DE612529C - Einrichtung zur selbsttaetigen Temperaturregelung elektrischer Widerstandsoefen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. APRIL 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21h GRUPPE 15

2i h A 27.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Januar 1930 ab

Die Temperatur von Widerstandsöfen kann um so genauer geregelt werden, je kleiner der Überschuß der zur Verfügung stehenden Energie über die zu verbrauchende ist. Man ist daher bestrebt, den Anschlußwert der Öfen nach beendigter Anheizung herabzusetzen, indem die Wicklung von Dreieck auf Stern oder von Parallelschaltung auf Serienschaltung umgeschaltet wird. Gleichzeitig wird dadurch die Lebensdauer der Schalteinrichtung erheblich erhöht.

Es ist bekannt, diese Umschaltung selbsttätig vorzunehmen, wenn der Temperaturregler das erste Mal anspricht. Sobald der Temperaturregler Kontakt gibt, werden die Leitungen hinter dem Schütz spannungslos gemacht, ein Schalter mit Nullspannungsspulen spricht an und nimmt die Umschaltung von Dreieck auf Stern vor.

Eine derartige Schaltung mit Nullspannungsspulen besitzt aber den Nachteil, daß, wenn aus irgendeinem Grunde die Spannung während des Ariheizvorganges ausbleibt, die Umschaltung bereits vorgenommen wird. Das Ausbleiben der Spannung kann leicht infolge Störungen im Netz oder auch durch absichtliches oder versehentliches Öffnen des Hauptschalters herbeigeführt werden, so daß diese Schaltung für die Verwendung bei öfen, die ohne Aufsicht arbeiten sollen, unbrauchbar ist.

Es sind ferner Temperaturregler bekanntgeworden, die mit zwei voneinander unabhängigen Thermoelementen arbeiten, die über Regelorgane und Relais zwei verschiedene Schütze betätigen. Von diesen Schützen schaltet das eine die gesamte Ofenleistung, während das andere zum Umschalten der Heizkörper von Dreieck auf Stern bzw. zur Seriehschaltung dient. Wegen der großen Anzahl der benötigten Instrumente ist diese Regelung teuer, und sie ergibt häufig Anlaß, zu Störungen.

Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Verbesserung einer derartigen Regeleinrichtung und macht in weitgehendem Maße die selbsttätige Temperaturregelung bei Widerstandsöfen betriebssicher.

Erreicht wird der angestrebte Zweck durch eine Einrichtung zur selbsttätigen Temperaturregelung elektrischer Widerstandsöfen, bei der die Heizwicklungen beim ersten Ansprechen des Temperaturreglers auf einen kleineren Anschlußwert umgeschaltet werden, wobei gemäß der Erfindung ein Sterndreieckschalter und ein zwei- oder dreipoliger Ausschalter vorgesehen sind, die durch einen gemeinsamen Temperaturregler derart ge-

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Victor Paschkis in Berlin-Johannisthai.

steuert werden, daß dieser beim, ersten Ansprechen den Sterndreieckschalter endgültig von Dreieck auf Stern umschaltet und beim wiederholten Ansprechen nur den Ausschalter aus- und leinschaltet.

In der Abbildung ist ein Schaltschema der erfindungsgemäßen Einrichtung beispielsweise dargestellt.

Von dem Netz R, S, T gehen Leitungen ίο über den beispielsweise zweipoligen Schalter (Schütz) ι zu den Heizwiderständen 2 des Ofens. Hinter dem Schütz 1 geht eine Abzweigung zu dem Sterndreieckschalter 3, zu dem ferner Leitungen 4 von den Of enwiderständen geführt sind. In dem Ofen ist ein Temperaturregler 5 vorgesehen, der in der Abbildung schematisch als Thermoelement angedeutet ist, das auf ein Kontaktinstrument 6 einwirkt.

Beim Ansprechen des Kontaktes 7 wird zunächst der Stromkreis zur Schützspule 8 mit Hilfe 'eines Relais 9 unterbrochen und dadurch Schütz 1 geöffnet. Gleichzeitig erhält die Spule ι ο des Sterndreieckschalters 3 Strom und schaltet diesen von der Dreieck-Stellung auf die Sternstellung um.

Sobald die Temperatur sinkt, öffnet der Zeiger des Kontaktinstrumentes den Kontakt 7, und die Schützspule 8 erhält über Relais 9 Strom. Das Schütz 1 schaltet wieder ein, der Sterndreieckschalter 3 bleibt jedoch in der Sternstellung.

Die Umschaltung des Sterndreieckschalters 3 von Stern- auf Dreieckschaltung kann nur mittels der Umschaltspule 11 mittels eines Federdruckknopfes 12 bewirkt werden, der. die Umschaltspule ir an das Netz legt. Dieser Vorgang erfolgt, sobald der Ofen entleert ist und für eine neue Charge vorbereitet wird.

Einzelheiten der Anordnung können dem Erfindungszweck .entsprechend leicht geändert werden. So können z. B. bei größeren Stromstärken die Umschaltungen' von Stern auf Dreieck durch den Druckknopf 12 und den Sterndreieckschalter 3 über Zwischenschütze !erfolgen.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Einrichtung zur selbsttätigen Temperaturregelung elektrischer Widerstandsöfen, bei der die Heizwicklungen beim ersten Ansprechen des Temperaturreglers auf einen kleineren Anschlußwert umgeschaltet werden, gekennzeichnet durch einen Sterndreieckschalter (3) und einen zwei- oder dreipoligen Ausschalter (1), die durch einen gemeinsamen Temperaturregler (5, 6, 7) derart gesteuert werden, daß dieser beim ersten Ansprechen den Sterndredeckschalter (3) lendgültig von Dreieck auf Stern umschaltet und beim wiederholten Ansprechen nur den Ausschalter (1) aus- und leinschaltet.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturregler (5, 6) durch sein Kontaktstück (7) gleichzeitig eine den Schalter (3) auf Stern schaltende Zugspule (10) und ein Relais (9) beeinflußt, das den Stromkreis- zur Betätigungsspule (8) des Ausschalters (1) öffnet oder schließt.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen von -Hand zu betätigenden Druckschalter (12), mit dessen Hilfe auf den größeren Anschlußwert durch die mittels über eine Zugspule (11) am Sterndreieckschalter (3) die Heizwicklungen (2) in Dreieck geschaltet werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen