DE669818C - Anordnung zum Betrieb von mehrphasigen Wechselrichtern - Google Patents
Anordnung zum Betrieb von mehrphasigen WechselrichternInfo
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf
mehrphasige Wechselrichter, insbesondere in Graetzschaltung, und betrifft vorzugsweise
eine Verbesserung der Kommutierumgsverhältnisse
und der Spannungsbeziehungen. Die einzelnen Phasen des Wechselstromnetzes sind hierbei mit dem Gleichstromnetz über Transformatorwicklungen
und gesteuerte Entladungsstrecken, vorzugsweise gittergesteuerte Dampf- oder Gasentladungsgefäße, miteinander
verknüpft. Im Sinne der Erfindung werden die in Wechsel'ridhterschaltung angeordneten
Entladungsstrecken in vorbestimmter Reihenfolge gesteuert bzw. leitend gemacht, und entsprechend ist auch deren Stromführung,
so daß die Achse der Stromführung mit einer Winkelgeschwindigkeit rotiert, die der
Frequenz des Wechselstromnetzes entspricht. Ferner ist mit den Transformatorwicklungen
ein zweiter Gleichstromkreis und eine zweite Gruppe von Entladungsstrecken verbunden,
wobei die Stromführung dieser zweiten Gruppe von Entladungsstrecken derart gesteuert wird,
daß die Achse der Stromführung dieser zweiten Gruppe um einen gewissen Phasenwinkel
gegenüber der Achse der Stromfü'hrung der ersten Gruppe verschoben ist. Es hat sich
herausgestellt, daß das Einfügen einer zweiten Ac'hse der Stromführung einen Pfad für den
Blindstrom bedeutet, wenn dieser zweite Pfad kurzgeschlossen ist. Zur Deckung der Verluste
kann hier eine regelbare Gleichspannung eingefügt werden. Bei entsprechender Bemessung
der beiden Gleichstromkreise \vird ein gleichmäßiger Spannungsabfall in den Transformatorwicklungen
und eine weitgehend sinusförmige Wechselspannung im Wechselstromnetz
erreicht. In Weiterbildung des Erfindungsgedanlcens kann die Verlustdeckung
im kurzgeschlossenen Pfad auch dadurch erfolgen, daß man die zu der zweiten Gruppe
gehörige Achse der Leitfähigkeit ein wenig gegen die Achse· verdreht, in der die Spannung
zwischen den Außenpunkten des Transformators Null ist, so daß die Spannung entlang
dieser zweiten Achse der Leitfähigkeit einen inneren Strom erzeugt, der angenähert
um 900 gegenüber der Spannung des Transformators verschoben ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke an einem mehrphasigen Wechselrichter in
Graetzschaltung erläutert, der an ein Gleichstromnetz 10 und an ein Drehstromnetz 11 angeschlossen
ist. Der Umformer enthält einen Transformator mit einer dem Drehstromnetz
zugeordneten Wicklung 12 und einer sechsphasigen, mit den Entladungsstrecken verbundenen
Wicklung 13. Die Wicklung 13 ist
als geschlossenes regelmäßiges Vieleck mit mehreren Knotenpunkten ausgebildet, und
zwar enthält sie eine sechsphasige Sternwicklung und eine sechsphasige Vieleckwicklung.
Jede Phase der Vieleckwicklung enthält zwei Anzapfungen, die untereinander gleichen Phasenabstand
besitzen, so- daß der Umformer zwölfphasig arbeiten kann. Die Zuführung
des Stromes vom positiven Gleichstromleiter ίο erfolgt über einen Stromtransformator 38 mit
parallel geschaltetem· Kondensator 39 und die Gruppe von Entladungsstrecken 14 bis 25.
Entsprechend erfolgt die Rückleitung des Stromes über die Gruppe von Entladungsstrecken
26 bis 37 und den Stromtransformator 40 mit parallel· geschaltetem Kondensator 41. Ferner ist ein zweiter Gleichstromkreis
vorgesehen, der ebenfalls mit der Transformatorwicklung 13 verbunden ist und sie
über eine weitere Gruppe von Entladungsstrecken 42 bis 53, eine Drosselspule 66 und
weitere Entladungsstrecken 54 bis 65 kurzschließt. In diesen Kurzschlußpfad sind ebenfalls
Stromtransformatoren 67 und 69 mit parallel geschaltetem Kondensator 68 bzw. 70 eingefügt. Wie die Stromtransformatoren 38
und 40, so· dienen auch die Stromtransformatoren 67 und 69 zur Erleichterung des
Kommutierungsvorganges zwischen den einzelnen Entladungsstrecken, für die· vorzugsweise
gittergesteuerte Dampf- oder Gasentladungsgefäße vorgesehen sind. Für die Steuerung
der Gitterkreise der Entladungsgefäße dient eine mehrphasige Steuerspannung 71, die
von einer Spannungsquelle geliefert wird, die gleiche Frequenz hat wie das Netz 11. Zwischen
die Steuerspantiungsquelle 71 und die Gitterkreise sind Transformatoren "]2 und 73
geschaltet, von denen, wie man der Zeichnung entnehmen kann, der eine in Dreieck-Stern,
der andere in Stern-Stern geschaltet ist. Ferner werden die gemeinsam gesteuerten Entladungsgefäße
durch einenHilf stransf ormator 74 mit mehreren Sekundärwicklungen erregt. Beim Betrieb von gittergesteuerten Dämpfoder
Gasentladungsgefäßen erweist sich die Verwendung einer Steuerweehselspannung
spitzer Wellenform als besonders vorteilhaft. Diese kann man in dem Hilfstransformatör 74
erzeugen, indem man ihn sättigt. In den Gitterkreisen sind ferner zur Begrenzung des
Gitterstromes Widerstände 75 eingefügt.
Für die Erläuterung der Arbeitsweise des
Wechselrichters wollen wir annehmen, daß der Wechselrichter eine Scheinleistung mit
stark nacheilendem Leistungsfaktor zu liefern hat. Es mögen im betrachtenden Augenblick
dieEntladungsgefäßei5 und 33 Strom führen.
Gleichzeitig mit diesen beiden Gefäßen werden nun die Gefäße 21 und 27 ebenfalls einen
Steuerspannungsimpuls erhalten, aber mit umgekehrtem Vorzeichen. Dann fließt der Strom
vom positiven Gleichstromleiter über den rechten Teil derWicklung 38, durch die Transformatorwicklung
13 und über den linken Teil der Wicklung 40 zum anderen Gleichstromleiter,
und es ergibt sich eine Achse der Leitfähigkeit im Transformator, wie sie durch den
gestrichelt gezeichneten Pfeil / dargestellt ist. Bei nacheilendem Leistungsfaktor und unter
Zugrundelegung einer Phasendrehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne kann die Achse des Scheitelwertes der Gegen-EMK des
Netzes durch den Pfeil £ beispielsweise dargestellt sein. Entsprechend ist En die Rieh-
tung, in der die Spannung, zwischen den Außenpunkten des Transformators Null ist.
En schließt mit E einen Winkel von 900 ein.
Es ist ersichtlich, daß in einem Teil der Wicklung 13 der Strom gegen die Gegen-EMK
fließt, während in dem übrigen Teil der Wicklungen der Strom in Phase mit der EMK
fließt. Das bedeutet aber eine ungleichmäßige Spannungsverteilung in der Transformatorwicklung 13 zwischen dem Stromeintritts-
punkt und dem Stromaustrittspunkt. Da die momentane Spannungsverteilung in der Transformatorwicklung
als Ganzes der Spannung einer Phase über eine vollständige Periode entspricht, so verzerrt eine solche Spannungsverteilung
die Wellenform der Wechselspannung 11.
Verwendet man jedoch gemäß vorliegender Erfindung eine zweite Gruppe von Entladungsstrecken
und einen zweiten Gleich-Stromkreis, und steuert man beispielsweise
die Gefäße 45 und 63 gleichsinnig mit den Gefäßen 15 und 33, so ergibt sich ein Kurzschlußstrom
/s über die Gefäße 45 und 63 und die Drosselspule 67, der angenähert um 900
der Spannung E nacheilt. Dieser Kurzschlußpfad
gestattet die Ausbildung eines inneren Stromes 7S, der, zum Strom 7 addiert, den
Strom in Wicklung 12, also den Netzstrom, ergibt, wenn man den Magnetisierungsstrom
des Transformators vernachlässigt. Der Betrag des inneren Stromes /s ist bestimmt
durch die Spannung zwischen den Außenpunkten des Transformators in der Achse der
Leitfähigkeit im inneren System oder, anders ausgedrückt, durch den Winkel /s 'und En, dessen
Größe' sich naturgemäß bei Veränderung des Blindstromes im Netz ebenfalls ändert.
Die richtige Spannungsverteilung bei jedem Leistungsfaktor wird selbsttätig aufrechterhalten,
so daß einerseits die Spannung in der Achse der Leitfähigkeit des inneren Systems
angenähert Null ist (dadurch ist die Phasenlage der Transformatorspannung im
wesentlichen bedingt), und daß andererseits die Wechselspannung in. der Achse der Leitfähigkeit
des äußeren Systems der angelegten
Gleichspannung entspricht (dadurch ist die Größe der Transformatorspannung E festgelegt).
