DE606544C - Vom Leitungswiderstand abhaengige Distanzschutzeinrichtung - Google Patents
Vom Leitungswiderstand abhaengige DistanzschutzeinrichtungInfo
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- DE606544C DE606544C DEA69796D DEA0069796D DE606544C DE 606544 C DE606544 C DE 606544C DE A69796 D DEA69796 D DE A69796D DE A0069796 D DEA0069796 D DE A0069796D DE 606544 C DE606544 C DE 606544C
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/30—Staggered disconnection
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
5. DEZEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 68so
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1933 ab
Bei Distanzschutzeinrichtungen hat man bereits die Betätigung von widerstandsabhängigen
Relais mit verschiedener Auslösezeit abhängig gemacht. Man hat dabei Relais vorgesehen,
welche beim Unterschreiten eines bestimmten Impedanzwertes ansprechen und diese derart
ausgebildet, daß das Relais, das dann anspricht, wenn der Impedanzwert um den größten Betrag
unterschritten ist, die kürzeste Auslösezeit besitzt. Wenn dann der Fehler in einer Zone
auftritt, die dem Einbauort des Relais am nächsten liegt, dann wird dieses Relais ansprechen
und in der kürzesten Auslösezeit die Schalter betätigen. Wenn dagegen der Fehler
in der nächsten Zone auftritt, dann wird die in dem Relais wirkende Impedanz nur so weit
unterschritten, daß das Relais mit der nächsthöheren Auslösezeit anspricht, so daß inzwischen
das Relais der dem Fehler näher benachbarten Stationen angesprochen hat. Eine derartige Einrichtung erfordert eine Anzahl
von Unterimpedanzrelais, die der Anzahl der einzelnen Zonen oder der eingestellten Auslösezeiten entspricht. Will man also mit einer Ein-
richtung drei verschiedene benachbarte Zonen überwachen, dann sind drei Unterimpedanzrelais
erforderlich.
Nach der Erfindung läßt sich nun ein widerstandsabhängiges Relais ersparen, wenn man
die widerstandsabhängigen Relais so ausbildet, daß sie nicht beim Unterschreiten, sondern
beim Überschreiten eines bestimmten Widerstandswertes ansprechen, und daß die Auslösezeit
der Schutzeinrichtung um so länger wird, je mehr Relais, angesprochen haben. Die
kürzeste Auslösezeit wird sich demnach dann einstellen, wenn keines der widerstandsabhängigen
Relais, sondern nur die Anregeglieder sich aus ihrer Ruhelage entfernt haben.
In der Abb. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, bei der die einzelnen
Relais elektrisch gegeneinander verriegelt sind. An das Netz sind über einen Stromwandler 1
die Stromspulen 2, 2' zweier widerstandsabhängiger Kipprelais 3, 3' angeschlossen sowie
die Stromspulen eines Energierichtungsrelais 4 und eines stromabhängigen Anregerelais 5. Die
Spannungsspulen 6, 6' der Kipprelais 3, 3' sowie die Spannungsspule des Energierichtungsrelais
4 sind über einen Spannungswandler 7 ebenfalls an das Netz gelegt. Das Anregerelais 5
betätigt einmal einen Kontakt 8, der die verschiedenen Spannungsspulen an den Wandler 7
beim Auftreten eines Fehlers legt, sowie einen Kontakt 9, der die Betätigungsspule 10 eines
Zeitrelais 11 an eine Hilfsstromquelle 12 anschaltet.
Das Zeitrelais 11 besitzt drei Kontaktpaare 13, 14, 15, die nach immer größer werdendem
Zeitablauf betätigt werden. Die Kontakte 13, also diejenigen, welche nach der kürzesten
Laufzeit geschlossen werden, sind über die Ruhekontakte 16, 17 der beiden Widerstands-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Georg Stark in Berlin-Karlshorst.
relais 3, 3' und über die Arbeitskontakte 18 des
richtungsabhängigen Anregerelais 4 an die Betätigungsspule 19 eines Netzschalters 20 gelegt.
