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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen,
insbesondere orale pharmazeutische Zusammensetzungen, die 4-(3'-Chlor-4'-fluoranilino)-7-methoxy-6-(3-morpholinopropoxy)chinazolin
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon (im folgenden als
das "Mittel" bezeichnet) enthalten.
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Das
Mittel ist in der internationalen Patentanmeldung
WO 96/33980 (Beispiel 1) offenbart
und ist ein wirksamer Inhibitor der epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor-(Epidermal
Growth Factor Receptor-, EGFR-)familie von Tyrosinkinase-Enzymen
wie erbB1. Das Mittel weist die Struktur der Formel I auf
und ist als Iressa (eingetragenes
Warenzeichen), Gefitinib (United States Adopted Name), unter der
Kodenummer ZD 1839 und der Chemical Abstracts Registernummer 184475-35-2
bekannt.
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Das
Mittel hat eine antiproliferative Wirkung wie z.B. eine Antikrebswirkung
und eignet sich demgemäß für Verfahren
zur Behandlung von proliferativen Erkrankungen wie Krebs im Körper eines
Menschen bzw. Tieres. Es ist anzunehmen, daß das Mittel sich zur Behandlung
von Krankheiten oder medizinischen Leiden eignet, die ausschließlich oder
zum Teil durch EGF-(insbesondere erbB1-)Rezeptortyrosinkinasen vermittelt
werden, insbesondere Krebsarten wie Lungenkrebs (insbesondere nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs), Brustkrebs, Prostatakrebs, Eierstockkrebs, Kolorektalkarzinom,
Magenkrebs, Hirnkrebs, Kopf- und Halskrebs, Blasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Speiseröhrenkrebs,
Magenkrebs, Nierenkrebs, Hautkrebs, gynäkologischen Krebsarten und
Schilddrüsenkrebs
und bei der Behandlung einer Reihe von Leukämien, lymphoiden Malignitäten und
festen Tumoren wie Karzinomen und Sarkomen. Das Mittel wurde vor
kurzem Phase-III-Tests für
die Behandlung von nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs unterzogen.
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Bei
dem Mittel handelt es sich um eine schwach basische Verbindung,
die zwei basische Gruppen mit pKa-Werten
von 5,3 bzw. 7,2 aufweist. Die Protonierung und Deprotonierung dieser
basischen Gruppen hat einen deutlichen Einfluß auf die Löslichkeit des Mittels in wäßrigen Medien.
Infolgedessen hängt
die Löslichkeit des
Mittels in starkem Maße
vom pH-Wert ab. So ist beispielsweise die freie Basenform des Mittels
bei einem pH-Wert von 1 löslich
(zum Auflösen
von l g Mittel sind 10 bis 30 ml wäßriges Lösungsmittel erforderlich),
jedoch über
einem pH-Wert von 7 praktisch unlöslich, wobei die Löslichkeit
zwischen einem pH-Wert von 4 und einem pH-Wert von 6 steil abnimmt
(bei einem pH-Wert von 6 sind zum Auflösen von 1 g Mittel ≥ 10.000 ml wäßriges Lösungsmittel
erforderlich).
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Verbindungen
mit einer vom pH-Wert abhängigen
Löslichkeit,
insbesondere basische Verbindungen, können unerwünschte pharmakokinetische Eigenschaften
haben, wie z.B. Probleme bei ihrer Resorption, was möglicherweise
zu einer niedrigen biologischen Verfügbarkeit oder zu einer zwischen
Patienten und zwischen Dosen schwankenden biologischen Verfügbarkeit
führt.
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Ein
Faktor, der die Resorption eines oral verabreichten Arzneimittels
beeinflussen kann, ist die Veränderung
des pH-Wertes, die das Arzneimittel erfährt, wenn es den Magen-Darm-Trakt
passiert. Typischerweise kann ein Arzneimittel nach der oralen Verabreichung
in einer Reihe von verschiedenen Stellen entlang des Magen-Darm-Trakts resorbiert
werden, beispielsweise der Mundschleimhaut, dem Magen, dem Zwölffingerdarm, dem
Jejunum, dem Ileum und dem Dickdarm. Der pH-Wert an den jeweiligen
Resorptionsstellen kann sich unterscheiden, wobei es beträchtliche
Unterschiede zwischen dem pH-Wert
im Magen (pH 1-3,5) und dem pH-Wert im Dünndarm (pH 4-8) gibt. Da die
Löslichkeit
eines Arzneimittels pH-Wert-abhängig
ist, kann das Arzneimittel beim Passieren des Magen-Darm-Trakts
ausfallen. Dies kann bei verschiedenen Dosen und verschiedenen Patienten
zu Schwankungen bei der Resoptionsmenge und/oder -geschwindigkeit
führen,
da sich das Arzneimittel in Lösung
befinden muß,
um resorbiert zu werden.
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Wenngleich
das Mittel eine hohe Löslichkeit
in der sauren Umgebung des Magens hat, wird es aus dieser Gegend
nicht in signifikantem Maße
resorbiert. Man nimmt an, daß es
sich bei der Stelle mit der höchsten
intrinsischen Resorption des Mittels um den Oberdarm handelt. In
dieser Region des Magen-Darm-Trakts ist der pH-Wert jedoch verglichen
mit dem des Magens relativ hoch, und das Mittel hat bei dem höheren pH-Wert
eine geringere Löslichkeit.
Als Folge neigt das Mittel dazu, aus der Lösung auszufallen, wenn es von der
sauren Umgebung des Magens in die Umgebung des oberen Magen-Darm-Trakts mit einem
höheren pH-Wert
(wie dem Oberdarm) übertritt,
was eine verminderte oder schwankende Resorption des Mittels zur Folge
hat. Weiterhin können
angesichts der besonderen pH-Wert-Empfindlichkeit des Mittels selbst kleine
Variationen des pH-Wertes eine beträchtliche Wirkung auf sein pharmakokinetisches
Profil haben. Der pH-Wert des Magen-Darm-Trakts kann auch abhängig davon,
ob der Patient sich beispielsweise im nicht-nüchternen oder nüchternen
Zustand befindet und wie schnell sich der Magen leert, schwanken.
Die Kombination des empfindlichen pH-Löslichkeit-Profils des Mittels
zusammen mit dem schwankenden pH-Wert im Magen-Darm-Trakt kann zu
einem hohen Maß an
Schwankungen bei der biologischen Verfügbarkeit und/oder den Plasmakonzentrationen
des Mittels zwischen Patienten und möglicherweise einer suboptimalen
Behandlungseffizienz bei einem Teil der Patienten führen. Es
besteht daher ein Bedarf, die pharmakokinetischen Eigenschaften
des Mittels zu verbessern.
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In
US 4,344,934 wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung beschrieben, die angefeuchtete Mischungen eines
schlecht wasserlöslichen
Arzneimittels und eines wasserlöslichen
Polymers enthält,
von denen angegeben wird, daß sie
die biologische Verfügbarkeit
verbessern.
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In
GB 2,306,885 wird eine topische
Zusammensetzung beschrieben, die ein Arzneimittel mit einer vom pH-Wert
abhängigen
Löslichkeit
enthält,
wobei die Zusammensetzung beim Auftragen auf die Haut als Folge der
pH-Wert-Veränderung
mit dem Arzneimittel übersättigt wird.
Die Zusammensetzung enthält
gegebenenfalls ein Kesselsteingegenmittel, das verhindert, daß das Arzneimittel
aus der Zusammensetzung ausfällt.
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Usui
et al. (Int. J. Pharmaceutics 154 (1997) 59-66) haben gefunden,
daß bestimmte
wasserlösliche Polymere
das Ausfällen
einer spezifischen Verbindung, RS-8359, aus übersättigten wäßrigen Methanollösungen inhibieren.
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Loftsson
et al. (Int. J. Pharmaceutics 127 (1996) 293-296) beschreiben die Wirkung von wasserlöslichen
Polymeren auf die Arzneimittellöslichkeit
der Verbindungen Acetazolamid, Hydrocortison, Prazepam und Sulfamethoxazol.
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Überraschenderweise
hat die Anmelderin gefunden, daß die
Geschwindigkeit, mit der das Mittel aus der Lösung ausfällt, wenn der pH-Wert der Lösung von
einem pH ähnlich
dem des Magens auf einen pH-Wert ähnlich dem, dem man im oberen
Magen-Darm-Trakt (wie dem Oberdarm) antrifft, erhöht wird,
signifikant vermindert wird, wenn man das Mittel zusammen mit bestimmten
Hilfsstoffen formuliert bzw. verabreicht. Es steht zu erwarten,
daß hierdurch
verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften, beispielsweise eine
erhöhte
Resorption und/oder biologische Verfügbarkeit, bereitgestellt werden
und die Schwankungen zwischen Patienten, was die biologische Verfügbarkeit
und/oder die Plasmakonzentration des Mittels betrifft, reduziert
werden können,
da das Mittel in der Region des Magen-Darm-Trakts mit den höchsten intrinsischen Resorptionsgeschwindigkeiten
für das
Mittel länger
in Lösung
bleibt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, die das Mittel und einen wasserlöslichen
Celluloseether oder einen Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers enthält.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, die das Mittel und einen wasserlöslichen
Celluloseether enthält.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, die das Mittel und einen Ester eines
wasserlöslichen
Celluloseethers enthält.
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"Celluloseether" ist als ein Ether
zu verstehen, der durch die Umwandlung einer oder mehrerer auf einer
oder mehreren der Anhydroglucose-Wiederholungseinheiten eines Cellulosepolymers
vorhandenen Hydroxylgruppen unter Bereitstellung einer oder mehrerer
ethergebundenen Gruppen auf dem Cellulosepolymer gebildet wird.
Zu den geeigneten ethergebundenen Gruppen, die auf den Anhydroglucose-Wiederholungseinheiten
des Cellulosepoly mers vorhanden sein können, zählen beispielsweise (1-4C)-Alkyl, gegebenenfalls substituiert
durch einen oder mehrere Substituenten ausgewählt aus Hydroxy, Carboxyl,
(1-4C)-Alkoxy und Hydroxy-(1-4C)-alkoxy. Besondere ethergebundene
Gruppen schließen
beispielsweise (1-4C)-Alkyl
wie Methyl oder Ethyl; Hydroxy-(1-4C)-alkyl wie 2-Hydroxyethyl,
2-Hydroxypropyl oder 3-Hydroxypropyl; (1-4C)-Alkoxy-(1-4C)-alkyl
wie 2-Methoxyethyl, 3-Methoxypropyl,
2-Methoxypropyl oder 2-Ethoxyethyl; Hydroxy-(1-4C)-alkoxy-(1-4C)-alkyl
wie 2-(2-Hydroxyethoxy)ethyl oder 2-(2-Hydroxypropoxy)propyl; Carboxy-(1-4C)-alkyl wie
Carboxymethyl; oder Gruppen der Formel H-[O-(1-4C)-Alkyl-]m, wobei m = 1 bis 5, beispielsweise 1, 2
oder 3, wie H-[O-CH(CH3)CH2-]m oder H-[O-CH2CH2-]m, ein. Um Mißverständnisse
auszuschließen:
der Ausdruck "ethergebundene
Gruppen" bezieht
sich auf eine oder mehrere der oben erwähnten Gruppen, die über ein
Sauerstoffatom an das Cellulosepolymer gebunden ist. Handelt es
sich bei der ethergebundenen Gruppe beispielsweise um Methyl, so
sind eine oder mehrere der Hydroxylgruppen der Anhydroglucose-Wiederholungseinheiten
in Methoxy umgewandelt.
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Der
wasserlösliche
Celluloseether kann die gleichen ethergebundenen Gruppen tragen,
zum Beispiel Methylgruppen wie im Fall von Methylcellulose. Alternativ
dazu kann der wasserlösliche
Celluloseether mehrere verschiedene ethergebundene Gruppen tragen.
So bezeichnet beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose eine Cellulose,
die sowohl ethergebundene Methylgruppen als auch ethergebundene
Hydroxypropylgruppen (beispielsweise 2-Hydroxypropylgruppen) trägt.
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"Wasserlöslicher
Celluloseether" ist
zu verstehen als ein Celluloseether, der sich bei einer Temperatur von
unter 30°C
(beispielsweise 10 bis 20°C)
in Wasser löst
bzw. darin dispergiert wird und eine kolloidale Lösung bzw.
Dispersion liefert. Im allgemeinen wird die Löslichkeit des wasserlöslichen
Celluloseethers in Wasser bei einer Temperatur von 10 bis 20°C wenigstens
20 mg/ml, geeigneterweise wenigstens 30 mg/ml, betragen (wobei die
Löslichkeit
in nicht gepuffertem destilliertem Wasser bestimmt wird). Als wasserlösliche Celluloseether
eignen sich zum Beispiel die im Handbook of Pharmaceutical Excipients,
3. Auflage, American Pharmaceutical Association, aufgeführten, beispielsweise
Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxybutylmethylcellulose, Hydroxyethylethylcellulose,
wasserlösliche
Salze von Carboxymethylcellulose (beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose)
und wasserlösliche
Salze von Carboxymethylhydroxyethylcellulose (beispielsweise Natriumcarboxymethylhydroxyethylcellulose).
Ganz insbesondere wird ein geeigneter wasserlöslicher Celluloseether beispielsweise
aus Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
und wasserlöslichen
Salzen von Carboxymethylcellulose (beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose)
ausgewählt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem wasserlöslichen Celluloseether
um Hydroxypropylmethylcelluose (HPMC). Wie oben erwähnt trägt das Cellulosepolymerskelett
von HPMC sowohl Methoxy- als auch Hydroxypropoxygruppen (insbesondere
2-Hydroxypropoxygruppen). Verwendbar sind eine breitgefächerte Gruppe
von HPMC-Sorten, beispielsweise mit einer dynamischen Viskosität < 60 cP, wie 2 bis
18, geeigneterweise 5 bis 7 cP, wobei die dynamische Viskosität in einer
2%igen (w/v) wäßrigen Lösung der
HPMC bei 20°C
gemessen wird. Die HPMC hat geeigneterweise einen Substitutionsgrad von
10 bis 35% (geeigneterweise 25 bis 35%) Methoxygruppen und 3-30%
(geeigneterweise 5 bis 15%) Hydroxypropoxygruppen. Wenn nicht anders
angegeben bezieht sich der hier verwendete Ausdruck "% Substitutionsgrad" auf die durchschnittlichen
Gewichtsprozent an Methoxy- und Hydroxypropoxygruppen auf der Basis
des Trockengewichts des wasserlöslichen
Celluloseethers (zum Beispiel HPMC). Besondere HPMC-Sorten schließen 2910,
1828, 2208 und 2906 ein (wobei sich die ersten beiden Stellen auf
den durchschnittlichen Methoxysubstitutionsgrad und die letzten
beiden Stellen auf den durchschnittlichen Hydroxypropoxysubstitutionsgrad
beziehen), wie im Handbook of Pharmaceutical Excipients, 3. Auflage
2000, American Pharmaceutical Association, S. 252, beschrieben,
ganz insbesondere die obigen HPMC-Sorten mit einer dynamischen Viskosität von 2
bis 18 cP (beispielsweise 5 bis 7 cP). Noch weiter bevorzugt handelt
es sich bei der HPMC um die Sorte 2910 mit einer dynamischen Viskosität von 5
bis 7 cP, wobei die dynamische Viskosität in einer 2%igen (w/v) wäßrigen Lösung der
HPMC bei 20°C
gemessen wird.
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Wenn
nicht anders angegeben bezieht sich der hier verwendete Ausdruck "dynamische Viskosität" auf Viskositätsmessungen
bei der angegebenen Temperatur unter Verwendung eines geeigneten
Geräts
wie z.B. eines mit einer Spindel Nr. 2 ausgestatteten und bei einer
Rotationsgeschwindigkeit von 60 U/min betriebenen Brookfield-Viskosimeters.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem wasserlöslichen
Celluloseether nicht um Hydroxypropylmethylcellulose.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der wasserlösliche Celluloseether ausgewählt aus
Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylcellulose. Handelt es sich
bei dem wasserlöslichen
Celluloseether um eine Hydroxypropylcellulose, dann liegt der Substitutionsgrad
geeigneterweise über 16%,
beispielsweise bei 20 bis 40%. Die Hydroxypropylcellulose hat geeigneterweise
eine dynamische Viskosität
von 100 bis 600 cP (beispielsweise 150 bis 450 cP), wobei die dynamische
Viskosität
in einer 2%igen (w/v) wäßrigen Lösung der
Hydroxypropylcellulose bei 25°C
gemessen wird. Alternativ dazu kann die Hydroxypropylcellulose einen
Substitutionsgrad von etwa 5 bis etwa 16% Hydroxypropoxygruppen
aufweisen. Solche Hydroxypropylcellulosen sind im Handel als Hydroxypropylcellulose "mit niedrigem Substitutionsgrad" erhältlich. Wenngleich
Hydroxypropylcellulose mit niedrigem Substitutionsgrad häufig als
wasserunlöslich
beschrieben wird, hat die Anmelderin überraschenderweise gefunden,
daß Hydroxypropylcellulose
mit niedrigem Substitutionsgrad ausreichend hydrophil ist, um eine
Ausfällung
des Mittels aus der Lösung
zu verhindern, und für
die Zwecke der Erfindung wird Hydroxypropylcellulose mit niedrigem
Substitutionsgrad als ein wasserlöslicher Celluloseether angesehen.
Handelt es sich bei dem Celluloseether um Hydroxyethylcellulose,
so ist dies geeigneterweise eine wasserlösliche Hydroxyethylcellulose
mit einem Molekulargewicht von beispielsweise 150.000 bis 350.000,
wie etwa 220.000 bis 270.000. Im allgemeinen schließen wasserlösliche Hydroxyethylcellulosen
geeigneterweise die mit einer dynamischen Viskosität von 50
bis 250 cP, wie 80 bis 125 cP, ein, wobei die Viskosität in einer
2%igen (w/v) wäßrigen Lösung der
Hydroxyethylcellulose bei 25°C
gemessen wird. Die Hydroxyethylcellulose weist geeigneterweise einen
Substitutionsgrad von etwa 0,8 bis 2,5, wie 0,8 bis 1,5, beispielsweise
etwa 1, auf, wobei sich Substitutionsgrad hier auf die durchschnittliche
Anzahl an Hydroxyethylgruppen pro Anhydroglucosering der Cellulose
bezieht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei dem wasserlöslichen
Celluloseether um Methylcellulose, insbesondere eine Methylcellulose
mit niedriger Viskosität,
beispielsweise einer dynamischen Viskosität von 5 bis 100 cP, wie 10
bis 25 cP (25 w/v Lösung
in Wasser bei 20°C
gemessen beispielsweise unter Anwendung eines Ubbelohde-Viskosimeters
gemäß ASTM D2363).
Die Methylcellulose hat geeigneterweise einen Substitutionsgrad
von 1 bis 2, beispielsweise 1,64 bis 1,92, wie etwa 1,8, wobei sich
Substitutionsgrad hier auf die durchschnittliche Anzahl an Methoxygruppen
pro Anhydroglucosering der Cellulose bezieht. Die Methylcellulose
hat geeigneterweise ein Molekulargewicht von etwa 10.000 bis 50.000,
beispielsweise 10.000 bis 35.000. Geeignete Methylcellulosen sind
im Handel erhältlich,
beispielsweise unter den Handelsnamen MethocelTM,
wie MethocelTM A und MethocelTM MC
von Dow Inc.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem wasserlöslichen
Celluloseether um ein wasserlösliches
Alkalisalz von Carboxymethylcellulose, insbesondere Natriumcarboxymethylcellulose.
Das wasserlösliche
Alkalisalz von Carboxymethylcellulose ist geeigneterweise eine solche
Cellulose mit einem durchschnittlichen Substitutionsgrad von etwa
0,7 bis 1,2, beispielsweise 0,8 bis 0,95, wobei sich Substitutionsgrad
hier auf die durchschnittliche Anzahl an Carboxymethylgruppen pro
Anhydroglucosering der Cellulose bezieht. Im allgemeinen handelt
es sich bei dem wasserlöslichen
Alkalisalz von Carboxymethylcellulose um eine Sorte mit niedriger
Viskosität,
geeigneterweise eine solche Cellulose mit einer dynamischen Viskosität von etwa
10 bis 2500 cP, beispielsweise 10 bis 1500 cP, wie 10-15 cP oder
900 bis 1500 cP, wobei die Viskosität in einer 1%igen (w/v) wäßrigen Lösung der
Carboxymethylcellulose bei 25°C gemessen
wird.
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Mit "Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers" ist
hier ein Ester gemeint, der von einer oder mehreren in einem wasserlöslichen
Celluloseether vorhandenen Hydroxylgruppen und einer oder mehreren
geeigneten organischen Säuren
oder reaktiven Derivaten davon gebildet wird, wodurch estergebundene
Gruppen auf dem wasserlöslichen
Celluloseether gebildet werden. Geeignete wasserlösliche Celluloseether
sind die oben definierten. Als organische Säuren eignen sich organische
Carbonsäuren,
wobei dies aliphatische oder aromatische Carbonsäuren sein können. Geeignete aliphatische Carbonsäuren können acyclisch
(verzweigt oder geradkettig) oder cyclisch und gesättigt oder
ungesättigt
sein.
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Besondere
acyclische aliphatische Carbonsäuren
schließen
die ein, die 2 bis 8 Kohlenstoffatome, wie z.B. 2 bis 5 Kohlenstoffatome,
enthalten. Beispiele für
geeignete gesättigte
acyclische aliphatische Carbonsäuren
sind Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure
und Valeriansäure.
Die acyclische aliphatische Säure
kann gegebenenfalls durch eine oder mehrere (beispielsweise 1, 2
oder 3) Gruppen, die gleich oder verschieden sein können und
aus Carboxy und Hydroxy ausgewählt
sind, substituiert sein. Geeignete substituierte acyclische aliphatische
Carbonsäuren
schließen
beispielsweise acyclische aliphatische Dicarbonsäuren wie Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure und
Maleinsäure;
acyclische aliphatische, durch Hydroxy substituierte Carbonsäuren, beispielsweise
Glykolsäure
oder Milchsäure;
und acyclische aliphatische, durch Hydroxy substituierte Di- oder
Tricarbonsäuren,
beispielsweise Tartronsäure,
Apfelsäure,
Weinsäure
oder Citronensäure,
ein.
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Als
aromatische Carbonsäuren
eignen sich Arylcarbonsäuren
mit bis zu 14 Kohlenstoffatomen. Geeignete Arylcarbonsäuren enthalten
eine Arylgruppe, beispielsweise eine Phenyl- oder Naphthylgruppe,
die eine oder mehrere Carboxylgruppen (beispielsweise 1, 2 oder
3 Carboxylgruppen) trägt.
Die Arylgruppe ist gegebenenfalls durch eine oder mehrere (beispielsweise
1, 2 oder 3) Gruppen, die gleich oder verschieden sein können und
aus Hydroxy, (1-4C)-Alkoxy (beispielsweise Methoxy) und Sulfonyl
ausgewählt
sind, substituiert. Geeignete Beispiele für Arylcarbonsäuren schließen Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure oder
Trimellitinsäure
(1,2,4-Benzoltricarbonsäure)
ein.
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Wenn
die organische Säure
mehr als eine Carbonsäuregruppe
trägt,
bildet geeigneterweise nur eine Carboxylgruppe der Säure eine
Esterbindung mit dem wasserlöslichen
Celluloseether. Im Fall von HPMC-Succinat beispielsweise bildet
eine Carboxylgruppe jeder Succinatgruppe eine Esterbindung mit der
Cellulose und die andere Carboxylgruppe liegt als freie Säure vor.
Enthält
der Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers freie Säuregruppen
wie z.B. Carboxylgruppen, so kann der Ester in Form der freien Säure oder
als ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon, beispielsweise als
Natriumsalz, verwendet werden.
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Es
versteht sich, daß Esterbindungen
in einem wasserlöslichen
Celluloseether durch Umsetzung von Cellulose oder eines Celluloseethers
mit einer wie oben beschriebenen geeigneten organischen Säure oder einem
reaktiven Derivat einer organischen Säure gebildet werden können. Zu
den geeigneten reaktiven Derivaten zählen beispielsweise Säureanhydride
wie Phthalsäureanhydrid.
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Die
Ester der wasserlöslichen
Cellulose können
die gleichen estergebundenen Gruppierungen tragen, beispielsweise
Acetatgruppen wie im Fall von HPMC-Acetat. Alternativ dazu kann
der Ester eines wasserlöslichen
Celluloseether mehrere verschiedene estergebundene Gruppierungen
tragen (beispielsweise 2 oder mehrere Gruppierungen wie beispielsweise
Succinat- und Phthalatgruppen). HPMC-Acetatsuccinat beispielsweise
bezieht sich auf einen gemischten Ester von HPMC, die sowohl Succinat-
als auch Acetatgruppen trägt, und
HPMC-Acetatsuccinattrimellitat
ist ein gemischter Ester von HPMC, die Acetat-, Succinat- und Trimellitatgruppen
trägt.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers um einen Ester von HPMC oder Hydroxypropylcellulose
(HPC), die eine oder mehrere Estergruppen ausgewählt aus Acetat, Succinat, Phthalat,
Isophthalat, Terephthalat und Trimellitat trägt. Besondere Beispiele für Ester
von wasserlöslichen
Celluloseethern schließen
HPMC-Acetat, HPMC-Succinat, HPMC-Acetatsuccinat,
HPMC-Phthalat (im Handel beispielsweise als HP-55 und HP 55-S erhältlich),
HPMC-Trimellitat, HPMC-Acetatphthalat, HPMC-Acetattrimellitat, HPC-Acetatphthalat,
HPC-Butyratphthalat, HPC-Acetatphthalatsuccinat und HPC-Acetattrimellitatsuccinat
ein, wobei diese Aufzählung
nicht einschränkend
gelten soll. Ganz insbesondere ist der Ester von wasserlöslichem
Celluloseether ausgewählt aus
HPMC-Acetatsuccinat (im Handel erhältlich als Aqoat von Shin-Etsu
Chemical Co., beispielsweise Agoat AS-LG).
