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Maschine zum Herstellen ausgeschlossener Zeilen aus einzelnen Typen
Zum Herstellen ausgeschlosbener Zeilen aus einzelnen Typen sind bereits Maschinen
bekannt, bei denen zunächst.die. Typen einzeln und wortweise gesammelt werden, worauf
die Worte nacheinander unter Zwischenschalten der nunmehr in richtiger Breite gegossenen
Spatien in das Setzschiff geschoben werden. Bei einer bekannten Maschine dieser
Art vollzieht sich das Bestimmen der Spatienbreite in der Weise, daß von einer Skala
die Zahl. der zwischen der gewünschten Zeilenlänge und der Summenbreite aller gesetzten
Typen verbleibenden Einheiten abgelesen, dieser Betrag durch die Zahl der Wortzwischenräume
geteilt und sodann aus einer Vielzahl von vorhandenen Spatientasten diejenige ausgewählt
wird, welche der Größe der errechneten Spatienbreite entspricht.
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Zum Beheben des hierin wegen der Umständlichkeit liegenden Mangels
wurde auch schon vorgeschlagen, die Gießform selbsttätig auf den jeweils erforderlichen
Wortzwischenraum einzustellen. Bei dieser bekannten Maschine findet zwar auch ein
dauernd vor einer größenveränderlichen Gießform umlaufendes Matrizenrad Verwendung;
es muß aber, bevor das Gießen der Lettern und Spatien stattfinden kann, die Zeile
aus Schablonen zusammengesetzt werden, mit deren Hilfe die Spatienbreite ermittelt
wird, worauf die Schablonen zum Einstellen der Gießform und des Matrizenrades über
der Gießform dienen.
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Diese Anordnung ist auch umständlich, vor allem wegen des Vorrätighaltens
der Schablonen, ferner wegen des Zusammensetzens einer Schablonenzeile in einem
gesonderten Arbeitsgange vor dem eigentlichen Gießen.
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Diese Nachteile beseitigt die Erfindung, indem sie die Verwendung
von Schablonen sowie die damit zusammenhängenden Vorgänge überflüssig macht. Unter
Beibehalten des vor einer größenveränderlichen Gießform umlaufenden, für jeden Guß
stillsetzbaren Matrizenrades wird erfindungsgemäß die unmittelbare Einstellung der
Form beim Letternguß zwangsläufig mit dem Stillsetzen des Matrizenrades durch Abtasten
von, wie an sich bekannt, zur Breite der Lettern in einem bestimmten Verhältnis
stehenden Strecken mittels eines Fühlers beim Spatienguß durch eine, wie bekannt,
den Ausschließbetrag durch die Spatienzahl teilende Einrichtung bewirkt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i schematisch eine schaubildliche Ansicht der Maschine, Fig,
i a eine Teilansicht der Maschine in vergrößertem Maßstab und Fig. 2 und 3 Einzelteile
der Maschine ebenfalls in Ansicht.
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Auf einer Welle i sitzt fliegend ein Rad 2, das durch ein Federgesperre
gesichert ist, so daß- es nach Lösen dieses Gesperres ohne Schwierigkeit von der
Welle abgenommen und ausgewechselt. werden kann. In dem Rad sind zwei Kränze von
Schriftmatrizen angeordnet; von dem einen Kranz ist eine Matrize 3 auf der Zeichnung
angedeutet. Die übrigen Matrizen dieses Kranzes sowie die Matrizen des zweiten
Kranzes
sind aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Die Matrizen sind radial - verschiebbar
und stehen unter dem Einfluß je einer Rückholfeder4; neben den MatrizenträgtdasRgd.-an
jedem Kranz eine Leermatrize 5, die genau so ausgebildet und angeordnet ist, wie
die Matrizen 3 der Schriftzeichen, lediglich mit dem Ugiterschiede, daß sie kein
Matrizenbilcl trägt., Die Leermatrizen werden, wie später gezeigt wird, bei dem
Herstellen der Spatien benutzt. Rückseitig sind an dem Rad 2 zwei Zahnkränze 6 und
7 befestigt, deren einer dem einen und deren zweiter dem anderen Typenkranz gehört.;
jeder dieser beiden Zahnkränze hat eine der Zahl der Schriftzeichen entsprechende
:Anzahl von Lücken, deren jede einem Schriftzeichen zugeordnet. ist. Die Tiefe der
Zahnlücken ist verschieden und entspricht der-Breite des zugehörigen Schriftzeichens
der Matrize. Außerdem hat jeder der beiden Zahnkräne 'eine besonders tiefe Lücke
8, die der9Leermatrize 5 entspricht. Durch Abtasten der -Zahnlücken mittels -eines
Fühlers 9 wird die Breite des jeweils zu gießenden Schriftzeichens bestimmt.
