DE639780C - Fernmeldekabel fuer Vierdrahttraegerfrequenzbetrieb - Google Patents

Description

Wenn man ein Fernmeldekabel zugleich mit Niederfrequenz und mit Trägerfrequenz betreiben will, kann man wegen der geringeren Anforderung an die Kabelgüte so vorgehen, daß man, insbesondere sobald es sich um Vierdrahtbetrieb handelt, auf den gleichen Adern mit Niederfrequenz in der einen Sprechrichtung und mit Trägerfrequenz in der entgegengesetzten Richtung arbeitet. Dabei ergeben sich aber für die Ausbildung der Verstärkerämter insofern" Schwierigkeiten, als für sämtliche Sprechbänder selbständige Verstärkersätze vorgesehen werden müssen. Dieser Nachteil ist bei den bekannten Fernsprechkabeln für Vierdrahtbetrieb, bei denen die Adern der beiden Sprechrichtungen zu besonderen Richtungsbündeln zusammengefaßt und diese Bündel im Kabel nebeneinander angeordnet sind, vermieden, sobald man, was bei ihnen im Gegensatz zu anderen Kabeln nicht nur möglich, sondern auch besonders einfach ist, in bekannter Weise die Trägerfrequenzbänder einer bestimmten Sprechrichtung auf die zu Richtungsbündeln zusammengefaßten Adern der gleichen Niederfrequenzrichtung legt. Man könnte dabei an sich, falls nur einzelne Adern mit Trägerfrequenzbändern belegt werden, diese Adern beliebig innerhalb des Kabels symmetrisch anordnen, wobei es nur darauf ankommen würde, daß die zu einer bestimmten Sprechrichtung gehörenden Adern dieser Trägerfrequenzkreise auch in den Richtungsbündeln der gleichen Sprechrichtung wie die nicht mit Trägerfrequenz betriebenen Kreise liegen.

Für die Verbindung der Kontinente untereinander ist es nun notwendig geworden, Verbindungsleitungen zu schaffen, die mit großer Übertragungsgeschwindigkeit arbeiten, damit die Übertragungszeiten für ein Gesprach unter einem gewissen Wert bleiben. Die hierfür benutzten Leitungen werden im allgemeinen induktiv schwächer als andere Leitungen belastet und eignen sich infolgedessen für die gleichzeitige Übertragung einer Vielzahl von Trägerfrequenzbändern.

Bei Fernmeldekabeln für Vierdrahtträgerfrequenzbetrieb mit Trennung der Gesprächsrichtungen, bei denen die Adergruppen in den beiden Sprechrichtungen zu besonderen Bündein verseilt sind, sind die Weltverkehrsleitungen auf die vorhandenen Bündel gemäß der Erfindung derart verteilt, daß in jedem Bündel die Weltverkehrsleitungen zentral bzw. symmetrisch zueinander angeordnet sind. Dadurch wird das Gegennebensprechen zwischen ihnen außerordentlich vermindert, weil die Weltverkehrsleitungen hierdurch unter sich einen möglichst großen Abstand voneinander erhalten. Es empfiehlt sich, in jedem Bündel eine Weltverkehrsleitung zentral anzuordnen. Bei Kabeln, bei denen

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ernst Fischer in Berlin-Lichterfelde.

mehr Weltverkehrsleitungen als Bündel vor-. handen sind, empfiehlt es sich, mehrere Weltverkehrsleitungen innerhalb der Bündel mit^ möglichst großem Abstand und vorzugsweise symmetrisch zueinander anzuordnen. "$s/ Bei der Zusammenfassung der Weltverkehrs^ί leitungen zu Übertragungskreisen, die also je aus einer A- und einer 5-Sprechrichtung bestehen, kann man bei den gemäß der Erfindung ausgebildeten Kabeln mit besonderem Vorteil derart vorgehen, daß man diejenigen verschiedenen Sprechrichtungen zugehörigen Weltverkehrsleitungen, zwischen denen die Nebensprechstörung am größten ist, zu einem Übertragungskreis zusammenfaßt. In diesem Fall wird nämlich das geringe Nebensprechen nur als Echodämpfung innerhalb des Vierdrahtkreises wirksam, welcher Fall ini allgemeinen bei den Kreisen eintritt, die die geringste Entfernung voneinander haben.

Die Anwendung dieses Gedankens soll an

Hand der Zeichnung an einem Kabel gezeigt werden, bei dem die Adern in den beiden Sprechrichtungen in einzelne Bündel aufgeteilt sind.

Um einen zentralen Kabelkern ι ist eine aus Bündeln bestehende Verseillage angeordnet, deren Lagenteile2 und 3 je einer,Sprechrichtung zugehören und an den Stellen 4 und S zusammenstoßen. Jedes dieser halbkreisförmigen Lagenteile besteht aus mehreren, z.B. sechs Bündeln 21 bis 26 bzw. 31 bis 36. In jedem dieser Bündel befindet sich je eine Weltverkehrsleitung, die z. B. in jedem Bündel zentral angeordnet ist. Faßt man die Weltverkehrsleitungen in den Bündeln 21 und 31 und in entsprechender Weise die Leitungen in den anderen Bündeln, also z. B. 26 und 36, zu einem Übertragungskreis zusammen, so tritt das zwischen den in 21 und 31 befindlichen Weltverkehrsleitungen bestehende Nebensprechen nur als Echodämpfung auf. Dieser Vorteil ist für sämtliche über die einander zugeordneten Weltverkehrsleitungen übertragenen Trägerfrequenzbänder vorhanden.

Die Ausbildung des beim Ausführungsbeispiel der Zeichnung vorhandenen zentralen ._H.Kabelkerns 1 hat mit der Erfindung nichts

tun und kann deshalb beliebig sein. Der abelkern besteht im vorliegenden Fall aus ^i Lagen von Verseilelementen, z.B. Diesel-Vftrst-Martin-Vierern, die ein zentrales Verseilelement umgeben. Zwei Verseilelemente in 'der ersten Lage sind durch zwei Sondersprechkreise 6 und 7 ersetzt. Sowohl zwischen den Sprechrichtungen, z. B. an den Stellen 4 und 5, also auch zwischen dem zentralen Kabelkern 1 und den ihn umgebenden Bündeln 21 bis 36 können gegebenenfalls elektromagnetische und/oder elektrostatische Schirme angeordnet sein.

Die Anordnung von mehreren, z. B. drei Weltverkehrsleitungen in den Bündeln 21 bis 36 ist beispielsweise in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt. Die Weltverkehrsleitungen 41, 42 und 43 sind durch die zu anderen Vierdrahtkreisen gehörigen Leitungen bzw. Adern 44, 45, 46 und 47 getrennt.

Die Kabel gemäß der Erfindung können in beliebiger Weise belastet oder auch unbelastet sein.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Fernmeldekabel für Vierdrahtträgerfrequenzbetrieb mit Trennung der Gesprächsrichtungen, bei dem die Ader-

. gruppen in den beiden Sprechrichtungen zu besonderen Bündeln verseilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Weltverkehrsleitungen auf die vorhandenen Bündel derart verteilt sind, daß in jedem Bündel die Weltverkehrsleitungen zentral bzw. symmetrisch zueinander angeordnet sind.

2. Fernmeldekabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Sprechrichtungen zugehörigen Weltverkehrsleitungen, zwischen denen die Nebensprechstörung am größten ist, je zu einem Übertragungskreis zusammengefaßt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen