DE602989C - Relaisschaltung fuer Wechselstromkreise, in denen sich Spannung und Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig aendern - Google Patents
Relaisschaltung fuer Wechselstromkreise, in denen sich Spannung und Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig aendernInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
20. SEPTEMBER 1934
20. SEPTEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vr 602989 KLASSE 21 d 2 GRUPPE 42 oi
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1930 ab
Die Erfindung betrifft eine Relaisschaltung für Wechselstromkreise, in denen sich Spannung
und Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig ändern, mit Kondensator in Reihenschaltung
zur Relaiswicklung. Solche Stromkreise sind z. B. der Läuferstromkreis von Drehstrommotoren oder der Ankerstromkreis
von Wechselstromerzeugern bei sich ändernder Drehzahl der Maschinen.
Häufig liegt die Aufgabe vor, derartige Stromkreise mit empfindlichen Steuerrelais
zu versehen, die etwa, wie bei selbsttätigen Spannungswächtersteuerungen von Drehstrommotoren,
den Anlaßvorgang regeln oder, wie bei Stromerzeugern, Frequenz und
Spannung im Netz regeln sollen. Die bisher zu diesem Zweck verwendeten Relaisschaltungen
haben den Nachteil, daß sie auf die Änderung der elektrischen Größen in solchen
Stromkreisen nicht mit genügender Empfindlichkeit ansprechen. Man hat Relaisschaltungen
mit Kondensatoren verwendet, indem man Kondensator und Relaiswicklung parallel und beiden einen gemeinsamen Widerstand
vorschaltete. Mit einer solchen Anordnung kann man jedoch eine Spannungsempfindlichkeit nur in sehr engen Grenzen
erzielen, und es ergeben sich unwirtschaftliche Abmessungen für Kondensator und
Widerstand. Auch Reihenschaltungen von Kondensator und Relaiswicklung sind verwendet
worden, jedoch bei unveränderlicher Frequenz zu dem Zweck, in der Nähe der Ansprechspannung Resonanz (Kippresonanz)
zu erhalten, so daß der Strom plötzlich auf den mehrfachen Betrag ansteigt. Auch zur
Kompensation des in der Speiseleitung eines Wechselstromrelais vorhandenen wattlosen
Stromes ist schon eine Reihenschaltung von Kondensator und Relaiswicklung angewendet
worden.
Die Erfindung besteht darin, daß der in Reihe mit der Relaiswicklung liegende Kondensator
so bemessen ist, daß der Relaisstrom mit der Spannung und Frequenz zunimmt,
jedoch außerhalb des Resonanzbereiches bleibt. Der Ladestrom des Kondensators nimmt sowohl mit sinkender Spannung
als auch mit sinkender Frequenz in dem Stromkreis ab, und da sich beide in dem vor- go
liegenden Fall gleichzeitig und gleichsinnig ändern, ändert sich der den Kondensator und
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Carl Browarski in Berlin-Dahlem.
die Relaiswicklung durchfließende Strom in mehr als linearem Verhältnis mit diesen Größen.
Es ist also eine hohe Ansprechempfindlichkeit des Relais erreicht, ohne daß hoch-.
empfindliche, teuere Relais oder unwirtschaftliche Kondensatoren benutzt werden müssen.
In Fig. ι sind die Verhältnisse für einige Schaltungen veranschaulicht. Auf der Abszissenachse
ist die Frequenz f bzw. die Spannung E des Stromkreises aufgetragen,
auf der Ordinatenachse der Erregerstrom / des Relais. Die Schaulinie ι zeigt die Abhängigkeit
des Relaisstromes von der Frequenz und der sich mit der Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig ändernden Spannung
bei Anwendung eines gewöhnlichen induktiven Relais ohne Vorschaltkondensator. Die
Schaulinie 2 zeigt die Verhältnisse bei Anwendung einer induktiven Relaisspule mit
vorgeschaltetem großem Ohmschem Widerstand, die Gerade 3 stellt vergleichsweise die
Stromaufnahme eines rein Ohmschen Widerstandes dar. Schaulinie 4 stellt die Stromaufnahme
bei der Schaltung nach der Erfindung dar, nämlich bei Anwendung einer Wicklung mit Vorschaltkondensator. Die
etwa quadratische Kurve zeigt eine starke Änderung des Relaisstromes bei den höheren
Frequenzen.
Das Verhalten der verschiedenen Schaltungen ι bis 4 bei einem Relais, das bei einer
Erregung unter 50 °/0 des Höchststromes abfällt, ergibt sich aus der Lage der Schnittpunkte
der Charakteristiken 1 bis 4 mit der Geraden 5. Wie ersichtlich, fällt bei dem
Strom von 50 °/0 das Relais mit der Charakteristik ι erst ab, wenn die Frequenz nur
mehr 10 °/0 der Höchstfrequenz beträgt, während
die Relaisschaltung mit der Charakteristik 4 ein Abfallen des Relais schon bei
etwa 70 °/0 der normalen Frequenz ergibt. Mit der neuen Schaltung werden also auch
Einstellungen des Relais auf niedrigere Ab-♦5 fallströme als 50 °/0 brauchbar sein, d. h. man
wird den gesamten Strombereich ausnutzen, während bei den bekannten Schaltungen die
. niedrigen Erregerströme nicht ausgenutzt werden konnten. Infolgedessen kann man bei
der neuen Schaltung an Stelle eines hochempfindlichen, teueren Relais ein billiges,
robustes Relais benutzen.
