-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Operationsverstärker und spezifischer Operationsverstärker mit
vergrößertem Gleichtakt-Eingangsbereich.
-
Relevanter Stand der Technik
-
Standard-NTSC-Farbvideosysteme
sind seit 1970 alltäglich
und werden auch heute noch weithin verwendet. Das Basisband-NTSC-Videosignal
ist ein analoges Signal mit einer Amplitude von ungefähr 1,3 Volt
von Spitze zu Spitze (Vpp) und ist seit
den Anfängen
der Technologie weitgehend unverändert
geblieben. Frühe
Videosysteme hatten relativ große
Versorgungsspannungen, bei denen die Differenz zwischen der positiven
und negativen Versorgungsspannung häufig 30 Volt betrug. Die Verarbeitung
eines 1,3Vpp-Signals unter Verwendung analoger
Schaltungen mit 30 V quer über
die Versorgungsspannungen bedeutet, dass Probleme hinsichtlich des
Sicherheitsabstands (headroom) selten auftraten. Probleme hinsichtlich
des Sicherheitsabstands treten auf, wenn die Eingangsspannung den
Energieversorgungsspannungen der Schaltungen zu nahe kommt, so dass
die Schaltungen nicht richtig arbeiten können. Bei einer gegebenen spezifischen
Versorgungsspannung wird ein Gleichtakt-Eingangsbereich (CMIR – Common-Mode
Input Range) als der Eingangsspannungsbereich definiert, über den
die Schaltung ordnungsgemäß arbeiten
kann.
-
Es
ist erwünscht,
viele Schaltungen, sowohl analoge als auch digitale, unter Verwendung
von CMOS-Technologien mit sehr kleinen Geometrien auf einer einzelnen
IC zu integrieren. Wenn die Transistorgrößen kleiner werden, können mehr
Schaltungen unter Verwendung desselben Betrags an Siliziumfläche integriert
werden. Wenn sich jedoch die Transistorgröße verkleinert, verringert
sich auch die maximale Spannung, über die die Einrichtungen sicher
arbeiten können.
Wenn sich die Versorgungsspannung der Signalamplitude annähert, steigen
die Herausforderungen bei der Schaltungskonstruktion dramatisch.
Der erforderliche CMIR kann einen Großteil der verfügbaren Versorgungsspannung
umfassen. Eine Abschwächung
des NTSC-Signals ist für
gewöhnlich
unerwünscht,
da das NTSC-Signal asynchron ist und eine solche Abschwächung zu ernsthaften
Rauschproblemen führt.
-
Viele
Operationsverstärker
verwenden Rail-to-Rail-Schaltungstechniken, was es dem CMIR ermöglicht,
die gesamte Versorgungsspannung zu umfassen. Diese Topologien verwenden
häufig
zwei Eingangsstufen, jeweils eine für einen Betrieb nahe jeder
Versorgungsspannung. Eine Stufe verwendet ein PMOS-Differenzpaar
und die andere ein NMOS-Differenzpaar. Da die Gegenwirkleitwerte
dieser zwei Eingangspaare nicht aneinander angepasst sind und einander über Verfahrensabweichungen nicht
nachlaufen, wird die Linearität
des gesamten Verstärkers
herabgesetzt und eine hohe Leistung ist schwer zu erreichen.
-
Eine
weitere Operationsverstärkertopologie, die
aufgrund ihres hohen CMIR häufig
gewählt
wird, ist die Folded-Cascode-Topologie (Gefaltete Kaskodentopologie)
(siehe "Analysis
and Design of Analog Integrated Circuits", Gray, Hurst, Lewis & Meyer, John Wiley
and Sons, 4. Ausgabe 2001, Seiten 446–450). Definiert man die MOS-Schwellenspannung
als Vt und die Übersteuerungsspannung VGT = VGS·Vt, wie in 6.28 von
Gray et al., ist die maximale Gleichtakt-Eingangsspannung VCMI(max) = VDD – Vt5 – VGTS – VGT1 (ausgehend von den angepassten Transistorpaaren
M1–M2,
M11–M12,
M1A–M2A
in 6.28 von Grey et al., wobei sich
der numerische Index auf die Transistornummer bezieht). Ferner wird davon
ausgegangen, dass die Vt's und VGT's positiv sind, unabhängig davon,
ob der Transistor NMOS oder PMOS ist. Spannungen, die größer als
VCMI(max) sind, bewirken, dass M5 seine
Sättigung
verliert und sein Strom abfällt.