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der wasserlösliche
Celluloseether oder der Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers ausgewählt aus
Hydroxypropylcellulose, HPMC, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose,
einem wasserlöslichen
Alkalisalz von Carboxymethylcellulose und einem Ester von HPMC oder
Hydroxypropylcellulose, die eine oder mehrere Estergruppen ausgewählt aus
Acetat, Succinat, Phthalat, Isophthalat, Terephthalat und Trimellitat
trägt.
Gemäß dieser
Ausführungsform
werden besondere wasserlösliche
Celluloseether und/oder Ester wasserlöslicher Celluloseether ausgewählt aus
Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose und HPMC-Acetatsuccinat. Ganz insbesondere
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
das Mittel und einen wasserlöslichen
Celluloseether ausgewählt
aus Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose
und Natriumcarboxymethylcellulose. Ein besonderer wasserlöslicher
Celluloseether ist Hydroxypropylcellulose, ganz insbesondere eine
wasserlösliche
Hydroxypropylcellulose mit einem Substitutionsgrad von mehr als
16%. Ein anderer besonders geeigneter wasserlöslicher Celluloseether gemäß dieser
Ausführungsform
ist Methylcellulose. Ge eignete Sorten der oben erwähnten wasserlöslichen
Celluloseether sind wie oben beschrieben.
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Die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann einen einzelnen wasserlöslichen Celluloseether oder
Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers oder zwei oder mehr dieser Verbindungen enthalten.
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Der
wasserlösliche
Celluloseether oder der Ester des wasserlöslichen Celluloseethers liegt
in der Zusammensetzung in einer Menge vor, die ausreicht, um die
Ausfällungsgeschwindigkeit
des Mittels aus einer sauren wäßrigen Lösung zu
inhibieren, wenn der pH-Wert der Lösung erhöht wird. Insbesondere liegt
der wasserlösliche
Celluloseether oder der Ester des wasserlöslichen Celluloseethers in
der Zusammensetzung in einer Menge vor, die ausreicht, um die Ausfällungsgeschwindigkeit
des Mittels aus einer Lösung
in vivo zu hemmen, wenn das Mittel aus der sauren Umgebung des Magens
in die Regionen des Magen-Darm-Trakts mit höherem pH-Wert, von denen angenommen
wird, daß das
Mittel aus ihnen resorbiert wird, wie z.B. dem Oberdarm, übertritt.
Das Gewichtsverhältnis
von Mittel zu wasserlöslichem
Celluloseether oder zum Ester des wasserlöslichen Celluloseethers beläuft sich
geeigneterweise auf 50:1 bis 1:5, beispielsweise 35:1 bis 1:1, ganz insbesondere
40:1 bis 2:1, noch mehr bevorzugt 33:1 bis 2:1, wie z.B. 33:1 bis
10:1. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Mittel zu Celluloseether oder dem Ester davon bis zu 32:1, beispielsweise
32:1 bis 1:1, ganz insbesondere 30:1 bis 2:1, noch mehr bevorzugt
25:1 bis 3:1.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung beläuft
sich das Gewichtsverhältnis
von Mittel zu wasserlöslichem
Celluloseether oder zum Ester des wasserlöslichen Celluloseethers auf
40:1 bis 2,5:1, ganz insbesondere 30:1 bis 3:1 und vor allem 5:1
bis 3:1. Die Erfinder haben festgestellt, daß eine Erhöhung der Menge an Celluloseether
oder Ester davon, so daß das
Gewichtsverhältnis
von Mittel zu Celluloseether oder Ester davon weniger als etwa 3:1
(beispielsweise 1:1) beträgt,
im allgemeinen nicht zu einer signifikanten weiteren Reduktion der
Ausfällungsgeschindigkeit
des Mittels über
die hinaus, die bei einem Gewichtsverhältnis von etwa 3:1 beobachtet
wird, führt.
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Die
Zusammensetzung enthält
geeigneterweise beispielsweise 0,05 bis 85%, insbesondere 0,5 bis 50%,
ganz insbesondere 1 bis 30%, vor allem 0,5 bis 20% und am meisten
bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
an wasserlöslichen
Celluloseethern und Estern wasserlöslicher Celluloseether.
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Die
Zusammensetzung kann 0,01 mg bis 1 g an Mittel enthalten. Die Zusammensetzung
enthält
geeigneterweise eine Tagesdosis des Mittels in einer Menge, die
ausreicht, um den gewünschten
therapeutischen Nutzen bereitzustellen. Geeignete Mengen an Mittel
schließen
beispielsweise 10, 15, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 200, 250, 300,
350, 400, 450, 500 oder 550 mg ein, je nach erforderlicher Dosis
und der jeweiligen Form der pharmazeutischen Zusammensetzung. Gemäß einer
Ausführungsform
enthält
die Zusammensetzung 100, 150, 250 oder 500 mg an Mittel, vor allem
250 mg an Mittel.
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Das
Mittel kann in Form der freien Base oder als ein pharmazeutisch
annehmbares Salz, wie z.B. ein pharmazeutisch annehmbares Mono-
oder Disäure-Additionssalz
beispielsweise mit einer anorganischen oder organischen Säure, beispielsweise
Salzsäure,
eingesetzt werden. Gemäß einer
Ausführungsformen
liegt das Mittel in Form der freien Base vor, insbesondere in Form
einer kristallinen freien Base. Es leuchtet ein, daß sich der
Ausdruck "in Form
der freien Base" auf
den Fall bezieht, bei dem das Mittel nicht in Form eines Salzes vorliegt.
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Typischerweise
liegt das Mittel in einer Menge im Bereich von 1 bis 99 Gew.-% und
geeigneterweise 1 bis 70 Gew.-%, beispielsweise 5 bis 65% und vor
allem 10 bis 60 Gew.-% der Zusammensetzung vor.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Zusammensetzung weiterhin ein Netzmittel.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Zusammensetzung:
- (a) das Mittel;
- (b) ein Netzmittel; und
- (c) einen wasserlöslichen
Celluloseether.
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Die
Anmelderin hat festgestellt, daß die
Geschwindigkeit der Ausfällung
des Mittels aus der Lösung bei
pH-Werten ähnlich denen,
die man in den Regionen des Magen-Darm-Trakts antrifft, von denen
angenommen wird, daß aus
ihnen das Mittel resorbiert wird, wie dem Oberdarm, weiter reduziert
wird, wenn die Zusammensetzung eine Kombination eines Netzmittels
und eines wasserlöslichen
Celluloseethers oder Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers enthält.
-
Geeignete
Netzmittel schließen
pharmazeutisch annehmbare oberflächenaktive
Materialen, beispielsweise pharmazeutisch annehmbare Tenside, die
ionisch oder nichtionisch sein können,
ein.
-
Geeignete
pharmazeutisch annehmbare nicht-ionische Tenside schließen beispielsweise
Polyethylenglykole, Polyoxyethylenester und -ether, beispielsweise
polyethoxyliertes Rhizinusöl
(beispielsweise Cremophor EL), polyethoxyliertes hydriertes Rhizinusöl, polyethoxylierte,
von Rhizinusöl
abgeleitete Fettsäuren
oder polyethoxylierte, von hydriertem Rhizinusöl abgeleitete Fettsäuren; ethoxylierte
Stearinsäure, beispielsweise Solutol
HS 15; und Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymere,
beispielsweise Ethylenoxid-Propylenoxid-Blockcopolymere,
wie Pluronic- oder Tetronic-Tenside ein.
-
Geeignete
pharmazeutisch annehmbare ionische Tenside können anionisch, kationisch
oder zwitterionisch sein. Geeignete anionische Tenside schließen die
folgenden ein:
- (i) Fettsäuresalze, wie Alkyl- und Arylsulfonate,
-sulfate oder -carboxylate, wie z.B. ein Alkali-(8-22C)-alkylsulfat,
-sulfonat oder -carboxylat, insbesondere ein Alkali-(8-20C)-alkylsulfat,
-sulfonat oder -carboxylat, beispielsweise Natriumdodecylsulfat
(Natriumlaurylsulfat), Kaliummyristat, Natriumlaurat oder Natriumlaurylsulfonat;
- (ii) Dialkylsulfosuccinate, insbesondere Di-(4-12C)-alkylsulfosuccinate,
insbesondere in Form eines Alkali- oder Erdalkalisalzes, wie Natrium-,
Kalium- oder Calciumsalzes, insbesondere eines Natriumsalzes. Besondere
Beispiele schließen
Natrium-, Calcium- oder Kaliumdioctylsulfosuccinat (zum Beispiel
Docusate-Natrium oder Aerosol OT) oder Natriumdiamylsulfosuccinat
(Aerosol AY) ein;
- (iii) Gallensäuresalze,
wie Salze von Desoxycholsäure,
Taurocholsäure
oder Glykocholsäure,
insbesondere Alkalisalze von Gallensäuren, beispielsweise ein Natriumsalz
einer Gallensäure
wie z.B. Natriumtaurocholat, Natriumdesoxycholat oder Natriumglykocholat;
und
- (iv) anionische, in Wasser dispergierbare Cellulosederivate
wie z.B. anionische, in Wasser dispergierbare Celluloseether, beispielsweise
Carboxymethylcellulose und Salze davon.
-
Geeignete
kationische Tenside schließen
beispielsweise quaternäre
Ammoniumverbindungen wie die folgenden ein:
- (i)
Alkylammoniumverbindungen (beispielsweise (8-22C)-Alkylammonium-, insbesondere (8-20C)-Alkylammoniumverbindungen,
wie Halogenide) einschließlich
beispielsweise Laurylammoniumchlorid;
- (ii) Alkyltrimethylammoniumverbindungen (beispielsweise (8-22C)-Alkyltrimethylammonium-,
insbesondere (8-20C)-Alkyltrimethylammoniumverbindungen, wie Halogenide),
beispielsweise Cetyltrimethylammoniumbromid (Cetramid), Trimethyltetradecylammoniumbromid
(Myristamid) oder Lauryltrimethylammoniumbromid (Lauramid);
- (iii) Benzalkoniumhalogenide (wie (8-20C)-Alkylbenzyldimethylammoniumhalogenide,
insbesondere (8-18C)-Alkylbenzdimethylammoniumhalogenide
und Mischungen davon), beispielsweise Benzalkoniumchlorid; und
- (iv) Alkylpyridiniumverbindungen, wie (8-20C)-Alkylpyridiniumverbindungen,
beispielsweise Cetylpyridiniumchlorid oder -bromid. Die Zusammensetzung
kann ein einzelnes Netzmittel oder zwei oder mehr Netzmittel enthalten.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Netzmittel um ein pharmazeutisch annehmbares
kationisches oder anionisches Tensid, beispielsweise eine quaternäre Ammoniumverbindung
oder ein Alkali-(8-22C)-alkylsulfat.
Die Erfinder haben festgestellt, daß das Vorhandensein eines kationischen
oder anionischen pharmazeutisch annehmbaren Tensids (insbesondere
eines kationischen Tensids) eine überraschende synergistische
Wirkung auf die Reduktion der Ausfällungsgeschwindigkeit des Mittels
verglichen mit der Anwendung des wasserlöslichen Celluloseethers oder
Estern davon alleine oder des Tensids alleine hat.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei dem Netzmittel um eine kationisches Tensid,
insbesondere eine quaternäre
Ammoniumverbindung und ganz insbesondere ein (8-18C)-Alkylbenzyldimethylammoniumhalogenid,
beispielsweise Benzalkoniumchlorid.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird das Netzmittel ausgewählt
aus anionischen und nicht-ionischen Tensiden oder Kombinationen
davon. Gemäß dieser
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Netzmittel geeigneterweise um ein anionisches
Tensid, insbesondere ein Alkali-(8-20C)-alkylsulfat, ganz insbesondere
ein Alkalidodecylsulfat. Noch mehr bevorzugt handelt es sich bei
dem Netzmittel gemäß dieser
Ausführungsform
um Natriumdodecylsulfat (Natriumlaurylsulfat).
-
Das
Netzmittel kann in der Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
in einer Konzentration vorliegen, die unter der kritischen Mizellenkonzentration
(Critical Micelle Concentration, CMC) des Netzmittels liegt. Die
Erfinder haben festgestellt, daß das
Netzmittel die Ausfällung
des Mittels aus der Lösung
bei pH-Werten ähnlich
denen im Magen-Darm-Trakt, wo das Mittel resorbiert wird (wie dem
Oberdarm), inhibiert. Dies ist überraschend,
da das Netzmittel in einer Konzentration vorliegt, die unter der
für die
Solubilisierung des Mittels durch Mizellenbildung erforderlichen
CMC liegt.
-
Die
CMC für
ein bestimmtes Netzmittel in einer wäßrigen Umgebung läßt sich
leicht durch Standardverfahren bestimmen, beispielsweise nach der
Wilhelmy-Plattenmethode (siehe beispielsweise S.A. Hagan, A.G.A.
Coombes, M.C. Garnett, S.E. Dunn, M.C. Davies, L. Illum und S.S.
Davis, Langmuir 1996, 12, 2153-2161).
-
Ein
geeignetes Gewichtsverhältnis
von Mittel zu Netzmittel ist 1:2 bis 500:1, insbesondere 1:1 bis 300:1,
ganz insbesondere 100:1 bis 250:1 und noch mehr bevorzugt 150:1
bis 200:1.
