DE632284C - Platin-Silber-Legierungen - Google Patents
Platin-Silber-LegierungenInfo
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- DE632284C DE632284C DEH140570D DEH0140570D DE632284C DE 632284 C DE632284 C DE 632284C DE H140570 D DEH140570 D DE H140570D DE H0140570 D DEH0140570 D DE H0140570D DE 632284 C DE632284 C DE 632284C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C5/00—Alloys based on noble metals
- C22C5/04—Alloys based on a platinum group metal
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
6. JULI 1936
PATENTSCHRIFT
JVl 632284 KLASSE 4Od GRUPPE
W. C. Heraeus G. m. b. H. in Hanau a. M.*) Platin-Silber-Legierungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4.JuIi 1934 ab
Durch, die Untersuchungen von Johanns ο η und Linde sind die Zustandsdiagramme
der binären Legierungen von Pt-Au und Pt-Ag bekanntgeworden, wobei sich heraus-S
stellte, daß die Legierungen in einem weiten Bereich eine Mischungslücke bildeten, so daß
das Gefüge eine heterogene Zusammensetzung aufwies. Erwartungsgemäß ergab sich dann
auch für diese Legierungen, daß sie bei ent-
1G sprechender thermischer Behandlung in erheblichem
Maße der Vergütung zugänglich waren.
Man hätte ferner erwarten dürfen, daß, da die beiden binären Legierungssysteme eine
Mischungslücke aufwiesen und vergütbar waren, auch die ternären Legierungen, bestehend
aus Pt, Au und Ag, härtbar sein würden. Indessen hat sich herausgestellt, daß schon ganz geringe Mengen Ag oder Au einer
binären Pt-Au- bzw. Pt-Ag-Legierung zugesetzt, die Härtbarkeit' sehr erheblich herabsetzen
oder ganz aufheben. In der beiliegenden Abbildung sind in der üblichen Form der Darstellung von ternären Legierungen
die Schmelzdiagramme aufgezeichnet. Auf den ersten Blick hin wird jeder Fachmann
vermuten, daß Legierungen, die mitten im heterogenen Gebiet der binären Legierungen
liegen, auch bei Hinzufügung der dritten Komponente ihre Eigenschaften nicht merklich
verändern werden. Während aber z. B. eine Legierung, die aus 7 ο o/o Au und 3 ο o/o Pt
besteht (im abgebildeten Diagramm kennzeichnet sich die Lage dieser Legierung durch
den Punkt 2), im weichen Zustand eine Härte von etwa 115 kg/mm2 hat, steigt sie im harten
auf 200 kg/mm2 und darüber. Fügt man dieser Legierung 50/0 Ag hinzu (in der Abbildung
mit Legierung Nr. 1 bezeichnet), so geht praktisch ihre Vergütbarkeit verloren.
Ein anderes ■ Beispiel ist die Legierung Nr. 3, 800/0 Pt, 200/0 Au; während sie im
weichen Zustand eine Härte von 150 bis 160 kg/mm2 aufweist, steigt sie im harten
auf 380 kg/mm2 und darüber. Dagegen härtet eine Legierung aus 8 ο 0/0 Pt, 150/0 Au und 50/0
Ag nur von 165 auf 200 kg/mm2 (Legierung 4). Ähnliches gilt für die Pt-Ag-Legierungen,
wo z. B. eine Legierung (Nr. 8) aus 90O/0 Pt mit 10O/0 Ag von 200 auf 324kg/mm2
ihre Härte steigert, während ein geringer Au-Zusatz schon ein merkliches Herabgehen
der Vergütbarkeit zur Folge hat. Auch eine Legierung von 3 ο 0/0 Pt und 60 0/0 Au sowie
ι ο 0/0 Ag verändert ihre Härte lediglich von 115 auf 140 kg/mm2 (Legierung 6). Selbst
eine Legierung, die aus 450/0 Pt, 250/0 Au
und 300/0 Ag besteht, ist nur sehr wenig,'der
Vergütbarkeit zugänglich, während eine Legierung, die aus 50O/0 Pt und 500/0 Ag be-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Otto Feußner in Hanau a. M.
steht, im weichen Zustand die Härte von
115 kg/mm2 hat, um im harten auf
200 kg/mm2 und darüber zu steigen.
War dieser Verlust an Vergütbarkeit bei den ternären Legierungen aus Pt-Ag-Au schon
eine große Überraschung, so hatten weiter angestellte Untersuchungen das noch erstaunlichere
Ergebnis, daß auch Platinbeimetalle/ wie Jr und Rh3 einen fast vollständigen Verlust
der Vergütbarkeit bewirken, falls sie zu Pt-Au oder Pt-Ag hinzugefügt werden. Diese
Erscheinung tritt auf, obwohl bekannt ist, daß diese Metalle mit Au bzw. Ag nur dn
einem ganz kleinen Anfangsbereich homogene '5 Mischkristalle bilden, mithin keine Eigenschaften
aufweisen, die auf ein Schließen des heterogenen Gebiets in dem Dreistofflegierungssystem
Pt-Ag-Au hindeuten.
Übrigens hat das Cu eine ganz ähnliche Wirkung wie Au bzw. Ag, wenn man es
binären Pt-Ag- bzw. Pt-Au-Legierungen hinzufügt, nur steigt die Ausgangshärte beim
Hinzufügen von Cu wesentlich stärker an, so daß man auf diese Art von Natur aus sehr
harte Legierungen herstellen kann.
Im Gegensatz zu Pt ist vom Pd bekannt, daß es mit Au und Ag eine fortlaufende Reihe
von Mischkristallen bildet,· diese Legierungen sind daher nicht ohne weiteres der Vergiitbarkeit
durch thermische Behandlung zugänglich. Es lag daher die Vermutung nahe, daß beim Hinzufügen von Pd zu den binären Legierungen
die Vergütbarkeit sehr bald völlig verlorengehen würde, da von dem Pd erwartet werden konnte, daß es die Mischungslücke
schließen würde. Abweichend hiervon hat sich nun gezeigt, daß genau-das Gegenteil der
Fall ist, indem selbst Pd-Zusätze von 500/0
zu Pt-Ag- und Pt-Au-Legierungen die Vergütbarkeit nur wenig beeinflussen. Noch überraschender
aber war, daß die ternären Pt-Au-Ag-Legierungen, die nur wenig oder gar nicht
der Vergütbarkeit zugänglich sind, durcheinen Pd-Gehalt wieder in erheblichem Maße vergütbar
werden. Während z. B. eine Legierung, die nur 27,50/0 Pt, Rest Gold enthält, kaum noch vergütbar ist, steigt bei einer Legierung,
die 27,50/0 Pt, 650/0 Au, 7,50/0 Pd hat, die Härte von 120 auf 170 kg/mm2.
Ebenso erhöht sich die Härte bei einer Legierung van 30O/0 Pt, 20O/0 Pd und 500/0
Au von 160 kg/mm2 im weichen Zustand auf 225 kg/mm2 und mehr.
Durch Hinzufügung von Pd zu den ternären Pt-Au-Ag-Legierungen entstehen vergütbare
Vierstofflegierungen. So hat eine Legierung aus 27,50/0 Pt, ι bis oO/0 Pd, 57,50/0
Au und 50/0 Ag eine Härte von 115 kg/mm2 im weichen Zustand, die auf 180 kg/mm2 und
darüber im harten steigt. Die Vergütung geschieht auf dem bekannten Wege, indem man
die Legierung zunächst bei hoher Temperatur von 7000 und darüber glüht und abschreckt
und sie dann einige Zeit bei einer tieferen Temperatur von 350 bis 7000 tempert. Hierbei
steigt die Härte bis auf die oben angegebenen Werte an, und zwar im allgemeinen desto schneller, je höher die Temperatur ist.
Ein zu langes Tempern bei hoher Temperatur empfiehlt sich im allgemeinen deshalb nicht,
weil die Legierung nach Erreichung eines Höchstwertes in ihrer Härte wieder zu verlieren
pflegt. Daher wird empfohlen, die Legierung bei einer Temperatur von etwa 6oo° während ι bis 3 Stunden zur Erreichung
der günstigsten Härtwerte zu tempern.
Claims (1)
- Patentanspruch:Diev Anwendung eines Vergütungsverfahrens, bestehend aus Glühen bei 7000 und darüber. Abschrecken und darauffolgendem Tempern bei 350 bis 700° auf Legierungen mit einem Gehalt von 7 bis 750/0 Silber und/oder Gold, 1 bis 500/0 Palladium, Rest Platin.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH140570D DE632284C (de) | 1934-07-04 | 1934-07-04 | Platin-Silber-Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH140570D DE632284C (de) | 1934-07-04 | 1934-07-04 | Platin-Silber-Legierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE632284C true DE632284C (de) | 1936-07-06 |
Family
ID=7178478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH140570D Expired DE632284C (de) | 1934-07-04 | 1934-07-04 | Platin-Silber-Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE632284C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE841363C (de) * | 1939-09-13 | 1952-06-16 | Baker & Company | Verwendung von Edelmetall-Legierungen fuer zahntechnische Gegenstaende |
DE102008011355A1 (de) * | 2008-02-27 | 2009-09-10 | Burger, Bernhard, Dr. | Platinlegierung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und ein aus der Platinlegierung hergestelltes Schmuckstück, insbesondere einen Trauring |
-
1934
- 1934-07-04 DE DEH140570D patent/DE632284C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE841363C (de) * | 1939-09-13 | 1952-06-16 | Baker & Company | Verwendung von Edelmetall-Legierungen fuer zahntechnische Gegenstaende |
DE102008011355A1 (de) * | 2008-02-27 | 2009-09-10 | Burger, Bernhard, Dr. | Platinlegierung sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und ein aus der Platinlegierung hergestelltes Schmuckstück, insbesondere einen Trauring |
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