Die Folded-Cascode-Schaltung ermöglicht
es VCMI häufig, die negative Versorgungsspannung,
bei Schaltungen mit niedriger Versorgungsspannung für gewöhnlich Masse, problemlos
zu erreichen. Bei Pufferkonfigurationen mit Verstärkungsfaktor
1 (unity gain buffer configurations) jedoch, bei denen der invertierende
Operationsverstärkereingang
mit dem Ausgang verbunden ist, ist es der Ausgang, der die Spannungsschwankungen
begrenzt.
-
Obgleich
die Linearität
des Folded-Cascode-Operationsverstärkers besser als bei den typischen
Rail-to-Rail-Ausführungen
ist, hat er infolge der finiten Ausgangsimpedanz von M5 in 6.28 von Gray et al. dennoch Linearitätsprobleme.
Wenn sich die Gleichtakt-Eingangsspannung VCMI ändert, ändert sich
auch der Schweifstrom IDS, wodurch sich wiederum
die Verstärkung
der Stufe ändert.
Die Stufenverstärkung
variiert als Funktion des Eingangsstufengegenwirkleitwerts gm mal dem Ausgangswiderstand R0.
Die Verstärkung
nimmt ab, wenn der Schweifstrom zunimmt. Zur Überwindung dieses Problems
könnte
die Schweifstromquelle kaskodiert werden, dies würde jedoch VCMI(max)
um ein weiteres VGT-Glied reduzieren.
-
Das
Dokument
US 4,048,575 offenbart
einen Operationsverstärker,
der einen ersten und einen zweiten Differenzverstärker, eine
Lasteinrichtung und eine Ausgangsstufe umfasst.
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Operationsverstärker bereitzustellen, der
dazu in der Lage ist, auch im Falle einer Schwankung des differentiellen
Eingangssignals eine hohe Bandbreite und Linearität vorzusehen.
-
Dieses
Ziel wird durch einen Operationsverstärker erreicht, der im unabhängigen Vorrichtungsanspruch
1 angegeben ist.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
-
Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung auf einen Operationsverstärker mit vergrößertem Gleichtakt-Eingangsbereich
gerichtet, der einen oder mehrere der Nachteile des relevanten Standes
der Technik im Wesentlichen beseitigt.
-
Es
wird ein Operationsverstärker
mit einer ersten Stufe bereitgestellt, die ein erstes Differenztransistorpaar,
das ein differentielles Eingangssignal an seinen Gate-Anschlüssen empfängt, einen
ersten Schweifstromquellentransistor, der mit den Source-Anschlüssen des
ersten Differenztransistorpaars verbunden ist, und ein Lasttransistorpaar
umfasst, das mit den Drain-Anschlüssen des ersten Differenztransistorpaars
in Reihe geschaltet ist. Eine Eingangsstufe umfasst ein zweites
Differenztransistorpaar, dessen Gate-Anschlüsse mit den jeweiligen Drain-Anschlüssen des
ersten Differenztransistorpaars verbunden sind, und einen zweiten
Schweifstromquellentransistor, der mit den Source-Anschlüssen des
zweiten Differenztransistorpaars verbunden ist. Eine Ausgangsstufe
gibt ein Signal aus, das dem differentiellen Eingangssignal entspricht.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt wird ein Operationsverstärker bereitgestellt, der eine
erste Stufe umfasst, die ein differentielles Eingangssignal eingibt.
Eine Eingangsstufe umfasst ein zweites Differenztransistorpaar,
das mit der ersten Stufe verbunden ist, und einen Schweifstromquellentransistor,
der mit den Source-Anschlüssen
des Differenztransistorpaars verbunden ist. Eine Ausgangsstufe gibt
ein Signal aus, das dem differentiellen Eingangssignal entspricht.
