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DE527453C - Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels

Info

Publication number
DE527453C
DE527453C DES74513D DES0074513D DE527453C DE 527453 C DE527453 C DE 527453C DE S74513 D DES74513 D DE S74513D DE S0074513 D DES0074513 D DE S0074513D DE 527453 C DE527453 C DE 527453C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
glue
color
hydrocellulose
binder
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES74513D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FERDINAND SICHEL KOMM GES
Original Assignee
FERDINAND SICHEL KOMM GES
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FERDINAND SICHEL KOMM GES filed Critical FERDINAND SICHEL KOMM GES
Priority to DES74513D priority Critical patent/DE527453C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE527453C publication Critical patent/DE527453C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D101/00Coating compositions based on cellulose, modified cellulose, or cellulose derivatives
    • C09D101/02Cellulose; Modified cellulose
    • C09D101/04Oxycellulose; Hydrocellulose

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels Es ist eine bekannte Tatsache, daß manche Farben, namentlich solche, die für Leimfarbenanstriche und Leimfarbendruck verwendet werden, sehr schwer wischfest auf den Untergrund gebracht werden können. Sowohl für Wandanstriche wie auch für Tapetendruck usw. wird fast ausschließlich die Bindung mit Leim, vorzugsweise mit Pflanzenleim, vorgenommen, in der Art, daß die Farben mit dem Leim angerührt, entweder für Anstrichzwecke mit dem Pinsel, für Druckzwecke mit der Druckmaschine oder sonst -in zweckentsprechender Weise auf den Untergrund aufgebracht werden. Manche dieser Farben, es seien hier besonders die gefällten Eisenoxydfarben (Marsfarben) hervorgehoben, aber auch Farbholzextrakte, Anilin-und manche Erdfarben, lassen sich nur schwer wischfest binden, da die Struktur dieser Farben bzw. Farbenpigmente eine derartige ist, daß sie schwer vom Bindemittel benetzt und zur Bindung gebracht werden oder aber infolge ihrer außerordentlich feinen Struktur nur die gröberen Farbkörner vom Bindemittel erfaßt werden, während die feinsten Körner, die das Bindemittel überhaupt nicht absorbiert, auf der Oberfläche liegen und durch mechanische Einflüsse stark abgestäubt, also zum Wischen gebracht werden.
  • Diesem Übelstande suchte man dadurch abzuhelfen, daß man den Leimzusatz erhöhte. Hier sind jedoch Grenzen geboten dadurch, daß ein Übermaß an Leimsubstanz den aufgebrachten Farbaufstrich zusammenzieht, zum sogenannten Blättern bringt, oder daß beispielsweise bei Tapetendruck die Papierfaser infolge übermäßiger Durchtränkung mit Leimsubstanz zum Zusammenrollen gebracht wird, so daß ein Brüchigwerden eintritt.
  • Man hat ferner versucht, die Wischfestigkeit geleimter Farbe dadurch zu erhöhen, daß man dem Farbstoff Cellulose in mehr oder weniger fein gemahlener Form zugesetzt hat. Durch diesen Cellulosezusatz wird allerdings die Wischfestigkeit der Farbe in gewissem Maße erhöht, jedoch hat der Cellulosezusatz eine Reihe von Nachteilen. Vor allem ist die innere Reibung des mit Cellulose versetzten Farbstoffes trotz der feinen Mahlung der Cellulose eine solche, daß die Verstreichung des Farbstoffes, selbst unter Aufwendung erheblicher Kraft, mit Schwierigkeiten verknüpft ist, so daß leicht ungleichmäßige, streifig erscheinende Anstriche entstehen, während das Verdrucken des Zellstoff-Farbleimgemisches überhaupt nicht möglich ist. Die feine Mahlung der Cellulose, welche zur Erreichung einer einigermaßen brauchbaren Verstreichbarkeit unbedingt notwendig ist, macht ihrerseits wiederum zu einem erheblichen Teil die günstige Wirkung der Cellulose, nämlich die Erhöhung der Wischfestigkeit, zunichte, da die Adsorptionsfähigkeit der Cellulose, auf der die Erhöhung der Wischfestigkeit beruht, mit der Feinheit der Mahlung stark herabgesetzt wird. .
  • Durch die vorliegende Erfindung werden nun die mit dem bekannten Verfahren verbundenen Nachteile vollkommen vermieden. Erfindungsgemäß wird der Farbe nicht gemahlener Zell- stoff zugesetzt, sondern es werden dem Leimfarbgemis#h die durch I-ryclxierung .oder Oxydierung erhaltenen Derivate der Cellulose in fein gemahlenem Zustand beigefügt. Der Zusatz von Hydro- oder Oxycellulose hat gegenüber dem Zusatz gemahlener Cellulose schon von vornherein den Vorteil, daß die Adsorptionskraft der Hydro- oder Oxycellulose an sich wesentlich größer ist als die Adsorptionskraft der Cellulose. Ferner nimmt aber die Adsörptionskraft der Oxy- oder Hydrocellulose im Gegensatz zur Cellulose durch die feine Mahlung nicht ab, sondern eher zu.