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Das Typenrad 2 ist auf der Welle i axial verschieblich, so daß wahlweise
einer der beiden Matrizenkränze in die Arbeitsstellung gebiacht werden kann. Es
ist auf -diese Weise möglich, mit ein und derselben Maschine durch einfaches
Verschieben des Rades 2 in dei#,Achsrichtung zwei verschiedene Arten- von Schriftzeichen
zu- gießen. Natürlich könnte noch eine größere Zahl von Matrizenkränzen auf dem
Rad 2 angeordnet sein. Je nach der Arbeitsstellung des Rades 2 arbeitet auch der
Fühler g entweder mit dem Zahnkranz 6 oder mit dem-Zahn l 2nz 7.
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In dem Bereiche ..der jeweils abzugießenden Matrize bzw. Leermatrize
befindet sich die Gießform io, an der sich unterseitig der Gießmund ii eines Gießkessels
i2 anschließt. Zwischen der Gießform und dem Setzschiff 13 ist in Form einer
drehbaren Trommel i4 ein Typenträger mit einzelnen Magazinen angeordnet, die durch
axiale Schlitze 15 in .dem Trommelkörper gebildet werden. Die Trommel kann mit Hilfe
eines Schaltwerkes =6 und einer Taste 17 gedreht werden, und zwar bei -jedem'
Tastendruck so weit, daß jeweils ' das nächste Magazin 18 in die Linie eines ebenso
großen Zubringerschachtes ig gelangt, . Das Drehen der Trommel vollzieht sich entgegen
der Wirkung einer -Rückholkraft, die durch eine 'federbelastete Klinke 2o gesperrt
wird. Die Verbindung zwischen dem jeweils in -der Linie des Zubringerschachtes ig
liegenden Magazin 18 und dem Setzschiff 1,3 bildet eine Brücke 21. Diese ist, solange
ein Entleeren der Magazine nicht stattfinden soll, zu dem gegenüberliegenden Magazin
leicht - versetzt - und bildet so . einen Anschlag, der verhindert; daß die in das.
Magazin. von der einen Seite her eingeschobenen Lettern auf der anderen Seite ..wieder
aus dem Magazin herausgeschoben Werden. Selbstverständlich kann dieser auch auf
andere Weise gebildet und äWängsläufig gesteuert werden, so daß er im gzgebenen
Augenblick den Weg freigibt.
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Die -Gießform io Fig. ia ist begrenzt durch die Formwände 22, 23,
24 und 25. In der Formwand 24 ist ein Schieber 26 geführt, der in der ausgezogen.
gezeichneten Stellung den Formquerschnitt iö freigibt und dazu dient, bei dem Überführen
in die ausgezogen gezeichnete Stellung der Fig.i das gegossene Schriftzeichen oder
die gegossene Spatie in die Richtung des Einführungsschachtes ig zu schieben. Der
Schieber 26 besteht aus einem Stück mit der Formwand 22; in der Stellung der Fig.
id schließt die Formwand den Formquerschnitt io ab und sperrt dabei gleichzeitig
einen in dem Schiacht ig verschieblich geführten Ausstoßer 27, der unter dem Ein$uß
einer in Richtung des Pfeiles 28 wirkenden Vorschubkraft steht. In der in Fig, i
ausgezogen gezeichneten Stellung gibt- die Formwand 22 die Bahn des Ausstoßers 27
frei, so' daß dieser sich unter dem Einfluß seiner Vorschubkraft in Richtung des
Pfeiles 28 bewegen kann. Die Steuerung der beweglichen Teile 22 und 26 der Form
erfolgt entgegen der - Wirkung einer Rückholkraft mechanisch über einen Anschlag
29, der mit den beiden Teilen 22 und 26 fest verbunden ist. Die Formwände'2g und
-24 sind fest; hingegen ist -die Formwand 25 mit einer axial verschiebbaren Stange
30,fest verbunden, welche die Teile 23, 24 und 26 durchsetzt. Die Stange
30 ist durch einen Zapfen 31 mit dem Träger 32 des Fühlers g und damit mit
diesem selbst in fester Verbindung.
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Das. Rad a erhält seinen Antrieb von der Schnecke 33 einer Welle 34
über ein Schneckenrad 35, das lose auf der Welle i sitzt und mit dieser durch eine-
Rutschkupplung 36 verbunden ist; die Kupplung besteht beispielsweise aus einem auf
der Welle i befestigten Federkranz, 'dessen federnde Arme gegen eine Stirnfläche
des Schneckenrades 35 gepreßt sind. Damit ist erreicht, daß die Welle i und damit
das Rad. 2 festgehalten werden - können, während sich das Schneckenrad 35 weiterdreht.
