DE651599C - Verfahren und Einrichtung zur Abroestung von feinen sulfidischen Erzen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Abroestung von feinen sulfidischen ErzenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung, welche den
Zweck haben, eine wirksame Abröstung von sulfidischen staubhaltigen Erzen, z. B. von
Zinkblende, möglichst ohne Zuhilfenahme von fremder Wärme in Etagenöfen zu erreichen.
Bei der Abröstung von sulfidischen Erzen, besonders solchen, die durch Schwimmaufbereitung
in äußerst feiner Form vorliegen, bietet
>o es Schwierigkeiten, die letzten Prozente . Schwefel zu verbrennen, besonders, wenn mit
Rücksicht auf die Schwefelsäuregewinnung auf reiche Gase geachtet werden muß. Man
hat wohl zu dem Mittel der unmittelbaren oder mittelbaren Heizung gegriffen, was j edoch
eine gewisse Verteuerung des Verfahrens bedeutet. Wirtschaftlicher ist es schon, wenn
vorerhitzte Luft zugeführt werden kann, wie dies auch heute üblich ist durch Wiederver-
ao wendung der zur Kühlung des Rührwerks und
der Brennkammern nötigen Luft. Die fühlbare Wärme dieser Luft ist häufig nicht hinreichend,
um die erforderlichen Rösttemperaturen in den Ofenräumen aufrechtzuerhalten, in denen die Erze nur noch einen geringen
Anteil an brennbarem Sulfidschwefel haben.
Nach einem bekannten Verfahren werden die Stäube, welche in den Röstgasen enthalten
sind, in Staubkammern, Staubsäcken usw. gesammelt, abgezogen und durch mechanische
Fördermittel in die Aufgabevorrichtung des Röstofens zurückgeführt. Hierbei kühlen sich
die gesammelten Flugstäube auf ihrem Wege durch die Staubkammern, ferner in den Sammelbehältern
und Fördermitteln meist sehr stark ab, wobei der als Sulfid vorhandene aktive Schwefel einem Sulfatisationsvorgang
unterliegt. Die dabei gebildeten Sulfate scheiden als Brennstoff aus.
Gemäß der Erfindung werden diese Übelstände dadurch vermieden, daß die Röstgase
aus der oder den obersten Etagen des Röstofens abgesaugt und durch einen oder mehrere
Staubabscheider geführt werden, worauf die in dem Staubabscheider anfallenden Stäube
mit Hilfe von Röstgasen, welche mittels eines Gebläses aus der Hauptröstleitung abgesaugt
werden, in die unterste oder untersten Etagendes Röstofens zurückgeführt werden. Die aus
dem Ofen abziehenden Röstgase besitzen noch einen verhältnismäßig hohen Anteil an freiem
Sauerstoff, der sich z. B. bei Gasen mit von 5 bis 6% schwefliger Säure in den Grenzen
von 10 bis i2°/0 bewegt. Das in die unteren
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Willi Gehrhardt in Magdeburg.
Etagen zurückgeführte Röstgas hat eine Temperatur von etwa 500°; infolgedessen wird besonders
der bei dieser Temperatur wieder in den Ofen eingeblasene Sauerstoff durch seinen
Wärmeinhalt und in Verbindung mit dem Sulfidschwefel der mitgeförderten Stäubel.fn"
erheblichem Maße zur Steigerung der Temperaturen in den betreffenden Herden des Röstofens
beitragen.
Die ferner durch das Einblasen erzeugte lebhafte Gasbewegung in den beblasenen Herden
bewirkt eine bessere Entgasung des Röstgutes, weil die bei gesteigerten Temperaturen
sich kräftig entwickelnde schweflige Säure rasch mit den übrigen Ofengasen vermischt
wird. Das hoch erhitzte Röstgut behält seine Wärme auf dem restlichen Weg durch den
Ofen bei, so daß auch die noch vorhandenen geringen Mengen an Sulfidschwefel weitgehend
ohne Zuführung von Fremdwärme abgeröstet ' werden.
Es ist .auch bekanntgeworden, die Abgase eines Röstofens zu entstauben und den Staub
nach vorheriger Lagerung in einem Behälter mittels einer Schnecke etwa in die mittelste
Etage des Röstofens wieder einzuführen. Während der Lagerung des Staubes in dem
Behälter und während des Transportes desselben in der Schnecke tritt aber infolge starker
Abkühlung eine Umwandelung eines großen Teiles des Staubes in Zinksulfat ein, so daß
der Staub bei dem bekannten Verfahren im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung zur
Dämpfung hoher Temperaturspitzen dient. Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung
wiedergegebenen Ausführungsbeispieles beschrieben. Die vier obersten Herde des Röstofens
G münden in einen Gassammler H, der durch eine Rohrleitung / mit dem Staubvorabscheider
A verbunden ist; dieser ist als Zentrifugalabscheider (Zyklon) ausgebildet. Die
vorgereinigten Röstgase entweichen durch den mittleren Abzug K des Zyklons und die an-•
45 schließende Leitung M. Diese mündet in einen Nachabscheider E, der als Staubkammer ausgebildet
ist. Der Hauptgasauslaß dieser Kammern ist durch eine Leitung N mit dem anschließenden
Elektrofilter oder den Waschtür-. 50 men verbunden. Unterhalb des Vorabscheiders
A befindet sich eine Hilfskammer O1 in
welcher ein Rost P eingebaut ist. Seitlich an der Kammer O ist eine Tür B1 vorgesehen.
Unterhalb der Kammer O liegt ein Staubbunker C.
In dem Nachabscheider E ist ebenfalls ein Rost R eingebaut. Seitlich an dem Behälter
befindet sich die Tür .B2. Der Nachabscheider E
ist an seinem unteren Ende durch eine Rohrleitung S, in welcher ein Schieber F eingebaut
ist, an die Saugseite des Gebläses T angeschlossen. Die Druckleitung U1 V1 W dieses
Gebläses führt, wie die Zeichnung erkennen läßt, zu der oder den untersten Etagen des
Röstofens.
,Durch die Rohrleitung S wird ein Teil der ' Röstgase, deren Menge sich durch den Schieber
F regeln laßt, zusammen mit den im
Nachabscheider E anfallenden Stäuben in das Gebläse Γ eingesaugt. Die Röstgase werden
alsdann durch die Leitung U bzw. durch die drei Leitungen U1 V1 W in die entsprechenden
Etagen des Röstofens eingeblasen. Dabei werden die Stäube, die sich in dem Bunker C*
sammeln, mit Hilfe der Schleuse D1 die z. B.
als Zellenrad ausgebildet sein kann, in die Druckleitung U eingeworfen und somit zusammen
mit den Röstgasen in den Ofen eingeführt. Die Roste P und R haben den Zweck,
die Schollen oder Krusten abzufangen, die sich aus dem körnigen oder staubförmigen Röstgut
in dem Staubabscheider von Zeit zu Zeit bilden. Durch die Türen B1 und B2 können dann
die Schollen oder Krusten entfernt werden.
Die Einführung der Röstgase erfolgt grundsätzlich in diejenigen Ofenetagen, in welchen
die Röstreaktion langsamer vor sich geht, damit, wie oben beschrieben, durch den eingeblasenen
heißen Sauerstoffanteil der im Umlauf befindlichen Röstgase und die mitgeführten
brennbaren Feststoffe die Röstreaktionen des Gesamtgutes eine neue Steigerung erfahren.
Vorzugsweise kommen also hierfür diejenigen Röstherde in Frage, in denen sonst
zur Aufrechterhaltung einer möglichst hohen Rösttemperatur Fremdwärme oder heiße Röstluft
notwendig ist. Die Rohrleitungen, Behälter und das Gebläse T1 welche zu der erfindungsgemäßen
Einrichtung erforderlich sind, werden aus einer hitzebeständigen Legierung,
z.B. aus einer SiUciumchromlegierung, hergestellt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Abrüstung von feinen sulfidischen Erzen, insbesondere von Zinkblende,
im Etagenofen, bei dem die in den Abgasen anfallenden Stäube in den Ofen
zurückgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Röstgase aus der oder den obersten Etagen abgesaugt und durch
einen oder mehrere Staubabscheider geführt werden, aus denen die noch heißen
Stäube fortlaufend mit Hilfe von heißen Röstgasen, welche mittels eines Gebläses
aus der Hauptabgasleitung abgesaugt wurden, in die unterste oder untersten Etagen
des Röstofens zurückgeführt werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberste oder obersten Etagen des Röstofens durch eine Röstgas-
leitung, in die ein Staubvorabscheider (Zyklon) und ein Nachabscheider eingeschaltet
sind, mit der Nachbehandlungseinrichtung für die Röstgase, z. B. den Elektrofiltern oder den Waschtürmen, verbunden
sind, und daß das unterste Ende des Nachabscheiders an die Saugleitung eines -Gebläses angeschlossen ist, in dessen
mit der oder den untersten Etagen des Röstofens verbundenen Druckleitung über eine Schleuse ein an den Vorabscheider
angeschlossener Staubbunker mündet.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH143482D DE651599C (de) | 1935-04-21 | 1935-04-21 | Verfahren und Einrichtung zur Abroestung von feinen sulfidischen Erzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH143482D DE651599C (de) | 1935-04-21 | 1935-04-21 | Verfahren und Einrichtung zur Abroestung von feinen sulfidischen Erzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE651599C true DE651599C (de) | 1937-10-16 |
Family
ID=7179187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH143482D Expired DE651599C (de) | 1935-04-21 | 1935-04-21 | Verfahren und Einrichtung zur Abroestung von feinen sulfidischen Erzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE651599C (de) |
-
1935
- 1935-04-21 DE DEH143482D patent/DE651599C/de not_active Expired
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