-
Die
Zusammensetzung enthält
geeigneterweise 0,01 bis 10 Gew.-%, beispielsweise 0,05 bis 5 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% und ganz insbesondere 0,1 bis 0,5
Gew.-% an Netzmittel.
-
Geeignete
wasserlösliche
Celluloseether und Ester von wasserlöslichen Celluloseethern und
Mengen davon zur Verwendung in den oben beschriebenen Zusammensetzungen
sind wie oben in bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung definiert.
-
Angesichts
des oben gesagten enthält
eine besondere Zusammensetzung gemäß dieser Ausführungsform
der Erfindung:
- (a) 1 bis 99 (insbesondere 10
bis 98) Teile an Mittel;
- (b) 0,01 bis 10 (insbesondere 0,05 bis 5) Teile eines Netzmittels
(insbesondere eines anionischen Tensids, beispielsweise Natriumdodecylsulfat);
und
- (c) 0,1 bis 90 (insbesondere 0,5 bis 85) Teile eines wasserlöslichen
Celluloseethers (insbesondere Hydroxypropylmethylcellulose);
wobei
alle Teile Gewichtsteile sind und die Summe der Teile (a) + (b)
+ (c) = 100.
-
Eine
andere Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält:
- (a) 60 bis 99 (insbesondere 70 bis 85) Teile
an Mittel;
- (b) 0 bis 10 (insbesondere 0,05 bis 5) Teile eines Netzmittels
(insbesondere eines anionischen Tensids (beispielsweise ausgewählt aus
Alkali-(8-20C)-alkylsulfat,
insbesondere Natriumdodecylsulfat) oder eines kationischen Tensids
(beispielsweise einer quaternären
Ammoniumverbindung, wie z.B. eines (8-18C)-Alkylbenzyldimethylammonium halogenids,
beispielsweise Benzalkoniumchlorids)); und
- (c) 0,1 bis 40 (insbesondere 0,5 bis 30) Teile eines wasserlöslichen
Celluloseethers ausgewählt
aus Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Methylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose (insbesondere
ausgewählt
aus Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose
und Natriumcarboxymethylcellulose und vor allem einer wasserlöslichen
Hydroxypropylcellulose);
wobei alle Teile Gewichtsteile
sind und die Summe der Teile (a) + (b) + (c) = 100, und
wobei,
wenn es sich bei dem wasserlöslichen
Celluloseether um HPMC handelt, das Gewichtsverhältnis von Mittel zu HPMC 32:1
oder weniger (beispielsweise 32:1 bis 1:1 wie z.B. 30:1 bis 2:1)
beträgt.
-
Die
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorhandenen wasserlöslichen
Celluloseether und/oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers können beispielsweise
als Füllstoffe,
Bindemittel, Sprengmittel oder Filmüberzüge eingesetzt werden, beispielsweise
wie im folgenden beschrieben.
-
Gegebenfalls
können
zusätzliche
Hilfsstoffe in die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgenommen werden. Als zusätzliche Hilfsstoffe können beispielsweise
ein oder mehrere Füllstoffe
(Verdünnungsmittel),
Bindemittel, Sprengmittel oder Schmiermittel vorhanden sein.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die das Mittel, einen wasserlöslichen
Celluloseether und/oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers, ein
Netzmittel und ein oder mehrere Füllstoffe, Bindemittel, Sprengmittel
oder Schmiermittel enthält.
-
Noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt eine feste pharmazeutische Zusammensetzung
zur oralen Verabreichung bereit, die das Mittel, einen wasserlöslichen
Celluloseether und/oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers, ein
Netzmittel, ein oder mehrere Füllstoffe,
ein oder mehrere Bindemittel, ein oder mehrere Sprengmittel und
ein oder mehrere Schmiermittel enthält.
-
Geeignete
Füllstoffe
schließen
beispielsweise Lactose (die in wasserfreier oder hydratisierter
Form, beispielsweise als Lactose-monohydrat, vorliegen kann), Zucker,
Stärken
(beispielsweise Kornstärke,
Weizenstärke,
Maisstärke,
Kartoffelstärke),
modifizierte Stärken
(beispielsweise als Stärkehydrolysate
oder vorgelatinisierte Stärke,
die thermisch, mechanisch oder chemisch modifiziert sein kann),
mikrokristalline Stärke,
Mannit, Sorbit, Trehalose, Maltose, anorganische Salze (zum Beispiel
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, zweibasisches Calciumphosphat
(wasserfrei/Dihydrat), dreibasisches Calciumphosphat), Cellulose,
Cellulosederivate (zum Beispiel mikrokristalline Cellulose), Calciumsulfat,
Xylit und Lactit ein.
-
Geeignete
Bindemittel schließen
beispielsweise Polyvinylpyrrolidon (beispielsweise Povidon K25-32, insbesondere
K29-32, wobei der "K-Wert" das durchschnittliche
Molekulargewicht, erhalten nach der im Handbook of Pharmaceutical
Excipients, 3. Auflage 2000, American Pharmaceutical Association,
S. 433 beschriebenen Fikentscher-Gleichung, angibt), Lactose (die
in wasserfreier oder hydratisierter Form, beispielsweise als Lactosemonohydrat,
vorliegen kann), Stärke,
modifizierte Stärke,
Zucker, Gummi arabicum, Tragant, Guar Gum, Pectin, Wachs-Bindemittel,
mikrokristalline Cellulose, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose
und Salze davon (beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose),
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxy propylcellulose,
Copolyvidon, Gelatine und Alginate (beispielsweise Natriumalginat)
ein.
-
Geeignete
Sprengmittel schließen
beispielsweise Croscarmellosenatrium, Crospovidon, Polyvinylpyrrolidon,
Natriumstärkeglykolat,
Stärke,
mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylcellulose und Salze davon (beispielsweise
Natrium- oder Calciumcarboxymethylcellulose), Hydroxypropylmethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose (insbesondere Hydroxypropylcellulose mit
niedrigem Substitutionsgrad, d.h. Hydroxypropylcellulose, die etwa
5 bis 16 Gew.-% Hydroxypropoxygruppen enthält) oder Algensäure ein.
-
Geeignete
Schmiermittel schließen
beispielsweise Magnesiumstearat, Stearinsäure, Palmitinsäure, Calciumstearat,
Talkum, Carnaubawachs, hydrierte Pflanzenöle, Mineralöl, Polyethylenglykole, Natriumlaurylsulfat
und Natriumstearylfumarat ein.
-
Als
weitere zusätzliche
Hilfsstoffe können
beispielsweise Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Antioxidationsmittel,
Kieselgelfließmittel,
Antihaftmittel oder Gleitmittel zugesetzt werden.
-
Andere
geeignete Füllstoffe,
Bindemittel, Sprengmittel, Schmiermittel und zusätzliche Hilfsstoffe, die Anwendung
finden können,
sind im Handbook of Pharmaceutical Excipients, 3. Auflage (2000),
American Pharmaceutical Association; The Theory and Practice of
Industrial Pharmacy, 3. Auflage, Lachman et al. 1986; Pharmaceutical
Dosage Forms; Tablets Band 1, 2. Auflage, Lieberman, Hebert A.,
et al., 1989; Modern Pharmaceutics, Banker, Gilbert and Rhodes,
Christopher T., 3. Auflage, 1995; und Remington's Pharmaceutical Sciences, 20. Auflage,
2000, beschrieben.
-
Geeigneterweise
liegen ein oder mehrere Füllstoffe
in einer Menge von 10 bis 90 Gew.-%, beispielsweise 30 bis 50 Gew.-%,
vor.
-
Geeigneterweise
liegen ein oder mehrere Bindemittel in einer Menge von 0,5 bis 50
Gew.-%, beispielsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, vor.
-
Geeigneterweise
liegen ein oder mehrere Sprengmittel in einer Menge von 0,5 bis
20 Gew.-%, beispielsweise 1 bis 10 Gew.-%, vor.
-
Geeigneterweise
liegen ein oder mehrere Schmiermittel in einer Menge von 0,1 bis
5 Gew.-%, beispielsweise 0,5 bis 3 Gew.-%, vor.
-
Es
versteht sich, daß ein
bestimmter Hilfsstoff sowohl als Bindemittel als auch als Füllstoff
oder als Bindemittel, Füllstoff
und Sprengmittel fungieren kann. Typischerweise beträgt die Gesamtmenge
an Bindemittel, Füllstoff
und Sprengmittel beispielsweise 40 bis 80 Gew.-% der Zusammensetzung.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
enthält
die Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung:
- (a) 10 bis 80 Teile an Mittel;
- (b) 0,05 bis 5 Teile an Netzmittel ausgewählt aus anionischen Tensiden
(insbesondere Natriumdodecylsulfat);
- (c) 10 bis 60 Teile eines oder mehrerer Füllstoffe ausgewählt aus
Lactose (insbesondere Lactose-monohydrat), Mannit und mikrokristalliner
Cellulose;
- (d) 1 bis 10 Teile eines oder mehrerer Sprengmittel ausgewählt aus
Carboxymethylcellulose-Natrium, Carboxymethylcellulose-Calcium,
Croscarmellose-Natrium,
Crospovidon und Natrium-Stärkeglykolat;
- (e) 1 bis 20 Teile eines Bindemittels ausgewählt aus Polyvinylpyrrolidon
(insbesondere Povidon (ganz insbesondere K29-32) und Hydroxypropylmethylcellulose
(insbesondere den Sorten 1828, 2208, 2906 und ganz insbesondere
2910 mit einer dynamischen Viskosität von 2 bis 18 cP wie oben
beschrieben); und
- (f) 0 bis 3 Teile eines Schmiermittels (wie Magnesiumstearat);
wobei
alle Teile Gewichtsteile sind und die Summe der Teile (a) + (b)
+ (c) + (d) + (e) + (f) = 100, und wobei wenigstens eine der Komponenten
ausgewählt
aus (d) oder (e) einen wasserlöslichen
Celluloseether ausgewählt
aus Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose-Natrium
enthält.
-
Bei
dieser Ausführungsform
enthält
die Komponente (e) der Zusammensetzung vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird geeigneterweise als eine das Mittel und einen wasserlöslichen
Celluloseether oder einen Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers enthaltende
physikalische Mischung zubereitet. Alternativ dazu können das
Mittel und der wasserlösliche Celluloseether
oder der Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers einem Patienten auch getrennt oder gleichzeitig
verabreicht werden. Werden das Mittel und der wasserlösliche Celluloseether
oder der Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers getrennt verabreicht, so können die Komponenten der Zusammensetzung
in einer beliebigen Reihenfolge verabreicht werden, beispielsweise
das Mittel gefolgt von der Cellulose oder umgekehrt. Bei einer getrennten
Verabreichung sollte die Zeitspanne zwischen der Verabreichung der
einzelnen beiden Komponenten der Zusammensetzung dermaßen bemessen
sein, daß die
inhibierende Wirkung auf die Ausfällung des Mittels nicht verlorengeht.
Typischerweise sollte eine Verabreichung innerhalb von weniger als 20 Minuten,
beispielsweise weniger als 10 Minuten, ausreichend sein. Im allgemeinen
werden die Komponenten der vorliegeden Erfindung jedoch im wesenlichen
gleichzeitig verabreicht, zweckmäßigerweise
als eine alle Komponenten der Zusammensetzung enthaltende Einzelformulierung
wie z.B. eine Tabletten- oder Kapselformulierung.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung als orale Dosierungsform formuliert, beispielsweise
als eine Pulvermischung oder eine flüssige Formulierung wie z.B.
eine Lösung
oder Suspension in einem geeigneten flüssigen Medium. Im allgemeinen wird
die pharmazeutische Zusammensetzung jedoch als eine für die orale
Verabreichung geeignete feste Dosierungsform, insbesondere eine
für die
tägliche
orale Verabreichung geeignete feste Einheitsdosierungsform, zubereitet.
Beispiele geeigneter fester Dosierungsformen schließen Tabletten-,
Pellet-, Granulat- oder Kapselformulierungen ein.
-
Handelt
es sich bei der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung um eine feste Dosierungsform wie z.B. eine Tablette,
ein Pellet oder ein Granulat, dann umfaßt die feste Zusammensetzung
gegebenenfalls weiterhin eine geeignete Beschichtung, beispielsweise
einen Filmüberzug.
Eine Beschichtung kann Schutz beispielsweise gegen das Eindringen
von Feuchtigkeit oder gegen eine Zersetzung durch Licht bieten,
die Formulierung färben
oder die Freisetzung des Mittels aus der Formulierung modifizieren
oder steuern.
-
Geeignete
Beschichtungen, wie Filmüberzüge, die
auf die erfindungsgemäße Zusammensetzung
aufgebracht werden können,
enthalten ein filmbildendes Mittel, beispielsweise einen Zucker
oder ganz insbesondere ein filmbildendes Polymer. Geeignete Zuckerbeschichtungen
sind allgemein bekannt und umfassen beispielsweise Saccha rose oder
Lactose. Geeignete filmbildende Mittel umfassen beispielsweise filmbildende Polymere
wie Celluloseether, Ester und gemischte Ether und Ester, einschließlich Ester
wasserlöslicher
Celluloseether, beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat
oder Hydroxypropylmethylcellulosephthalat; filmbildende Acrylpolymere,
beispielsweise Methacrylat-Methylmethacrylat-Copolymere; und filmbildende
Vinylpolymere, beispielsweise Polyvinylalkohole oder Polyvinylacetatphthalat.