In der Zeichnung ist ein Phasenwinkel von 6o° zwischen den beiden Stromachsen zugrunde
gelegt. Bei Änderung des Leistungsfaktors wird sich auch der Betrag dieses Phasenwinkel
entsprechend ändern. Wenn man beispielsweise die Gefäße 15 und 33 und
außerdem 44 und 62 gleichsinnig steuert, so ergibt sich ein Phasenwinkel von 300; steuert
man einerseits 15 und 33, andererseits 46 und 64 gemeinsam, so ergibt sich ein Phasenwinkel
von 900 zwischen den beiden Stromachsen.
Es sei wieder der in der Abbildung dargestellte Fall betrachtet, wo 300 nach Einsetzen
der Entladung in den Gefäßen 15 und 33 die Entladüngsgefäße 16 und 34 leitend
werden und entsprechend auch die Gefäße 46 und 64, d. h. die Achsen der Stromführungen
rücken um 300 weiter. Nach weiteren 300 werden weitere Gefäße leitend, und es ist ersichtlich,
daß innerhalb einer Periode die Stromführungsachsen einen. Umlauf vollführen, wobei eine Wechselspannung annähernd
sinusförmiger Wellenform erzeugt wird. An Stelle des Kurzschlußpfades, wie er bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel verwendet ist, kann man auch eine zweite Gleichspannungsquelle
in den Stromkreis mit der Drosselspule 66 einfügen und erhält dabei ein gleiches
Ergebnis. In diesem Falle wird man zweckmäßig die Spannung der zweiten Gleichstromquelle
von der Größe des Blindstromes abhängig machen.
Die Stromtransformatoren und Kondensatoren 38-39, 40-41, 67-68 und 69-70 dienen
zur Unterstützung des Kommutierungsvürganges und liefern, wie bereits an
anderer Stelle ausführlich erläutert ist, eine hinsichtlich Größe und Phase durch den Belastungsstrom
bestimmte Kommuti'erungsspannu-ng, die in den Augenblicken zur Verfügung
steht, in denen kommutiert werden soll. Durch die Verwendung dieser stromabhängigen
Kommutierungsspannung ist die Möglichkeit gegeben, einen Wechselrichterbetrieb mit beliebigem Leistungsfaktor durchzuführen.
Für den Kurzschlußpfad ist es hierbei erforderlich, die Achse des Kurzschlußstromes
/s gegenüber der Achse En zu
verschieben, damit eine hinreichende Differenz besteht, die den inneren Strom im Umformer
aufrechterhält und so die ordnungsmäßige Durchführung der Arbeitsweise bei veränderlichem Leistungsfaktor gewährleistet.
Es wird bemerkt, daß der Erfindungsgedanke nicht nur Bedeutung hat bei Schaltanordnungen,
bei denen jede Transformatorwicklung in beiden Halbwellen der Wechselspannung
ausgenutzt ist, sondern auch bei solchen Anordnungen, bei denen die betreffenden
Transformatorwicklungen nur während einer Halbwelle der Wechselspannung Strom führen. In solchen Fällen wird der
Strom an dem oder den Sternpunkten der Transformatorwicklungen zu- bzw. abgeführt.
Claims (3)
- Patentansprüche:. i. Anordnung zum Betrieb von mehrphasiigen Wechselrichtern, insbesondere mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken, mit einer als Vieleck ausgebildeten Transformatorwicklung, an die die Entladungsstrecken vorzugsweise in Graetzschaltung angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Wechselspannung, unabhängig von der Phasenverschiebung im Lastkreis, und zur Verbesserung der Kurvenform zwei Wechselrichteranordnungen mit je einem eigenen Gleichstromkreis vorgesehen sind und so gesteuert werden, daß zwei Stromachsen erzeugt werden, welche gegenseitig räumlich um einen vom Leistungsfaktor abhängigen Betrag verschoben sind und mit der Netzspannung in der Wicklung umlaufen.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Wechselrichteranordnung in an sich bekannter Weise an das speisende Gleichstromnetz angeschlossen ist und in an sich bekannter Weise gesteuert wird und die zweite Wechselrichteranordnung mit einem zweiten vorzugsweise kurzgeschlossenen Gleichstromkreis verbunden ist.
- 3. Anordnung nachAnspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch die Verwendung einer hinsichtlich Größe und Phase durch den Belastungsstrom gesteuerten Kommutierungsspannung.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen ,
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Family
ID=24329713
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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GB (1) | GB415394A (de) |
Families Citing this family (1)
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1931
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-
1932
- 1932-12-21 GB GB36238/32A patent/GB415394A/en not_active Expired
- 1932-12-22 DE DEA68092D patent/DE669818C/de not_active Expired
Also Published As
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GB415394A (en) | 1934-08-21 |
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