DE631299C - Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder Wechselrichters - Google Patents
Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder WechselrichtersInfo
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Description
Bei der Umformung sehr hoher Gleichspannungen (größer als 50 kV) wendet man
mit Vorteil Synchrontrenner in den Hauptstromkreisen der Dampf- oder Gasentladungsstrecken
an. Diese Synchrontrenner sind Schaltwalzen, die während des Stromdurchganges durch die Entladungsstrecken den normalen
Betrieb nicht beeinflussen — die Kommutierungsvorgänge werden dann ausschließ-Hch
von den Dampf- oder Gasentladungsstrecken bewirkt —, aber in der Sperrzeit die
sonst an den Dampf- oder Gasentladungsstrecken liegende positive oder negative Sperrspannung
abschalten bzw. auf einen ungefährliehen Wert herabsetzen. Für die Gittersteuerung
von mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichtern oder Wechselrichtern
ergeben sich nun einige Besonderheiten.
Einerseits bereitet die Zurverfügungstellung der einzelnen Steuerspannungen (Vorspannung
und Wechselspannung) Schwierigkeiten, da die Schaltanordnung im allgemeinen derart
ist, daß die einzelnen Entladungsstrecken weder gemeinsames Anoden- noch gemeinsames
Kathodenpotential haben, andererseits ist aus Gründen der Betriebssicherheit eine
Überwachung der Gittersteuerung durch die Arbeitsweise der Synchrontrenner bzw. eine
Überwachung der Arbeitsweise der Synchrontrenner durch die Gittersteuerung erwünscht.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine derartige Umformungseinrichtung mit Synchrontrennern
und gittergesteuerten Entladungsstrecken, die vorzugsweise in Graetzschaltung angeordnet sind, bei welcher die Gittersteuerung
durch besondere Schaltwalzen erfolgt, die in eine starre Phasenbeziehung zu den in
den Hauptstromkreisen liegenden Synchrontrennern gebracht sind; diese feste Beziehung
kann in einfacher Weise durch Vorsehung eines gemeinsamen Antriebsmotors für Synchrontrenner
und Gittersteuerwalzen gewährleistet sein. Es wird zwar bemerkt, daß bei
Umformungen mit sehr hohen Gleichspannungen an sich auch andere bekannte Schaltungen
angewendet werden könnten, aber vorzugsweise die Graetzschaltung in Frage kommt, da sie die günstigste Ausnutzung des
Haupttransformators ergibt.
Gegenstand der Erfindung ist eine besondere Ausbildung dieser Gitterkreise und der
Steuerung derart, daß die einzelnen Entladungsstrecken im wesentlichen jeweils nur
während eines kurzen Zeitabschnittes ein Sperrpotential erhalten, der im wesentlichen
die Kommutierungszeit am Schlüsse der Stromführungsperiode der betreffenden Ent-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Claus Fröhmer in Berlin-Siemensstadt.
ladungsstrecke einschließlich des Zeitpunktes in dem der Synchrontrenner den Anodenkreis
der Entladungsstrecke öffnet, umfaßt. Außer,-, dem kann gemäß der Erfindung eine i^|
kurzzeitige Anlegung eines Sperxpotentjp
vor Beginn der Stromführung vorgesehen um einen genauen Entladungseinsatz zu währleisten. Gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung sind für die Zuführung der kurzzeitigen Sperrspannungen an die Steuergitter
je zwei sich gegenseitig ausschließende Steuerwege vorgesehen. Hierfür kommt in erster
Linie die Anordnung zweier getrennter Steuerwalzen für jeden Steuerkreis in Betracht,
von denen die eine die Steuerung vor, die andere die Steuerung nach dem Stromdurchgang
übernimmt, und die Erfindung sieht weiter vor, daß die notwendigen hohen Sperrspannungen
für die Entladungsstrecken einer Phase jeweils den beiden Nachbarphasen entnommen
werden. Die Steuerwalzen können dabei jedoch für die Entladungsstrecken der verschiedenen Phasen in geeigneter Weise
kombiniert werden, so daß beispielsweise eine Steuerwalze für die Vorspannung sämtlicher
zur gleichen Umformungseinrichtung gehörigen Entladungsstrecken vorgesehen ist und ebenso eine Steuerwalze für deren Nachsperrung.