Die erste Stufe erweitert den Gleichtakt-Eingangsbereich der Eingangsstufe.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung
dargelegt und gehen zum Teil aus der Beschreibung hervor oder können durch
Umsetzung der Erfindung in die Praxis in Erfahrung gebracht werden.
Die Vorteile der Erfindung werden durch den Aufbau realisiert und
erzielt, der in der Beschreibung und den Ansprüchen sowie in den zugehörigen Zeichnungen
besonders hervorgehoben ist.
-
Es
versteht sich, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung
als auch die folgende genaue Beschreibung als beispielhaft und erläuternd anzusehen
sind und dazu dienen, die beanspruchte Erfindung näher zu erläutern.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN/FIGUREN
-
Die
begleitenden Zeichnungen, die enthalten sind, um für ein besseres
Verständnis
der Erfindung zu sorgen, und die in die Beschreibung einbezogen sind
und einen Teil derselben darstellen, zeigen Ausführungsformen der Erfindung
und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die Grundlagen der Erfindung
zu erläutern.
Es zeigt:
-
1 einen
Drei-Stufen-Operationsverstärker
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
-
2 eine
Operationsverstärker-Eingangsstufe,
die durch eine quetschbare Schweifstromquelle vormagnetisiert wird,
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
-
3 eine
schematische Darstellung höheren
Niveaus des Operationsverstärkers
gemäß den 1 und 2 mit
geschlossenem Regelkreis, und
-
4 eine
graphische Darstellung, die eine Verbesserung des Gleichtakt-Eingangsbereichs
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Es
wird nun im Detail auf die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung Bezug genommen, wobei Beispiele derselben in den begleitenden
Zeichnungen dargestellt sind.
-
1 zeigt
einen Drei-Stufen-Verstärker
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie in 1 gezeigt,
umfasst der Verstärker einen
herkömmlichen
2-Stufen-Verstärker 102 und eine
zusätzliche
Stufe 101 (eine "gm-gm-Stufe"). Diese Stufen werden
bei Bezugnahme auf 1 als herkömmlicher Verstärker 102 und
als "erste Stufe" 101 bezeichnet.
-
Der
Verstärker 102 ist
im Stand der Technik wohlbekannt und umfasst zwei Differenzpaartransistoren
M4, M5, ein NMOS-Transistorpaar M8 und M9, einen Schweifstromtransistor
M13 und eine Ausgangsstufe M12, M11 und M10, die ein Signal VOUT ausgibt. Die Transistoren M4, M5, M13,
M12, M11 und M10 sind PMOS-Transistoren und die Transistoren M8
und M9 NMOS-Transistoren. Die Source-Anschlüsse der Transistoren M8 und
M9 sind an Masse angeschlossen. Der Drain-Anschluss des Transistors M9
ist mit dem Gate-Anschluss des Transistors M10 und über den
Kondensator C0 (2,4 pF) und den Widerstand R1 (140 Ω) mit dem
Ausgang VOUT verbunden. Die Transistoren
M4, M5, M8 und M9 stellen gemeinsam ein Beispiel einer Eingangsstufe 102A und die
Transistoren M10, M11 und M12 ein Beispiel einer Ausgangsstufe 1028 dar.
Mit anderen Worten, der Verstärker 102 ist
ein herkömmlicher
2-Stufen-Operationsverstärker.
-
Bei
einer Ausführungsform
betragen die Vorspannungen VB2, VB3, VB3C, typischerweise
ungefähr 1,2–1,4 V.
Die Versorgungsspannung VDD beträgt typischerweise
2,5 V, wobei jedoch Variationen von 10–15 % häufig vorkommen, daher muss
eine Schaltung mit einer Nennspannung von 2,5 V auch bei 2,2 V arbeiten.
