Verfahren zur Herstellung vergütbarer Edelmetallegierungen. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung vergütbarer Edel metallegierungen, wonach eine Legierung, welche neben andern Edelmetallen, wie Gold und Silber, bis 25% Metalle der Platin gruppe, wie zum Beispiel Platin, Palladium, Iridium, enthält und welche weder an sich vergütbar ist, noch deren grösster Bestand teil in binären Kombinationen mit einem der weiteren Bestandteile vergütbar ist,
Me talle in zur Vergütung ausreichenden Men- Y;en, welche mit den einzelnen Komponenten jeweils Vergütungen nicht bewirken, zu legiert werden.<B>-.</B>
Es ist bekannt, dass man Edelmetall legierungen bestimmter Zusammensetzung vergüten kann. Unter Vergütung wird hier bei die Eigenschaft der Legierung verstan den, beim Erhitzen auf bestimmte, verhält nismässig hohe Temperaturen, zum Beispiel auf Temperaturen, welche nicht weit unter halb des Schmelzpunktes derselben liegen, und darauf folgendes Abschrecken zu er weichen und beim Erhitzen der so vorbehan delten Legierungen auf gewisse niedriger liegende Temperaturen wieder zu erhärten. Derartige Legierungen besitzen den Vorzug, dass sie nach erfolgter Erweichung mecha nisch weiter verarbeitet werden können und dann, durch Nacherhitzung auf passende Temperaturgrade wieder gehärtet und ver festigt werden können.
Als vergütbar im oben erwähnten Sinne sind zum Beispiel Gold-Platin-Legierungen zu bezeichnen, sofern ihr Platingehalt eine bestimmte Höhe hat. Obschon diese Legie rungen bei einem Platingehalt von 20% be reits in geringem Masse die Eigenschaft der Vergütbarkeit aufweisen, sind sie erst ober halb 25 % Platin als vergütbar zu be zeichnen.
Gold-Platin-Legierungen dagegen, welche weniger als 20 % Platin enthalten,- sind nicht vergütbar. Sie können jedoch- durch Legie- rungszusätze nach dem vorliegenden Verfah ren ebenfalls vergütbar gemacht werden.
Ausser Bestandteilen, wie Gold, Silber, Platin und andern Metallen der Platingruppe kann die Legierung noch andere Metalle, wie zum Beispiel Kupfer, oder andere Edel metalle enthalten. Als die Vergütung be wirkende Metalle kommen zum Beispiel in Betracht: Eisen und verwandte Metalle, wie zum Beispiel Nickel, Kobalt, Chrom usw., ferner Zink und verwandte Metalle, wie zum Beispiel Cadmium, Magnesium, Zinn, Beryl lium usw. Es können mehrere dieser Metalle zulegiert werden.
Die Menge der mit bis<B>25%</B> Metallen der Platingruppe legierten Metalle, wie zum Beispiel Gold, Silber und dergleichen, kann zum Beispiel 60 bis nahezu<B>100%</B> betragen.
Die die Vergütung bewirkenden Metalle, wie Eisen, Zink usw., können zum Beispiel in Mengen von e0,05 bis<B>8%,</B> gegebenenfalls auch in geringeren oder grösseren Mengen, vorhanden sein. Es hat sich gezeigt, dass bei Verwendung von Eisen und verwandter Me talle geringere Mengen, zum Beispiel solche von 0,05 bis 0,5 %, genügen, um die er strebte Wirkung zu erzielen, während bei Verwendung von Zink und verwandter Me talle etwas grössere Mengen erforderlich sind.
Die Wirkung der Zusatzmetalle, wie Eisen. Zink iisw., dürfte :darauf beruhen, dass dieselben befähigt sind, Verbindungen mit gewissen Edelmetallen, insbesondere den Metallen der Platingruppe, zu bilden, wel che bei höheren Temperaturen, zum Beispiel solchen von 900 C, in den die Hauptbestand teile der Legierung bildenden Metallen, wie Gold, Silber und dergleichen, stärker löslich sind als bei tieferen Temperaturen, zum Bei spiel solchen von etwa. 500 C.