Der Erfindungsgedanke möge an Hand der Abbildungen und eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
In Abb. ι der Zeichnung sind die Spannungsverläufe
ex, 02, e3 der Phasen 1, 2, 3 des
Haupttransformators (Abb. 2) dargestellt. Von den ,an die Phase 1 angeschlossenen Entladungsstrecken
10' und 10" arbeitet jede während 1200 von et, und zwar io' während
der positiven Halbwelle von e1; 10" während
der negativen Halbwelle von sx (vgl. Abb. 2).
Es ergibt sich z. B. für den Zeitpunkt tx, daß die an die Phase 1 bzw. 3 angeschlossenen
Entladungsstrecken 10' und 30" den Strom führen, und zwar hat die Entladungsstrecke
30" kurz vor bzw. kurz nach dem Nulldurchgang der Differenzspannung (03-^2) den Strom
von der Entladungsstrecke 20" übernommen, je nachdem, ob Wechselrichter- oder Gleichrichterbetrieb
vorliegt. Im Zeitpunkt i2 soll der Strom von 10' nach 20' kommutiert werden.
Zur Vermeidung eines erneuten falschen Einsetzens von 10' muß das Gitter von 10'
zunächst an Sperrpotential gelegt werden. Man kann dies durch Anlegen einer Gleichspannung
erreichen, deren Herstellung jedoch bei hohen Spannungen, wie sie gerade beim Betrieb mit Synchrontrennern üblich sind, auf
Schwierigkeiten stößt und hohe Kosten verursacht. Zweckmäßigerweise geht man folgenden
Weg, der davon Gebrauch macht, daß kurz nach t2 der Synchrontrenner 4' die Entladungsstrecke 10' von der Sperrspannung
entlastet. Es braucht daher nur während der .,,,Zeit tx bis t3 und gegebenenfalls, um die genaue Phasenlage des Wiedereinschaltens zu
J^währleisten, während der Zeit iG bis t7 nega-
jjßffes Sperrpotential an das Gitter von 10'
gelegt zu werden.
Dieses also nur zeitweilig den Gittern mittels der grundsätzlich wie die Syrichrontrenner
4' und 4" durchgebildeten Gitterschaltwalzen 4o'v,' 4o'„, 40/' und 40/' zugeführte
Sperrpotential kann man den Nachbarphasen entnehmen. Betrachtet man nämlich den in
Abb. ι dargestellten Spannungsverlauf der drei Phasen, so ergibt sich, daß in der Zeit J1 bis
ta die Spannung der Phase 3, in der Zeit te bis
t7 die Spannung der Phase 2 negativ gegen die der Phase I verläuft. Mithin brauchen
bloß diese beiden Phasen zur Gittersteuerung herangezogen zu werden. Die Verwendung
von umlaufenden Schaltern für die Gittersteuerung erscheint hier besonders günstig,
da zum Antrieb der Hauptschaltwalzen ohnedies ein mit der Netzfrequenz synchron umlaufender
Motor vorhanden sein muß. Man braucht also nur die Achse der Gittersteuerschalter
mit der Achse der Synchrontrenner starr zu kuppeln. Dies hat außerdem noch den Vorteil, daß bei Pendelungen des Netzes
der Synchronismus zwischen der Gittersteuerung und den Hauptschaltwalzen nie gestört
werden kann, was für die Betriebssicherheit von großem Vorteil ist. Wie die Schaltung
im einzelnen zweckmäßigerweise durchgeführt wird, zeigt Abb. 2. Links ist die normale
dreiphasige Graetzschaltung mit den Synchrontrennern, rechts die Steuerwalzenanordnung
für die Gitter, und zwar je eine zum Sperren nach und vor dem Stromdurchgang einer Entladungsstrecke, dargestellt. Für die
Entladungsstrecken 10', 20' und 30' sind die Gittersteuerwalzen 40% und 4o'„ für Sperrung
vor bzw. nach Stromdurchgang vorgesehen. Für die Entladungsstrecken 10", 20" und 30"
sind entsprechende Steuerwalzen 40'% und
4o"„ vorhanden. Bei den Entladungsstrecken 10', 2o' und 30' kann die Durchbildung der
Gitterkreise in bekannter Weise unter Verwendung von S trombegrenzungs wider ständen
11, 12, 21, 22, 31 und 32 durchgeführt werden,
da das Kathodenpotential fest gegeben ist. Bei den Entladungsstrecken 10", 20" und
30" kann man an Stelle des zunächst nicht definierten Kathodenpotenials das Anodenpotential
verwenden. Ist jedoch auch hier eine Steuerung in bezug auf das Kathodenpotential
erwünscht, so muß das Kathodenpotential in Abhängigkeit vom Anodenpotential gesteuert werden, wozu man vorteilhaft eine
Reihenschaltung von Kondensator 15 und Ohmschen'Widerstand 16 bzw. 25, 26 bzw.
