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Verfahren zur Erzeugung von erhabenen Bemusterungen auf cellulosehaltigen
Produkten Es wurde gefunden, .daß man auf cellulosehaltige Produkte, wie Papier,
Pappe, Holzfurniere, Tapetenbahnen u. dgl., erhabene Verzierungen in jeder gewünschten
Form erzeugen kann, wenn man auf .die zu verzierende Fläche an sich bekannte Quellungsmittel
für Cellulose im Gemisch mit Netzmitteln, die das Eindringen des Ouellungsmittels
in die Oberflächenschicht erleichtern, und mit Bindemitteln, welche ein Ausfließen
infolge Kapillarabsorption der die Ouellung bewirkenden Flüssigkeit verhindern,
entsprechend der zu erzeugenden Verzierung aüfhringt.
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Es wurde nämlich festgestellt, daß die Wirkung der Ouellmittel, wie
z. B.., starke Alkalilaugen, Schweizers Reagens, Felilingsche Lösung, Chlorzinklösung
usw., stark beschleunigt wird, wenn man denselben ein Netzmittel, das natürlich
so beschaffen sein muß, daß es von dem Quellungsmdttel in seinen Eigenschaften nicht
verändert wird, zufügt. Dadurch wird es dein Ouellungsmittel ermöglicht, auch in
die untern Schichten der zu behandelnden Fläche einzudringen und dadurch rasch seine
quellende Wirkung zu entfalten. Geeignete Netzmittel sind insbesondere die Alkohole,
vorab der Methylalkohol.
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Da dabei die Gefahr besteht, daß das Quellmittel von den porösen Materialien
auch in solchen Richtungen aufgesogen wird, die außerhalb der gewünschten Begrenzung
der Verzierung liegen, ist es zweckmäßig, dem Gemisch von Ouellmittel und Netzmittel
noch ein Bindemittel zuzusetzen, um so dessen unerwünschte Ausbreitung hintan zu
halten. Als derartige Bindemittel haben sich vorzugsweise Casein, Leime und Kleister
der verschiedensten Herkunft geeignet erwiesen, wobei wiederum darauf geachtet werden
muß, daß .dieselben in ihren Eigenschaften von den Ouellungsmitteln nicht beeinflußt
werden.
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Das Auftragen des Gemisches von Ouellungs-, Netz- und Bindemitteln
kann auf die verschiedenste Weise geschehen. So kann man die Mischung z. B. mit
Hilfe von Schablonen und einer Spritzpistole auf die zu behandelnde Oberfläche aufspritzen,
oder aber man kann die Lösung nach Zusatz eines Verdickungsmittels, wofür sich insbesondere
Kampfer als hervorragend geeignet erwiesen hat, mit dem Spachtel auftragen oder
aber nach . irgendeinem bekannten Druckverfahren aufdrucken.
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Nachstehend wird beispielsweise ein für die Ouell.ung von dicken Papierbahnen
geeignetes Gemisch angeführt (die angegebenen Teile sind Gewichtsteile) : 3oo Teile
Natronlauge 45 bis 5o° Be, ioo Teile Methylalkohol, 5o Teile Casein.
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Die Wirkung eines 'solchen Ouellungsmittels ist .derart, daß sich
an den mit ihm in Berührung gebrachten Stellen der Oberfläche entsprechend dem gewünschten
Muster erhöhte Figuren von faserigem Charakter mit scharf begrenzten Rändern bilden.
Bei Verwendung eines Materials, das gefärbt ist, tritt
in der Regel
eine Aufhellung der behandelten Stellen ein, wodurch sich sehr hübsche Effekte erzielen
lassen.
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Eine Nachbehandlung der gequollenen Stellen ist nicht notwendig, da
es sich erwiesen hat, daß dieselben nach Verdunsten der im Ouellungsmittel vorhandenen
flüchtigen Anteile nicht weiter verändert werden. .
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Für Druckzwecke empfiehlt, es sich, der oben angegebenen Lösung ungefähr
30 °/o Kampfer zuzusetzen, wodurch eine gut druckbare Paste erhalten wird.
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Der ganze Vorgang der Verzierung ist' in einer Minute beendigt, und
.das Arbeiten nach dem erfindungsgemäßenVerfahren stellt keine besonderen Anforderungen
an den Ausübenden, da ja die Arbeitsweise die denkbar einfachste ist.
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Es ist zwar bereits bekannt, durch topisches Aufbringen von Ätzmitteln
auf vorgefärbtes Papier die Farbstoffe wegzuätzen und auf diese Weise batikartige
:Muster zu erzeugen. Um dieses Verfahren auch für geleimte Papiere brauchbar zu
machen, wurde ferner vorgeschlagen, den Ätzmitteln einen die Leimung erweichenden
Zusatz, wie Alkohol, Soda usw., beizumischen.
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Diese Ätzmittel werden in der Weise auf die zu bemusternde Fläche
aufgebracht, daß man erhaben bemusterte oder faltige Gewebe damit tränkt und die
Fläche damit bedeckt.
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Demgegenüber werden gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhabene, reliefartige Bemusterungen erzeugt, was nach dem erwähnten Verfahren gar
nicht möglich ist, da die gemäß vorliegendem Verfahren zur Verwendung gelangenden
starken Ätzmittel die Gewebe in kürzester Zeit zerstören würden.
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Demgegenüber haben .die im Falle der vorliegenden Erfindung verwendeten
Duellmittel nicht den Zweck, die Leimung zu quellen, sondern dieCellulose selbst.
Dementsprechend sind auch nur typische Cellulosequellmittel, wie starke Alkalilati.gen,
Schweizers Reagens, Fehlingsche Lösung, Chlorzinklösung u. dgl., verwendbar, die
eine erhabene Quellung der Oberfläche an den behandelten Stellen zur Folge haben,
ein Effekt, der durch die gemäß dem bekannten Verfahren vorgeschlagenen Ätzmittel
für Farbstoffe nicht erreicht werden könnte.