Hierauf dürfte es zurückzuführen sein, dass die er findungsgemäss hergestellten Legierungen die Fähigkeit besitzen, bei höheren Temperatu ren, zum Beispiel solchen von etwa 900 C, feste Lösungen zu bilden, welche nach er folgter Abschreckung weiche, der mechani schen Bearbeitung leicht zugängliche Pro- dukte .darstellen und welche bei na.chträg- lichem Erhitzen auf niedrigere Temperatu ren, zum Beispiel auf solche von 500 C.
Härtung und Verfestigung erfahren, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Verbindungen zwischen Zusatzmetallen, wie zum Beispiel Eisen, und Bestandteilen der Edelmetallegierungen, wie zum Beispiel Platin und Platinmetallen, hierbei sich aus der übersättigten Lösung ausscheiden.
<I>Beispiele:</I> 1. Eine Legierung, bestehend aus 89,877,1 Au, 9,92% Pt, wird mit 0,2l /o Fe legiert..
Dieselbe zeigt, bei Temperaturen von etwa <B>900'</B> C geglüht und abgeschreckt, Erwei chung, und das erweichte und gegebenenfalls mechanisch weiter verarbeitete Produkt nach Anlassen während 120 Minuten bei etwa <B>550'</B> C eine Erhöhung der Brinellhärte von normal 40 auf 110.
2. Eine Legierung, bestehend aus 85,8 Au, 10,0% Pt, <B>1,6%</B> Ag, 1,27o Cu, wird mit 1,4% Fe legiert. Nach Glühen bei 900 C, Abschrecken und folgendem An lassen der so vorbehandelten Legierung bei etwa <B>550'C</B> während etwa 60 Minuten er reicht dieselbe eine Erhöhung der Brinell- härte von 40 auf 120.
3. Eine Legierung von 73,2895' Au, 10;0% Pt, 12,0% Ag, 4,7% Cu wird mit 0,-02% Fe legiert. Nach Glühen derselben bei etwa<B>900'</B> C und Abschrecken erhöht sich durch Anlassen bei etwa<B>900'</B> C die Brinellhärte von 80 auf 110.
Die gleiche Legierung zeigte bei Verzicht auf den Fe-Zusatz bei gleicher Behandlung keine Erhöhung der Brinellhärte, und zwar auch dann nicht, wenn bei tieferer Tempe ratur angelassen wurde. Dadurch wurde nach gewiesen, dass der Kupferzusatz in .der an gegebenen Menge an sieh noch keine Ver gütung, wie sie bei den Gold-KupferLegie- rungen mit höherem Kupfergehalt bekannt ist, bewirkt.
4. Eine Legierung aus<B>88,5%</B> Au, 10% Pt, legiert mit<B>1,5%</B> Zn, zeigte nach Glühen bei<B>900',</B> Abschrecken und darauf folgendem Anlassen auf<B>550'</B> bei einer An- lassdauer von 5 Minuteneine Brinellhärte- erhöhung von 60 auf 150 und bei 15 Mi nuten langer Anlassdauer auf 170.
In gleicher und ähnlicher Weise können andere Edelmetallegierungen, zum Beispiel solche, welche aus Silber (zum Beispiel 70 bis<B>95%</B> Ag, einem Platinmetall (zum Bei spiel 25 bis 0,05 % Pt) bestehen und mit einem Zusatz von zum Beispiel 0,05 bis 5 % Fe legiert werden, erfolgreich vergütet werden.
Der Eisenzusatz schwankt vorteilhaft von etwa 0,05 bis 5 %, der Zinkzusatz von etwa 1 bis 8 %. Die zur Erreichung optimaler Er gebnisse erforderlichen Mengen von Zusatz metallen können von Fall zu Fall durch Vor versuche leicht ermittelt werden.