In den Fig. 2 bis 5 sind verschiedene Schaltungen nach, der Erfindung dargestellt.
Fig. 2 zeigt die einfache Reihenschaltung von Kondensator 10 und Relaiswicklung 11.
Fig. 3 zeigt eine Schaltung zur Einstellung der Abfall spannung. Die Spannung für die
Relaisspule 11 mit dem vorgeschalteten Kondensator 10 wird an einem Spannungsteiler
abgegriffen, welcher an dem Stromkreis liegt, in dem sich Spannung und Frequenz gleichzeitig
und gleichsinnig ändern. Die Parallelschaltung eines regelbaren Teiles des Widerstandes 12 zu der Relaisspule und dem
Kondensator ist in diesem Fall vorteilhaft, weil dabei die Charakteristik des Relaisstromkreises
durch den Ohmschen Widerstand 12 nicht ungünstig beeinflußt wird, wie es bei
Reihenschaltung der Fall wäre.
Fig. 4 zeigt eine Schaltung, deren Anwendung für solche Stromkreise vorteilhaft
ist, in denen die Spannung sich manchmal stark über denjenigen Bereich hinaus erhöht,
der für die eigentliche Beeinflussung des Relais in Aussicht genommen ist. Beispielsweise
ist dies der Fall bei Reversierdrehstrommotoren, wenn die Relais als Spannungswächter
für den. Läuferkreis benutzt werden. Beim Reversieren steigen dann die Läuferspannung und Frequenz plötzlich auf
den doppelten Betrag der Stillstandsspannung und Frequenz an. Da sich der Relaisstrom
bei Anwendung der neuen Schaltung etwa quadratisch mit der Spannung ändert, so hätten solche starke Spannungsänderungen
eine besonders starke Überlastung der Relaiswicklung zur Folge. Um nun d.-*s Relais
nicht unnötig groß bemessen zu müssen, 9" schaltet man vorteilhaft einen Eisendrahtwiderstand
oder eine Metalldrahtlampe 13 mit der Relaiswicklung in Reihe. Dieser veränderliche
Widerstand ist so gewählt, daß er bei den normalen Strömen keine Rolle spielt, dagegen drosselt er die Spannung stark ab,
sobald sich der Strom über einen bestimmten hochstzulässigen Wert erhebt.
Fig. S stellt eine Schaltung dar, welche die Ansprechempfindlichkeit des Relais noch weiter
steigert. Wenn nämlich die Relaiswicklung 11 mit dem vorgeschalteten Kondensator
10 an die Induktivität 14 eines Spannungsteilers angeschlossen wird, der selbst
aus (dieser Induktivität 14 und einer damit in Reihe liegenden Kapazität 15 besteht, dann
wird sich bei einer Änderung in dem Stromkreis, an den der Spannungsteiler 14, 15 angeschlossen
ist, der Strom in der Relaiswicklung nun in noch stärkerem Verhältnis mit der Spannung ändern.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Relaisschaltung für Wechselstromkreise, in denen sich Spannung und Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig ändern, mit Kondensator in Reihenschaltung zur Relaiswicklung, gekennzeichnet durch eine derartige Bemessung des Kondensators, daß der Relaisstrom mit der Span-nung und Frequenz zunimmt, jedoch außerhalb des Resonanzbereiches bleibt.
- 2. Relaisschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß in den Relaisstromkreis ein Eisendrahtwiderstand oder eine Metalldrahtlampe eingeschaltet ist.
- 3. Relaisschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaiswicklung mit Vorschaltkondensator an der Induktivität eines aus Induktivität und damit in Reihe liegender Kapazität bestehenden Spannungsteilers liegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungec
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE602989T | 1930-10-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE602989C true DE602989C (de) | 1934-09-20 |
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ID=6574943
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1930602989D Expired DE602989C (de) | 1930-10-21 | 1930-10-21 | Relaisschaltung fuer Wechselstromkreise, in denen sich Spannung und Frequenz gleichzeitig und gleichsinnig aendern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE602989C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2527280A (en) * | 1946-11-29 | 1950-10-24 | Electric Controller & Mfg Co | Control system for electroesponsive devices |
US2597559A (en) * | 1949-07-18 | 1952-05-20 | Bekey Andrew | Electromagnetically operated mechanism using resonance effects |
US2648034A (en) * | 1948-04-02 | 1953-08-04 | Cutler Hammer Inc | Alternating current electromagnet |
DE1180846B (de) * | 1959-01-20 | 1964-11-05 | English Electric Co Ltd | Wechselstromgespeistes elektro-magnetisches Relais |
-
1930
- 1930-10-21 DE DE1930602989D patent/DE602989C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE1180846B (de) * | 1959-01-20 | 1964-11-05 | English Electric Co Ltd | Wechselstromgespeistes elektro-magnetisches Relais |
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