  • Ein weiterer Vorteil, der mit der Verwendung von Oxy- und Hydrocellulose als Zusatz zu Leimfarbgemischen verbunden ist, besteht darin, daß selbst bei hohem prozentualem Zusatz von Oxy- bzw. Hydrocellulose das so erzeugte Gemisch vollkommen dünnflüssig bleibt, so daß es leicht verstreichbar und auch aufdrückbar ist. Die Erklärung für diese überraschende Tatsache, welche auf kolloid-chemischem Gebiet liegt, ist in der Struktur der Oxy- oder Hydrocellulose zu finden, welche naturgemäß eine ganz andere ist als die Struktur der gewöhnlichen Cellulose. Nicht nur sind die einzelnen Faserteilchen der Oxy- bzw. Hydrocellulose erheblich kleiner als die der Cellulose, es tritt vor allem auch in Verbindung mit einer flüssigen Phase (dem Leim) eine außerordentlich auffallende, starke Erniedrigung des inneren Reibungskoeffizienten ein, die sich darin äußert, daß das aus Hydro- bzw. Oxycellulose, Leim und Farbe bestehende Gemisch ein tropfbarflüssige? Produkt bildet. Dieses Produkt kann, wie schon gesagt, mit dem Pinsel leicht verstrichen werden und auch ohne weiteres auf der Maschine verdruckt werden.
  • Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäß dem Farbleimgemisch zugesetzte Oxy- bzw. Hydrocellulose nicht aufgelöst werden darf, sondern ihren faserigen Charakter, wenigstens mikroskopisch, unbedingt beibehalten muß, wenn die vorstehend beschriebenen Vorteile erreicht werden sollen.
  • Je nach Art der Behandlung lassen sich die Cellulosen in verschiedenen Stärkegraden hydrolysieren bzw. oxydieren. Die als Farbenbindemittel geeignete Hydrocellulose läßt sich beispielsweise aus Cellulose jeglicher Art durch Behandlung mit starker Schwefelsäure in der Kälte oder anderen starken Säuren herstellen, während man die Oxycellulose durch Oxydation von Faserstoff mit Salpetersäure, Ozon, Superoxyden, Chlor u. a. Oxydationsmitteln erhalten kann. Anwendungsbeispiele i. Hydrocellulose als Farbenbindemittel ioo kg Cellulose, wie Holzstoff, Papierfasern o. dgl., werden mit ioo kg Schwefelsäure (55' B6) angeteigt und 24 Stunden stehengelassen, dann mit Wasser gut ausgewaschen und gegebenenfalls mit Natronlauge oder verdünnter Kalkmilch neutralisiert. Nach dem Trocknen läßt sich die so hergestellte Hydrocellulose im Gegensatz zu Faserstoff leicht pulverisieren. 3 kg des getrockneten Produktes werden in ein Farbleimgemisch, bestehend aus g kg Pigmentfarbe (in Pastenform) und 6 kg flüssigen Pflanzenleim, eingetragen. Je nach der verlangten Verstreichbarkeit werden noch i bis 2 kg Wasser zugegeben. An Stelle des Pflanzenleimes kann auch eine 25°/oige Lösung von Lederleim oder irgendein anderes wasserlösliches Bindemittel verwendet werden. 2. Oxycellulose als Farbenbindemittel. ioo kg Cellulose (wie oben) werden mit ioo kg Salpetersäure (spez. Gewicht 1,5o) etwa 5 Stunden auf go° erhitzt. Es bildet sich Oxycellulose unter Entweichung nitroser Gase. Die oxydierte Cellulose wird (wie oben) mit Wasser ausgewaschen, ebenfalls neutralisiert und getrocknet.
  • =o kg einer Körperfarbe werden mit 6 kg Pflanzenleim gemischt. In das Gemisch werden 3 kg Oxycellulose (wie beschrieben hergestellt) in trockener Form eingerührt. Das erhaltene Produkt ist mit dem Pinsel verstreichbar. Zum Verdrucken werden noch etwa i bis 2 kg Wasser zugegeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels, dadurch gekennzeichnet, daß einem beliebigen Farbleimgemisch durch Oxydation bzw. Hydration gewonnene Derivate der Cellulose in unaufgelöster und fein gemahlener Form beigefügt werden.
DES74513D 1926-05-11 1926-05-11 Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels Expired DE527453C (de)

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DES74513D DE527453C (de) 1926-05-11 1926-05-11 Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels

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DE527453C true DE527453C (de) 1931-06-18

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DES74513D Expired DE527453C (de) 1926-05-11 1926-05-11 Verfahren zur Herstellung eines Farbenbindemittels

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DE (1) DE527453C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744662C (de) * 1942-04-03 1944-01-22 Feldmuehle Papier Und Zellstof Verfahren zur Herstellung eines fuer Streichmassen bei Kunstdruck- und Chromopapier geeigneten Binde- und Glaettungsmittels

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744662C (de) * 1942-04-03 1944-01-22 Feldmuehle Papier Und Zellstof Verfahren zur Herstellung eines fuer Streichmassen bei Kunstdruck- und Chromopapier geeigneten Binde- und Glaettungsmittels

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