35) 30 verwendet. Für den Kreis Gitter-Kathode
kommen dann ähnlich wie bei den Entladungsstrecken io', 20' und 30' Widerstände
13, 14, 23, 24, 33, und 34 zur Anwendung.
Die vorstehend beschriebene Gittersteuerung kann man auch zur Spannungsregelung, insbesondere
bei Gleichrichtern, verwenden. Man muß dann Synchrontrenner und Gittersteuerwalzen
gleichmäßig gegen die Netzspannungen verdrehen, z. B. durch Drehung des Ständers
des Antriebsmotors für sämtliche Schaltwalzen. Hält man an dem Grundsatz der Vermeidung besonderer negativer Vorspannungen
fest, so muß man auch die Phasenlage der an den Klemmen 1', 2! und 3' abgenommenen
Steuerwechselspannungen verändern, wozu z. B. Drehtransformatoren verwendet werden
können. Man kann aber auch in Vieleck geschaltete Widerstände 5', S" und 5'", gegebenenfalls
unter Verwendung von Steuertransformatoren, .vorsehen. Bei Gleichrichterbetrieb
kann man z. B. in bequemer Weise das Einsetzen jeder Entladung in einem Bereich von 30 ° bis 1500 der positiven Halbwelle
der Anodenspannung regeln.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder Wechselrichters, insbesondere in Graetzschaltung, bei dem die Steuerung der Gitter durch Schaltwalzen erfolgt, die in starre Phasenbeziehung zu den Synchrontrennern gebracht sind, insbesondere vermittels eines gemeinsamen Antriebsmotors für Synchrontrenner und Gittersteuerwalzen, gekennzeichnet durch eine derartige Ausbil-■ dung der Gittersteuerung, daß die einzelnen Entladungsstrecken durch dieselbe nur während kurzer Zeitabschnitte jeder Periode gesperrt sind, von denen der· eine jeweils vor der Beendigung des Stromdurchganges beginnt und nach beendigtem Stromdurchgang endet und ein gegebenenfalls vorhandener weiterer Zeitabschnitt für die Gittersperrung jeweils vor Beendigung des Stromdurchganges der in der Stromführung vorangehenden, abzulösenden Entladungsstrecke beginnt und in dem für die Einleitung der Entladung bestimmten Zeitpunkt endet.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Entladungsstrecken einer Phase vor Beginn des Stromdurchganges bzw. bei Beendigung der Stromführung zuzuführenden negativen Steuerpotentiale jeweils der nachfolgenden bzw. der vorangehenden Phase entnommen werden.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich gegenseitig ausschließende Steuerwege vorgesehen sind.
- 4. Anordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwendung zweier Steuerwalzen für jeden Gitterkreis.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenGEbtlUCKT IN DEB
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA67892D DE631299C (de) | 1932-12-03 | 1932-12-03 | Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder Wechselrichters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEA67892D DE631299C (de) | 1932-12-03 | 1932-12-03 | Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder Wechselrichters |
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Publication Number | Publication Date |
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DE631299C true DE631299C (de) | 1936-06-17 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA67892D Expired DE631299C (de) | 1932-12-03 | 1932-12-03 | Anordnung zur Gittersteuerung eines mehrphasigen, mit Synchrontrennern und Dampf- oder Gasentladungsstrecken betriebenen Gleichrichters oder Wechselrichters |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE631299C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE874267C (de) * | 1939-08-01 | 1953-04-23 | Ag Maschf | Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Abnehmen von keramischen Presslingen |
DE758237C (de) * | 1937-12-23 | 1953-11-16 | Siemens Schuckertwerke A G | Schaltanordnung zur regelbaren Bestimmung des Zuendzeitpunktes von Lichtbogen-Stromrichtern |
-
1932
- 1932-12-03 DE DEA67892D patent/DE631299C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE758237C (de) * | 1937-12-23 | 1953-11-16 | Siemens Schuckertwerke A G | Schaltanordnung zur regelbaren Bestimmung des Zuendzeitpunktes von Lichtbogen-Stromrichtern |
DE874267C (de) * | 1939-08-01 | 1953-04-23 | Ag Maschf | Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Abnehmen von keramischen Presslingen |
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