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Verfahren zum Trocknen von zu verleimenden Furnieren Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen von zu verleimenden Furnieren, bei welchem
dem Verleimraume in bekannter Weise Luft bestimmter Feuchtigkeit, die der gewünschten
Holzfeuchtigkeit entspricht, zugeführt wird. Besonders wenn in solchen Verleimräumen
die dünnen, geschälten Hölzer mittels Kunstharzfilm miteinander verleimt werden
sollen, ist eine ganz bestimmte Holzfeuchtigkeit einzuhalten. Beim Verleimen mit
Kunstharzfilm beträgt diese Holzfeuchtigkeit etwa 8 °1o. Da nun das Holz verhältnismäßig
schnell mit wechselndem Feuchtigkeitsgehalt der Luft auch seinen eigenen Feuchtigkeitsgehalt
wechselt, so muß die Luft in einem Raume, in dem das zu verarbeitende Holz eine
bestimmte Feuchtigkeit besitzen soll, ebenfalls eine bestimmte Feuchtigkeit haben.
Soll das Holz 8 °/a Feuchtigkeit aufweisen, so muß die Luft des Raumes je nach der
Temperatur, die in dem Raume herrscht, 4o bis 45 °1o betragen, also verhältnismäßig
trocken "sein.
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Würde man :das Holz so naß, wie es von der Schälmaschine kommt, in
den Raum hineinbringen, den man mit Luft von gewollter Feuchtigkeit versorgt, die
man in einer sog. Klimaanlage herstellt, so würde dieses nasse Holz den Feuchtigkeitsgehalt
der Luft in dem Raume sehr schnell verändern, was wiederum zur Folge haben würde,
daß das bereits getrocknete Holz, welches beispielsweise nur noch 8o °1o Feuchtigkeit
aufweist, durch die feuchtere Luft wieder mehr Feuchtigkeit anziehen und daher für
das Verleimen ungeeignet werden würde. Hieraus ergibt sich die Erkenntnis, daß es
falsch ist, die feuchten dünnen Hölzer, die in dem Ver-Leimraume verarbeitet werden
sollen, unmittelbar in diesen zu bringen, um sie mittels der verhältnismäßig trockenen
Luft, die in diesem Raume herrscht, etwa austrocknen zu wollen. Je nach der Menge
des feuchten Holzes, das gerade in den Verleimraum gelangt, würde die Luftfeuchtigkeit
starken Schwankungen unterworfen sein, die nachhaltige Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes
des bereits getrockneten Holzes, das verarbeitet werden soll, zur Folge hätte.
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Andererseits ist. es wünschenswert, die aus dem Verleimraum abziehende
verhältnismäßig trockene Luft noch für das Trocknen des Holzes auszunutzen, das
feucht von der Schälmaschine kommt und im Verleimraume verarbeitet werden soll.
Nach der Erfindung ist dieses dadurch möglich, daß die einem Verleimraum zugeführte,
der gewünschten Holzfeuchtigkeit im Verleimraum entsprechende Luft durch einen Trockenkanal
für die Furniere im Gegenstrom zu deren Förderrichtung abgeführt und z. B. einem
Schälraum zugeführt und in Luftstromrichtung im mittleren Teil des Trockenkanals
wiederholt erwärmt und gegebenenfalls quer zur Längsrichtung des Kanals umgewälzt
wird.
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Eine beispielsweise Anlage für das Verfahren der Erfindung zeigt die
Zeichnung. Die z. B. von draußen durch Rohr a in -bekannter Weise entnommene Luft
wird in einer sog. Klimaanlage b in üblicher Weise in ihrem Feuchtigkeitsgehalt
derart beeinflußt, daß im Verleimraume c, in den die
Luft aus dem
Verteilungsgitter d hineingedrückt wird, beispielsweise eine relative Feuchtigkeit
von 4o"/, herrscht. Diese Luft tritt in Richtung der nicht gefiederten Pfeile aus
(lern Verleinirautne c durch einen bei= sl>ielsweise 3#)1" langen waagerechten Trokkenkanal
c wieder aus, der z. B. unmittelbar rin #",eliälraunie f endigen kann. Vom Schälratime
f aus wird dieser Trockenkanal e in Richtung der gefiederten Pfeile mit dein feuchten,
von der Schälmaschine kommenden Holz beschickt, (las sich in dem Trockenkanal e°
durch geeignete Fördervorrichtungen dem Luftstrome im Trockenkanal entgegenbewegt,
wobei es seine Feuchtigkeit an den Luftstrom abgibt. Urn die trocknende Wirkung
des Luftstromes zu erhöhen, kann er innerhalb des Kanals in an sich bekannter Weise
quer zur Bewegungsrichtung des Holzes und zur Hauptbewegungsrichtung des Luftstromes
im Trockenkanale unigewalzt und hierbei durch Heizkörper, die er im mittleren Teil
des Trockenkanals bespült, erwärmt «-erden. Die warme, mit Feuchtigkeit beladene
Luft tritt darin schließlich an dein Ende, an dem das zti trocknende Holz in den
Trockenkanal hineingelangt. aus ihin aus. wo-(lurch ini Winter noch der Schälraum
beheizt werden kann. Andererseits verl:il3t (las ini Trockenkanal getrocknete Holz
diesen an dein Ende, an dein die Luft aus dein Verleimraum in den Trockenkanal eintritt
in getrocknetum Zustande und gelangt so in den Verleinirauni, ohne die. Luftfeuchtigkeit
in dein Raume zti beeinträchtigen.
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Der Trockenkanal c hat auf der ersten Teilstrecke, die die Luft, die
aus dein \Terleirnraum kommt. in ihre zurücklegen muß, vorteilhaft heitre Heizkörper.
Sie strömt irr dieseln Teile mit dein Zustande, den sie rin klimatisierten Rauire
hat, während das Holz ihr entgegenwandert. War das Holz in (lein mittleren beheizten
Teil des Trockenkanals etwas übci-trocknet. so -zieht es in dein von ihm zuletzt
durchlaufenen Teil des Trockenkanals wieder etwas Feuchtigkeit an und kornnot gerade
mit der richtigen Feuchtigkeit, die der Luft iiii klimatisierten Rauire entspricht.
aus dem Trockenkanal heraus.
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Waren die Furniere beirr Verlassen des beheizten Teiles des Trockenkanals
noch ein klein wenig zu feucht, so geben sie auf der `@ngleichun gsstrecke noch
etwa: Feuchtigkeit all die Luft. die der Bewegung des Holzes eiltgegenströnit. ab
und koninten auch dann gerade finit dein richtigen Feuchtigkeitsgehalt, der dem
Feuchtigkeitsgehalt der Luft ini klimatisierten Rautee entspricht, am En(le des
Trockenkanals an.
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Hieraus ergibt sich, daldie durch (ieri Trockenkanal in (Zen @erleimraum,
der 11ietatisiert ist, hinein«-andernden Furniere, wenn sie ini Verleimraume ankommen.
sofort bearbeitet werden können. Andererseits kön-";.nen sie dort aber auch gestapelt
werden, ohne cläß sie den Feuchtigkeitsgehalt im Verleimraum beeinflussen, weil
sie sich bereits beim Eintritt in den Verleinirauni bezüglich ihres Feuchtigkeitsgehaltes
ini Gleichgewicht mit der Luftfeuchtigkeit in dein Rauire befinden.
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Dieser Vorteil wird erzielt, ohne daß eine besondere Luftschleuse
zwischen klimatisiertem Raum und Schii)ratim vorgesehen werden muß. Solch eine Luftschleuse
behindert den Betrieb. Beim Verfahren der Erfindung dagegen wird die sowieso erforderliche
Bewegung der Furniere vom Scli-ilraum zum klimatisierten Raum gleichzeitig ausgenutzt,
um sie auf dein Wege von dein einen Raum zum anderen bezüglich ihres Feuchtigkeitsgehaltes
in der erforderlichen Weise zu verändern.
