DE647817C

DE647817C - Radioempfaenger mit nicht abgestimmter Rahmenantenne

Info

Publication number: DE647817C
Application number: DET42665D
Authority: DE
Inventors: Dr Paul Hermanspann
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1933-06-20
Filing date: 1933-06-20
Publication date: 1937-07-14

Description

Im Patent 627 566 ist eine Anordnung beschrieben worden, durch die eine sehr wesentliche Vierminderung· der Störanfälligkeit von Rundfunkempfängern erzielt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß eine nicht abgestimmte Rahmenantenne mit einer sehr kleinen Induktivität an den ersten Empfängerkreis angekoppelt wird, so daß solche Störspannungen, die nur kapazitiv aufgenommen werden, keinen merklichen Spannungsabfall erzeugen können. Es ist an und für sich auch bekannt, das Gehäuse von Empfängern oder Lautsprechern derart auszubilden, daß es eine einzige Rahmenwindung bildet.

Diese Aliordnungen haben aber die Eigenschaft, daß infolge der Verwendung eines Rahmens eine Richtwirkung auftritt, was für Radioempfänger in den meisten Fällen als Nachteil bewertet werden muß. Es ist bekannt, daß man die Richtwirkung eines Rahmenempfängers dadurch beseitigen kann, daß man einen zweiten' Rahmen anordnet, der räumlich auf dem ersten Rahmen senkrecht steht und dessen elektrische Phase ebenfalls um 90⁰ gegen die Phase des ersten Rahmens gedreht ist.

Der Nachteil dieser Anordnung ist aber der ziemlich große Platzbedarf. Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch behoben, daß das Empfängergehäuse bzw. das Lautsprechergehäuse so ausgebildet wird, daß zwei nahezu senkrecht aufeinanderstellende Rahmenantennen entstehen. Diese erfindungs-'gemäße Anordnung läßt sich bei den meisten Rundfunkempfängern ohne großen Aufwand durchführen, da im allgemeinen das Gehäuse oder das Chassis oder Teile davon aus Metall bzw. aus Metallrahmen bestehen und sich dann nach geeigneter elektrischer Auftrennung die gewünschte Antennenanordnung leicht ergibt. Besonders einfach ist dies zu erreichen bei solchen Gehäusebonstruktionen, bei denen die das Gehäuse bildenden Isolierplatten von einem Metallgerüst getragen werden.

Die Herstellung der Phasenverschiebung von 90⁰ zwischen den beiden Rahmenspannungen kann !entweder durch Zuschalten einer Verstärkerröhre mit induktiver Anodenbelastung oder durch Abstimmung des zweiten Rahmens oder auch durch Einschalten entsprechend gewählten Ohmschen

Widerstandes in den zweiten Rahmienkreis erreicht werden. An Stelle solcher Vorrichtungen kann man aber auch mit Hilfe eines Umschalters jeweils den Rahmen (oder die

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Paul Hermanspann in Berlin-Tempelhof.

Kombination der beiden Rahmen) an das erste Rohr legen, der lautesten Empfang ergibt.

In den Abbildungen sind beispielsweise zwei Schaltungen gezeigt.

In Abb. ι ist ι das erste Rohr mit dem Gitterschwingungskreis 2; 3 und 4 sind die beiden senkrecht aufeinanderstellenden Rahmen, von denen der eine, 3, direkt, der andere, 4, aber unter Zwischenschaltung einer die notwendige Phasenverschiebung erzeugenden Anordnung 5 mit dem Schwingungskreis 2 gekoppelt sind.

In Abb. 2 sind für entsprechende Geräte dieselben Kennzeichen verwendet. Hier ist ein Umschalter 6 vorgesehen, durch dessen Betätigung jeweils der den lautesten Empfang ergebende Rahmen mit dem Gitterschwingungskreis 2 gekoppelt ist.

Besteht das Gerüst des Empfängers bzw. des Lautsprechers aus Eisenteilen, so ist zur Dämpfungsverminderung erwünscht, die Eisenteile zu verkupfern.

Claims

Patentansprüche:

1. Radioempfänger mit nicht abgestimmter Rahmenantenne nach Patent 627 566, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Gehäuse des Empfängers bzw. des Lautsprechers derart ausgebildet ist, daß es zwei Empfangsrahmenleiter bildet, deren Flächen nahezu senkrecht aufeinanderstellen.

2. Radioempfänger mit nicht abgestimmter Rahmenantenne nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines Schalters wahlweise einer der beiden Rahmen an den ersten Empfangskreis angekoppelt wird.

3. Radioempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rahmenspannungen eine Phasendifferenz von 90⁰ erhalten und gleichzeitig am Eingang des Empfängers liegen.

4. Radioempfänger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Rahmen parallel an das erste Rohr gelegt werden.

5. Radioempfänger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Rahmen hintereinander- bzw. gegeneinandergeschaltet an das erste Rohr gelegt werden.

6. Radioempfänger nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung des einen Rahmens gegen die Phase des ersten Rahmens durch Zuschalten einer Verstärkerröhre mit induktiver Anodenbelastung erzielt wird.

7. Radioempfänger nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung des einen Rahmens gegen die Phase des ersten dadurch, erreicht wird, daß der zweite Rahmen abgestimmt wird.

8. Radioempfänger nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung des zweiten Rahmens gegen die Phase des ersten Rahmens durch Einschalten eines entsprechend gewählten Ohmschen Widerstandes in den zweiten Rahmenkreis erzielt wird.

9. Radioempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rahmen bildenden Teile mit einer gut leitenden Oberfläche, insbesondere aus Kupfer, vei sehen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen