DE623943C - Verfahren zur Herstellung eines mikroporoesen Kautschuks aus Kautschukdispersionen - Google Patents

Description

• . Verfahren zur Herstellung eines mikroporösen Kautschuks aus Kautschukdispersionen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuk mit mikroskopischen Poren, wobei als Ausgangsstoff Kautschukmilch verwendet wird. Ein derartiges Verfahren ist in der Patentschrift 425770 beschrieben. Die vorliegende Erfindung bedeutet Eine Verbesserung desselben. Dem Hauptpatent nach führt man die Kautschukmilch in eine homogene Gallerte über und vulkanisiert dann unter solchen Bedingungen, daß ein Entweichen des Wassers nicht stattfinden kann. Bei der Herstellung der Gallerten kommt es je nach der Art der verwendeten Kautschukmilch unter Umständen vor, daß sich beim Zusatz der Koagulatioaismittel Klumpenbildung einstellt. Diese muß aber, da sie das schließliche Erzeugnis unbrauchbar macht, unbedingt vermieden werden. Es ist ferner wünschenswert, die P.orengröße zu regeln und dadurch die Durchlässigkeit, Saugfähigkeit und andere Eigenschaften des mikroporösen Kautschuks den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen.
• Erfindungsgemäß gelingt es, diese Ziele zu .erreichen, indem man der Kautschukmilch einen Stoff zusetzt, der koagulierbar ist und dessen Gel Wasser bindet, und indem man den Kautschukmilchsaft hierauf bei Temperaturen unterhalb 5o°, vorzugsweise bei Zimmertemperatur, gegebenenfalls auch darunterliegenden Temperaturen, mit einem sowohl gegenüber dem Zusatzstoff als auch gegenüber der Kautschukdispersion wirksamen Koagulationsmittel behandelt. Kolloide, die die obenerwähnben Eigenschaften aufweisen, sind in großer Zahl bekannt. Aus der anorganischen Reihe seien beispielsweise genannt Kieselsäure, Zinnsäure, Aluminium-Oxyd-Hydrat, kolloides Eisenoxyd, kolloides Chromoxyd, kolloide Wolfram-, Molybdän- und Titansäure und kolloides Manganhydroxyd und Vanadinpentoxyd. Aus der organischen Reihe sind z. B. zu erwähnen: Eiweißkörper, Eiweißbausteine, Hämoglobin usw. Es gibt seine Anzahl von Kolloiden, die im Gelzustand Wasser binden, .aber nicht unter den in Frage kommenden Bedingungen koagulierbar sind, wie z. B. Gelatine. Andererseits gibt -es Kolloide, die koagulierbar sind, deren Gel jedoch kein Wasser bindet, wie z. B. kolloide Sulfide, kolloide Farbstoffe usw._ Für das erÄndungsgemäße Verfahren "ist es notwendig, daß, die zugesetzten Stoffe beide Eigenschaften aufweisen, und es ist dlem Fachmann ohne weiteres möglich, die entsprechenden Kolloide aus der großen Reihe der bekannten auszuwählen.
• Man braucht das Kolloid nicht als solches der Kautschukmilch zuzusetzen, sondern kann es in ihr, z. B. durch Freisetzung aus einer Verbindung, :erst sich bilden lassen. So kann Kieselsäure in Gestalt von Natriumsilicat eingeführt werden. .
• Im folgenden -wird eine praktische Aus-, führung des Verfahrens beispielsweise btschrieben: Man setzt hei Zimmertemperatur zu einer' 5o%igen Kautschukmilch Schwefel in einer Menge von io bis 15 % und sonstige Zusatzstoffe, die man dem Kautschuk @einverleibien will, z. B. 2 % des unter dem Handelsnamen Age Rite bekannten Alterungsmitfels, zu. Danach fingt man 5 % einer 3o%igen Wasserglaslösung zu und sorgt für gute Durchmischung. Diese Lösung wird ausgestrichen oder m eine niedrige Schale gegossen und hierauf durch Säunedämpfie, z. B. solche von Essigsäure, koagulvert, indem mari diese .auf die Oberfläche der Flüssigkeit einwirken läßt. Das -entstandene Gel in Gestalt einer weichen Platte wird ausgewaschen, bis die Säure verschwunden ist, und hierauf, wie üblich, vulkanisiert. Man hat es ganz in der Hand, durch die Menge des zugefügten Kolloids die Porengröße zu regeln, in dem Sinne, daß bei größeren Konzentrationen des Kolloids auch größere Poren entstehen.
• Eis- zweites Beispiel wird durch die nachfolgende Arbeitsvorschrift gegeben: Man versetzt die Kautschukmilch außer mit den üblichen Zusatzstoffen mit 2 % Blutalbumin (auf Kautschuk berechnet), das in Wasser gelöst ist, gibt 'Essigsäure zu und streicht in einer Form, z. B. :einer flachen, _ ebenen Schale, aus, worauf allmählich die

  IAmagulation erfolgt, oder man gibt die Masse

  z;j@erst in die Form und koaguliert dann, wie

  -giBeispiel i beschrieben.

  """,Das Verfahren kann verschiedenen Abänderungen unterworfen werden, ohne daß dadürch der Rahmen der Erfindung verlassen wird. . . ,..

Claims (2)

1. PATEN,eANSPRÜCHE: .. . i. Verfahren zur Herstellung, eines mikr.opoY;ö#. ! C@>'Kautschuks aus KaütschukdispersotLeii nach Pabent 425 77o, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Stoff zufügt, der koagulierbar ist und dessen Gel Wasser bindet, hierauf die Flüssigkeit bei Temperaturen unterhalb 5o°, vorzugsweise bei. Zimmertemperatur, gegebenenfalls auch darunterliegendenTemperaturen, mit .einem sowohl gegenüber diesem Zusatzstoff wie gegenüber der Kautscbukdispersion wirksamen Koagulationsmittel behandelt ünd schließlich auf bekannte Weise vulkanisiert.
2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kolloid in Gestalt einer nichtkolloiden Verbindung, wie z. B. Na-Silicat, einführt und durch das Koaguliermittel das Kolloid in Freiheit setzt. -