-
Die
Verstärkung
von herkömmlichen
Verstärkerstufen
variiert mit der Ausgangsspannung, was häufig zu Verzerrungen und Nicht-Linearität führt. Bei praxisnahen
Videoanwendungen ist es erwünscht, eine
Linearität
mindestens 10 Bit zu haben, d.h. die Schaltung sollte bis zu einem
von 210 linear sein, was einer Linearität von ungefähr 60 dB
(1 Bit = 6 dB) entspricht. Noch erwünschter ist es, eine Linearität von mindestens
70 dB zu haben, was 11–12
Bits entspricht. Es ist außerdem
erwünscht,
eine Schaltung unter Verwendung einer einfachen CMOS-Technologie
auszuführen
und über
eine Schaltung mit niedriger Energie, geringer Fläche, geringem
Rauschen, hoher Linearität
und hohen Schwankungen zu verfügen.
Die Differenzpaartransistoren M4 und M5 können dies alleine nicht erreichen.
-
Durch
Hinzufügen
einer Eingangsstufe mit niedriger Verstärkung und hoher Bandbreite
zu dem Verstärker 102 geht
ein Teil seiner Regelkreisbandbreite verloren.
-
Dadurch
werden jedoch viele Aspekte des Operationsverstärkers vereinfacht und verbessert.
-
Wie
ferner in 1 gezeigt, umfasst die erste
Stufe 101 ein Eingangs-Differenztransistorpaar M0 und M1,
dessen Drain-Anschlüsse
mit den Lasttransistoren M2 bzw. M3 verbunden sind. Die Drain-Anschlüsse der
Transistoren M2 und M3 wie auch ihre Gate-Anschlüsse sind an Masse angeschlossen.
Die Substrate der Transistoren M2 und M3 sind mit ihren Source-Anschlüssen verbunden.
-
Der
Drain-Anschluss des Schweifstromtransistors M14 ist mit den Source-Anschlüssen der Transistoren
M0 und M1 (am Knoten tail (Schweif) 1) und sein Source-Anschluss
mit der Versorgungsspannung VDD verbunden.
Der Transistor M14 hat eine Gate-Spannung von VB1 (eine
Gleichstromvorspannung), der Gate-Anschluss des Transistors M0 wird
durch VIP und der Gate-Anschluss des Transistors
M1 durch VIN getrieben. Bei einem Betrieb
mit geschlossenem Regelkreis (siehe 3) wären VIN und VOUT miteinander
verbunden (nicht in 1 gezeigt). VIN und
VIP entsprechen den "–" und "+" Eingängen eines Operationsverstärkers (siehe 3).
-
Die
Drain-Anschlüsse
von M0 und M1 sind ebenfalls mit den Gate-Anschlüssen von M4 bzw. M5 verbunden.
-
Da
die Verstärkung
der ersten Stufe 101 das Verhältnis der Gegenwirkleitwerte
der Transistoren M0 und M2 ist, gM0/gM2, bleibt diese Verstärkung über Schwankungen der Verfahrenstemperatur
und angelegten Spannung konstant, da alle Transistoren PMOS-Einrichtungen
sind. Die erste Stufe 101 absorbiert alle Schwankungen
von VCMI, wodurch die Konstruktion des Verstärkers 102 vereinfacht
wird und er im Hinblick auf hohe Verstärkung und geringes Rauschen
optimiert werden kann. Bei typischen Anwendungen beträgt die Verstärkung des
Operationsverstärkers
gemäß 1 bei
geschlossenem Regelkreis ungefähr
1, d.h. die erste Stufe 101 wirkt als Pufferstufe. Wenn
die Verstärkung
der ersten Stufe 101 bei offenem Regelkreis 1,7 beträgt, wird
das Rauschen am Eingang um 1,72 reduziert,
d.h. vorgeschlagene zusätzliche
Stufe führt
zu einem Rauschvorteil.
-
Die
durchschnittliche Spannung an den Knoten ggn und ggp verändert sich
nicht, d.h. sie ist trotz der Schwankungen der Eingangsspannungen
VIN und VIP konstant.
