-
Schuhwerknähmaschine Die Erfindung betrifft eine Schuhwerknähmaschine,
und zwar eine sogenannte Doppelmaschine, d. h. eine solche, die zum Annähen von
Laufsohlen an den Rahmen von Rahmenschuhen dient. Diese Nähmaschine ist. mit einer
gebogenen Nadel und einer gebogenen Ahle ausgestattet und weist Schwingträger für
die Nadel und Ahle auf und Einrichtungen, die eine gegenseitige Verstellung der
einzelnen Stichbildungswerkzeuge voneinander ermöglichen. Es sind an sich schon
Schuhwerknähmaschinen, insbesondere Doppelmaschinen, bekanntgeworden, bei denen
der Antrieb der Stichbildungswerkzeuge mit Hilfe von Schubkurbeln erfolgt. Gemäß
der Erfindung sind die Schubkurbelantriebe der Stichbildungswerkzeuge so ausgebildet,
daß ein genaues Zusammenarbeiten der einzelnen Stichbildungswerkzeuge besonders
sicher gewährleistet ist. Um dies zu erreichen, ist geinäß der Erfindung der feste
Schwingpunkt der Leitkoppel für den Ahlenantrieb zwecks Einstellung der Ahlenlage
verstellbar.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung bezieht sich auf die besondere
Betätigungsvorrichtung für den Fadeneinleger, dessen gute und sichere Arbeitsweise
in Verbindung mit den übrigen Stichbildungswerkzeugen von besonderer Wichtigkeit
ist. Gemäß der Erfindung sitzt der als doppelarmiger Hebel ausgebildete Träger des
Fadeneinlegers drehbar auf einer exzentrisch gelagerten, von einem Kurbelantrieb
in Schwingdrehung versetzten Scheibe und wird an seinem freien Ende mittels einer
Kulissenführung geführt, so daß dem Fadeneinleger beim Ausschwingen der Scheibe
eine im wesentlichen halbovalförinige Schwingbewegung erteilt wird. Eine solche
ist insbesondere bei schnellaufenden Nähmaschinen wesentlich vorteilhafter als eine
Bewegung des Fadeneinlegers in einer geschlossenen kurvenförmigen Bahn von unregelmäßiger
Gestalt, wie sie bei einer bekannten Maschine von zwei umlaufenden Exzentern abgeleitet
wird. Dabei wird diese halbovalförmige Schwingbewegung beim Erfindungsgegenstand
unter Verwendung eines besonderen Schubkurbel-Exzenterantriebes, der gegenüber den
hierfür bekannten Kurven-oder Nockenantrieben sanfter arbeitet, erzielt. In den
Zeichnungen ist: Fig. r eine Vorderansicht des Maschinenkopfes, Fig.2 eine Rückansicht
des Maschinenkopfes, Fig. 3 eine Ansicht des Ahlenantriebes, Fig. 3 a ein Querschnitt
durch die Zapfen 93a und 94a in Fig. 3, Fig. q. eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht.
Fig. 5 bis 9 sind Einzelansichten des Fadeneirilegerantriebes, davon Fig.6 ein Schnitt
nach der Linie 6-6 der Fig. 5.
-
In dem Maschinengestell 2o ist in Lagern 2 r eine Treibwelle 22 eingesetzt
(Fig. 2). Über
der Treibwelle befindet sich eine parallele Welle
23, im=ffölgeiideri .ähwelle genannt, die von Lagerböcken 2d,_23, 26. getragen wird.
-
Die beiden -Wellen - stehen miteinander iri', Treibverbindung, und
zwar befinden sich äu den beiden Enden der Treibwelle 22'Kurbeli-# 27 und 28 und
an den beiden Enden der Näh= welle 23 entsprechende Kurbeln 29, 3o. Die Kurbeln.27,
29 bzw. 28, 30 sind durch Stangen 31 bzw. 32 miteinander verbunden. Die Kurbelpaare
sind ungefähr um 9o° zueinander versetzt, so daß nicht beide gleichzeitig in Totpunktlage
sind. Durch diesen Wellenantrieb wird ein ruhigerer, erschütterungsfreier Lauf erzielt.
Die Kurbeln besitzen vorzugsweise Gegengewichte.
-
Die Nähwelle 23 trägt an ihrem linken Ende ein Handrad 34 (Fis. 1).
-Zwischen den Lagerböcken 24 und 25 (Fis. 2) sitzt an der Welle 23 eine Kurbel
35 für den Nadel- und Nadelführerantrieb. Zwischen den Lagerböcken 25 und 26 sitzen
-an der Nähwelle weiterhin eine Kurbel 36 für den Ahlenantrieb und den Werkstücktransport
und eine Kurbel 37 zum Betätigen des Fadeneinlegers. Die Nähwelle 23 trägt ebenfalls
ein Zahnrad 38, das den Greifer betätigt, und schließlich befindet sich zwischen
dem Zahnrad und der Kurbel 35 ein Nocken 39 zum Steuern eines die Nadel und den
Nadelführer tragenden Blockes. Die Treibwelle 22 trägt einen Exzenter, durch den
der Fadenanzieher betätigt wird. Der Werkstückträger A (Fis. i) ist fest an dem
Maschinengestell angeordnet. Oberhalb des Werkstückträgers befindet sich ein Presserfüß
B (Fis. i), der in bekannter Weise zum Festklemmen des Werkstfickes gegen den Werkstückträger
betätigt wird. Die Hakennadel C (Fis. 1) ist bogenförmig und dringt von oben in
das Werkstück ein. Die Nadel sitzt an einem Träger Cl, der um eine über der Nähstelle
gelegene Achse schwingt. Mit der Nadel . wirkt ein Nadelführer D zusammen (Fis.
i), der an einem um die Achse des Nadelträgers der schwingenden Träger D1 angebracht
ist.
-
Die Ahle F (Fis. 3) sitzt an einem Träger F1 und schwingt um dieselbe
Achse wie die Nadel und wird, während sie sich in dem Werkstück befindet, in der
Vorschubrichtung zum Transport des Werkstückes bewegt. Die Maschine besitzt weiterhin
einen zylindrischen Vorschubschieber G (Fis. 3 und 4), der längs einer Stange 121
(Fis. i) beweglich ist. Eine Schwingbewegung des Vors chubschiebers wird durch einen
rückwärtigen Fortsatz Gi (Fis. 4) verhindert, der in eine waagerechte Führung 122
eingreift. Der schwingende Ahlenträger F' ist an dem Vorderende des Vorschubschiebers
befestigt (Fis. 3).
-
Der Fadeneinleger H (Fis. 5) sitzt an einem Trägerarm HI, der eine
vergrößerte Nabe H= und einen FührungsfortsatzH3 aufweist. Ein Fadenfinger I (Fig.
i) wirkt mit dem Faden-''eznleger in bekannter Weise zum Einfädeln adel zusammen.
Der Fadenanzieher I i) gibt, wenn die Fadenschleife über den L"xreifer gleitet,
Faden ab und zieht dann in bekannter Weise den Faden zum Ein- und Festziehen des
Stiches an. Der Greifer sitzt an einer Welle K2. (Fig. i), die dauernd in gleicher
Geschwindigkeit gedreht wird. Der Greifer beschreibt während einer Gesamtstichperiode
drei Umdrehungen. Die Drehungsachse des Greifers ragt schräg nach oben, so daß die
Greiferspitze nach dem Erfassen des Nadelfadens diesen schräg aufwärts zieht, so
daß das Ausheben der Fadenschleife aus dem Nadelhaken erleichtert wird.
-
Die Maschine' besitzt weiterhin bekannte Fadenspann-, Fädensperr-
und Fadenmeßv orrichtungen.
-
In den Zeichnungen sind die Maschine und Nähwerkzeuge in Ruhestellung
dargestellt. Der Ahlenantrieb ist in Fig. 3 und 4. dargestellt. Wie bereits erwähnt,
wird die Ahle von der Kurbel 36 aus betätigt. Eine Koppel 8o verbindet, die Kurbel
mit einer um einen Zapfen 82 schwingbaren Leitkoppel 81, die die Bewegungen des
freien Endes der Koppel bestimmt. Zwecks Veränderung der Anfangsstellung der Ahle
und ihrer Hublänge sitzt der Schwingpunkt 82 an dem kleinen Arm eines bei 84 drehbaren
Hebels, dessen anderer Arm durch eine Schraubenvorrichtung 85 verstellt werden kann.
Ein um die Drehverbindung zwischen der Koppel 8o und der Leitkoppel 81 drehbarer
Lenker 87 ist mit einem Block 88 drehbar verbunden. Der Block 88 ist in einer Führung
89 gleitbar und ist durch einen Lenker 9o mit dem Ahlenträger F1 verbunden.
-
Die Vorschubbewegung, d. h. die Zinks-und Rechtsbewegung des Vorschubschiebers
G, an dem die Ahle befestigt ist, wird ebenfalls von der Kurbel 36 aus unter
Vermittlung einer zweiten Koppel 92 (Fis. 3, 3 a und q.) abgeleitet. Die Koppel
92 ist bei 93a mit einem schwingenden Arm 93 drehbar verbunden. An der Drehverbindung
93a Zwischen der Koppel 92 und dem Arm 93 sind zwei Exzenterscheiben94 angeordnet
(Fig.3a). Diese Scheiben sind bei 94a mit zwei Ansätzen 92a der Koppel fest verbunden.
Ein kulissenartiger Gabelarm 95 umgibt die Exzenterscheiben und ist mit seinem anderen
Ende an einem Block 96 (Fis. q.) drehbar, der in einer Bogenführung 97 in einer
festen Konsole 98 gleitbar ist. Ein Lenker 99 verbindet den Block mit einem Hebelarm
i oo, der an einer Welle ioi festgeklemmt ist. Die Welle
ior trägt
weiterhin einen Arm rot, dessen Oberende durch einen Lenker 103 mit einem Schwingarm
io4 verbunden ist. Der Schwingarm 104 sitzt an einer Welle 1o5, die ebenfalls einen
Schwingarm 1o6 trägt. Der Arm i o6 besitzt an seinem Vorderende ein,. Doppelgabel
107, die zwei Blöcke lob umfaßt. Die Blöcke i o8 sind an einer in Lagern
i io, i i i eingesetzten Gleitstange log drehbar befestigt. Die Stange log trägt
an ihrem Oberende eine Gabel i 12, die einen Bolzen 113 umfaßt. Der Bolzen 113 sitzt
in einem Schlitz i 14 (Fig. r) in dem waagerechten Arm r 15 eines bei 116 an dem
Maschinengestell drehbaren Winkelhebels, dessen aufrechter Arm 117 geschlitzt ist.
Ein Block i 18 ist in dem Schlitz des Armes 117 zur Veränderung der. Vorschublänge
und Stichlänge verstellbar. Ein Lenker 119 verbindet den Block 118 mit Ansätzen
120 des Vorschubs chiebers G.
-
Wie bereits erwähnt, sitzt der Fadeneinleger H an einem Hebel Hl,
der um eine Nabe H° schwingt. Die Nabe besitzt einen Führungsansatz H3 und ist an
einer Scheibe 12-5 (Fig. 9) frei drehbar. Die Scheibe ist an einem Bolzen 126 in
einer Konsole., 127 (Fig. 5) drehbar. Der Bolzen 126 ist exzentrisch in der Scheibe
125 angeordnet, so daß die Nabe Hz durch die Exzenterbewegungen der Scheibe
entsprechend beeinflußt wird. Der Bolzen 126 ist schräg angeordnet (Fig. 5), und
der Schleifeneinleger schwingt in einer zu dem Bolzen 126 senkrechten Ebene.