Die Welle i. ist über die Kegelräder 37 und 3$ mit einer hohlen Welle
39 verbunden. Das freie Ende dieser hohlen Welle trägt eine Halteklaue 40,
die -vor- einer der Zahl der Matrizen einschließlich der Blindmatrize entsprechenden
Anzahl von -=kreisförmig angeordneten Anschlägen 41 kreist; diese Anschläge sind
axial verschiebbar so in einem. Zylinder 42 angeordnet, daß sie mit Hilfe von Tasten
43 in den Weg der Halteklaue 40 gerückt werden können. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind in
Fig. x nur eine Taste 43 und ein Anschlag 41 gezeigt. Die
Zahl der Tasten und der Anschläge entspricht der Zahl der vorkommenden Schriftzeichen
oder, falls eine Umschaltvorrichtung vorgesehen ist, der Hälfte der Schriftzeichen;
eine Taste und ein Anschlag dienen für die Blindmatrize zum Gießen der Spatien.
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Die besondere Ausgestaltung der Halteklaue ergibt sich aus den Fig.
2 und 3, wobei Fig. 3 die Klaue in schräger Ansicht von unten darstellt.
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Die Klaue hat eine kreisförmig gekrümmte Nut qq., die rückseitig durch
eine Wand 45 abgeschlossen ist. In die Kurvennut ragt der keilförmig abgeschrägte
Kopf 46 eines unter dem Einfluß einer Feder q.7 stehenden Bolzens 48 hinein. Das
freie Ende des Bolzens bildet eine Steuerkurve 49, die mit einer in der hohlen Welle
39 verschiebbar geführten Stoßstange 59 zusammenarbeitet. Das obere
aus der Welle 39 vorstehende Ende dieser. Stoßstange liegt an einem um eine
Achse 5i schwingbaren Hebel 52, an dem mittels einer Stange 53 ein Sperrteil 54.
in Form eines um eine Achse 55 schwingbaren Hebels angelenkt ist. In der Stellung
der Fig.2 hält die ausgesparte und gekurvte Kante 56 dieses Sperrteiles den senkrechten
Ansatz 57 eines waagerechten Bolzens 58, der in einer Bohrung eines Zylinders 59
axial verschiebbar geführt ist; der Bolzen 58 steht unter dem Einfluß einer. Feder
6o, die bestrebt ist, ihn in der Richtung des Pfeiles 61 (Fig. i) zu verschieben.
Der Zylinder 59 sitzt fest auf seiner Welle 62, die ein in die Schnecke 33
eingreifendes Zahnrad 63 und einen Nocken 64 trägt, der auf der Welle aufgekeilt
ist, während das Schneckenrad 63 lose aufgesetzt ist. Stirnseitig ist das Schneckenrad
mit Löchern 65 versehen, in deren eines der Bolzen 58 nach Freigabe durch den Sperrteil
54 unter dem Einfluß der Feder 6o einspringen kann. Der Nocken 64 arbeitet mit dem
freien Ende 66 eines um eine Achse 67 schwingbaren Hammers 68 zusammen, dessen Kopfteil
so in den Hohlraum des Rades 2 ragt, daß der Kopf des Hammers bei seinem Schlag
die Rückenfläche derjenigen Matrize bzw. Leermatrize trifft, die bei dem Anhalten
des Rades 2 in der Arbeitsstellung liegt. Auf der Welle 62 sitzen außer dem Nocken
64 noch weitere Nocken 69, 7o und 71, die aus Gründen der Übersichtlichkeit
in Fig. 2 weggelassen sind. Der Nocken 69
arbeitet mit den Kolben 72 der Gießpumpe
zusammen; der Nocken 7o wirkt über den einen Arm eines Winkelhebels 73 auf den Anschlag
2g der beiden verschiebbaren Formteile 22, 26. Der Nocken 71 ist doppelt wirkend;
er steuert einerseits mit seinem Umfang über eine Stoßstange 74 den Träger 32 des
Fühlers g und andererseits mittels eines axialen Ansatzes 75 über einen Anschlag
76 einen Doppelhebel 77 mit den Gelenken 78 und 79. Das freie Ende des Doppelhebels
77 greift mit einem Zapfen 8o in eine Nut 81 einer Kupplungsmuffe 82 ein, die axial
verschiebbar, jedoch gegen Drehung gesichert; auf einer Welle 83 sitzt; diese Welle
erhält ihren Antrieb über eine Schneckenverzahnung 8q., 85 von der Hauptantriebswelle
3q.; die Schnecke 85 ist mit der Welle 83 in derselben Weise gekuppelt, wie das
Schnekkenrad 35 mit der Welle i. Die Kupplungsmuffe 82 ist an der inneren Stirnseite
mit Klauen versehen; das zugehörige Gegenstück ist ein lose auf der Welle 83 sitzendes
Zahnrad 86, das stirnseitig entsprechende Klauen trägt. Das Zahnrad 86 greift in
die als Zahnstange ausgebildete untere Kante 87 des Ausstoßers 27 ein.