Das filmbildende Polymer ist geeigneterweise ein in Wasser lösliches
filmbildendes Polymer, insbesondere ein wasserlöslicher Celluloseether, beispielsweise
Hydroxypropylmethylcellulose (insbesondere Hydroxypropylmethylcellulose
mit einer dynamischen Viskosität
von 2 bis 18 cP (gemessen in einer 2%igen (w/v) Lösung bei
20°C) und
ausgewählt
beispielsweise aus den wie oben definierten Sorten 1828, 2208, 2906
und insbesondere 2910). Die Menge an verwendetem filmbildenden Mittel
hängt von
den gewünschten
Eigenschaften des Filmüberzugs
ab. Im allgemeinen liegt das filmbildende Mittel in einer Menge
von 40 bis 90 Gew.-% des Filmüberzugs,
beispielsweise 50 bis 80% des Filmüberzugs, vor. Das filmbildende
Mittel liegt typischerweise in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%,
geeigneterweise 1 bis 3 Gew.-%, der erfindungsgemäßen Formulierung
vor.
-
Der
Filmüberzug
enthält
gegebenenfalls zusätzliche
Bestandteile wie Weichmacher, Farbstoffe, Dispergiermittel und Trübungsmittel.
Weichmacher können
zur Verbesserung der Flexibilität
und Haltbarkeit des Films und der Hafteigenschaften des Filmüberzugs
eingesetzt werden. Geeignete Weichmacher sind beispielsweise Glycerin,
acetylierte Monoglyceride, Citratester (beispielsweise Triethylcitrat),
Propylenglykole, Polyethylenglykole (beispielsweise Polyethylenglykole
mit einem Molekulargewicht von 200 bis 500, insbesondere 300), Triacetin
(Glycerintriacetat), Triglyceride (beispielsweise Rhicinusöl) oder
Phthalatester (beispielsweise Phthalsäurediethylester). Im allgemeinen
ist der Weichmacher, wenn verwendet, in einer Menge von 1 bis 20
Gew.-%, beispielsweise 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Filmüberzugs,
vorhanden.
-
Geeignete
Trübungsmittel
und Farbstoffe sind allgemein bekannt und schließen beispielsweise Titandioxid
und eisenhaltige Oxide (beispielsweise Eisenoxid) ein.
-
Geeignete
Dispergiermittel umfassen beispielsweise Talkum.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung enthält
der Filmüberzug
- (i) 50 bis 100 (geeigneterweise 50 bis 80)
Teile eines wasserlöslichen
Celluloseethers (geeigneterweise Hydroxypropylmethylcellulose, insbesondere
Hydroxypropylmethylcellulose mit einer dynamischen Viskosität von 2
bis 18 cP (gemessen in einer 2%igen (w/v) Lösung bei 20°C), beispielsweise wie oben
definierte Sorten 2910, 1828, 2208 oder 2906 mit einer dynamischen
Viskosität
von 5 bis 7 cP);
- (ii) 0 bis 25 (insbesondere 5 bis 20) Teile Weichmacher (geeigneterweise
Polyethylenglykol, insbesondere Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 500); und
- (iii) 0 bis 50 (insbesondere 0 bis 30) Teile insgesamt an Trübungsmitteln
(geeigneterweise Titandioxid), Farbstoffen (geeigneterweise ein
Eisenoxid) und Dispergiermitteln;
wobei alle Teile Gewichtsteile
sind und die Summe der Teile (i) + (ii) + (iii) = 100.
-
Die
Beschichtung kann beispielsweise 0,5 bis 10 Gew.-% der Zusammensetzung,
insbesondere 1 bis 6 Gew.-% und vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-% ausmachen.
Geeignete Filmüberzüge sind
im Handel erhältlich als
Konzentrate, die vor dem Aufbringen auf die Zusammensetzung mit
Wasser und gegebenenfalls einem Celluloseether wie HPMC und einem
Weichmacher wie Polyethylenglykol verdünnt werden können. Zu
diesen Konzentraten zählen
OpasprayTM-Beschichtungen von Colorcon, beispielsweise
OpasprayTM Brown M-1-25092 und Opaspray
Yellow M-1-22842.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die pharmazeutische Zusammensetzung eine feste pharmazeutische Zusammensetzung
(wie eine Tabletten-, Pellet- oder Granulatformulierung), die folgendes
enthält.
- (i) einen das Mittel enthaltenden Kern; und
- (ii) eine Beschichtung, die einen Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers oder (vorzugsweise) einen wasserlöslichen
Celluloseether enthält.
-
Bei
dieser Ausführungsform
sind geeignete wasserlösliche
Celluloseether wie oben beschrieben, vor allem Hydroxypropylmethylcellulose
(insbesondere die Sorten 1828, 2208, 2906 und vor allem 2910 mit
einer dynamischen Viskosität
von 2 bis 18 cP). Geeignete Ester wasserlöslicher Ether zur Verwendung
gemäß dieser
Ausführungsform
sind wie oben in bezug auf den ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung
definiert. Die Beschichtung wird geeigneterweise wie hier beschrieben
als ein Filmüberzug
aufgebracht. Der das Mittel enthaltende Kern kann eine beliebige
der oben beschriebenen Zusammensetzungen umfassen, die einen wasserlöslichen
Celluloseether oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers (und
gegebenenfalls andere zusätzliche
wie oben beschriebene Hilfsstoffe) enthält. Alternativ dazu kann der
das Mittel enthaltende Kern einen wasserlöslichen Celluloseether oder
Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers umfassen. Dementsprechend kann gemäß dieser
Ausführungsform
der wasserlösliche
Celluloseether oder der Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers vollständig in
der Beschichtung vorhanden sein. Alternativ dazu kann der eine oder die
mehreren wasserlöslichen
Celluloseether oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers sowohl
im Kern als auch in der Beschichtung vorhanden sein.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine feste pharmazeutische Zusammensetzung
(wie eine Tabletten-, Pellet- oder Granulatformulierung) bereitgestellt,
die (i) einen das Mittel enthaltenden Kern; und (ii) eine Beschichtung
(insbesondere einen Filmüberzug)
enthält,
wobei ein wasserlöslicher
Celluloseether und/oder ein Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers wenigstens
im Kern oder in der Beschichtung vorhanden ist. Bei dieser Ausführungsform
kann der wasserlösliche
Celluloseether oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers vollständig in
der Beschichtung, vollständig
im Kern oder sowohl im Kern als auch in der Beschichtung vorhanden
sein.
-
Gemäß einer
anderen besonderen Ausführungsform
handelt es sich bei der Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
um eine für
die orale Verabreichung ausgelegte Tablette, ein für die orale
Verabreichung ausgelegtes Pellet oder ein für die orale Verabreichung ausgelegtes
Granulat, enthaltend einen mit einem Filmüberzug beschichteten Kern,
wobei der Kern:
45 bis 55% an Mittel (insbesondere in Form
einer freien Base);
25 bis 40% Lactose (insbesondere Lactose-monohydrat);
5
bis 15% mikrokristalline Cellulose;
2 bis 6% Sprengmittel (insbesondere
Croscarmellose-Natrium);
1
bis 5% Povidon (insbesondere K29-32);
0,05 bis 1% (insbesondere
0,1 bis 0,5%) Natriumdodecylsulfat; und
0,1 bis 4% Schmiermittel
(insbesondere Magnesiumstearat) enthält;
und wobei der Filmüberzug:
0,5
bis 3% an wasserlöslichem
Celluloseether (insbesondere Hydroxypropylmethylcellulose, ganz
insbesondere Sorte 2910, mit einer dynamischen Viskosität von 5
bis 7 cP);
0 bis 0,5% (insbesondere 0,05 bis 0,5%) Weichmacher
(insbesondere Polyethylenglykol, ganz insbesondere Polyethylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 200 bis 500, vor allem 300);
0
bis 0,5% (insbesondere 0,1 bis 0,4%) Dispergiermittel (geeigneterweise
Talkum);
0 bis 0,5% (insbesondere 0,1 bis 0,4%) Trübungsmittel
(geeigneterweise Titandioxid); und
0 bis 0,5% (insbesondere
0,001 bis 0,4%) Farbstoff (insbesondere Eisenoxid) enthält;
wobei
alle Gew.-% auf der Basis des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
sind.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann unter Anwendung von Standardverfahren und im
Stand der Technik allgemein bekannten Herstellungsverfahren zubereitet
werden, beispielsweise durch trockenes Mischen der Komponenten oder
insbesondere durch Naßgranulationsverfahren
und anschließendes
Komprimieren unter Bildung einer Tablette oder Abfüllen in
geeignete Kapseln. Bei einem geeigneten Naßgranulationsverfahren mischt
man beispielsweise das Mittel, einen oder mehrere Füllstoffe,
alles oder einen Teil eines Sprengmittels und gegebenenfalls den
wasserlöslichen
Celluloseether und/oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers, das
Netzmittel und/oder ein oder mehrere Bindemittel sowie gewünschtenfalls
andere zusätzliche
Hilfsstoffe, beispielsweise unter Verwendung eines Granulators.
Die auf diese Weise erhaltene Pulvermischung wird dann mit einem
kleinen Volumen an gereinigtem Wasser, das gegebenenfalls ein Netzmittel
und/oder ein oder mehrere Bindemittel (bei dem es sich um einen
wasserlöslichen
Celluloseether handeln kann) enthält, granuliert. Das Granulat
wird zum Aufbrechen großer
Aggregate durch ein Sieb gegeben, getrocknet und durch eine Mühle gegeben.
Dem gemahlenen Granulat werden dann das restliche Sprengmittel und
ein Schmiermittel zugesetzt, und nach dem Mischen wird die auf diese
Weise erhaltene homogene Mischung zu Tabletten verpreßt. Alternativ
dazu wird das gemahlene Granulat in eine geeignete Kapsel gefüllt, wodurch
man eine Kapselformulierung erhält.
-
Bei
einem geeigneten Trockenmischverfahren mischt man beispielsweise
das Mittel, den wasserlöslichen
Celluloseether und/oder den Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers und
gegebenenfalls Netzmittel, einen oder mehrere Füllstoffe, ein oder mehrere
Bindemittel und ein oder mehrere Sprengmittel, sowie gewünschtenfalls
andere zusätzliche
Hilfsstoffe. Die Komponenten der Mischung vor dem Mischen, oder
die Mischung selbst, können/kann
durch ein Mesh-Sieb gegeben werden, zum Beispiel ein Mesh-Sieb mit
einer Maschenweite von 400-700 μm. Dann setzt
man der Mischung ein Schmiermittel, das ebenfalls gesiebt sein kann, zu
und mischt weiter, bis die Mischung homogen ist. Die Mischung wird
dann zu Tabletten verpreßt.
Alternativ dazu kann man die Mischung in geeignete Kapseln abfüllen, wodurch
man eine Kapselformulierung erhält.
-
Es
versteht sich, daß man,
vor dem Verpressen zu Tabletten, gemäß im Stand der Technik gut
bekannten Prinzipien Modifikationen der Trockenmisch- und Naßgranulationsverfahren
einschließlich
der Reihenfolge der Zugabe der Komponenten und ihrem Sieben und
Mischen vornehmen kann.
-
Wird
die Zusammensetzung beschichtet, beispielsweise mit einem Filmüberzug,
so kann anschließend
die Beschichtung unter Anwendung herkömmlicher Verfahren, zum Beispiel
durch Beschichten mit einer Filmüberzugsformulierung,
insbesondere einer Filmüberzugsformulierung
auf Wasserbasis, aufgetragen werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Filmüberzugsformulierung
beispielsweise durch Sprühbeschichten
oder durch Beschichten in einer Wirbelschicht auf die Zusammensetzung
aufgebracht werden. Mit der Bereitstellung eines Filmüberzugs,
der einen wasserlöslichen
Celluloseether und/oder einen Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers enthält,
läßt sich
zweckmäßig der
in der Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhandene wasserlösliche
Celluloseether bzw. der Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers bereitstellen.
-
Wird
die Zusammensetzung als eine Kapselformulierung bereitgestellt,
so bereitet man die Zusammensetzung zunächst als ein Pulver oder Granulat,
das dann zur Bereitstellung einer Kapselformulierung in eine Kapsel
gefüllt
wird, wobei geeignete Kapseln im Stand der Technik allgemein bekannt
sind. Zum Beispiel Hartgelatinekapseln, Kapseln aus wasserlöslichem
Celluloseether (beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose) und
Stärkekapseln.
Enthält
die Kapsel einen wasserlöslichen
Celluloseether, so kann man mit der Kapsel den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorhandenen wasserlöslichen
Celluloseether bereitstellen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein Verfahren
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt,
bei dem man das Mittel mit einem wasserlöslichen Celluloseether und/oder
einem Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers und gegebenenfalls anderen Hilfsstoffen mischt,
wobei das Mittel, der wasserlösliche
Celluloseether, der Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers und
gegebenenfalls vorhandene Hilfsstoffe wie oben in bezug auf den
ersten Aspekt der Erfindung beschrieben sind. Geeignete Verfahren
zum Mischen der Komponenten der Zusammensetzung sind wie oben beschrieben.