Die erste Stufe 101 sperrt die Gleichtaktspannung der an
VIP und VIN angelegten
Signale. Somit werden durch die erste Stufe 101 breite Eingangsschwankungen
absorbiert. Wenn die Eingangsspannungen an den Gate-Anschlüssen von
M0 und M1 in Richtung der negativen Versorgungsspannung schwanken,
ist die in den Verstärker 102 eingebrachte
Gleichtakt-Eingangsspannung dennoch konstant, da Schwankungen der
Gleichtakt-Eingangsspannung durch die erste Stufe 101 absorbiert
werden.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass der Schweifstromquellentransistor
M14 durch eine Idealstromquelle ersetzt werden kann.
-
Die
Transistoren M14, M0, M1, M2 und M3 sind in der in 1 gezeigten
Schaltung PMOS-Transistoren. Wenn die Polarität aller Transistoren umgekehrt
wird (d.h. wenn alle NMOS-Transistoren in 1 durch
PMOS-Transistoren und alle PMOS-Transistoren
durch NMOS-Transistoren ersetzt würden), würde die Schaltung auf dieselbe
Art und Weise arbeiten. Es ist jedoch wichtig, dass M0 und M1 sowie
M2 und M3 dieselbe Polarität
haben (d.h. NMOS oder PMOS). Wenn die Herstellungsverfahrensparameter
so gesteuert würden,
dass die Schwellenspannung, der Gegenwirkleitwert und der Körpereffekt
(d.h. die Körper-Quellenspannung
oder Substrat-Quellenspannung) über den
Betriebstemperaturbereich perfekt aneinander angepasst wären (mit
anderen Worten, wenn die Kleinsignalmodellparameter der Transistoren
M0–M3
im Wesentlichen identisch wären),
müssen
das Differenztransistorpaar M0 und M1 und das Lasttransistorpaar
M2 und M3 nicht dieselbe Polarität
haben. Sofern die Kleinsignalmodellparameter der vier Transistoren
M0–M3 jedoch
nicht perfekt aneinander angepasst sind, müssen die Transistoren M0–M3 dieselbe
Polarität aufweisen
(alle PMOS oder alle NMOS).
-
Wie
in 1 gezeigt, ist VCMI(max)
der Schaltung ähnlich
wie bei der Folded-Cascode-Topologie,
obgleich keine kaskodierte Schweifstromquelle nötig ist, damit die verbesserte
Linearität
zu einer niedrigeren Energie führt.
Hierbei gilt VCMI(min) = Vt2 +
VGT2 – Vt0 (wobei sich der numerische Index auf die Transistornummer
bezieht), welche, ausgehend davon, dass die Vt's gleich sind, sich
auf VGT2 reduziert. Der Körpereffekt
von MOS-Transistoren erhöht
jedoch Vt, wenn die Bulk-Source-Spannung (VBS) steigt. Dies wird bei dieser Topologie
in vorteilhafter Weise angewandt. Ein Verbinden des Bulk-(Substrat-)Anschlusses
mit dem Quellen-Anschluss der Lasttransistoren M2, M3 bedeutet,
dass V = 0, wobei Vt bei den Lasttransistoren
M2, M3 nicht ansteigt. Ein Belassen der Verbindung zwischen dem
Substrat des Eingangs-Differenztransistorspaars M0, M1 und der positiven
Versorgungsspannung VDD bedeutet, dass,
wenn VCMI abnimmt, Vt0 zunimmt
und VCMI(min) reduziert wird, wodurch der
effektive CMIR vergrößert wird.
-
Infolge
der Substrat-/Source-Verbindungen der Lasttransistoren M2 und M3
erhält
die Verstärkerschaltung
zusätzliche
Schwankungen von weiteren 100 Millivolt.
-
2 stellt
eine Modifikation des Verstärkers gemäß 1 dar,
der eine zusätzliche
Stromquelle 103 umfasst (der Verstärker 102 ist aus Klarheitsgründen nicht
gezeigt). Wenn VIP und VIN in
Richtung der VDD-Versorgungsschiene (Rail)
schwanken, verlässt
der Transistor M14 den Sättigungsbereich
und sein Strom fällt
ab. Dies führt
zu einer Reduzierung der Bandbreite und einer Verstärkung zweiter
Ordnung der ersten Eingangsstufe 102, was beides Nicht-Linearität verursacht.
