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Sohlendichtung für bewegliche Wehre Die Erfindung bezieht sich auf
bewegliche Wehre und hat eine Verbesserung der Dichtung zwischen dem Wehrkörper
und der Wehrschwelle zum Gegenstand. Häufig wird verlangt, daß diese Dichtung vallkommen
wasserdicht sein soll, besonders, um die schleifende Wirkung des vom Wasser mitgeführten
scharfen Sandes auf die Grundschwelle und den aufliegenden Teil des Wehrkörpers
zu verhindern. Bei Anwendung eines unnachgiebigen Holzbalkens als Sohlendichtung
kann meistens kein. wasserdichter Abschluß erzielt werden, da beim Aufsetzen des
Wehres auf die Schwelle kleine Fremdkörper eingeklemmt werden, so daß ein feiner
Spalt zwischen dem Holzbalken und der Schwelle entsteht. Bei Anwendung einer elastischen;
Dichtung wiederum besteht die Gefahr, daß die Dichtung beschädigt wird, wenn ein
gröf@erer Fremdkörper eingeklemmt wird. Dies trifft auch ganz besonders für die
bekannte Lösung zu, bei der neben einer starren Dichtung eine oberwasserseitig vorgelagerte
Schürze verwendet wird, die sich vor der Starren Dichtung auf die Sohle aufsetzt
und hierdurch das Geschiebe hindern soll, sich unter die starre Dichtung zu setzen.
Diese Schürzen müssen, um . nach ihrem Aufsetzen auf die Sohle die Weiterbewegung
des Wehres bis zum Aufsetzen der starren Dichtung nicht zu hindern, in lotrechter
Richtung verschiebbar sein oder drehbar mit dem Wehrkörper verbunden werden -und
erfordern Hohlräume zwischen der Schürze, dem Wehrkörper und der starren Dichtung.
Diese nachgiebigen Schürzen können also unter Umständen nicht nur durch den Wasserstoß
und das Geschiebe, sondern auch durch das Gewicht des Wehrkörpers zerstört werden,
wenn nämlich die Hohlräume durch Fremdkörper sich verstopfen, so daß. die Nachgiebigkeit
der Schürze gegen den Wehrkörper ihre äußerste Grenze erreicht.
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Die Nachteile der Doppeldichtungen mit beweglichen Schürzen und die
Nachteile der sonstigen Dichtungen, die entweder starr, aber unvollkommen dichtend,
oder nachgiebig, aber empfindlich sind, sollen durch die Erfindung beseitigt werden
dadurch, daß neben einer starren und unempfindlichen Dichtung noch eine elastische
Feindichtung angeardnet wird, welche im Schutze der starren Dichtung liegt und so
mit dem Wehrkörper verbunden ist, daß sie bei Aufrechterhaltung, ihrer festen Verbindung
mit dem Wehrkörper ohne Aufwendung großer Kräfte na.chgestellt werden kann. Im Gegensatz
zu den bekannten Doppeldichtungen sind also die beiden Dichtungen gemäß der lErfindung
fest mit dem Wehrkörper verbunden, und zwar
ohne Hohlräume, so daß
Störungen und Beschädigungen der Dichtung als Folge der beweglichen.Verbindung ;einer
der Dichtungen mit dem Wehrkörper nicht möglich sind. Erfindungsgemäß ist neben
dem starren Dichtungsbalken ein Dichtungskörper aus elastischem Baustoff angeordnet,
dessen Unterkante tiefer liegt als die Unterkante des starren Dichtungsbalkens.
Wird bei dieser Bauart ein Fremdkörper zwischen den Wehrkörper und die Grundschwelle
eingeklemmt, so schützt die starre Dichtung in jedem Fall die nachstellbare und
nachgiebige Dichtung vor der Zerstörung; gleichzeitig bleibt aber auch die vollkommene
Abdichtung erhalten, vorausgesetzt, daß die Stärke der eingeklemmter Fremdkörper
im Nachstellbereiche der Feindichtung liegt.
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In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird der elastische
Dichtungskörper durch nachgiebige Druckglieder an den starren Dichtungsbalken angepreßt
und mittels einer Einstellvorrichtung unabhängig von der Anpreßvorrichtung höhenverstellbar
gemacht. Der elastische Dichtungskörper ist dabei zweckmäßigerweise in einem Winkeleisen
gelagert, das durch senkrecht zu ihm verlaufende, am Verschlußkörper angelenkte
Winkeleisen unter der Wirkung von Federn in seiner Lagegehalten und mittels eines
auf geneigter Bahn in waagerechter Richtung verschiebbaren Keilstückes höhenverstellbar
ist.