-
Die Scheibe 1-95 wird durch einen unteren Flansch 128 geschwungen,
der durch ein Kugelgelenk 129 durch noch zu beschreibende Zwischenglieder mit der
Kurbel 37 an der Nähwelle verbunden ist. Die Exzentrizität des Teiles 125
bezüglich seines Trägerflansches 128 kann durch eine Verstellvorrichtung 130 (Fig.
5 und 9) verändert werden.
-
In dem Führungsansatz H3 des Schleifeneinlegers befindet sich ein
Längsschlitz, in dem ein Block 131 sitzt (Fig. 9). Der Block ist an einem an einer
Konsole 133 festen Bolzen 132 drehbar (Fig. 5 und 9). Schwingt der Exzenter 125
nach hinten, so schwingt der Führungsansatz H3 um den Bolzen 132 des Blockes 131,
so daß der Fadeneinlegerhebel, während er sich in Längsrichtung bewegt, um den Drehpunkt
132 schwingt. Durch diese beiden Bewegungskomponenten wird der Fadeneinleger in
einer in Fig. 5 und 9 mit 135 bezeichneten Bahn bewegt. Die Bewegung des Fadeneinlegers
gegen die Nadel hin geht verhältnismäßig schnell vor sich, während die Rückwärtsbewegung
verhältnismäßig langsam ist.
-
Der Fadeneinleger ist mit der Kurbel 37
wie folgt verbunden.
Die Kurbel 37 trägt eine Koppel 137, die eine linke Gabel 138 und eine rechte
Gabel 139 besitzt (Fig. 5 bis 9). Wie in Fig. 6 dargestellt, sind die beiden
Gabeln 138, 139 miteinander verbunden, und zwar durch einen Bolzen an der Gabel
138, einen sphärischen Teil 1q.2 und einen bezüglich des Bolzens 141 exzentrisch
versetzten Bolzen z43 an der Gabel 139. Um den Bolzen 141 ist ein Arm 144 drehbar,
der mit seinem Oberende um einen festen Bolzen 145 schwingt und somit die Bewegungen
der Koppel 137 bei der Umdrehung der Kurbel bestimmt. Ein Kragen 147 sitzt an dem
Bolzen 143 und wird von einer Gabel 153 erfaßt.
-
Mit dem sphärischen Teil 1422 steht ein Kopf 149 einer schrägen Stange
15o universalgelenkartig in Eingriff. An ihrem Vorderende besitzt die Stange 15o
einen Kopf 151, der. mit der Kugel 129 des exzentrischen Flansches 128. des Fadeneinlegers
universalgelenkartig in Eingriff steht. Der Kopf 151 wird durch eine Platte 152
in Eingriff mit der Kugel 129 gehalten. Auf Grund dieser Anordnung wird die Schwingbewegung
der Drehverbindung zwischen der Koppel 137 und dem Arm 144 auf den Exzenter 125
übertragen, der dann den Fadeneinleger, wie beschrieben, betätigt.
-
Die den Kragen 147 des Bolzens 143 umfassende Gabel 153 ist an ihrem
anderen Ende durch eine Schraube 154 mit der Verbindungsstange 15o verbunden (Fig.
5). An der linken Seite des Kopfes 149 befindet sich ein Kragen 155 (Fig.6) und
bildet einen Teil der mit dem sphärischen Teil 142 in Eingriff tretenden Fläche.
Der Kragen 155 wird durch Verbindung mit der Stange 15o mittels Schraube 154 gegen
Drehung gehalten. Der Teil 1.1.2 besitzt einen Fortsatz 157 mit zwei Ansätzen 158,
die die linke Gabel 138 der Koppel 137 umfassen und somit Drehung des Teiles 142
und der Bolzen 141, 143 bezüglich der Koppel 137 verhindern.