Demgemäß ist es
erwünscht,
dass der Transistor M14 in einen Linearmodus übergeht, wobei er jedoch dennoch
denselben in das Differenztransistorpaar M0, M1 einzubringenden Drain-Strom bereitstellt.
Mit anderen Worten, es ist erwünscht,
die Drain-Source-Spannung des Transistors M14 zu "quetschen", d.h. ihn außerhalb
seines Sättigungsbereichs
arbeiten und dennoch denselben Strom wie zuvor bereitstellen zu
lassen.
-
Wie
in 2 gezeigt, umfasst die Stromquelle 103 die
PMOS-Transistoren M15, M16, M17A, M17B, M18 und M57. Die Gate-Anschlüsse der
Transistoren M17A und M17B werden durch VIN bzw.
VIP getrieben. Der Source-Anschluss des
Transistors M15 ist mit der Versorgungsspannung VDD verbunden,
der Gate-Anschluss des Transistors M15 wird durch VB2 getrieben
und der Drain-Anschluss des Transistors M15 ist mit den Gate-Anschlüssen der Transistoren
M16 und M14 verbunden. Der Drain-Anschluss
des Transistors M15 ist außerdem
mit dem Source-Anschluss des Transistors M18 verbunden. Der Drain-Anschluss
des Transistors M18 ist an Masse angeschlossen. Die Transistoren
M17A und M17B bilden ein Differenzpaar und treiben den NMOS-Transistor
M19, wobei deren Schweifstromquelle der Transistor M16 ist (am Knoten
tail (Schweif) 1b). Die Drain-Anschlüsse der Transistoren M17A,
M17B sind außerdem
mit dem Gate-Anschluss des Transistors M18 verbunden. Der Gate-Anschluss des Transistors
M57 ist mit VB1 verbunden und der Gate-Anschluss
des Transistors M15 wird durch VB2 getrieben.
-
Die
Transistoren M16 und M14 bilden einen Stromspiegel, so dass jedweder
Strom, der in M16 fließt,
auch in M14 fließt.
Wenn sich die Drain-Source-Spannung VDS des
Transistors M14 erheblich von der VDS des
Transistors M16 unterscheidet und/oder kleiner als VGT ist,
dann ist der Strom in den zwei Transistoren nicht länger gut
angepasst. Daher werden die zwei Transistoren M17A und M17B dazu
verwendet, die Situation zu verbessern. Wenn sich die Eingangsspannungen
VIN, VIP der Versorgungsspannung
VDD nähern
und die VDS des Transistors M14 abnimmt,
nimmt auch die VDS des Transistors M16 ab. Wenn
die Eingangsspannungen VIN, VIP zunehmen und
beginnen, sich VDD zu nähern, bleibt der Strom in den
Transistoren M16 und M14 bei höheren
Eingangsspannungen gleich, im Vergleich zu der Situation ohne Stromquelle 103.
-
Der
Transistor M15 führt
dem Transistor M18 einen Ruhestrom zu und kann durch eine Idealstromquelle
oder einen Widerstand ersetzt werden, vorausgesetzt dass etwas Strom
fließt.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass der Transistor M14, um sich in einem
Sättigungsbereich
zu befinden, über
dem Drain-/Source-Bereich mindestens VGT haben
muss (eigentlich etwas mehr als VGT). Bei
der Schaltung gemäß 2 kann
der Transistor M14 dennoch als Stromquelle arbeiten, seine Drain-Source-Spannung
VDS ist jedoch niedriger als VGT.
Dies tritt ein, da der Eingangstransistor M16 der Stromquelle 103 dieselbe
VDS wie M14 hat. Die Source-Spannungen von
M17A und M17B ahmen die Source-Spannungen der Eingangseinrichtungen nach
und stimmen somit mit VDS14 und VDS16 überein. Wenn
sowohl VDS als auch VGS dieser
Einrichtungen miteinander übereinstimmen,
sind die Drain-Ströme ebenfalls
gleich.
-
Wenn
der Transistor M14 in 1 lediglich eine einfache Schweifstromquelle
wäre, dann
wäre VCMI(max) ähnlich
wie bei der Folded-Cascode-Topologie. Wie in 2 gezeigt,
bilden die Transistoren M14, M16 und M18 einen gepufferten einfachen Stromspiegel,
wobei der Transistor M15 dem Transistor M18 die Vorspannung zuführt. Was
den Stromquellentransistor M16 quetschbar macht, sind die zwei Transistoren
M17A, M17B, deren Gate-Anschlüsse
jeweils mit jedem Eingang der ersten Stufe 101 verbunden
sind. Wenn VCMI zunimmt und das Eingangs-Differenzpaar M0,
M1 beginnt, M14 zu quetschen und ihn in den linearen Betriebsbereich
zu drängen,
quetschen die Transistoren M17A, M17B gleichzeitig den Transistor
M16 und machen dasselbe mit ihm. Da sich der aus dem Transistor
M19 fließende
Strom nicht verändert,
können
sich auch die Drain-Ströme
der Transistoren M16, M17A und M17B nicht verändern, so dass sich die Gate-Spannung
des Transistors M16, die mit VB1 bezeichnet
ist, auf den geeigneten Wert für
den gewünschten Drain-Strom im linearen
Bereich einstellt. Da VB1 auch den Gate-Anschluss
des Transistors M14 treibt, bleibt der Drain-Strom des Transistors
M14 weitgehend unbeeinträchtigt,
wenn der Transistor M14 den Sättigungsbereich
verlässt,
anders als bei der einfachen Stromquelle in der Folded-Cascode-Topologie. Ohne
quetschbare Schweifstromquelle gilt VCMI(max) =
VDD – Vt0 – VGT0 – VGT14. Mit der quetschbaren Schweifstromquelle,
wird das VGT14-Glied entfernt und VCMI(max) nimmt zu.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass die Stromquelle 103 anstatt
mit dem Gate-Anschluss
des Transistors M14 der ersten Stufe 101 auch mit dem Gate-Anschluss
von M13 des Verstärkers 102 verbunden
werden kann. Auch ohne erste Stufe 101 ist die Hinzufügung der
Stromquelle 103 zum "Quetschen" des Transistors
M13 vorteilhaft. (Es wird darauf hingewiesen, dass die 1 und 2 auch
die Längen-
und Breitenabmessungen der verschiedenen Transistoren einer beispielhaften
Ausführung
der vorliegenden Erfindung zeigen).
-
4 zeigt
die Vorteile der vorliegenden Erfindung in graphischer Form, in
dem sie die normierte ungünstigste
Eingangsstufenverstärkung über allen ungünstigsten
Verfahrens- und Temperatureckpunkten darstellt (bei VDD =
2,5 V).
-
Es
gibt keine allgemein anerkannte Definition für den Gleichtakt-Eingangsbereich
(CMIR) eines Operationsverstärkers,
bei dem eine hohe Linearität erzielt
wird. Was normalerweise angegeben wird, sind die minimalen und maximalen
Gleichspannungen, die der Verstärker
erreichen kann. Signale können
jedoch deutlich vor dem Erreichen dieser Spannungen verzerrt werden.
Wenn die Verstärkung
einer Verstärkerstufe
bei der interessierenden Signalfrequenz konstant bleibt, trägt diese
Stufe über
einen gewissen CMIR nicht zur Gesamtverzerrung des Verstärkers bei,
sofern die Signalamplitude innerhalb des CMIR bleibt. 4 zeigt
die ungünstigste
normierte Eingangsstufenverstärkung,
wenn die Gleichtakt-Eingangsspannung VCMI von
0 zu 2 V abgelenkt wird. Die normierte Verstärkung (d.h. die Verstärkung bei
VCMI = 1 V bei jeder Kurve) wurde von den
Daten subtrahiert, so dass alle Kurven einen gemeinsamen Punkt kreuzen,
wobei die Verstärkungsänderungen als
Funktion von VCMI verglichen werden konnten. "Ungünstigst" bedeutet hier, dass
alle Kombinationen (insgesamt 16) von NMOS-(high und low)Transistoren
und PMOS-(high und low) Transistoren, der Ruhestrom (± 20%)
und die Betriebstemperatur (0°C und
125°C) simuliert
wurden, wobei die in 4 gezeigten Kurven solche sind,
deren Verstärkung
sich sehr schnell um 1dB von der Verstärkung VCMI =
1 V, sowohl bei zunehmendem als auch bei abnehmendem VCMI,
veränderte.