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Die Bewegung der Furniere im Trockenkanal kann beispielsweise so erfolgen,
daß die dünnen Furniere lose auf rahmenartige Horden gelegt werden, die in mehreren
Etagen übereinander von endlosen Stahlbändern durch den Kanal gezogen werden.
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Wenn das aus dein Trockenkanal in den' V erleinirauni übertretend(:
Holz nicht ganz genau die Feuchtigkeit aufweist, die es für die -\-eileinnung haben
soll, so ist dieses ohne nachteilige Wirkung, sofern eine längere Geit voni Austritt
des Holzes aus denn Trockenkanal bis zu seiner Verleimung vergeht. Da die Luft in
dein Verleiniratiin auf einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt gehalten wird, welcher
der gewünschten Holzfeuchtigkeit entspricht, so wird das aus (lein Trockenkanal
austretende Holz, wenn es beim Austritt die gewünschte Feuchtigkeit nicht genau
aufweist, durch Feuchtigkeitsabgabe oder Feuchtigkeitsaufnahme aus der Luft seinen
Feuchtigkeitsgehalt berichtigen. Durch diese geringe Feuchtigkeitsabgabe oder Feuchtigkeitsaufnahme
des Holzes wird die Luftfeuchtigkeit in dein Raunte nicht nachteilig beeinflußt,
weil stets frische Luft durch die Klimaanlage hindurch in den Rauen gelangt und
andererseits eine gleiche Luftmenge durch den Trockenkanal abzielet.
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Von diesem \"erfahren, klimatisierte Luft vom Verleimraum durch den
Trockenkanal der Furniere zum Schälraum strömen zu lassen, wobei die I@urnicre diesem
Strome entgegengeführt «-erden, ist bisher kein Gebrauch Beinacht, wenn auch bekannt
ist, die warme Luft in einen Trockenkanal dort eintreten zu lassen, wo die `Vagen
mit den Furnieren den Trockenkanal verlassen.
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helöst wird die Aufgabe erst dadurch, daß (ler Trockenkanal gleichzeitig
den Zugangs-\\-e- des Furnierholzes vorn Schälrauen zum
Verleimraum
und gleichzeitig den Abströinungskanal für die in den Verleimraum hineingedrückte
klimatisierte Luft bildet.
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Als Verleimraum c ist derjenige Raum bezeichnet, in welchem die Furniere
zusammengelegt werden, wo. also beispielsweise die Furniere mit den Kunstharzfilmen
zusammen aufgeschichtet werden. Es ist nicht unbedingt nötig, daß die Verleimpresse
auch in diesem Raum steht, denn die aufeinandergelegten Furniere, die der Luft kaum
noch eine nennenswerte Angriffsfläche bieten, können auch schnell aus dem klimatisierten
Raume herausgeschoben und in die außerhalb des Raumes aufgestellte Presse eingefahren
werden.
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Besonders im Winter bei niedriger Außentemperatur muß die in der Klimaanlage
erwärmte Luft mit Feuchtigkeit angereichert werden, um den gewollten Feuchtigkeitsgrad
zu erzielen. Dies kann beim Gegenstand der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise dadurch geschehen, daß man der von außen der Klimaanlage zugeführten Luft
einen Teil der Luft beimischt, die man aus dem Kanal e in der Nähe seines Luftaustrittsendes
durch die Leitung g entnimmt. Die Luft ist an diesem Ende warm und feucht, und daher
geeignet, die Feuchtigkeit der dem Raume zugeführten Luft zu* erhöhen. Außerdem
hat sie aber einen beträchtlichen Wärmeinhalt, welcher der dem Verleimraum zugeführten
Mischluft zugute kommt, so daß für die Aufheizung der dem Verlei:mraum zuzuführenden
Luft eine sehr viel kleinere Wärmemenge erforderlich ist, als wenn man die ganze
Luftmenge von außen entnehmen und die der Luft zuzuführende Feuchtigkeit durch Verdampfen
oder Verdunsten erzeugen würde. Hierdurch ergibt sich ein zusätzlicher und wesentlicher
Vorteil.