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Verfahren zum Bedrucken von Textilien mit. Küpenfarbstöffen In einer
großen Anzahl von in- und ausländischen Patentschriften werden zur Verwenduxig im
Zeugdruck besonders geeignete Farbstoffpräparate beschrieben, die durch Zusatz von
Lösungen gewisser Dispergier- und Netzmittel zu den Farbstoffteigen hergestellt
sind. Farbstoffpulvex, die bezüglich Feinheit, Netzbarkeit und Fi;xierungsvermögen
im Zeugdruck den erwähnten Teigen derselben Farbstoffe ebenbürtig sind, waren bisher
unbekannt. Anderseits liegt ein großes technisches Interesse für solche Farbstoflp.ulver
vor, da letztere gegenüber den Farb@stoffteigen den Vortelal bieten, daß sie weder
absitzen, noch eintrocknen, noch gefrieren können und infolge ihrer höheren Konzentration
erheblich weniger Kosten bezüglich Verpackung, Lagerhaltung, Fracht und Zoll bedingen.
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Es wurde nun gefunden, daß Präparate von Küpenfarbstoffen in Pulverfarm,
die für Zwecke des Zeugdruckes besonders geeignet sind, iii der Weisse hergestellt
werden können, daß man feine, gegebenenfalls gesiebte oder gemahlene Teige der betreffenden
Farbstoffe b.mv. ihrer Leukoverbindungen mit Lösungen der Zusätze, deren günstige
Wirkung bei der Herstellung der Küpenfarbstoffpräparate in Teigform erprobt ist,
die aber keine Schutzkolloide im eigentlichen Sinne sind, innig mischt und diese
Mischung in an sich bekannter Weise (vgl. Patentschrift 285 2,32)
durch Zerstäuben
in einem Strom erwärmter Luft oder anderer Gasse rasch trocknet. Unter den hier
ausgeschlossenen Schutzkolloiden im .eigentlichen Sinne sind Kolloide, wie Leim,
Gelatine und andere Eiweißstoffe, zu verstehen., die sellbst gegenüber der Koagulation
durch Elektrolyte weitgehend immun sind und diese Eigenschaft auch auf elektrolytempfxndliche
Kolloide übertragen können (vgl. L i e s e g a n g , Kolloidchemische Technologie,
1927, Seite 8).
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Als Zusätze, die in Lösung den Teigen der Fa@bsitofe b-zw. ihrer Leukoverbsndungen
vor dem Trocknen zugesetzt werden, sind die Lösungen von Netzmitteln und Dispergiiermitteln
zu; nennen, ferner insbesondere Lösungen von Fixationsibeschleunigern (vgl. die
franzäesche Patentschrift 702 o19).
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Die vorliegenden Farbstoffpräparate in Pulverform, bei denen ein nochmaliges
Vermahlen in vielen Fällen überflüssig ist, sind im Zeugdruck auch ohne Vorreduktion
Trokkenpräparaten, die die gleichen Bestandteile enthalten, aber in üblicher Weise
durch Vermahlen der im tro,clmen Zustand vermischten Komponenten hergestellt sind,
bei weitem überlegen, während sie feinen Teigen der entsprechenden Farbstoffe bzw_
ihrer Leukoverlxindungen, auch wenn diese die gleichen Zusätze in verhältnismäßig
gleichen Mengen enthalten, mindestens ebenbürtig sind.
Die besondere
Eignung für den Zeugdruck im Gegensatz zu den bisher zugänglichen Farbstoffpulvern
ist darauf zurückzuführen, daß das Mischen der- Farbstoffe mit den Zusatzstoffen
der ob:engenannten Art '.in Lösung erfolgt ist, wodurch eine - Gleichmäßigkeit erzielt.
wird, die durch bloßes Vermahlen der Bestandteile in trockenem Zustande nicht zu
erreichen ist und die beim Trockenvorgang der oben beschriebenen Art bei den Pulverpräparaten
überraschenderweise erhalten bleibt.