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In den Abb. i bis 7 ist die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Abb. i ist ein Querschnitt durch die Sohlendichtung und die Grundschwelle
eines Wehres, und zwar in der Stellung, in welche ,de elastische Dichtung die Schwelle
eben berührt. -Abb.2 ist eine Längsansicht der Sohlendichtung.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt durch die 'Sohlendichtung in der Stellung,
in welcher die starre und die nachgiebige Dichtung fest auf der Wehrsohle aufruhen.
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Abb. q. ist ein Querschnitt durch die Sohlendichtung mit einem zwischen
die starre Dichtung und die nachgiebige Dichtung eing#qklemmten Fremdkörper, dessen
Stärke die Nachgiebigkeit der Feindichtung nicht überschreitet.
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Abb. 5 ist eine Ansicht zu der Abb. q.: Abb. 6 ist ein Querschnitt
durch die Sohlendichtung mit einem eingeklemmten größeren Fremdkörper.
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Abb. 7 ist eine Ansicht zu der Abb. 6.
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In den Abbildungen ist i die Wehrschwelle, 2 die Stauwand des Wehres,
3 ein Holzbalken als starre Sohlendichtung, der in dem U-Eisen q. am Wehrkörper
befestigt ist. 5 ist ein Aussteifungseisen der Stauwand, 6 ein Flacheisen auf der
Unterwasserseite des Sohlenbalkens 3, an die sich die zusätzliche elastische Dichtung
7 von trapezförmigem Querschnitt .anlegt. 8 ist ein Winkeleisen; durch dass die
elastische Dichtung auf der Unterwasserseite eingespannt wird. 9 sind Winkeleisen,
die mittels des Bolzens io drehbar an einer Platte i i aufgehängt sind und mittels
der Schraube 12 und Mutter 13 und Federplatten 1q. so fest an den Winkel
8 angepreßt werden, wie ges zur sicheren Befestigung der Dichtung 7 an dem Wehr
erforderlich ist. 15 ist eine keilförmige Platte, die mit dem Winkel 8 verbunden
ist. Zwischen dieser und der Unterkante der Platte i i ist ein Keil 16 eingeschobien,
der mittels eines Gewindeansatzes 17 und einer Mutter 18 verstellt werden kann.
Durch Anziehen der Mutter kann also der Keil nach Unterwasser vorgezogen werden;
das Winkeleisen 8 und damit die Dichtung 7 wird ,hierbei nach unten gedrückt, ohne
daß es nötig ist, die S.chraubenverbindung 12, 13 zu lösen, da die Feder
i q. ein Nachgeben der Einspannwinkel9 gestattet.
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Wie die Abb. q. bis 7 zeigen, kann die elastische Dichtung 7 durch
Fremdkörper i9, 2o, die zwischen die Schwelle und die starre Dichtung 3 :eingeklemmt
werden, nicht stärker zusammengedrückt werden, als sie über die Unterkante der festen
Dichtung vorsteht (s. Maß a, Abb. i). Hierbei kann sie keinen Schaden nehmen. Ist
der Fremdkörper i 9 dünner als das Maß a (s. Abb. q. und 5), so bleibt die vollkommene
Dichtung erhalten, da die elastische Dichtung den Fremdkörper i9 umschließt,und
zu beiden Seiten desselben auf der Wehrsohle aufliegt. Ist der Fremdkörper 2o stärker
als das Maß a, wie in den Abb. 6 und 7 dargestellt ist, so findet keine Abdichtung
statt und das Wehr muß etwas angehoben werden, um den Fremdkörper 2o in das Unterwassier
abzuführen. Eine Beschädigung der elastischen Dichtung ist aber auch in diesem Falle
nicht möglich, da diese, wie die Abb. 6 und 7 zeigen, durch den Fremdkörper 20 nur
um das Maß a zusammengedrückt wird.
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An Stelle eines Holzbalkens 3 kann eine beliebige andere feste Dichtung,
z. B. eine solche aus Stahl., verwendet werden. An Stelle der trap:ezförmigen elastischen
Dichtung 7 und ihrer Befestigungs- und Nachstellvorrichtungen 8 bis 18 können
auch andersgeformte Dichtungen und andersartige B,efestigungs- 'und Nachstelhnittel
(z. B. Druckschrauben statt der Keile 16, die von dem .oberen Teil des Wehrkörpers
aus bedient werden), verwendet werden. Dieses alles fällt unter den Grundgedanken
der Erfindung; nämUch die Verwendung .einer starren Sohlendichtung
in
Verbindung mit einer elastischen nachstellbaren Dichtung, die so angeordnet ist,
daß sie im Schutze der starren: Dichtung liegt. Hierbei sind solche Befestigungen
von besonderem Vorteil, die eine Nachstellung der elastischen Dichtung ohne Lösung
ihrer Befestigungsmitttel ermöglichen.