-
Das
Mittel weist eine antiproliferative Wirkung auf, und die Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eignen sich daher für
die Behandlung von Leiden wie den in der internationalen Patentanmeldung
WO 96/33980 beschriebenen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eignet sich für
die Behandlung vieler häufig
vorkommender Krebsarten wie Lungenkrebs (einschließlich kleinzelligem
Lungenkrebs und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs), Brustkrebs, Prostatakrebs,
Eierstockkrebs, Kolorektalkarzinom, Magenkrebs, Hirnkrebs (einschließlich Gliomen
und Hypophysenadenomen), Kopf- und
Halskrebs, Blasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs,
Magenkrebs, Nierenkrebs, Hautkrebs, gynäkologischen Krebsarten (einschließlich Gebärmutterhalskrebs,
Endometriumkrebs, Vaginakrebs, Vulvakrebs und Uteruskrebs) und Schilddrüsenkrebs
und bei der Behandlung einer Reihe von Leukämien, lymphoiden Malignitäten und
festen Tumoren wie Karzinomen und Sarkomen. Es steht weiterhin zu
erwarten, daß sich
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
für die
Behandlung anderer Krankheiten einschließlich exzessiver Zellproliferation
wie gutartiger Hauthyperplasie, beispielsweise Schuppenflechte,
und benigner Prostatahypertrophie (BPH) eignen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine wie oben definierte
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung als Arzneimittel bereitgestellt.
-
Das
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorhandene Mittel weist antiproliferative Eigenschaften wie Antikrebseigenschaft
auf, von denen man annimmt, daß sie
auf seine die erbB1-Rezeptortyrosinkinase hemmende Wirkung zurückzuführen sind.
Dementsprechend nimmt man an, daß sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung
für die
Behandlung von Krankheiten bzw. medizinischen Leiden eignet, die
ganz oder teilweise durch erbB1-Rezeptortyrosinkinasen
vermittelt werden, d.h. die erfindungsgemäße Zusammensetzung läßt sich
anwenden, um in einem einer solchen Behandlung bedürftigen
Warm blüter
eine die erbB1-Rezeptortyrosinkinase hemmende Wirkung hervorzurufen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung stellt
somit ein Verfahren zur Behandlung der Proliferation von malignen
Zellen bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man erbB1-Rezeptortyrosinkinasen
hemmt, d.h. die erfindungsgemäße Zusammensetzung läßt sich
dazu verwenden, eine antiproliferative Wirkung hervorzurufen, die
allein oder teilweise durch die Hemmung von erbB1-Rezeptortyrosinkinase
vermittelt wird. Dementsprechend steht zu erwarten, daß sich der erfindungsgemäße Wirkstoff
für die
Behandlung von Schuppenflechte und/oder Krebs durch Bereitstellung
einer antiproliferativen Wirkung eignet, insbesondere bei der Behandlung
von erbB1-Rezeptortyrosinkinaseempfindlichem Krebs, wie den oben
beschriebenen Krebsarten.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine wie oben definierte erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung beim Hervorrufen einer antiproliferativen
Wirkung in einem Warmblüter
(vorzugsweise einem Menschen) bereitgestellt. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine wie oben definierte erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs bereitgestellt.
Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine wie oben definierte erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung bei der Prävention oder Behandlung von
Tumoren, die gegenüber
der Inhibierung von erbB1-Rezeptortyrosinkinase empfindlich sind,
bereitgestellt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
wie oben definierten erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei der
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung beim Hervorrufen einer
antiproliferativen Wirkung in einem Warmblüter (vorzugsweise einem Menschen)
bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
wie oben definierten erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei der
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Behandlung
von Krebs bereitgestellt.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann in einem Verfahren zum Inhibieren der Ausfällungsgeschwindigkeit
des Mittels aus der Lösung
im Magen-Darm-Trakt
eines des Mittels bedürftigen
Patienten eingesetzt werden, wobei man dem Patienten eine wie oben
definierte Zusammensetzung gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung oral verabreicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
wie oben definierten Zusammensetzung gemäß des ersten Aspekts der Erfindung
bei der Herstellung eines Medikaments zum Inhibieren der Ausfällungsgeschwindigkeit
des Mittels aus der Lösung
im Magen-Darm-Trakt eines Warmblüters
(vorzugsweise eines Menschen) bereitgestellt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines
wasserlöslichen
Celluloseethers oder eines Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers bei
der Herstellung eines das Mittel enthaltenden Medikaments zum Inhibieren
der Ausfällungsgeschwindigkeit
des Mittels aus der Lösung im
Magen-Darm-Trakt
eines Warmblüters
(vorzugsweise eines Menschen) bereitgestellt.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung läßt sich
bei einem Verfahren zur Verminderung von Schwankungen zwischen Patienten
bei der biologischen Verfügbarkeit
und/oder den Plasmakonzentrationen des Mittels in einem des Mittels
bedürftigen
Patienten einsetzen, wobei man dem Patienten eine wie oben definierte
pharmazeutische Zusammensetzung gemäß des ersten Aspekts der vorliegenden
Erfindung oral verabreicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer
wie oben definierten pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß des ersten
Aspekts der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung eines Medikaments
zur Verminderung von Schwankungen zwischen Patienten bei der biologischen
Verfügbarkeit
und/oder den Plasmakonzentrationen des Mittels bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines
wasserlöslichen
Celluloseethers oder eines Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers bei
der Herstellung eines das Mittel enthaltenden Medikaments zur Verminderung
von Schwankungen zwischen Patienten bei der biologischen Verfügbarkeit
und/oder den Plasmakonzentrationen des Mittels bereitgestellt.
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In
den obigen Aspekten der Erfindung kann das Mittel zusammen mit dem
wasserlöslichen
Celluloseether oder dem Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers verabreicht
werden, wobei alternativ dazu das Mittel und der Celluloseether
bzw. der Ester davon als individuelle, das Mittel bzw. die Cellulose
enthaltende Dosierungsformen verabreicht werden können. Im
allgemeinen jedoch werden das Mittel und der wasserlösliche Celluloseether
bzw. der Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers zusammen verabreicht, beispielsweise als eine physikalische
Mischung in einer geeigneten oralen Dosierungsform, wie z.B. einer
Tabletten-, Granulat- oder Kapselformulierung.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kit bereitgestellt, das eine
das Mittel enthaltende Einheitsdosisform und eine einen wasserlöslichen
Celluloseether oder einen Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers enthaltende
Einheitsdosisform enthält,
gegebenenfalls mit Anweisungen zur Verwendung des Kits. Die Einheitsdosisformen
im Kit können
einem Patienten wie oben beschrieben gleichzeitig oder nacheinander
verabreicht werden.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines
wasserlöslichen
Celluloseethers oder eines Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers zum
Inhibieren der Ausfällung des
Mittels aus einer wäßrigen Lösung bereitgestellt.
Ganz insbesondere wird durch die Verwendung gemäß dieses Aspekts der vorliegenden
Erfindung die Geschwindigkeit der durch eine Veränderung des pH-Wertes der Lösung, insbesondere
eine Zunahme des pH-Wertes, induzierte Ausfällung des Mittels aus einer
wäßrigen Lösung, im
Vergleich zu der Geschwindigkeit der Ausfällung des Mittels aus der gleichen
wäßrigen Lösung in Abwesenheit
eines wasserlöslichen
Celluloseethers oder eines Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers reduziert.
Noch mehr insbesondere wird durch die Verwendung gemäß dieses
Aspekts der vorliegenden Erfindung die Ausfällung des Mittels aus einer
wäßrigen Lösung in
vivo beim Übertritt
des Mittels aus dem Magen eines Patienten in Regionen des Magen-Darm-Trakts
mit einem höheren
pH-Wert, aus denen
das Mittel resorbiert wird (wobei man annimmt, daß es sich
bei dem Oberdarm um die primäre
Stelle handelt), inhibiert. Wie hier erwähnt mischt man zur Bereitstellung
einer wie hier beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzung den
wasserlöslichen
Celluloseether bzw. einen Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers geeigneterweise
mit dem Mittel. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Verwendung eines wasserlöslichen Celluloseethers oder
eines Esters eines wasserlöslichen
Celluloseethers in einer auf die orale Verabreichung ausgelegten
pharmazeutischen Zusammen setzung (geeigneterweise einer festen
pharmazeutischen Zusammensetzung wie einer Tablette oder Kapsel)
bereitgestellt, um nach der Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung
an einen Patienten die Ausfällung
des Mittel aus einer wäßrigen Lösung in
vivo zu inhibieren.
-
Die
für die
therapeutische oder prophylaktische Behandlung einer bestimmten
proliferativen Krankheit erforderliche Dosis der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hängt natürlich beispielsweise
vom behandelten Wirt und dem Schweregrad der behandelten Krankheit
ab. Vorzugsweise liegt die Tagesdosis des Mittels im Bereich von
beispielsweise 0,5 bis 15 mg pro kg Körpergewicht. Besonders bevorzugt
liegt die Tagesdosis des Mittels im Bereich von beispielsweise 1
bis 10 mg pro kg Körpergewicht.
In Betracht gezogen wird eine Einheitsdosis der Zusammensetzung,
die das Mittel im Bereich von beispielsweise 1 bis 1000 mg, zweckmäßigerweise
100 bis 750 mg, besonders zweckmäßigerweise
200 bis 600 mg, vorzugsweise etwa 250 mg, enthält. Geeignete Verhältnise von
Mittel zu wasserlöslichem
Celluloseether oder Ester eines wasserlöslichen Celluloseethers in
solchen Einheitsdosisformen sind wie oben definiert.
-
Die
Erfindung ist unten durch die folgenden nichteinschränkenden
Beispiele erläutert,
wobei es sich bei dem Mittel um die freie Basenform der Formel I
handelt.
-
In
den Beispielen wurden die folgenden Abkürzungen verwendet:
- HPLC:
- Hochleistungsflüssigchromatographie
- ACN:
- Acetonitril
- HPMC:
- Hydroxypropylmethylcellulose.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
1 zeigt
die Geschwindigkeit der Ausfällung
des Mittels nach Auflösen
von das Mittel enthaltenden filmbeschichteten Tablettenformulierungen
in einem sauren Medium und anschließender Verschiebung des pH-Wertes.
auf 6,5. Die quadratischen Datenpunkte beziehen sich auf die in
Beispiel 1 beschriebene Tablettenformulierung, die dreieckigen Datenpunkte
beziehen sich auf die in Beispiel 2 beschriebene Tablettenformulierung
und die rautenförmigen
Datenpunkte zeigen die Ausfällung
des Mittels alleine.
-
2 zeigt
die Geschwindigkeit der Ausfällung
des Mittels aus Lösung
nach Auflösen
und einer Verschiebung des pH-Wertes für (i) eine eine Mischung aus
dem Mittel und Methylcellulose enthaltende Zusammensetzung (Beispiel
3 – rautenförmige Datenpunkte)
und (ii) eine eine Mischung aus dem Mittel und Hydroxypropylcellulose
enthaltende Zusammensetzung (Beispiel 5 – quadratische Datenpunkte),
verglichen mit der Ausfällung
des Mittels alleine.
-
3 zeigt
den Effekt, den eine Erhöhung
der Menge an HPMC relativ zum Mittel in einer Zusammensetzung auf
die Geschwindigkeit der Ausfällung
des Mittels nach dem Auflösen
und einer Verschiebung auf einen pH-Wert von 6,5 hat. Die rautenförmigen Datenpunkte
zeigen die Zusammensetzung von Beispiel 9 (75 mg HPMC), die quadratischen
Datenpunkte zeigen die Zusammensetzung von Beispiel 7 (8,16 mg HPMC)
und die dreieckigen Datenpunkte zeigen die Kontrolle, d.h. das Mittel
alleine. In 3 wurden jeweils 250 mg an Mittel
eingesetzt.
-
4 zeigt
die zusätzliche
Wirkung eines Netzmittels zusammen mit einem wasserlöslichen
Cellu loseether auf die Geschwindigkeit der Ausfällung des Mittels nach einer
Verschiebung auf einen pH-Wert
von 6,5. Die dreieckigen Datenpunkte zeigen die % an Mittel in Lösung nach
der Verschiebung des pH-Wertes einer das Mittel und HPMC (8,16 mg)
enthaltenden Zusammensetzung. Die rautenförmigen Datenpunkte zeigen den
Effekt einer das Mittel, HPMC (8,16 mg) und Benzalkoniumchlorid
(1,5 mg) enthaltenden Zusammensetzung auf die Geschwindigkeit der
Ausfällung
des Mittels nach einer Verschiebung des pH-Wertes. Die quadratischen
Datenpunkte zeigen die Kontrolle, die nur das Mittel enthält. In
4 enthielten
die Zusammensetzungen jeweils 250 mg an Mittel. Beispiel 1: Beschichtete Tablettenformulierung Tablettenkern
Mittel | 250,0
mg |
Lactose-monohydrat2 | 163,5
mg |
Mikrokristalline
Cellulose4 | 50,0
mg |
Croscarmellose-Natrium5 | 20,0
mg |
Povidon3 | 10,0
mg |
Natriumlaurylsulfat6 | 1,5
mg |
Magnesiumstearat7 | 5,0
mg |
Tablettenüberzug
Hydroxypropylmethylcellulose1 | 8,16
mg |
Polyethylenglykol
3008 | 1,60
mg |
Talkum9 | 1,18
mg |
Titandioxid9 | 1,18
mg |
Gelbes
Eisenoxid9 | 0,04
mg |
-
Die
Beispielformulierung wurde durch herkömmliche Naßgranulations-, Kompressions-
und Filmüberzugsverfahren
hergestellt. Das Mittel, Lactose-monohydrat, mikrokristalline Cellulose
und Croscamellose-Natrium wurden in einem Granulator mit hohen Scherkräften zusammen
gemischt, wodurch man eine homogene Mischung erhielt.
