirksam gemacht, daß nur eine Entladungsstrecke für die zugehörige
Teilspannung, z. B. e2+, betriebsbereit
ist.
Im Sinne vorliegender Erfindung wird nun die dem Gleichrichterbetrieb entsprechende
Steuerspannung jeder Entladungsstrecke in Richtung einer Phasenvoreilung derart verschoben,
daß der nach Art einer Steuerwechselspannung spitzer Wellenform gegebene
Steuerimpuls für den Wechselrichterbetrieb der einen Entladüngsstrecke zeitlich ein wenig
später liegt als der Beginn der dem Gleichrichterbetrieb der anderen Entladungsstrecke
entsprechenden Steuerspannung (vgl. Abb. 2) und ferner die dem Gleichrichterbetrieb der
vorhergehenden Phase entsprechende Steuerspannung bereits Sperrpotential aufweist.
Hinsichtlich der Wirkungsweise ergibt sich an Hand der Abb. ι bis 3 folgendes: Der
Strom i möge eine Phasennacheilung von etwa 500 haben. Nimmt man nun weiter zunächst
vereinfachend an, daß der Kommutierungsvorgang praktisch zeitlos verläuft, so würde
.,.'üJlter Zugrundelegung der Verhältnisse ge-.'
inaß Abb. 1 im Zeitpunkt ^1 die Kommutie-'.rüng
entsprechend dem Wechselrichterbetrieb • 'zwischen Phase 1 und 2 stattfinden. Im Nulldurchgang
des Stromes, d. h. zur Zeit U, werden sich die beiden an derselben Phase bzw. an äquivalenten Phasen liegenden Entladungsstrecken
ablösen. Nunmehr wird also Phase 2, die in der Zeit tx .. J2 im Wechselrichterbetrieb
arbeitete, in der Zeit ts.. J3
im Gleichrichterbetrieb arbeiten und entsprechend der Gleichrichterkommutierung durch
Phase 3 im Zeitpunkt is abgelöst werden. Es
ergibt sich mithin, daß für die Entionisierung der im Bereich ^1... t2 arbeitenden Entladungsstrecke
zwar das Zeitteilchen i2... *s
zur Verfügung steht, aber an der Entladungsstrecke keine hinreichende negative Anodenspannung
ist und die Entionisierung nur durch eine entsprechend negative Gitterspannung
bewirkt werden kann. Wird der Nulldurchgang des Stromes im nacheilenden Sinne um einige Grad so verschoben, daß er gerade
zur Zeit des Wechselrichterimpulses für das Teilstück e3+ der Phase 3 oder unmittelbar
danach stattfindet, so würde sich trotz der stromabhängigen Steuerung im Sinne des
Hauptpatents ein innerer Kurzschluß zwischen den Phasen 2 und 3 nicht vermeiden
lassen. Verschiebt man jedoch unter Beibehaltung der Phasenlage der Wechselrichterimpulse
die Phasenlage der dem Gleichrichterbetrieb entsprechenden Steuerspannung im Sinne der Abb. 2, so kann der geschilderte
innere Kurzschluß nicht stattfinden. Vielmehr verläuft (vgl. Abb. 4) die Ablösung der Entladungsstrecken
in folgender Weise: Vor Nulldurchgang des Stromes i führt die dem
Wechselrichterbetrieb entsprechende Entladungsstrecke der Teilspannung e2+ Strom;
nach dem Nulldurchgang des Stromes übernimmt die dem Gleichrichterbetrieb entsprechende
Entladungsstrecke der Teilspannung e3+ die Stromführung. Infolgedessen
entsteht zwar eine Spannungslücke, die etwa genau so groß ist wie die bei normaler Korn- no
mutierung auftretende Spannungslücke; es ergibt sich aber der Vorteil, daß einerseits kein
innerer Kurzschluß auftritt, andererseits eine ausreichende Entionisierungsspannung und
-zeit für die dem Wechselrichterbetrieb entsprechende Entladungsstrecke der Teilspannung
e2 + zur Verfügung sieht.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Gittersteuerung bei Umrichtern mit zwei Gruppen von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladung«-Strecken mit eindeutiger Stromdurchlaßrichtung, bei denen jeweils die eine Gruppe entsprechend den Bedingungen des Gleichrichterbetriebes, die andere Gruppe entsprechend den Bedingungen des Wechselrichterbetriebes gesteuert wird und außer- ' dem eine gegenseitige Verriegelungssteuerung für die beiden Gruppen nach Patent 639 147 vorgesehen ist, und wobei die Steuerspannungen jeweils aus je einer von den Augenblickswerten der Spannung des Primärnetzes und einer von den Augenblickswerten der Spannung und/oder des Stromes des Sekundärnetzes abhängigen Teilspannung zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beibehaltung der Phasenlage der dem Wechselrichterbetrieb entsprechenden resultierenden Steuerspannung die Phasenlage der dem Gleichrichterbetrieb entsprechenden resultierenden Steuerspannung derart zeitlich vorverlegt wird, daß bei P&laritätswechsel des Stromes die entsprechend dem Gleichrichterbetrieb gesteuerte Entladungsstrecke spätestens in der Phasenlage leitend wird, die für den Beginn des Wechselrichterbetriebes der entsprechenden Entladungsstrecke der vorhergehenden Phase vorgesehen ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenlage der dem Gleichrichterbetrieb entsprechenden S teuer spannung höchstens so weit vorverlegt wird, daß beim Entladungseinsatz der dem Gleichrichterbetrieb nach dem Wechsei der Stromrichtung entsprechenden Entladungsstrecke die dem Gleichrichterbetrieb der vorhergehenden Phase entsprechende Entladungsstrecke bereits Sperrpotential aufweist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69156D DE655798C (de) | 1933-04-05 | 1933-04-05 | Verfahren zur Gittersteuerung bei Umrichtern mit zwei Gruppen von Dampf- oder Gasentladungsstrecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE655798C true DE655798C (de) | 1938-01-22 |
Family
ID=6944904
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA69156D Expired DE655798C (de) | 1933-04-05 | 1933-04-05 | Verfahren zur Gittersteuerung bei Umrichtern mit zwei Gruppen von Dampf- oder Gasentladungsstrecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE655798C (de) |
-
1933
- 1933-04-05 DE DEA69156D patent/DE655798C/de not_active Expired
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