Jede Verstärkung
wurde in einer Wechselstrom-Kleinsignalsimulation bestimmt und bei
der maximalen NTSC-Signalfrequenz
von 6 MHz gemessen.
-
Die
vier Kurven stellen vier unterschiedliche Verstärkerschaltungen dar:
- (1) Keine gm-gm-Stufe 101, der Verstärker 102 besteht
aus dem PMOS-Differenztransistorpaar M4–M5, den NMOS-Transistoren
M8–M9
und der Stromquelle M13 (mit anderen Worten, nur der herkömmliche
Verstärker 102 ist
vorhanden).
- (2) Eingangsstufen-PMOS-gm-gm Stufe 101 mit dem Differenztransistorpaar
M1–M2,
den Dioden M3–M4,
wobei eine konstante Schweifstromquelle M14 hinzugefügt wurde.
In diesem Fall ist der Gate-Anschluss von M14 mit einer konstanten Spannungsreferenz
verbunden und die Körperanschlüsse der
Diode sind mit der positiven Versorgungsspannung verbunden.
- (3) Die quetschbare Stromquelle 103, einschließlich der
Transistoren M15–M19,
M57, ist der Schaltung hinzugefügt,
im Vergleich zu der der Graphik von (2) entsprechenden Schaltung.
- (4) Die Körper
(Substrate) der Dioden M3–M4 sind
mit deren jeweiligen Source-Anschlüssen verbunden, im Vergleich
zu der der Graphik von (3) entsprechenden Schaltung.
-
Bei
jeder nachfolgenden Schaltungsänderung
nimmt der CMIR, über
den die Verstärkung
relativ konstant bleibt, zu. Dies vergrößert den Bereich von VCMI, den ein Signal mit geringer Verzerrung
passieren kann.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung einen Operationsverstärker mit
einer ersten Stufe bereit, die ein differentielles Eingangssignal
eingibt und Gleichtaktschwankungen im differentiellen Eingangssignal
absorbiert und die ein erstes Differenzsignal ausgibt. Die Eingangsstufe
umfasst ein Differenztransistorpaar, das das erste Differenzsignal
von der ersten Stufe empfängt.
Eine Ausgangsstufe ist mit der Eingangsstufe verbunden und gibt
ein verstärktes
Signal aus, das dem ersten Differenzsignal entspricht.
-
Die
nachfolgende Liste zeigt beispielhafte Abmessungen einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung:
M0-Charakteristika: b (Breite)
= 10 μm,
l (Länge)
= 0,24 um, m (Multiplizität)
= 12
M1-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 48
M2-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 12
M3-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 12
M4-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 12
M5-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 12
M8-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,4 μm,
m = 32
M9-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,4 μm, m = 32
M10-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 16
M11-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 80
M12-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,48 μm,
m = 80
M13-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,5 μm, m = 60
M14-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 64
M15-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,6 μm, m = 10
M16-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 15
M17A-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 12
M17B-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 0,24 μm,
m = 12
M18-Charakteristika: b = 10 μm, l = 0,24 μm, m = 20
M19-Charakteristika:
b = 10 μm,
l = 1 μm,
m = 16
M57-Charakteristika: b = 10 μm, l = 2 μm, m = 33
-
Fachleute
auf dem Gebiet werden erkennen, dass verschiedene Abwandlungen an
Form und Detail durchgeführt
werden können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen, der in den zugehörigen Ansprüchen definiert
ist. Somit sollen die Breite und der Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung nicht durch die vorstehend beschriebenen beispielhaften
Ausführungsformen
eingeschränkt
werden, sondern vielmehr nur gemäß den folgenden
Ansprüchen
und ihren Entsprechungen definiert werden.