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Auf einem Arm 88 des Trägers 32 des Fühlers g liegt lose der die Bewegungen
des Fühlers zusammenzählende Meßanschlag 89, und zwar unter Zwischenschalten
von Sperrwalzen go, die in im Querschnitt keilförmigen Ausnehmungen gi derart geführt
sind, daß bei jeder Rückbewegung des Trägers 32 bzw. des Fühlers g in Richtung des
Pfeiles 92 der Meßanschlag 89 um denselben Betrag mitgenommen wird, ohne die den
Pfeil 92 entgegengesetzte Bewegung des Trägers 32 und des Fühlers g mitzumachen.
Der Weg des Meßanschlages 89 in Richtung des Pfeiles 92 ist daher in jedem
Fall abhängig von der Breite des Schriftzeichens, das der von dem Fühler abgetasteten
Zahnlücke des Zahnkranzes 6 bzw. 7 entspricht. Dadurch, daß der Meßanschlag
89 die Bewegung des Trägers 32 entgegen der Richtung des Pfeiles 92 nicht
mitmacht, werden die Beträge zusammengezählt. Der Meßbalken 89 ist mit einer
Feder (nicht gezeichnet) belastet, die bestrebt ist, ihn entgegen der Richtung des
Pfeiles 92 zurückzubewegen; daran wird die Feder durch Sperrrollen 93 eines
Blockes 9q. gehindert. Der Block 9q. ist der Höhe nach verschiebbar geführt, so
daß die Wirkung der Sperrollen 93
durch Anheben des Blockes 94 aufgehoben
werden kann. Der Arm 88 trägt an seinem Ende einen Anschlag -g5, dessen wirksame
Anschlagfläche 96 schräg liegt. Dieser Anschlag bzw. seine Fläche
96 arbeitet mit einem ebenso geformten Anschlag 97 zusammen, dessen
wirksame Anschlagfläche g8- zu der Anschlagfläche 96 des Anschlages
95 parallel liegt. Der Anschlag 97 wird durch einen Preßbalken 9g
getragen, der mit Hilfe einer Taste ioo in Richtung des Pfeiles ioi gehoben und
mit Hilfe eines Gesperres ioa in der gehobenen Stellung gesichert werden kann. Auf
der gleichen Welle mit Taste ioo sitzt eine Taste 103, die zum Steuern des
das Ende der gewünschten Zeile bezeichnenden Anschlages 104 dient. Dieser Anschlag
nimmt zunächst die aus Fig. i ersichtliche Stellung ein; er läuft in einer Führang
=o5
und° kann mit Hilfe der Taste =03 in die gestrichelt angedeutete Arbeitsstellung
gehoben werden;. in dieser Stellung wird er durch eine unter Federeinfluß einspringende
Rast =o6 gehalten, Der Abstand 107 zwischen dem Anschlag 104 und dem sich
nach Bilden sämtlicher Worte einer Zeile in der Endstellung befindlichen Meßbalken
89, ist der Unterschied zwischen der gewünschteri Zeilenlänge und der Summe der
Bieiten aller Worte der Zeile. In den Raum zwischen den beiden Anschlägen
89 und 104 wird, solange letzterer sich noch in der ausgezogen gezeichneten
Ruhestellung befindet, nach Bilden eines jeden Wortes ein Keil =o8 eingefügt, so
daß nach dem Setzendes letzten Wortes der Zeile so viel Keile sich zwischen den
Anschlägen befinden, als die Zeile Wortzwischenräume hat. Der jeweils einzufügende
Keil wird einem Keilvorrat zog entnommen. Das Einfügen der Keile gesöhieht zwangsläufig
in Abhängigkeit von dem Fortschalten der Magazintrommel 14; zu diesem Zweck sitzt
auf der Welle iio der Fortschalttaste 17 ein Hebel ==i, an dem ein den jeweils vordersten
Teil des Vorrats iog fassender Finger 112 angelenkt ist. Die Keile sitzen in Langlöchern
113 auf einer geneigten Stange 115, so daß bei dem durch Druck der Taste
17 verursachten Freigeben des jeweils vordersten Keiles des Vorrates iog durch den
Haltefinger 112 dieser Keil auf der Stange 115 heruntergleitet ' und sich gegen
den Meßanschlag legt (s. Keil =o8) oder sich an die bereits eingerückten Keile anreiht.
Natürlich muß dafür gesorgt werden, daß dem Vorrat iog stets nur ein Keil entnommen
wird, wie das bei dem Auslösen der Matrizen von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
allgemein bekannt ist.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Maschine ist demnach die folgende:
Zu Beginn des Herstellens einer Zeile befindet sich die Trommel 14 mit dem Magazinschlitz
18 in der Linie des Einführungsschachtes ig; die Brücke 21 nimmt die gestrichelt
angedeutete Stellung ein und verhindert so, daß in das Magazin 18 eingeschobene
Typen auf der gegenüberliegenden Seite wieder heraustreten. Die Gießform =ö ist
geschlossen, d. h. die Formwandungen 22 und 26 liegen in der ausgezogenen Stellung
der Fig. =a. Solange keine Taste gedrückt wird; laufen von der Schnecke 33 aus über
das Schneckenrad 35 die Welle i und mit ihr das Rad 2 sowie die Welle
39 und mit ihr die Halteklaue q.o um; ebenso laufen die Welle 83 und das
Schneckenrad 63, nicht aber - die Welle 62, da' diese mit dem Schneckenrad 63 nicht
gekuppelt ist. Es wird nun diejenige Taste 43 gedrückt, die dem ersten Buchstaben
des ersten Wortes der Zeile entspricht. Dadurch wird- der zugehörige Anschlag 41
in den Weg der Halteklaue 40 gerückt. Sobald die kreisende Halteklaue mit ihrer
Nut 44 auf den vorgeschobenen Anschlag 42 aufläuft, gleitet der Anschlag
an dem keilförmig abgeschrägten Kopf 46 des Bolzens 47 ab; dadurch wird der Stoß
der Halteklaue 40 gegen den Anschlag 46 gedämpft; der Bolzen 47 weicht entgegen
der Wirkung der Feder 48 aus so lange, bis der Anschlag 41 hinter den Klinkenkopf
46 gelangt und gegen die Abschlußwand 45 trifft> In diesem Augenblick werden die
Halteklaue 40, die Welle 39, die Kegelräder 38, 37, die Welle x und das Rad 2 stillgesetzt;
das Rad 2 steht dabei der Gießform xo mit derjenigen Matrize 3 gegenüber, die der
gedrückten Taste 43 zugeordnet ist. Das Schneckenrad 35 indessen läuft weiter, wobei
seine Stirnfläche an den Federarmen 36 der Rutschkupplung schleift. Sofort nach
dem Vorbeigang des Anschlages 41 an den Kopf 46 war der Bolzen 47 unter dem Einfluß
der Feder 48 wieder in die Ausgangsstellung zbrückgekehrt. .Durch die vorhergehende
Bewegung des Bolzens 47 war über die Steuerkurve 49 die Stoßstange 5o gehoben worden.
Sie hatte dabei den Hebel 52 um seine Achse 51 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt
und dadurch den Sperrhebel 54 so weit angehoben, daß der Ansatz 57 des Bolzens 58
unter der Wirkung der Kupplungsfeder 6o freigegeben wurde. Das Anheben des Sperrhebels
54 geschieht nur für einen Augenblick, der jedoch genügt, das Einrücken des Bolzens
58 unter dem Einfluß der Feder 6o in eines der Löcher 65 des Schneckenrades 63 herbeizuführen:
Nunmehr ist die Welle 62 über das Schneckenrad 63 mit der Schnecke 33 gekuppelt;
die Welle 62 beginnt sich zu drehen; sie dreht sich so lange, bis der Ansatz 57
des Bolzens 58 von der gekurvten Kante 56 des inzwischen wieder in die Ruhestellung
zurückgefallenen Sperrhebels 54 gefaßt und bei dem Weiterdrehen entgegen der Wirkung
der Feder 6o und entgegen der Richtung des Pfeiles 61 wieder so weit zurückgeschoben
wird, daß der Bolzen 58 das Loch 65 des Schneckenrades 63 verläßt. Mit anderen Worten,
die Welle 62 führt eine volle Umdrehung aus. Während dieser Umdrehung treten die
Nocken 64, 69, 7o und 71 in Tätigkeit, und zwar als erster der Nocken 71,
der die Stoßstange 74 und damit den Träger 32 des Fühlers g der Wirkung einer (nicht
gezeichneten) Vorschubfeder freigibt. Die Folge davon ist, daß der Fühler g unter
dem Einfluß dieser Feder in diejenige Lücke des gezahnten Rades 6 einspringt, welche
der gedrückten Taste 43 zugeordnet ist und deren 'Tiefe der Breite des der gedrückten
Taste entsprechenden Schriftzeichens entspricht. Durch das Einfallen des Fühlers
g in die entsprechende Lücke wird unter Ausschalten jeglichen Totganges die Stellung
des Rades 2 deiart festgelegt, daß die Matrize 3 genau richtig über
der
Gießform io steht. Da die Stange 3o mit dem Träger 32 des Fühlers 9 fest verbunden
ist, macht sie die Vorschubbewegung des Fühlers o#in gleichem Ausmaß mit und bestimmt
so die Breitenabmessung der Gießform io; d. h. diese Abmessung wird um so größer,
je tiefer die von dem Fühler 9 abgetastete Lücke des Zahnkranzes 6 ist, und umgekehrt.
Da - die Tiefe jeder Lücke der Breite des zugeordneten Schriftzeichens entspricht,
wird die Breitenabmessung der Form in jedem Fall gleich der Breite des zu gießenden
Buchstabens sein.
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Im Anschluß an die Einstellung der Form io tritt der Nocken 64. in
Tätigkeit, indem er auf den Hebelarm 66 des Hammers 68 trifft und diesen im Uhrzeigersinn
schwenkt; dabei wird die Matrize 3 entgegen der Wirkung ihrer Rückholfeder q. auf
die obere, bisher noch offene Mündung der Form io gepreßt, so daß die Form nunmehr
gußbereit ist. Den Guß bewerkstelligt der Nocken 69, der den Schaft 72 der Gießpumpe
des Gießkessels 12 trifft und so das Einspritzen von Letternmetall durch den Gießmund
ii von unten her in die Form io herbeiführt. Im Anschluß an diesen Vorgang, jedoch
mit solcher Verzögerung, daß das Letternmetall inzwischen erstarren kann, trifft
der Nocken 7o den einen Arm des Winkelhebels 73 und bewirkt über dessen anderen
Arm und den Anschlag 29 ein Verschieben der mit -diesem Anschlag verbundenen Teile
22 und 26 der Gießform in der Richtung des Pfeiles 116 entgegen der Wirkung einer
(nicht gezeichneten) Rückholfeder. Dabei gehen die Teile 22 und 26 aus der gestrichelt
gezeichneten Stellung der Fig. i in die ausgezogen gezeichnete über; der Schieber
26 nimmt die gegossene Type mit und drückt sie in die Richtung des Zubringerschachtes
ig; die Formwand 22 gibt den Ausstoßer 27 frei, so daß dieser unter dem Einfluß
einer nicht gezeichneten Vorschubfeder in Richtung des Pfeiles 28 vorschnellt und
die gegossene Type in das in Aufnahmestellung sich befindende Magazin, das zum Unterschied
von den übrigen mit 15 bezeichneten Magazinen das Bezugszeichen 18 trägt, einschiebt,
und zwar bis zu dem Anschlag an die ein weiteres Vorschieben sperrende Brücke 2i.
Ist dies geschehen, so trifft der Steueranschlag 75 des Nockens 7z den Zapfen 76
des Doppelhebels 77; dieser rückt die Kupplungmuffe 82 in das lose auf der Welle
83 sitzende Kupplungszahnrad 86 ein, so daß es von der Welle 83 nunmehr mitgenommen
wird und über die verzahnte untere Kante 87 des Ausstoßers 27 ihn entgegen der Wirkung
seiner Rückholfeder in die Ausgangsstellung zurückbringt. Die Zeit des Kuppelns
zwischen den Teilen 82 und 86 muß so lang sein, daß der Ausstoßer 27 die Ausgangsstellung
erreicht. Kurz vor der Freigabe des Steuerbolzens 76 durch den Steueranschlag 75
gibt auch der Nocken 7o das Übertragungsglied 73 frei, so daß zuerst die Teile 22
und 26 der Form unter dem Einfluß einer Rückholfeder in die gestrichelte Stellung
der Fig. i und sodann das Gestänge 77 unter Entkupplung der Teile 82 und 86 ebenfalls
in die Ausgangsstellung zurückkehren; der Ausstoßer 27 ist dann durch die Formwand
22 neuerdings gesperrt.