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Aus dem Umstand, daß die ob@engenannten Zusätze bei Verwendung von
Küp:enfarb-stoffteigen im Zeugdruck eine günstige Wirkung ausüben, konnte nicht
auf den Erfolg des vorliegenden Verfahrens geschlossen werden, da die Zusätze bei,
den Farlystofteigpräparaten der Druckpaste in Lösung einverleibt werden. Im Gegensatz
dazu werden hier Farbstoffe und Zusätze in trockenem Zustande der Druckpaste zugesetzt.
Die erzielte Wirkung ist daher überraschend .und nur auf den hohen Grad von feiner
Verteilung und Homogenität zurückzuführen. Beispiel i i oo Gewichtsteile 6, 6'-Dichlor-q.,
q.'-dimethylthioindigo in Form einer wässerigen, gegebenenfalls gesiebten Anschlämmung,
die etwa 2o % Farbstoff enthält, werden mit .einer, wenn .erforderlich, filtrierten
-konzentrierten wässerigen Lösung von 15 Gewichtsteilen benzylsu-IfanüsauremNatrium
gut, verrührt, und die Mischung wird durch Zerstäuben im erhitzten Luftstrom getroclm.et.
Das .erzielte Pulver ist für alle Zwecke der Drückerei gleich gut geeignet wie ein
feiner Teig.
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Beispiel 2 i oo Gewichtsteile 6, 6'-DichIor-4, ¢'-dimethylthioindigo
in Form einer wässerigen., wenn erforderlich, gesiebten Anschlämmung, die etwa 20
% Farbstoff enthält, werden mit gegebenenfalls filtrierten konzentrierten wässerigen
Lösungen von 15 Gewichtsteilen b.enzylsulfanilsaurern Natrium, i o Gewichtsteilen
kristaMsiertem Eisenvitriol und i Gewichtsteil eines Netzmittels, z. B. des Produktes,
hergestellt nach Beispiel 3 der französischen Patentschrift 693 620, gut
verrührt, und die Mischung wird wie in Beispiel i getrocknet. Das .erzielte Pulver
ist für die Verwendung im Zeugdruck auch ohne Vorreduktion gleich gut geeignet wie,ein
feiner Teig.
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Beispiel 3 ioo Gewichtsteile 6, 6'-D:iräthoxythioindigo werden mit
.einer Lösung von io Gewichtsteilen benzylsulfanil:s,aurem Natrium und einer Lösung
von i Gewichtsteil. Eisenvitriol innig verrührt und durch Zerstäuben in -erhitztem
Luftstrom getrocknet. Das Präparat ist für die Verwendung im Zeugdruck auch ohne
' Vorreduktion gleich gut geeignet wie einentsprechend zusammengesetzter Teig. Beispiel
¢ ioo Gewichsteile der Leukoverbindung des Farbstoffs 5, 5'-Dichlor-q, q.', 7, 7'-tetramethylthioindihgo
werden mit einer Lösung von 15 Gewichtsteilen benzylsulfanüsaurem Natrium verrührt,
durch Zerstäuben in erhitztem Luftstrom getrocknet und anschließend nochmals vermahlen.
Das Präparat ist für die Verwendung im Zeugdruck auch ohne Vorreduktion mindestens
so gut geeignet wie .ein entsprechender feiner Teig.
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' Beispiel 5 ioo Gewichtsteile Dibromanthanthron in Form eines feinen
wässerigen Teiges von etwa 20% Farbstoffgehalt werden mit konzentrierten wässerigen
Lösungen von i 5 Gewichtsteilen benzylswlfanüsaurem Natrium und i o .Teilen Eisenvitriol
innig verrührt und wie in Beispiel i getrocknet. Das erzielte Earbstoffpulver ist
für Zeugdruck auch ohne Vorreduktion :einem feinen Teig mit den gleichen Zusätzen
mindestens ebenbürtig.