Pie Kontakte 14, also diejenigen Kontakte des
Zeitrelais 3 mit der nächsthöheren Auslösezeit, sind über die Ruhekontakte sämtlicher Widerstandsrelais
mit Ausnahme desjenigen mit dem kleinsten Ansprechwert und die Kontakte des Anregerelais ebenfalls an die Betätigungsspule
19 des Schalters 18 gelegt. Da bei dem Ausführungsbeispiel
nur zwei Widerstandsrelais vorgesehen sind, sind demnach die Kontakte 14
nur über die Kontakte 17, 18 an die Spule 19
angeschlossen. Es ist also bei der Schaltung angenommen, daß das Widerstandsrelais 3 bei
Überschreiten eines kleineren Widerstandswertes eher anspricht als das Widerstandsrelais 3'.
Es ergibt sich dann folgende Arbeitsweise der Schutzeinrichtung, die an Hand der Abb. 2
erläutert sein soll; dabei ist angenommen, daß das Relais 3 so eingestellt ist, daß es beim
Überschreiten des Impedanzwertes Z anspricht, während das Relais 3' beim Überschreiten des
Wertes Z' seine Kontakte betätigt. Wenn dann ein Kurzschluß in der ersten Zone auftritt, bei
dem also der Impedanzwert Z nicht erreicht wird, dann sprechen nur die Relais 4, 5 an,
infolgedessen werden nur die Kontakte 18 betätigt und damit ein Stromkreis über die
Kontakte 13 des Zeitrelais 11 geschlossen. Die Schutzeinrichtung löst also mit der kürzesten
Auslösezeit aus. Wenn dagegen der Kurzschluß in der zweiten Zone liegt, dann wird noch zusätzlich
das Relais 3 betätigt. Die Kontakte 16 werden infolgedessen geöffnet und der Stromkreis
über die Kontakte 13 des Zeitrelais Ii unterbrochen. Bei der Betätigung der Kontakte
14 des Zeitrelais 11 wird ein Stromkreis
über die Auslösespule 19 hergestellt und diese daher erst nach Ablauf einer Zeit erregt, die
inzwischen der Distanzschutzeinrichtung der dem Fehler näher benachbarten Stationen die
Auslösung ermöglicht hat. Nur wenn diese Schutzeinrichtung nicht angesprochen hat, wird
der Schalter 20 ausgelöst.
Bei einem Fehler in der dritten Zone sprechen beide Relais 3, 3' an. Infolgedessen wird erst
bei Erreichen der Kontakte 15 durch den Betätigungshebel des Zeitrelais 11 der Stromkreis
der Auslösespule 19 hergestellt, d. h. die längste Auslösezeit erreicht.
Statt einer elektrischen Verriegelung der Überimpedanzrelais kann natürlich auch eine
mechanische Verriegelung vorgenommen werden. Die durch das Überstromanregerelais 5, das
natürlich auch unterimpedanzabhängig ausgebildet sein kann, betätigten Kontakte 8 sind
aus dem Grunde vorgesehen, um ein Ansprechen der Relais 16, 17 im normalen Betriebe zu vermeiden.
Erst wenn ein Fehler auftritt, sollen die Impedanzrelais 3, 3' an Spannung gelegt
werden. Bis zur Betätigung der Kontakte 13, die durch den Kontaktschluß bei 9 eingeleitet
wird, sind in dem Relais 3, 3' die Fehlergrößen genügend lange in Wirksamkeit, um ein sicheres
Ansprechen zu erreichen.
Die Spannungsspulen der Relais 6, 6' können natürlich in bekannter Weise bei den verschiedenen
Fehlerarten so umgeschaltet werden, daß in allen Fällen die gleichen Auslösezeiten
sich ergeben. Handelt es sich um Netze mit Kurzschlußreaktanz, dann wird zweckmäßig
bei Doppelerdschluß in dem Spannungsspulenkreis eine Impedanz geschaltet, welche den
Strom entsprechend der Verminderung der wirksamen Schleifenimpedanz Leiter-Erde gegenüber
der bei einem Kurzschluß wirksamen Impedanz Leiter-Leiter vermindert.
Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Schutzeinrichtung einphasig gezeichnet. Es ist selbstverständlich,
daß sie für ein Dreiphasennetz ebensowohl dreiphasig ausgeführt werden kann wie auch, daß sie nach dem bekannten und vorgeschlagenen
Ein- bzw. Zweirelais-Schutzsystem für ein dreiphasiges ,Netz unter Verwendung
entsprechender Umschaltrelais eingebaut werden kann. In allen Fällen hat die Einrichtung den
Vorteil, daß der wechselnde Lichtbogenwiderstand und das Gleichstromglied des Stoßkurzschlußstromes
auf die Impedanzmessung keinen Einfluß besitzt.
Claims (5)
1. Distanzschutzeinrichtung, bei der je nach der Stellung von widerstandsabhängigen
Relais der Auslösestromkreis mit verschiedener Auslösezeit betätigt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die widerstandsabhängigen Relais (3, 3') so ausgebildet sind, daß
sie beim Überschreiten eines bestimmten Widerstandswertes (Z, Z') ansprechen und
daß die Auslösezeit der Schutzeinrichtung um so langer ist, je mehr Relais angesprochen
haben.
2. Distanzschutzeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
kürzeste Auslösezeit sich dann einstellt, wenn nur die Anregeglieder (4, 5) ange-
. sprachen haben. .
3. Distanzschutzeinrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitskontakte (18) eines Anregerelais (4) über die Ruhekontakte (16, 17) sämtlicher
Widerstandsrelais (3, 3') an diejenigen Kontakte (13) des Zeitrelais (11) geführt sind,
welche nach der kürzesten Laufzeit geschlossen werden, an die Kontakte (14) mit
der nächstlängeren Auslösezeit über die Ruhekontakte sämtlicher Widerstandsrelais mit
Ausnahme desjenigen (16) mit dem kleinsten Ansprechwert, an die Kontakte (15) mit
einer noch längeren Betätigungszeit über die Ruhekontakte sämtlicher Widerstandsrelais
mit Ausnahme desjenigen mit dem kleinsten
(16) und dem nächsthöheren Ansprechwert
(17) usw.
4. Distanzschutzeinrichtung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannungsspulen an die Widerstandsrelais erst beim Auftreten eines Fehlers an
Spannung gelegt werden.
5. Distanzschutzeinrichtung nach Anspruch ι bis 4 für Netze mit Kurzschlußreaktanzen,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Doppelerdschluß in dem Spannungsspulenkreis
eine Impedanz geschaltet wird, welche den Strom entsprechend, der Verminderung
der wirksamen Schleifenimpedanz Leiter-Erde gegenüber der bei einem Kurzschluß wirksamen Impedanz Leiter-Leiter
vermindert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69796D DE606544C (de) | 1933-06-18 | 1933-06-18 | Vom Leitungswiderstand abhaengige Distanzschutzeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69796D DE606544C (de) | 1933-06-18 | 1933-06-18 | Vom Leitungswiderstand abhaengige Distanzschutzeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE606544C true DE606544C (de) | 1934-12-05 |
Family
ID=6945078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA69796D Expired DE606544C (de) | 1933-06-18 | 1933-06-18 | Vom Leitungswiderstand abhaengige Distanzschutzeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE606544C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2971131A (en) * | 1956-12-19 | 1961-02-07 | Gen Electric | Protective relaying system for an electric power transmission circuit |
-
1933
- 1933-06-18 DE DEA69796D patent/DE606544C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2971131A (en) * | 1956-12-19 | 1961-02-07 | Gen Electric | Protective relaying system for an electric power transmission circuit |
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