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An dem Ende der vollen Umdrehung der Welle 62 trifft der Nocken 71
die Stoßstange 74 und schiebt den Träger 32 und damit sowohl den Fühler 9 als auch
die Formleiste 3o entgegen der Wirkung der Vorschubfeder (nicht gezeichnet) in die
Ausgangsstellung zurück. Die Größe dieses Rückweges ist bestimmt durch die Tiefe
der Lücke des Zahnkranzes 6, die der Fühler verläßt. Denselben Weg legt auch der
mit dem Arm 88 des Trägers 32 über die Sperrrollen go gekuppelte Meßbalken 89 zurück.
Auch sein Weg entspricht daher der Tiefe der verlassenen Zahnlücke und ist damit
abhängig von der Breite des gegossenen Schriftzeichens.
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Der oben beschriebene Vorgang wiederholt sich in genau derselben Weise
bei dem Guß jeder folgenden Type für das erste Wort der Zeile, lediglich mit dem
Unterschied, daß statt der Taste 43 die den anderen Buchstaben des Wortes zugeordneten
Tasten zu drücken sind. Nach jedem Guß verschiebt sich der Meßbalken 89 um einen
Betrag, welcher der Tiefe der von dem Fühler 9 verlassenen Zahnlücke entspricht
und daher von der Breite der gegossenen Type abhängig ist; diese Vorschubbeträge
werden durch den Meßstab 89 zusammengezählt, da der Meßstab cjer Bewegung des Trägers
32 entgegen der Richtung des Pfeiles g2 wegen der Sperrwalzen 9o nicht folgen kann.
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Sind so die sämtlichen Typen für das erste Wort der Zeile in dem Magazin
18 der Trommel 14 gesammelt, so wird die Taste 17 gedrückt und dadurch die
Trommel fortgeschaltet, bis das nächste der Magazine 15 in der Linie des Zubringerschachtes
ig liegt. Die Bewegung der Taste 17 wird auf den Finger 112 übertragen, so daß dieser
den vordersten Keil des Keilvorrates iog freigibt; dieser Keil gleitet auf der geneigten
Stange 15 an den Meßbalken 80. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis alle Worte der
Zeile gesetzt sind und jedes Wort. in einem Magazin der Trommel 1q. aufbewahrt ist.
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Natürlich arbeitet der Meßbalken 89 in der vorbeschriebenen Weise
auch bei dem Setzen aller übrigen Worte der Zeile, so daß nach dem Guß des letzten
Wortes der Zeile der von dem Meßbalken 89 zurückgelegte Gesamtweg der Summe der
Breiten aller gegossenen Typen der Zeile entspricht. An den Keil io8 reihen. sich
durch jedesmaliges Anschlagen der Taste i7
aus dem Vorräizog= sö
viel weitere Keile an, daß die Gesamtzahl der an dem Meßbalken 89
liegenden
Keile gleich der Zahl der Wortzwischenräume ist.
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Ist der letzte Buchstabe gegossen und in das zugehörige Magazin eingerückt,
so wird die Taste 2o gedrückt, die die Magazintrommel unter dem Einfluß einer Rückholkraft
in diejenige Stellung zurückkehrt, in der das mit den Buchstaben des ersten Wortes
der Zeile beschickte Magazin 18 wieder in der Linie des Zubringerschachtes i9 liegt.
Es folgt nunmehr das Festlegen der Größe der Spatien, was zum Einhalten der gewünschten
Zeilenlänge erforderlich ist. Zu diesem Zweck wird die Taste 103 gedrückt, so daß
der Anschlag 104 in die gestrichelt gezeichnete Stellung hochgeht und in dieser
von dem Gesperre io6 gesichert wird; es liegen nunmehr zwischen dem Meßanschlag
89 und dem Anschlag 104 die Keile, die nacheinander bei jedem Druck der Taste 17
von dem Finger iig, freigegeben worden und auf der Stange 115 herabgeglitten waren;
- dieses Keilpaket ist in Fig. i gestrichelt angedeutet. Durch "Druck der Taste
ioo wird der Preßbalken 9g in Richtung des Pfeiles ioi gehoben und so das Keilpaket
zwischen die Anschläge 89 und 104 eingetrieben. Da der Abstand
107 zwischen den Anschlägen 89 und io4 der gewünschten Zeilenlänge entspricht
und da ferner die Zahl der Keile des zwischen den genannten Anschlägen eingetriebenen
Keilsatzes der Zahl der Wortzwischenräume entspricht, muß der Weg, den der Balken
ioi bei dem Eintreiben des Keilsatzes zwischen den Anschlägen 8r) und 104 zurücklegen
kann, dem Abstande entsprechen, der zwischen den einzelnen Worten der Zeile gebildet
werden muß, um die vorgeschriebene Zeilenlänge zu erhalten. Dieser Weg wird daher
dazu benutzt, um-den Formteil 25 so einzustellen, daß die in der Form 1o nunmehr
zu gießenden Spatien die richtige Breite erhalten. Diesem Zweck dient der auf dem
Preßbalken 99 sitzende Anschlag 97, der bei dem Hochgehen des Preßbalkens in den
Weg des Anschlages 95 des Armes 88 an dem Träger 3z gelangt, und zwar so, daß der
Anschlag 95 bei Bewegen des .Trägers 3a entgegen der Richtung des Pfeiles
92 um so früher gegen den Anschlag 97 trifft, je höher der Preßbalken 99 bei dem
Eintreiben des Keilpakets zwischen die Anschläge 89 und 1o4 gehoben und mit Hilfe
des Gesperres 1o2 gesichert worden war. Der Weg,, welchen der Anschlag 95 zurücklegt,
bis er den Anschlag =97 trifft, ist also das Maß für die Breite der zu gießenden
Abständhalter.
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Das Gießen der Spatien erfolgt, wie bereits öbenerwähnt, ebenfalls
in der Form io und vollzieht sich genau so, wie das Gießen der Typen. Es wird die
Taste 43 angeschlagen, die der Leermatrize'5 zugeordnet ist; dadurch gelangt die
Leermatrize in ihre Arbeitslage gegenüber der Gießform io. Abweichend von dem Vorgang
bei dem Gießen der Typen-wird die einstellbare Wand der Gießform nicht in Abhängigkeit
von dem Weg, den der Fühler 9 zurücklegt, eingestellt, sondern in Abhängigkeit von
dem Weg, den der Träger 32, mit dem die Stange 3o -verbunden ist, zurücklegt, bis
der Anschlag 95 den Anschlag 97 trifft. Um zu verhindern, daß der
Fühler 9 durch Auftreffen auf den Zahnkranz 6 das Zurücklegen dieses Weges hemmt,
liegt in dieser Stellung des Rades z dem Fühler 9 eine so tiefe Zahnlücke 8 gegenüber,
daß der Fühler 9 auch bei dem größtmöglichen Abstand zwischen den Anschlägen 95
und 97 keinen Widerstand findet.
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Genau wie vorstehend bei dem Gießen von Typen beschrieben, wird nach
dem Einstellen des Formteils 25 die Leermatrize 5 durch den Hammer 68 auf die Form
gepreßt ; die Form wird ausgegossen, das erstarrte Gußstück wird durch den Schieber
26 in den Einführungsschacht ig , gerückt und durch den Ausstoßer 27 in das Magazin
18 des ersten Wortes geschoben. In der Zwischenzeit war durch eine beliebige Steuerung
die Brücke 21 in die ausgezogen gezeichnete Stellung geschoben worden, so daß nunmehr
der Ausstoßer 27 nicht bloß den gegossenen Abstandhalter in das Magazin 18 schiebt
und an den letzten Buchstaben des ersten Wortes anreiht, sondern dieses zusammen
mit dem Abstandhalter über die Brücke zi auf das Setzschiff 13 schiebt. Ist dies
geschehen und sind alle Teile der Gießeinrichtung, wie vorbeschrieben, iri die Ausgangsstellung
zurückgekehrt, so wird die Magazintrommel 14 durch Drücken der Taste 17 wieder fortgeschaltet,
bis das nächste- Magazin in die Richtung des Einführungsschachtes ig und der Brücke
2i zu liegen kommt. Sodann wird in genau derselben Weise der nächste, ebenso große
Abstandhalter für das zweite Wort gegossen, in dem zugehörigen Magazin an das Wort
angereiht und mit ihm zusammen ausgestoßen. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange,
bis sämtliche Worte der Zeile aus ihren Magazinen entfernt sind und die fertige
Zeile leserecht auf dem Setzschiff 13 liegt.
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Ist die Zeile vollendet, so müssen die Keile io8 in die. Stellung
iog zurückgebracht werden, desgleichen muß der Meßbalken 89 zurückgeschoben
werden, was nach Anheben des Blockes 94 ohne weiteres erfolgt; schließlich müssen
der Preßbalken 99 durch Lösung der Sperrung ioz -und der Anschlag 104 durch
Lösen der Sperrung io6 in die Ruhestellungen zurückgebracht werden. Alle diese Rückführbewegungen
können selbstverständlich zwangsläufig herbeigeführt werden; aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist dies nicht gezeichnet.
In dem gezeichneten und beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind ausschließlich mechanische Steuerungen verwendet;
an ihre Stelle können auch elektrische, pneumatische oder hydraulische Steuerungen
treten.