-
Die
Pulver wurden dann mit einer wäßrigen Lösung des Povidons
und Natriumlaurylsulfat versetzt, wobei solange gemischt wurde,
bis man ein geeignetes feuchtes Material erhielt. Das nasse Granulat
wurde dann zum Entfernen größerer Partikel
durch ein geeignetes Sieb gegeben und anschließend getrocknet. Das getrocknete
Granulat wurde dann durch ein weiteres Sieb gegeben und mit vorgemahlenem
Magnesiumstearat gemischt. Das auf diese Weise erhaltene Granulat
wurde zu Tablettenkernen verpreßt,
die dann in einem herkömmlichen
Beschichtungskessel überzogen
wurden. Der Filmüberzug
wurde durch Aufsprühen
einer wäßrigen Suspension
aus Hydroxypropylmethylcellulose, Polyethylenglykol 300, Talkum,
Titandioxid und gelbem Eisenoxid auf die Tablettenkerne aufgebracht.
-
Die
Tabletten wurden nach dem unten ausführlich beschriebenen Verfahren
zur Ausfällung
durch pH-Wert-Verschiebung getestet. Beispiel 2: Beschichtete Tablettenformulierung Tablettenkern
Mittel | 250,0
mg |
Lactose-monohydrat2 | 163,5
mg |
Mikrokristalline
Cellulose4 | 50,0
mg |
Croscarmellose-Natrium5 | 20,0
mg |
Povidon3 | 10,0
mg |
Natriumlaurylsulfat6 | 1,5
mg |
Magnesiumstearat7 | 5,0
mg |
Tablettenüberzug
Hydroxypropylmethylcellulose1 | 7,65
mg |
Polyethylenglykol
3008 | 1,5
mg |
Titandioxid10 | 0,50
mg |
Gelbes
Eisenoxid10 | 0,90
mg |
Rotes
Eisenoxid10 | 0,90
mg |
- Fußnoten:
In den Beispielen 1 und 2 wurden die folgenden Hilfsstoffe verwendet:
- [1] HPMC 606 Sorte 2910, dynamische Viskosität 6 cP (gemessen mit einer
2%igen (w/v) Lösung
in Wasser bei 20°C)
von Shin Etsu).
- [2] Lactose-monohydrat – Pharmatose
(von DMV International, Veghel, Niederlande),
- [3] Plasdone® Povidon K29-K32 (International
Speciality Products, Wayne, New Jersey, USA).
- [4] Avicel® mikrokristalline
Cellulose (von FMC International, Philadelphia, Pennsylvania, USA).
- [5] Ac-Di.Sol® (FMC International, Philadelphia,
Pennsylvania, USA).
- [6] Natriumlaurylsulfat, Albright and Wilson, Oldbury, UK.
- [7] Magnesiumstearat von Mallinckrodt, St. Louis, Missouri,
USA.
- [8] Polyethylenglykol 300, Reagent Chemical Services Ltd (Runcorn
UK).
- [9] Gelbes Eisenoxid, Titandioxid, Talkum und ein Teil des HPMC606
wurden in Opaspray Yellow M-1-22842, von Colorcon Ltd, Dartford,
Kent, UK, bereitgestellt.
- [10] Rotes und gelbes Eisenoxid, Titandioxid und ein Teil des
HPMC606 wurden in Opaspray Brown M-1-25092, Colorcon Ltd, Dartford,
Kent, UK bereitgestellt.
-
Die
oben beschriebene Formulierung wurde nach einem Naßgranulations-,
Kompressions- und Filmüberzugsverfahren
analog dem in Beispiel 1 beschriebenen zubereitet. Der Filmüberzug wurde
unter Anwendung eines das rote Eisenoxid, das gelbe Eisenoxid und
Titandioxid enthaltenden Konzentrats (OpasprayTM Brown
M-1-25092, von Colorcon) aufgebracht. Das Konzentrat wurde mit einer
Wasser, Polyethylenglykol 300 und HMPC enthaltenden Basis zum Filmüberzug verdünnt, der
dann in einem Beschichtungskessel auf die Tablettenkerne aufgetragen
wurde.
-
Die
Tabletten wurden nach dem unten ausführlich beschriebenen Verfahren
zur Ausfällung
durch pH-Wert-Verschiebung getestet.
-
Verfahren zur Auflösung durch
pH-Wert-Verschiebung
-
Die
in den Beispielen oben beschriebenen Formulierungen wurden bei 37°C im Verlauf
von einer Stunde (Rührergeschwindigkeit
100 U/min) in einem 500 ml 0,07 N HCl (pH etwa 1,5) und Natriumchlorid
(0,2% w/v) enthaltenden Medium gelöst. Nach 60 Minuten wurde eine
5-ml-Probe entnommen,
und das Medium wurde ersetzt. Eine HPLC-Analyse (unten beschrieben)
dieser Probe bestätigte,
daß sich
100% des Mittel in Lösung
befanden.
-
Zum
Verschieben des pH-Wertes auf 6,5 wurde dann mit 10 ml einer 2,5
M KH
2PO
4/16,72%
(w/v) NaOH-Lösung
versetzt. 2, 5, 15, 30, 45 und 60 Minuten nach der Einstellung des
pH-Wertes wurden dann mit einer Kunststoffspritze 5-ml-Proben entnommen,
und nach jeder Probenentnahme wurde das Medium ersetzt. Die Proben
wurden jeweils für
15 Minuten bei Umgebungstemperatur zentrifugiert (14000 U/min) und
anschließend
durch HPLC unter Anwendung der folgenden Bedingungen analysiert:
Laufmittel: | 38%
ACN/62% Wasser/0,6% Ammoniumacetat |
Säule: | 10
cm × 3
mm (Innendurchmesser) INERTSIL ODS-311 (mit
Schutz) |
Nachweiswellenlänge: | 247
nm |
Fließgeschwindigkeit | 0,9
ml/min |
Injektionsvolumen: | 20 μl |
Retentionszeit: | etwa
6 Minuten |
- Fußnote
[11]: Säule
von Hichrom mit 3-μm-Perlen
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Das
oben beschriebene Verfahren zur Ausfällung durch pH-Wert-Verschiebung
wurde wiederholt, wobei allerdings 250 mg des Mittels alleine verwendet
wurden.
-
Ergebnisse
-
1 zeigt
die pH-Wert-Verschiebungs-Ausfällungs-Profile für die in
den Beispielen 1 und 2 und im Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen
Formulierungen. Die Ergebnisse zeigen, daß die Geschwindigkeit der Ausfällung des
Mittels nach der Verschiebung des pH-Wertes auf 6,5 bei den Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung (Beispiele 1 und 2) langsamer ist als bei dem Mittel allein,
was darauf hindeutet, daß die Übersättigung
länger
aufrecht erhalten wird, wenn sich das Mittel in einer Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung befindet.
-
Mit
dem pH-Wert-Verschiebungs-Ausfällungstest
wird die Wirkung der Veränderung
von einem niedrigen pH-Wert zu einem hohen pH-Wert beim Übertritt
des Mittels von der sauren Umgebung des Magens in die alkalische
Umgebung des Oberdarms, von dem angenommen wird, daß es sich
hierbei um die Stelle mit der höchsten
intrinsischen Resorption des Mittels handelt, simuliert. 1 zeigt
deutlich, daß die
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung die Geschwindigkeit der Ausfällung des Mittels aus der Lösung nach
dem Verschieben des pH-Wertes auf 6,5 signifikant vermindern. Es
steht zu erwarten, daß dies
zu verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften führt, beispielsweise
einer erhöhten
Resorption und/oder einer erhöhten
biologischen Verfügbarkeit,
und die Schwankungen bei der biologischen Verfügbarkeit und/oder der Plasmakonzentration
des Mittels zwischen verschiedenen Patienten reduziert.
-
Beispiele 3 bis 13
-
Die
unten beschriebenen Zusammensetzungen wurden durch Auswiegen der
erforderlichen Mengen an Mittel und Hilfsstoff(en) in einen Mörser zubereitet.
Die Komponenten wurden dann mit dem Pistill gemischt, bis die Mischung
homogen war.
-
Beispiel 3
-
- Mittel 250 mg
- Methylcellulose 8,16 mg
-
Beispiel 4
-
- Mittel 250 mg
- Natriumcarboxymethylcellulose 8,16 mg
-
Beispiel 5
-
- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylcellulose 8,16 mg
-
Beispiel 6
-
- Mittel 250 mg
- Hydroxyethylcellulose 8,16 mg
-
Beispiel 7
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- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 8,16 mg
-
Beispiel 8
-
- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 100 mg
-
Beispiel 9
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- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 75 mg
-
Beispiel 10
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- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 25 mg
-
Beispiel 11
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- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat 8,16 mg
-
Beispiel 12
-
- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulosephthalat 8,16 mg
-
Beispiel 13
-
- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 8,16 mg
- Natriumlaurylsulfat 1,5 mg
-
Beispiel 14
-
Eine
Zusammensetzung enthaltend:
- Mittel 250 mg
- Hydroxypropylmethylcellulose 8,16 mg; und
- Benzalkoniumchlorid 1,5 mg
wurde in situ im sauren
Medium für
den pH-Wert-Verschiebungs-Ausfällungstest
(wie oben in Bezug auf Beispiele 1 und 2 beschrieben) zubereitet,
indem man eine das Mittel (250 mg) und Hydroxypropylmethylcellulose (8,16
mg) enthaltende Zusammensetzung nach dem oben für Beispiel 7 beschriebenen
Verfahren zubereitete. Diese Zusammensetzung wurde dann zu dem sauren
Auflösungsmedium
für den
pH-Wert-Auflösungstest
gegeben, und aus praktischen Gründen
wurde das Mittel und Hydroxypropylmethylcellulose enthaltende Auflösungsmedium
mit Benzalkoniumchlorid versetzt. Die oben beschriebene Zusammensetzung
läßt sich
auch darstellen, indem man das Benzalkoniumchlorid direkt zu der
Mischung aus Mittel und Hydroxypropylmethylcellulose gibt. Dieses
Verfahren eignet sich insbesondere für die Herstellung größerer Chargen
der Zusammensetzung.
-
Vergleichsbeispiele 2 bis 4
-
Die
folgenden das Mittel enthaltenden Vergleichszusammensetzungen wurden
unter Anwendung des gleichen wie oben für die Beispiele 3 bis 13 beschriebenen
Verfahren zubereitet.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
- Mittel 250 mg
- Celluloseacetatphthalat 8,16 mg
-
Vergleichsbeispiel 3
-
- Mittel 250 mg
- Ethylcellulose 8,16 mg
-
Vergleichsbeispiel 4
-
- Mittel 250 mg
- Celluloseacetat 8,16 mg
-
Kontrolle
-
Eine
aus 250 mg Mittel alleine bestehende Kontrolle wurde zum Vergleich
mit den Zusammensetzungen von Beispielen 3 bis 13 oben zubereitet.
-
Die
in den Beispielen 3 bis 14 und den Vergleichsbeispielen 2 bis 4
verwendeten Hilfsstoffe sind alle im Handel erhältlich und hatten die folgenden
Charakteristika:
Die Hydroxypropylmethylcellulose war Pharmacoat
606 von Shin-Etsu, Viskosität
6 cP (2%ige (w/v) wäßrige Lösung bei
20°C, gemessen
nach dem USP-Verfahren USP 24, NF 19, 2000, S. 843-844 und USP 24,
NF 19, 2000, S. 2002-2003).
Das Benzalkoniumchlorid war von
Fluka.
Die Methylcellulose war Methocel MC, Viskosität 10-25 cP (2%ige (w/v)
Lösung
in Wasser bei 20°C)
von Fluka.
Die Hydroxypropylcellulose war von Aldrich, durchschnittliches
MG 370.000. Viskosität
150-400 cP (Brookfield-Spindel #2, 60 U/min, 2%ige (w/v) Lösung in
Wasser, 25°C).
Die
Natriumcarboxymethylcellulose war Luxara 1316PA (von Arthur Branwell & Co Ltd). Substitutionsgrad 0,8-0,95.
Viskosität
900-1500 cP (1%ige (w/v) Lösung).
Das
Celluloseacetatphthalat war von Aldrich, Viskositätspezifikation
45-90 cP bei 25°C,
eigentliche Probenviskosität
66,20 cP bei 25°C.
Die Ethylcellulose war von Fischer.
Das Celluloseacetat war
von Fischer, Viskosität
75-100 cP (6%ige
(w/v) Lösung
in 95% Aceton/Wasser bei 25°C).
Das
HPMC-Acetatsuccinat war Agoat AS-LG von Shin-Etsu. Kinematische Viskosität 2,4-3,6
mm2/s (gemessen nach dem in Japanese Pharmaceutical
Excipients 1993 beschriebenen Verfahren).
Das HPMC-Phthalat
war HP55 von Shin-Etsu. Viskosität
4 × 10-5 m2s-1 (10
Gew.-% in einer Mischung von gleichen Gewichtsteilen an Methanol
und Methylenchlorid, gemessen nach dem in USP 24, NF 19, 2000, S. 2002-2003
beschriebenen USP/NF-Verfahren).
Die
Hydroxyethylcellulose war von Aldrich. Viskosität spez. 80-125 cP (2%ige (w/v)
Lösung
in Wasser bei 25°C).
Eigentliche Viskosität
107 cP. MG etwa 250.000.
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 3 bis 14 und der Vergleichsbeispiele
2 bis 4 wurden nach einem pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungstest analog dem in den
Beispielen 1 und 2 beschrieben getestet, wobei allerdings:
- (i) die Zusammensetzung jeweils in ein Vial
ausgewogen und zu 450 ml des sauren Auflösungsmediums gegeben wurden.
Das Vial wurde dann mit weiteren 50 ml frischem sauren Medium gespült, und
die Waschlösungen
wurden zum Hauptauflösungsmedium
gegeben, um sicherzustellen, daß die
gesamte Zusammensetzung transferiert wurde (Gesamtvolumen an saurem
Medium = 500 ml)
- (ii) in den Beispielen 7 und 13 die Beispielzusammensetzung
in 50 ml saurem Medium in einem Meßkolben gelöst und die auf diese Weise
erhaltene Lösung
in das Auflösungsgefäß mit 400
ml Auf lösungsmedium transferiert
wurde. Der Kolben wurde mit weiteren 50 ml saurem Medium gespült, um sicherzustellen,
daß die
gesamte Zusammensetzung in das Auflösungsgefäß transferiert wurde. Dieses
Verfahren wurde auch zur Messung des pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungsprofils der Kontrolle
mit 250 mg Mittel alleine verwendet.
- (iii) in Beispiel 14 das Benzalkoniumchlorid aus Zweckmäßigkeitsgründen in
das das Mittel und HPMC im sauren Auflösungsmittel enthaltende Auflösungsgefäß gegeben
wurde (siehe Beschreibung von Beispiel 14).
- (iv) bei den Beispielen 3, 5, 9 und 14 und der Kontrolle (Mittel
allein) Proben des Auflösungsmediums
nach 60 Minuten entnommen wurden (saures Medium mit einem pH-Wert
von etwa 1,5 zur Bestimmung der Menge an Mittel in Lösung vor
der pH-Wert-Verschiebung).
Weitere Proben wurden dann bis zu 60 Minuten nach der Einstellung
des pH-Wertes entnommen, wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben.
Bei den restlichen Beispielen und Vergleichsbeispielen wurde die
Probenentnahme 5 Minuten nach dem Einstellen des pH-Wertes von 1,5
auf 6,5 gestoppt.
-
Ergebnisse
-
Effekt von wasserlöslichen
Celluloseethern
-
Tabelle
1 zeigt die Ergebnisse des pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungstests
für die
oben beschriebenen Beispiele, die das Mittel (250 mg) und 8,16 mg
eines wasserlöslichen
Celluloseethers oder eines Esters eines wasserlöslichen Celluloseethers enthielten.
Ebenfalls in Tabelle 1 finden sich die Ergebnisse einer Kontrolle
des Mittels allein und Daten der Vergleichsbeispiele 2 bis 4. In
Tabelle 1 ist in der dritten Spalte der prozentuale Anteil des nach
60 Minuten in dem sauren Auflösungsmedium
gelösten
Mittels aufgeführt
(die Fälle mit
einem Ergebnis von > 100%
sind auf den mit der HPLC-Analyse zusammenhängenden experimentellen Fehler
zurückzuführen). In
den Spalten 4 und 5 ist der prozentuale Anteil des 2 und 5 Minuten
nach der Verschiebung des pH-wertes auf 6,5 gelösten Mittels gezeigt. Tabelle 1
Beispiel | Zusammensetzung | %
Mittel in Lösung nach
60 min in saurem Medium (~pH 1,5) | % Mittel in Lösung 2 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 | % Mittel in Lösung 5 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 |
3 | Mittel,
Methylcellulose | 102,7 | 82,6 | 71,3 |
4 | Mittel,
Natriumcarboxymethylcellulose | 101,0 | 42,9 | 48,3 |
5 | Mittel,
Hydroxypropylcellulose | 103,7 | 78,5 | 30,7 |
6 | Mittel,
Hydroxyethylcellulose | 102,2 | 41,1 | 19,0 |
7 | Mittel,
Hydroxypropylmethylcellulose | 99,5 | 24,6 | 18,3 |
Vergleich
2 | Mittel,
Celluloseacetatphthalat | 104,4 | 16,8 | 8,0 |
Vergleich
3 | Mittel,
Ethylcellulose | 101,4 | 15,3 | 7,0 |
Vergleich
4 | Mittel,
Celluloseacetat | 103,4 | 11,1 | 6,5 |
Kontrolle | Mittel
allein | 102,6 | 6,5 | 6,9 |
-
Tabelle
1 zeigt deutlich, daß die
Beispiele 3 bis 7 gemäß der vorliegenden
Erfindung verglichen mit der nur das Mittel enthaltenden Kontrolle
die Ausfällung
des Mittels aus der Lösung
bei einer Verschiebung des pH-Wertes
auf 6,5 inhibieren. Bei Beispiel 3 (Methylcellulose + Mittel) befanden
sich 5 Minuten nach der Verschiebung des pH-Wertes. auf 6,5 noch
71,3% des Mittels in Lösung,
verglichen mit lediglich 6,9% bei der Kontrolle. Tabelle 1 zeigt
außerdem,
daß die
Zusammensetzungen von Vergleichsbeispielen 2 bis 4, die wasserunlösliche Cellulosederivate
enthalten, verglichen mit der Kontrolle von nur Mittel keine signifikante
Wirkung auf die Inhibierung der Ausfällung des Mittels haben.
-
2 illustriert
die ausgeprägte
Wirkung auf die Reduktion der Ausfällung des Mittels bei den Beispielen
3 und 5 im Vergleich mit der Kontrolle von Mittel allein. 2 zeigt,
daß die
Ausfällung
des Mittels selbst 60 Minuten nach der Verschiebung des pH-Wertes
auf 6,5 bei Verwendung einer relativ kleinen Menge an wasserlöslichem
Celluloseether verglichen mit dem Mittel allein signifikant reduziert
ist. 60 Minuten nach der Verschiebung des pH-Wertes auf 6,5 sind
bei den Beispielen 3 und 5 (die Zusammensetzungen, die das Mittel und
Methylcellulose oder Hydroxypropylcellulose enthalten) noch etwa
15% des Mittels in Lösung,
während sich
bei der Kontrolle mit Mittel allein weniger als 5% des Mittels in
Lösung
befanden.
-
Tabelle
2 zeigt die Wirkung der Erhöhung
der Menge des wasserlöslichen
Celluloseethers, HPMC, in das Mittel enthaltenden Zusammensetzungen
auf die Geschwindigkeit der Ausfällung
des Mittels aus der Lösung
nach Verschieben des pH-Wertes auf 6,5. Tabelle 2
Beispiel | Zusammensetzung | %
Mittel in Lösung nach
60 min in saurem Medium (~pH 1,5) | % Mittel in Lösung 2 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 | % Mittel in Lösung 5 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 |
8 | Mittel
(250 mg), Hydroxypropylmethylcellulose (100 mg) | 96,9 | 69,7 | 56,3 |
9 | Mittel
(250 mg), Hydroxypropylmethylcellulose (75 mg) | 90,0 | 85,6 | 79,5 |
10 | Mittel
(250 mg), Hydroxypropylmethylcellulose (25 mg) | 98,8 | 67,5 | 55,0 |
7 | Mittel
(250 mg), Hydroxypropylmethylcellulose (8,16 mg) | 99,5 | 24,6 | 18,3 |
Kontrolle | Mittel
allein (250 mg) | 102,6 | 6,5 | 6,9 |
-
Tabelle
2 zeigt eine deutliche Abnahme bei der Geschwindigkeit der Ausfällung des
Mittels mit zunehmenden Konzentrationen an HPMC in der Zusammensetzung.
-
Eine
besonders signifikante Abnahme bei der Ausfällung des Mittels wurde bei
der Zusammensetzung von Beispiel 9 (Gewichtsverhältnis von Mittel zu HPMC etwa
3,3:1) beobachtet.
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In 3 werden
die pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungsprofile
der Beispiele 7 und 9 mit der nur das Mittel enthaltenden Kontrolle
verglichen. 3 zeigt klar, daß durch
ein Erhöhen
der HPMC-Konzentrationen die Ausfällung des Mittels verglichen
mit der nur das Mittel enthaltenden Kontrolle signifikant inhibiert
wird.
-
Effekt von Estern wasserlöslicher
Celluloseether
-
In
Tabelle 3 werden die pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungsdaten von Mittel allein
(Kontrolle) mit denen der das Mittel und einen Ester von wasserlöslichen
Celluloseethern von Beispielen 11 und 12 magensaftresistenten Polymer
enthaltenden Zusammensetzungen verglichen.
-
Tabelle
3 zeigt weiterhin die aus den Vergleichsbeispielen 2 und 4, die
wasserlösliche
Celluloseester enthalten, erhaltenen Daten. In Tabelle 3 ist der
Gehalt an Mittel in den Zusammensetzungen jeweils 250 mg und der
Gehalt an Hilfsstoff jeweils 8,16 mg. Tabelle 3
Beispiel | Zusammensetzung | %
Mittel in Lösung nach
60 min in saurem Medium (~pH 1,5) | %
Mittel in Lösung 2
min nach Einstellen eines pH von 6,5 | %
Mittel in Lösung 5
min nach Einstellen eines pH von 6,5 |
11 | Mittel,
Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat | 103,9 | 39,2 | 22,8 |
12 | Mittel,
Hydroxypropylmethyl cellulosephthalat | 104,1 | 26,4 | 11,9 |
Vergleich
2 | Mittel,
Celluloseacetatphthalat | 104,4 | 16,8 | 8,0 |
Vergleich
3 | Mittel,
Celluloseacetat | 103,4 | 11,1 | 6,5 |
Kontrolle | Mittel | 102,6 | 6,5 | 6,9 |
-
Tabelle
3 zeigt deutlich, daß die
einen Ester eines wasserlöslichen
Celluloseethers enthaltenden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen die Geschwindigkeit
der Ausfällung
des Mittels verglichen mit dem Mittel allein oder den Zusammensetzungen
der Vergleichsbeispiele signifikant reduzieren.
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Effekt von Netzmitteln
-
In
Tabelle 4 werden die pH-Wert-Verschiebungs-Auflösungsdaten der ein Netzmittel
und einen wasserlöslichen
Celluloseether enthaltenden Zusammensetzungen von Beispielen 13
und 14 mit der gleichen Zusammensetzung ohne Netzmittel (Beispiel
7) verglichen. Tabelle 4 enthält
außerdem
die Daten für
die Kontrolle nur mit dem Mittel. In Tabelle 3 ist der Gehalt an
Mittel in den Zusammensetzungen jeweils 250 mg und der Gehalt an
Hydroxypropylmethylcellulose 8,16 mg, und in den Beispielen 13 und
14 ist der Gehalt an Netzmittel 1,5 mg. Tabelle 4
Beispiel | Zusammensetzung | %
Mittel in Lösung nach
60 min in saurem Medium (~pH 1,5) | % Mittel in Lösung 2 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 | % Mittel in Lösung 5 min
nach Einstellen eines pH von 6,5 |
14 | Mittel,
Hydroxypropylmethylcellulose, Benzalkoniumchlorid | 102,9 | 68,2 | 44,2 |
13 | Mittel,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumlaurylsulfat | 101,4 | 41,6 | 21,9 |
7 | Mittel,
Hydroxypropylmethyl cellulose | 99,5 | 24,6 | 18,3 |
Kontrolle | Mittel | 102,6 | 6,5 | 6,9 |
-
Tabelle
4 zeigt, daß die
Aufnahme eines Netzmittels in die Zusammensetzung zusammen mit einem wasserlöslichen
Celluloseether einen ausgeprägten
Effekt auf die Verminderung der Geschwindigkeit der Ausfällung des
Mittels nach der Verschiebung des pH-Wertes auf 6,5 hat. Insbesondere
die Aufnahme eines kationischen Tensids wie Benzalkoniumchlorid
in die Zusammensetzung führt
zu einer überraschenden
Abnahme bei der Geschwindigkeit der Ausfällung des Mittels.
-
4 illustriert
weiterhin den Effekt der Aufnahme eines Netzmittels in die Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung. 4 zeigt die ausgeprägte Reduktion
bei der Ausfällung
des Mittels bei Verwendung der Zusammensetzung von Beispiel 14,
die HPMC und das kationische Tensid Benzalkoniumchlorid enthielt,
im Vergleich zu der Verwendung von HPMC allein oder der nur das
Mittel enthaltenden Kontrolle.